[0001] Die Erfindung betrifft einen Bolzenschneider, insbesondere zum Durchtrennen von Rundeisen
von Baustahlmatten, umfassend zwei Schneidbacken, die über Gelenke mit zwei Handhabungshebeln
verbunden sind.
[0002] Derartige Bolzenschneider sind beispielsweise aus der EP-B 254 916 bekannt. Sie dienen
vor allem zum Durchtrennen der Rundeisen von Baustahlmatten, was im Bereich waagrecht
verlegter Bewehrungsmatten unproblematisch ist. Da jedoch die Schneidbacken und die
Handhabungshebel der bekannten Bolzenschneider in einer Ebene liegen, ist es schwierig,
die horizontalen und vertikalen Rundeisen zu durchtrennen, die an den Wänden der schmalen,
trogförmig ausgebildeten Schalung liegen. Schnitte an diesen Stäben sind in der Tiefe
begrenzt, und zwar bei waagrechten Stäben durch das Aufliegen der gespreizten Handhabungshebel
auf den Schalungsrändern und bei den senkrechten Stäben durch das Aufliegen dieser
Handhabungshebel auf dem gegenüberliegenden Rand, wobei der Bolzenschneider schräg
eingeführt werden muß. Durch die Konstruktion des eingangs genannten, bekannten Bolzenschneiders
mit mindestens zweifach abgebogenen Handhabungshebeln und schräg zur Mittellinie der
beiden Handhabungshebel verlaufenden Schneidbacken wird zwar eine gewisse Verbesserung
erreicht, die jedoch vor allem bei senkrechten Stäben in der Tiefe nicht ausreicht.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bolzenschneider der eingangs umrissenen
Bauart zur Verfügung zu stellen, mit dem es möglich ist, auch in großer Tiefe liegende
Rundeisen, seien diese waagrecht oder senkrecht ausgerichtet, ohne Schwierigkeiten
zu durchtrennen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Schneidbacken in einer
Ebene liegen, die im wesentlichen rechtwinklig zur Ebene der Handhabungshebel verläuft.
[0005] Zum Schneiden waagrechter Stäbe ist vorgesehen, daß die zwischen den beiden Handhabungshebeln
in deren gemeinsamer Ebene liegende Mittellinie in der Ebene der Schneidbacken liegt,
so daß bei senkrecht eingesetztem Bolzenschneider die von den Handhabungshebeln abstehenden
Schneidbacken ebenfalls in einer senkrechten Ebene liegen.
[0006] Wenn der Bolzenschneider zum Durchtrennen senkrechter Stäbe verwendet werden soll,
ist vorgesehen, daß die Ebene der Schneidbacken die Ebene der Handhabungshebel in
einer Linie schneidet, die parallel zur Verbindungsgeraden der Gelenke zwischen den
Schneidbacken und den Handhabungshebeln verläuft. Damit stehen bei senkrechtem Einsatz
des Bolzenschneiders die Schneidbacken von den Handhabungshebeln in einer waagrechten
Ebene ab.
[0007] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung
dargestellt sind.
[0008] Es zeigen:
Figur 1 die Ansicht des Schneidkopfes eines Bolzenschneiders gemäß der Erfindung,
Figur 2 den Bolzenschneider der Figur 1 beim Durchtrennen eines waagrechten Stabes,
Figur 3 eine Variante der Figur 1,
Figur 4 den Bolzenschneider der Figur 3 im geöffneten Zustand der Schneidbacken,
Figur 5 den Schneidkopf eines Bolzenschneiders zum Durchtrennen senkrechter Stäbe,
Figur 6 den Bolzenschneider der Figur 5 in der geöffneten Stellung der Schneidbacken,
Figur 7 eine Variante der Figur 5 und
Figur 8 den Bolzenschneider der Figur 7 mit geöffneten Schneidbacken.
[0009] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung, in dem der
Schneidkopf 10 eines Bolzenschneiders zum Durchtrennen waagrechter Rundeisen 12 (Figur
2) dargestellt ist. Zwei flache, plattenförmige Schneidbacken 14 sind über je einen
waagrechten Bolzen 16 an einem Verbindungslaschenpaar 18 angelenkt, und zwar möglichst
nahe an den keilförmigen Schneiden 20. Selbstverständlich ist es auch möglich, die
Schneidbacken 14 anstatt zum Keilschneiden zum Scherschneiden auszubilden.
[0010] An ihren von den Schneiden 20 abgewandten Enden sind die Schneidbacken 14 mit zwei
Handhabungshebeln 22 gelenkig verbunden. Im geschlossenen Zustand der Schneidbacken
14 (Figur 1) erstrecken sich die Handhabungshebel 22 etwa senkrecht nach oben, während
sie in der geöffneten Stellung der Figur 2 gespreizt sind.
[0011] In den Ausführungsbeispielen 1 und 2 sowie 3 und 4 sind die beiden von den Schneiden
20 abgewandten Enden der Schneidbacken 14 als Rundbolzen 24 ausgebildet. Der in den
Figuren 1 und 2 untere Rundbolzen 24 bildet dabei eine ortsfeste Schwenkachse für
die beiden Handhabungshebel 22, an deren unterem Ende jeweils eine Lagerlasche 26
fest angebracht ist. Oberhalb dieser Lagerlasche 26 steht von jedem Handhabungshebel
22 eine weitere Lasche 28 ab, die über eine Verbindungslasche 30 mit dem oberen Rundbolzen
24 gelenkig verbunden ist. Die beiden Rundbolzen 24 und damit auch die beiden Schneidbacken
14 liegen in einer vertikalen Ebene, in der auch die zwischen den beiden Handhabungshebeln
22 liegende Mittellinie 32 liegt.
[0012] Im Beispiel der Figuren 1 und 2 bildet der untere Rundbolzen 24 eine ortsfeste Schwenkachse
für die beiden Handhabungshebel 22, während der obere Rundbolzen 24 auf der Mittellinie
32 vertikal verschiebbar ist. Figur 1 zeigt, daß bei geschlossenem Zustand der beiden
Schneidbacken 14 die Verbindungslaschen 30 einen spitzen Winkel bilden.
[0013] Auch beim Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 liegen die beiden Schneidbacken
14 bei senkrechtem Einsatz des Bolzenschneiders in einer vertikalen Ebene, in der
auch die Mittellinie 32 liegt, so daß horizontale Rundeisen 12 problemlos getrennt
werden können, auch wenn diese in einer größeren Tiefe der Schalung liegen. In Abänderung
der Ausführungsform der Figuren 1 und 2 bildet hier der obere Rundbolzen 24 die ortsfeste
Schwenkachse für die beiden Handhabungshebel 22, welche in diesem Ausführungsbeispiel
einen gekröpften Verlauf haben. Die unteren Enden der beiden Handhabungshebel 22 sind
hinter der ortsfesten Schwenkachse nach außen abgewinkelt und über jeweils einen Bolzen
34 mit einer Verbindungslasche 30 verbunden, die an dem unteren Rundbolzen 24 angelenkt
ist, welcher auf der Mittellinie 32 vertikal verschiebbar ist. Auf diese Weise wird
auch hier durch die beiden Verbindungslaschen 30 ein Kniehebelgelenk gebildet, über
welches die untere Schneidbacke 14 relativ zur oberen Schneidbacke 14 bewegt werden
kann.
[0014] Die Ausführungsbeispiele der Figuren 5 und 6 sowie 7 und 8 zeigen die Schneidköpfe
10 von Bolzenschneidern zum Durchtrennen vertikal ausgerichteter Rundeisen 12 (vgl.
Figur 6). Zu diesem Zweck liegen hier die beiden Schneidbacken 14 bei senkrechtem
Einsatz des Bolzenschneiders in einer waagrechten Ebene, so daß die Ebene der Schneidbacken
14 die Ebene der Handhabungshebel 22 in einer Geraden 38 schneidet, die parallel zur
Verbindungsgeraden 36 der Gelenke zwischen den Schneidbacken 14 und den Handhabungshebeln
22 verläuft.
[0015] Die Figuren 5 und 6 zeigen, daß auch hier die beiden Schneidbacken 14 über je einen
Bolzen 16 an einem Verbindungslaschenpaar 18 angelenkt sind, das hier waagrecht liegt.
Von den von den Schneiden 20 abgewandten Enden der Schneidbacken 14 stehen Gelenkaugen
40 nach oben ab, die mit den gabelförmig ausgebildeten Enden 42 der Handhabungshebel
22 über einen Stift 44 schwenkbeweglich verbunden sind.
[0016] Beim Ausführungsbeispiel der Figuren 7 und 8 sind die hier gekröpft ausgebildeten
Handhabungshebel 22 über eine ortsfeste, waagrechte Schwenkachse 46 miteinander verbunden.
Auch die beiden Schneidbacken 14 sind hier über einen vertikalen Schwenkbolzen 16
miteinander verbunden.
[0017] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform, bei der ein Handhabungshebel
22 - hier der rechte Handhabungshebel - die Schwenkachse 46 trägt, während von dem
gegenüberliegenden Handhabungshebel 22 ein längenverstellbarer Stützbolzen 48 absteht,
dessen Ende an der horizontalen Schwenkachse 46 angelenkt ist.
1. Bolzenschneider, insbesondere zum Durchtrennen von Rundeisen von Baustahlmatten, umfassend
zwei Schneidbacken, die über Gelenke mit zwei Handhabungshebeln verbunden sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidbacken (14) in einer Ebene liegen, die i.w. rechtwinklig
zur Ebene der Handhabungshebel (22) verläuft.
2. Bolzenschneider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den beiden
Handhabungshebeln (22) in deren gemeinsamer Ebene liegende Mittellinie (32) in der
Ebene der Schneidbacken (14) liegt.
3. Bolzenschneider nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Handhabungshebeln
(22) verbundenen Enden der Schneidbacken (14) als Rundbolzen (24) ausgebildet sind,
die Teile der die Handhabungshebel (22) miteinander verbindenden Gelenke sind.
4. Bolzenschneider nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden Rundbolzen
(24) eine ortsfeste Schwenkachse der beiden Handhabungshebel (22) bildet, während
der andere Rundbolzen (24) eine auf der Mittellinie (32) verschiebbare Schwenkachse
für zwei an den Handhabungshebeln (22) angelenkte Verbindungslaschen (30) bildet.
5. Bolzenschneider nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungslaschen
(30) im geschlossenen Zustand der Schneidbacken (14) einen spitzen Winkel bilden.
6. Bolzenschneider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ebene der Schneidbacken
(14) die Ebene der Handhabungshebel (22) in einer Linie (38) schneidet, die parallel
zur Verbindungsgeraden (36) der Gelenke zwischen den Schneidbacken (14) und den Handhabungshebeln
(22) verläuft.
7. Bolzenschneider nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß von den mit den Handhabungshebeln
(22) verbundenen Enden der Schneidbacken (14) Gelenkaugen (40) abstehen, die mit den
gabelförmig ausgebildeten Enden (42) der Handhabungshebel (22) schwenkbeweglich verbunden
sind.
8. Bolzenschneider nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Handhabungshebel
(22) über eine ortsfeste Schwenkachse (46) miteinander verbunden sind.
9. Bolzenschneider nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der an einem Handhabungshebel
(22) ausgebildeten Schwenkachse (46) ein vom gegenüberliegenden Handhabungshebel (22)
abstehender, längenverstellbarer Stützbolzen (48) angelenkt ist.
10. Bolzenschneider nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneidbacken (14) über je einen Bolzen (16) an einem Verbindungslaschenpaar (18)
angelenkt sind.
11. Bolzenschneider nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schneidbacken (14) über einen Schwenkbolzen (16') miteinander verbunden sind.
12. Bolzenschneider nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Handhabungshebel (22) einen abgekröpften Verlauf haben.