[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauteil zur gerichteten, optischen und leitungsungebundenen
Datenübertragung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Für die gerichtete, optische und leitungsungebundene Datenübertragung wird überwiegend
Infrarot-Strahlung verwendet, weshalb man häufig von IRDC (
Inf
rared
Data
Communication) spricht. IRDC wird in der Unterhaltungselektronik verwendet, um Fernseh-
und Audiogeräte über eine Infrarotstrecke mittels einer Fernsteuerung (

Telepilot") aus einer bestimmten Entfernung steuern zu können. Bei einer solchen Verbindung
handelt es überwiegend um eine unidirektionale Datenübertragung von der Fernsteuerung
zum Gerät, weshalb im zu steuernden Gerät lediglich ein optoelektronischer Empfänger
(Detektor, Receiver) mit nachgeschaltetem Integriertem Schaltkreis zur Aufbereitung
der elektrischen Datensignale, ein sogenanntes

Photomodul", vorhanden sein muss.
[0003] In der informationstechnik hingegen, beispielsweise bei der drahtlosen Datenübertragung
zwischen einem Personalcomputer und seiner Peripherie, handelt es sich meistens um
eine bidirektionale Datenübertragung, so dass in jedem an der Datenübertragung teilnehmendem
Gerät ein Sende- und Empfangsbauteil, ein sogenannter

Transceiver" (aus
Transmitter und Re
ceiver), eingebaut sein muss. Transceiver weisen demzufolge neben einem optoelektronischen
Empfänger und einem Integrierten Schaltkreis zur Aufbereitung der elektrischen Datensignale
noch einen optoelektronischen Sender (Transmitter) auf.
[0004] Bauteile zur optischen Datenübertragung nach dem Stand der Technik, wie sie beispielsweise
aus der EP 0 566 921 bekannt sind, im wesentlichen also Photomodule und Transceiver,
weisen den Nachteil auf, dass sie aufgrund ihres Aufbaus, insbesondere der Anordnung
des Integrierten Schaltkreises, sehr anfällig gegen störende Einflüsse optischer und
elektromagnetischer Art sind. Deshalb ist beispielsweise eine schwarze Verguss- oder
Abdeckmasse als Schutz gegen optische Störungen und eine elektrisch leitende und geerdete,
meist metallische Abdeckung als Schutz gegen optische und elektromagnetische Störungen
notwendig. Derartige Schutzmaßnahmen verteuern solche Bauteile zur optischen Datenübertragung
merklich.
[0005] Eine Anordnung zur zweiseitigen Chipmontage ist aus der EP 0 680 086 A bekannt. Durch
die beidseitige Bestückung des

die pads" ist eine platzsparende Anordnung von zwei Halbleiterchips möglich. Die Anordnung
ist jedoch für die Kombination eines optoelektronischen Halbleiterelements mit einem
Integrierten Schaltkreis nicht geeignet, da die vom optoelektronischen Haibleiterelement
empfangenen oder gesendeten optischen Datensignale im Integrierten Schaltkreis Störungen
hervorrufen würden.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Bauteil zur optischen Datenübertragung anzugeben,
das die genannten Nachteile vermeidet und weit weniger störanfällig ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, wonach ein Gitterstreifen
mit Anschlussbeinchen auf seiner Ober- und Unterseite jeweils eine Bestückungsfläche
aufweist, wobei die oberseitige Bestückungsfläche und die unterseitige Bestückungsfläche
nicht übereinander angeordnet sind und wobei die Bestückungsfläche auf der Oberseite
zur Aufnahme wenigstens einer optoelektronischen Komponente und die Bestückungsfläche
auf der Unterseite zur Aufnahme eines Integrierten Schaltkreises dient.
[0008] Die Vorteile der Erfindung liegen darin, dass der Integrierte Schaltkreis zum einen
durch den Gitterstreifen vor elektromagnetischen Strahlungen und zum andern durch
den räumlichen Abstand zur optoelektronischen Komponente vor optischer Strahlung geschützt
ist.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend ausführlich erläutert und anhand
der Figuren dargestellt.
[0011] Es zeigen
- Fig. 1:
- eine perspektivische Darstellung eines noch nicht mit Mouldmasse vergossenen Bauteils
ohne Linse,
- Fig. 2:
- eine perspektivische Darstellung eines mit Mouldmasse vergossenen Bauteils mit einer
Linse und
- Fig. 3:
- eine perspektivische Darstellung eines Transceivers mit zwei Linsen.
[0012] Die
Fig. 1 zeigt ein Photomodul
13 als optoelektronisches Bauteil zum Empfang optischer Datensignale, bestehend aus
einem Gitterstreifen
1 mit Anschlussbeinchen
2, der eine obere Bestückungsfläche
3 und eine untere Bestückungsfläche
4 aufweist. Auf der unteren Bestückungsfläche
4 ist ein Integrierter Schaltkreis
5 und auf der oberen Bestückungsfläche
3 ein optoelektronischer Empfänger (Detektor)
7 zum Empfang optischer Datensignale befestigt, vorzugsweise durch Kleben oder Chipbonden.
Die jeweiligen elektrischen Anschlüsse des Integrierten Schaltkreises
5 und des Detektors
7 sind mittels Bonddrähten
6 mit den jeweils zugehörigen Anschlussbeinchen
2 verbunden. Der Gitterstreifen
1 ist aus einem bekannten Material, vorzugsweise einer Kupfer- oder Eisenlegierung,
hergestellt. Die optischen Datensignale bestehen vorteilhaft aus infraroter Strahlung.
[0013] Zwischen dem oberseitig befestigten optoelektronischen Empfänger
7 und dem unterseitig befestigten Integrierten Schaltkreis
5 weist der Gitterstreifen
1 zwei entgegengesetzt verlaufende Biegestellen
8 und
9 auf, wodurch eine Abstufung
10 entsteht und sich die oberseitige Bestückungsfläche
3 unterhalb der unterseitigen Bestückungsfläche
4 befindet. Diese Maßnahme bringt den Vorteil mit sich, dass ein platzsparender Aufbau
und demzufolge kleine Abmessungen des Photomoduls
13 erreicht werden. Um Material und Gewicht einzusparen, aber auch um eine ebene Auflagefläche
für Integrierten Schaltkreis
5 und Detektor
7 zu erhalten, weisen die obere Bestückungsfläche
3 und die untere Bestückungsfläche
4 in ihrem Innenbereich jeweils eine Aussparung
11 bzw.
12 auf.
[0014] Aufgabe des Integrierten Schaltkreises
5 ist es, elektrische Datensignale aufzubereiten. Im Falle eines Photomoduls bedeutet
das, die vom Detektor
7 kommenden elektrischen Signale von überlagerten Störsignalen zu befreien und das
verbleibende Nutzsignal verstärkt und gegebenenfalls dekodiert an den Anschlussbeinchen
2 nachgeordneten Schaltungs- und Auswerteeinheiten zur Verfügung zu stellen. Im Falle
eines Transceivers müssen im Integrierten Schaltkreis
5 zusätzlich die von vorgeschalteten Schaltungseinheiten kommenden elektrischen Datensignale
den elektrischen Werten des optoelektronischen Transmitters angepasst und gegebenenfalls
kodiert werden, so dass der Transmitter in der Lage ist, optische Datensignale zu
bilden und diese über eine lnfrarotstrecke an einen Empfänger zu senden. Zur Abschirmung
des Integrierten Schaltkreises
5 gegen elektromagnetische Störungen reichen die übrigen Metallteile des Gitterstreifens
1 aus, insbesondere dann, wenn sie geerdet sind.
[0015] Die
Fig. 2 zeigt das fertig montierte Bauteil zur optischen Datenübertragung
13, wobei es sich sowohl um ein Photomodul als auch um einen Transceiver handeln kann.
Gitterstreifen
1 (nicht sichtbar), Anschlussbeinchen
2 und Integrierter Schaltkreis
5 (nicht sichtbar) sind mit einer vorteilhaft weissen Vergussmasse
14 ummantelt, um Umwelteinflüsse fernzuhalten. Auf lichtdämmende schwarze Verguss- oder
Abdeckmasse, insbesondere für den Integrierten Schaltkreis
5, kann verzichtet werden, da aufgrund der Anordnung der Integrierte Schaltkreis
5 nicht von einfallendem Licht gestört wird. Daraus ergibt sich auch der Vorteil, dass
benötigtes Fertigungsequipment weniger verschmutzt wird.
[0016] Zur Fokussierung der zu empfangenden bzw. zur Bündelung der zu sendenden IR-Strahlen
oder Signale ist über dem Empfänger
7 (nicht sichtbar) bzw. über dem Sender und Empfänger
7 als optisches System eine konvexe Linse
15 mit einer optischen Achse
16 angeordnet, wobei die optische Achse
16 in der Regel senkrecht auf dem Empfängerelement
7 bzw. dem Sende- und Empfängerelement
7 steht. Die halbkugelförmige Linse
15 besteht aus einer für IR-Strahlen durchlässigen Vergussmasse, in die vorteilhaft
verschiedene Farbstoffe gemischt sind, um störende Strahlung bestimmter Wellenlängen,
zum Beispiel aus dem Sonnenlicht, auszufiltern. Die Anschlussbeinchen
2 sind auf Kontaktflächen
17 einer Leiterplatte
18 aufgelötet, die mit Leitbahnen
19 verbunden sind. Zur Abschirmung elektromagnetischer Störungen ist es besonders vorteilhaft,
wenn auf der Leiterplatte
18 unter dem Bauteil
13 eine elektrisch leitende und geerdete Schicht
20, vorzugsweise aus Kupfer, auflaminiert ist.
[0017] Fig. 3 zeigt als Bauteil einen Transceiver
21 zum Senden und Empfangen optischer Datensignale mit einem Gehäuse
22 aus vorzugsweise transparenter Kunststoffmasse, Anschlussbeinchen
23 und einem Gitterstreifen
24, auf dessen Unterseite auf einer Bestückungsfläche
25 ein Integrierter Schaltkreis
26 zur Aufbereitung der Datensignale angeordnet ist. Auf seiner Oberseite weist der
Gitterstreifen
24 zwei Bestückungsflächen
27 und
28 auf. Auf der Bestückungsfläche
27 ist ein optoelektronischer Detektor
29 zum Empfangen optischer Datensignale und auf der Bestückungsfläche
28, die sich auf der gleichen Ebene wie die Bestückungsfläche
27 befindet, ein optoelektronischer Emitter
30 zum Senden optischer Datensignale angeordnet. Unter dem Detektor
29 weist der Gitterstreifen
24 eine Aussparung
42 auf. Bonddrähte
31 stellen die elektrische Verbindung zwischen den Anschlussbeinchen
23 und dem Gitterstreifen
24 einerseits und zwischen den Komponenten
26,
29 und
30 andererseits her.
[0018] Wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 weist der Gitterstreifen
24 zwei entgegengesetzt verlaufende Biegestellen
32 und
33 auf, wodurch eine Abstufung
34 entsteht und sich die oberseitigen Bestückungsflächen
27 und
28 unterhalb der unterseitigen Bestückungsfläche
25 befinden. Weiterhin weist der Gitterstreifen
24 ein sogenanntes Trennkreuz
35 auf, das Teile
36 und
37 des Gitterstreifens
24 zusammenhält und das während der Montage entfernt wird. Über dem Detektor
29 bzw. dem Emitter
30 ist jeweils ein optisches System in Form einer Linse
38 bzw.
39 angeordnet, um die zu empfangenen optischen Datensignale auf den Detektor
29 zu fokussieren bzw. die vom Emitter
30 gesendeten optischen Datensignale zu bündeln. Jede Linse
38 bzw.
39 weist eine optische Achse
40 bzw.
41 auf.
[0019] Detektor
29 und Emitter
30 können auch, in Abweichung zum gezeigten Ausführungsbeispiel der Fig. 3, übereinander
in zwei parallelen Ebenen angeordnet sein. Hierzu wird vorzugsweise das kleinere Emitterchip
30 beispielsweise mittels leitfähigem oder nicht leitfähigem Kleber oder durch Chipbonden
auf dem größeren Detektorchip
29 befestigt. Werden Detektor
29 und Emitter
30 übereinander in zwei parallelen Ebenen angeordnet, genügt zur Verstärkung bzw. Fokussierung
der optischen Datensignale nur ein optisches System. Einem Fachmann ist es ohne weiteres
möglich, die hierzu notwendige Änderung der Geometrie des Gitterstreifens
24 und der Anschlussbeinchen
23 vorzunehmen.
[0020] Das erfindungsgemäße Bauteil zur gerichteten, optischen und leitungsungebundenen
Datenübertragung findet seine Anwendung als Photomodul hauptsächlich in ferngesteuerten
Audio- und Videogeräten der Unterhaltungselektronik oder als Transceiver in Geräten
der Informationstechnik.
1. Bauteil (13; 21) zur gerichteten, optischen und leitungsungebundenen Datenübertragung
mittels elektrischer und optischer Datensignale,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) ein Gitterstreifen (1; 24) mit Anschlussbeinchen (2; 23) weist auf seiner Ober-
und Unterseite jeweils wenigstens eine Bestückungsfläche (3, 4; 25, 26, 27) auf,
b) die oberseitigen Bestückungsflächen (3; 27, 28) und die unterseitige Bestückungsfläche
(4; 25) sind nicht übereinander angeordnet,
c) die oberseitigen Bestückungsflächen (3; 27, 28) dienen zur Aufnahme wenigstens
einer optoelektronischen Komponente (7; 29, 30) und
d) die unterseitige Bestückungsfläche (4; 25) dient zur Aufnahme eines Integrierten
Schaltkreises (5; 26).
2. Bauteil (13; 21) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gitterstreifen (1; 24) zwischen den oberseitig befestigten optoelektronischen
Komponenten (7; 29, 30) und dem unterseitig befestigten Integrierten Schaltkreis (5;
26) zwei entgegengesetzte Biegestellen (8, 9; 32, 33) aufweist, wodurch eine Abstufung
(10; 34) entsteht und sich die oberseitigen Bestückungsflächen (3; 27, 28) unterhalb
der unterseitigen Bestückungsfläche (4; 25) befindet.
3. Bauteil (13; 21) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die oberseitigen Bestückungsflächen (3; 26, 27) und die unterseitige Bestückungsfläche
(4; 25) in ihrem Innenbereich jeweils eine Aussparung (11, 12; 42) aufweisen.
4. Bauteil (13; 21) nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass über den optoelektronischen Komponenten (7; 29, 30) zur Fokussierung bzw. Bündelung
optischer Signale jeweils ein optisches System (15; 38, 39) mit einer optischen Achse
(16; 40, 41) angeordnet ist.
5. Bauteil (13; 21) nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei einer optoelektronischen Komponente (7; 29) um einen Detektor handelt.
6. Bauteil (13; 21) nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei einer anderen optoelektronischen Komponente (30) um einen Emitter
handelt.
7. Bauteil (13; 21) nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Emitter (30) und Detektor (7; 29) in einer Ebene nebeneinander angeordnet sind.
8. Bauteil (13; 21) nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Emitter (30) und Detektor (7; 29) in zwei parallelen Ebenen übereinander angeordnet
sind.
9. Bauteil (13; 21) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Emitter (30) auf dem Detektor (7; 29) angeordnet ist.
10. Bauteil (13; 21) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Gitterstreifen (1; 24) und der Integrierte Schaltkreis (5; 26) von einer
transparenten Vergussmasse (14; 22) umschlossen sind.
11. Bauteil (13; 21) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur optischen Datenübertragung infrarote Strahlung verwendet wird.