TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Strömungstechnik. Sie betrifft
ein Verfahren zur Erzeugung eines dritten Gasstromes mittleren Druckes und mittlerer
Temperatur, welcher insbesondere als Kühlluft für eine Gasturbine einsetzbar ist,
aus einem ersten Gasstrom hohen Druckes und hoher Temperatur.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
STAND DER TECHNIK
[0003] Eine besondere Schwierigkeit im Zusammenhang mit der Kühlung von Gasturbinen besteht
darin, dass am Kompressor nur eine begrenzte Anzahl von Druckstufen für die Sekundärluftversorgung
zur Verfügung steht. Infolge dieser Einschränkung kommt es häufig vor, dass Kühlluft
mit einem sehr hohen Druck bereit gestellt wird, und dass hohe Verluste entstehen,
bevor die Kühlluft ein gewünschtes Druckniveau erreicht, dass sehr viel tiefer liegen
kann als das Druckniveau bei der Bereitstellung. In diesem Fall besteht ein weiteres
Problem darin, dass die Temperatur der Kühlluft sehr hoch ist, weil eine reine Druckabsenkung
die Ruhetemperatur der Kühlluft nicht verringert.
[0004] Eine besonders missliche Situation ergibt sich bei den niedrigen Versorgungsdruckniveaus
eines Kompressors, wenn die Einlass-Leitschaufeln des Kompressors weitgehend geschlossen
sind. In diesem Fall kann der niedrigste Versorgungsdruck, der bei vollkommen geöffneten
Einlass-Leitschaufeln etwa 2 bar betragen würde, unter den Umgebungsdruck absinken.
Als Folge davon würde der niedrigste erlaubte Versorgungsdruck für die Versorgung
der Lager mit Sperrluft und der letzten Turbinenscheibe mit Kühlluft bis zu 5 bar
hoch sein, obgleich ein Ueberdruck von 200 mbar ausreichend sein würde.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung anzugeben,
mit welchen die Kühlluft bzw. generell ein Gasstrom mit gutem Wirkungsgrad von einem
vergleichsweise hohen Ausgangsdruck und einer vergleichsweise hohen Ausgangstemperatur
auf besser geeignete niedrigere Niveaus des Druckes und der Temperatur abgesenkt werden
kann.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs
4 gelöst. Der Kern der Erfindung besteht darin, den Druck und die Temperatur des eingangsseitigen
Gasstromes durch Kombination mit einem weiteren Gasstrom geringen Drucks und geringer
Temperatur energetisch günstig in mehreren Schriften in einer Kaskade von Energieaustauschern
abzusenken.
[0007] Es gibt eine Vielzahl verschiedener Typen von Energieaustauschern, die in einer solchen
Kaskade eingesetzt werden können, einschliesslich Turboladern, Druckwellenmaschinen,
Ranque-Hilsch-Rohren oder einfachen Strahlinjektoren. In jedem Fall wird in einem
solchen einzelnen Energieaustauscher ein Gasstrom hohen Druckes und ein Gasstrom niedrigen
Druckes zu einem resultierenden Gasstrom mit einem mittleren Druck kombiniert. Eine
erste bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung ist daher dadurch
gekennzeichnet, dass in jedem der Energieaustauscher aus einem ersten Massenstrom
mit einem ersten Druck und einer ersten Temperatur und einem zweiten Massenstrom mit
einem zweiten Druck und einer zweiten Temperatur, welche kleiner sind als der erste
Druck und die erste Temperatur, ein resultierender dritter Massenstrom mit einem dritten
Druck und einer dritten Temperatur erzeugt wird, welche zwischen dem ersten und zweiten
Druck und der ersten und zweiten Temperatur liegen, dass der dritte Massenstrom des
zweiten und aller weiteren Energieaustauscher jeweils in zwei Teilströme aufgeteilt
wird, dass der erste Teilstrom als erster Massenstrom des innerhalb der Kaskade nachfolgenden
Energieaustauschers verwendet wird, dass der zweite Teilstrom als zweiter Massenstrom
des innerhalb der Kaskade vorangegangenen Energieaustauschers verwendet wird, dass
der erste Gasstrom als erster Massenstrom in den ersten Energieaustauscher eingespeist
wird, dass der zweite Gasstrom als zweiter Massenstrom in den letzten Energieaustauscher
eingespeist wird, und dass der erste Teilstrom des letzten Energieaustauschers als
resultierender Gasstrom der Kaskade entnommen wird.
[0008] Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Typen von Energieaustauschern sind im
wesentlichen verknüpft mit den unterschiedlichen Anwendungsbereichen, mit unterschiedlichen
Komplexität und unterschiedlicher Effektivität. Die einfachste Klasse von Energieaustauschern
sind die sogenannten direkten Fluid-Fluid-Energieaustauscher, zu denen der Strahlinjektor
und das Ranque-Hilsch-Rohr zählen. Man kann daher gemäss einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung auf besonders einfache Weise ausreichend
hohe Effektivitäten erzielen, wenn die Energieaustauscher als Strahlinjektoren ausgebildet
sind, d.h., wenn in jedem der Energieaustauscher der Kaskade der erste und der zweite
Massenstrom jeweils als Strahl in einen Mischraum eingedüst und dort zum dritten Massenstrom
miteinander vermischt werden.
[0009] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass eine Mehrzahl von Energieaustauschern in einer Kaskade hintereinandergeschaltet
sind, dass jeder der Energieaustauscher zwei Eingänge und einen Ausgang aufweist,
dass der Ausgang eines Energieaustauschers jeweils mit dem ersten Eingang des nachfolgenden
Energieaustauschers verbunden ist, dass Mittel vorhanden sind, welche jeweils einen
Teilstrom vom Ausgang eines Energieaustauschers auf seinen zweiten Eingang zurückführen,
dass der erste Eingang des ersten Energieaustauschers als Hochdruckeinlass zum Einspeisen
des ersten Gasstromes vorgesehen ist, dass der zweite Eingang des letzten Energieaustauschers
als Niederdruckeinlass zum Einspeisen des zweiten Gasstromes vorgesehen ist, und dass
der Ausgang des letzten Energieaustauschers als Mitteldruckauslass zur Entnahme des
dritten Gasstromes vorgesehen ist.
[0010] Eine wegen der Einfachheit bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Energieaustauscher als Strahlinjektor ausgebildet
ist und jeweils einen von den Gasströmen durchströmten Mischraum aufweist, dass an
dem Mischraum stromaufwärts zwei düsenförmige Einlässe vorgesehen sind, welche die
beiden Eingänge des Energieaustauschers bilden, und dass an dem Mischraum stromabwärts
ein Auslass angeordnet ist, welcher des Ausgang des Energieaustauschers bildet.
[0011] Ein sehr kompakter Aufbau lässt sich für die gesamte Kaskade dadurch erreichen, dass
die Injektorkaskade aus einer Mehrzahl von im Durchmesser abgestuften halbkreisförmigen
Rohrsegmenten aufgebaut ist, welche alternierend und konzentrisch auf den beiden Seiten
einer Mittelebene angeordnet und mit ihren offenen Seiten so zur Mittelebene hin orientiert
sind, dass die Rohrsegmente ineinandergreifen, und zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Rohrsegmenten auf derselben Seite der Mittelebene jeweils Mischkanäle gebildet werden,
welche untereinander kaskadenartig in Verbindung stehen.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0012] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen
- Fig. 1
- die schematisierte grundsätzliche Anordnung einer 3-stufigen Kaskade mit Strahlinjektoren
mit den dazugehörigen Druckniveaus und Massenströmen gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Fig. 2
- den prinzipiellen Aufbau eines einzelnen Strahlinjektors mit Mischrohr mit den für
eine Berechnung notwendigen Parametern;
- Fig. 3-11
- verschiedene Diagramme mit berechneten charakteristischen Grössen einer beispielhaften
7-stufigen Kaskade mit Strahlinjektoren gemäss Fig. 2 in Abhängigkeit vom Verhältnis
der Einlassquerschnitte; und
- Fig. 12
- im Querschnitt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für eine aus konzentrischen halbkreisförmigen
Rohrsegmenten zusammengesetzte, kompakte Strahlinjektorkaskade.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0013] In Fig. 1 ist die schematisierte grundsätzliche Anordnung einer 3-stufigen Kaskade
mit Strahlinjektoren mit den dazugehörigen Druckniveaus und Massenströmen gemäss einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben. Die Kaskade 10 umfasst
drei als Strahlinjektoren ausgebildete Energieaustauscher EE1,..,EE3, die hintereinander
angeordnet und in charakteristischer Weise untereinander verbunden sind. Die Darstellung
ist zugleich auf einer Druckskala p so gewählt, dass die jeweiligen Druckniveaus p
0 bis r
4p
0 in den einzelnen Stufen der Kaskade erkennbar sind (die Bedeutung der Grössen p
0 und r
4 ergibt sich aus den weiter unten folgenden Erläuterungen). Am linken Hochdruckeinlass
21 der Kaskade wird ein erster Gasstrom S1 mit einem hohen Druck r
4p
0 (und einer hohen Temperatur) als Massenstrom F
1 in einen ersten Eingang (Hochdruckeingang) des ersten Energieaustauschers EE1 der
Kaskade 10 eingespeist. In einen zweiten Eingang (Niederdruckeingang) des ersten Energieaustauschers
EE1 gelangt ein zweiter Massenstrom R
1 mit einem niedrigeren Druck r
2p
0 (und einer niedrigeren Temperatur). Am Ausgang des Energieaustauschers EE1 steht
dann ein aus den Massenströmen F
1 und R
1 kombinierter Massenstrom F
2 bei einem mittleren Druck r
3p
0 (und einer mittleren Temperatur) zur Verfügung. Der kombinierte Massenstrom

wird auf den ersten Eingang des nachfolgenden Energieaustauschers EE2 gegeben, dessen
zweiter Eingang mit einem weiteren Massenstrom R
2 mit dem Druck rp
0 beaufschlagt wird. Am Ausgang entsteht aus den beiden eingangsseitigen Massenströmen
F
2 und R
2 ein weiterer Massenstrom F
2 + R
2 mit dem mittleren Druck r
2p
0.
[0014] Von diesem ausgangsseitigen Massenstrom F
2 + R
2 wird der Massenstrom

als Teilstrom abgezweigt und auf den zweiten Eingang des ersten Energieaustauschers
EE1 zurückgeleitet. Der restliche Massenstrom

vom Ausgang des zweiten Energieaustauschers EE2 gelangt auf den ersten Eingang des
in der Kaskade 10 nachfolgenden dritten Energieaustauschers EE3. Auf den zweiten Eingang
des dritten Energieaustauschers EE3, der einen Niederdruckeinlass 20 bildet, wird
von aussen ein Gasstrom S2 als Massenstrom

mit dem niedrigsten Druck p
0 gegeben. Aus beiden Massenströmen ergibt sich am Ausgang des dritten Energieaustauschers
EE3 der Massenstrom F
3 + R
3, von dem der Teilstrom

abgezweigt und auf den zweiten Eingang des vorangehenden Energieaustauschers EE2
zurückgeführt wird. Der restliche Massenstrom

steht am Mitteldruckauslass 22 der Kaskade 10 als Gasstrom mit reduzierten Druck
rp
0 (und reduzierter Temperatur) zur Verfügung. Enthält die Kaskade weitere Stufen bzw.
Energieaustauscher, erfolgt die Führung der Gasströme bzw. Massenströme entsprechend.
[0015] Die grundsätzliche Situation bei einem einzelnen Strahlinjektor kann anhand der Fig.
2 betrachtet werden. Der dort dargestellte schematisierte Strahlinjektor 11 besteht
aus einem zentralen Mischrohr 12, welches von links nach rechts durchströmt wird:
Auf der (linken) Eingangsseite des Mischrohres 12 sind zwei durch eine Trennwand 15
voneinander getrennte düsenartige Einlässe 13 und 14 vorgesehen. Auf der rechten Seite
des Mischrohres 12 befindet sich ein Auslass 16. In der Fig. 2 sind verschiedene,
mit Indizes versehene Parameter eingetragen. Die Indizes "1", "2", "3" und "13" beziehen
sich dabei auf unterschiedliche Orte innerhalb des Strahlinjektors 11. Eine zusätzlich
"0" am Ende der Indizes bezeichnet einen zugehörigen stationären Zustand. Die Parameter
p, T, u und α bezeichnen den Druck, die Temperatur, die Strömungsgeschwindigkeit und
das Verhältnis der Querschnittsfläche des Hochdruckeinlasses 13 zur Querschnittsfläche
des Mischrohres 12. Weitere, in der Fig. 2 nicht eingezeichnete Parameter für die
nachfolgende formelmässige Betrachtung sind die Dichte ρ, die Schallgeschwindigkeit
c, die Machzahl M, das Verhältnis γ der spezifischen Wärmen, und die spezifische Wärme
c
p bei konstantem Druck.
[0016] Für verlustfreie Strömungen durch die Einlässe 13 und 14 gilt:

[0017] Die Impulserhaltung über die Mischzone des Strahlinjektors 11 ergibt:

[0018] Die Bedingung der Erhaltung der Masse kann wie folgt formuliert werden:

und die Erhaltung der Energie über die Mischzone erfordert, wenn die spezifischen
Wärmen als konstant angenommen werden:

[0019] Weiterhin gelten die Zustandsgleichung

und die Bedingungen für eine isentropische Strömung

um die lokalen Grössen mit den entsprechenden Grössen unter stationären Bedingungen
in Beziehung zu setzen.
[0020] Auf der Basis der Gleichungen (1) bis (6) lassen sich nun die Bedingungen am Einlass
und am Auslass des Strahlinjektors 11 miteinander verknüpfen. Nimmt man weiterhin,
dass das Flächenverhältnis α und das Druckverhältnis pro Stufe

für alle Strahlinjektoren dieselben sind, können die Strahlinjektoren bzw. Energieaustauscher
gemäss Fig. 1 zu der entsprechenden Kaskade 10 kombiniert werden. Wird der vorwärts
gerichtete Massenstrom von der Stufe n zur Stufe n+1 mit F
n bezeichnet, und der von der Stufe n+1 zur Stufe n zurückgeführte Massenstrom mit
R
n, ergibt die Massenerhaltung:

[0021] Auf der anderen Seite führt die Lösung der Gleichungen (1) bis (6) bei vorgegebenen
stationärem Druck- und Temperaturverhältnissen zu einer Beziehung der Form:

wobei der Proportionalitätsfaktor β
n ein Mass für die Effektivität der n-ten Stufe der Kaskade 10 ist. Geht man davon
aus, dass die Kaskade aus N Stufen zusammengesetzt ist, müssen N-1 Strahlinjektoren
miteinander verknüpft werden. In diesem Fall ist das Druckverhältnis zwischen dem
Hochdruckeingang und dem Niederdruckeingang

, während das Druckverhältnis zwischen dem Ausgang und dem Niederdruckeingang r beträgt.
[0022] Bezeichnet man die stationären Temperaturen beim hohen Druck und beim niedrigen Druck
mit T
HP0 bzw. T
LP0, können die Verhältnisse der Massenströme bei den Hochdruckeingängen und den Niederdruckeingängen
ṁHP und
ṁLP für eine verlustfreie Energieaustauscher-Kaskade wie folgt ausgedrückt werden:

[0023] Die Effektivität η
E des Energieaustausches der vollständigen Kaskade 10 kann dann ausgedrückt werden
durch

Beispiel:
[0024] Eine Kaskade mit 7 Strahlinjektoren (N = 8) hat folgende Bedingungen am Hochdruckeingang
und am Niederdruckeingang:

[0025] Die unter diesen Bedingungen errechneten Ergebnisse für verschiedene Parameter sind
in den Figuren 3 bis 11 wiedergegeben. Fig. 3 zeigt die berechneten stationären Temperaturen
in allen Stufen der Kaskade als Funktion des Flächenverhältnisses α des einzelnen
Strahlinjektors gemäss Fig. 2. Die Figuren 4 und 5 zeigen die Machzahlen der eingangsseitigen
Ströme am jeweiligen Hochdruck- und Niederdruckeingang (Einlass 13 bzw. 14) des einzelnen
Injektors. Fig. 6 zeigt die kumulierte Effektivität an jeder Stufe der Kaskade einschliesslich
der gesamten Effektivität, die in der 7. Stufe erreicht wird. Es soll noch darauf
hingewiesen werden, dass die Gültigkeit der Ergebnisse auf den Fall der unterschallschnellen
Strömungen beschränkt ist. Es ist nicht ratsam, die Machzahlen (Fig. 4) wesentlich
über 1 zu erhöhen. Die Prandtl-Meyer-Winkel, die aufgrund einer überschallschnellen
Ausdehnung auftreten würden, würden zu einer Verschlechterung der Energieaustausch-Effektivität
führen. Aus diesem Grund (siehe Fig. 4) sollte die Kaskade nahe bei α = 0,435 ausgelegt
werden, wo die gesamte Effektivität ungefähr 0,4 und das Verhältnis der Gesamt-Massenströme
gemäss Fig. 7 etwa 4 beträgt.
[0026] Eine Verringerung oder Erhöhung der Anzahl der Stufen führt zu einer Verringerung
bzw. Erhöhung der Kaskaden-Effektivität. Jedoch ist es kaum möglich, für ein grosses
Druckverhältnis eine Kaskaden-Effektivität von mehr als 0,5 zu erreichen. Ein typischer
Bereich der Effektivität, die mit einer geeigneten Anzahl von Stufen erreicht werden
kann, liegt irgendwo zwischen 0,35 und 0,5. Die Geometrie bzw. Auslegung der Kaskade
wird durch die Fig. 8 bis 11 festgelegt, welche die auf die Querschnittsfläche des
ersten Hochdruckeinlasses der Kaskade normalisierte Querschnittsfläche des jeweiligen
Hochdruckeinlasses eines Energieaustauschers (Fig. 8), des jeweiligen Niederdruckeinlasses
eines Energieaustauschers (Fig. 9), der jeweiligen Mischkammer eines Energieaustauschers
(Fig. 10), und des jeweiligen Auslasses für den zurückgeführten Teilstrom eines Energieaustauschers
(Fig. 11) in Abhängigkeit vom Flächenverhältnis α zeigen. Es ist anzumerken, dass
die Abstimmung zwischen den Auslass- und Einlassflächen aufeinanderfolgender Stufen
relativ gut ist. Daher ist es nicht notwendig, viel kinetische Energie durch Abbremsen
nach einem Auslass und Beschleunigen vor einem Einlass zu opfern. Die Uebergänge zwischen
den Stufen können so ziemlich fliessend gehalten werden.
[0027] Eine sehr einfach aufgebaute und kompakte Injektorkaskade 17 für die Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens kann gemäss Fig. 12 dadurch realisiert werden, dass
eine Mehrzahl von im Durchmesser abgestuften, halbkreisförmigen Rohrsegmenten (Halbrohren)
18, 19 konzentrisch und alternierend auf beiden Seiten einer Mittelebene 26 so angeordnet
werden, dass auf beiden Seiten der Mittelebene 26 zwischen aufeinanderfolgenden Rohrsegmenten
jeweils ein gekrümmter Mischkanal 23-25 gebildet wird. Die Rohrsegmente 18, 19 sind
so ineinander verschachtelt, dass jeder Mischkanäle auf der einen Seite der Mittelebene
26 an beiden Enden gleichzeitig mit zwei Mischkanälen auf der anderen Seite der Mittelebene
26 in Verbindung steht. Der innerste Mischkanal ist mit dem Hochdruckeinlass 21 verbunden,
der äusserste Mischkanal 24 mit dem Niederdruckeinlass 20 und dem Mitteldruckauslass
22. Es versteht sich von selbst, dass die Anordnung Rohrsegmente (Halbrohre) an ihren
beiden Seiten durch entsprechende Endplatten begrenzt und geschlossen ist.
[0028] Insgesamt ergibt sich mit der Erfindung eine einfache Möglichkeit, mit hoher Effizienz
aus einem Hochdruck-Gasstrom einen Gasstrom mittleren Druckes zu erzeugen, die insbesondere
für die Bereitstellung von Kühlluft für eine Gasturbine aus dem Kompressor geeignet
ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0029]
- 10
- Kaskade
- 11
- Strahlinjektor
- 12
- Mischrohr
- 13,14
- Einlass
- 15
- Trennwand
- 16
- Auslass
- 17
- Injektorkaskade
- 18,19
- Rohrsegment (halbkreisförmig)
- 20
- Niederdruckeinlass
- 21
- Hochdruckeinlass
- 22
- Mitteldruckauslass
- 23,24,25
- Mischkanal
- 26
- Mittelebene
- EE1,..,EE3
- Energieaustauscher
- F1,..,F4
- Massenstrom
- R1,..,R3
- Massenstrom
- S1,..,S3
- Gasstrom
1. Verfahren zur Erzeugung eines dritten Gasstromes (S3) mittleren Druckes und mittlerer
Temperatur, welcher insbesondere als Kühlluft für eine Gasturbine einsetzbar ist,
aus einem ersten Gasstrom (S1) hohen Druckes und hoher Temperatur, dadurch gekennzeichnet,
dass die Reduzierung durch stufenweisen Energieaustausch zwischen dem ersten Gasstrom
(S1) und einem zweiten Gasstrom (S2) niedrigen Druckes und niedriger Temperatur in
einer Kaskade (10) aus mehreren hintereinandergeschalteten Energieaustauschern (EE1,..,EE3)
vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem der Energieaustauscher
(EE1,..,EE3) aus einem ersten Massenstrom (F1,..,F3) mit einem ersten Druck und einer ersten Temperatur und einem zweiten Massenstrom
(R1,..,R3) mit einem zweiten Druck und einer zweiten Temperatur, welche kleiner sind als der
erste Druck und die erste Temperatur, ein resultierender dritter Massenstrom (F2,..,F4) mit einem dritten Druck und einer dritten Temperatur erzeugt wird, welche zwischen
dem ersten und zweiten Druck und der ersten und zweiten Temperatur liegen, dass der
dritte Massenstrom des zweiten und aller weiteren Energieaustauscher (EE2, EE3) jeweils
in zwei Teilströme aufgeteilt wird, dass der erste Teilstrom als erster Massenstrom
des innerhalb der Kaskade (10) nachfolgenden Energieaustauschers verwendet wird, dass
der zweite Teilstrom (R1, R2) als zweiter Massenstrom des innerhalb der Kaskade (10) vorangegangenen Energieaustauschers
verwendet wird, dass der erste Gasstrom (S1) als erster Massenstrom in den ersten
Energieaustauscher (EE1) eingespeist wird, dass der zweite Gasstrom (S2) als zweiter
Massenstrom in den letzten Energieaustauscher (EE3) eingespeist wird, und dass der
erste Teilstrom des letzten Energieaustauschers (EE3) als resultierender Gasstrom
der Kaskade (10) entnommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem der Energieaustauscher
(EE1,..,EE3) der Kaskade (10) der erste und der zweite Massenstrom jeweils als Strahl
in einen Mischraum (12, 24) eingedüst und dort zum dritten Massenstrom miteinander
vermischt werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Energieaustauschern (EE1,..,EE3) in einer Kaskade
(10) hintereinandergeschaltet sind, dass jeder der Energieaustauscher (EE1,..,EE3)
zwei Eingänge und einen Ausgang aufweist, dass der Ausgang eines Energieaustauschers
jeweils mit dem ersten Eingang des nachfolgenden Energieaustauschers verbunden ist,
dass Mittel vorhanden sind, welche, beim zweiten Energieaustauscher beginnend, jeweils
einen Teilstrom vom Ausgang eines Energieaustauschers auf den zweiten Eingang des
in der Kaskade (10) vorangehenden Energieaustauschers zurückführen, dass der erste
Eingang des ersten Energieaustauschers (EE1) als Hochdruckeinlass (21) zum Einspeisen
des ersten Gasstromes (S1) vorgesehen ist, dass der zweite Eingang des letzten Energieaustauschers
(EE3) als Niederdruckeinlass (20) zum Einspeisen des zweiten Gasstromes (S2) vorgesehen
ist, und dass der Ausgang des letzten Energieaustauschers (EE3) als Mitteldruckauslass
(22) zur Entnahme des dritten Gasstromes (S3) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Energieaustauscher
(EE1,..,EE3) als Strahlinjektor (11) ausgebildet ist und jeweils einen von den Gasströmen
durchströmten Mischraum (12, 23-25) aufweist, dass an dem Mischraum (12, 23-25) stromaufwärts
zwei düsenförmige Einlässe (13, 14) vorgesehen sind, welche die beiden Eingänge des
Energieaustauschers bilden, und dass an dem Mischraum (12, 23-25) stromabwärts ein
Auslass (16) angeordnet ist, welcher des Ausgang des Energieaustauschers bildet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischraum als Mischrohr
(12) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Injektorkaskade (17)
aus einer Mehrzahl von im Durchmesser abgestuften halbkreisförmigen Rohrsegmenten
(18, 19) aufgebaut ist, welche alternierend und konzentrisch auf den beiden Seiten
einer Mittelebene (26) angeordnet und mit ihren offenen Seiten so zur Mittelebene
(26) hin orientiert sind, dass die Rohrsegmente (18, 19) ineinandergreifen und zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Rohrsegmenten auf derselben Seite der Mittelebene (26) jeweils
Mischkanäle (24, 25) gebildet werden, welche untereinander kaskadenartig in Verbindung
stehen.