[0001] Die Erfindung bezieht sich nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 auf ein gegossenes
Maschinengehäuse einer Hubkolbenmaschine, insbesondere Brennkraftmaschine, bei der
ein Kurbelwellen-Lagerstuhl in einer zwischen in Maschinenlängsrichtung beabstandeten
Zylindern verlaufen Querwand angeordnet ist, wobei der Lagerstuhl über beiderseits
einer Anschlußfläche für einen mittels Verschraubung anordbaren Lagerdeckel in der
Querwand ausgebildeten Hohlkehlen mit Gehäusebegrenzungen in Verbindung steht und
ferner im Lagerstuhl Gewindebohrungen für die Lagerdeckel-Verschraubung angeordnet
sind.
[0002] Ein derartiges Maschinengehäuse ist beispielsweise in der DE-PS 1268901 abgebildet.
Eine derartige Lagerstuhlgestaltung ergibt insbesondere bei V-Motoren durch den zur
Lagerbohrung im Lagerstuhl gerichteten schrägen Kraftfluß in Verbindung mit einem
durch den Kraftfluß aus dem Verbrennungsdruck elastisch sich ständig verformenden
Lagerdeckel in dessen äußeren Anlagebereichen am Lagerstuhl hohe Spannungskonzentrationen,
die zu nachteiligen Rißbildungen in den Bereichen der Hohlkehlen führen können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein gattungsgemäßes Maschinengehäuse
eine Gestaltung aufzuzeigen, durch die der Kraftfluß im wesentlichen an der jeweiligen
Hohlkehle vorbeigeführt ist.
[0004] Diese Aufgabe ist mit dem Patentanspruch 1 dadurch gelöst, daß ein im wesentlichen
auf Höhe der Lagerstuhl-Gewindebohrungen abschnittsweise bogenförmig einwärts zur
benachbarten Gewindebohrung gerichteter äußerer Konturverlauf der mit dem Lagerstuhl
einteilig verbundenen Gehäusebegrenzung zwischen dem äußeren Konturverlauf und der
benachbarten Gewindebohrung einen - in Maschinenlängsrichtung gesehen - taillierten
Querschnittsverlauf im Lagerstuhl bewirkt.
[0005] Der Vorteil der Erfindung ist, daß mit dieser relativ einfach zu verwirklichenden
Gestaltung einer

Delle" im Maschinengehäuse im wesentlichen auf Höhe der Lagerstuhl-Gewindebohrungen
der Kraftfluß an den Hohlkehlen im wesentlichen vorbeigeführt ist. Mit der erfindungsgemäßen
Umlenkung der aus den dynamischen Zündrücken resultierenden Kraftflüsse aus dem jeweiligen
Hohlkehlen-Bereich ergibt in vorteilhafter Weise eine Entlastung dieser Hohlkehlen-Bereiche
mit dem Vorteil einer erhöhten Dauersicherheit des Maschinengehäuses.
[0006] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0007] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Lagerstuhl-Abschnittes
eines Maschinengehäuses beschrieben.
[0008] Ein gegossenes Maschinengehäuse 1 einer nicht näher dargestellten Brennkraftmaschine
2 umfaßt einen in einer zwischen in Maschinenlängsrichtung beabstandeten Zylindern
3 verlaufenden Querwand 4 angeordneten Kurbelwellen-Lagerstuhl 5. Der Lagerstuhl 5
des lediglich hälftig gezeigten Maschinengehäuses 1 steht über beiderseits einer Anschlußfläche
6 für einen mittels Verschraubung anordbaren Lagerdeckels 7 in der Querwand 4 ausgebildeten
Hohlkehlen 8 mit Gehäusebegrenzungen 9 in Verbindung. Für die Verschraubung des Lagerdeckels
7 mit dem Lagerstuhl 5 sind in diesem Gewindebohrungen 10 angeordnet, vorzugsweise
jeweils zwei Gewindebohrungen 10 seitlich jeder hälftigen Lagerbohrung 11 im Lagerstuhl
5.
[0009] Um insbesondere bei einem zum Lagerstuhl 5 schräggerichteten Kraftflußverlauf im
gegossenen Maschinengehäuse 1 die Belastung im Bereich der Hohlkehle 8 zwischen dem
Lagerstuhl 5 und der Gehäusebegrenzung 9 zu reduzieren, wird eine Kraftflußumlenkung
durch eine erfindungsgemäße Gehäusegestaltung vorgeschlagen.
[0010] Dieser Vorschlag beinhaltet, daß ein im wesentlichen auf Höhe der Lagerstuhl-Gewindebohrungen
10 abschnittsweise bogenförmig einwärts zur benachbarten Gewindebohrung 10 gerichteter
äußerer Konturverlauf 12 der mit dem Lagerstuhl 5 einteilig verbundenen Gehäusebegrenzung
9 zwischen dem äußeren Konturverlauf 12 und der benachbarten Gewindebohrung 10 einen
- in Maschinenlängsrichtung gesehen - taillierten Querschnittsverlauf 13 im Lagerstuhl
5 bewirkt. Der taillierte Querschnittsverlauf ist durch die schraffierte Fläche 13
versinnbildlicht.
[0011] Mittels des bogenförmigen Konturverlaufes 12 ergibt sich in vorteilhafter Weise eine
Kraftfluß-Umlenkung vorbei an der Hohlkehle 8, vorzugsweise in den Bereich der Verschraubung
des Lagerdeckels 7.
[0012] Im weiteren ist die Erfindung vorzugsweise für ein Leichtmetall-Maschinengehäuse
1 mit V-förmig angeordneten Zylindern 3 unter einem V-Winkel α = 60° - 120° beschrieben.
Hierbei dient zur konkreten Ausgestaltung des äußeren Konturverlaufes 12 eine von
der Ecke 14 der Anschlußfläche 6 mit der Hohlkehle 8 unter dem jeweiligen V-Winkel
ausgehende Bezugsgerade 15 zur Festlegung einer im Abstand x ≈ D/6, ausgewählt aus

, angeordneten Tangente 16 an den bogenförmigen Abschnitt 12 mit dem bevorzugten Radius
R≈ D/3, gewählt aus

, wobei mit

D" der Durchmesser der Lagerbohrung 11 im Lagerstuhl 5 gewählt ist.
[0013] Zur erfindungsgemäßen Dimensionierung der Hohlkehle 8 in Relation zu dem durch die
erfindungsgemäße Kontur 12 umgelenkten Kraftfluß weist jede Hohlkehle 8 von der Anschlußfläche
6 aus eine Tiefe H ≈ D/15 auf, gewählt aus

, wobei der Hohlkehlen-Radius r ≈ D/15 aus D = 0 bis D/10 beträgt und der an die Gehäusebegrenzung
9 innenseitig tangential anschließende Hohlkehlen-Radius

r" über eine tangential anschließende Schräge 17 mit der Ecke 14 der Anschlußfläche
6 in Verbindung steht. Mit dieser Ausgestaltung ist sichergestellt, daß die Hohlkehle
8 ausreichend entfernt vom umgelenkten Kraftfluß ist.
[0014] Jede Gehäusebegrenzung 9 kann die Außenbegrenzung des Maschinengehäuses 1 bilden.
Bevorzugt ist die Gehäusebegrenzung 9 Teil eines außenseitig am Maschinengehäuse 1
ausgebildeten Kanals 18, der beispielsweise als ein Ölrücklauf-Kanal 19 gestaltet
ist. Mit den im Bereich jeder Querwand 4 bzw. jedes Lagerstuhles 5 an der Außenseite
des Maschinengehäuses 1 angeformt angeordneten Kanälen 18 bzw. 19 ist in diesem Bereichen
eine hohe Quersteifigkeit erzielt, wobei der mittels eines Gießkernes ausformbare
äußere Konturverlauf 12 in einem die Außenwand des Maschinengehäuses 1 aussteifenden
Hohlprofil eingebunden ist.
[0015] Diese vorbeschriebene Gehäusegestaltung kann auch bei einem Maschinengehäuse mit
in Reihe angeordneten Zylindern Verwendung finden, um den Kraftfluß weg von einer
Hohlkehle zu der Lagerdeckel-Verschraubung zu lenken.
1. Gegossenes Maschinengehäuse (1) einer Hubkolbenmaschine, insbesondere Brennkraftmaschine
(2),
― bei dem ein Kurbelwellen-Lagerstuhl (5) in einer zwischen in Maschinenlängsrichtung
beabstandeten Zylindern (3) verlaufenden Querwand (4) angeordnet ist, wobei
― der Lagerstuhl (5) über beiderseits einer Anschlußfläche (6) für einen mittels Verschraubung
anordbaren Lagerdeckel (7) in der Querwand (4) ausgebildeten Hohlkehlen (8) mit Gehäusebegrenzungen
(9) in Verbindung steht und ferner
― im Lagerstuhl (5) Gewindebohrungen (10) für die Lagerdeckel-Verschraubung angeordnet
sind,
dadurch gekennzeichnet,
― daß ein im wesentlichen auf Höhe der Lagerstuhl-Gewindebohrungen (10) abschnittsweise
bogenförmig einwärts zur benachbarten Gewindebohrung (10) gerichteter äußerer Konturverlauf
(12) der mit dem Lagerstuhl (5) einteilig verbundenen Gehäusebegrenzung (9) zwischen
dem äußeren Konturverlauf (12) und der benachbarten Gewindebohrung (10) einen - in
Maschinenlängsrichtung gesehen - taillierten Querschnittsverlauf (13) im Lagerstuhl
(5) bewirkt.
2. Maschinengehäuse nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch
― ein Leichmetall-Maschinengehäuse (1) mit V-förmig angeordneten Zylindern (3) unter
einem V-Winkel α = 60° - 120°, wobei
― eine von der Ecke (14) der Anschlußfläche (6) mit der Hohlkehle (8) unter dem jeweiligen
V-Winkel ausgehende Bezugsgerade (15) zur Festlegung einer im Abstand x ≈ D/6 aus

angeordneten Tangente (16) an den bogenförmigen Abschnitt (12) mit dem Radius R ≈
D/3 aus

dient und
― mit

D" der Durchmesser einer Lagerbohrung (11) im Lagerstuhl (5) gewählt ist.
3. Maschinengehäuse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
― daß jede Hohlkehle (8) von der Anschlußfläche (6) aus eine Tiefe H ≈ D/15 aus

aufweist und
― der Hohlkehlen-Radius r ≈ D/15 aus

beträgt, wobei
― der an die Gehäusebegrenzung (9) innenseitig tangential anschließende Hohlkehlen-Radius
(r) über eine tangential anschließende Schräge (17) mit der Ecke (14) der Anschlußfläche
(6) in Verbindung steht.
4. Maschinengehäuse nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
― daß die Gehäusebegrenzung (9) Teil eines außenseitig am Gehäuse (1) ausgebildeten
Kanals (18) ist, insbesondere eines Ölrücklauf-Kanals (19).