(19)
(11) EP 0 995 377 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.04.2000  Patentblatt  2000/17

(21) Anmeldenummer: 99810952.4

(22) Anmeldetag:  20.10.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47C 7/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 21.10.1998 CH 212098

(71) Anmelder: PROVENDA MARKETING AG
9038 Rehetobel (CH)

(72) Erfinder:
  • Eberle, Emil
    9038 Rehetobel (CH)

(74) Vertreter: Hasler, Erich, Dr. et al
c/o Riederer Hasler & Partner, Patentanwälte AG, Bahnhofstrasse 10
7310 Bad Ragaz
7310 Bad Ragaz (CH)

   


(54) Arbeitsstuhl


(57) Der Arbeitsstuhl besitzt säulenförmige Armlehnenträger (13), welche normalerweise der Aufnahme einer Armlehne dienen. Auf mindestens einer Seite des Arbeitsstuhls trägt aber der Armlehnenträger (11) anstelle einer Armlehne eine Handtasche (15). Diese weist beispielsweise eine Tasche (17) auf, in welche der Armlehnenträger (11) eingreifen kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Arbeitsstuhl mit Armlehnenträger oder Armlehne.

[0002] An gewissen Arbeitsplätzen sind keine Ablageflächen vorhanden oder sind äusserst knapp, so dass kein Platz zum Ablegen von privaten Utensilien, wie Handtaschen, besteht. Werden diese am Boden abgelegt, so besteht die Gefahr einer Beschädigung oder Verschmutzung. Auch bei Arbeiten, die über längere Zeit angespannte Konzentration erfordern, wie zum Beispiel Börsenhandel am Bildschirm, erweist es sich oft als sehr hinderlich, wenn die Handtasche nicht praktisch blind erreichbar ist, um zum Beispiel ein Taschentuch zu entnehmen. Entsprechendes gilt auch, wenn man sich mit dem Arbeitsstuhl bei der Arbeit um kurze Strecken bewegen muss, um beispielsweise verschiedene Geräte zu bedienen.

[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, dem Benützer eines Arbeitsstuhls in jeder Situation zu ermöglichen, bequem Zugriff zu einer Handtasche zu haben. Dies soll auch praktisch blind möglich sein, wenn man zum Beispiel ständig die Augen auf einen Bildschirm gerichtet haben muss.

[0004] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einem Arbeitsstuhl mit Armlehne oder Armlehnenträger die Armlehne oder der Armlehnenträger eine Handtasche trägt. Dies hat den Vorteil, dass sich bei der Arbeit die Handtasche immer an einem für den Stuhlbenützer leicht zugänglichen Ort befindet und dort auch festgehaltert wird, so dass auch eine einhändige Bedienung, zum Beispiel beim Telefonieren, möglich ist.

[0005] Die Handtasche kann entweder an der Armlehne selber oder anstelle einer Armlehne am Armlehnenträger befestigt sein. Ist die Handtasche anstelle der Armlehne auf einem Armlehnenträger angeordnet, so ist der Armlehnenträger zweckmässigerweise säulenförmig ausgebildet. Dies ermöglicht es, die Handtasche auf einfache Weise am Armlehnenträger zu befestigen. Zu diesem Zweck kann sie eine Aufnahme für den Armlehnenträger besitzen. Als Aufnahme kann beispielsweise eine Tasche dienen, in welche der Armlehnenträger eingreifen kann. Eine solche Tasche kann mit geringen Kosten hergestellt werden. Es ist aber auch möglich, dass die Handtasche im Boden eine Öffnung besitzt und mit einem Einsatzteil, zum Beispiel aus Kunststoff, versehen ist, der eine Aufnahme für den Armlehnenträger aufweist. Der Einsatzteil kann beispielsweise winkelförmig, U-förmig oder trogförmig sein. Eine U-förmige oder trogförmige Ausbildung ist zweckmässig, wenn die Handtasche praktisch auch als Armlehne dienen soll. In diesem Fall gibt der Einsatzteil der Handtasche die nötige Stabilität.

[0006] Zweckmässigerweise ist die Aufnahme für den Armlehnenträger quer zur Längsrichtung der Handtasche angeordnet. Wenn seitlich mehr Freiraum für den Benützer erwünscht ist, kann die Aufnahme für den Armlehnenträger auch parallel zur Längsrichtung der Handtasche angeordnet sein.

[0007] Ist die Handtasche neben einer Armlehne angeordnet, so ist an Armlehne oder Armlehnenträger ein Kupplungsteil angeordnet, welches mit einem Kupplungsteil an der Handtasche derart zusammenwirkt, dass die Handtasche an Armlehne respektive Armlehnenträger einhängbar ist. Das Kupplungsteil am Stuhl besteht beispielsweise aus einem etwa senkrecht zur Standfläche des Stuhles ausgerichteten prismatischen Teil, z.B. einem Zylinderteil. Das prismatische Teil ist über einen Steg mit der Armlehne oder dem Armlehnenträger verbunden, wobei der Steg ebenfalls senkrecht zur Standfläche des Stuhles ausgerichtet ist und schmaler ist als die Querschnittabmessung des prismatischen Teils. Am handtaschenseitigen Kupplungsteil ist eine dem prismatischen Teil entsprechende Hohlform ausgebildet. Diese besitzt einen Schlitz zur Aufnahme des Steges. Die Tasche kann am Stuhl befestigt werden, indem die Hohlform am taschenseitigen Kupplungsteil etwa senkrecht zur Standfläche des Stuhls über das Kupplungsteil am Stuhl eingefahren wird, so dass diese Hohlform um das prismatische Teil greift. Der Schlitz, in welchem danach der Steg sitzt, ist enger als die Breite des prismatischen Teils. Dadurch ist die Tasche verdrehsicher am Stuhl befestigt und kann jederzeit davon gelöst werden.

[0008] Vorteilhaft sitzt das Kupplungsteil auf der Rückseite an der Tasche und besitzt unterhalb des Schlitzes eine Einführöffnung in der Grösse des prismatischen Teils.

[0009] Andere Ausführungen zur Verbindung von Tasche und Stuhl sind z.B.: Eine Stecklasche an der Handtasche, mit welcher diese z.B. an einen Hosengurt gesteckt werden kann, und eine Einstecktasche am Stuhl, in welche die Stecklasche eingesteckt werden kann. In eine solche Einstecktasche kann auch ein Mobiltelefon eingehängt werden.
[0010] Eine weitere mögliche Kupplung von Tasche und Stuhl besteht darin, mit einem bandartigen Trägerteil in Gürtelschlaufen an der Handtasche einzugreifen.

[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1
einen Stuhl mit Armlehnenträger,
Fig. 2
den Stuhl von Figur 1 mit am Armlehnenträger angeordneter Handtasche,
Fig. 3
einen Einsatzteil für die Handtasche gemäss Figur 2,
Fig. 4
eine zweite Ausführungsform eines Einsatzteils,
Fig. 5
eine dritte Ausführungsform eines Einsatzteils,
Fig. 6
die Handtasche von Figur 2 von der anderen Seite her gesehen, wobei die Tasche ersichtlich ist, in welche der Armlehnenträger eingreifen kann,
Fig. 7
eine andere Ausführungsform der Handtasche,
Fig. 8
eine Armlehne mit prismatischem Körper als Kupplungsteil,
Fig. 9
eine Handtasche mit zum Kupplungsteil gem. Fig. 8 passendem Kupplungsteil in der Handtaschenrückwand,
Fig. 10
ein Einsatzteil mit Kupplungsteil zum Einsetzen in die Rückwand einer Handtasche gem. Figur 9,
Fig. 11
eine perspektivische Skizze des Kupplungsteils an der Armlehne,
Fig. 12
eine Skizze einer Armlehne mit Einsteckschlaufe am Armlehnenträger,
Fig. 13
eine Handtasche mit Einstecklasche zum Einstecken in die Einsteckschlaufe gem. Fig. 12,
Fig. 14
eine Skizze einer Armlehne mit einem horizontalen Stab am Armlehnenträger, und
Fig. 15
eine Handtasche mit Gürtelschlaufen, welche auf den Stab gem. Figur 14 einschlaufbar sind.


[0011] Der in Figur 1 gezeigte Arbeitsstuhl besitzt auf beiden Seiten des Sitzes 11 einen säulenförmigen Armlehnenträger 13. Die Armlehnenträger 13 können ihrer Bestimmung gemäss in bekannter Weise Armlehnen aufnehmen. Wie Figur 2 zeigt, trägt aber der Stuhl auf mindestens einer Seite statt einer Armlehne eine Handtasche 15. Die Handtasche 15 weist eine Aufnahme für den Armlehnenträger 13 auf. Diese Aufnahme kann beispielsweise die Form einer Tasche 17 (Figur 6) aufweisen. Sie kann aber auch am Boden eine Öffnung aufweisen und mit einem Einsatzteil 19 versehen sein, der eine Aufnahme 17 für den Armlehnenträger aufweist. Ein erstes Ausführungsbeispiel eines solchen Einsatzteils 19 von winkelförmiger Gestalt ist in Figur 3 dargestellt. Die Figuren 4 und 5 zeigen einen U-förmigen bzw. einen trogförmigen Einsatzteil 19.

[0012] Bei der in den Figuren 2 und 6 dargestellten Handtasche verläuft die Aufnahme 17 für den Armlehnenträger 13 quer zur Längsrichtung der Handtasche. Wie Figur 7 zeigt, kann aber die Aufnahme 17 für den Armlehnenträger 11 auch parallel zur Längsrichtung der Handtasche 15' angeordnet sein.

[0013] Die Figuren 8 bis 15 zeigen Ausführungbeispiele, bei welchen am Stuhl gleichzeitig eine Handtasche 15 und beidseitig eine Armlehne 20 vorgesehen sind. Die Handtasche kann dabei wie im Beispiel gem. Figuren 8 bis 11 an der Armlehne 20 angeordnet sein. Sie kann aber auch, wie in den Beispielen gem. Figuren 12 und 13 oder 14 und 15, am Armlehnenträger 11 angeordnet sein. Diese Anordnung ist unabhängig von der Kupplungsart zwischen Stuhl und Handtasche 15.

[0014] In Figur 8 ist eine höhenverstellbare Armlehne 20 auf einem Armlehnenträger 11 gezeigt. An der Armlehne ist ein Kupplungsteil 21 ausgebildet. Das Kupplungsteil 21 besteht, wie aus Figur 11 besser ersichtlich, aus einem zylindrischen Kopf 23, welcher mit einem Steg 25 von der Armlehne 20 wegsteht. Der Kopf 23 ist vorteilhaft vertikal ausgerichtet, könnte aber auch in schräger oder horizontaler Richtung angeordnet sein. Die Handtasche 15 besitzt an ihrer Rückseite eine Öffnung eines Kupplungsteils 27. Diese Öffnung weist einen unteren Bereich 29 auf, welcher dem Kopf 13 entsprechende Abmessungen, und einen oberen Bereich 29', welche dem Steg 25 entsprechende Abmessungen aufweist. Hinter dem schlitzartigen oberen Bereich 29' der Öffnung ist das eigentliche Kupplungsteil 27 angeordnet, welches eine zylindrische Hohlform bildet. Der Kopf 23 wird beim Anhängen der Tasche 15 an die Armlehne 20 in den unteren Bereich der Öffnung der Kupplungsteils 27 an der Tasche eingeführt und danach die Tasche nach unten bewegt, so dass der Kopf 23 in die zylindrische Hohlform des Kupplungsteils 27 gelangt.

[0015] In der Rückwand 31 der Tasche 15 ist dafür ein festes Einsatzteil 19 aus Kunststoff eingearbeitet. In dem in Figur 10 dargestellten Einsatzteil 19 ist das beschriebene Kupplungsteil 27 ausgebildet. Das stuhlseitige Kupplungsteil 21 ist, wie in Fig. 11 dargestellt, als separates Teil in die Armlehne 20 eingesetzt.

[0016] Alternativ kann am Stuhl, ob wie es im Beispiel gem. Figur 12 und 13 dargestellt ist, am Armlehnenträger 11, oder an der Armlehne 20 selber, eine Tasche oder Schlaufe 33 zum Einhängen einer Einstecklasche 35 eines Mobiltelefons oder einer Handtasche 15' ausgebildet sein. Eine weiter Möglichkeit zum Anhängen einer Handtasche 15 an einen Stuhl bestehen darin, gemäss Figuren 14 und 15 an Armlehne 20 oder Armlehnenträger 11 einen horizontalen Stab 37 vorzusehen, auf welchen Gürtelschlaufen 39 an der Handtasche 15 aufsteckbar sind. Auch das Vorsehen eines oder mehrerer Druckknöpfe oder von Klettverschlüssen (Velcro) ist denkbar.


Ansprüche

1. Arbeitsstuhl mit Armlehnenträger (11) oder Armlehne (20), dadurch gekennzeichnet, dass der Armlehnenträger (11) oder die Armlehne (20) eine Handtasche (15) trägt.
 
2. Arbeitsstuhl gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Armlehnenträger (11) anstelle einer Armlehne eine Handtasche (15) trägt.
 
3. Arbeitsstuhl gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Armlehne (20) eine Handtasche (15) trägt.
 
4. Arbeitsstuhl gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Armlehnenträger (11) neben der Armlehne (20) eine Handtasche (15) trägt.
 
5. Arbeitsstuhl nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass an Armlehne (20) oder Armlehnenträger (11) ein Kupplungsteil (21,33,37) für das befestigen einer Handtasche (15,15') vorgesehen ist.
 
6. Arbeitsstuhl nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsteil (33) eine Schlaufe oder Tasche ist, in welche eine Einstecklasche (35) eines Mobiltelefons oder einer Handtasche (15') einsteckbar ist.
 
7. Arbeitsstuhl nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsteil (21) einen an einem Steg (25) angeordneten prismatischen Körper (23) aufweist, auf welchen ein Kupplungsteil (27) in einer Handtasche (15) mit einer dem prismatischen Körper (27) entsprechenden Hohlform aufsteckbar ist.
 
8. Handtasche für einen Arbeitsstuhl gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Aufnahme (17) für den Armlehnenträger (11) aufweist.
 
9. Handtasche nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Tasche (17) aufweist, oder im Boden eine Öffnung besitzt und mit einem Einsatzteil (19), zum Beispiel aus Kunststoff, versehen ist, der eine Aufnahme (17) für den Armlehnenträger (11) aufweist, in welche Tasche oder Aufnahme (17) der Armlehnenträger (11) eingreifen kann.
 
10. Handtasche nach Anspruch 9 mit einem Einsatzteil (19), dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatzteil (19) im Querschnitt winkelförmig oder U-förmig ist.
 
11. Handtasche für einen Arbeitsstuhl nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch ein Kupplungsteil (27) in oder an ihrer Rückwand (31).
 
12. Handtasche nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsteil (27) in einem steifen Einsatzteil (19), z.B. aus Kunststoff, in der Rückwand (31) der Handtasche (15) integriert ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht