[0001] Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Materialbahn wie
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn auf einen Tambour, bei der die über eine
Einlaufwalze zugeführte Materialbahn zusammen mit einem perforierten Stützband über
eine besaugbare Tragtrommel geführt und zwischen der Tragtrommel und dem Tambour ein
Wickelspalt gebildet wird, wobei das Stützband im Anschluß an die Trag-. trommel über
eine Auslaufwalze geführt ist, die im Bereich eines Ausschußauflösers angeordnet ist,
in den ein Aufführende der Materialbahn oder die gesamte Materialbahn vor einem späteren
Aufführen auf den Tambour abgeführt wird.
[0002] Eine solche Wickelmaschine ist beispielsweise aus der EP-B1-0 658 504 bekannt. In
diesem Fall ist eine innenbesaugte Tragtrommel vorgesehen. Eine entsprechende Wickelmaschine
wird beispielsweise am Ende einer der Herstellung oder Veredelung einer Materialbahn
dienenden Maschine eingesetzt. Sie kann beispielsweise aber auch dazu dienen, eine
bereits fertig gewickelte Wickelrolle umzuwickeln. Bei der betreffenden Maschine kann
es sich beispielsweise um eine Papiermaschine handeln. In der Praxis können nun insbesondere
beim anfänglichen Aufführen der Materialbahn bzw. eines auch als Aufführspitze bezeichneten
Aufführendes dieser Materialbahn auf die Wickelvorrichtung Probleme auftreten. So
ist es bisher allgemein üblich, das Aufführende der Materialbahn beispielsweise mittels
Aufführseilen, Blasblechen, Vakuumbändern und/oder dergleichen zur Tragtrommel zu
transportieren, woraufhin dieses Aufführende um die Tragtrommel geführt wird. Anschließend
wird das Aufführende beispielsweise mittels eines Schabers wie z.B. eines Blasschabers
wieder von der Tragtrommel abgenommen und mittels eines Blaskeils oder dergleichen
sowie beispielsweise mittels eines Leitblechs in einen Ausschußauflöser abgeleitet.
Die Papierbahn wird dann breitgefahren und kontinuierlich in den Ausschußauflöser
abgeführt. Hierzu kann beispielsweise ein Leitblech mit einer Blaseinrichtung vorgesehen
sein. Anschließend wird die Materialbahn beispielsweise mittels eines Goosenecks,
Bandes, Messers, Wasserstrahls und/oder dergleichen getrennt und auf einen bereitgestellten
Leertambour aufgeführt. Dabei kann es zu einem unkontrollierten Selbstaufführen des
insbesondere streifenartigen Aufführendes bzw. der gesamten Materialbahn auf einen
bereitgestellten Leertambour oder einen bereits angewickelten Tambour kommen. Dieses
Problem tritt verstärkt bei hohen Maschinengeschwindigkeiten und gerillten oder gebohrten,
nicht besaugten Tragtrommeln auf.
[0003] Figur 1 zeigt anhand einer herkömmlichen Wickelmaschine 10 ein solches von dem gewünschten
Bahnlauf A abweichendes unerwünschtes Selbstaufführen. Dabei ist mit dem Bahnverlauf
B der Fall dargestellt, daß das beispielsweise streifenartige, über die Tragtrommel
12 geführte Aufführende der Materialbahn 14 bzw. die gesamte Materialbahn 14 unmittelbar
im Anschluß an den zwischen der Tragtrommel 12 und einem leeren Tambour 16' gebildeten
Wickelspalt 18 von selbst auf unkontrollierte Weise auf den leeren Tambour 16' aufgewickelt
wird. Mit C ist der Fall eines unkontrollierten Selbstaufführens auf einen bereits
angewickelten Tambour 16 dargestellt. Dagegen würde beim gewünschten Bahnverlauf A
das Aufführende bzw. die Materialbahn 14 erst durch einen Schaber 20 von der Tragtrommel
12 gelöst und in den Ausschußauflöser 22 abgeleitet werden.
[0004] Mit einer besaugten Tragtrommel wird die Führung des in der Regel streifenartigen
Aufführendes bzw. der Materialbahn bis zum Ablaufbereich am Schaber 20 beeinflußt,
so daß in diesem Fall ein Selbstaufführen auf den noch leeren Tambour 16' (Fall B)
vermieden werden kann. Durch den Unterdruck in der Tragtrommel wird jedoch die Bahnabnahme
am Schaber erschwert, und es kann nicht ausgeschlossen werden, daß die Materialbahn
unkontrolliert auf einen angewickelten Tambour aufführt (Fall C).
[0005] Problematisch bei den bekannten Ausführungen ist zudem die Bahnabnahme von einer
Tragtrommel mit beschichteter Oberfläche (z.B. SiC), weichem Bezug und/oder Oberflächenstrukturen
wie insbesondere Rillen, Pfeilnuten oder dergleichen, bei denen ein Schaberkontakt
nicht möglich ist. Das auch als Aufführspitze bezeichnete Aufführende bzw. die Materialbahn
muß dann mit einem Blasschaber von der Tragtrommel abgelöst werden, wodurch die Bahnführung
in den Ausschußauflöser zusätzlich erschwert wird. Bei innenbesaugten Tragtrommeln
mit insgesamt besaugtem Innenraum kann es dazu kommen, daß in den nicht umschlungenen
Teil der Tragtrommel Falschluft eindringt, was insbesondere einen relativ hohen Energieverbrauch
mit sich bringt. Andererseits weisen Tragtrommeln mit Innenabdichtung den Nachteil
auf, daß bei einem eventuellen Wechsel der Dichtungen die Tragtrommel ausgebaut werden
muß.
[0006] Ziel der Erfindung ist es, eine Wickelmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei der das Aufführende bzw. die Materialbahn unabhängig von der jeweiligen Position
eines betreffenden Leertambours bis in den Ausschußauflöser zuverlässig geführt sowie
unabhängig von derjeweiligen Beschaffenheit der Tragtrommeloberfläche stets auch eine
zuverlässige Bahnabnahme gewährleistet ist.
[0007] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die einen gelochten Mantel
aufweisende und/oder mit Umfangsrillen versehene Tragtrommel in ihrem nicht von dem
perforierten Stützband und der Materialbahn umschlungenen Umfangsbereich von außen
besaugt ist. Vorzugsweise ist das Aufführende bzw. die Materialbahn vor dem späteren
Aufführen auf den Tambour von der Einlaufwalze bis zur Auslaufwalze sowohl durch das
Stützband gestützt als auch durch Besaugen der Innenseite des Stützbandes an diesem
fixiert.
[0008] Aufgrund dieser Ausbildung wird die Materialbahn bzw. deren Aufführende oder -spitze
von der Einlaufwalze bis zur Auslaufwalze im Bereich des Ausschußauflösers durchgehend
durch Vakuumkräfte fixiert, so daß ein unkontrolliertes Selbstaufführen praktisch
ausgeschlossen ist. Durch das Stützband wird die Bahn zuverlässig wieder von der Tragtrommel
abgenommen. Ein Schaber ist hierzu nicht mehr erforderlich. Nachdem die Materialbahn
durch Vakuumkräfte auf der Tragtrommel fixiert wird, kann vor der Wickelmaschine auch
bei geringen Linienkräften zwischen der Tragtrommel und dem Tambour eine gewisse Bahnspannung
vorliegen. Mit der Verwendung einer von außen besaugten Tragtrommel entfallen Dichtungseinbauten
in der Tragtrommel, so daß diese bei einem eventuellen Dichtungswechsel nicht mehr
ausgebaut werden muß. Dabei ist insbesondere auch eine kombinierte Besaugung von Zulaufstrecke,
Tragtrommel und Ablaufstrecke möglich. Beispielsweise durch einen entsprechenden äußeren
Saugkasten kann dafür gesorgt werden, daß die Tragtrommelbohrungen im gesamten Walzenumfang
evakuiert werden. Die sich insgesamt ergebende Absaugmenge ist auf ein Minimum reduziert.
Mit einem entsprechenden Stützbandwechsel sind die jeweiligen wickeltechnischen Eigenschaften
gegebenenfalls problemlos modifizierbar.
[0009] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform liegt das Stützband an der von
der Materialbahn umschlungenen Einlaufwalze an, wobei das Stützband die Materialbahn
im Bereich dieser Einlaufwalze übernimmt. Dabei kann das Stützband die Einlaufwalze
im Übernahmebereich umschlingen.
[0010] Zur Verbesserung der wickeltechnischen Eigenschaften kann die Tragtrommel und/oder
das Stützband eine strukturierte Oberfläche besitzen. Eine solche strukturierte Oberfläche
kann beispielsweise durch Pfeilnuten und/oder dergleichen gebildet sein.
[0011] Vorzugsweise ist ein sich an die Strukturen der Tragtrommel anpassendes dünnes, flexibles
Stützband vorgesehen.
[0012] Grundsätzlich kann ein endliches Stützband mit einer Stecknaht wie bei Trockensieben
oder auch ein endloses Stützband vorgesehen sein, wobei im letzteren Fall zum Bandwechsel
entsprechende Vorkehrungen an der Stuhlung zu treffen sind. Das Stützband kann beispielsweise
durch die Härte, den E-Modul, die Rauhigkeit und/oder dergleichen bestimmte wickeltechnische
Eigenschaften besitzen. Die Tragtrommel kann insbesondere lediglich gebohrt oder gebohrt
und mit Oberfächenstrukturen wie beispielsweise Pfeilnuten und/oder dergleichen versehen
sein.
[0013] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wickelmaschine
ist die Tragtrommel über wenigstens einen äußeren Saugkasten besaugbar, der mit wenigstens
einer Saugöffnung dem nicht von dem Stützband und der Materialbahn umschlungenen Umfangsbereich
der Tragtrommel gegenüberliegt und im Bereich dieser Saugöffnung über mit der Tragtrommel
zusammenwirkende Dichtelemente abgedichtet ist. Hierbei können auf einander gegenüberliegenden
Seiten der Saugöffnung sich quer zur Bahnlaufrichtung erstreckende Dichtelemente vorgesehen
sein, die vorzugsweise in der Art von Schaberklingen ausgeführt sind und zweckmäßigerweise
flach an der Tragtrommel anliegen.
[0014] Der Saugkasten erstreckt sich quer zur Bahnlaufrichtung vorzugsweise zumindest im
wesentlichen über die gesamte Maschinenbreite.
[0015] Der Saugkasten ist zweckmäßigerweise über ein an eine Vakuumquelle anschließbares,
mit Saugöffnungen versehenes innen liegendes Rohr mit Vakuum beaufschlagbar. Dabei
erstreckt sich das innen liegende Rohr zweckmäßigerweise zumindest im wesentlichen
wieder über die gesamte Maschinenbreite. Die im Mantel des innen liegenden Rohres
vorgesehenen Saugöffnungen sind vorteilhafterweise auf der der Tragtrommel zugewandten
Seite des Rohres angeordnet.
[0016] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wickelmaschine
ist das Stützband in dem Bereich zwischen der Einlaufwalze und der Tragtrommel über
einen Saugkanal besaugbar, der zwisehen der Innenseite des Stützbandes und einer benachbarten
Seitenwand des Saugkastens gebildet und an seinem in Bahnlaufrichtung betrachtet hinteren
Ende im Bereich zwischen dem Saugkasten und dem auf die Tragtrommel auflaufenden Stützband
über die Tragtrommel mit Vakuum beaufschlagbar ist. Dabei ist dieser Saugkanal an
seinem in Bahnlaufrichtung betrachtet vorderen Ende vorzugsweise mit einer flexiblen
Dichtung versehen. Eine solche flexible Dichtung verhindert auf der Einlaufseite den
Eintritt der mit dem Stützband mitgeschleppten Luftgrenzschicht.
[0017] Von Vorteil ist auch, wenn das Stützband in dem Bereich zwischen der Tragtrommel
und der Auslaufwalze über einen Saugkanal besaugt wird, der zwischen der Innenseite
des Stützbandes und einer benachbarten Seitenwand des Saugkasten gebildet und an seinem
in Bahnlaufrichtung betrachtet vorderen Ende im Bereich zwischen dem Saugkasten und
dem von der Tragtrommel ablaufenden Stützband über die Tragtrommel mit Vakuum beaufschlagbar
ist. Zur Erzeugung des Vakuums trägt am anderen Kanalende zusätzlich die mit dem Stützband
ausgetragene Schleppluft bei. Das Ablösen des beispielsweise streifenartigen Aufführendes
bzw. der Materialbahn von dem Stützband im Bereich der Auslaufwalze erfolgt zwangsweise
durch die beim Auflaufen des Stützbandes auf die Auslaufwalze komprimierte Luft. In
bestimmten Fällen kann es jedoch auch zweckmäßig sein, wenn im Bereich der Auslaufwalze
eine das Lösen der Materialbahn von dem Stützband unterstützende Blaseinrichtung vorgesehen
ist.
[0018] Die Tragtrommel und der Saugkasten können zur Bildung einer im Bereich einer der
beiden Trommelenden vorgesehenen Randsaugzone entsprechend unterteilt sein. Dazu können
die Tragtrommel und der Saugkasten beispielsweise auf der Führerseite entsprechende
Trennwände besitzen. Dabei kann vorzugsweise über das innen liegende Rohr wahlweise
entweder nur die Randsaugzone oder die sich zumindest im wesentlichen über die gesamte
Maschinenbreite erstreckende gesamte Saugzone mit Vakuum beaufschlagt werden. Indem
zunächst lediglich die Randsaugzone in der Tragtrommel und dem Saugkasten besaugt
wird, ergibt sich ein entsprechend höheres Vakuum, so daß unabhängig von der jeweiligen
Position eines betreffenden Leertambours stets ein sicherer Transport des Aufführendes
der Materialbahn gewährleistet ist.
[0019] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wickelmaschine
ist die Auslaufwalze einstellbar. Vorteilhafterweise kann diese Auslaufwalze wahlweise
so verstellbar sein, daß das von der Tragtrommel ablaufende Stützband den Tambour
bzw. die auf diesem gebildeten Wickelrolle umschlingt. Durch ein entsprechendes teilweises
Umschlingen des Tambours durch das Stützband ergibt sich ein zusätzliches Wickelwerkzeug.
Abgesehen von der Unterstützung der Bahnübergabe auf einen neuen Leertambour oder
einen angewickelten Tambour ergibt sich durch den entstehenden Langspalt mit geringem
spezifischen Anpreßdruck im Zusammenwirken mit den übrigen Wickelwerkzeugen wie insbesondere
der Tragtrommelanpressung, der Bahnspannung, dem Zentrumsantrieb und/oder dergleichen
auch ein optimaler Wickelaufbau.
[0020] Die Tragtrommel ist vorzugsweise verfahrbar und an den Tambour bzw. die auf diesem
gebildete Wickelrolle anpreßbar. Dabei ist die Tragtrommel zweckmäßigerweise an einem
Tragtrommelschlitten gelagert, der relativ zu einem verfahrbaren Basisschlitten verstellbar
ist. Hierbei ist die Tragtrommel vorzugsweise über den relativ zum Basisschlitten
verstellbaren Tragtrommelschlitten an den Tambour bzw. die auf diesem gebildete Wickelrolle
anpreßbar. Dazu ist die Bewegung des Tragtrommelschlittens relativ zum Basisschlitten
vorzugsweise kraftgesteuert.
[0021] Die Zunahme des Wickeldurchmessers kann zumindest teilweise durch eine entsprechende
Verlagerung des Basisschlittens kompensiert werden. Dies ist insbesondere in der Phase
zweckmäßig, in der der Tambour noch in einer Primärlagerung aufgenommen ist, durch
die er insbesondere von einer Anwickelposition in eine Übergabeposition überführbar
ist, um anschließend in einer Sekundärlagerung weitertransportiert zu werden. Die
Bewegung des Basisschlittens ist vorzugsweise weggesteuert.
[0022] Im Fall einer beweglichen Tragtrommel ist eine besondere Bahn- und Bandführung sinnvoll.
So ist insbesondere von Vorteil, wenn die Einlaufwalze und die Auslaufwalze so positioniert
bzw. positionierbar sind, daß die durch das Stützband und die Materialbahn auf die
Tragtrommel ausgeübten Kräfte unter einem Winkel von etwa 90° zu der Kraft wirken,
mit der die Tragtrommel an den Tambour bzw. die auf diesem gebildete Wickelrolle angepreßt
wird. Dadurch wird u.a. erreicht, daß die feinfühlige Anpressung der Tragtrommel an
den Tambour praktisch nicht durch irgendwelche Bahn- oder Bandkräfte beeinflußt wird.
[0023] Die Einlaufwalze und die Auslaufwalze sind zweckmäßigerweise am Basisschlitten gelagert.
Damit ist trotz des relativ großen Hubs des Basisschlittens sichergestellt, daß sich
die Kraftrichtungen nicht ändern.
[0024] Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wickelmaschine
ist der Saugkasten um die Achse der Tragtrommel schwenkbar gelagert und an seinem
von der Tragtrommel abgewandten Ende über eine Anlenkung mit dem Basisschlitten verbunden.
Dabei sind die Anlenkpunkte der Anlenkung vorteilhafterweise so gewählt, daß auch
bei einem jeweiligen Verstellen der Tragtrommel relativ zum Basisschlitten die insbesondere
über die Dichtelemente und gegebenenfalls die flexible Dichtung erhaltene Abdichtung
des Saugkastens bzw. des einlaufseitigen Saugkanals aufrechterhalten bleibt.
[0025] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Figur 1
- eine herkömmliche Wickelmaschine mit einer innenbesaugten Tragtrommel,
- Figur 2
- eine rein schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wickelmaschine,
- Figur 3
- eine vergrößerte Darstellung des der Tragtrommel zugeordneten Saugkastens sowie der
zwischen diesem und dem Stützband gebildeten Saugkanäle der in der Figur 2 gezeigten
Wickelmaschine,
- Figur 4
- eine rein schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Wickelmaschine und
- Figur 5
- eine rein schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Wickelmaschine mit um die Achse der Tragtrommel schwenkbar gelagerten Saugkasten.
[0026] Die Figuren 2 und 3 zeigen in rein schematischer Darstellung eine beispielhafte erste
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wickelmaschine 10 zum Aufwickeln einer Materialbahn
14 auf einen Tambour 16. Bei der Materialbahn 14 kann es sich insbesondere um eine
Papier- oder Kartonbahn handeln. Die Wickelmaschine kann insbesondere am Ende einer
betreffenden Papiermaschine vorgesehen sein.
[0027] Zur Herstellung einer Wickelrolle 30 wird die Materialbahn 14 über eine Einlaufwalze
24 und anschließend über eine Tragtrommel 12 geführt, die mit einem leeren Tambour
16' bzw. der entstehenden Wickelrolle 30 eines bereits angewickelten Tambours 16 einen
Wickelspalt 18 bildet. Die Tragtrommel 12 und die entstehende Wickelrolle 30 werden
während des Wickelvorgangs miteinander in Kontakt gehalten, um diesen Wickelspalt
18 aufrechtzuerhalten.
[0028] In einer Primärlagerung 26 wird bereits der nächste, noch leere Tambour 16' bereitgehalten.
Der Tambour 16' ist durch einen Primärantrieb 28 beaufschlagbar, durch den er in der
Primärlagerung 26 in Drehung versetzt werden kann. Der Primärantrieb 28 kann entlang
einer ersten durch die Primärlagerung 26 definierten Führungsbahn verlagert werden.
[0029] Die Wickelmaschine 10 umfaßt zudem eine Sekundärlagerung 32, die z.B. eine auf einer
Linearführung verfahrbare Transporteinrichtung aufweisen kann. Eine solche Transporteinrichtung
dient dann zur Halterung und Führung eines jeweiligen Tambours 16. Hierbei können
Schienen 34 vorgesehen sein, von denen in Figur 1 lediglich eine zu erkennen ist.
Diese Schienen 34 sind parallel zur Horizontalen angeordnet und an einem Maschinengestell
36 befestigt. Somit kann z.B. ein mit Lagereinheiten versehener Tambour 16 auf den
Schienen 34 abgelegt werden, was bedeutet, daß das Gewicht dieses Tambours 16 bzw.
der entstehenden Wickelrolle 30 von diesen Schienen 34 aufgenommen wird.
[0030] Somit ist die entstehende Wickelrolle 30 beim dargestellten Ausführungsbeispiel mit
dem zugeordneten Tambour 16 durch eine entsprechende Transporteinrichtung entlang
einer zu den Schienen 34 parallelen zweiten Führungsbahn verfahrbar, die im wesentlichen
horizontal verläuft.
[0031] Der Tambour 16 ist durch einen Sekundärantrieb 38 beaufschlagbar, durch den er innerhalb
der Sekundärlagerung 32 in Drehung versetzt wird. Der im vorliegenden Fall als Zentrumsantrieb
vorgesehene Sekundärantrieb 38 ist entlang der zu den Schienen 34 parallelen zweiten
Führungsbahn verfahrbar.
[0032] Die beispielsweise wieder mittels eines Zentrumsantriebs antreibbare Tragtrommel
12 dient im vorliegenden Fall als Anpreßtrommel, wobei sie beispielsweise über einen
Führungsschlitten parallel zu den Schienen 34 der Sekundärlagerung 32 verfahrbar ist.
Im vorliegenden Fall werden die Tragtrommel 12 und die Wickelrolle 30 mit zugeordnetem
Tambour 16 in derselben Ebene verfahren.
[0033] Die Linienkraft im Wickelspalt 18 kann insbesondere über eine entsprechende Anpressung
der Tragtrommel 12 an den Tambour 16 bzw. die auf diesem gebildete Wickelrolle 30
in der gewünschten Weise eingestellt werden. Eine entsprechende Kompensation des zunehmenden
Wickeldurchmessers kann u.a. durch ein entsprechendes Verfahren der Wickelrolle 30
entlang der Schienen 34 kompensiert werden. Insbesondere dann, wenn der Tambour 16'
noch in der Primärlagerung 26 aufgenommen ist, kann eine entsprechende Kompensation
des zunehmenden Wickeldurchmessers insbesondere auch durch ein entsprechendes Verfahren
der Tragtrommel 12 kompensiert werden.
[0034] Wie anhand der Figuren 2 und 3 zu erkennen ist, ist die über die Einlaufwalze 24
zugeführte Materialbahn 14 zusammen mit einem perforierten Stützband 40 über die besaugte
Tragtrommel 12 sowie durch den Wickelspalt 18 geführt. Im Anschluß an die Tragtrommel
12 ist das perforierte Stützband 40 über eine Auslaufwalze 42 geführt, die über einem
Ausschußauflöser 22 angeordnet ist, in den ein auch als Aufführspitze bezeichnetes
Aufführende 14 oder die gesamte Materialbahn 14 vor einem späteren Aufführen auf den
Tambour 16' abgeführt wird.
[0035] Die Tragtrommel 12 besitzt einen gelochten Mantel, durch dessen Löcher oder Bohrungen
44 hindurch sie in ihrem nicht von dem perforierten Stützband 40 und der Materialbahn
14 umschlungenen Umfangsbereich von außen besaugt ist (vgl. insbesondere Figur 3).
[0036] Gemäß den Figuren 2 und 3 ist das Aufführende bzw. die Materialbahn 14 vor dem späteren
Aufführen auf den Tambour 16' bzw. 16 von der Einlaufwalze 24 bis zur Auslaufwalze
42 sowohl durch das perforierte Stützband 40 gestützt als auch durch Besaugen der
Innenseite des Stützbandes 40 an diesem fixiert.
[0037] Das perforierte Stützband 40 liegt an der von der Materialbahn 14 umschlungenen Einlaufwalze
24 an, wobei im vorliegenden Fall die Materialbahn 14 im Bereich dieser Einlaufwalze
24 von dem Stützband 40 übernommen wird. Während im vorliegenden Fall das perforierte
Stützband 40 tangential an die Einlaufwalze 24 herangeführt ist, kann das perforierte
Stützband 40 die Einlaufwalze 24 in diesem Übernahmebereich auch umschlingen.
[0038] Die Tragtrommel 12 wird über einen äußeren Saugkasten 46 besaugt. Dieser innerhalb
der Schlaufe des perforierten Stützbandes 40 angeordnete Saugkasten 46 liegt dem nicht
von dem Stützband 40 und der Materialbahn 14 umschlungenen Umfangsbereich der Tragtrommel
12 mit einer Saugöffnung 48 gegenüber, in deren Bereich er über mit der Tragtrommel
12 zusammenwirkende Dichtelemente abgedichtet ist. Im vorliegenden Fall sind auf einander
gegenüberliegenden Seiten der Saugöffnung 48 sich quer zur Bahnlaufrichtung L erstreckende,
in der Art von Schaberklingen ausgeführte Dichtelemente 50, 52 vorgesehen, die jeweils
flach an der Tragtrommel 12 anliegen (vgl. insbesondere Figur 3).
[0039] Der Saugkasten 46 erstreckt sich quer zur Bahnlaufrichtung L zumindest im wesentlichen
über die gesamte Maschinenbreite. Der Saugkasten 46 ist über ein an eine Vakuumquelle
44 anschließbares, mit Saugöffnungen 56 versehenes innen liegendes Rohr 58 mit Vakuum
beaufschlagbar. Auch dieses innere Rohr 58 erstreckt sich wieder zumindest im wesentlichen
über die gesamte Maschinenbreite. Wie anhand der Figur 3 zu erkennen ist, sind die
im Mantel des Rohres 58 vorgesehenen Saugöffnungen 56 auf der der Tragtrommel 12 zugewandten
Rohrseite angeordnet.
[0040] Wie ebenfalls am besten anhand der Figur 3 zu erkennen ist, ist das Stützband 40
in dem Bereich zwischen der Einlaufwalze 24 und der Tragtrommel 12 über einen Saugkanal
60 besaugbar, der zwischen der Innenseite des Stützbandes 40 und einer benachbarten
Seitenwand 62 des Saugkastens 46 gebildet ist. Dieser Saugkanal 60 ist an seinem in
Bahnlaufrichtung L betrachtet hinteren Ende im Bereich zwischen dem Dichtelement 50
und dem auf die Tragtrommel 12 auflaufenden Stützband 40 über die Tragtrommel 12 mit
Vakuum beaufschlagbar. An seinem in Bahnlaufrichtung L betrachtet vorderen Ende ist
der Saugkanal 60 durch eine flexible Dichtung 64 begrenzt. Durch diese flexible Dichtung
64 wird verhindert, daß eine mit dem Stützband 40 mitgeschleppte Luftgrenzschicht
in den Saugkanal 60 gelangt.
[0041] In dem Bereich zwischen der Tragtrommel 12 und der Auslaufwalze 42 wird das Stützband
40 über einen Saugkanal 66 besaugt, der zwischen der Innenseite des Stützbandes 40
und einer benachbarten Seitenwand 68 des Saugkastens 46 gebildet ist. Dieser weitere
Saugkanal 66 ist an seinem in Bahnlaufrichtung L betrachtet vorderen Ende im Bereich
zwischen dem Dichtelement 52 und dem von der Tragtrommel 12 ablaufenden Stützband
40 über die Tragtrommel 12 mit Vakuum beaufschlagbar. Zusätzlich trägt zur Erzeugung
des Vakuums in diesem Saugkanal 66 die mit dem Stützband 40 ausgetragene Schleppluft
bei. Das Ablösen des Aufführendes bzw. der Materialbahn 14 von dem perforierten Stützband
40 im Bereich der Auslaufwalze 42 erfolgt zwangsweise durch die mit dem Auflaufen
des Stützbandes 40 auf die Auslaufwalze 42 komprimierte Luft.
[0042] In bestimmten Fällen kann es zweckmäßig sein, dieses Lösen der Materialbahn 14 von
dem Stützband 40 noch durch eine Blaseinrichtung 70 zu unterstützen. Eine solche im
Bereich der Auslaufwalze 42 anzuordnende Blaseinrichtung 70 kann z.B. mehrere Blasdüsen
umfassen und beispielsweise durch ein sich quer zur Bahnlaufrichtung L erstreckendes,
mehrere Blasöffnungen aufweisendes Blasrohr gebildet sein.
[0043] Zur Bildung einer auf der Führerseite vorgesehenen Randsaugzone können die Tragtrommel
12 und der Saugkasten 46 durch Trennwände oder dergleichen entsprechend unterteilt
sein. In diesem Fall ist vorzugsweise über das innen liegende Rohr 58 wahlweise entweder
nur die Randsaugzone oder die sich zumindest im wesentlichen über die gesamte Maschinenbreite
erstreckende gesamte Saugzone mit Vakuum beaufschlagbar.
[0044] Wie insbesondere anhand der Figur 2 zu erkennen ist, ist die Auslaufwalze 42 zur
Unterstützung der Bahnübergabe an den neuen Leertambour 16' sowie zur Optimierung
des weiteren Wickelbetriebs wahlweise insbesondere auch in eine solche Position verstellbar,
in der das von der Tragtrommel 12 ablaufende Stützband 40 den Tambour 16' bzw. die
auf diesem gebildete Wickelrolle 30 umschlingt. Der dadurch entstehende Längsspalt
mit geringem spezifischem Anpreßdruck ermöglicht im Zusammenspiel mit den übrigen
Wickelwerkzeugen wie insbesondere der Tragtrommelanpressung, der Bahnspannung, dem
Zentrumsantrieb und/oder dergleichen einen optimalen Wickelaufbau. Das Stützband 40
ist um bzw. über weitere verstellbare Umlenkwalzen 76, 78 geführt, durch die insbesondere
die Bandspannung einstellbar ist und eine entsprechende Verlagerung der Auslaufwalze
42 ausgeglichen werden kann. Durch die Auslaufwalze 42 wird das Stützband 40 um etwa
90° allgemein in Horizontalrichtung umgelenkt.
[0045] Wie insbesondere anhand des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 4 erkennbar ist, kann
die Tragtrommel 12 insbesondere auch verfahrbar und an den Tambaur 16' bzw. die auf
diesem gebildete Wickelrolle 30 anpreßbar sein. Im vorliegenden Fall ist die Tragtrommel
12 an einem Tragtrommelschlitten 72 gelagert, der relativ zu einem verfahren Basisschlitten
74 verstellbar ist. Dabei ist die Tragtrommel 12 über den relativ zum Basisschlitten
74 verstellbaren Tragtrommelschlitten 72 an den Tambour 16, 16' bzw. die auf diesem
gebildete Wickelrolle 30 anpreßbar. Die Bewegung des Tragtrommelschlitten 72 relativ
zum Basisschlitten 74 ist kraftgesteuert und erfordert nur einen kurzen Hub, der beispielsweise
etwa ± 30 mm betragen kann. Über diesen Tragtrommelschlitten 72 kann die Tragtrommel
12 feinfühlig an den Tambour 16 angepreßt werden.
[0046] Dagegen wird die Zunahme des Wickeldurchmessers zumindest teilweise durch eine entsprechende
Verlagerung des Basisschlittens 74 kompensiert. Eine solche Kompensation über den
Basisschlitten 74 erfolgt zweckmäßigerweise in der Phase, in der die Tragtrommel 12
noch in der Primärlagerung 26 (vgl. Figur 2) aufgenommen ist, in der sie insbesondere
zwischen einer Anwickelposition und einer Übernahmeposition verlagerbar ist, in der
sie dann von der Sekundärlagerung 32 übernommen wird. In der zweiten Phase nach einer
Übernahme in die Sekundärlagerung 32 erfolgt die Kompensation der Zunahme des Wickeldurchmessers
zweckmäßigerweise über eine entsprechende Verlagerung der Wickelrolle 30 mit zugeordnetem
Tambour 16 entlang der der Sekundärlagerung 32 zugeordneten Schienen 34.
[0047] Die Bewegung des Basisschlittens 74 ist wegegesteuert und kann einen Wert bis zu
beispielsweise etwa 500 mm betragen.
[0048] Für eine solche Ausführung mit beweglicher Tragtrommel 12 ist eine besondere Bahn-
und Bandführung zweckmäßig, bei der die feinfühlige Anpressung der Tragtrommel 12
an den Tambour 16' bzw. die auf einem solchen Tambour 16 gebildete Wickelrolle 30
möglichst nicht durch die entsprechenden Bahn- oder Bandkräfte beeinflußt wird. Hierzu
ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß der Figur 4 die Einlaufwalze 24 und
die Auslaufwalze 42 so positioniert bzw. positionierbar, daß die durch das Stützband
40 und die Materialbahn 14 auf die Tragtrommel 12 ausgeübten Kräfte unter einem Winkel
von etwa 90° zu der Kraft wirken, mit der die Tragtrommel 12 an den Tambour 16, 16'
bzw. die auf diesem gebildete Wickelrolle 30 angepreßt wird. Um sicherzustellen, daß
sich die Kraftrichtungen trotz des relativ großen Hubs des Basisschlittens 74 nicht
ändern, sind die Einlaufwalze 24 und die Auslaufwalze 42 am Basisschlitten 74 gelagert.
[0049] Das Stützband 40 ist um bzw. über weitere verstellbare Umlenkwalzen 76, 78 geführt,
durch die insbesondere die Bandspannung einstellbar ist und eine entsprechende Verlagerung
der Auslaufwalze 42 ausgeglichen werden kann. Zudem ist über diese Umlenkwalzen 76,
78 eine solche Bandführung sichergestellt, daß das Aufführende der Materialbahn 14
bzw. die gesamte Materialbahn 14 nach einem Ablösen von dem Stützband 40 im Bereich
der Auslaufwalze 42 ungehindert in den Ausschußauflöser 22 abgeführt werden kann.
Im vorliegenden Fall wird das Stützband 40 durch die Auslaufwalze 42 an der Eintrittsöffnung
des Ausschußauflösers 22 vorbei schräg nach unten umgelenkt.
[0050] Im übrigen kann diese in der Figur 4 dargestellte Ausführungsform den gleichen Aufbau
besitzen wie die in den Figuren 2 und 3 dargestellte Ausführung. Einander entsprechenden
Teilen sind gleiche Bezugszeichen zugeordnet.
[0051] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wickelmaschine 10,
wobei auch im vorliegenden Fall solchen Teilen, die denen der vorangehenden Ausführungsformen
entsprechen, wieder gleiche Bezugszeichen zugeordnet sind.
[0052] Die vorliegende Ausführungsform gemäß Figur 5 unterscheidet sich von der der Figur
4 im wesentlichen dadurch, daß der Saugkasten 46 um die Achse 80 der Tragtrommel 12
schwenkbar gelagert und an seinem von der Tragtrommel 12 abgewandten Ende über eine
Anlenkung 82 mit dem Basisschlitten 74 verbunden ist.
[0053] Dabei sind die Anlenkpunkte 84, 86 der Anlenkung 82 so gewählt, daß auch bei einem
jeweiligen Verstellen der Tragtrommel 12 relativ zum Basisschlitten 74 die über die
Dichtelemente 50, 52 und die flexible Dichtung 64 erhaltene Abdichtung des Saugkastens
46 bzw. des einlaufseitigen Saugkanals 60 aufrechterhalten bleibt.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 10
- Wickelmaschine
- 12
- Tragtrommel
- 14
- Materialbahn
- 16
- angewickelter Tambour
- 16'
- leerer Tambour
- 18
- Wickelspalt
- 20
- Schaber
- 22
- Ausschußauflöser
- 24
- Einlaufwalze
- 26
- Primärlagerung
- 28
- Primärantrieb
- 30
- Wickelrolle
- 32
- Sekundärlagerung
- 34
- Schienen
- 36
- Maschinengestell
- 38
- Sekundärantrieb
- 40
- perforiertes Stützband
- 42
- Auslaufwalze
- 44
- Löcher
- 46
- Saugkasten
- 48
- Saugöffnung
- 50
- Dichtelement
- 52
- Dichtelement
- 54
- Vakuumquelle
- 56
- Saugöffnungen
- 58
- Rohr
- 60
- Saugkanal
- 62
- Seitenwand
- 64
- flexible Dichtung
- 66
- Saugkanal
- 68
- Seitenwand
- 70
- Blaseinrichtung
- 72
- Tragtrommelschlitten
- 74
- Basisschlitten
- 76
- Umlenkwalze
- 78
- Umlenkwalze
- 80
- Achse
- 82
- Anlenkung
- 84
- Anlenkpunkt
- 86
- Anlenkpunkt
1. Wickelmaschine (10) zum Aufwickeln einer Materialbahn (14) wie insbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn auf einen Tambaur (16), bei der die über eine Einlaufwalze
(24) zugeführte Materialbahn (14) zusammen mit einem perforierten Stützband (40) über
eine besaugbare Tragtrommel (12) geführt und zwischen der Tragtrommel (12) und dem
Tambour (16) ein Wickelspalt (18) gebildet wird, wobei das Stützband (40) im Anschluß
an die Tragtrommel (12) über eine Auslaufwalze (42) geführt ist, die im Bereich eines
Ausschußauflösers (22) angeordnet ist, in den ein Aufführende der Materialbahn (14)
oder die gesamte Materialbahn (14) vor einem späteren Aufführen auf den Tambour (16)
abgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einen gelochten Mantel aufweisende und/oder mit Umfangsrillen versehene Tragtrommel
(12) in ihrem nicht von dem perforierten Stützband (40) und der Materialbahn (14)
umschlungenen Umfangsbereich von außen besaugt ist.
2. Wickelmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufführende bzw. die Materialbahn (14) vor dem späteren Aufführen auf den
Tambour (16) von der Einlaufwalze (24) bis zur Auslaufwalze (42) sowohl durch das
Stützband (40) gestützt als auch durch Besaugen der Innenseite des Stützbandes (40)
an diesem fixiert ist.
3. Wickelmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stützband (40) an der von der Materialbahn (14) umschlungenen Einlaufwalze
(24) anliegt und die Materialbahn (14) im Bereich dieser Einlaufwalze (24) übernimmt.
4. Wickelmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stützband (40) die Einlaufwalze (24) im Übernahmebereich umschlingt.
5. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragtrommel (12) und/oder das Stützband (40) eine strukturierte Oberfläche
besitzt.
6. Wickelmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die strukturierte Oberfläche durch Pfeilnuten und/oder dergleichen gebildet ist.
7. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein sich an die Strukturen der Tragtrommel (12) anpassendes dünnes, flexibles
Stützband (40) vorgesehen ist.
8. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragtrommel (12) über wenigstens einen äußeren Saugkasten (46) besaugbar ist,
der mit wenigstens einer Saugöffnung (48) dem nicht von dem Stützband (40) und der
Materialbahn (14) umschlungenen Umfangsbereich der Tragtrommel (12) gegenüberliegt
und im Bereich dieser Saugöffnung über mit der Tragtrommel (12) zusammenwirkende Dichtelemente
(50, 52) abgedichtet ist.
9. Wickelmaschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf einander gegenüberliegenden Seiten der Saugöffnung (48) sich quer zur Bahnlaufrichtung
(L) erstreckende Dichtelemente (50, 52) vorgesehen sind, die in der Art von Schaberklingen
ausgeführt sind und vorzugsweise flach an der Tragtrommel (12) anliegen.
10. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Saugkasten (46) quer zur Bahnlaufrichtung (L) zumindest im wesentlichen
über die gesamte Maschinenbreite erstreckt.
11. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugkasten (46) über ein an eine Vakuumquelle (44) anschließbares, mit Saugöffnungen
(56) versehenes innen liegendes Rohr (58) mit Vakuum beaufschlagbar ist.
12. Wickelmaschine nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich das innen liegende Rohr (58) zumindest im wesentlichen über die gesamte Maschinenbreite
erstreckt.
13. Wickelmaschine nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Mantel des innen liegenden Rohres (58) vorgesehenen Saugöffnungen (56)
auf der der Tragtrommel (12) zugewandten Seite des Rohres (58) angeordnet sind.
14. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stützband (40) in dem Bereich zwischen der Einlaufwalze (24) und der Tragtrommel
(12) über einen Saugkanal (60) besaugbar ist, der zwischen der Innenseite des Stützbandes
(40) und einer benachbarten Seitenwand (62) des Saugkastens (46) gebildet und an seinem
in Bahnlaufrichtung (L) betrachtet hinteren Ende im Bereich zwischen dem Saugkasten
(46) und dem auf die Tragtrommel (12) auflaufenden Stützband (40) über die Tragtrommel
(12) mit Vakuum beaufschlagbar ist.
15. Wickelmaschine nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugkanal (60) an seinem in Bahnlaufrichtung (L) betrachtet vorderen Ende
durch eine flexible Dichtung (64) begrenzt ist.
16. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stützband (40) in dem Bereich zwischen der Tragtrommel (12) und der Auslaufwalze
(42) über einen Saugkanal (66) besaugbar ist, der zwischen der Innenseite des Stützbandes
(40) und einer benachbarten Seitenwand (68) des Saugkastens (46) gebildet und an seinem
in Bahnlaufrichtung (L) betrachtet vorderen Ende im Bereich zwischen dem Saugkasten
(46) und dem von der Tragtrommel (12) ablaufenden Stützband (40) über die Tragtrommel
(12) mit Vakuum beaufschlagbar ist.
17. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Auslaufwalze (42) eine das Lösen der Materialbahn (14) von dem
Stützband (40) unterstützende Blaseinrichtung (70) vorgesehen ist.
18. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragtrommel (12) und der Saugkasten (46) zur Bildung einer im Bereich einer
der beiden Trommelenden vorgesehenen Randsaugzone entsprechend unterteilt sind.
19. Wickelmaschine nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß vorzugsweise über das innen liegende Rohr (58) wahlweise entweder nur die Randsaugzone
oder die sich zumindest im wesentlichen über die gesamte Maschinenbreite erstreckende
gesamte Saugzone mit Vakuum beaufschlagbar ist.
20. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslaufwalze (42) verstellbar ist.
21. Wickelmaschine nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslaufwalze (42) wahlweise so verstellbar ist, daß das von der Tragtrommel
(12) ablaufende Stützband (40) den Tambour (16') bzw. die auf diesem gebildete Wickelrolle
(30) umschlingt.
22. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragtrommel (12) verfahrbar und an den Tambour (16') bzw. die auf diesem gebildete
Wickelrolle (30) anpreßbar ist.
23. Wickelmaschine nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragtrommel (12) an einem Tragtrommelschlitten (72) gelagert ist, der relativ
zu einem verfahrbaren Basisschlitten (74) verstellbar ist.
24. Wickelmaschine nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragtrommel (12) über den relativ zum Basisschlitten (72) verstellbaren Tragtrommelschlitten
(72) an den Tambour (16, 16') bzw. die auf diesem gebildete Wickelrolle (30) anpreßbar
ist.
25. Wickelmaschine nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegung des Tragtrommelschlittens (72) relativ zum Basisschlitten (74) kraftgesteuert
ist.
26. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zunahme des Wickeldurchmesser zumindest teilweise durch eine entsprechende
Verlagerung des Basisschlittens (74) kompensierbar ist.
27. Wickelmaschine nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegung des Basisschlittens (74) weggesteuert ist.
28. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlaufwalze (24) und die Auslaufwalze (42) so positioniert bzw. positionierbar
sind, daß die durch das Stützband (40) und die Materialbahn (14) auf die Tragtrommel
(12) ausgeübten Kräfte unter einem Winkel von etwa 90° zu der Kraft wirken, mit der
die Tragtrommel (12) an den Tambour (16, 16') bzw. die auf diesem gebildete Wickelrolle
(30) angepreßt wird.
29. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlaufwalze (24) und die Auslaufwalze (42) am Basisschlitten (74) gelagert
sind.
30. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugkasten (46) um die Achse (80) der Tragtrommel (12) schwenkbar gelagert
und an seinem von der Tragtrommel (12) abgewandten Ende über eine Anlenkung (82) mit
dem Basisschlitten (74) verbunden ist.
31. Wickelmaschine nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlenkpunkte (84, 86) der Anlenkung (82) so gewählt sind, daß auch bei einem
jeweiligen Verstellen der Tragtrommel (12) relativ zum Basisschlitten (74) die insbesondere
über die Dichtelemente (50, 52) und gegebenenfalls die flexible Dichtung (64) erhaltende
Abdichtung des Saugkastens (46) bzw. des einlaufseitigen Saugkanals (60) aufrechterhalten
bleibt.
32. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Tragtrommel (12) mit zonengesteuerter Innenabstützung vorgesehen ist.