[0001] Die Erfindung betrifft ein Lastfahrzeug mit einem darauf abnehmbar aufgebauten Aufsatzgerät,
insbesondere Aufsatzstreugerät, wobei zum Antrieb eines Verbrauchers, insbesondere
eines Streustoffverteilers und/oder einer Fördereinrichtung des Streugeräts ein eine
Hydraulikpumpe und ggf. ein Getriebe umfassendes Antriebsaggregat vorgesehen ist,
dessen Eingang mit einem Fahrzeuglaufrad oder einer mit diesem verbundenen Achse bzw.
Welle treibend verbunden ist.
[0002] Ein derartiges Lastfahrzeug, bei dem das Aufsatzgerät als Streugerät ausgeführt ist,
ist in der deutschen Offenlegungsschrift 3737220 beschrieben. Dabei ist die Hydraulikpumpe
über ein Aufsteckgetriebe an eine Achsverlängerung angebaut. Das in der Hydraulikpumpe
entstehende Reaktionsmoment wird über eine Drehmomentstütze abgetragen, die an dem
Getriebegehäuse angeschraubt ist und sich mit ihrem anderen Ende an dem Fahrzeugrahmen
abstützt.
[0003] Darüber hinaus ist ein Streugerät mit einem mechanischen Antrieb bekannt geworden,
bei welchem ein mit der Nabe eines hinteren Fahrzeuglaufrads drehfestes Antriebsritzel
über eine Kette ein Kettenrad antreibt, das mit der Austragseinrichtung des Streugeräts
drehfest verbunden ist.
[0004] Die vorliegende Erfindung setzt sich zum Ziel, ein Lastfahrzeug der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem der mit dem Auf- und dem Abbau des Aufsatzgeräts verbundene
Aufwand sowie die Gefahr einer Beschädigung des Hydrauliksystems gegenüber dem Stand
der Technik gemäß der DE-OS 3737220 reduziert ist. Bevorzugte Weiterbildungen der
Erfindung zielen darüber hinaus darauf ab, eine besonders gute Anpassung an unterschiedliche
Fahrzeuggeometrien sowie einen verbesserten Bewegungsausgleich in Anpassung an die
Federung der Hinterachse zu gewährleisten.
[0005] Vorstehende Zielsetzungen werden erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß sich gemäß
dem Kennzeichen von Anspruch 1 eine mit dem Antriebsaggregat verbundene Drehmomentstütze
an dem Aufsatzgerät abstützt. Maßgebliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist
somit, daß sich die Drehmomentstütze nicht an dem Fahrzeugrahmen sondern vielmehr
an dem Aufsatzgerät abstützt. Auf diese Weise ist es möglich, daß das Aufsatzgerät
und das mit diesem über die Drehmomentstütze verbundene Antriebsaggregat eine als
Ganzes zu handhabende Einheit bilden. Dies resultiert in einer Mehrzahl von für die
Praxis bedeutsamen Vorteilen gegenüber dem aus der DE-OS 3737220 bekannten Stand der
Technik, bei dem sich die Drehmomentstütze an dem Fahrzeugrahmen abstützt, so daß
das Streugerät einerseits und das Antriebsaggregat mit der Drehmomentstütze andererseits
zwei getrennt voneinander zu handhabende Einheiten bilden. Indem das Antriebsaggregat
zur Bildung einer gemeinsam zu handhabenden Einheit über die Drehmomentstütze mit
dem Aufsatzgerät verbunden ist, entfällt insbesondere die Notwendigkeit, nach dem
getrennten Aufsetzen des Streu- oder sonstigen Aufsatzgeräts auf das Lastfahrzeug
einerseits und Anbau des Antriebsaggregats und der Drehmomentstütze andererseits durch
Anschluß von Hydraulikleitungen das Antriebsaggregat und das Aufsatzgerät hydraulisch
miteinander zu verbinden.
[0006] Umgekehrt braucht bei der Demontage des Aufsatzgeräts die hydraulische Verbindung
zu dem Antriebsaggregat nicht erst unterbrochen zu werden. Ersichtlich vereinfacht
dies die Montage und Demontage des Aufsatzgeräts auf dem Lastfahrzeug; und es entfallen
die Gefahren der Leckage, des Vertauschens der Hydraulikleitungen und der Verschmutzung
der Hydraulikanschlüsse. Die Montage des Aufsatzgeräts auf dem Lastfahrzeug wird des
weiteren dadurch erleichtert, daß bei dem Aufsetzen des Aufsatzgeräts sogleich das
mit diesem über die Drehmomentstütze verbundene Antriebsaggregat so vorpositioniert
wird, daß es lediglich noch - mit geringem Aufwand - in seine endgültige Position
gebracht zu werden braucht, in der sein Eingang mit dem Fahrzeugrad bzw. der Achse
bzw. Welle drehfest verbunden werden kann. Von Vorteil ist des weiteren, daß infolge
der Verbindung des Antriebsaggregats mit dem Aufsatzgerät über die Drehmomentstütze
ein irrtümliches Vertauschen von Antriebsaggregaten sicher ausgeschlossen ist. All
diese Vorteile führen ersichtlich zu einer ganz erheblichen Erleichterung der Handhabung
des Aufsatzgeräts im praktischen Einsatz.
[0007] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kommen als Aufsatzgerät verschiedenste Geräte,
welche über hydraulisch angetriebene Verbraucher verfügen, in Betracht. Neben Streugeräten
sind beispielsweise Sprühgeräte zu nennen. Soweit im folgenden die Erfindung anhand
einer Ausführung des Aufsatzgeräts als Streugerät erläutert wird, erfolgt dies nur
beispielhaft und ist hiermit eine Beschränkung auf eine derartige Ausführung nicht
verbunden.
[0008] Gemäß einer ersten bevorzugten Weiterbildung ist die Drehmomentstütze an beiden Enden
mit einer gelenkigen Anschlußverbindung versehen und in der Länge verstellbar ausgebildet.
Sie kann sich dadurch nicht nur dem Federweg der Achse anpassen, an welcher das mit
dem Antriebsaggregat zugeordnete Laufrad gelagert ist; neben diesem Bewegungsausgleich
ermöglicht sie auch eine einfache Anpassung an die jeweilige Fahrzeuggeometrie, z.B.
wenn es darum geht, ein Aufsatzstreugerät auf unterschiedlichen Fahrzeugen zu montieren,
wobei die Drehmomentstütze mit einem Ende am Aufsatzstreugerät abgestützt ist. Darüber
hinaus ermöglicht diese Weiterbildung der Drehmomentstütze jedweden Toleranzausgleich,
falls herstellungs-, montage- oder abnutzungsbedingte Abweichungen vorliegen.
[0009] Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der vorstehend erläuterten Weiterbildung der
Erfindung ist vorgesehen, daß die Drehmomentstütze eine entsprechend dem Federweg
der zugeordneten Achse teleskopisch veränderliche Länge aufweist und daß wenigstens
eine Anschlußverbindung als Kugelgelenk ausgebildet ist. Die teleskopische Ausgestaltung
ermöglicht definierte Anlenkpunkte der Drehmomentstütze an deren beiden Enden, nämlich
einerseits am Streugerät, andererseits am Antriebsaggregat, z.B. dem an der Nabe angeflanschten
Getriebegehäuse des Antriebsaggregats.
[0010] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist für den Anschluß
der Drehmomentstütze am Streugerät ein mit dessen Rahmen in der Höhe und quer zum
Fahrzeug verstellbares Anschlußelement vorgesehen. Ein derartiges Anschlußelement
dient nicht nur dem Toleranzausgleich zwischen der Position des Streugeräts bezüglich
des Fahrzeugrahmens, sondern auch der Anpassung an unterschiedliche Fahrzeuge.
[0011] Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist für den Anschluß der Drehmomentstütze
am Anschlußelement ein Kugelgelenk und für den Anschluß der Drehmomentstütze am Antriebsaggregat
ein Schwenkgelenk mit vertikaler Schwenkachse vorgesehen. Ein derartiges Schwenkgelenk
dient insbesondere dem Ausgleich von Seitenverlagerungen des Anschlusses, z. B. wenn
sich das dort vorgesehene Kugelgelenk außerhalb der Ebene der Montageplatte des Antriebsaggregats
an der Radnabe befindet. Ferner ermöglicht diese Form der Anlenkung der Drehmomentstütze,
daß das betreffende Rad bei Kurvenfahrt entsprechend der Nachgiebigkeit der Radaufhängung
seitwärts verlagert werden kann, ohne daß dies zu unzulässigen Spannungen in der Drehmomentstütze
und/oder deren Anlenkpunkten führt.
[0012] Wenn das Antriebsaggregat an der Außenseite des Fahrzeuglaufrads mittels einer an
der Radnabe angeschraubten Montageplatte befestigt ist, kann es zweckmäßig sein, daß
an einer Hohlwelle des Antriebsaggregats eine Flanschplatte vorgesehen ist, die mittels
Zentrierbolzen an der Montageplatte ansetzbar und mit dieser durch die Hohlwelle hindurch
verschraubbar ist.
[0013] Zur Verwirklichung einer einfachen Montage bzw. Demontage kann vorgesehen sein, daß
das Antriebsaggregat an der Außenseite des Fahrzeuglaufrads angeflanscht ist und daß
das Anschlußelement an dem Aufsatzstreugerät verstellbar befestigt ist. Als Befestigungsort
für das Antriebsaggregat eignet sich wegen seiner Steifigkeit besonders dessen Getriebegehäuse,
an welchem die eigentliche Hydraulikpumpe angeflanscht ist. Am Pumpengehäuse sind
Hydraulikschläuche als Druck- bzw. Saugleitungen angeschlossen, welche mit entsprechenden
Hydraulikmotoren zum Antrieb eines Streutellers oder einer Fördervorrichtung zum Fördern
von Streustoff zu einem Streustoffverteiler verbunden sind.
[0014] Bei einem Streufahrzeug mit Aufsatzstreugerät ermöglicht die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Drehmomentstütze nicht nur einen störungsfreien Betrieb infolge des erzielten
Bewegungs- und Toleranzausgleichs, sondern auch eine einfache Anpassung an die jeweilige
Fahrzeuggeometrie, insbesondere bei Verwendung des erfindungsgemäßen Anschlußelements,
welches zwischen dem streugerätseitigen Ende der Drehmomentstütze und dem Rahmen des
Aufsatzstreugeräts angeordnet ist. Die einfache Demontage des Aufsatzstreuers wird
ermöglicht durch Lösen der Verbindung zwischen der Montageplatte und der Radnabe.
Soll die Montageplatte am Fahrzeug verbleiben, so genügt es, die Verbindung zwischen
der Montageplatte und der Flanschplatte des Antriebsaggregats zu lösen, was damit
getan ist, daß lediglich die Verschraubung durch die Hohlwelle des Getriebes des Antriebsaggregats
gelöst wird.
[0015] Gerade im Hinblick auf die einfache Montage und Demontage des Aufsatzstreugeräts
ist es besonders vorteilhaft, wenn auf die Drehmomentstütze ein Ausgleichsglied wirkt,
welches die Drehmomentstütze mit dem daran angebauten Antriebsaggregat im Gleichgewicht
hält. Ein derartiges Ausgleichsglied kann insbesondere die Gestalt einer Gasdruckfeder
haben, welche auf eine Verlängerung der Drehmomentstütze über ihren gelenkigen Anlenkpunkt
hinaus wirkt und das Gewicht der Drehmomentstütze selbst und des Antriebsaggregats
kompensiert. Denkbar ist ebenfalls der Kraftangriff des Ausgleichsgliedes zwischen
dem Antriebsaggregat und dem Anlenkpunkt der Drehmomentstütze. Jeweils kommt es allein
darauf an, daß durch die Einwirkung des Ausgleichsgliedes die Drehmomentstütze mit
dem daran angebauten Antriebsaggregat ausbalanciert ist, so daß das Antriebsaggregat
von einer einzigen Person problemlos in seine richtige Position gebracht und mit dem
Fahrzeugrad bzw. der zugeordneten Antriebswelle verbunden werden kann.
[0016] Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, daß als Lastfahrzeug im Sinne
der vorliegenden Erfindung in gleicher Weise Lastkraftwagen (einschl. Kleinlaster,
Pritschenwagen, Unimog und dgl.) wie auch gezogene Lastanhänger in Frage kommen. Auch
die Art des Lastanhängers ist ohne Einfluß für die Anwendbarkeit der vorliegenden
Erfindung. Insbesondere läßt sich diese in gleicher Weise in Verbindung mit herkömmlichen
Zweiachsanhängern wie auch mit Anhängern mit Tandemachse realisieren. Dabei kann sogar
dasjenige Rad, an dem das Antriebsaggregat angebaut ist, lenkbar ausgeführt sein.
Ist in diesem Sinne vorgesehen, daß das Antriebsaggregat an ein lenkbares Rad angebaut
wird, so genügt in aller Regel, wenn die Drehmomentstütze zweiteilig aufgebaut ist,
wobei die beiden Abschnitte der Drehmomentstütze über ein Kugelgelenk miteinander
verbunden sind, welches zweckmäßigerweise im wesentlichen oberhalb der Achse des entsprechenden
Rades angeordnet ist. Derjenige Abschnitt der Drehmomentstütze, der sich zwischen
jenem Kugelgelenk und dem Antriebsaggregat erstreckt, kann dabei beispielsweise etwa
C-förmig ausgeführt sein, um bei einem großen Maß an Beweglichkeit innerhalb des Kugelgelenks
einen günstigen Kraftverlauf zu gewährleisten. Näheres hierzu ist der Figurenbeschreibung
zu entnehmen, in welcher eine derartige in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform
beschrieben wird.
[0017] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
- Fig. 1
- die Seitenansicht eines Lastfahrzeugs mit Aufsatzstreugerät,
- Fig. 2
- eine rückwärtige Ansicht des Fahrzeugs gemäß Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf das Aufsatzstreugerät;
- Fig. 4
- veranschaulicht schematisch eine alternative Aufhängung der Drehmomentstütze am Rahmen
des Streugeräts; und
- Fig. 5
- zeigt - ebenfalls schematisch - die Anwendung der Erfindung auf einem Fahrzeug, bei
dem das zum Antrieb des Antriebsaggregats vorgesehene Rad lenkbar ist.
[0018] Die Figuren 1 bis 3 zeigen ein Streufahrzeug 1 als LKW mit Ladepritsche 2, auf welcher
ein Aufsatzstreugerät 3 positioniert ist. Im Inneren des Vorratsbehälters 4 des Aufsatzstreugeräts
3 befindet sich ein Förderband 5, auf welchem im Vorratsbehälter 4 befindlicher Streustoff
über einen Einfülltrichter 6 eines Streutellers 7 transportiert wird. Förderband 5
und Streuteller 7 sind ohne Zuhilfenahme einer Fahrzeughydraulik antreibbar mittels
eines Antriebsaggregats 8, welches im Nabenbereich eines Hinterrads 9 des Streufahrzeugs
1 angeflanscht ist. Das Antriebsaggregat besteht aus einem Getriebe 10 und einer daran
angeflanschten Hydraulikpumpe 11, welche bevorzugt als Kolbenpumpe ausgebildet ist.
Zwei Hydraulikleitungen 12, nämlich eine Druck- und eine Saugleitung führen von der
Hydraulikpumpe 11 zu einem Hydraulikmotor für den Antrieb des Streutellers 7 und gegebenenfalls
einem weiteren Hydraulikmotor für den Antrieb des Förderbands 5. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
wurde darauf verzichtet, die vollständigen Hydraulikleitungen 12 und die genannten
Hydraulikmotoren zeichnerisch darzustellen.
[0019] In einem unteren Hohlprofil 13 des Rahmens 14 des Aufsatzstreugeräts 3 ist in eine
seitliche Öffnung des Hohlprofils 13 ein Anschlußelement 15 mit Querteil 16 eingesteckt.
Diese Steckverbindung ermöglicht eine Anpassung des mit dem Querteil 16 verbundenen
Vertikalteils 17 des Anschlußelements 15 in Richtung des Pfeils P1. Im Inneren des
Vertikalteils 17 des Anschlußelements 15 ist ein Profilstab 30 gemäß Pfeil P2 vertikal
verschieblich angeordnet, an dessen unteren Ende ein Kugelgelenk 18 vorgesehen ist.
Das Kugelgelenk 18 ist mit dem hinteren Ende einer Drehmomentstütze 19 verbunden,
welche aus zwei miteinander teleskopierbaren Teilen 20, 21 zusammengesetzt ist, die
eine Längenanpassung der Drehmomentstütze 19 gemäß Pfeil P3 ermöglichen.
[0020] Das rückwärtige Ende des äußeren, rohrförmigen Teleskopteils 20 der Drehmomentstütze
19 ist um das Kugelgelenk 18 in Richtung der Pfeile P4 (Fig.3) und P5 (Fig. 1) beweglich
im Sinne eines allseitigen Bewegungsausgleichs. Das vordere Ende des inneren Teleskopteils
21 der Drehmomentstütze 19 ist mit einem Schwenkgelenk 22 verbunden, welches um eine
vertikale Achse gemäß Pfeil P6 (Fig. 3) verschwenkbar ist. Außerdem sind die beiden
Teleskopteile 20, 21 als Rundprofile ausgeführt, so daß sie sich gemäß Pfeil P7 gegenseitig
verdrehen können.
[0021] Der Antrieb des Antriebsaggregats 8 erfolgt über eine mit der Fahrzeugnabe 23 mittels
mehrerer Bolzen 31 drehtest verbundene Montageplatte 24, an welcher eine Flanschplatte
25 befestigt ist, welche mit einer hohlen Antriebswelle 26 des Getriebes 10 drehfest
verbunden ist. Durch die Hohlwelle ist eine zentrische Befestigungsschraube 27 geführt.
Gemäß Fig. 2 erkennt man noch die Hinterachse 28 mit Differential 29 zwischen den
beiden hinteren Fahrzeugrädern 9.
[0022] Wenn wie in den Fig. 1 bis 3 ein Aufsatzstreugerät 3 benutzt wird und wenn die Drehmomentstütze
19 mit ihrem rückwärtigen Ende über ein verstellbares Anschlußelement 15 am Rahmen
des Aufsatzstreugeräts 3 angeschlossen ist, so erfolgt die Demontage des Streugeräts
vom Fahrzeug am einfachsten dadurch, daß die durch die Hohlwelle 26 des Getriebes
10 geführte Befestigungsschraube 27 gelöst wird, wobei nur die Montageplatte 24 am
Fahrzeuglaufrad 9 verbleibt. Im übrigen kann der komplette Hydraulikantrieb gemeinsam
mit dem Aufsatzstreugerät 3 abgesetzt werden, so daß das Fahrzeug für andere Einsatzzwecke
zur Verfügung steht.
[0023] Gemäß Fig. 4 kommt zur streugerätseitigen Aufhängung der Drehmomentstütze 19 auch
eine Parallellenkeranordnung in Betracht. Hierzu ist ein erster Lenker 32 mit der
Drehmomentstütze 19 über ein Kugelgelenk 33 und mit dem Rahmen 34 des Aufsatzstreugeräts
über ein Kugelgelenk 35 gelenkig verbunden. Ein zweiter Lenker 36 ist als Gasdruckfeder
ausgeführt; er erstreckt sich zwischen einer Verlängerung 37 der Drehmomentstütze
19 und dem Rahmen 34 des Aufsatzstreugeräts, wobei wiederum an beiden Anlenkungspunkten
jeweils ein Kugelgelenk 38 bzw. 39 vorgesehen ist. Die den zweiten Lenker 36 bildende
Gasdruckfeder hält die Drehmomentstütze 19 mit dem an dieser angebauten Antriebsaggregat
8 im Gleichgewicht, was sich besonders günstig auf die Montage und Demontage des Streugeräts
auswirkt. Die Ausführung der streugeräteseitigen Aufhängung der Drehmomentstütze 19
als Doppellenkeranordnung ermöglicht überdies, ohne daß die Drehmomentstütze längenveränderlich
ausgeführt zu werden braucht, einen Ausgleich der dem Ein- und Ausfedern des zugeordneten
Fahrzeugrades entsprechenden Bewegung des Antriebsaggregats 8. Ferner ist - innerhalb
gewisser Grenzen - eine Anpassung des Aufsatzstreugeräts mit dem daran über die Parallellenkeranordnung
und die Drehmomentstütze angebrachten Antriebsaggregat an unterschiedliche Fahrzeuggeometrien
möglich.
[0024] Fig. 5 veranschaulicht einen zweiteiligen Aufbau der Drehmomentstütze 19, wie er
insbesondere bei Anbringung des Antriebsaggregats 8 an einem gelenkten Rad zum Einsatz
kommen kann. Ein erster Abschnitt 40 der Drehmomentstütze 19 ist der streugeräteseitigen
Aufhängung 41 zugeordnet. Ein weiterer Abschnitt 42 der Drehmomentstütze 19 ist mit
dem Antriebsaggregat 8 fest verbunden. Die beiden Abschnitte 40 und 42 der Drehmomentstütze
19 sind über ein Kugelgelenk 43 miteinander verbunden. Das Kugelgelenk 43 ist dabei
etwa oberhalb der Achse des Rades 44 angeordnet. Der dem Antriebsaggregat zugeordnete
Abschnitt 42 der Drehmomentstütze 19 weist etwa die Form eines C auf, so daß die beiden
Abschnitte 42 und 40 der Drehmomentstütze 19 im Bereich des Kugelgelenks 43 - bei
Geradeausstellung des Rades 44 - im wesentlichen geradlinig ineinander übergehen.
Wesentlich für die Verschwenkbarkeit ist dabei eine Mindesthöhe des Gelenks 43 oberhalb
des Rades 44.
[0025] Die streugeräteseitige Aufhängung 41 der Drehmomentstütze 19 entspricht im wesentlichen
derjenigen gemäß den Fig. 1 bis 3. In diesem Sinne ist der zugeordnete Abschnitt 40
der Drehmomentstütze 19 über ein Kugelgelenk 18 mit dem Profilstab 30 eines Anschlußelements
15 verbunden. Allerdings weist der Abschnitt 40 der Drehmomentstütze 19 eine über
das Kugelgelenk 18 hinausreichende Verlängerung 45 auf. An dieser greift eine Gasdruckfeder
46 an, die mit der Verlängerung 45 der Drehmomentstütze 19 und dem Anschlußelement
15 über jeweils ein Kugelgelenk 47 bzw. 48 verbunden ist. Die Gasdruckfeder 46 hält
wiederum die Drehmomentstütze 19 mit dem daran angebauten Antriebsaggregat 8 im Gleichgewicht,
wie dies bereits in Verbindung mit Fig. 4 beschrieben wurde.
[0026] Das Kugelgelenk 43 fängt - bei einer Verschwenkung des Abschnitts 40 der Drehmomentstütze
19 um das Kugelgelenk 18 herum - nicht nur Bewegungen des Antriebsaggregats 8 auf,
die auf das Aus- und Einfedern des zugeordneten Rades 44 zurückgehen. Auch Schwenkbewegungen
des Rades 44 entsprechend dem Lenkeinschlag werden über das Kugelgelenk 43 aufgenommen.
Auch den seitlichen Versatz des Rades 44 nimmt die in Fig. 5 dargestellte Aufhängung
der Drehmomentstütze 19 problemlos auf. Diese ermöglicht überdies, ohne daß es einer
Längenveränderbarkeit der Drehmomentstütze 19 bedarf, einer Anpassung des Aufsatzstreugeräts
mit dem daran angebauten Antriebsaggregat 8 - innerhalb gewisser Grenzen - an unterschiedliche
Fahrzeuggeometrien.
1. Lastfahrzeug mit einem darauf abnehmbar aufgebauten Aufsatzgerät (3), insbesondere
Aufsatzstreugerät, wobei zum Antrieb eines Verbrauchers, insbesondere eines Streustoffverteilers
(7) und/oder einer Fördereinrichtung des Streugeräts ein eine Hydraulikpumpe (11)
und ggf. ein Getriebe (10) umfassendes Antriebsaggregat (8) vorgesehen ist, dessen
Eingang mit einem Fahrzeuglaufrad (9, 44) oder einer mit diesem verbundenen Achse
bzw. Welle treibend verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich eine mit dem Antriebsaggregat (8) verbundene Drehmomentstütze (19) an dem
Aufsatzgerät (3) abstützt.
2. Lastfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehmomentstütze (19) an beiden Enden mit einer gelenkigen Anschlußverbindung
versehen und in der Länge verstellbar ausgebildet ist.
3. Lastfahrzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehmomentstütze (19) eine entsprechend dem Federweg der Hinterachse (28)
teleskopisch veränderliche Länge aufweist und daß wenigstens eine Anschlußverbindung
als Kugelgelenk (18) ausge.bildet ist.
4. Lastfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Anschluß der Drehmomentstütze (19) am Aufsatzgerät ein mit dessen Rahmen
in der Höhe und quer zum Fahrzeug verstellbares Anschlußelement (15) vorgesehen ist.
5. Lastfahrzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Anschluß der Drehmomentstütze (19) am Anschlußelement (15) ein Kugelgelenk
(18) vorgesehen ist.
6. Lastfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Verbindung der Drehmomentstütze (19) mit dem Antriebsaggregat (8)
ein Schwenkgelenk (22) mit vertikaler Schwenkachse vorgesehen ist.
7. Lastfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß das Antriebsaggregat (8) an der Außenseite des Fahrzeuglaufrads (9) mittels einer
an der Radnabe (23) angeschraubten Montageplatte (24) befestigt ist.
8. Lastfahrzeug nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Hohlwelle (26) des Antriebsaggregats (8) eine Flanschplatte (25) vorgesehen
ist, die mittels Zentrierbolzen an der Montageplatte (24) ansetzbar und mit dieser
durch die Hohlwelle (26) hindurch verschraubbar ist.
9. Lastfahrzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsaggregat (8) an der Außenseite des Fahrzeuglaufrads (9) angeflanscht
ist und daß das Anschlußelement (15) an einem als Aufsatzstreugerät (3) ausgebildetem
Fahrzeug-Aufsatzteil verstellbar befestigt ist.
10. Lastfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehmomentstütze (19) mit dem daran angebauten Antriebsaggregat (8) über in
Ausgleichsglied ausbalanciert ist.
11. Lastfahrzeug nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgleichsglied als Gasdruckfeder (46) ausgeführt ist.
12. Lastfahrzeug nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgleichsglied an einer Verlängerung (37, 45) der Drehmomentstütze (19) angreift.
13. Lastfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehmomentstütze zwei über ein Kugelgelenk (43) miteinander verbundene Abschnitte
(40, 42) umfaßt.
14. Lastfahrzeug nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kugelgelenk (43) im wesentlichen oberhalb der Achse des dem Antriebsaggregat
zugeordneten Rades (44) angeordnet ist.
15. Lastfahrzeug nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das dem Antriebsaggregat (8) zugeordnete Rad (44) lenkbar ist.