Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswahl eines Rundfunkprogramms aus in einem
Hintergrundspeicher eines RDS-(Radio-Daten-System)-Rundfunkempfängers abgespeicherten
Rundfunkprogrammen mit unterschiedlichen Programmidentifikations-Codes (PI-Codes),
wobei der PI-Code zumindest eine Länderkennung, eine Regionalkennung und eine Programmkennung
umfasst, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Gemäß der "Specifications of the radio data system RDS for VHF/FM broadcasting" der
European Broadcasting Union vom März 1984 (EBU-Spezifikation DIN EN50067) werden auf
den Sendefrequenzen der Rundfunksender neben dem eigentlichen Hörfunkprogramm auch
digitale Daten, so auch die die Sendefrequenzen kennzeichnenden Codes, bestehend aus
einer Länderkennung, einer Regionalkennung zur Kennzeichnung einer räumlichen Einschränkung
des über die Sendefrequenz ausgestrahlten Programms und einer Sender- bzw. Programmkennung,
übertragen. Dabei werden vor allem bei größeren Sendeanstalten Programme zeitweise
regionalisiert. Zur Unterscheidung dieser verschiedenen Regionalprogramme werden ihnen
bei gleicher Programmkennung verschiedene Regionalcodes zugeordnet, die zum Teil auch
nach einer eventuell inhaltlichen Zusammenschaltung der Regionalprogramme zu einem
überregionalen Programm erhalten bleiben. Man spricht hier von einer "statischen Regionalisierung".
[0003] Ein Signal dieses
Radio-
Daten-
Systems (RDS), ein so genanntes RDS-Signal, dient bei Programmausstrahlungen, beispielsweise
von Radioprogrammen für Reisende in einem Kraftfahrzeug, welches mit einem entsprechendem
RDS-Autoradio ausgestattet ist, zur Übermittlung verschiedener wichtiger Informationen,
mit denen das RDS-Autoradio eine Vielzahl von für einen ungestörten Empfang nötige
Operationen selbständig und automatisiert ausführt, ohne dass beispielsweise ein Fahrer
seine Aufmerksamkeit vom Straßenverkehr abwenden und manuelle Eingaben am RDS-Autoradio
durchführen muss. Ferner enthält dieses RDS-Signal Informationen, die ggf. auf einer
Anzeige des RDS-Autoradios dem Fahrer bzw. einem Benutzer mitgeteilt werden.
[0004] Das RDS-Signal ist in der oben erwähnten EBU-Spezifikation DIN EN50067 spezifiziert
und enthält bzw. überträgt mit dem Sendersignal auf einer momentan eingestellten Frequenz
eines momentan am RDS-Autoradio eingestellten Rundfunksenders zur Differenzierung
der verschiedenen Rundfunksender mit entsprechend unterschiedlichen Senderketten einen
Programmidentifikations-Code, nachfolgend PI-Code oder kurz PI genannt. Dieser beinhaltet
den Ländercode, die Regionalkennung sowie die Programmkennung. Die Länderkennung dient
der Codierung des Landes, in dem das jeweilige Programm ausgestrahlt wird, die Regionalkennung
gibt Hinweis auf eingeschränkte Verbreitung des über die jeweilige Frequenz ausgestrahlten
Programms an, während die Programmkennung die Sendeanstalt und das jeweilige Programm
kennzeichnet. Die Länderkennung und die Regionalkennung sind dabei mit vier Bits und
die Programmkennung ist mit acht kodiert.
[0005] Der PI-Code besteht dabei gemäß der EBU-Spezifikation DIN EN50067 aus vier Stellen,
die auch 1. Nibbel bis 4. Nibbel genannt werden. Das 1. Nibbel kennzeichnet das Land,
z.B. "D" für Deutschland oder "F" Frankreich. Das 2. Nibbel kennzeichnet, ob es sich
um einen supraregionalen, nationalen oder regionalen Sender handelt. Dieser 2. Nibbel
enthält damit die Unterscheidung zwischen Original- und Nachbarsendern. Das 3. Nibbel
kennzeichnet die Senderkette, z.B. "8" für NDR. Das 4. Nibbel unterscheidet das jeweilige
Programm der Senderkette, z.B. NDR1, NDR2, NDR3, NDR 4 usw. der Senderkette des Norddeutschen
Rundfunks NDR.
[0006] Der PI-Code, der über das RDS-Signal ausgestrahlt wird, dient somit der Identifizierung
eines auf einer Sendefrequenz ausgestrahlten Programms. Dazu ist jedem Programm bzw.
der jeweiligen zugehörigen Sendefrequenz ein individueller PI-Code zugeordnet. Vor
allem bei größeren Sendeanstalten, wie beispielsweise dem Norddeutschen Rundfunk (NDR),
werden Rundfunkprogrammen zu gewissen Tageszeiten dynamisch regionalisiert, d.h. mit
regional unterschiedlichen Inhalten ausgestrahlt, wie dies beispielsweise bei NDR1
der Fall ist, so dass verschiedene Sender desselben Sendernetzes unterschiedliche
Regionalprogramme ausstrahlen, wie beispielsweise NDR1 Harz, NDR1 Hannover usw. Zur
eindeutigen Unterscheidung ist jedem dieser Regionalprogramme ein eigener PI-Code
zugeordnet, der in der Programmkennung gleich ist und sich in der Regionalkennung
unterscheidet. Bei verschiedenen Programmketten, wie beispielsweise NDR1, wird dabei
die Regionalisierung der PI-Codes auch dann aufrecht erhalten, wenn die verschiedenen
Regionalsender zu einem überregionalen Programm zusammengeschaltet werden, was als
statische Regionalisierung des PI-Codes zu verstehen ist. Dagegen wird bei dynamischer
Regionalisierung ein überregionales Programm während regionaler Sendungen ausgeschaltet
und von unterschiedlichen Sendern auch durch Ausstrahlung regionalisierter PI-Codes
getrennt.
[0007] Jedem Rundfunksignal ist über das RDS eine Liste für Alternativfrequenzen (AF-Liste)
zugeordnet, welche alternative Frequenzen angibt, auf denen dieses Programm ebenfalls
empfangbar ist. Herkömmliche RDS-Autoradios bieten eine automatische Funktion zum
Wechseln von einer momentan am Empfangsteil eingestellten Frequenz zu einer Alternativfrequenz
(AF) ohne Wechsel des Programminhaltes, wenn sich dadurch eine bessere Empfangsqualität
ergibt. Da jedoch Sendern einer Senderkette mit unterschiedlichen Regionalprogrammen
identische Alternativfrequenz zugeordnet sind, kann es durch einen derartigen automatischen
Frequenzwechsel zu einer AF zu einem vom Benutzer unerwünschten Wechsel des Programminhaltes
kommen, da ein Sender dieser Senderkette mit einem anderen Regionalprogramm angesprungen
wird. Um dies zu vermeiden sind in herkömmlichen RDS-Autoradios zwei Betriebszustände
für den automatischen Wechsel zu Alternativfrequenzen vorgesehen, welche von dem Benutzer
manuell wahlweise auswählbar sind. In einem ersten als "REG.-ON-MODE" bezeichneten
Betriebszustand des RDS-Autoradios wird bei der Auswahl einer AF und einer folgenden
PI-Prüfung auch der 2. Nibbel berücksichtigt, d.h. es erfolgt nur dann ein automatischer
Wechsel zu dieser AF, wenn die PI-Codes des momentan am RDS-Empfänger eingestellten
Programms auch in der Regionalisierung (2. Nibbel) mit demjenigen PI-Codes des Programms
auf der AF übereinstimmen. Dies verhindert einen Wechsel auf eine AF mit einem anderen
Regionalprogramm als dem gerade am RDS-Autoradio eingestellten.
[0008] Beim zweiten als "REG.-OFF-MODE" bezeichneten Betriebszustand ist die Auswertung
des 2. Nibbels nicht vorgesehen. Hier wird dann zugunsten eines weiterhin möglichen
Empfangs einer Senderkette ein möglicher Wechsel von einem Regionalprogramm zu einem
anderen in Kauf genommen. Das kann in ungünstigen Empfangslagen, beispielsweise in
bergigen Gebieten, von Vorteil sein, wenn bei schlechtem Empfang oder Verlassen des
Empfangsgebietes keine AF mit identischem PI angesprungen werden kann.
[0009] Eine Sonderstellung nehmen lokale Radiosender ein, für die es weder Alternativfrequenzen
noch Regionalprogramme gibt. Hier ist im 2. Nibbel eine "0" eingetragen.
[0010] Die in einer Senderlandschaft, in der sich ein RDS-Empfänger (z.B. ein RDS-Autoradio)
gerade befindet, empfangbaren Programme werden von herkömmlichen RDS-Autoradios in
einem sogn. Hintergrundspeicher abgelegt und üblicherweise nach PI-Code sortiert.
RDS-Autoradios bieten dabei die Möglichkeit die in diesem Hintergrundspeicher abgelegten
Programme auf Anforderung durch den Benutzer sequentiell, beispielsweise per Tastendruck,
aufzurufen. Die Programme werden dann in der Reihenfolgen, in der sie im Hintergrundspeicher
abgelegt sind (z.B. aufsteigender PI-Code), nacheinander aufgerufen. Diesen Vorgang
nennt man "Programmblättern". Hierbei ergibt sich jedoch der Nachteil, dass bei Sortierung
der Programme im Hintergrundspeicher nach ihrem PI-Code ggf. mehrere empfangbare Regionalprogramme
einer einzigen Senderkette nacheinander im Hintergrundspeicher abgelegt sind. Solange
diese tatsächlich inhaltlich unterschiedliche Regionalprogramme ausstrahlen ist dies
unproblematisch, aber hinderlich um schnell eine andere Programmkette anzuwählen.
Sobald jedoch diese Programme zu einem einzigen, überregionalen Programm zusammengeschaltet
sind, also keine unterschiedlichen Inhalte mehr haben, wird beim Programmblättern
ggf. mehrmals hintereinander für den Benutzer scheinbar immer dasselbe Programm angesprungen,
da dieser nicht erkennen kann, dass es sich um unterschiedliche Regionalsender handelt,
welche durch Unterschiede im 2. Nibbel unterschiedliche PI-Codes aufweisen. Stattdessen
kommt es vor, dass der Benutzer einen defekt in seinem RDS-Rundfunkempfänger vermutet.
Doch auch selbst wenn dem Benutzer diese Problematik bekannt ist bleibt es für ihn
lästig und unkomfortabel ggf. mehrmals die Taste zum Programmblättern betätigen zu
müssen, bis endlich ein andere Programminhalt empfangen wird.
[0011] In begünstigten Empfangslagen kann es beispielsweise in Bayern vorkommen, dass sechs
bis acht verschiedenen Regionalprogramme einer Senderkette empfangbar und entsprechend
im Hintergrundspeicher abgelegt sind. Diese müssen dann alle nacheinander "überblättert"
werden um beispielsweise vom Programm BR1 zum Programm BR3 zu gelangen.
[0012] Von diesen sechs Regionalprogrammen ist aber nur ein Programm für die Region, in
dem sich das RDS-Autoradio befindet, tatsächlich gültig. Für einen Benutzer, der sich
jedoch nur für das tatsächlich gültige Regionalprogramm interessiert ergibt sich der
weitere Nachteil, dass er ggf. dieses beim Programmblättern manuell auswählen muss,
wodurch der eigentliche Nutzen des RDS und dessen Automatisierung verloren geht. Derartige
Verhältnisse sind ebenfalls verstärkt in Österreich und Großbritannien anzutreffen.
Ein anders derartiges Beispiel stellt das Programm FFN dar, welches mehrmals mit unterschiedlichen
PI-Codes empfangbar und dementsprechend ggf. mehrmals im Hintergrundspeicher eingetragen
ist, während die Programminhalte nur wenige Minuten im Tagesverlauf unterschiedlich
sind.
Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile
[0013] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren der oben genannten
Art zur Verfügung zu stellen, welches die oben genannten Nachteile beseitigt und insbesondere
ein komfortableres Programmblättern durch im Hintergrundspeicher des RDS-Rundfunkempfängers
abgespeicherte Rundfunkprogramme erlaubt.
[0014] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der o.g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten
Merkmalen gelöst.
[0015] Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass in einem vorbestimmten Betriebszustand
des RDS-Rundfunkempfängers in Abhängigkeit von einer Empfangsqualität eines momentan
am RDS-Rundfunkempfänger eingestellten ersten Rundfunkprogramms bei der Auswahl eines
neu am RDS-Rundfunkempfängers einzustellenden Rundfunkprogrammes aus dem Hintergrundspeicher
ein oder mehrere im Hintergrundspeicher dem ersten Rundfunkprogramm nachfolgend gespeicherte
zweite Rundfunkprogramme, welche sich vom ersten Rundfunkprogramm im PI-Code nur durch
die Regionalkennung unterscheiden, entweder übersprungen oder einer Empfangsqualitätsprüfung
unterzogen werden und dasjenige zweite Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt
wird, welches die beste Empfangsqualität aufweist.
[0016] Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise bei einem manuellen Programmblättern durch
den Benutzer nur solche Programme neu angesprungen werden, welche tatsächlich einen
anderen Programminhalt aufweise. Sollte jedoch aufgrund einer Änderung, beispielsweise
Verschlechterung, der Empfangsqualität des momentan eingestellten Rundfunkprogramms
ein Wechsel erforderlich werden, so führt das Programmblättern nicht notwendigerweise
zu einem Wechsel der Senderkette, sondern es werden in diesem Fall auch Regionalverwandte
derjenigen Senderkette berücksichtigt, welche zu dem am RDS-Rundfunkempfänger momentan
eingestellten Rundfunksender gehören, ohne dass der Benutzer zuerst manuell einen
Betriebszustand des RDS-Rundfunkempfängers ändern muss, ungeachtet des Regional-Modes.
Es werden somit die Vorteile einer Beachtung der Regionalkennung bei der PI-Code-Auswertung
eines sogn. REG.-ON-MODES, die eine scharfe Trennung auch von Regionalsendern einer
einzigen Senderkette betreffen, mit den Vorteilen einer Missachtung der Regionalkennung
eines sogn. REG.-OFF-Modes, die eine größere AF-Auswahl in ungünstigen Empfangslagen
betreffen, in einem einzigen Betriebszustand des RDS-Rundfunkempfängers verbunden.
[0017] Vorzugsweise Weitergestaltungen der Vorrichtung sind in den Ansprüchen 2 bis 13 beschrieben.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Überspringen bei Uberschreiten einer
vorbestimmten Empfangsqualität und die Empfangsqualitätsprüfung bei Unterschreiten
einer vorbestimmten Empfangsqualität des ersten Rundfunkprogramms gewählt.
[0019] Beispielsweise wird bei der Empfangsqualitätsprüfung eine Feldstärkeprüfung, eine
Multipathprüfung, eine Nachbarkanalselektionsprüfung und/oder eine RDS-Signal-Fehlerratenprüfung
durchgeführt, wobei die Empfangsqualität insbesondere eine Feldstärke, eine Multipathqualität,
eine Nachbarkanalselektion und/oder eine RDS-Signal-Fehlerrate umfasst.
[0020] Eine Einstellung desjenigen regionalen Rundfunkprogramms, welches mit großer Wahrscheinlichkeit
für die Region, in der sich der RDS-Rundfunkempfänger befindet, tatsächlich gültig
ist, erzielt man durch Prüfen beim Einstellen eines neuen Rundfunkprogramms aus dem
Hintergrundspeicher, ob sich im Hintergrundspeicher nachfolgend abgespeicherte weitere
Rundfunkprogramme befinden, welche sich von dem neuen Rundfunkprogramm im PI-Code
nur durch die Regionalkennung unterscheiden, Durchführen einer Empfangsqualitätsprüfung
dieser Gruppe von sich untereinander nur in der Regionalkennung unterscheidenden Rundfunkprogrammen
und Einstellen desjenigen Rundfunkprogramms, welches die beste Empfangsqualität aufweist.
[0021] Zweckmäßigerweise wird das erfindungsgemäße Verfahren bei manuellem Durchblättern
(Programmblättern) durch einen Benutzer durchgeführt, so dass hierbei immer Rundfunkprogramme
mit unterschiedlichen Inhalten angesprungen werden. Eine Mehrfachwiederholung von
Rundfunkprogrammen mit zwar unterschiedlichen PI-Codes jedoch überregional gleichen
Inhalten ist beim Programmblättern somit wirksam vermieden.
[0022] Hierbei kommt Lokalsendern dadurch eine Sonderstellung zu, dass Rundfunkprogramme,
welche als Lokalkennung abgespeichert sind, wie Sender mit National- oder Supranationalkennung,
beim Programmblättern immer angeblättert werden, unabhängig davon, ob sie gleiche
Programmkennung haben oder am RDS-Rundfunkempfänger eine Auswertung der Regionalkennung
aktiviert ist (REG.-ON-MODE) oder nicht (REG.-OFF-MODE).
[0023] Der vorbestimmte Betriebszustand kann beispielsweise dann automatisch aktiviert werden,
wenn in wenigstens einem PI-Code eines empfangbaren Rundfunkprogramms eine vorbestimmter
Länderkennung enthalten ist, die beispielsweise die für die Länder Großbritannien
und/oder Österreich kennzeichnet.
[0024] Zweckmäßigerweise ist der vorbestimmte Betriebszustand manuell oder automatisch aktivierbar.
[0025] Eine automatische Aktivierung des vorbestimmten Betriebszustand ist dann besonders
vorteilhaft, wenn am RDS-Rundfunkempfänger ein Betriebszustand aktiviert ist, bei
dem die Regionalkennung bei der Auswertung des PI-Codes berücksichtigt wird (REG.-ON-Mode).
[0026] In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei Unterschreiten
einer vorbestimmten Empfangsqualität des ersten Rundfunkprogramms automatisch ein
anderes im Hintergrundspeicher gespeichertes Rundfunkprogramm derselben Senderkette
am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt oder, falls kein solches Rundfunkprogramm gespeichert
ist, das im Hintergrundspeicher nächste Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger
eingestellt.
[0027] Bei Vorhandensein von mehreren im Hintergrundspeicher gespeicherten regionalen Rundfunkprogrammen
derselben Senderkette, werden diese in besonders vorteilhafter Weise einer Empfangsqualitätsprüfung
unterzogen und es wird dasjenige Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt,
welches die beste Empfangsqualität aufweist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0028] Nachstehend wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Diese zeigt in der einzigen Figur einen Ablaufplan einer bevorzugten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens am Beispiel eines manuellen Programmblätterns durch
einen Benutzer.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
[0029] Die in RDS-(Radio-Daten-System)-Rundfunkempfängern häufig vorhandene Funktion Regional-ON
oder Regional-OFF bezeichnet zwei Betriebszustände REG.-ON-MODE bzw. REG.-OFF-MODE,
wobei im REG.-ON-MODE bei der Auswahl einer Alternativfrequenz (AF) eine in einem
Programmidentifikations-Code (PI-Code) eines RDS-Signals vorhandene Regionalkennung
mit ausgewertet wird. Hierbei erfolgt eine Trennung von verschiedenen Rundfunkprogrammen,
welche zwar und ein und derselben Senderkette angehören, aber möglicherweise zumindest
temporär regional unterschiedliche Programminhalte ausstrahlen. Derartige Rundfunkprogramme
unterscheiden sich im PI-Code nämlich nur in der Regionalkennung.
[0030] Ein in RDS-Rundfunkempfängern vorgesehener Hintergrundspeicher mit beispielsweise
nach PI-Codes geordnet abgespeicherten Rundfunkprogrammen kann von einem Benutzer
manuell beispielsweise durch sequentielles Drücken einer Taste sequentiell durchgeblättert
werden. Dies nennt man Programmblättern.
[0031] Erfindungsgemäß wird die vorerwähnte REG.-ON- bzw. REG.-OFF-Funktion auch für das
Programmblättern einbezogen und beispielsweise in Abhängigkeit von einer Länderkennung
des PI-Codes automatisch aktiviert oder deaktiviert. Die automatische Aktivierung
ist vor allem in solchen Senderlandschaften sinnvoll, in denen an vielen Standorten
viele regionale Rundfunkprogramme einer Senderkette mit regional unterschiedlichen
Programminhalten empfangbar sind, wie beispielsweise in Großbritannien oder Österreich.
[0032] Im REG.-ON-Mode des RDS-Rundfunkempfängers wird entweder nur das erste im Hintergrundspeicher
befindliche Regionalprogramm angeblättert und kein weiteres Rundfunkprogramm, welches
sich im PI-Code lediglich in der Regionalkennung unterscheidet, oder es wird aus der
Menge der sich nur in der Regionalkennung des PI-Codes unterscheidenden Rundfunkprogramme
dasjenige ausgewählt, welches eine beste Empfangsqualität, beispielsweise größte Feldstärke
oder geringste RDS-Fehlerrate, aufweist. Das Rundfunkprogramm, welches mit der mit
der größten Feldstärke empfangen wird, ist beispielsweise mit hoher Wahrscheinlichkeit
dasjenige, welche das für diese Region, in der sich der RDS-Rundfunkempfänger befindet,
gültige Regionalprogramm ausstrahlt.
[0033] Befindet sich der RDS-Rundfunkempfänger im REG.-OFF-Mode, so werden beim manuellen
Programmblättern alle im Hintergrundspeicher abgelegten Rundfunkprogramme sequentiell
angeblättert.
[0034] Erfindungsgemäß wird ein Rundfunkprogramm, welches im Hintergrundspeicher als Lokalkennung
abgespeichert ist, immer angeblättert, unabhängig davon, ob sich der RDS-Rundfunkempfänger
im REG.-ON- oder REG:-OFF-MODE befindet. Dadurch werden so genannte Lokalsender, zu
denen es keine Alternativfrequenz-Liste (AF-Liste) gibt, immer angeblättert (verschiedene
Lokalprogramme) und nehmen somit eine Sonderstellung ein.
[0035] Ist der RDS-Rundfunkempfänger im REG.-ON-MODE an einer Empfangsbereichsgrenze angelangt
und nur ein Ausweichen auf eine regionales Nachbarprogramm derselben Senderkette möglich,
um einen Bestempfang zu sichern, dann setzt erfindungsgemäße eine automatische Auswahl
eines anderen Rundfunkprogramms derselben Senderkette ein. Diese automatische Funktion
wird in Abhängigkeit von einer Empfangsqualität, beispielsweise einer Empfangsfeldstärke,
eines momentan am RDS-Rundfunkempfänger eingestellten ersten Rundfunkprogramms aktiviert.
Hat die Empfangsqualität bzw. die Empfangsfeldstärke einen minimalen Wert unterschritten,
und ist unter Beachtung der Regionalkennung des PI-Codes keine bessere AF vorhanden,
so wird bei einem Programmblättern durch den Benutzer nicht das im Speicher folgende
Rundfunkprogramm mit anderer Regionalkennung im PI-Code angesprungen sondern stattdessen
eine Bestauswahl aus den im Hintergrundspeicher abgelegten, verwandten Rundfunkprogrammen
durchgeführt, welche sich von dem ersten Rundfunkprogramm im PI-Code nur durch die
Regionalkennung unterscheiden.
[0036] Die einzige Fig. veranschaulicht in einem Ablaufplan eine bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens am Beispiel eines manuellen Programmblätterns durch
einen Benutzer. Dies ist jedoch lediglich beispielhaft zu verstehen, da es auch im
Umfang der Erfindung liegt, das erfindungsgemäße Verfahren bei einer automatischen
Auswahl eines im Hintergrundspeicher abgelegten, verwandten Rundfunkprogramms zu verwenden.
In Schritt 10 startet das Verfahren beispielsweise beim Einschalten des RDS-Rundfunkempfängers,
wobei ein erstes Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt ist. In Schrift
12 wird geprüft, ob im Hintergrundspeicher ein Rundfunkprogramm mit einer Länderkennung
im PI-Code für Großbritannien oder Österreich gespeichert ist. Ist dies der Fall,
so wird in Schrift 14 automatisch der REG.-ON-MODE aktiviert, andernfalls wird in
Schrift 14 der REG.-OFF-MODE aktiviert, wenn zuvor der REG.-ON-Mode aktiviert war.
Ansonsten wird in Schritt 16 geprüft, ob eine Programmblätter-Taste am RDS-Rundfunkempfänger
von einem Benutzer manuell betätigt wurde. Ist dies nicht der Fall, wird zu Schrift
12 zurückgekehrt. Ansonsten wird in Schrift 18 geprüft, ob sich der RDS-Rundfunkempfänger
im REG-ON- oder REG.-OFF-Mode befindet. Im REG.-OFF-Mode wird in Schrift 20 das im
Hintergrundspeicher dem ersten Rundfunkprogramm nachfolgende Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger
eingestellt und zu Schrift 12 zurückgekehrt. Im REG.-ON-MODE wird in Schrift 22 geprüft,
ob das erste Rundfunkprogramm eine vorbestimmte Empfangsfeldstärke überschreitet oder
nicht. Ist dies der Fall, so wird in Schrift 24 dasjenige im Hintergrundspeicher dem
ersten Rundfunkprogramm nachfolgend gespeicherte Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger
eingestellt, welches sich im PI-Code auch in der Regionalkennung vom ersten Rundfunkprogramm
unterscheidet und zu Schrift 12 zurückgekehrt. Andernfalls wird in Schrift 26 eine
Empfangsfeldstärkenprüfung aller dem ersten Rundfunkprogramm im Hintergrundspeicher
nachfolgender zweiter Rundfunkprogramme durchgeführt, welche sich vom ersten Rundfunkprogramm
im PI-Code nur in der Regionalkennung unterscheiden. In Schritt 28 wird dann dasjenige
zweite Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt, welches die beste Empfangsfeldstärke
aufweist. Zusätzlich oder alternativ zur Empfangsfeldstärke wird in einer alternativen
Ausführungsform in Schrift 26 eine RDS-Signal-Fehlerrate oder es werden Multipathstörungen
geprüft und optimiert. Sofern sich in Schritt 26 herausstellt, dass kein weiteres
Rundfunkprogramm im Hintergrundspeicher enthalten ist, welches sich vom ersten Rundfunkprogramm
im PI-Code lediglich in der Regionalkennung unterscheidet, so wird in Schritt 28 das
im Hintergrundspeicher dem ersten Rundfunkprogramm nachfolgend gespeicherte Rundfunkprogramm
am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt. Nach Schrift 28 kehrt das Verfahren wieder zu
Schritt 12 zurück.
1. Verfahren zur Auswahl eines Rundfunkprogramms aus in einem Hintergrundspeicher eines
RDS-(Radio-Daten-System)-Rundfunkempfängers abgespeicherten Rundfunkprogrammen mit
unterschiedlichen Programmidentifikations-Codes (PI-Codes), wobei der PI-Code zumindest
eine Länderkennung, eine Regionalkennung und eine Programmkennung umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem vorbestimmten Betriebszustand des RDS-Rundfunkempfängers in Abhängigkeit
von einer Empfangsqualität eines momentan am RDS-Rundfunkempfänger eingestellten ersten
Rundfunkprogramms bei der Auswahl eines neu am RDS-Rundfunkempfängers einzustellenden
Rundfunkprogrammes aus dem Hintergrundspeicher ein oder mehrere im Hintergrundspeicher
dem ersten Rundfunkprogramm nachfolgend gespeicherte zweite Rundfunkprogramme, welche
sich vom ersten Rundfunkprogramm im PI-Code nur durch die Regionalkennung unterscheiden,
entweder übersprungen oder einer Empfangsqualitätsprüfung unterzogen werden und dasjenige
zweite Rundfunkprogramm gekennzeichnet durch regionale Verwandtschaft am RDS-Rundfunkempfänger
eingestellt wird, welches die beste Empfangsqualität aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Überspringen bei Überschreiten einer vorbestimmten Empfangsqualität und die Empfangsqualitätsprüfung
bei Unterschreiten einer vorbestimmten Empfangsqualität des ersten Rundfunkprogramms
gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei der Empfangsqualitätsprüfung eine Feldstärkeprüfung, eine Multipathprüfung, eine
Nachbarkanalselektionsprüfung, und/oder eine RDS-Signal-Fehlerratenprüfung durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Empfangsqualität eine Feldstärke, eine Multipathqualität, eine Nachbarkanalselektion
und/oder eine RDS-Signal-Fehlerrate umfasst.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch,
Prüfen beim Einstellen eines neuen Rundfunkprogramms aus dem Hintergrundspeicher,
ob sich im Hintergrundspeicher nachfolgend abgespeicherte, weitere Rundfunkprogramme
befinden, welche sich von dem neuen Rundfunkprogramm im PI-Code nur durch die Regionalkennung
unterscheiden, Durchführen einer Empfangsqualitätsprüfung dieser Gruppe von sich untereinander
nur in der Regionalkennung unterscheidenden Rundfunkprogrammen und Einstellen desjenigen
Rundfunkprogramms, welches die beste Empfangsqualität aufweist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses ausgeführt wird, wenn ein Benutzer manuell Durchblättert (Programmblättert).
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
Rundfunkprogramme, welche als Lokalkennung abgespeichert sind, beim Programmblättern
immer angeblättert werden, unabhängig davon, ob sie gleiche Programmkennung haben
oder am RDS-Rundfunkempfänger eine Auswertung der Regionalkennung aktiviert ist (REG.-ON-MODE)
oder nicht (REG.-OFF-MODE).
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der vorbestimmte Betriebszustand automatisch aktiviert wird, wenn in wenigstens einem
PI-Code eines empfangbaren Rundfunkprogramms eine vorbestimmter Länderkennung festgestellt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vorbestimmte Länderkennung z.B. diejenige für Großbritannien und/oder Österreich
ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der vorbestimmte Betriebszustand manuell oder automatisch aktivierbar ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der vorbestimmte Betriebszustand automatisch aktivierbar ist, wenn sich der RDS-Rundfunkempfänger
in einem Betriebszustand befindet, bei dem die Regionalkennung bei der Auswertung
des PI-Codes berücksichtigt wird (REG.-ON-Mode).
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei Unterschreiten einer vorbestimmten Empfangsqualität des ersten Rundfunkprogramms
automatisch ein anderes im Hintergrundspeicher gespeichertes regionales Rundfunkprogramm
derselben Senderkette am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt wird oder, falls kein solches
Rundfunkprogramm gespeichert ist, das im Hintergrundspeicher nächste Programm am RDS-Rundfunkempfänger
eingestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei Vorhandensein von mehreren im Hintergrundspeicher gespeicherten regionalen Rundfunkprogrammen
derselben Senderkette, diese einer Empfangsqualitätsprüfung unterzogen werden und
dasjenige Rundfunkprogramm am RDS-Rundfunkempfänger eingestellt wird, welches die
beste Empfangsqualität aufweist.