[0001] Die Erfindung hat einen Anker, insbesondere Gebirgsanker, mit einem Zugglied, das
mit einer Mehrzahl einzelner Einzelzugglieder aufgebaut ist sowie ein Bohrloch mit
gesetztem Anker zum Gegenstand.
[0002] Künstliche oder natürliche Steinmassen besitzen in der Regel eine Druckfestigkeit,
welche die Zugfestigkeit derselben wesentlich übersteigt. Um Zugspannungen in derartigen
Massen zu vermeiden, ist es bekannt, interne oder externe Zugmittel aus Stahlstangen,
Stahllitzen, Kunststofflitzen, Seilen od. dgl. vorzusehen, über welche eine Druckvorspannung
aufgebracht wird. Diese Vorspannung ist nicht nur bei Bauwerken, wie beispielsweise
Spannbetonbrücken, Decken von Gebäuden u. dgl., bekannt, sondern wird auch zur Verfestigung
von Baugrund sowie natürlichem Gestein, sei es im Bergbau, z. B. durch Setzen von
stabförmigen Ankern, aber auch zur Verfestigung von Gebirge und gewachsenem Boden
od. dgl. eingesetzt. Wesentlich ist, daß der Anker am bohrlochgrundseitigen Ende möglichst
sicher festgelegt werden kann, so daß die erforderlichen Druckkräfte über die Spannung
eines Zuggliedes aufgebracht werden können. Stabanker weisen den Nachteil auf, daß
aus Transportgründen vom Herstellungsort der Anker zum Einsatzort derselben lediglich
eine beschränkte Länge, z. B. 12 m Verwendung finden kann. Sollen Anker über eine
derartigen Länge eingesetzt werden, so ist es erforderlich, daß die Stabanker über
Gewindemuffen miteinander verbunden werden, womit die aufzubringende Zugkraft nicht
alleine durch die Festigkeit der Stabanker sondern auch durch die Zugfestigkeit der
Muffenverbindung bestimmt ist. Weiters muß der Bohrlochdurchmesser größer gewählt
werden.
[0003] Um höhere Zugkräfte ausüben zu können, ist es auch bereits bekanntgeworden, die Zugglieder
eines Ankers aus einer Mehrzahl einzelner Zugglieder aufzubauen, wobei weiters der
Vorteil gegeben ist, daß die Anker flexibel ausgestaltet werden können und somit um
Rundungen, beispielsweise mit einem Durchmesser von 1,5 m, abgelenkt werden können.
[0004] Aus der EP 0 393 013 B1 wird ein Anker bekannt, der Litzen mit jeweils sieben Einzeldrähten
aufweist, die ihrerseits in ein Korrosionsschutzmittel eingebettet sind, das von einer
Polyethylenhülle umgeben ist. Derartig umhüllte Zugglieder können beispielsweise über
einen Steg miteinander verbunden sein und in einer weiteren äußeren Umhüllung je nach
erforderlicher aufzubringender Zugkraft angeordnet sein.
[0005] In der DE 33 35 039 C1 ist ein Gebirgsanker beschrieben, wobei als Zugelement ein
Seil vorgesehen ist, das am Kopfende ein Klemmelement trägt, über welches das Seil
gespannt und eine Druckplatte gegen das Gebirge gestemmt wird. Das Seil ist im Bohrloch
über Injektionsmörtel fixiert.
[0006] Ein Zugglied für einen Felsbolzen mit einem Bündel von Stahldrähten wird aus der
DE 35 07 732 A1 bekannt, wobei die Stahldrähte unter Freilassung eines zentralen Hohlraumes
in einem Kunststoff eingebettet sind. Dieses so gebildete Bündel ist seinerseits in
einer äußeren Hülle aus PVC angeordnet, die ein Außengewinde trägt. Das die Zugkräfte
übertragende Bündel ist in der Außenhülle lediglich über den Kunststoff fixiert, wobei
die Außenhülle im Bohrloch über Kunststoffmischungen od. Zementmörtel festgelegt sind
und ein Formschluß zwischen Binder und äußerer Hülle vorliegt und der Binder selbst
adhäsiv im Bohrloch festgelegt ist. Ein derartiger Anker ist aufgrund seiner massiven
Ausführung nur eingeschränkt flexibel, so daß die Einsatzlänge bereits aus Transportgründen
nur gering gehalten werden kann und weiters ist die auf das Gebirge aufzubringende
Druckkraft durch die Verankerung der Stahlseile im Inneren der Hülse begrenzt.
[0007] Der vorliegenden Erfindung ist zur Aufgabe gestellt, einen Anker, insbesondere Gebirgsanker,
zu schaffen, der im wesentlichen über beliebig lange Strecken in einem Bohrloch verlegt
werden kann, der jedoch keine Kupplungen erforderlich macht. Weiters soll der Anker
eine derartige Flexibilität aufweisen, daß er aufgehaspelt werden kann. Eine weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen dauerhaften Korrosionsschutz
der Zugglieder zu gewährleisten, der insbesondere werksmäßig vorgesehen werden kann
und die Beschickung des Bohrloches auch über einige hundert Meter zu ermöglichen,
da die Steifigkeit des Ankers ausreichend sein soll, um denselben über große Strecken
durch einfaches Einschieben einbringen zu können. Zusätzlich soll gewährleistet sein,
daß die Möglichkeit besteht, entlang des gesamten Bohrloches mit Ausnahme des Bohrlochgrundes
lediglich Druckkräfte und keine Zugkräfte aufzubringen.
[0008] Der erfindungsgemäße Anker, insbesondere Gebirgsanker, mit einem Zugglied, das mit
einer Mehrzahl einzelner Einzelzugglieder, insbesondere aus Stahl, aufgebaut ist,
einer Injektionsleitung, zumindest zum Bohrlochgrund, für erhärtendes Material, z.
B Zementmörtel, reaktive Kunststoffmischung, einer das Zugglied umgebenden äußeren
Umhüllung, mit einer Außenfläche, die einen erhöhten Widerstand gegen Verschiebung
in Längsrichtung des Zuggliedes, insbesondere einen wellen- oder mäanderförmigen Längsschnitt,
z. B. von einem auf der äußeren Umhüllung geformten Rundgewinde, aufweist und gegebenenfalls
einem am Gebirge od. dgl. im oberen Kopfbereich des Ankers vorgesehenen Ankerkopf,
wobei am bohrlochgrundseitigen Ende der äußeren Umhüllung das Zugglied an dieser angreifbar
ist, besteht im wesentlichen darin, daß das Zugglied am bohrlochgrundseitigen Ende
einen angeformten Endteil trägt, der an der äußeren Umhüllung, insbesondere am Stirnende
derselben, abstützbar ist und daß der Endteil mit der äußeren Umhüllung, insbesondere
über ein gummielastisches Hüllstück, fluiddicht verbunden ist. Durch die Aufgliederung
des Zuggliedes in einer Mehrzahl einzelner Einzelzugglieder kann eine höhere Zugkraft
als bei Stabankern aufgebracht werden, wobei gleichzeitig eine wesentliche Voraussetzung
für die Haspelbarkeit und damit leichtere Transportfähigkeit beliebig langer Stücke
gegeben ist. Mit der Zuführung für ein erhärtendes Material zum Bohrlochgrund kann
eine Verankerung desselben in diesem Endbereich sichergestellt werden, wobei die restlichen
Bereiche des Ankers frei von Bindemittel gehalten werden können. Über den am bohrlochgrundseitigen
Ende angeformten Endteil am Zugglied, das an der äußeren Umhüllung angreift, können
besonders hohe Kräfte auf das Gebirge ausgeübt werden, wobei die Fixierung der äußeren
Umhüllung, z. B. mit aufgeschweißtem Wendel, aufgerolltem Gewinde, im Bohrloch oder
auch über die im Längsschnitt, z. B. wellen- oder mäanderförmige Oberfläche, der äußeren
Umhüllung und dem erhärtenden Material gegeben ist. Durch die fluiddichte Abdichtung
des Endteiles mit der äußeren Umhüllung kann der volle Korrosionsschutz und die freie
Dehnbarkeit des Zuggliedes gewährleistet sein.
[0009] Wird der Endteil durch eine Preßhülse aus Metall, z. B. Stahl, gebildet, die an den
Einzelzuggliedern unmittelbar angreift, so kann auf eine bewährte Technologie der
Befestigung von Preßteilen auf Seilen zurückgegriffen werden, die auch besonders hohen
Zugkräften standhält, wobei das Material der Preßhülse durch Kalt- oder Warmfließen
ein enges Anschließen am Zugglied bedingt.
[0010] Weist das gummielastische Hüllstück einen Schlauch, welcher den Endteil und die äußere
Umhüllung teilweise umgibt und eine mit dem Schlauch dicht ausgebildete Endkappe auf,
das insbesondere zweiteilig ausgebildet ist, so kann eine einfache Abdichtung der
Zugglieder zur äußeren Umhüllung erfolgen, wobei der Hohlraum beispielsweise mit Korrosionsschutzmittel
füllbar ist, so daß ein Zutritt von korrosiven Medien einfach und wirksam vermieden
werden kann. Durch die Ausbildung als Kappe, die insbesondere von dem Schlauchstück
umgriffen ist, kann auch beim Einschieben in das Bohrloch über lange Strecken die
Abdichtung gewährleistet sein und es kann eine Lockerung der dichten Verbindung vermieden
werden.
[0011] Ist das Zugglied mit zumindest einer Litze mit einem auch mittig desselben angeordneten
Einzelzugglied, die von einem natürlichen und/oder künstlichen Korrosionsschutzmittel,
z. B. Fett, insbesondere mit identer Zusammensetzung entlang des gesamten Ankers,
gegebenenfalls bei der Herstellung im Werk, umhüllt ist, welches seinerseits von einem
fluiddichten, insbesondere, gegebenenfalls bei der Herstellung im Werk, über dieses
extrudierten, Kunststoffmantel, insbesondere aus Polyethylen, umgeben ist, gebildet,
so ist auf eine bewährte Konstruktion zurückgegriffen, die eine besonders günstige
Ausbildung der Litze und auch Korrosionsschutz desselben gewährleistet, wobei weiters,
bezogen auf den Querschnitt, eine besonders hohe Zugfestigkeit gegeben ist. Durch
die idcntc Zusammensetzung des Korrosionsschutzmittels entlang des gesamten Ankers
kann vermieden werden, daß beispielsweise aufgrund von Konzentrationsunterschieden
unterschiedliche elektrochemische Potentiale aufgebaut werden, die sodann zu Korrosionen
führen können.
[0012] Sind mehrere Litzen vorgesehen, die einzeln von einem Korrosionsschutzmittel umhüllt
sind, welches seinerseits jeweils von einem fluiddichten, insbesondere, z. B. bei
der Herstellung im Werk, über dieses extrudierten. Kunststoffmantel, insbesondere
aus Polyethylen, umgeben ist und sind die Kunststoffmäntel von einem weiteren Kunststoffmantel,
z. B. im Werk, extrudiert gemeinsam umschlossen, so ist nicht nur die additive Wirkung
für die Ausübung der Zugkraft für die Zugglieder gegeben, sondern es kann aufgrund
des Abstandes derselben zueinander eine besonders hohe Flexibilität gewährleistet
sein, die in etwa der einzelnen Litze entspricht.
[0013] Sind mehrere Litzen vorgesehen, die einzeln von einem Korrosionsschutzmittel umhüllt
sind, welches jeweils seinerseits von einem fluiddichten, insbesondere, z. B bei der
Herstellung im Werk, über dieses extrudierten, Kunststoffmantel, insbesondere aus
Polyethylen, umgeben ist, die ihrerseits insbesondere über einen Steg miteinander
verbunden sind, so ist die erforderliche Steifigkeit zum Einschieben des Zuggliedes
über längere Strecken besonders einfach verwirklicht, wobei andererseits die erforderliche
Flexibilität noch gegeben ist.
[0014] Ist die äußere Umhüllung, die an ihrer Außenfläche einen wellen- oder mäanderförmigen
Längsschnitt od. dgl. aufweist, aus Metall, insbesondere aus Stahl, aufgebaut, so
ist gewährleistet, daß selbst bei Aufbringen von großen Kräften über das Zugglied
auf die äußere Umhüllung hohe Kräfte aufgebracht werden können, wobei bei Stahl ein
Fließen der äußeren Umhüllung erst bei höchsten Kräften auftritt.
[0015] Ist die äußere Umhüllung ausschließlich im Bereich des Bohrlochgrundes vorgesehen,
so kann eine besonders vorteilhafte Teilung der Aufgaben der einzelnen Bestandteile
des Ankers erreicht werden. Die äußere Hülle kann im wesentlichen starrer als die
Litzen ausgebildet werden, wobei weiters die Oberfläche besonders stark strukturiert
ausgebildet werden kann, so daß eine Verankerung über das erhärtende Material im Bereich
des Bohrlochgrundes erreicht werden kann, wohingegen der restliche Bereich bis zum
Bohrlochmund des Ankers mit einer zusätzlichen Umhüllung, beispielsweise aus Kunststoff
od. dgl., umgeben sein kann, so daß einerseits ein mechanischer Schutz für die Zugelemente
in mehrfacher Hinsicht gegeben ist und andererseits die erforderliche Flexibilität
einfach erhalten werden kann. Weiters kann auch der Widerstand beim Einschieben des
Ankers in das Bohrloch besonders gering gehalten werden.
[0016] Ist die Injektionsleitung für das erhärtende Material außerhalb der äußeren Umhüllung
am Anker befestigt, so kann dieselbe kleiner dimensioniert werden, wobei weiters auf
besonders einfache Weise eine Umschließung der Zugglieder durch das erhärtete Material
vermieden werden kann, so daß die Dehnbarkeit des Zuggliedes auch im Bereich der äußeren
Umhüllung sichergestellt ist, womit ein vollkommen homogenes Verhalten der Zugglieder
entlang der gesamten Strecke des Bohrloches erreicht werden kann, da die Bohrung über
den gesamten Bereich des Zuggliedes erhalten bleiben kann, womit größere Dehnungsreserven
gegeben sind.
[0017] Das erfindungsgemäße Bohrloch mit gesetztem Anker, der im bohrlochgrundseitigen Ende
im Bohrloch über ein erhärtetes Material, z. B. reaktive Kunststoffmischung, Zementmörtel,
festgelegt ist, und am Kopfende am Bohrlochmund abgestützt ist und ein Zugglied aus
einer Mehrzahl aus Einzelgliedern in einer dieselbe umgebende äußere Umhüllung mit
einer Außenfläche mit einem erhöhten Widerstand gegen Verschiebung in Längsrichtung
des Zuggliedes, insbesondere mit einem wellen- oder mäanderförmigen Längsschnitt,
aufweist, besteht im wesentlichen darin, daß das Zugglied im bohrlochgrundseitigen
Ende an der äußeren Umhüllung über ein Endteil gestützt ist und am Kopfende unter
Ausschluß der äußeren Umhüllung über einen Ankerkopf, insbesondere mit einstellbarer
Zugkraft am Bohrlochmund, abstützbar ist. Mit einem derartig festgelegten Anker in
einem Bohrloch ist sichergestellt, daß über die gesamte Bohrlochlänge Druckkräfte
ausgeübt werden können, da die Krafteinleitung des Zugelementes in der Verankerungsstrecke
mit der Wandung des Bohrloches auf den Bereich Bohrlochgrund beschränkt gehalten sein
kann, wobei die Zugkräfte am Anker über die gesamte Länge gleichmäßig verteilt sein
können.
[0018] Ist das Zugglied auschließlich im bohrlochgrundseitigen Ende mit der äußeren Umhüllung
verbunden, so ist einerseits eine einfach Kraftübertragung zwischen den Zuggliedern
und der äußeren Umhüllung gewährleistet, wobei weiters eine Zerstörung der Zugglieder,
beispielsweise durch Gebirgsverschiebungen od. dgl., durch die äußere Umhüllung eingeschränkt
werden kann.
[0019] Ist das Zugglied in der äußeren Umhüllung, insbesondere in einem Krafteinleitungsbereich
der Umhüllung in das Bohrloch, gegenüber dieser dehnbar, so kann der Bereich des Zuggliedes
innerhalb der äußeren Umhüllung ebenfalls gedehnt werden, womit, bezogen auf die Gesamtlänge
des Ankers, eine größere Dehnungsreserve erreicht werden kann, die insbesondere bei
dynamisch belasteten Bohrlöchern von großer Bedeutung ist.
[0020] Sind in einem Bohrloch mehrere Anker festgelegt, deren jeweilige Endteile an diesen
jeweils zugeordneten äußeren Umhüllungen abgestützt sind und einen unterschiedlichen
Abstand zum Bohrlochgrund aufweisen, so wird dadurch erreicht, daß die Zugkräfte im
bohrlochgrundseitigen Ende auf eine größere Strecke abgestuft verteilt eingebracht
werden können.
[0021] Sind die Zugglieder von den äußeren Umhüllungen in einem gemeinsamen Schlauch, insbesondere
bis zum Bereich des Bohrlochgrundcs geführt, so kann bereits beim Einführen des Ankers
in das Bohrloch eine exakte Positionierung der Endteile sichergestellt werden, wobei
weiters ein besonders geringer Platzbedarf für den so ausgebildete Anker erforderlich
ist, so daß entsprechend gering dimensionierte Bohrlöcher ausreichend sind.
[0022] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0023] Es zeigen:
Fig. 1 einen Anker in einem Bohrloch,
Fig. 2, 3 und 4 den Querschnitt durch Litzen und
Fig. 5 einen weiteren Anker mit vier Litzen im Bohrlochgrundbereich.
[0024] Der in Fig. 1 im Schnitt dargestellte Anker 1 ist in einem Bohrloch 2 mit 200 m Länge
angeordnet. Der Anker weist ein Zugglied 3 auf, das in Fig. 4 im Querschnitt dargestellt
ist. Das Zugglied weist eine Litze 4 auf, die mit Einzelzuggliedern, u. zw. aus Stahl,
aufgebaut ist und um das mittige Einzelzugglied 6 sind sechs äußere Einzelzugglieder
5 angeordnet. Diese so gebildete Litze 4, welche einen Film aus im Werk aufgebrachten
Korrosionsschutzmittel trägt, wird fluiddicht von einem Kunststoffmantel 7 in Form
eines Schlauches aus Hochdruckpolyethylen umgeben, welcher um die Litze herum im Werk
extrudiert ist. Die Zwischenräume zwischen den Einzelzuggliedern 5 und dem Kunststoffmantel
7 sind mit einem Film aus einem Korrosionsschutzmittel, u zw. Fette, eine kolloidale
Dispersionen von Li-Metallseifen in Mineral- und/oder Syntheseölen. Polyethylenwachse,
gefüllt. Im Bereich des Bohrlochgrundcs 8 ist am Zugglied 3 ein Endteil 9 aus Metall,
u. zw Stahl, durch Kaltfließen an die von dem Kunststoffmantel und Korrosionsschutzmittel
befreiten Einzelzugglieder 5 angeformt ist. Um die Litze ist eine äußere Umhüllung
10 in Form eines gewellten Stahlrohres vorgesehen, auf das sich der Endteil 9 abstützt.
Um den Endteil 9, eine Preßhülse aus Stahl, und die äußere Umhüllung 10 ist ein gummielastisches
Hüllstück 11 angeordnet, das die äußere Umhüllung 10 dicht umschließt und zusätzlich
über ein Dichtband 12 mit einer Klebeschicht mit der äußeren Umhüllung 10 verbunden
ist. Am bohrlochbodenseitigen Ende trägt das gummielastische Hüllstück 11 eine Endkappe
13 aus Polyethylen die mit dem Hüllstück fluiddicht verbunden ist. Der so gebildete
Hohlraum 14 ist mit Korrosionsschutzmittel, wie bereits angeführt, gefüllt. Der Anker
1 weist außen eine Injektionsleitung 15 auf, über welche beispielsweise eine reaktive
Kunststoffmischung im vorliegenden Fall jedoch Zementmörtel eingebracht wird, der
nach fünf Tagen bereits so weit abgebunden ist, daß das Zugglied 3 gespannt werden
kann. Der Anker ist lediglich im bohrlochgrundseitigen Ende, dem Krafteinleitungsbereich,
über den Zementmörtel 16 festgelegt, jedoch über die gesamte weitere Länge des Bohrloches
liegt das Zugglied frei und ungebunden vor. Im Bereich des Bohrlochmundes 17 ist ein
Ankerkopf 18 vorgesehen, der sich auf den Bohrlochmund 17 über einen Lastverteiler
19 abstützt. Das Zugglied 3 ist auch im Krafteinleitungsbereich gegenüber der äußeren
Umhüllung frei dehnbar. Der Übergang des Zuggliedes 3 in den Ankerkopf erfolgt über
ein Polyethylenröhrchen 20 und die Vorspannung erfolgt durch Angriff von einer nicht
dargestellten Spannpresse auf die Litze 4. Die Fixierung erfolgt über den Ringkeil
21, der mit der Konusbohrung des Ankerkopfes 18 derartig kooperiert, daß bei Vordehnung
der einzelnen Einzelzugglieder innerhalb des Hook'schen Bereiches bei Aussetzen der
Vorspannkräfte eine Kontraktion der Einzelzugglieder erfolgt, die den Ringkeil 21
in Richtung Bohrlochgrund bewegt und somit eine lagemäßige Fixierung bewirken. Wenn
erwünscht, kann die Zugkraft, z. B über ein Schraubengewinde und Mutter, einstellbar
ausgebildet werden. Jedenfalls besteht die Möglichkeit, auch nachträglich die Zugspannung
des Ankers einzustellen.
[0025] In Fig. 2 sind zwei Litzen 4 gemäß Fig. 4 im Querschnitt dargestellt, deren Kunststoffmantel
7 über einen Steg 22 verbunden, so daß trotz höherer Zugkraft die Flexibilität voll
gewahrt ist. Diese Zugglieder 3 sind ihrerseits mit einem weiteren im Werk bei der
Herstellung extrudierten Kunststoffmantel 23 umgeben. Ein derartiges Zugglied kann
ebenfalls für einen Anker, wie in Fig. 1 dargestellt, verwendet werden.
[0026] In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform eines Zuggliedes mit vier Litzen gemäß
Fig. 4 dargestellt, die ihrerseits mit einem weiteren direkt auf diese im Werk bei
der Herstellung extrudierten Kunststoffmantel 24 umhüllt sind. Dieses Zugglied weist
eine höhere Steifigkeit auf als das Zugglied gemäß Fig. 2, besitzt jedoch bei gleicher
Ausbildung der Einzelzugglieder die vierfache Kraftaufnahme.
[0027] In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform des Ankers dargestellt, wobei vier Zugglieder
mit Endstücken 9 gemäß Fig. 1 vorgesehen sind, die jedoch einen unterschiedlichen
Abstand zum Bohrlochgrund 8 aufweisen, so daß die Zugkräfte, welche im Endbereich
über die äußeren Umhüllungen 10a, 10b, 10c und 10d des Bohrloches zwangsweise eingebracht
werden, auf eine längere Strecke verteilt werden können. Außerhalb der Fixierung der
Endstücke und der äußeren Umhüllung, u. zw. dem gewellten Stahlrohr, wird auf das
Gebirge lediglich Druck und kein Zug ausgeübt. Die äußeren Umhüllungen 10a bis 10d
münden in einen gemeinsamen Schlauch 25, der bis zum Bohrlochmund geführt ist.
1. Anker, insbesondere Gebirgsanker, mit einem Zugglied (3), das mit einer Mehrzahl einzelner
Einzelzugglieder (5), insbesondere aus Stahl, aufgebaut ist, einer Injektonsleitung
(15), zumindest zum Bohrlochgrund, für erhärtendes Material, z. B. Zementmörtel, reaktive
Kunststoffmischung, einer das Zugglied (3) umgebenden äußeren Umhüllung (10), mit
einer Außenfläche, die einen erhöhten Widerstand gegen Verschiebung in Längsrichtung
des Zuggliedes, insbesondere einen wellen- oder mäanderförmigen Längsschnitt, z. B
von einem auf der äußeren Umhüllung geformten Rundgewinde, aufweist und gegebenenfalls
einem am Gebirge od. dgl. im oberen Kopfbereich des Ankers vorgesehenen Ankerkopf,
wobei am bohrlochgrundseitigen Ende der äußeren Umhüllung (10) das Zugglied (3) an
dieser angreifbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied (3) am bohrlochgrundseitigen Ende einen angeformten Endteil (9)
trägt, der an der äußeren Umhüllung (10), insbesondere am Stirnende derselben, abstützbar
ist und daß der Endteil (9) mit der äußeren Umhüllung (10), insbesondere über ein
gummielastisches Hüllstück (11, 13), fluiddicht verbunden ist.
2. Anker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Endteil (9) durch eine Preßhülse aus Metall, z. B. Stahl, gebildet ist, die
an Einzelzugglieder (5) unmittelbar angreift.
3. Anker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das gummielastische Hüllstück einen Schlauch (11), welcher den Endteil (9) und
die äußere Umhüllung (10) teilweise umgibt und eine mit dem Schlauch (11) dicht ausgebildete
Endkappe (13) aufweist, das insbesondere zweiteilig ausgebildet ist.
4. Anker nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied (3) mit zumindest einer Litze (4) mit einem auch mittig desselben
angeordneten Einzelzuggliedes (6), die von einem natürlichen und/oder künstlichen
Korrosionsschutzmittel, z. B. Fett, insbesondere mit identer Zusammensetzung entlang
des gesamten Ankers, gegebenenfalls bei der Herstellung im Werk, umhüllt sind, welches
seinerseits von einem fluiddichten, insbesondere, gegebenenfalls bei der Herstellung
im Werk, über dieses extrudierten, Kunststoffmantel (7), insbesondere aus Polyethylen,
umgeben ist, gebildet ist.
5. Anker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Litzen (3) vorgesehen sind, die einzeln von einem Korrosionsschutzmittel
umhüllt sind, welches jeweils seinerseits von einem fluiddichten, insbesondere, gegebenenfalls
bei der Herstellung im Werk, über dieses extrudierten, Kunststoffmantel (7), insbesondere
aus Polyethylen, umgeben ist und die Kunststoffmäntel (7) von einem weiteren, z. B.
im Werk, extrudierten Kunststoffmantel (23, 24) umgeben sind.
6. Anker nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Litzen (3) vorgesehen sind, die einzeln von einem Korrosionsschutzmittel
umhüllt sind, welches jeweils seinerseits von einem fluiddichten, insbesondere, z.
B. bei Herstellung im Werk, über dieses extrudierten, Kunststoffmantel, insbesondere
aus Polyethylen, umgeben ist, die ihrerseits, insbesondere über einen Steg (22) miteinander
verbunden sind.
7. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Umhüllung (10), die an ihrer Außenfläche einen wellen- oder mäanderförmigen
Längsschnitt od. dgl. aufweist, aus Metall, insbesondere aus Stahl, aufgebaut ist.
8. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Umhüllung (10) ausschließlich im Bereich des Bohrlochgrundes (8)
vorgesehen ist.
9. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Injektionsleitung (15) für das erhärtende Material außerhalb der äußeren
Umhüllung (10) am Anker befestigt ist.
10. Bohrloch mit gesetztem Anker, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 9, der im
bohrlochgrundseitigen Ende im Bohrloch über ein erhärtetes Material, z. B. reaktive
Kunststoffmischung, Zementmörtel, festgelegt ist und am Kopfende am Bohrlochmund abgestützt
ist und ein Zugglied (3) aus einer Mehrzahl aus Einzelgliedern (5) in einer dieselbe
umgebenden äußeren Umhüllung (10) mit einer Außenfläche mit einem erhöhten Widerstand
gegen Verschiebung in Längsrichtung des Zuggliedes, insbesondere mit einem wellen-
oder mäanderförmigen Längsschnitt, aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied (3) im bohrlochgrundseitigen Ende an der äußeren Umhüllung (10)
über einen Endteil (9) abgestützt ist und am Kopfende unter Ausschluß der äußeren
Umhüllung über einen Ankerkopf (18), insbesondere mit einstellbarer Zugkraft am Bohrlochmund,
abgestützt ist.
11. Bohrloch mit gesetztem Anker nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied (3) ausschließlich im bohrlochgrundseitigen Ende mit der äußeren
Umhüllung (10) verbunden ist.
12. Bohrloch mit gesetztem Anker nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied (3) in der äußeren Umhüllung (10), insbesondere in einem Krafteinleitungsbereich
der Umhüllung in das Bohrloch, gegenüber dieser dehnbar ist.
13. Bohrloch mit gesetztem Anker nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Bohrloch mehrere Anker (1) festgelegt sind, deren jeweilige Endteile
(9) an diesen jeweils zugeordneten äußeren Umhüllung (10a, 10b, 10c, 10d) abgestützt
sind und unterschiedlichen Abstand zum Bohrlochgrund (8) aufweisen.
14. Bohrloch mit gesetztem Anker nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugglieder (3) von den äußeren Umhüllungen in einem gemeinsamen Schlauch
(25), insbesondere bis zum Bereich des Bohrlochmundes (17), geführt sind.