[0001] Die Erfindung betrifft eine Schläger- oder Gebläseschlägermühle mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruches 1.
[0002] Die Gebläseschlägermühle dient der Vermahlung von Braunkohle, wobei ein mit den Schlägern
bestückter Rotor in Verbindung mit einem auf der gleichen Welle angeordneten Gebläserad
die Zerkleinerungsarbeit leistet.
[0003] Aus der Veröffentlichung

Aufbereitungs-Technik 13 (1972), Seiten 217 - 225, 305 - 312" ist eine Schlägermühle
bekannt, die Schläger aufweist, deren Schlägerarme in Verbindung mit einem symmetrischen,
einmal wendbaren Schlägerkopf mit einem Verschleißschutz versehen sind. Dieser Verschleißschutz
besteht aus einer Platte 26, die die in Drehrichtung der Mühle vordere Seite des Schlägerarmes
auf einer Teillänge abdeckt. Bei stärkerem Verschleiß ist dieser Verschleißschutz
unzureichend.
[0004] Aus der DE-OS 26 58 469 ist eine Gebläseschlägermühle bekannt, bei der die Mühlenwelle
in einem Abstand von einem Wellenschutzrohr umgeben ist, um hohe Temperaturen an dem
Wellenkamm zu vermeiden. Das Wellenschutzrohr kann aus einem durchgehenden Mantel
bestehen oder aus einzelnen Rohrabschnitten aufgebaut sein. Es ist mit Durchbrüchen
für den Durchtritt der an der Mühlenwelle befestigten Schläger versehen. Bei einer
Demontage der Schläger muß zunächst das Wellenschutzrohr entfernt werden, bevor die
Schläger nach einem Lösen der Nabenbolzen 23 abgebaut werden können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Mühle derart zu gestalten,
daß die Schlägerarme umfassend gegen Verschleiß geschützt sind.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Mühle erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Mühle erstreckt sich der Verschleißschutz über die gesamte
Länge des Schlägerarmes auf den besonders dem Verschleiß ausgesetzten Seiten. Dies
ist die von dem Mahlgut innerhalb der Mühle angeströmte sowie vorzugsweise auch die
in Drehrichtung der Mühle vordere Seite des Schlägerarmes.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Längsschnitt durch eine Gebläseschlägermühle,
Fig. 2 die Einzelheit Z nach Fig. 1
Fig. 3 teils im Schnitt die Seitenansicht zu Fig. 2 und
Fig. 4 den Schnitt IV - IV nach Fig. 3.
[0009] Die dargestellte Gebläseschlägermühle enthält einen in einem Gehäuse 1 umlaufenden
Rotor. Der Rotor besteht aus einer Welle 2, die durch einen Motor 3 über ein Getriebe
angetrieben und in zwei außerhalb des Gehäuses 1 angeordneten Lagern 4, 5 gelagert
ist. Auf die Welle 2 ist ein Schlägerteil 6 mit in mehreren Reihen angeordneten Schlägern
sowie ein Gebläserad 8 mit radialen Schaufeln 9 gesetzt.
[0010] Das als Ventilator wirkende Gebläserad 8 saugt durch einen nicht gezeigten Ansaugeschacht
heiße Rauchgase aus dem Feuerraum eines ebenfalls nicht dargestellten Kessels an.
Das Mahlgut, im vorliegenden Fall Rohbraunkohle, wird in den Ansaugeschacht gegeben
und gelangt zusammen mit den heißen Rauchgasen durch einen sich an den Ansaugeschacht
anschließenden Mühleneintritt 10 in die Mühle. Mahlgut und Rauchgase strömen in Richtung
des Pfeiles 11 durch den Schlägerteil 6 der Mühle, wo eine Vorzerkleinerung stattfindet.
Die Endzerkleinerung erfolgt in dem Gebläserad 8. Das zerkleinerte Mahlgut wird in
Richtung des Pfeiles 12 durch ein Übergangsstück 13 und eine sich daran anschließende
Staubleitung den nicht dargestellten Brennern des Kessels zugeführt.
[0011] Bei einer Schlägermühle entfällt das Gebläserad.
[0012] Die Welle 2 der Mühle ist innen mit Wasser gekühlt. In den Körper der Welle 2 sind
Ringnuten 14 eingedreht, so daß Nabenringe 15 gebildet sind. In einem Abstand von
der Stirnseite der Nabenringe 15 ist die Welle 2 von einem Schutzrohr 16 umgeben.
Der dabei gebildete Spalt 17 ist von Kühlluft durchströmt.
[0013] Jeder Schläger 7 besteht aus einem Schlägerarm 18, an dessen freiem Ende ein Schlägerkopf
19 mit Hilfe eines Bolzens 20 pendelnd befestigt ist. Der Bolzen 20 ist im Durchmesser
abgestuft und durch entsprechend geformte Bohrungen im Schlägerkopf 19 und im Schlägerarm
18 hindurchgeführt. Auf der Abströmseite des Schlägerkopfes 19 ist auf dem Bolzen
20 als Sicherung gegen Herausfallen ein Vierkant 21 aufgeschweißt.
[0014] Der Schläger 7 weist einen Fuß 22 auf, der in eine Ringnut 14 zwischen zwei Nabenringen
15 eingesetzt ist. Die Schläger 7 sind in der Welle 2 durch Nabenbolzen 23 gehalten,
die durch miteinander fluchtende Bohrungen in den Nabenringen 15 und den Füßen 22
der Schläger 7 hindurchgeführt sind. Das Schutzrohr 16 ist mit Ausnehmungen 24 versehen,
durch die jeweils ein Schlägerarm 18 hindurchragt. Die Breite des die Ausnehmung 24
durchdringenden Teiles des Schlägerarmes 18 entspricht der größten Breite des Schlägerarmes
18 einschließlich des Fußes 22. Auf diese Weise kann nach einem Lösen der Nabenbolzen
23 die Schläger 7 von der Welle abgenommen werden, ohne daß das Schutzrohr 16 entfernt
werden muß.
[0015] Die Schlägerarme der Schläger 7 sind durch ein Schutzstück 25 gegen Verschleiß geschützt.
Dieses Schutzstück 25 besteht aus einer Platte 26, die abgewinkelt sein kann. Die
Platte 26 liegt an der Seite des Schlägerarmes 18 an, die gemäß Pfeil 11 von dem Mahlgut
angeströmt ist. Der abgewinkelte Schenkel 27 der Platte 26 überdeckt die in Drehrichtung
der Welle vordere Seite des Schlägerarmes 18. Die Platte 26 mit dem abgewinkelten
Schenkel 27 erstreckt sich über die gesamte Länge des Schlägerarmes 18. Sie ist am
oberen Ende durch einen an den Schlägerkopf 19 angegossenen Absatz 28 überdeckt. Am
unteren Ende ragt das Schutzstück 25 in die von dem Schlägerarm 18 durchdrungene Ausnehmung
24 des Schutzrohres 16 hinein und wird so von dem Schutzrohr 16 überdeckt.
[0016] Das Schutzstück 25 ist lösbar mit dem Schlägerarm 18 verbunden. Es ist mit zwei Durchbrüchen
versehen, die jeweils ein konisches Klemmstück 29 aufnehmen. Das Klemmstück 29 ist
mit einem Innengewinde versehen, in das ein Außengewinde eines Schraubbolzens 30 eingreift.
Der Schraubbolzen 30 ist von der Gegenseite durch eine Bohrung in dem Schlägerarm
18 hindurchgeführt. Die Platte 26 des Schutzstückes 25 verdickt sich in Richtung des
abgewinkelten Schenkels 27, dessen Dicke größer ist als die der Platte 26.
1. Schläger- oder Gebläseschlägermühle bestehend aus einer in einem Gehäuse umlaufenden
Welle (2), in die Nabenringe (15) eingeschnitten sind, zwischen denen Schläger (7)
gehalten sind, die jeweils aus einem Schlägerarm (18) bestehen, dessen freies Ende
einen Schlägerkopf (19) trägt und der auf der Anströmseite des Mahlgutes mit einem
aus einer Platte (26) bestehenden Schutzstück (25) versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schutzstück (25) über die gesamte Länge der von dem Mahlgut angeströmten Seite
des Schlägerarmes (18) reicht und an dem einen Ende von einem Absatz (28) des Schlägerkopfes
(19) und an dem anderen Ende von einem die Welle (2) umgebenden Schutzrohr (16) überdeckt
ist.
2. Mühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzstück (25) gewinkelt
ist und daß der abgewinkelte Schenkel (27) des Schutzstückes (25) die in Drehrichtung
der Welle (2) weisende Seite des Schlägerarmes (18) übergreift.
3. Mühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzstück (25) von
einem konischen Klemmstück (29) durchdrungen ist, das mit einem Innengewinde versehen
ist, in das ein durch den Schlägerarm (18) von der Abströmseite des Mahlgutes hindurchgeführter
Schraubbbolzen (30) eingreift.
4. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlägerarm
(18) durch eine Ausnehmung (24) des die Welle (2) umgebenden Schutzrohres (16) hindurchgeführt
ist und daß die größte Breite des Schlägerarmes (18) der Breite des die Ausnehmung
(24) durchdringenden Teiles des Schlägerarmes (18) entspricht.