[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Statussignales
über den Betriebszustand einer Hochdruckgasentladungslampe in einem Kraftfahrzeug.
[0002] Zum einwandfreien Betrieb einer Hochdruckgasentladungslampe durch ein Vorschaltgerät
ist es notwendig, jederzeit den genauen Betriebszustand der Lampe zu kennen. Dazu
zählt insbesondere der Zündvorgang; dieser muß aus sicherheitsrelevanten Gründen (Erzeugung
von Hochspannung) zum Schutz elektronischer Bauelemente und zur Ablaufsteuerung überwacht
werden. Um diese Anforderungen zu erfüllen, ist eine Schaltung erforderlich, die in
der Lage ist, den Zündvorgang mit hoher Störsicherheit zu detektieren.
[0003] Ein Verfahren und eine Vorrichtung, welche die Betriebszustände "Lampe ein" und "Lampe
aus" erkennt, ist aus der EP 0 459 126 B1 bekannt. Hierin wird zur Statuserkennung
nur der Parameter "Lampenstrom" ausgewertet, wobei das Statussignal gesetzt wird,
wenn ein vorgegebener Lampenstrom überschritten wird, und wieder zurückgesetzt wird,
wenn ein minimaler Lampenstrom unterschritten wird. Aus der EP 0 459 126 B1 ist zudem
bekannt, die Lampenspannung zu erfassen. Aus den Werten der Lampenspannung und des
Lampenstromes wird während des Zündvorganges die Lampenleistung bestimmt, welche dann
zeitabhängig gesteuert wird.
[0004] Bei dieser bekannten Schaltung wird jedoch der Wert der Lampenspannung nicht zur
Statuserkennung der Lampe herangezogen. Daraus ergibt sich der Nachteil, daß sogenannte
"passive Zündvorgänge" durch diese Schaltung nicht erkannt werden.
[0005] Dies bedeutet: Bei einer aktiven Zündung wird vom Vorschaltsystem ein Hochspannungszündimpuls
erzeugt, der einer definierten Leerlaufspannung überlagert ist. Eine passive Zündung
kann z. B. durch starke Beschleunigung der Lampe (Fahrbahnunebenheiten) hervorgerufen
werden. Hierbei kommt es zum Abriß des Lampenstromes, was ein sofortiges Ansteigen
der Lampenspannung zur Folge hat. Noch vor dem Erreichen der maximalen Leerlaufspannung
erfolgt aufgrund der noch stark ionisierten Gasstrecke ein selbständiges Nachzünden
ohne Erzeugung eines Hochspannungsimpulses. Da einerseits die aktiven Zündungen aus
bereits genannten Gründen sensiert werden müssen, andererseits die in der Praxis auftretenden
passiven Zündungen nicht zum fehlerhaften Abschalten führen dürfen, ist eine Differenzierung
zwischen diesen Zündvorgängen sehr wichtig.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine möglichst einfache
und kostengünstige Vorrichtung zu schaffen, die zur Steuerung der Hochdruckgasentladungslampe
ein Statussignal über den Lampenbetriebszustand bildet, welche auch passive Zündvorgänge
ermöglicht und nicht erfolgreiche passive Zündvorgänge erkennt.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 2 gelöst.
[0008] Neu gegenüber dem Stand der Technik ist die zusätzliche Verknüpfung mit dem Parameter
Lampenspannung. Die Erfindung ist in der Lage, passive und aktive Zündvorgänge zu
unterscheiden und nur bei erfolgreichen aktiven Zündvorgängen das Statussignal zu
setzen und es bei nicht erfolgreichen passiven Zündvorgängen zurückzusetzen, was bei
der Schaltung nach dem Stand der Technik nicht möglich ist.
[0009] Vorteilhafterweise kann so auch die Hochdruckgasentladungslampe mittels eines passiven
Zündvorganges wieder gezündet werden; ein Abschalten der Hochdruckgasentladungslampe
und aktives Neuzünden mittels eines Hochspannungsimpulses ist somit unnötig.
[0010] Besonders vorteilhaft ist, daß zur Erzeugung des Statussignales ausschließlich Signale
verwendet werden, die zur Steuerung des Wandlers bereits vorhanden sind, was den erforderlichen
Aufwand gering hält. Diese Signale werden durch drei einfache Bauteile (zwei Komparatoren
und ein Flipflop) miteinander verknüpft. Die so ausgebildete erfindungsgemäße einfache
Schaltungsanordnung führt das erfindungsgemäße Verfahren vollautomatisch aus.
[0011] Vorteilhaft ist auch, wenn die Sicherheitsschaltung nach einer vorgegebenen Anzahl
von Wechseln des Statussignales keine weitere aktive Zündung einleitet, da dieses
auf einen andauernden Fehler der Hochdruckgasentladungslampe oder der Ansteuerschaltung
schließen läßt.
[0012] Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie
des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der Zeichnung dargestellt und erläutert werden.
[0013] Die einzige Figur skizziert den der erfindungsgemäßen Vorrichtung zugrundeliegenden
Schaltungsaufbau.
[0014] Eine Gleichspannungsquelle (B) - im allgemeinen ist dies die Fahrzeugbatterie - bestromt
einen Spannungswandler (W), der die zum Betrieb der Hochdruckgasentladungslampe (GDL)
erforderliche Wechselspannung zur Verfügung stellt. Eine dem Spannungswandler (W)
nachgeschaltete Zündeinrichtung (Z) erzeugt überdies die zum Starten der Gasentladung
erforderlichen Hochspannungsimpulse.
[0015] Weiterhin ist eine Sicherheitsschaltung vorhanden, welche in Abhängigkeit vom Statussignal
(Status) den Spannungswandler (W) steuert. Durch Ansteuerung des Spannungswandlers
(W) kann die Sicherheitsschaltung insbesondere einen aktiven Zündvorgang der Hochdruckgasentladungslampe
(GDL) einleiten. Weiterhin erzeugt die Sicherheitsschaltung beim Auftreten von Fehlern
sowie unmittelbar nach Einschalten der Spannungsversorgung ein Fehlersignal (Error),
welches an einem Eingang (R
1) eines umsteuerbaren digitalen Speicherelementes (FF) anliegt und das von dem digitalen
Speicherelement (FF) erzeugte Statussignal beeinflußt.
[0016] Eine Erfassungseinrichtung (E) erfaßt zwischen dem Spannungswandler (W) und der Zündeinrichtung
(Z) die Parameter Lampenstrom (I) und Lampenspannung (U) und legt jeweils ein zu diesen
Parametern proportionales Stromsignal (I1) und Spannungssignal (U1) an einen Komparator
(X1) und einen Fensterkomparator (X2). Der Fensterkomparator (X2) erzeugt ein logisches
H-Signal, wenn eine erste Stromschwelle (IS1) überschritten wird; er liefert ein L-Signal,
wenn eine zweite Stromschwelle (IS2) unterschritten wird. Der Komparator (X1) kippt
von L nach H, wenn eine Spannungsschwelle (US1) überschritten wird. Die Stromschwellen
(IS1 und IS2) sind so gewählt, daß eine störungssichere Bestimmung des Lampenstromes
garantiert ist. Der Wert der Spannungsschwelle (US1) liegt deutlich oberhalb der minimalen
Lampen-Nennspannung und unterhalb der Leerlaufspannung, die notwendig ist, um einen
Zündimpuls zu generieren.
[0017] Die Ausgangssignale der Komparatoren (X1, X2) sind mit dem Reset-Eingang (R) und
dem Set-Eingang (S) des umsteuerbaren digitalen Speicherelementes (FF) verbunden.
Das digitale Speicherelement (FF) ist hier als RS-Flipflop mit zwei Reset-Eingängen
(R, R
1) und einem Set-Eingang (S) ausgebildet, wobei der Set-Eingang (S) gegenüber den Reset-Eingängen
(R, R
1) Vorrang hat.
[0018] Das Ausgangssignal des umsteuerbaren digitalen Speicherelementes (FF) ist das Statussignal
(Status) über den Betriebszustand der Hochdruckgasentladungslampe (GDL). Der Übergang
des Statussignals (Status) von L nach H stellt einen aktiven Zündvorgang dar. In der
Sicherheitsschaltung (Si) kann dieses digitale Statussignal (Status) für verschiedene
Anwendungen und insbesondere zur Ansteuerung des Spannungswandlers verwendet werden.
[0019] Die Funktionsweise der skizzierten Schaltungsanordnung, welche das erfindungsgemäße
Verfahren ausführt, ist folgende:
[0020] Beim Anschalten der Gleichspannungsquelle (B) an das Vorschaltgerät der Hochdruckgasentladungslampe
(GDL) befindet sich das digitale Speicherelement (FF) durch ein von der Sicherheitsschaltung
(Si) erzeugtes Fehlersignal (Error) in einer definierten Ruhelage: Status = L. Der
Spannungswandler (W) erzeugt die maximale Leerlaufspannung; daraus resultiert nach
einigen Millisekunden ein erster Zündimpuls an der Hochdruckgasentladungslampe (GDL).
Wird die Hochdruckgasentladungslampe (GDL) ausreichend niederohmig, kommt es zum Stromfluß
aus dem Spannungswandler (W). Dieser Lampenstrom (I) setzt über die Erfassungseinrichtung
(E) den Fensterkomparator (X2) über den Set-Eingang (S) des digitalen Speicherelementes
(FF) das Statussignal (Status) auf H. Verlöscht die Hochdruckgasentladungslampe (GDL)
nach der Übernahme, wird das Signal am Set-Eingang (S) wieder zurückgenommen, das
Statussignal (Status) bleibt jedoch gesetzt. Erst wenn die sofort ansteigende Wandlerspannung
(U) so groß wird, daß das zur Lampenspannung (U) proportionale Spannungssignal (U1)
die Spannungsschwelle (US1) überschreitet, wird das digitale Speicherelement (FF)
über den Eingang (R) zurückgesetzt. Das Vorschaltsystem, bestehend aus Spannungswandler
(W) und Zündeinrichtung (Z), erzeugt erneut eine aktive Zündung; kommt es zum Stromfluß,
wird das Statussignal (Status) wieder H. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis der Zündvorgang
erfolgreich abgeschlossen ist oder bis eine definierte Anzahl von Statuswechseln erreicht
ist und die Sicherheitsschaltung (Si) den Vorgang abbricht.
[0021] Kommt es während des Betriebs zu einer Unterbrechung im Lampenstrom (I), wechselt
auch hier zunächst das Signal am Set-Eingang (S) des digitalen Speicherelementes (FF)
auf L. Führt die ansteigende Lampenspannung (U) zu einem selbsttätigen Nachzünden,
bevor am Eingang des Komparators (X1) die Spannungsschwelle (US1) erreicht wird, erfolgt
kein Zurücksetzen des Statussignales (Status); die passive Zündung wird somit nicht
gezählt.
[0022] Überschreitet die Spannung (U1) am Komparatoreingang die Schwelle (US1), erfolgt
keine passive Zündung und das Statussignal (Status) wird zurückgesetzt. Das Vorschaltsystem
erzeugt jetzt einen Hochspannungsimpuls mit identischem Ablauf wie beim ersten Starten
der Hochdruckgasentladungslampe (GDL). Dieser Vorgang wird also auch als aktive Zündung
erkannt und gezählt.
Bezugszeichenliste
[0023]
- B
- Gleichspannungsquelle
- E
- Erfassungseinrichtung
- FF
- (umsteuerbares) digitales Speicherelement
- GDL
- Hochdruckgasentladungslampe
- R, R1
- (Reset-) Eingänge (des digitalen Speicherelementes)
- S
- (Set-) Eingang (des digitalen Speicherelementes)
- Si
- Sicherheitsschaltung
- X1
- Komparator
- X2
- Fensterkomparator
- Z
- Zündeinrichtung
- I
- Lampenstrom
- I1
- zum Lampenstrom proportionales Stromsignal
- U
- Lampenspannung
- U1
- zur Lampenspannung proportionales Spannungssignal
- IS1
- oberer Sollwert des Lampenstromes (obere Stromschwelle)
- IS2
- unterer Sollwert des Lampenstromes (untere Stromschwelle)
- US1
- Sollwert der Lampenspannung (Spannungsschwelle)
- Error
- Fehlersignal
- Status
- Statussignal
1. Verfahren zur Erzeugung eines Statussignales über den Betriebszustand einer Hochdruckgasentladungslampe
in einem Kraftfahrzeug, bei dem aus einer Gleichspannung eine Wechselspannung erzeugt
wird, die Wechselspannung einer Zündeinrichtung (Z) zum Zünden der Hochdruckgasentladungslampe
(GDL) zugeführt wird, eine Lampenspannung (U) und ein Lampenstrom (I) gemessen wird,
der Istwert der Lampenspannung (U bzw. U1) und des Lampenstromes (I bzw. I1) mit einem
Sollwert verglichen wird und bei dem ein Statussignal (Status) gebildet wird, welches
die Werte "Lampe ein" und "Lampe aus" annehmen kann, dadurch gekennzeichnet, daß das
Statussignal (Status) gesetzt und gespeichert wird, wenn der Lampenstrom (I bzw. I1)
einen oberen Sollwert (IS1) überschreitet und zurückgesetzt wird, wenn der Lampenstrom
einen unteren Sollwert (IS2) unterschreitet und die Lampenspannung (U bzw. U1) einen
Sollwert (US1) überschreitet.
2. Vorrichtung zur Erzeugung eines Statussignales über den Betriebszustand einer Hochdruckgasentladungslampe
in einem Kraftfahrzeug mit einer Gleichspannungsquelle (B), die an einen Spannungswandler
(W) angeschlossen ist, mit einer Zündeinrichtung (Z) zwischen dem Spannungswandler
(W) und der Hochdruckgasentladungslampe (GDL) und mit einer Erfassungseinrichtung
(E) zur Erfassung der Lampenspannung (U) und des Lampenstromes (I), dadurch gekennzeichnet,
daß die Erfassungseinrichtung (E) ein zum erfaßten Lampenstrom (I) proportionales
Stromsignal (I1) dem Eingang eines Fensterkomparators (X2) zuführt, daß die Erfassungseinrichtung
(E) ein zur erfaßten Lampenspannung (U) proportionales Spannungssignal (U1) dem Eingang
eines Komparators (X1) zuführt, daß der Ausgang des Komparators (X1) mit einem ersten
Eingang (R) und der Ausgang des Fensterkomparators (X2) mit einem zweiten Eingang
(S) eines umsteuerbaren digitalen Speicherelementes (FF) verbunden ist und daß das
Ausgangssignal des umsteuerbaren Speicherelementes (FF) das Statussignal (Status)
über den Betriebszustand der Hochdruckgasentladungslampe (GDL) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sicherheitsschaltung
(Si) bei zurückgesetztem Statussignal (Status) den Spannungswandler (W) zur Einleitung
einer aktiven Zündung der Hochdruckgasentladungslampe (GDL) ansteuert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsschaltung
bei Auftreten eines Fehlers und unmittelbar nach dem Einschalten der Spannungsversorgung
einem Eingang (R1) des umsteuerbaren digitalen Speicherelementes (FF) ein Fehlersignal (Error) zum
Zurücksetzen des Statussignales (Status) zuführt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsschaltung
die Einleitung einer aktiven Zündung der GDL durch die Abschaltung des Spannungswandlers
verhindert, wenn die Anzahl der Änderungen des Statussignales (Status) eine vorgegebene
Anzahl überschreitet.