Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Demodulator für ein Multiplexsignal (MPX-Signal) eines
RDS-(Radio-Daten-System)-Rundfunkempfängers, welches zumindest ein Stereosignal, ein
Radio-Daten-System-Signal (RDS-Signal) und ggf. ein Verkehrsfunk-Signal (VF-Signal)
enthält, wobei der Demodulator zum Herausfiltern des RDS-Signals und des VF-Signals
ein Eingangsbandpassfilter aufweist, welchem ein erster Demodulationspfad zum Selektieren
von RDS-Daten aus dem RDS-Signal nachgeordnet ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Selektieren von RDS-Daten einer
zu prüfenden Alternativfrequenz für eine an einem RDS-Rundfunkempfänger abgestimmte
Mutterfrequenz, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
Stand der Technik
[0002] Gemäß der "Specifications of the radio data system RDS for VHF/FM broadcasting" der
European Broadcasting Union vom März 1984 (EBU-Spezifikation DIN EN50067) werden auf
den Sendefrequenzen der Rundfunksender neben dem eigentlichen Hörfunkprogramm auch
digitale Daten, so auch die Sendefrequenzen kennzeichnende Codes, bestehend aus einer
Länderkennung, einer Regionalkennung zur Kennzeichnung der eingeschränkten Verbreitung
des über die Sendefrequenz ausgestrahlten Programms und einer Sender- bzw. Programmkennung,
übertragen.
[0003] Ein Signal dieses
Radio-
Daten-
Systems (RDS), ein so genanntes RDS-Signal, dient bei Programmausstrahlungen, beispielsweise
von Radioprogrammen für Reisende in einem Kraftfahrzeug, welches mit einem entsprechendem
RDS-Autoradio ausgestattet ist, zur Übermittlung verschiedener wichtiger Informationen,
mit denen das RDS-Autoradio eine Vielzahl von für einen ungestörten Empfang nötige
Operationen selbständig und automatisiert ausführt, ohne dass beispielsweise ein Fahrer
seine Aufmerksamkeit vom Straßenverkehr abwenden und manuelle Eingaben am RDS-Autoradio
durchführen muss. Ferner enthält dieses RDS-Signal Informationen, die ggf. auf einer
Anzeige des RDS-Autoradios in Form eines Sendernamens dem Fahrer bzw. einem Benutzer
mitgeteilt werden.
[0004] Das RDS-Signal ist in der oben erwähnten EBU-Spezifikation DIN EN50067 spezifiziert
und enthält bzw. überträgt mit dem Sendersignal auf einer momentan am RDS-Rundfunkempfänger
eingestellten Frequenz, nachfolgend auch Mutterfrequenz (MF) genannt, eines momentan
am RDS-Autoradio eingestellten Rundfunksenders zur Differenzierung der verschiedenen
Rundfunksender mit entsprechend unterschiedlichen Senderketten einen Programmidentifikations-Code,
nachfolgend PI-Code oder kurz PI genannt. Dieser beinhaltet einen Ländercode, eine
Regionalkennung sowie eine Senderkennung. Die Länderkennung dient der Codierung des
Landes, in dem das jeweilige Programm ausgestrahlt wird, die Regionalkennung gibt
die räumliche Verbreitung des über die jeweilige Frequenz ausgestrahlten Programms
an, während die Senderkennung die Sendeanstalt und das jeweilige Programm kennzeichnet.
Die Länderkennung und die Regionalkennung sind dabei mit vier Bits und die Senderkennung
ist mit acht Bits kodiert.
[0005] Zum Dekodieren des RDS-Signals ist in einem herkömmlichen RDS-Rundfunkempfänger ein
RDS-Demodulator vorgesehen, welcher auf einen Datenstrom einer abgestimmten Frequenz
synchronisiert wird. Soll eine Alternativfrequenz (AF) überprüft werden, beispielsweise
um eine Empfangsqualität auf dieser AF durch Messen der Feldstärke zu bestimmten,
so muss der RDS-Rundfunkempfänger auf diese AF abgestimmt werden. Dazu ist es aus
der DE 197 01 042 bekannt, mittels eines Hochgeschwindigkeits-PLL (PLL =
Phased
Locked
Loop) zwischen der Mutterfrequenz und der zu prüfenden AF in kurzer Zeit hin- und herzuschalten.
Die Verweilzeit auf der AF beträgt dabei nur wenige Millisekunden, damit die Abwesenheit
von der Mutterfrequenz für den Benutzer nicht hörbar ist.
[0006] Bei den herkömmlichen RDS-Demodulatoren wird die Synchronisation zum RDS-Datenstrom
der Mutterfrequenz, nachdem sie einmal hergestellt wurde, durch ein nachfolgend erläutertes,
so genanntes "Schwungrad" aufrecht erhalten, so dass bei Empfangsstörungen, Unterbrechungen
oder kurzen Sprüngen auf die AF bei der Rückkehr die Synchronisation zum Datenstrom
auf der Mutterfrequenz noch gegeben ist. Damit wird ein Datenverlust auf der Mutterfrequenz
minimiert. Das Schwungrad ist im Wesentlichen ein PLL-Oszillator, der auch in Abwesenheit
eines Eingangssignals weiter läuft. Hierzu wird bei fehlendem Eingangssignal eine
vom Eingangssignal gesteuerte Nachführung des PLL-Oszillators sozusagen "eingefroren".
Je nach Güte des Oszillators sind dadurch Zeitspannen von bis zu einigen Sekunden
überbrückbar, ohne dass die Synchronisation verloren geht.
[0007] Der RDS-Demodutator hat jedoch relativ lange Einlauf- und Bitsammelzeiten, wodurch
es bei einer PI-Code-Prüfung einer AF zu hörbaren Unterbrechungen eines momentan von
einem Benutzer über den RDS-Rundfunkempfänger gehörte Rundfunkprogramm und ggf. zu
Informationsverlusten für den Benutzer kommt, da das ursprünglich am RDS-Rundfunkempfänger
eingestellte Rundfunkprogramm zum Vermeiden von Störungen der PI-Code-Prüfung durch
eventueller Fremdmodulation stumm geschaltet werden muss.
Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile
[0008] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Demodulator und ein
verbessertes Verfahren der oben genannten Art zur Verfügung zu stellen, welche die
oben genannten Nachteile beseitigen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Demodulator der o.g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten
Merkmalen und durch ein Verfahren der o.g. Art mit den in Anspruch 9 gekennzeichneten
Merkmalen gelöst.
[0010] Dazu ist es bei einem Demodulator der o.g. Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein
zweiter Demodulationspfad vorgesehen ist, welcher dem ersten Demodulationspfad derart
parallel geschaltet ist, dass wahlweise der erste oder zweite Demodulationspfad mit
dem Eingangsbandpassfilter verbindbar ist, wobei der zweite Demodulationspfad ebenfalls
eine Taktrückgewinnungseinrichtung und/oder eine Synchronisationseinrichtung umfasst,
welche aus den RDS-Daten einen Systemtakt erzeugt und auch ohne RDS-Signal den Systemtakt
über eine vorbestimmte Zeitspanne aufrecht erhält.
[0011] Dies hat den Vorteil, dass nach Synchronisierung auf den Bittakt auf der Alternativfrequenz
diese Synchronisierung auch nach einem Rücksprung zur einer ursprünglich abgestimmten
Frequenz erhalten bleibt, so dass die Verweildauer auf der Alternativfrequenz, während
der eine Übertragung von der ursprünglichen Frequenz unterbrochen ist, zum sukzessiven
Sammeln von RDS-Daten der Alternativfrequenz extrem kurz ausführbar sind, da nur einmal
eine Synchronisierung auf den RDS-Datenstrom der Alternativfrequenz notwendig ist.
[0012] Vorzugsweise Weitergestaltungen des Demodulators sind in den Ansprüchen 2 bis 8 beschrieben.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der erste und/oder zweite Demodulationspfad
vom Eingangsbandpassfilter ausgehend in Datenstromrichtung folgendes auf, eine Mischereinrichtung,
welche eine Inphase- und eine Quadraturkomponente aus dem MPX-Signal abtrennt, einen
Biphasendekoder und einen Differentialdekoder, wobei die beiden letzteren Dekoder
zusammen die RDS-Daten demodulieren.
[0014] Zweckmäßigerweise umfasst die Mischereinrichtung einen Costas-Demodulator mit 57-kHz-PLL-Oszillator-Trägeraufbereitung.
[0015] Bei einer Umschaltung auf eine Alternativfrequenz mit vorauseilender Umschaltung
auf den zweiten Demodulationspfad ist eine Synchronisation auf den Bittakt auf der
ursprünglich abgestimmten Frequenz dadurch aufrecht haltbar, dass der erste Demodulationspfad
eine Taktrückgewinnungseinrichtung umfasst, welche aus den RDS-Daten einen Systemtakt
erzeugt. Eine genaue Systemtakterzeugung mit langer Haltezeit auch ohne RDS-Signal
erzielt man dadurch, dass die Taktrückgewinnungseinrichtung einen 1,1875-kHz-PLL-Oszillator
umfasst.
[0016] Eine für einen Benutzer unhörbare Umschaltung vom ersten Demodulatoonspfad und damit
vom momentan empfangenen Rundfunkprogramm weg auf den zweiten Demodulationspfad zum
Selektieren von RDS-Daten auf einer Alternativfrequenz erzielt man dadurch, dass die
Zeitspanne, während der der zweite Demodulationspfad mit dem Eingangsbandpassfilter
verbunden ist, 8 ms oder weniger beträgt, wobei das Signal der Mutterfrequenz für
diese Zeitspanne unterbrochen ist.
[0017] Ein Zusammensetzten von sukzessive gesammelten RDS-Daten-Fragmenten zu vollständigen
RDS-Daten erzielt man dadurch, dass dem ersten und/oder dem zweiten Demodulationspfad
zum Zwischenspeichern von erfassten RDS-Daten bzw. erfassten RDS-Daten-Fragmenten
eine im Bittakt der einlaufenden Informationen gesteuerte Speichereinrichtung nachgeschaltet
ist.
[0018] Ein genauer Systemtakt mit veränderlicher Haltezeit auch nach einem Zurückschalten
vom zweiten Demodulationspfad auf den ersten Demodulationspfad erzielt man dadurch,
dass die Taktrückgewinnungseinrichtung des ersten bzw. zweiten Demodulationspfades
einen 1,1875-kHz-PLL-Oszillator umfasst.
[0019] Ferner ist es bei einem Verfahren der o.g. Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass für
eine Bittakt-Synchronisation auf einen RDS-Datenstrom auf der Alternativfrequenz der
RDS-Rundfunkempfänger kurzzeitig auf die Alternativfrequenz abgestimmt wird, wobei
nachfolgend der RDS-Rundfunkempfänger zu vorbestimmten Zeitpunkten zum Auslesen von
RDS-Daten oder RDS-Daten-Fragmenten kurzzeitig auf die Alternativfrequenz abgestimmt
wird, wobei ferner nach dem Umschalten auf die Alternativfrequenz zur Bittakt-Synchronisation
diese derart aufrecht erhalten wird, dass sie bei den nachfolgenden Umschaltungen
auf die Alternativfrequenz zum Auslesen von RDS-Daten noch wirksam ist.
[0020] Dies hat den Vorteil, dass durch die Aufrechterhaltung der Bittakt-Synchronisation
die nachfolgenden Umschaltungen auf die Alternativfrequenz zum Auslesen von RDS-Daten
zeitlich sehr kurz ohne das Erfordernis einer erneuten Synchronisation auf den Bittakt
ausführbar sind.
[0021] Eine vorzugsweise Weitergestaltung des Verfahrens ist in Anspruch 10 beschrieben.
[0022] Eine für einen Benutzer unhörbare Umschaltung auf den zweiten Demodulationspfad zum
Selektieren von RDS-Daten auf einer Alternativfrequenz erzielt man dadurch, dass eine
Verweildauer auf der Alternativfrequenz RDS-Daten 8 ms oder weniger beträgt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0023] Nachstehend wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Diese zeigen in
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Demodulators
und
- Fig. 2
- eine graphische Darstellung eines Steuersignals
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
[0024] Ein von dem in Figur 1 dargestellten Demodulator 100 zu verarbeitendes Multiplexsignal
(MPX-Signal) eines RDS-Rundfunkempfängers, umfasst zumindest ein Stereosignal, ein
Radio-Daten-System-Signal (RDS-Signal) und ggf ein analoges Verkehrsfunk-Signal (VF-Signal),
wobei das RDS-Signal in Quadratur zum VF-Signal steht, d.h. um 90 Grad zum VF-Signal
Phasenverschoben ist.
[0025] Zum Auswerten des MPX-Signals werden mittels eines 57-kHz-Bandpassfilters 10 das
Stereoband ausgefiltert, so dass lediglich das RDS-Signal und das VF-Signal einem
ersten Demodulationspfad 12 zuführbar sind. An dem 57-kHz-Bandpassfilter 10 liegt
dabei entweder das MPX-Signal einer momentan am RDS-Rundfunkempfänger eingestellten
Mutterfrequenz oder ein MPX-Signal einer zu überprüfenden Alternativfrequenz (AF)
an. Zum Überprüfen der AF werden auf der AF übertragene RDS-Daten bzw. ein PI-Code
derart ausgewertet, dass bestimmbar ist, ob die AF eine gültige und auch empfangbare
AF für die Mutterfrequenz ist oder nicht.
[0026] Die Auswertung des MPX-Signals bzw. die Demodulation der RDS-Daten aus diesem wird
nachfolgend beschrieben. Der erste Demodulationspfad umfasst eine 57-kHz-PLL-Oszillatorstufe
(PLL = Phased Locked Loop) 14, beispielsweise in Form eines Costas-Demodulators, welche
das vom dem 57-kHz-Bandpassfilter 10 zugeführte Eingangssignal in eine Inphasekomponente
und eine Quadraturkomponente aufspaltet. Das RDS-Signal wird einem Biphase-Symboldekoder
16 zugeführt, welcher die Biphasesignale in differential codierte Daten umsetzt. Dies
erfolgt beispielsweise durch taktgesteuerte Auf- und Abwärtsintegration mit anschließender
Signalformung. In einem nachfolgenden Differentialdekoder 18 werden die Daten zur
Zeit

mit den Daten zur Zeit

verknüpft, so dass an einem Ausgang 20 wieder die originalen RDS-Daten zur Verfügung
stehen. Diese werden einem im Bittakt gesteuerten Datenspeicher 22 zugeführt und zwischengespeichert.
An einem Ausgang 24 des Datenspeichers 22 stehen dann schließlich die vollständigen
RDS-Daten zur Verfügung.
[0027] Aus den Biphase-Symbolen wird mittels eines 1,1875-kHz-PLL-Oszillators 26 eine Taktrückgewinnung
durchgeführt, wobei der Systemtakt dem Differentialdekoder 18 und dem Biphase-Symboldekoder
16 zur Verfügung steht. Hierbei ist die Anordnung derart getroffen, dass auch bei
Ausbleiben eines RDS-Signals bzw. entsprechender Biphase-Symbolen, also beispielsweise
kurzzeitig unterbrochenem Empfang oder kurzzeitiger Umschaltung des RDS-Rundfunkempfängers
auf eine andere Frequenz, eine Bittakt-Synchronisation des Differentialdekoders 18
bzw. des Biphase-Symboldekoders 16 für wenigstens eine kurze Zeitspanne, welche im
wesentlichen durch die Güte des 1,1875-kHz-PLL-Oszillators bestimmt ist, erhalten
bleibt. Der 1,1875-kHz-PLL-Oszillators 18 wird, in Analogie zur mechanischen Erhaltung
eines Impulses, beispielsweise bei kurzzeitiger Abschaltung eines Kraftfahrzeugmotors,
auch als "Schwungrad" bezeichnet. Der Systemtakt steht ferner am Ausgang 28 des ersten
Demodulationspfades 12 zur Verfügung.
[0028] Erfindungsgemäß ist ein zweiter Demodulationspfad 30 vorgesehen, welcher identisch
zum ersten Demodulationspfad 12 ausgeführt ist, so dass zu dessen Aufbau und Funktionsweise
auf obige Erläuterungen bezüglich des ersten Demodulationspfades 12 verwiesen wird.
Auch die Nachschaltung eines Datenspeichers 122 mit einem Ausgang 124 entspricht der
Ausbildung des ersten Demodulationspfades 12, wobei jedoch am Ausgang 124 die RDS-Daten
der AF zur Verfügung stehen.
[0029] Der zweite Demodulationspfad 30 mit dem Datenspeicher 122 ist dem ersten Demodulationspfad
12 parallel geschaltet und wahlweise mit dem 57-kHz-Bandpassfilter 10 verbindbar,
wobei entweder der erste Demodulationspfad 12 oder der zweite Demodulationspfad 30
mit dem 57-kHz-Bandpassfilter 10 verbunden ist. Hierzu ist eine entsprechende Steuerlogik
32 vorgesehen. Die Umschaltung wird dabei derart ausgeführt, dass am 57-kHz-Bandpassfilter
10 das MPX-Signal 34 der Mutterfrequenz anliegt, wenn der erste Demodulationspfad
12 mit dem 57-kHz-Bandpassfilter 10 verbunden ist, wogegen am 57-kHz-Bandpassfilter
10 das MPX-Signal 36 der AF anliegt, wenn der zweite Demodulationspfad 30 mit dem
57-kHz-Bandpassfilter 10 verbunden ist oder umgekehrt.
[0030] Mittels des oben beschriebenen 1,1875-kHz-PLL-Oszillators wird im ersten Demodulationspfad
12 die Bittakt-Synchronisation aufrecht erhalten, wenn kurz zur AF und zum zweiten
Demodulationspfad 30 umgeschaltet ist. Umgekehrt erfolgt dies in gleicher Weise im
zweiten Demodulationspfad 30, wenn dieser zum Prüfen der AF mehrmals aktiviert wird,
wenn zwischen den Prüfzeiten auf den ersten Demodulationspfad 30 geschaltet wird.
[0031] Unter Bezugnahme auf die Fig. 2 wird nachfolgend eine Überprüfung einer AF beschrieben,
bei der eine gezielte Datensammlung der RDS-Daten, welche auf der AF ausgestrahlt
werden, erfolgt. Hierbei ist das in Fig. 2 dargestellte Signal 41 beispielsweise ein
Steuersignal der Steuerlogik 32, wobei im Zustand 38 das MPX-Signal 34 der Mutterfrequenz
am 57-kHz-Bandpassfilter anliegt und dieser mit dem ersten Demodulationspfad 12 verbunden
ist, wogegen in einem zweiten Zustand 40 das MPX-Signal 36 der AF am 57-kHz-Bandpassfilter
10 anliegt und dieser mit dem zweiten Demodulationspfad 30 verbunden ist.
[0032] In einem ersten Zeitabschnitt 42 ist der RDS-Rundfunkempfänger auf die Mutterfrequenz
abgestimmt und es erfolgt im ersten Demodulationspfad 12 eine Demodulation/Selektion
der RDS-Daten, welche auf der Mutterfrequenz ausgestrahlt werden. In einem zweiten
Zeitabschnitt 44 erfolgt eine Umschaltung auf die AF für eine erste Zeitspanne, in
der wenigstens eine Synchronisation auf den Bittakt im zweiten Demodulationspfad,
d.h. im 1,1875-kHz-PLL-Oszillator 26, stattfindet. Diese erste Zeitspanne beträgt
beispielsweise 8 ms oder weniger. In einem dritten Zeitabschnitt 46 ist wieder auf
die Mutterfrequenz zurückgeschaltet, wobei jedoch im zweiten Demodulationspfad 30
der 1,1875-kHz-PLL-Oszillator 26 die zuvor hergestellt Bittakt-Synchronisation aufrecht
erhält. In einem vierten Zeitabschnitt 48 erfolgt erneut eine Umschaltung auf die
AF für eine zweite Zeitspanne, wobei diese durch die bereits bestehende Bittakt-Synchronisation
im zweiten Demodulationspfad 30 zum Auslesen bzw. Regenerieren von RDS-Daten dient.
Die zweite Zeitspanne beträgt beispielsweise 8 ms oder weniger. Im fünften Zeitabschnitt
50 ist wieder zur Mutterfrequenz zurück geschaltet. Da die Verweilzeit auf die AF
für die Selektion aller relevanten Daten zu kurz ist, wird der Sprung gemäß Zeitspanne
48 so oft wiederholt, bis alle gewünschten RDS-Daten ausgelesen und Demoduliert bzw.
Selektiert sind, welche eine Überprüfung erlauben, ob die betrachtete AF eine gültige
und empfangbare AF für die Mutterfrequenz ist oder nicht. Es ergibt sich anschaulich
aus dem Voranstehenden, dass für die AF-Prüfung nur ein einmaliger Synchronisationsaufwand
bzgl. des RDS-Datenstromes auf der AF erforderlich ist.
[0033] Der ganze voranstehend erläuterte Vorgang der Prüfung der AF erfolgt dabei mit derart
kurzen Verweildauern auf der AF, dass ein Benutzer des RDS-Rundfunkempfängers diese
Umschaltungen auf die AF nicht bemerkt.
[0034] Zusammenfassend werden also die RDS-Daten in Blöcken von einigen Bit Länge gesammelt
und zu einem vollständigen Datenstrom zusammengesetzt, wobei zu vorbestimmten Zeitpunkten
auf die AF kurz umgeschaltet wird. Um die auf der AF übertragenen RDS-Daten sukzessive
zu sammeln wird bei der ersten Umschaltung lediglich auf den Bittakt synchronisiert.
Da jedoch die Verweildauer auf der AF nur wenige Millisekunden lang ist, kann zwar
diese Bittakt-Synchronisation, nicht jedoch ein Sammeln der ersten Bits durchgeführt
werden. Dafür wird jedoch erfindungsgemäß die Synchronisation mittels des zuvor erläuterten
"Schwungrades" aufrecht erhalten, so dass diese beim nächsten Anspringen dieser AF
sofort zur Verfügung steht und instantan in einem kurzen Zeitfenster von beispielsweise
8 ms weitere RDS-Daten ausgelesen und zwischengespeichert werden können. Das Lesen
aller gewünschten Daten des RDS-Datenstroms kann bis zu einige 100 ms dauern und ist
von der Qualitätsprüfung entkoppelt. Daher wird so oft zur AF gesprungen und werden
so oft Daten gelesen, bis alle Daten betreffend den PI-Code vollständig im Zwischenspeicher
enthalten sind. Daraufhin werden diese Daten zum vollständigen PI-Code zusammengesetzt
und einer weiteren Verarbeitung zugeführt.
[0035] Bei dem erfindungsgemäßen Sammeln von Daten im ersten und/oder zweiten Demodulationspfad
werden, je nach Verweilzeit, vollständige Datensequenzen selektiert oder lediglich
Datenfragmente von wenigen Bit, welche in einem Register gesammelt und zu vollständigen
Sequenzen zusammengesetzt und anschließend einer Fehlerkorrektur zugeführt werden.
Für eine Selektion von vollständigen Datensequenzen beträgt eine Verweilzeit einige
100 ms, beispielsweise 500 ms bis 800 ms. Bevorzugt ist jedoch eine Verweilzeit von
8 ms oder weniger, bei der lediglich Datenfragmente Selektiert werden.
[0036] Dadurch, dass erfindungsgemäß in beiden Demodulationspfaden ein jeweiliges, den Bittakt
aufrechterhaltendes "Schwungrad" vorgesehen ist, ist nach einem Wechsel AF/MF/AF oder
umgekehrt ein synchrones Aufsetzten nach vorhergehender Synchronisation möglich.
1. Demodulator (100) für ein Multiplexsignal (MPX-Signal) eines RDS-(Radio-Daten-System)-Rundfunkempfängers,
welches zumindest ein Stereosignal, ein Radio-Daten-System-Signal (RDS-Signal) und
ggf. ein Verkehrsfunk-Signal (VF-Signal) enthält, wobei der Demodulator (100) zum
Herausfiltern des RDS-Signals und des VF-Signals ein Eingangsbandpassfilter (10) aufweist,
welchem ein erster Demodulationspfad (12) zum Selektieren von RDS-Daten aus dem RDS-Signal
nachgeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein zweiter Demodulationspfad (30) vorgesehen ist, welcher dem ersten Demodulationspfad
(12) derart parallel geschaltet ist, dass wahlweise der erste oder zweite Demodulationspfad
(12,30) mit dem Eingangsbandpassfilter (10) verbindbar ist, wobei der zweite Demodulationspfad
(30) ebenfalls eine Taktrückgewinnungseinrichtung (26) und/oder eine Synchronisationseinrichtung
umfasst, welche aus den RDS-Daten einen Systemtakt erzeugt und auch ohne RDS-Signal
den Systemtakt über eine vorbestimmte Zeitspanne aufrecht erhält.
2. Demodulator (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste und/oder zweite Demodulationspfad (12,30) vom Eingangsbandpassfilter (10)
ausgehend in Datenstromrichtung folgendes aufweist, eine Mischereinrichtung (14),
welche eine Inphase- und eine Quadraturkomponente aus dem MPX-Signal (34,36) abtrennt,
einen Biphasendekoder (16) und einen Differentialdekoder (18), wobei die beiden letzteren
Dekoder (16,18) zusammen die RDS-Daten demodulieren.
3. Demodulator (100) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mischereinrichtung (14) einen Costas-Demodulator mit 57-kHz-PLL-Oszillator-Trägeraufbereitung
umfasst.
4. Demodulator (100) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Demodulationspfad (12) eine Taktrückgewinnungseinrichtung (26) umfasst,
welche aus den RDS-Daten einen Systemtakt erzeugt.
5. Demodulator (100) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Taktrückgewinnungseinrichtung (26) einen 1,1875-kHz-PLL-Oszillator umfasst.
6. Demodulator (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zeitspanne, während der der zweite Demodulationspfad (30) mit dem Eingangsbandpassfilter
(10) verbunden ist, 8 ms oder weniger beträgt.
7. Demodulator (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem ersten und/oder dem zweiten Demodulationspfad (12,30) zum Zwischenspeichern von
erfassten RDS-Daten bzw. erfassten RDS-Daten-Fragmenten eine im Bittakt der einlaufenden
Informationen gesteuerte Speichereinrichtung (22,122) nachgeschaltet ist.
8. Demodulator (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Taktrückgewinnungseinrichtung (26) des zweiten Demodulationspfades (30) einen
1,1875-kHz-PLL-Oszillator umfasst.
9. Verfahren zum Selektieren von RDS-Daten einer zu prüfenden Alternativfrequenz für
eine an einem RDS-Rundfunkempfänger abgestimmte Mutterfrequenz,
dadurch gekennzeichnet, dass
für eine Bittakt-Synchronisation auf einen RDS-Datenstrom auf der Alternativfrequenz
auf die der RDS-Rundfunkempfänger kurzzeitig abgestimmt wird, wobei nachfolgend der
RDS-Rundfunkempfänger zu vorbestimmten Zeitpunkten zum Auslesen von RDS-Daten oder
RDS-Daten-Fragmenten kurzzeitig auf die Alternativfrequenz abgestimmt wird, wobei
ferner nach dem Umschalten auf die Alternativfrequenz zur Bittakt-Synchronisation
diese derart aufrecht erhalten wird, dass sie bei den nachfolgenden Umschaltungen
auf die Alternativfrequenz zum Auslesen von RDS-Daten noch wirksam ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine nachfolgende Verweildauer auf der Alternativfrequenz zum Auslesen von RDS-Daten
8 ms oder weniger beträgt.