(19)
(11) EP 0 994 587 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.04.2000  Patentblatt  2000/16

(21) Anmeldenummer: 99114652.3

(22) Anmeldetag:  27.07.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H04H 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 13.10.1998 DE 19847018

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Groeger, Klaus-Erwin
    31199 Diekholzen (DE)
  • Dickhoff, Klaus-Dieter
    33139 Hildesheim (DE)

   


(54) Verfahren zur Auswahl eines Rundfunkprogramms aus einem Hintergrundspeicher eines zum Empfang von Radio-Daten geeigneten Rundfunkempfängers


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswahl eines Rundfunkprogramms aus in einem Hintergrundspeicher eines RDS-(Radio-Daten-System)-Rundfunkempfängers abgespeicherten Rundfunkprogrammen mit unterschiedlichen Programmidentifikations-Codes (PI-Codes), wobei der PI-Code zumindest eine Länderkennung, eine Regionalkennung und eine Programmkennung umfasst. Hierbei werden in einem vorbestimmten Betriebszustand des RDS-Rundfunkempfängers in Abhängigkeit von einer Empfangsqualität eines momentan am RDS-Rundfunkempfänger eingestellten ersten Rundfunkprogramms bei der Auswahl eines neu am RDS-Rundfunkempfängers einzustellenden Rundfunkprogrammes aus dem Hintergrundspeicher ein oder mehrere im Hintergrundspeicher dem ersten Rundfunkprogramm nachfolgend gespeicherte zweite Rundfunkprogramme, welche sich vom ersten Rundfunkprogramm im PI-Code nur durch die Regionalkennung unterscheiden, entweder übersprungen oder einer Empfangsqualitätsprüfung unterzogen und es wird dasjenige zweite Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt, welches die beste Empfangsqualität aufweist.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswahl eines Rundfunkprogramms aus in einem Hintergrundspeicher eines RDS-(Radio-Daten-System)-Rundfunkempfängers abgespeicherten Rundfunkprogrammen mit unterschiedlichen Programmidentifikations-Codes (PI-Codes), wobei der PI-Code zumindest eine Länderkennung, eine Regionalkennung und eine Programmkennung umfasst, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Stand der Technik



[0002] Gemäß der "Specifications of the radio data system RDS for VHF/FM broadcasting" der European Broadcasting Union vom März 1984 (EBU-Spezifikation DIN EN50067) werden auf den Sendefrequenzen der Rundfunksender neben dem eigentlichen Hörfunkprogramm auch digitale Daten, so auch die die Sendefrequenzen kennzeichnenden Codes, bestehend aus einer Länderkennung, einer Regionalkennung zur Kennzeichnung einer räumlichen Einschränkung des über die Sendefrequenz ausgestrahlten Programms und einer Sender- bzw. Programmkennung, übertragen. Dabei werden vor allem bei größeren Sendeanstalten Programme zeitweise regionalisiert. Zur Unterscheidung dieser verschiedenen Regionalprogramme werden ihnen bei gleicher Programmkennung verschiedene Regionalcodes zugeordnet, die zum Teil auch nach einer eventuell inhaltlichen Zusammenschaltung der Regionalprogramme zu einem überregionalen Programm erhalten bleiben. Man spricht hier von einer "statischen Regionalisierung".

[0003] Ein Signal dieses Radio-Daten-Systems (RDS), ein so genanntes RDS-Signal, dient bei Programmausstrahlungen, beispielsweise von Radioprogrammen für Reisende in einem Kraftfahrzeug, welches mit einem entsprechendem RDS-Autoradio ausgestattet ist, zur Übermittlung verschiedener wichtiger Informationen, mit denen das RDS-Autoradio eine Vielzahl von für einen ungestörten Empfang nötige Operationen selbständig und automatisiert ausführt, ohne dass beispielsweise ein Fahrer seine Aufmerksamkeit vom Straßenverkehr abwenden und manuelle Eingaben am RDS-Autoradio durchführen muss. Ferner enthält dieses RDS-Signal Informationen, die ggf. auf einer Anzeige des RDS-Autoradios dem Fahrer bzw. einem Benutzer mitgeteilt werden.

[0004] Das RDS-Signal ist in der oben erwähnten EBU-Spezifikation DIN EN50067 spezifiziert und enthält bzw. überträgt mit dem Sendersignal auf einer momentan eingestellten Frequenz eines momentan am RDS-Autoradio eingestellten Rundfunksenders zur Differenzierung der verschiedenen Rundfunksender mit entsprechend unterschiedlichen Senderketten einen Programmidentifikations-Code, nachfolgend PI-Code oder kurz PI genannt. Dieser beinhaltet den Ländercode, die Regionalkennung sowie die Programmkennung. Die Länderkennung dient der Codierung des Landes, in dem das jeweilige Programm ausgestrahlt wird, die Regionalkennung gibt Hinweis auf eingeschränkte Verbreitung des über die jeweilige Frequenz ausgestrahlten Programms an, während die Programmkennung die Sendeanstalt und das jeweilige Programm kennzeichnet. Die Länderkennung und die Regionalkennung sind dabei mit vier Bits und die Programmkennung ist mit acht kodiert.

[0005] Der PI-Code besteht dabei gemäß der EBU-Spezifikation DIN EN50067 aus vier Stellen, die auch 1. Nibbel bis 4. Nibbel genannt werden. Das 1. Nibbel kennzeichnet das Land, z.B. "D" für Deutschland oder "F" Frankreich. Das 2. Nibbel kennzeichnet, ob es sich um einen supraregionalen, nationalen oder regionalen Sender handelt. Dieser 2. Nibbel enthält damit die Unterscheidung zwischen Original- und Nachbarsendern. Das 3. Nibbel kennzeichnet die Senderkette, z.B. "8" für NDR. Das 4. Nibbel unterscheidet das jeweilige Programm der Senderkette, z.B. NDR1, NDR2, NDR3, NDR 4 usw. der Senderkette des Norddeutschen Rundfunks NDR.

[0006] Der PI-Code, der über das RDS-Signal ausgestrahlt wird, dient somit der Identifizierung eines auf einer Sendefrequenz ausgestrahlten Programms. Dazu ist jedem Programm bzw. der jeweiligen zugehörigen Sendefrequenz ein individueller PI-Code zugeordnet. Vor allem bei größeren Sendeanstalten, wie beispielsweise dem Norddeutschen Rundfunk (NDR), werden Rundfunkprogrammen zu gewissen Tageszeiten dynamisch regionalisiert, d.h. mit regional unterschiedlichen Inhalten ausgestrahlt, wie dies beispielsweise bei NDR1 der Fall ist, so dass verschiedene Sender desselben Sendernetzes unterschiedliche Regionalprogramme ausstrahlen, wie beispielsweise NDR1 Harz, NDR1 Hannover usw. Zur eindeutigen Unterscheidung ist jedem dieser Regionalprogramme ein eigener PI-Code zugeordnet, der in der Programmkennung gleich ist und sich in der Regionalkennung unterscheidet. Bei verschiedenen Programmketten, wie beispielsweise NDR1, wird dabei die Regionalisierung der PI-Codes auch dann aufrecht erhalten, wenn die verschiedenen Regionalsender zu einem überregionalen Programm zusammengeschaltet werden, was als statische Regionalisierung des PI-Codes zu verstehen ist. Dagegen wird bei dynamischer Regionalisierung ein überregionales Programm während regionaler Sendungen ausgeschaltet und von unterschiedlichen Sendern auch durch Ausstrahlung regionalisierter PI-Codes getrennt.

[0007] Jedem Rundfunksignal ist über das RDS eine Liste für Alternativfrequenzen (AF-Liste) zugeordnet, welche alternative Frequenzen angibt, auf denen dieses Programm ebenfalls empfangbar ist. Herkömmliche RDS-Autoradios bieten eine automatische Funktion zum Wechseln von einer momentan am Empfangsteil eingestellten Frequenz zu einer Alternativfrequenz (AF) ohne Wechsel des Programminhaltes, wenn sich dadurch eine bessere Empfangsqualität ergibt. Da jedoch Sendern einer Senderkette mit unterschiedlichen Regionalprogrammen identische Alternativfrequenz zugeordnet sind, kann es durch einen derartigen automatischen Frequenzwechsel zu einer AF zu einem vom Benutzer unerwünschten Wechsel des Programminhaltes kommen, da ein Sender dieser Senderkette mit einem anderen Regionalprogramm angesprungen wird. Um dies zu vermeiden sind in herkömmlichen RDS-Autoradios zwei Betriebszustände für den automatischen Wechsel zu Alternativfrequenzen vorgesehen, welche von dem Benutzer manuell wahlweise auswählbar sind. In einem ersten als "REG.-ON-MODE" bezeichneten Betriebszustand des RDS-Autoradios wird bei der Auswahl einer AF und einer folgenden PI-Prüfung auch der 2. Nibbel berücksichtigt, d.h. es erfolgt nur dann ein automatischer Wechsel zu dieser AF, wenn die PI-Codes des momentan am RDS-Empfänger eingestellten Programms auch in der Regionalisierung (2. Nibbel) mit demjenigen PI-Codes des Programms auf der AF übereinstimmen. Dies verhindert einen Wechsel auf eine AF mit einem anderen Regionalprogramm als dem gerade am RDS-Autoradio eingestellten.

[0008] Beim zweiten als "REG.-OFF-MODE" bezeichneten Betriebszustand ist die Auswertung des 2. Nibbels nicht vorgesehen. Hier wird dann zugunsten eines weiterhin möglichen Empfangs einer Senderkette ein möglicher Wechsel von einem Regionalprogramm zu einem anderen in Kauf genommen. Das kann in ungünstigen Empfangslagen, beispielsweise in bergigen Gebieten, von Vorteil sein, wenn bei schlechtem Empfang oder Verlassen des Empfangsgebietes keine AF mit identischem PI angesprungen werden kann.

[0009] Eine Sonderstellung nehmen lokale Radiosender ein, für die es weder Alternativfrequenzen noch Regionalprogramme gibt. Hier ist im 2. Nibbel eine "0" eingetragen.

[0010] Die in einer Senderlandschaft, in der sich ein RDS-Empfänger (z.B. ein RDS-Autoradio) gerade befindet, empfangbaren Programme werden von herkömmlichen RDS-Autoradios in einem sogn. Hintergrundspeicher abgelegt und üblicherweise nach PI-Code sortiert. RDS-Autoradios bieten dabei die Möglichkeit die in diesem Hintergrundspeicher abgelegten Programme auf Anforderung durch den Benutzer sequentiell, beispielsweise per Tastendruck, aufzurufen. Die Programme werden dann in der Reihenfolgen, in der sie im Hintergrundspeicher abgelegt sind (z.B. aufsteigender PI-Code), nacheinander aufgerufen. Diesen Vorgang nennt man "Programmblättern". Hierbei ergibt sich jedoch der Nachteil, dass bei Sortierung der Programme im Hintergrundspeicher nach ihrem PI-Code ggf. mehrere empfangbare Regionalprogramme einer einzigen Senderkette nacheinander im Hintergrundspeicher abgelegt sind. Solange diese tatsächlich inhaltlich unterschiedliche Regionalprogramme ausstrahlen ist dies unproblematisch, aber hinderlich um schnell eine andere Programmkette anzuwählen. Sobald jedoch diese Programme zu einem einzigen, überregionalen Programm zusammengeschaltet sind, also keine unterschiedlichen Inhalte mehr haben, wird beim Programmblättern ggf. mehrmals hintereinander für den Benutzer scheinbar immer dasselbe Programm angesprungen, da dieser nicht erkennen kann, dass es sich um unterschiedliche Regionalsender handelt, welche durch Unterschiede im 2. Nibbel unterschiedliche PI-Codes aufweisen. Stattdessen kommt es vor, dass der Benutzer einen defekt in seinem RDS-Rundfunkempfänger vermutet. Doch auch selbst wenn dem Benutzer diese Problematik bekannt ist bleibt es für ihn lästig und unkomfortabel ggf. mehrmals die Taste zum Programmblättern betätigen zu müssen, bis endlich ein andere Programminhalt empfangen wird.

[0011] In begünstigten Empfangslagen kann es beispielsweise in Bayern vorkommen, dass sechs bis acht verschiedenen Regionalprogramme einer Senderkette empfangbar und entsprechend im Hintergrundspeicher abgelegt sind. Diese müssen dann alle nacheinander "überblättert" werden um beispielsweise vom Programm BR1 zum Programm BR3 zu gelangen.

[0012] Von diesen sechs Regionalprogrammen ist aber nur ein Programm für die Region, in dem sich das RDS-Autoradio befindet, tatsächlich gültig. Für einen Benutzer, der sich jedoch nur für das tatsächlich gültige Regionalprogramm interessiert ergibt sich der weitere Nachteil, dass er ggf. dieses beim Programmblättern manuell auswählen muss, wodurch der eigentliche Nutzen des RDS und dessen Automatisierung verloren geht. Derartige Verhältnisse sind ebenfalls verstärkt in Österreich und Großbritannien anzutreffen. Ein anders derartiges Beispiel stellt das Programm FFN dar, welches mehrmals mit unterschiedlichen PI-Codes empfangbar und dementsprechend ggf. mehrmals im Hintergrundspeicher eingetragen ist, während die Programminhalte nur wenige Minuten im Tagesverlauf unterschiedlich sind.

Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile



[0013] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren der oben genannten Art zur Verfügung zu stellen, welches die oben genannten Nachteile beseitigt und insbesondere ein komfortableres Programmblättern durch im Hintergrundspeicher des RDS-Rundfunkempfängers abgespeicherte Rundfunkprogramme erlaubt.

[0014] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der o.g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst.

[0015] Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass in einem vorbestimmten Betriebszustand des RDS-Rundfunkempfängers in Abhängigkeit von einer Empfangsqualität eines momentan am RDS-Rundfunkempfänger eingestellten ersten Rundfunkprogramms bei der Auswahl eines neu am RDS-Rundfunkempfängers einzustellenden Rundfunkprogrammes aus dem Hintergrundspeicher ein oder mehrere im Hintergrundspeicher dem ersten Rundfunkprogramm nachfolgend gespeicherte zweite Rundfunkprogramme, welche sich vom ersten Rundfunkprogramm im PI-Code nur durch die Regionalkennung unterscheiden, entweder übersprungen oder einer Empfangsqualitätsprüfung unterzogen werden und dasjenige zweite Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt wird, welches die beste Empfangsqualität aufweist.

[0016] Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise bei einem manuellen Programmblättern durch den Benutzer nur solche Programme neu angesprungen werden, welche tatsächlich einen anderen Programminhalt aufweise. Sollte jedoch aufgrund einer Änderung, beispielsweise Verschlechterung, der Empfangsqualität des momentan eingestellten Rundfunkprogramms ein Wechsel erforderlich werden, so führt das Programmblättern nicht notwendigerweise zu einem Wechsel der Senderkette, sondern es werden in diesem Fall auch Regionalverwandte derjenigen Senderkette berücksichtigt, welche zu dem am RDS-Rundfunkempfänger momentan eingestellten Rundfunksender gehören, ohne dass der Benutzer zuerst manuell einen Betriebszustand des RDS-Rundfunkempfängers ändern muss, ungeachtet des Regional-Modes. Es werden somit die Vorteile einer Beachtung der Regionalkennung bei der PI-Code-Auswertung eines sogn. REG.-ON-MODES, die eine scharfe Trennung auch von Regionalsendern einer einzigen Senderkette betreffen, mit den Vorteilen einer Missachtung der Regionalkennung eines sogn. REG.-OFF-Modes, die eine größere AF-Auswahl in ungünstigen Empfangslagen betreffen, in einem einzigen Betriebszustand des RDS-Rundfunkempfängers verbunden.

[0017] Vorzugsweise Weitergestaltungen der Vorrichtung sind in den Ansprüchen 2 bis 13 beschrieben.

[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Überspringen bei Uberschreiten einer vorbestimmten Empfangsqualität und die Empfangsqualitätsprüfung bei Unterschreiten einer vorbestimmten Empfangsqualität des ersten Rundfunkprogramms gewählt.

[0019] Beispielsweise wird bei der Empfangsqualitätsprüfung eine Feldstärkeprüfung, eine Multipathprüfung, eine Nachbarkanalselektionsprüfung und/oder eine RDS-Signal-Fehlerratenprüfung durchgeführt, wobei die Empfangsqualität insbesondere eine Feldstärke, eine Multipathqualität, eine Nachbarkanalselektion und/oder eine RDS-Signal-Fehlerrate umfasst.

[0020] Eine Einstellung desjenigen regionalen Rundfunkprogramms, welches mit großer Wahrscheinlichkeit für die Region, in der sich der RDS-Rundfunkempfänger befindet, tatsächlich gültig ist, erzielt man durch Prüfen beim Einstellen eines neuen Rundfunkprogramms aus dem Hintergrundspeicher, ob sich im Hintergrundspeicher nachfolgend abgespeicherte weitere Rundfunkprogramme befinden, welche sich von dem neuen Rundfunkprogramm im PI-Code nur durch die Regionalkennung unterscheiden, Durchführen einer Empfangsqualitätsprüfung dieser Gruppe von sich untereinander nur in der Regionalkennung unterscheidenden Rundfunkprogrammen und Einstellen desjenigen Rundfunkprogramms, welches die beste Empfangsqualität aufweist.

[0021] Zweckmäßigerweise wird das erfindungsgemäße Verfahren bei manuellem Durchblättern (Programmblättern) durch einen Benutzer durchgeführt, so dass hierbei immer Rundfunkprogramme mit unterschiedlichen Inhalten angesprungen werden. Eine Mehrfachwiederholung von Rundfunkprogrammen mit zwar unterschiedlichen PI-Codes jedoch überregional gleichen Inhalten ist beim Programmblättern somit wirksam vermieden.

[0022] Hierbei kommt Lokalsendern dadurch eine Sonderstellung zu, dass Rundfunkprogramme, welche als Lokalkennung abgespeichert sind, wie Sender mit National- oder Supranationalkennung, beim Programmblättern immer angeblättert werden, unabhängig davon, ob sie gleiche Programmkennung haben oder am RDS-Rundfunkempfänger eine Auswertung der Regionalkennung aktiviert ist (REG.-ON-MODE) oder nicht (REG.-OFF-MODE).

[0023] Der vorbestimmte Betriebszustand kann beispielsweise dann automatisch aktiviert werden, wenn in wenigstens einem PI-Code eines empfangbaren Rundfunkprogramms eine vorbestimmter Länderkennung enthalten ist, die beispielsweise die für die Länder Großbritannien und/oder Österreich kennzeichnet.

[0024] Zweckmäßigerweise ist der vorbestimmte Betriebszustand manuell oder automatisch aktivierbar.

[0025] Eine automatische Aktivierung des vorbestimmten Betriebszustand ist dann besonders vorteilhaft, wenn am RDS-Rundfunkempfänger ein Betriebszustand aktiviert ist, bei dem die Regionalkennung bei der Auswertung des PI-Codes berücksichtigt wird (REG.-ON-Mode).

[0026] In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei Unterschreiten einer vorbestimmten Empfangsqualität des ersten Rundfunkprogramms automatisch ein anderes im Hintergrundspeicher gespeichertes Rundfunkprogramm derselben Senderkette am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt oder, falls kein solches Rundfunkprogramm gespeichert ist, das im Hintergrundspeicher nächste Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt.

[0027] Bei Vorhandensein von mehreren im Hintergrundspeicher gespeicherten regionalen Rundfunkprogrammen derselben Senderkette, werden diese in besonders vorteilhafter Weise einer Empfangsqualitätsprüfung unterzogen und es wird dasjenige Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt, welches die beste Empfangsqualität aufweist.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0028] Nachstehend wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in der einzigen Figur einen Ablaufplan einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens am Beispiel eines manuellen Programmblätterns durch einen Benutzer.

Bester Weg zur Ausführung der Erfindung



[0029] Die in RDS-(Radio-Daten-System)-Rundfunkempfängern häufig vorhandene Funktion Regional-ON oder Regional-OFF bezeichnet zwei Betriebszustände REG.-ON-MODE bzw. REG.-OFF-MODE, wobei im REG.-ON-MODE bei der Auswahl einer Alternativfrequenz (AF) eine in einem Programmidentifikations-Code (PI-Code) eines RDS-Signals vorhandene Regionalkennung mit ausgewertet wird. Hierbei erfolgt eine Trennung von verschiedenen Rundfunkprogrammen, welche zwar und ein und derselben Senderkette angehören, aber möglicherweise zumindest temporär regional unterschiedliche Programminhalte ausstrahlen. Derartige Rundfunkprogramme unterscheiden sich im PI-Code nämlich nur in der Regionalkennung.

[0030] Ein in RDS-Rundfunkempfängern vorgesehener Hintergrundspeicher mit beispielsweise nach PI-Codes geordnet abgespeicherten Rundfunkprogrammen kann von einem Benutzer manuell beispielsweise durch sequentielles Drücken einer Taste sequentiell durchgeblättert werden. Dies nennt man Programmblättern.

[0031] Erfindungsgemäß wird die vorerwähnte REG.-ON- bzw. REG.-OFF-Funktion auch für das Programmblättern einbezogen und beispielsweise in Abhängigkeit von einer Länderkennung des PI-Codes automatisch aktiviert oder deaktiviert. Die automatische Aktivierung ist vor allem in solchen Senderlandschaften sinnvoll, in denen an vielen Standorten viele regionale Rundfunkprogramme einer Senderkette mit regional unterschiedlichen Programminhalten empfangbar sind, wie beispielsweise in Großbritannien oder Österreich.

[0032] Im REG.-ON-Mode des RDS-Rundfunkempfängers wird entweder nur das erste im Hintergrundspeicher befindliche Regionalprogramm angeblättert und kein weiteres Rundfunkprogramm, welches sich im PI-Code lediglich in der Regionalkennung unterscheidet, oder es wird aus der Menge der sich nur in der Regionalkennung des PI-Codes unterscheidenden Rundfunkprogramme dasjenige ausgewählt, welches eine beste Empfangsqualität, beispielsweise größte Feldstärke oder geringste RDS-Fehlerrate, aufweist. Das Rundfunkprogramm, welches mit der mit der größten Feldstärke empfangen wird, ist beispielsweise mit hoher Wahrscheinlichkeit dasjenige, welche das für diese Region, in der sich der RDS-Rundfunkempfänger befindet, gültige Regionalprogramm ausstrahlt.

[0033] Befindet sich der RDS-Rundfunkempfänger im REG.-OFF-Mode, so werden beim manuellen Programmblättern alle im Hintergrundspeicher abgelegten Rundfunkprogramme sequentiell angeblättert.

[0034] Erfindungsgemäß wird ein Rundfunkprogramm, welches im Hintergrundspeicher als Lokalkennung abgespeichert ist, immer angeblättert, unabhängig davon, ob sich der RDS-Rundfunkempfänger im REG.-ON- oder REG:-OFF-MODE befindet. Dadurch werden so genannte Lokalsender, zu denen es keine Alternativfrequenz-Liste (AF-Liste) gibt, immer angeblättert (verschiedene Lokalprogramme) und nehmen somit eine Sonderstellung ein.

[0035] Ist der RDS-Rundfunkempfänger im REG.-ON-MODE an einer Empfangsbereichsgrenze angelangt und nur ein Ausweichen auf eine regionales Nachbarprogramm derselben Senderkette möglich, um einen Bestempfang zu sichern, dann setzt erfindungsgemäße eine automatische Auswahl eines anderen Rundfunkprogramms derselben Senderkette ein. Diese automatische Funktion wird in Abhängigkeit von einer Empfangsqualität, beispielsweise einer Empfangsfeldstärke, eines momentan am RDS-Rundfunkempfänger eingestellten ersten Rundfunkprogramms aktiviert. Hat die Empfangsqualität bzw. die Empfangsfeldstärke einen minimalen Wert unterschritten, und ist unter Beachtung der Regionalkennung des PI-Codes keine bessere AF vorhanden, so wird bei einem Programmblättern durch den Benutzer nicht das im Speicher folgende Rundfunkprogramm mit anderer Regionalkennung im PI-Code angesprungen sondern stattdessen eine Bestauswahl aus den im Hintergrundspeicher abgelegten, verwandten Rundfunkprogrammen durchgeführt, welche sich von dem ersten Rundfunkprogramm im PI-Code nur durch die Regionalkennung unterscheiden.

[0036] Die einzige Fig. veranschaulicht in einem Ablaufplan eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens am Beispiel eines manuellen Programmblätterns durch einen Benutzer. Dies ist jedoch lediglich beispielhaft zu verstehen, da es auch im Umfang der Erfindung liegt, das erfindungsgemäße Verfahren bei einer automatischen Auswahl eines im Hintergrundspeicher abgelegten, verwandten Rundfunkprogramms zu verwenden. In Schritt 10 startet das Verfahren beispielsweise beim Einschalten des RDS-Rundfunkempfängers, wobei ein erstes Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt ist. In Schrift 12 wird geprüft, ob im Hintergrundspeicher ein Rundfunkprogramm mit einer Länderkennung im PI-Code für Großbritannien oder Österreich gespeichert ist. Ist dies der Fall, so wird in Schrift 14 automatisch der REG.-ON-MODE aktiviert, andernfalls wird in Schrift 14 der REG.-OFF-MODE aktiviert, wenn zuvor der REG.-ON-Mode aktiviert war. Ansonsten wird in Schritt 16 geprüft, ob eine Programmblätter-Taste am RDS-Rundfunkempfänger von einem Benutzer manuell betätigt wurde. Ist dies nicht der Fall, wird zu Schrift 12 zurückgekehrt. Ansonsten wird in Schrift 18 geprüft, ob sich der RDS-Rundfunkempfänger im REG-ON- oder REG.-OFF-Mode befindet. Im REG.-OFF-Mode wird in Schrift 20 das im Hintergrundspeicher dem ersten Rundfunkprogramm nachfolgende Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt und zu Schrift 12 zurückgekehrt. Im REG.-ON-MODE wird in Schrift 22 geprüft, ob das erste Rundfunkprogramm eine vorbestimmte Empfangsfeldstärke überschreitet oder nicht. Ist dies der Fall, so wird in Schrift 24 dasjenige im Hintergrundspeicher dem ersten Rundfunkprogramm nachfolgend gespeicherte Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt, welches sich im PI-Code auch in der Regionalkennung vom ersten Rundfunkprogramm unterscheidet und zu Schrift 12 zurückgekehrt. Andernfalls wird in Schrift 26 eine Empfangsfeldstärkenprüfung aller dem ersten Rundfunkprogramm im Hintergrundspeicher nachfolgender zweiter Rundfunkprogramme durchgeführt, welche sich vom ersten Rundfunkprogramm im PI-Code nur in der Regionalkennung unterscheiden. In Schritt 28 wird dann dasjenige zweite Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt, welches die beste Empfangsfeldstärke aufweist. Zusätzlich oder alternativ zur Empfangsfeldstärke wird in einer alternativen Ausführungsform in Schrift 26 eine RDS-Signal-Fehlerrate oder es werden Multipathstörungen geprüft und optimiert. Sofern sich in Schritt 26 herausstellt, dass kein weiteres Rundfunkprogramm im Hintergrundspeicher enthalten ist, welches sich vom ersten Rundfunkprogramm im PI-Code lediglich in der Regionalkennung unterscheidet, so wird in Schritt 28 das im Hintergrundspeicher dem ersten Rundfunkprogramm nachfolgend gespeicherte Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt. Nach Schrift 28 kehrt das Verfahren wieder zu Schritt 12 zurück.


Ansprüche

1. Verfahren zur Auswahl eines Rundfunkprogramms aus in einem Hintergrundspeicher eines RDS-(Radio-Daten-System)-Rundfunkempfängers abgespeicherten Rundfunkprogrammen mit unterschiedlichen Programmidentifikations-Codes (PI-Codes), wobei der PI-Code zumindest eine Länderkennung, eine Regionalkennung und eine Programmkennung umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem vorbestimmten Betriebszustand des RDS-Rundfunkempfängers in Abhängigkeit von einer Empfangsqualität eines momentan am RDS-Rundfunkempfänger eingestellten ersten Rundfunkprogramms bei der Auswahl eines neu am RDS-Rundfunkempfängers einzustellenden Rundfunkprogrammes aus dem Hintergrundspeicher ein oder mehrere im Hintergrundspeicher dem ersten Rundfunkprogramm nachfolgend gespeicherte zweite Rundfunkprogramme, welche sich vom ersten Rundfunkprogramm im PI-Code nur durch die Regionalkennung unterscheiden, entweder übersprungen oder einer Empfangsqualitätsprüfung unterzogen werden und dasjenige zweite Rundfunkprogramm gekennzeichnet durch regionale Verwandtschaft am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt wird, welches die beste Empfangsqualität aufweist.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Überspringen bei Überschreiten einer vorbestimmten Empfangsqualität und die Empfangsqualitätsprüfung bei Unterschreiten einer vorbestimmten Empfangsqualität des ersten Rundfunkprogramms gewählt wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei der Empfangsqualitätsprüfung eine Feldstärkeprüfung, eine Multipathprüfung, eine Nachbarkanalselektionsprüfung, und/oder eine RDS-Signal-Fehlerratenprüfung durchgeführt wird.
 
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Empfangsqualität eine Feldstärke, eine Multipathqualität, eine Nachbarkanalselektion und/oder eine RDS-Signal-Fehlerrate umfasst.
 
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch,
Prüfen beim Einstellen eines neuen Rundfunkprogramms aus dem Hintergrundspeicher, ob sich im Hintergrundspeicher nachfolgend abgespeicherte, weitere Rundfunkprogramme befinden, welche sich von dem neuen Rundfunkprogramm im PI-Code nur durch die Regionalkennung unterscheiden, Durchführen einer Empfangsqualitätsprüfung dieser Gruppe von sich untereinander nur in der Regionalkennung unterscheidenden Rundfunkprogrammen und Einstellen desjenigen Rundfunkprogramms, welches die beste Empfangsqualität aufweist.
 
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses ausgeführt wird, wenn ein Benutzer manuell Durchblättert (Programmblättert).
 
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
Rundfunkprogramme, welche als Lokalkennung abgespeichert sind, beim Programmblättern immer angeblättert werden, unabhängig davon, ob sie gleiche Programmkennung haben oder am RDS-Rundfunkempfänger eine Auswertung der Regionalkennung aktiviert ist (REG.-ON-MODE) oder nicht (REG.-OFF-MODE).
 
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der vorbestimmte Betriebszustand automatisch aktiviert wird, wenn in wenigstens einem PI-Code eines empfangbaren Rundfunkprogramms eine vorbestimmter Länderkennung festgestellt wird.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vorbestimmte Länderkennung z.B. diejenige für Großbritannien und/oder Österreich ist.
 
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der vorbestimmte Betriebszustand manuell oder automatisch aktivierbar ist.
 
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der vorbestimmte Betriebszustand automatisch aktivierbar ist, wenn sich der RDS-Rundfunkempfänger in einem Betriebszustand befindet, bei dem die Regionalkennung bei der Auswertung des PI-Codes berücksichtigt wird (REG.-ON-Mode).
 
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei Unterschreiten einer vorbestimmten Empfangsqualität des ersten Rundfunkprogramms automatisch ein anderes im Hintergrundspeicher gespeichertes regionales Rundfunkprogramm derselben Senderkette am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt wird oder, falls kein solches Rundfunkprogramm gespeichert ist, das im Hintergrundspeicher nächste Programm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt wird.
 
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei Vorhandensein von mehreren im Hintergrundspeicher gespeicherten regionalen Rundfunkprogrammen derselben Senderkette, diese einer Empfangsqualitätsprüfung unterzogen werden und dasjenige Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt wird, welches die beste Empfangsqualität aufweist.
 




Zeichnung