[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur wahlweisen Positionierung mindestens
eines Zylinders in einer Druckmaschine, wobei der Zylinder drehbar in einem Träger
gelagert ist und zusammen mit dem Träger eine in verschiedene Positionen verstellbare
Einheit bildet, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Derartige Positioniervorrichtungen dienen der Verstellung des Zylinders in eine Arbeitsposition
und in eine Ruhe- oder Wartungsposition innerhalb der Druckmaschine.
[0003] Beispielsweise ist in der US 4,617,865 eine Beschichtungsvorrichtung für eine Druckmaschine
beschrieben. Die Vorrichtung umfaßt einen Rahmen, welcher von Schienen geführt entlang
einer ersten Bewegungsrichtung linear verstellbar ist. In dem Rahmen ist ein Hilfsrahmen
in einer zweiten Bewegungsrichtung schwenkbar gelagert. Der Hilfsrahmen trägt eine
Wanne, eine Zuführwalze und eine Beschichtungswalze. Die Beschichtungswalze ist an
einen Gummituchzylinder durch das Schwenken des Hilfsrahmens anstellbar. Der Hilfsrahmen
ist nicht auf die Schiene aufsetzbar sondern wird über den Rahmen permanent von der
Schiene geführt.
[0004] Ferner ist in der DE 69022419 T2 (US 4,934,305) eine weitere Beschichtungsvorrichtung
beschrieben. Deren bewegliche Beschichtungseinrichtung ist als eine aus einem Gehäuse
und einem in diesem gelagerten Beschichtungszylinder bestehende Einheit ausgebildet.
Das Gehäuse ist auf Schienen gleitend montiert, jedoch nicht auf die Schienen aufsetzbar.
Die Einheit ist nur entlang einer einzigen Bewegungsrichtung verstellbar.
[0005] Die vorstehend beschriebenen Positioniervorrichtungen sind für den jeweils vorliegenden
Anwendungsfall gut geeignet, für andere Anwendungsfälle jedoch nicht verwendbar.
[0006] Deshalb ist es die Aufgabe der Erfindung, eine weitere Positioniervorrichtung für
den Einsatz in Druckmaschinen zu schaffen.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst. Die Unteransprüche enthalten weitere Merkmale.
[0008] Die Vorrichtung zur wahlweisen Positionierung mindestens eines Zylinders in einer
Druckmaschine, wobei der Zylinder drehbar in einem Träger gelagert ist und zusammen
mit dem Träger eine in verschiedene Positionen verstellbare Einheit bildet, zeichnet
sich dadurch aus, daß die Einheit bzw. der Träger mittels eines Getriebes entlang
einer ersten Bewegungsrichtung verstellbar und dabei auf eine Führung aufsetzbar ist
und die auf der Führung aufsitzende Einheit von der Führung geführt entlang einer
zweiten Bewegungsrichtung verstellbar ist.
[0009] Die Führung kann dabei als ein den Verstellweg begrenzender Anschlag, auf den der
Träger aufsetzbar ist, fungieren. Unter dem im Träger gelagerten Zylinder soll auch
eine Walze verstanden werden. Der im Träger gelagerte Zylinder kann entlang der ersten
Verstellrichtung aus einer ersten Position in eine zweite Position und entlang der
von der ersten Verstellrichtung verschiedenen zweiten Verstellrichtung aus der zweiten
Position in eine dritte Position verstellt werden. Die erste Position kann eine Wartungsposition,
z. B. zum Säubern oder Auswechseln der Einheit, die zweite Position eine Ruheposition,
z. B. mit geringem Mantelflächenabstand zwischen dem im Träger gelagerten Zylinder
und einen im Maschinengestell gelagerten weiteren Zylinder und die dritte Position
eine Arbeitsposition, z. B. mit noch geringerem Abstand oder mit Kontakt zwischen
dem im Träger gelagerten Zylinder und dem weiteren Zylinder, sein. Die Führung kann
beispielsweise eine Schienenführung sein, auf welcher die als Schlitten oder Wagen
ausgebildete Einheit gleitet oder rollt. Die Einheit kann in eine oder beide Bewegungsrichtungen
linear verstellbar sein. Die Einheit kann ebenso in eine oder beide Bewegungsrichtungen
nichtlinear, z. B. mittels Schwenkens auf einer kreisbogenförmigen Bahn, verstellbar
sein. Vorzugsweise ist die Einheit in beide Bewegungsrichtungen in etwa linear vestellbar.
[0010] Eine die Erfindung weiterbildende vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Einheit von der Führung geführt aus einer Ruheposition in eine Arbeitsposition
verstellbar ist, wobei der Zylinder in der Arbeitsposition mit einem bedruckstofführenden
Zylinder zusammenarbeitet.
[0011] Der bedruckstofführende Zylinder kann ein eine Bedruckstoffbahn oder einen Bedruckstoffbogen
führender bzw. transportierender Gegendruckzylinder oder eine Bogentransfertrommel
sein, wobei der vom Gegendruckzylinder oder von der Bogentransfertrommel gestützte
Bedruckstoff mittels des im Träger gelagerten Zylinders bedruckt, lackiert oder bearbeitet
werden kann.
[0012] Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe ein Zugmittelgetriebe
ist.
[0013] Zu den Zugmittelgetrieben gehören z. B. Seilwinden, reibschlüssig wirkende Keilriemengetriebe
und formschlüssig wirkende Zahnriemengetriebe. Vorzugsweise ist das Zugmittelgetriebe
als ein Kettengetriebe ausgebildet, mittels welchem eine hohe Positioniergenauigkeit
der Einheit erreicht wird. Das Zugmittel kann in diesem Fall eine Gelenkkette sein.
[0014] Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Führung mindestens
einen um sein Exzenterlager drehbaren Exzenter umfaßt.
[0015] Der Exzenter kann als eine um das außermittige Exzenterlager drehbare Exzenterrolle
ausgebildet sein.
[0016] Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter in einem
um ein Schwenklager schwenkbaren Schwenkhebel oder in einem weiteren Exzenter gelagert
ist.
[0017] Die vom Exzenter abgestützte Einheit kann sowohl durch eine Verstellung des Schwenkhebels
als auch durch eine Verstellung des Exzenters verstellbar sein, wobei der Schwenkhebel
und der Exzenter voneinander unabhängig verstellbar sind. Mittels eines Schwenkens
des Schwenkhebels kann der im Träger gelagerte Zylinder an den im Maschinengestell
gelagerten Gegendruckzylinder anstellbar und von diesem wieder abstellbar sein. Auf
diese Weise kann z. B. eine Druck an / Druck ab-Schaltung realisiert werden. Mittels
eines Verdrehens des Exzenters relativ zum Schwenkhebel kann die Relativlage der Einheit
zum Schwenkhebel verstellt werden. Auf diese Weise kann z. B. eine Bedruckstoffstärkenanpassung
realisiert werden und dazu ein Abstand zwischen den Umfangsmantelflächen des im Träger
gelagerten und in der Arbeitsposition befindlichen Zylinders und des Gegendruckzylinders
einstellbar sein. Anstelle des Schwenkhebels kann auch ein weiterer drehbarer Exzenter
Anwendung finden, in dem der erstgenannte Exzenter drehbar gelagert ist.
[0018] Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Führung mindestens
eine Rolle umfaßt.
[0019] Die Rolle kann die am Schwenkhebel angeordnete Exzenterrolle oder ein andere z. B.
im Maschinengestell drehbar gelagerte Rolle sein. Die Führung kann auch aus mehreren
Rollen bestehen, wobei vorzugsweise sowohl die Exzenterrolle als auch die im Maschinengestell
gelagerte ortsfeste Rolle vorhanden sind.
[0020] Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der Träger mit einer
zur Horizontalen geneigten Führungsfläche auf der Rolle aufsitzt.
[0021] Ein mit der geneigten Führungsfläche auf der ortsfest angeordneten Rolle aufliegende
Träger ist besonders günstig geführt. Vorzugsweise ist die Neigung der Führungsfläche
in Richtung des Gegendruckzylinders hin und von der Einheit weg ansteigend.
[0022] Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein weiterer
Zylinder drehbar in dem Träger gelagert ist.
[0023] Vorzugsweise sind der Zylinder und der im Träger gelagerte weitere Zylinder achsparallel
zueinander angeordnet.
[0024] Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder und der
weitere in dem Träger gelagerte Zylinder in umfangsseitigem Kontakt miteinander stehen.
[0025] Die Zylinder können auch ein sehr geringen und z. B. auf ein gewünschtes Spaltmaß
einstellbaren Abstand der Umfangsmantelflächen zueinander aufweisend angeordnet sein.
[0026] Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder ein Auftragszylinder
zum Auftragen einer Beschichtung auf einen Bedruckstoff ist.
[0027] Die Beschichtung kann ein pulverförmiger Toner oder vorzugsweise ein Beschichtungsflüssigkeit
sein. In letztgenannten Fall kann der im Träger gelagerte weitere Zylinder eine dem
Beschichtungszylinder zugeordnete Dosier- oder Rasterwalze sein, welche dem Auftragszylinder
die Beschichtungsflüssigkeit zuführt.
[0028] Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Einheit ein gegen
ein verschiedenartig ausgebildetes weiteres Modul wahlweise austauschbares Modul ist.
[0029] Beispielsweise können verschiedene Lackmodule, Eindruck- oder Numerriermodule, Druckmodule,
Bearbeitungsmodule und andere Veredelungsmodule in die Vorrichtung eingesetzt werden.
Die Lackmodule können hinsichtlich der Lackzuführung zum im Träger gelagerten Zylinder
unterschiedlich ausgebildet und je nach Viskosität und Art des verwendeten Lackes
eingesetzt werden. Beispielsweise kann bei einem Lack- oder Beschichtungsmodul eine
Lack- oder Beschichtungsflüssigkeitszuführung mit einer der Rasterwalze zugeordneten
Kammerrakel und bei einem anderen derartigen Modul mit einer Tauchwalze, der die Dosierwalze
zugeordnet ist, und bei einem weiteren derartigen Modul mit einem Walzenkeil vorgesehen
sein. Die Flüssigkeit ist bei letztgenanntem System in den nach oben offenen von zwei
aneinander angestellten Walzen gebildeten Walzenkeil einfüllbar, wobei dieser ein
Flüssigkeitsreservoir bildet. Die Druckmodule und die Eindruck- oder Numeriermodule
können hinsichtlich der Druckverfahren unterschiedlich sein und z. B. einem Hoch-,
Flach-, Tief-, Flexo-, oder Non-Impact-Druckprinzip entsprechend ausgebildet sein.
Die Bearbeitungsmodule können z. B. als Schneid-, Stanz-, Rill-, Präge-, Glätt- oder
Perforiermodule ausgebildet sein. Alle vorstehend genannten Module können untereinander
austauschbar wahlweise zum Einsatz kommen.
[0030] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in bahn- oder bogenförmigen Bedruckstoff bedruckenden
Rotationsdruckmaschinen verwendbar, welche als eine Offsetdruckmaschine ausgebildet
sein können.
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung anhand einer bevorzugten
Ausführungsform beschrieben.
[0032] In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine Druckmaschine mit einem Veredelungswerk, in welches die erfindungsgemäße Vorrichtung
integriert ist,
- Fig. 2
- das Veredelungswerk mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in vergrößerter und detaillierter
Darstellung,
- Fig. 3
- das Ablaufdiagramm eines Programmes, nach welchem verschiedene Stellvorgänge in dem
Veredelungswerk durch eine programmierbare elektronische Steuereinrichtung steuerbar
sind
- Fig. 4
- ein den zeitlichen Verlauf verschiedener beim Betrieb der Druckmaschine durchzuführender
und zeitlich aufeinander abgestimmter Verfahrensschritte zeigendes Zeitdiagramm
und
- Fig. 5
- ein Hebelgetriebe zum Schwenken eines Schwenkhebels der Vorrichtung.
[0033] In Fig. 1 ist eine als Bogenoffsetrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise ausgebildete
Druckmaschine 1 mit einem Veredelungswerk 3 dargestellt. Das Veredelungswerk 3 ist
in Bogentransportrichtung 76 gesehen vorzugsweise dem ersten Druckwerk 2 vorgeordnet
oder dem letzten Druckwerk 2 nachgeordnet, wie dies gezeigt ist. Die Druckmaschine
1 kann auch mehrere Veredelungswerke 3 umfassen. Das Veredelungswerk 3 ist modular
ausgebildet, wobei wahlweise verschiedenartige Einheiten 50 in das Gestell 53 des
Veredelungswerkes 3 einsetzbar sind. Beispielsweise können die Einheiten 50 dem Beschichten,
z. B. Lackieren oder dem Bearbeiten, z. B. Prägen, des Bedruckstoffes dienen und auch
Druck-, Eindruck-, Numerier- oder andere Veredlungsmodule sein. In der Fig. 1 sind
zwei als Beschichtungseinheiten zum Lackieren des Bedruckstoffes ausgebildete Einheiten
50 dargestellt, welche je einen Auftragszylinder 7 zum Auftragen einer Beschichtungsflüssigkeit
auf den auf dem Gegendruckzylinder 4 aufliegenden Bedruckstoffbogen aufweisen. Die
in der Arbeitsposition 62 befindliche Einheit 50 umfaßt eine dem Zylinder 7 eine höherviskose
Beschichtungsflüssigkeit zuführende Zuführeinrichtung 8, 9, 51. Die Zuführeinrichtung
8, 9, 51 besteht aus einer die Beschichtungsflüssigkeit speichernden Wanne 51, in
welche eine die Beschichtungsflüssigkeit schöpfende Tauchwalze 9 eingetaucht ist,
wobei der Tauchwalze 9 eine die Beschichtungsflüssigkeit auf den Auftragszylinder
7 übertragende Dosierwalze 8 zugeordnet ist. Diese Einheit 50 ist gegen eine andere,
in der hochgefahrenen Wartungsposition 54 dargestellte Einheit 50 austauschbar, in
deren Träger 6 neben dem Zylinder 7 ebenfalls mindestens ein weiterer Zylinder 8 drehbar
gelagert ist. Auch bei dieser Einheit 50 steht der weitere im Träger 6 gelagerte Zylinder
in umfangsseitigem Kontakt mit dem Zylinder 7. Bei letztgenannter Einheit 50 ist das
Zuführsystem 8, 52 zum Zuführen einer niedrigviskosen Beschichtungsflüssigkeit geeignet
und besteht aus der Rasterwalze 8 und einer dieser zugeordneten Kammerrakel 52. Die
Einheiten 50 sind je nach Beschaffenheit der Beschichtungsflüssigkeit, z. B. des Lackes,
vom Bediener der Druckmaschine 1 in das Veredelungswerk 3 einsetzbar und wahlweise
zur In-Line-Veredelung der Druckprodukte verwendbar.
[0034] In Fig. 2 ist das in Fig. 1 gezeigte Veredelungswerk 3 detaillierter dargestellt.
Das Veredelungswerk 3 umfaßt eine Positioniervorrichtung zur wahlweisen Positionierung
mindestens des Zylinders 7, wobei der Zylinder 7 drehbar in dem Träger 6 gelagert
ist und zusammen mit dem Träger 6 eine in verschiedene Positionen 54, 55, 62 verstellbare
Einheit 50 bildet. Die Einheit 50 bzw. der Träger 6 ist mittels eines Getriebes 25
bis 28 entlang einer ersten Bewegungsrichtung verstellbar und dabei auf eine Führung
18, 19 aufsetzbar. Die auf der Führung 18, 19 aufsitzende Einheit ist von der Führung
18, 19 geführt entlang einer zweiten Bewegungsrichtung verstellbar. Die Einheit 50
ist mittels des Getriebes 25 bis 28 aus einer mit 54 bezeichneten Wartungs- und Austauschposition
in senkrechter Richtung in eine mit 55 bezeichnete Ruheposition verstellbar. In der
Position 55 sitzt die Einheit 50 auf der Führung 18, 19 auf und weist der Zylinder
7 einen minimalen Abstand zu dem bedruckstofführenden Zylinder 4 bzw. dem auf diesem
aufliegenden Bedruckstoff auf. Die Einheit 50 ist von der als ein verstellbares Auflager
ausgebildeten Führung 18, 19 geführt aus der Position 55 in eine mit 62 bezeichnete
Arbeitsposition verstellbar, in welcher der Zylinder 7 mit dem bedruckstofführenden
Zylinder 4 zusammenarbeitet und die Beschichtungsflüssigkeit auf den auf diesen Zylinder
4 aufliegenden Bedruckstoff aufträgt. Die Verstellung der Einheit 50 aus der Position
54 in die Position 55 erfolgt in nahezu oder genau vertikaler Richtung und aus der
Position 55 in die Position 62 in einer von der Vertikalen abweichenden Richtung.
Der Träger 6 besteht aus zwei in axialer Richtung der Zylinder 7 bis 9 versetzt angeordneten
Seitenwänden, zwischen denen die Zylinder 7 bis 9 angeordnet sind und in denen die
Zylinder 7 bis 9 drehbar gelagert sind. Die Führung 18, 19 umfaßt mindestens einen
um ein Exzenterlager 36 drehbaren Exzenter 19. Weiterhin umfaßt die Führung 18, 19
mindestens eine Rolle 18; 19. Die mindestens eine Rolle 18; 19 kann der Exzenter 19
selbst sein. Bei der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung ist der Exzenter 19 als eine
Rolle ausgebildet und eine zusätzliche Rolle 18 vorhanden, auf welcher der Träger
6 mit einer zur Horizontalen geneigten Führungsfläche 46 aufsitzt. Der Exzenter 19
ist in einem um ein Schwenklager 38 schwenkbaren Schwenkhebel 39 gelagert. Durch das
Schwenken des Schwenkhebels 39 ist die Einheit 50 aus der Position 55 in die Position
62 und wieder zurück verstellbar. Durch ein Verdrehen des Exzenters 19 um das Exzenterlager
36 ist die Relativlage der Einheit 50 zur als der Schwenkhebel 39 ausgebildeten Lagerplatte
39 einstellbar und somit der Abstand des Zylinders 7 zum Zylinder 4 in der Arbeitsposition
62 justierbar bzw. eine Bedruckstoffdickenanpassung möglich. Das Exzenterlager 36
besteht aus einem in der Lagerplatte 39 gelagerten Zapfen und einer auf den Zapfen
sitzenden und um dessen Zapfenachse 40 mittels des Hebels 43 verdrehbaren Buchse.
Der Zapfen bzw. die Zapfenachse 40 ist exzentrisch zur Buchsenmitte, welche der Drehachse
41 der drehbar auf der Buchse sitzenden Rolle 19 entspricht.
[0035] In Abwandlung können Zapfen und Buchse drehfest miteinander verbunden und der Zapfen
drehbar in der Lagerplatte 39 gelagert sein. Exzenterlager sind in verschiedene Bauformen
gebräuchlich und es können außer den beschriebene auch funktionsgleiche andere Bauformen
verwendet werden. Die Schwenkachse 12 des Schwenklagers 11 ist mit der Achse 41 und
die Exzenterachse 13 des Schwenklagers mit der Achse 40 sowie der das Schwenklager
11 verstehende Hebel 14 mit dem Hebel 43 vergleichbar. Die Funktion und der Zweck
des Schwenklagers 11 werden an späterer Stelle erläutert. Der Exzenter 19 ist mittels
des beispielsweise als ein elektrischer Motor ausgebildeten Stellantriebes 37 drehbar,
wobei der Stellantrieb 37 den Exzenter 19 über den Hebel 43 verdreht. Die Rolle 18
ist drehbar in einer Seitenwand des Gestelles 53 gelagert. Vorzugsweise umfaßt die
Führung 18, 19 zwei oder mehrere Rollen 18 und zwei oder mehrere Rollen 19, welche
jeweils koaxial fluchtend und senkrecht zur Bildebene zueinander versetzt angeordnet
sind und auf denen die Einheit 50 beidseitig kippsicher aufsitzt. Ein gleichzeitiges
Verdrehen der beiden Rollen 19 ist in diesem Fall über die die beiden Rollen 19 antriebsmäßig
koppelnde Synchronwelle 45 möglich, welche durch den Stellantrieb 37 über den Hebel
44 verdreht wird. Der Träger 6 weist eine Fläche 47 bis 49 mit zwei den Träger 6 auf
der Rolle 19 abstützenden Bereichen 47, 48 und einem zwischen den abstützenden Bereichen
47, 48 liegenden kontaktlosen Bereich 49 mit Abstand der Fläche 47 bis 49 zur Umfangsoberfläche
der Rolle 19 auf Anstelle der zwei winklig aufeinander zulaufenden geraden abstützenden
Bereiche 47, 48 kann auch die gesamte Fläche 47 bis 49 bogenförmig konkav gekrümmt
sein. Das Getriebe 25 bis 28 ist als ein den Zylinder 7 bzw. die Einheit 50 in die
Positionen 54, 55 verstellendes und ein Zugmittel 25 umfassendes Zugmittelgetriebe
25 bis 28 ausgebildet, wobei die Einheit 50 am Zugmittel 25 hängend von letzterem
gehalten wird. Das Zugmittelgetriebe 25 bis 28 ist als ein formgepaartes Zugmittelgetriebe
ausgebildet, dessen Zugmittel 25 von mindestens zwei und beispielsweise drei mit dem
Zugmittel 25 formgepaarten Rädern 26 bis 28 geführt wird. Das Getriebe 25 bis 28 ist
speziell als ein Kettengetriebe mit einer als Zugmittel eingesetzten Gelenkkette ausgebildet,
wobei die Räder 26 bis 28 in die Kette 25 eingreifende Kettenräder sind, über welche
die Kette 25 läuft. Das beim Anheben der Einheit 50 belastete und von oben an die
Einheit 50 herangeführte Kettenende 29 ist am Träger 6 ungefedert befestigt, während
das beim Anheben unbelastete und von unten herangeführte Kettenende 30 über eine Feder
20 mit dem Träger 6 verbunden bzw. an diesen angehangen ist. Das Zugmittelgetriebe
25 bis 28 wird durch den Stellantrieb 16, welcher beispielsweise ein Elektromotor
sein kann, über das Antriebsrad 26 angetrieben, so daß der Träger 6 zusammen mit dem
Zylinder 7 mittels des Zugmittelgetriebes 25 bis 28 in einer linearen und in etwa
vertikalen Bewegungsrichtung wahlweise in die Positionen 54, 55 anheb- und absenkbar
ist. Ähnlich wie die Führung 18, 19 ist das Zugmittelgetriebe 25 bis 28 auch in doppelter
Ausführung vorgesehen, wobei senkrecht zur Bildebene versetzt ein weiteres derartiges
Zugmittelgetriebe 25 bis 28 zum Anheben und Absenken der Einheit 50 angeordnet ist,
welches im wesentlichen dem dargestellten Kettengetriebe gleicht. Das beim Anheben
der Einheit nachgeführte und unbelastete Zugmittelende des weiteren Zugmittelgetriebes
kann aber ungefedert an die Einheit 50 angehangen sein. Das nicht dargestellte weitere
Zugmittelgetriebe umfaßt ebenfalls ein Antriebsrad, welches wie das Antriebsrad 26
auf der Synchronwelle 35 befestigt ist, so daß beide Zugmittelgetriebe antriebsmäßig
gekoppelt und parallel arbeitend vom Stellantrieb 16 gemeinsam antreibbar sind. Der
Träger 6 ist mittels des Schwenkhebels 10 mit dem Gestell 53 verriegelbar, wobei der
verriegelte Schwenkhebel 10 bei Aufrechterhaltung der Verriegelung um das Schwenklager
11 schwenkbar ist. Der Schwenkhebel 10 und der Träger 6 sind über eine lösbare formschlüssige
Verbindung 23, 24 aneinander koppelbar, wobei der Schwenkhebel 10 mit dem Träger 6
bzw. einem an diesem befestigten Teil verhakt wird. Anstelle der hakenförmigen Ausbildung
des Schwenkhebels 10 kann bei einer möglichen Umkehrung der Anordnung auch der Träger
6 einen Haken zum Fangen des Schwenkhebels 10 bzw. eines an diesen befestigten Teiles
aufweisen. Die dargestellte formschlüssige Verbindung 23, 24 besteht aus dem am Träger
6 befestigten Bolzen 23, welcher bei der Koppelung von der am Schwenkhebel 10 ausgebildeten
Klaue 24 teilweise umfaßt wird. Das Schwenklager 11 ist derart verstellbar, so daß
bei der Verstellung eine Schwenkachse 12 des Schwenklagers 11 verlagert wird. Beispielsweise
ist das Schwenklager 11 als ein dem Exzenterlager 36 zum Verlagern der Rolle 19 vergleichbares
Exzenterlager ausgebildet. Das Schwenklager 11 ist durch den als Stellantrieb 15 eingesetzten,
mit einem Druckfluid, z. B. pneumatisch beaufschlagbaren Arbeitszylinder gegen die
Rückstellwirkung der Feder 21 über den Doppelhebel 14 verstellbar. Der Schwenkhebel
10 ist mittels eines Kurvengetriebes 17, 22, welches eine Kulissenführung 17 und ein
in dieser geführtes Teil 22 umfaßt, schwenkbar. Das Kurvengetriebe 17, 22 ist eine
den Schwenkhebel 10 mit dem Träger 6 koppelnde bzw. verhakende Schwenkbewegung des
Schwenkhebels 10 um das Schwenklager 11 antreibend ausgebildet. Die Kulisse 17 ist
am Zugmittel 25 am Kettenende 30 befestigt und das in der Kulisse 17 geführte Teil
22 ist als ein am Schwenkhebel 10 befestigter Stift ausgebildet. Der Führungsbahnverlauf
der Kulisse 17 ist abgewinkelt und zumindest abschnittsweise nicht parallel zur ersten
Bewegungsrichtung der Einheit 50 entlang des Verstellweges zwischen den Positionen
54 und 55. Die Verriegelungseinrichtung 10 bis 20, 22 bis 24 kann wie die Führung
18, 19 in doppelter Ausführung beidseitig der Einheit 50 vorgesehen sein.
[0036] Die vorstehend beschriebenen einzelnen Funktionen des Veredelungswerkes 3 sollen
nachfolgend nochmals im Zusammenhang beispielhaft beschrieben werden. Der Bediener
der Druckmaschine 1 setzt die Einheit 50 in das Veredelungswerk 3 in der gut zugänglichen
Position 54 ein und verbindet die Einheit 50 mit den Kettenenden 29, 30. Danach wird
der Stellantrieb 16 aktiviert, so daß die Einheit 50 aus der Position 54 herabgelassen
wird, bis die Einheit 50 mit den Fläche 46 bis 48 auf den Rollen 18, 19 aufsitzt.
Während des Herablassens hängt die Einheit 50 praktisch frei an dem Zugmittel 25 und
kann in der Bildebene minimal nach rechts und links pendeln. Die Rollen 33 liegen
bei in Horizontalrichtung versetzt zum Massenschwerpunkt der Einheit 50 angreifender
Kette und leicht in der Bildebene gekippter Einheit 50 an den Wänden 63 an und können
bei einer anderen Ausführungsform mit im Schwerpunkt angreifender Kette und ruhig
an der Kette hängender Einheit 50 einen geringen Abstand zu den Wänden 63 aufweisen.
Während des Herablassens der Einheit 50 wird die Nut der Kulisse 17 über den Stift
22 geschoben, welcher in das nach unten offene keilförmige Ende der Nut in die Kulisse
17 eingeführt wird. Bei weiterer Bewegung der durch das Zugmittel 25 gezogenen Kulisse
17 erfolgt eine Verstellung des Schwenkhebels 10 aus einer nicht gezeigten Schwenkhebelposition,
in welcher die Klaue 24 den Bolzen 23 noch nicht umfaßt (entriegelt) in die in Fig.
2 dargestellte Schwenkhebelposition, in welcher die Klaue 24 und der Bolzen 23 in
Formschluß (verriegelt) miteinander sind. Nach dem Aufsetzten der Einheit 50 auf die
Führung 18, 19 spannt das Zugmittel 25 die Feder 20, deren Spannweg genutzt wird,
um den Schwenkhebel 10 in dessen Verriegelungsstellung zu schwenken. Dieser Einschwenkvorgang
ist beendet, wenn das hakenförmige Ende des Schwenkhebel 10 den Bolzen 23 umschließt
und der Stift 22 seine in Fig. 2 dargestellte Rastposition erreicht hat. Die an der
Kette 25 befestigte Kulisse 17 ist genauso wie das Kettenende 30 federnd an der Einheit
50 angehangen, so daß die Kulisse 17 beim Spannen der Feder 20 in Spannrichtung dem
Federweg entsprechend ein Stück von der Einheit 50 weggezogen wird. Die bereits erfolgte
Verriegelung des Schwenkhebels 10 mit dem Träger 6 und das sichere Aufsitzen der Einheit
50 auf der Führung 18, 19 wird nachfolgend über den Stellantrieb 15 bewirkt, indem
dieser deaktiviert und beispielsweise der als Pneumatikzylinder ausgebildete Stellantrieb
15 entlüftet wird, so daß die Feder 21 die exzentrische Verstellung des Schwenklagers
11 zurückstellt. Durch die Verstellung des Schwenklagers 11 wird der Schwenkhebel
10 minimal in Richtung des Schwenklagers 11 bzw. nach unten gezogen, so daß die Verriegelung
gesichert wird, indem die oberliegende Innenfläche der Klaue 24 fest auf die Umfangsfläche
des Bolzens 23 gedrückt wird, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Die Verriegelung kann
durch das Aufpressen der Innenfläche auf den Bolzen 23 kraft- oder formschlüssig gesichert
werden. Ein kraftschlüssige Sicherung ist gegeben, wenn die obenliegende Innenfläche
geradlinig konturiert ist, so daß bei einem Schwenken des Schwenkhebels 10 bezogen
auf die Fig. 2 nach links die zwischen dem Bolzen 23 und der auf diesem aufgepreßten
Innenfläche wirkende Flächenpressung bzw. Reibung verhindert, daß die Klaue 24 vom
Bolzen 23 rutscht, und bewirkt, daß der Bolzen 23 und damit die Einheit 50 mit dem
geschwenkten Schwenkhebel 10 gekoppelt bleibt. Eine formschlüssige Sicherung liegt
vor, wenn die obenliegende Innenfläche als eine nach unten offene Ausnehmung ausgebildet
ist, welche beim Verstellen des Schwenkhebels 10 nach unten den Bolzen 23 von oben
her beidseitig umgreift. Beispielsweise kann die Innenfläche eine dem Bolzendurchmesser
angepaßte konkave Rundung aufweisen, welche sich um den nach oben weisenden halben
Bolzenumfang legt, so daß der Bolzen 23 sowohl bei einem Schwenken des Schwenkhebels
10 nach links als auch nach rechts gegen ein Herausrutschen aus der Klaue 24 gesichert
ist.
[0037] Durch die hohe Übersetzung des Exzenterlagers 11 kann über die als eine auf eine
Federstange wirkende Druckfeder ausgebildete Feder 21 eine hohe Spannkraft zur Fixierung
der vom Schwenkhebel 10 auf der Führung 18, 19 gehaltenen Einheit 50 aufgebracht werden.
Wenn die Einheit 50 sicher fixiert ist kann der Stellantrieb 16 deaktiviert werden.
Durch Schwenken der Lagerplatte 39 um deren Schwenklager 38 wird die auf der Führung
18, 19 aufsitzende Einheit 50 von der Führung 18, 19 geführt entlang der zweiten Bewegungsrichtung
auf den Gegendruckzylinder 4 zu aus der Position 55 (Ruheposition) in die Position
62 (Arbeitsposition) verstellt. Diese Verstellung wird im folgenden in Anlehung an
die bei Druckwerken übliche Bezeichnung auch als Druckschaltung bezeichnet. Der Abstand
der Umfangsoberfläche des in der Position 62 befindlichen Auftragszylinders 7 zur
Umfangsoberfläche des Gegendruckzylinders 4 bzw. die Anpressung des Auftragzylinders
7 gegen den auf dem Gegendruckzylinder 4 aufliegenden zu beschichtenden Bedruckstoffbogen
ist durch eine Verdrehung des Exzenterlagers 36 möglich, wobei der Mittelpunkt der
Rolle 19 und somit die sich auf der Rolle 19 abstützende Einheit 50 verlagert wird.
Diese mittels des als elektrischen Schrittmotors ausgebildeten Stellantriebes 37 sehr
feinfühlig erfolgende Justierung wird nachfolgend auch als Druckbeistellung bezeichnet.
Sowohl bei der Druckschaltung als auch bei der Druckbeistellung wird die Einheit 50
durch ein verstellbares Teil der Führung 18, 19, nämlich die Rolle 19, verlagert und
dabei nahezu tangential entlang einer ideellen Kreisbahn, welche das hakenförmige
Ende des Schwenkhebels 10 um das Schwenklager 11 beim Schwenken beschreibt, verschoben.
Eine unwesentliche Relativbewegung der Einheit 50 bei der Druckschaltung und Druckbeistellung
radial zum Schwenklager 11 wird durch die Nachstellwirkung der Feder 21 sicher kompensiert.
Durch die große Länge des Schwenkhebels 10 bzw. den großen Abstand des Verriegelungspunktes
zum Schwenklager 11 wird die Feder 21 beim Verschieben der Einheit 50 auf der Führung
18, 19 nur unwesentlich je nach Verschieberichtung weiter gespannt bzw. entspannt.
Die Druckschaltung und Druckbeistellung bewirkenden Antriebe, z. B. der Stellantrieb
37 müssen neben den Stellkräften nur noch die durch die Vorspannung hervorgerufene
Rollreibung in den Auflageflächen der Führung 18, 19 überwinden. Das Entriegeln und
die Entnahme der Einheit 50 erfolgt auf die entgegengesetzte Art und Weise praktisch
in umgekehrter Reihenfolge. Zum Entriegeln wird der Pneumatikzylinder 15 mit Luft
beaufschlagt und über das Exzenterlager 11 wird die Verriegelung 23, 24 kraftfrei.
Anschließend treibt der Motor 16 die Kette 25 an und entspannt die Feder 20, an welcher
die Kulisse 17 hängt. Dadurch wird der Schwenkhebel 10 aus seiner dargestellten Position,
auf die Bildebene bezogen nach links weggeschwenkt, so daß der Bolzen 23 frei wird.
Der die Kette 25 hierbei in die entgegengesetzte Richtung antreibende Motor 16 bewirkt
eine Abheben der Einheit 50 von der Führung 18, 19 und eine Zurückverstellung entlang
der ersten Bewegungsrichtung in die gut zugängliche Wartungsposition 54, in welcher
der Anschlag 31 der Einheit 50 am Anschlag 32 des Gestelles 53 anliegt und aus welcher
der Bediener die Einheit 50 aus dem Veredelungswerk 3 entnehmen kann. Anstelle des
Pneumatikzylinders 15 kann zum Öffnen der Verriegelung bei einer Weiterbildung der
Vorrichtung auch die Kettenbewegung benutzt werden.
[0038] Wenn der Zylinder 7 mit dem bedruckstofführenden Zylinder 4 zusammenarbeitet und
z. B. auf einen auf dem Zylinder 4 aufliegenden Bedruckstoffbogen eine Beschichtungsflüssigkeit
aufbringt, wird der Zylinder 7 durch die getriebetechnische Koppelung über die Zahnräder
56, 57 vom Antrieb 59 in Abstimmung zum Zylinder 4 angetrieben. Der Antrieb 58 dient
der Winkelverstellung des Zylinders 7 sowie treibt den Zylinder 7 bei Wartungsarbeiten,
z. B. bei dessen Reinigung und einem etwaigen Zylinderaufzugswechsel, an wobei die
Einheit 50 und damit der Zylinder 7 dabei in der gut zugänglichen Wartungsposition
54 befindet.
[0039] In den Figuren 3 und 4 ist ein Verfahren zum Betrieb der Druckmaschine 1 illustriert
wobei die Druckmaschine 1 eine Positioniervorrichtung mit einem entlang eines Verstellweges
in verschiedene Stellungen 54, 55 verstellbaren Zylinder 7, der mit einem bedruckstofführenden
Zylinder 4 zusammenarbeitet, umfaßt. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens zwei der Verfahrensschritte a bis d durchgeführt werden und daß diese zwei
Verfahrensschritte zumindest teilweise zeitgleich durchgeführt werden:
a) Drehwinkelverstellung des bedruckstofführenden Zylinders 4 in eine bestimmte Drehwinkelstellung
(Phasenlage),
b) Drehwinkelverstellung des entlang des Stellweges verstellbaren Zylinders 7 in eine
bestimmte Drehwinkelstellung (Phasenlage),
c) Umfangsregisterverstellung des entlang des Versteilweges verstellbaren Zylinders
7
und
d) Verstellung des Zylinders 7 aus einer ersten Zylinderstellung in eine zweite Zylinderstellung
entlang des Verstellweges mit der Positioniervorrichtung.
[0040] Die Vorteile des Verfahrens ergeben sich aus der zeitlichen Überdeckung bzw. dem
parallelen Ablauf mehrerer zur Inbetriebnahme der Druckmaschine 1 notwendigen Stellvorgänge.
Vorzugsweise können verschiedene, die einzelnen Stellvorgänge a bis d antreibende
Antriebe 16, 58, 59 (Fig. 2) der Druckmaschine 1 durch eine z. B. programmierbare
elektronische Steuereinrichtung 61 (Fig. 1) in Abstimmung zueinander und zeitlich
gemäß der durchzuführenden Verfahrensschritte angesteuert werden.
[0041] Bei dem Verfahren können mindestens drei der Verfahrensschritte a bis d durchgeführt
werden und mindestens zwei der mindestens drei durchgeführten Verfahrensschritte zumindest
teilweise zeitgleich durchgeführt werden. In bestimmten Anwendungsfällen kann insbesondere
auf die Durchführung des Verfahrensschrittes c verzichtet werden.
[0042] Bei einer weiteren Variante können alle vier Verfahrensschritte a bis d durchgeführt
werden und von diesen mindestens zwei Verfahrensschritte zumindest teilweise zeitgleich
durchgeführt werden.
[0043] Eine weitere Variante beinhaltet, daß mindestens drei der Verfahrensschritte a bis
d der mindestens drei oder vier durchgeführten Verfahrensschritte a bis d zumindest
teilweise zeitgleich durchgeführt werden.
[0044] Noch eine weitere Variante beinhaltet, daß alle vier Verfahrensschritte a bis d zumindest
teilweise zeitgleich durchgeführt werden.
[0045] Von den jeweils zumindest teilweise zeitgleich durchgeführten Verfahrensschritten
können mindestens zwei Verfahrensschritte in etwa, d.h. genau oder nahezu gleichzeitig
beginnen. Auch kann die Durchführung von mindestens drei der zumindest teilweise zeitgleich
durchgeführten Verfahrensschritte in etwa gleichzeitig beginnen.
[0046] Gemäß einer weiteren Variante kann vorgesehen sein, daß die Durchführung aller vier
Verfahrensschritte a bis d in etwa gleichzeitig beginnt.
[0047] Bei einer weiteren Verfahrensvariante ist vorgesehen, daß neben den von den Verfahrensschritten
a bis d jeweils durchgeführten Verfahrensschritten (zwei, drei oder alle vier Verfahrensschritte)
ein weiterer Verfahrensschritt e durchgeführt wird:
e) Abkoppeln des verstellbaren Zylinders 7 von einem diesen rotativ antreibenden Antrieb
58 (Fig. 2).
[0048] Die Durchführung des Verfahrensschrittes e kann zeitlich nach Abschluß des Verfahrensschrittes
b beginnen. Die Drehwinkelverstellung des Zylinders 7 gemäß Verfahrensschritt b kann
somit bei an den Zylinder 7 angekoppeltem Antrieb 58 durch diesen angetrieben werden.
Die Kupplung 60 (Fig. 2) dient dabei der An- und Abkopplung des Antriebes 58. Die
Durchführung des Verfahrensschrittes e kann zeitlich auch nach Abschluß des Verfahrensschrittes
d oder nach Abschluß des Verfahrensschrittes c beginnen. Die Durchführung des Verfahrensschrittes
e kann zeitlich auch nach Abschluß aller der jeweils durchgeführten Verfahrensschritte
von den Verfahrensschritten a-d erfolgen. Eine weitere Verfahrensvariante sieht vor,
daß zeitlich nach Abschluß des Verfahrensschrittes d die Durchführung eines weiteren
Verfahrensschrittes f beginnt:
f) Verstellung des Zylinders 7 aus der zweiten Zylinderstellung in eine dritte Zylinderstellung
entlang des Verstellweges.
[0049] Die Durchführung des Verfahrensschrittes f kann zeitlich nach Abschluß aller der
jeweils durchgeführten Verfahrensschritte a bis d beginnen. Die Durchführung des Verfahrensschrittes
f kann zeitlich auch nach Abschluß des Verfahrensschrittes e beginnen.
[0050] Bei einer weiteren Verfahrensvariante kann nach Abschluß des Verfahrensschrittes
e die Durchführung eines weiteren Verfahrensschrittes g beginnen:
g) Feineinstellung bzw. -ausrichtung der Drehwinkelstellung des Zylinders 7 bezüglich
der Drehwinkelstellung des bedruckstofführenden Zylinders 4.
[0051] Der Verfahrensschritt g kann zumindest teilweise zeitlich mit dem Verfahrensschritte
f durchgeführt werden. Der Verfahrensschritt g kann auch genau zeitgleich mit dem
Verfahrensschritt f durchgeführt werden, wobei die Verfahrensschritte parallel ablaufen
und gleichzeitig beginnen und enden.
[0052] In Fig. 3 ist ein Ablaufdiagramm eines Programmes dargestellt, nach welchem die verschiedenen
vorstehend beschriebenen Stellvorgänge in dem Veredelungswerk bzw. der Druckmaschine
1 durch die programmierbare elektronische Steuereinrichtung 61 steuerbar sind. Die
zeitliche Abfolge der einzelnen Verfahrensschritte während des Herunterfahrens der
in Fig. 2 gezeigten Einheit 50 aus der Position 54 in die Position 55 wird nachfolgend
beispielhaft anhand der Programmstufen 64 bis 75 erklärt. Die Programmstufe 64 beinhaltet
den Start des Programmes, wobei das Herunterfahren der Einheit 50 aus der Position
54 in die Position 55 beginnt. Nachfolgende Programmstufen 65 bis 69 werden parallel
abgearbeitet, wobei in der Programmstufe 65 die Phasenlage des Gegendruckzylinders
4 mittels des diesen rotativ antreibenden Hauptantriebes 59 der Druckmaschine 1 eingestellt
und fixiert wird. In der Programmstufe 66 wird die Phasenlage des Auftragszylinders
7 mittels des in die Einheit 50 integrierten den Auftragszylinder 7 rotativ antreibenden
Antriebes 58, welcher zusammen mit der Einheit 50 verfahrbar ist, ebenfalls eingestellt
und positioniert. In der Programmstufe 67 erfolgt eine Umfangsregisterverstellung
des Auftragszylinders 7, wobei z. B. eine auf diesen befindliche Lackform registergenau
ausgerichtet wird. In der Programmstufe 68 wird die Einheit 50 aus der Wartungsposition
54 in eine zwischen dieser und der Ruheposition 55 liegende Zwischenposition (in Fig.
2 nicht näher dargestellt) abgesenkt. In dieser Zwischenposition ist ein mit dem Zylinder
7 antriebsmäßig verbundenes und z. B. auf dessen Zapfen sitzendes Zahnrad 56 noch
nicht mit einem antriebsmäßig mit dem Zylinder 4 verbundenem und beispielsweise auf
dessen Zapfen sitzenden Zahnrad 57 im Eingriff und ist der Zylinder 7 durch eine nicht
näher dargestellte Sicherungseinrichtung gegen ein Verdrehen gesichert, wobei ein
für das Zueinanderfinden der Zähne der Zahnräder 56, 57 gegebenenfalls erforderliches
sehr geringes Verdrehspiel des Zylinders 7 noch vorhanden sein kann. In der Programmstufe
69 können neben den in den Programmstufen 65 bis 68 erfolgenden Einzelfunktionen 1
bis 4 weitere Einzelfunktionen 5 bis n vorgesehen sein. In der Programmstufe 70 erfolgt
eine Abfrage, ob die Einzelfunktionen 1 bis n bzw. die Programmstufen 65 bis 69 abgeschlossen
sind. Die Programmstufe 71 stellt eine Schleife dar, welche vom Programm durchlaufen
wird, wenn die Bedingung gemäß Programmstufe 70 noch nicht erfüllt ist. Sind alle
Vorgänge 1 bis n abgeschlossen, erfolgt in der Programmstufe 72 ein Auskuppeln des
Zylinderantriebes 58. Die antriebsmäßige Verbindung des Auftragszylinders 7 mit dem
Antrieb 58, z. B. einem Elektromotor, wird durch ein Lösen der Kupplung 60 aufgehoben.
In der nachfolgenden Programmstufe 73 wird die Einheit 50 aus der Zwischenposition
in die in Fig. 2 dargestellte Ruheposition 55 abgesenkt. Parallel zur Programmstufe
73 kann eine nicht in jedem Fall erforderliche Feinpositionierung des Zahneingriffs
der Zähne des zum Auftragszylinder 7 koaxial angeordneten Zahnrades 56 zu den Zähnen
des zum bedruckstofführenden Zylinder 4 koaxial angeordneten Zahnrades 57 erfolgen
und wird das Zahnrad 56 mit dem Zahnrad 57 durch das Absenken der Einheit 50 in Eingriff
gebracht. Mit der Programmstufe 75 endet das Programm. Im Falle, daß zwischen dem
Antrieb 58 und dem Zylinder 7 bzw. dem Zahnrad 56 ein Freilauf mit geringem Freilaufspiel
eingebaut ist, kann das Abkoppeln des Antriebes 58 vom Zylinder 7 auch erst zu einem
späteren Zeitpunkt erfolgen, wenn die Zähne der Zahnräder 56, 57 bereits in Eingriff
miteinander gebracht sind. Die Zahnräder 56, 57 sind sowohl in der Ruheposition 55
als auch in der Arbeitsposition 62 miteinander in Eingriff. Der Verstellweg der Einheit
50 aus deren Arbeitsposition 62 in die Ruheposition 55 ist nicht so groß, daß die
Zahnradzähne dabei außer Eingriff kommen. Wenn der Zylinder 7 mit dem bedruckstofführenden
Zylinder 4 zusammenarbeitet und z. B. auf einen auf dem Zylinder 4 aufliegenden Bedruckstoffbogen
eine Beschichtungsflüssigkeit aufbringt, wird der Zylinder 7 durch die getriebetechnische
Koppelung über die Zahnräder 56, 57 vom Antrieb 59 in Abstimmung zum Zylinder 4 angetrieben.
Der Antrieb 58 dient der beschriebenen Winkelverstellung des Zylinders 7 sowie treibt
den Zylinder 7 bei Wartungsarbeiten, z. B. bei dessen Reinigung und einem etwaigen
Zylinderaufzugswechsel, an wobei die Einheit 50 und damit der Zylinder 7 dabei in
der gut zugänglichen Wartungsposition 54 befindet. Der Zylinderaufzug kann z. B.,
wenn das Veredelungswerk 3 ein Lackwerk ist, eine Lackplatte sein, Im Fall, daß das
in-line betriebene Veredelungswerk 3 ein den Bedruckstoffbogen verformend, z. B. einprägend
oder ausstanzend bearbeitendes Veredelungswerk ist, kann der Zylinderaufzug mit dementsprechenden
Werkzeugen besetzt sein. Bei einem als Numerier- oder Eindruckwerk ausgebildeten Veredelungswerk
3, kann der Zylinderaufzug eine Druckform sein. Der Zylinderaufzugswechsel kann automatisch
oder halbautomatisch erfolgen und das Reinigen des Zylinders 7, z. B. das Waschen
des Zylinderaufzuges, kann manuell oder mittels einer Reinigungseinrichtung automatisiert
erfolgen. Sowohl beim Zylinderaufzugswechsel als auch bei der Reinigung wird der Zylinder
7 und gegebenenfalls weitere im Träger 6 gelagerte und der Einheit 50 zugehörige zu
reinigende Zylinder 8, 9 durch den Antrieb 58 angetrieben.
[0053] In Fig. 4 ist ein Zeitdiagramm dargestellt, welches den zeitlichen Verlauf der verschiedenen
beim Betrieb der Druckmaschine 1 durchzuführenden und zeitlich aufeinander abgestimmten
Verfahrensschritte a bis h zeigt. Die Verfahrensschritte a bis h sind als die dunkel
getönten Bereiche der waagerecht verlaufenden Zeitleisten kenntlich gemacht. Während
auf der Ordinatenachse des Diagramms somit die Verfahrensschritte aufgetragen sind,
ist die Abszissenachse in elf gleichgroße Zeiteinheiten unterteilt, wobei die einer
Zeiteinheit wirklich entsprechenden Zeitdauer z. B. zehn Sekunden betragen kann jedoch
für die Erläuterung der Abfolge der einzelnen Verfahrensschritte ohne Belang ist.
Die Verfahrensschritte a bis d entsprechen den Programmstufen 65 bis 68 und die Verfahrensschritte
e bis g entsprechen den Programmstufen 72 bis 74 und der Verfahrensschritte h stellt
eine Zusammenfassung der Programmstufen 64 und 75 dar. Es ist gezeigt, daß die Verfahrensschritte
a bis d und auch die Verfahrensschritte f und g jeweils zeitgleich beginnen. Alle
Verfahrensschritte a bis d werden über die Zeiteinheiten 2 bis 5 hinweg parallel bzw.
zeitgleich durchgeführt. Unter dem Begriff zumindest teilweise zeitgleich soll eine
zeitliche Überdeckung von Verfahrensschritten verstanden werden, welche annahmeweise
auch bei den Verfahrensschritten b und c gegeben wäre, wenn der Verfahrensschritt
b mit Ende der Zeiteinheit 4 abgeschlossen wäre und der Verfahrensschritt c erst mit
Anfang der Zeiteinheit 4 beginnen würde. In diesem beispielhaft erläuterten Fall würden
die Verfahrensschritte b und c zumindest während der Zeitspanne 4 zeitgleich durchgeführt
werden. In dem Zeitdiagramm ist weiterhin dargestellt, daß die Verfahrensschritte
e, f, g nach Abschluß der Verfahrensschritte a bis d und die Verfahrensschritte f
und g nach Abschluß des Verfahrensschrittes e beginnen. Die Verfahrensschritte f und
g werden genau zeitgleich durchgeführt, d. h. diese Verfahrensschritte überdecken
sich nicht lediglich zeitlich sondern beginnen und enden jeweils zu einem gemeinsamen
Zeitpunkt.
[0054] In Fig. 5 sind die wesentlichen Teile einer modifizierten Ausführungsform der in
Fig. 2 dargestellten Vorrichtung gezeigt. Anstelle des in Fig. 2 dargestellten Kurvengetriebes
zum Schwenken des Schwenkhebels 10 wird bei der modifizierten Ausführungsform gemäß
Fig. 5 der Schwenkhebel 10 mittels eines Hebelgetriebes geschwenkt. Bis auf die bei
der modifizierten Ausführungsform entfallenden Teile mit dem Bezugszeichen 14, 15,
17, 21 und 22 (Fig. 2) umfaßt die in Fig. 5 gezeigte Vorrichtung in gleicher Anordnung
sämtliche in Fig. 2 gezeigten Teile, auch wenn diese aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit
nicht vollständig in der Fig. 5 dargestellt sind. Bei den in der Fig. 5 wiederholt
dargestellten Teilen aus der Fig. 2 sind die Bezugszeichen beibehalten worden.
[0055] Das Schwenken des Schwenkhebels 10 entgegengesetzt zum Uhrzeigerdrehsinn erfolgt
gegen die Wirkung einer gestellseitig abgestützten und auf einer mit dem Schwenkhebel
10 gelenkig verbundenen Stange 82 sitzenden Schraubenfeder 83. Die den Schwenkhebel
10 vom Träger 6 entriegelnde Schwenkbewegung entgegengesetzt zum Uhrzeigerdrehsinn
wird vom Stellantrieb 85 angetrieben und erfolgt über einen das Exzenterlager 11 verstehenden
Hebel 78, welcher dabei auf einen um das gestellfeste Gelenk 80 schwenkbaren Hebel
77 drückt, welcher wiederum auf einen am Schwenkhebel 10 befestigten Anschlag 81 drückt.
Der Stellantrieb 85 ist als ein druckluftbeaufschlagbarer Arbeitszylinder ausgebildet,
welcher bei einfahrender Kolbenstange zuerst eine Verstellung des Exzenterlagers 11
bewirkt, so daß der Schwenkhebel 10 in dessen Längsrichtung geringfügig nach oben
verschoben wird, und welcher nachfolgend über die Teile 78, 79 und 81 den Schwenkhebel
10 gegen die Wirkung einer Feder 83 um das Lager 11 schwenkt, so daß der Schwenkhebel
10 und der Träger 6 enthakt sind. Der Hebel 77 ist als ein einarmiger Hebel ausgebildet,
der an einem Hebelende im Gelenk 80 lose nach unten hängend gelagert ist und auf dessen
einen langen Hebelarm bildendes anderes Hebelende die am Hebel 78 befestigte Rolle
79 drückt, so daß ein einen kurzen Hebelarm des Hebels 77 ergebender zwischen den
beiden Hebelenden des Hebels 77 liegender Hebelbereich des Hebels 77 gegen den Anschlag
81 anschlägt und über diesen am Schwenkhebel 10 befestigten Anschlag 81 den Schwenkhebel
10 verstellt. Die Feder 83 ist als eine um eine Stange 82 gewundene auf Druck belastbare
Schraubenfeder ausgebildet. Die Stange 82 ist über ein Dreh- und Schubgelenk 88 im
Gestell 53 gelagert und gelenkig mit dem Schwenkhebel 10 verbunden. Der vom Träger
6 entkoppelte Schwenkhebel 10 ist in Fig. 5 strichpunktiert dargestellt. Das Verriegeln
von Schwenkhebel 10 und Träger 6 erfolgt auf entgegengesetzte Art und Weise. Bei Umschaltung
der Druckluftbeaufschlagung des doppeltwirkenden Arbeitszylinders 85 wirkt die Federkraft
der gestellfest abgestützten Feder 83 über die im Gestell 53 sowohl schwenkbar als
auch verschiebbar gelagerte Stange 82 auf den Schwenkhebel 10, so daß dieser im Uhrzeigersinn
geschwenkt wird und gegen den am Träger 6 befestigten Bolzen 23 anschlägt. Die Bewegung
des Schwenkhebels 10 im Uhrzeigerdrehsinn erfolgt durch den Dämpfer 84 gedämpft, so
daß das Anschlagen des Schwenkhebels 10 am Bolzen 23 sehr sanft erfolgt. Der Dämpfer
84 ist als ein Kolbendämpfer ausgebildet, dessen Kolbenstange durch die Stange 82
gebildet wird. Eine den Schwenkhebel 10 in dessen Längsrichtung nach unten ziehende
Verstellung des Exzenterlagers 11 bewirkt, daß die Innenfläche der Klaue 24 auf die
Oberseite des Bolzens 23 gedrückt wird und wird durch eine die Kolbenstange des Arbeitszylinders
85 ausfahrende bezüglich des Entriegelns entgegengesetzte Druckluftbeaufschlagung
des Arbeitszylinders 85 bewirkt werden. Ein Sensor 87 dient dazu, der elektronischen
Steuereinrichtung 61 der Druckmaschine 1 den aktuellen Koppelungszustand des Schwenkhebels
10 mit dem Träger 6 zu signalisieren. Der Antrieb 59 (Fig. 2) wird von der Steuereinrichtung
61 inaktiviert, z. B. indem die Steuereinrichtung 61 einen den Antrieb 59 versorgenden
Stromkreis unterbricht, wenn der Schwenkhebel 10 und der Träger 6 bei heruntergefahrener
Einheit 50 nicht ordnungsgemäß gekoppelt sind. Der Sensor 87 ist am Träger 6 befestigt
und als ein elektrischer Mikroschalter ausgebildet, welcher vom Schwenkhebel 10 betätigbar
ist und dessen korrekte Verriegelung mit dem Träger ertastet. Eine Führung 86 ist
als eine ins Gestell 53 eingeschraubte Schraube im Kopf ausgebildet, welche in einem
Langloch des Schwenkhebels 10 geführt ist und den Schwenkhebel 10 gegen ein Kippen
senkrecht zur Bildebene sichert.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0056]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckwerk
- 3
- Veredelungswerk
- 4
- Gegendruckzylinder
- 5
- Bogentransfertrommel
- 6
- Träger
- 7- 9
- Zylinder
- 10
- Schwenkhebel
- 11
- Schwenklager
- 12, 13
- Achse
- 14
- Hebel
- 15, 16
- Stellantrieb
- 17
- Kulissenführung
- 18
- Rolle
- 19
- Exzenter
- 20, 21
- Feder
- 22
- Stift
- 23
- Bolzen
- 24
- Klaue
- 25
- Kette
- 26 - 28
- Kettenrad
- 29, 30
- Kettenende
- 31, 32
- Anschlag
- 33
- Rolle
- 34
- 35
- Welle
- 36
- Exzenterlager
- 37
- Stellantrieb
- 38
- Drehlager
- 39
- Lagerplatte
- 40, 41
- Achse
- 42
- Anschlag
- 43, 44
- Hebel
- 45
- Welle
- 46
- Fläche
- 47, 48
- stützender Bereich
- 49
- kontaktloser Bereich
- 50
- Einheit
- 51
- Wanne
- 52
- Kammerrakel
- 53
- Gestell
- 54, 55
- Position
- 56, 57
- Zahnrad
- 58, 59
- Rotationsantrieb
- 60
- Kupplung
- 61
- Steuereinrichtung
- 62
- Position
- 63
- Wand
- 64-75
- ./.
- 76
- Bogentransportrichtung
- 77, 78
- Hebel
- 79
- Rolle
- 80
- Gelenk
- 81
- Hebelanschlag
- 82
- Stange
- 83
- Feder
- 84
- Dämpfer
- 85
- Stellantrieb
- 86
- Führung
- 87
- Sensor
- 88
- Schubgelenk
1. Vorrichtung zur wahlweisen Positionierung mindestens eines Zylinders (7) in einer
Druckmaschine (1), wobei der Zylinder (7) drehbar in einem Träger (6) gelagert ist
und zusammen mit dem Träger (6) eine in verschiedene Positionen (54, 55) verstellbare
Einheit (50) bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einheit (50) bzw. der Träger (6) mittels eines Getriebes (25 bis 28) entlang
einer ersten Bewegungsrichtung verstellbar und dabei auf eine Führung (18, 19) aufsetzbar
ist und die auf der Führung (18, 19) aufsitzende Einheit (50) von der Führung (18,
19) geführt entlang einer zweiten Bewegungsrichtung verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einheit (50) von der Führung (18, 19) geführt aus einer Ruheposition (55)
in eine Arbeitsposition (62) verstellbar ist, wobei der Zylinder (7) in der Arbeitsposition
(62) mit einem bedruckstofführenden Zylinder (4) zusammenarbeitet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Getriebe (25 bis 28) ein Zugmittelgetriebe ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (18, 19) mindestens einen um ein Exzenterlager (36) drehbaren Exzenter
(19) umfaßt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Exzenter (19) in einem um ein Schwenklager (38) schwenkbaren Schwenkhebel
(39) oder in einem weiteren Exzenter gelagert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (18, 19) mindestens eine Rolle (18; 19) umfaßt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (6) mit einer zur Horizontalen geneigten Führungsfläche (46) auf der
Rolle (18) aufsitzt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein weiterer Zylinder (8, 9) drehbar in dem Träger (6) gelagert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder (7) und der weitere in dem Träger (6) gelagerte Zylinder (8) in umfangsseitigem
Kontakt miteinander stehen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder (7) ein Auftragszylinder zum Auftragen einer Beschichtung auf einem
Bedruckstoff ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einheit (50, 52) ein gegen ein verschiedenartig ausgebildetes weiteres Modul
(50, 51) wahlweise austauschbares Modul bildet.
12. Druckmaschine (1) mit mindestens einer nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ausgebildeten
Vorrichtung.