[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzkappe für eine Aerosoldose, die mit ihrem Rand
               fest, aber abnehmbar auf einem um das Sprühventil umlaufenden Wulst der Sprühdose
               aufsetzbar ist.
 
            [0002] Eine solche Schutzkappe in der Form einer Abdeckkappe für das Abfüllventil einer
               Aerosoldose ist aus dem DE-Gbm-1 890 195 bekannt. Dort hat man der Abdeckkappe, um
               ein kleines Portionsfläschchen aus der Aerosoldose abfüllen zu können, eine kurze
               Führung zugeordnet, die im Ausgangszustand durch einen herausbrechbaren Teil nach
               außen geschlossen ist. Nach dem Herausbrechen dieses Teiles kann das Portionsfläschchen
               von oben in die Führung hereingedrückt werden, bis sein Einfüllstutzen am Ventil der
               großen Abfülldose anliegt und so die Abfüllung erreicht wird.
 
            [0003] Für drucklose Behälter ist es z.B. aus der FR-B- 15 75 969 bekannt, eine Sprühflüssigkeit
               aus einem aus elastischem Kunststoff bestehenden Behälter dadurch in ein Portionsfläschchen
               umzufüllen, daß der Behälter am Hals als Balg ausgebildet ist, über den eine Pumpwirkung
               erreicht und über eine bis zum Boden des Behälters reichende Schlauchleitung das Portionsfläschchen
               gefüllt werden kann. Eine Schutzkappe oder ein unter Druck stehender Aerosolbehälter
               ist dort nicht vorgesehen.
 
            [0004] Schutzkappen der eingangs genannten Art sind auch für Lacksprühdosen allgemein bekannt.
               Sie werden auch für Sprühdosen zum Schutz des Sprühventils verwendet, die ein Zweikomponenten-Lackaerosol
               enthalten, das erst durch Zumischung einer Härterkomponente für den Einsatzzweck sprühfertig
               gemacht wird. Dabei ist das die Härterkomponente enthaltende Aerosol ebenfalls in
               einer Sprühdose, allerdings mit kleineren Abmessungen enthalten und es muß mit dem
               Stammlackaerosol im Bedarfsfall dadurch vermischt werden, daß der Ventilstutzen der
               die Härterkomponente enthaltenden kleineren Sprühdose, der in der Art des Betätigungsstiftes
               des üblichen Sprühkopfes ausgebildet ist, in den Ventileinsatz des den Stammlack enthaltenden
               Sprühdosenteils eingesetzt werden. Das die Härterkomponente enthaltende Aerosol steht
               in der kleineren Sprühdose unter einem höheren Druck und strömt daher bei diesem Umfüllvorgang
               in die den Stammlack enthaltende Aerosolsprühdose über.
 
            [0005] Bei der Härterkomponente handelt es sich in der Regel um Polyisocyanat, welches durch
               unsachgemäße Handhabung während des Umfüllvorganges auch seitlich herausspritzen kann
               und zu Verletzungen des Anwenders führen kann, insbesondere wenn es in Kontakt mit
               den Augen des Anwenders kommt.
 
            [0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Umfüllvorgang einfacher
               und sicherer zu gestalten.
 
            [0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgesehen, daß die Aerosoldose Teil einer Zweikomponenten-Lacksprühdose
               ist und die Führung einen Aufnahmeraum für die kleinere, die Härterkomponente enthaltende
               Aerosoldose bildet, der bis zur oberen Abschlußwand der Schutzkappe reicht, und daß
               in der an die kleinere Aerosoldose angrenzenden Abschlußwand ein Auslöseteil vorgesehen
               ist, der unter Kraftwirkung nach innen und gegen die kleinere Aerosoldose drückbar
               ist, die dadurch axial so weit aus ihrem Aufnahmeraum herausdrückbar ist, daß der
               Umfüllvorgang der unter höherem Druck stehenden Härterkomponente in die Zweikomponenten-Lacksprühdose
               möglich ist. Die kleinere Aerosoldose wird auf diese Weise zu einer Einheit mit der
               größeren Sprühdose und sie ist geschützt im Inneren der Schutzkappe angeordnet.
 
            [0008] In Weiterbildung der Erfindung kann der Aufnahmeraum für die kleinere Aerosoldose
               Führungsrippen aufweisen, die von der Wandung der Schutzkappe nach innen abragen und
               deren Innenkanten an der kleineren Aerosoldose klemmend anliegen. Die Abmessungen
               der Schutzkappe und der Führung können dabei so gewählt werden, daß der Ventilstutzen
               der kleineren Aerosoldose schon auf dem Sitz des Sprühventils der Sprühdose aufliegt,
               wenn die kleinere Aerosoldose in ihrem Aufnahmeraum gehalten ist. Erst durch den Druck
               von außen auf den Auslöseteil wird die kleine Aerosoldose axial innerhalb ihrer Führung
               verschoben, bis ihr Ventilstutzen in das Ventil der den Stammlack enthaltenden Dose
               eindringt und den Umfüllvorgang bewirkt. Durch die Ausgestaltung der neuen Schutzkappe
               wird dabei zum einen die Sicherheit gegeben, daß die beiden zueinander passenden Ventilteile
               ordnungsgemäß und ohne Schwierigkeiten ineinandergeführt werden. Zum anderen wird
               auch gewährleistet, da die Schutzkappe beim Umfüllvorgang nicht von der größeren Sprühdose
               abgenommen zu werden braucht, daß der Anwender auch bei einer gewissen Fehlfunktion
               des Umfüllvorganges nicht durch spritzendes Polyisocyanat verletzt werden kann. Die
               neue Schutzkappe übernimmt daher mehrere Funktionen. Sie dient in üblicher Weise als
               Schutz für das Ventil der Sprühdose, sie dient als Führung und als Auslöser für den
               Umfüllvorgang selbst und sie dient als Schutz während des Umfüllvorganges.
 
            [0009] In Weiterbildung der Erfindung kann der Auslöseteil als eine Betätigungslasche ausgebildet
               sein, die über Sollbruchstellen in der Ebene der Abschlußwand der Schutzkappe gehalten
               ist und am Boden der kleineren Aerosoldose anliegt. Diese Ausgestaltung läßt sich,
               insbesondere wenn die Schutzkappe in an sich bekannter Weise aus Kunststoff hergestellt
               wird, einfach verwirklichen. Schließlich kann an der Schutzkappe auch noch eine Aufnahme
               für den nach dem Umfüllvorgang benötigten Sprühkopf vorgesehen sein, die in einfacher
               Weise aus einer in einer Seitenwand der Schutzkappe angeordneten Öffnung bestehen
               kann, in die der Sprühkopf bis zur endgültigen Verwendung des vorbereiteten Zweikomponenten-Lackaerosolgemisches
               eingesetzt wird.
 
            [0010] Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen dargestellt und
               wird im folgenden beschrieben. Es zeigen:
               
               
                  - Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Zweikomponenten-Lacksprühdose mit einer aufgesetzten und
                     geschnitten dargestellten Schutzkappe nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung des Bereiches II der Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine Variante einer Schutzkappe nach der Erfindung.
 
            [0011] Die Fig. 1 läßt erkennen, daß auf eine Sprühdose 1 an sich bekannter Bauart eine
               Schutzkappe 2 aufgesetzt ist, die beim Ausführungsbeispiel aus Kunststoff hergestellt
               ist. Diese Schutzkappe 2 sitzt mit einem Rand 3 auf einem Wulst 4 der Sprühdose 1
               auf, der um einen das Sprühventil 5 der Sprühdose 1 enthaltenden Dom 6 umläuft. Innerhalb
               der Schutzkappe 2 ist ein Aufnahmeraum 7 für eine zylindrische kleinere Aerosoldose
               8 gebildet, und zwar dadurch, daß mehrere Führungsrippen 9 vorgesehen sind, die in
               etwa radial zur Außenwand 2a der Schutzkappe 2 abstehen und mit ihren Innenkanten
               parallel zur Achse 10 der Sprühdose 1 verlaufen. Diese Führungsrippen 9 sind beim
               Ausführungsbeispiel so ausgebildet, daß sie von einem Führungsring 11 abstehen, der
               seinerseits durch Verstärkungsrippen 12 mit den Seitenwänden 2a verbunden ist.
 
            [0012] In dem innerhalb des vom Führungring 11 und den Führungsrippen 9 gebildeten Aufnahmeraum
               7 ist die zylindrische kleinere Aerosoldose 8 gehalten, beispielsweise dadurch, daß
               sich die inneren Kanten der Führungsrippen 9 reibungsschlüssig und fest an die Außenwand
               der kleineren Aerosoldose 8 andrücken.
 
            [0013] Der Aufnahmeraum 7 ist so gestaltet, daß die kleiner Aerosoldose 8 mit ihrem Boden
               8a am Boden 2d der Schutzkappe 2 anliegt. In diesem Bereich ist im Boden 2b der Schutzkappe
               2 eine Eindrücklasche 13 vorgesehen, die kreisrund ausgebildet sein kann und in ihrer
               in der Fig. 1 gezeigten Lage durch Sollbruchstellen, beispielsweise kleine Verbindungsstege,
               fluchtend zum Boden 2b der Schutzkappe 2 gehalten ist.
 
            [0014] Für den Umfüllvorgang des in der kleineren Aerosoldose 8 enthaltenen Härterkomponentenaerosols
               in die Sprühdose 1 ist die kleinere Aerosoldose 8 in bekannter Weise mit einem Umfüllventilstutzen
               14 versehen, der, wie insbesondere Fig. 2 zeigt, mit seinem Ende in den Einsteckkragen
               15 des nicht näher gezeigten Sprühventils 5 der Sprühdose 1 hereinreicht. In ähnlicher
               Weise wird in bekannter Art auch der Auslaßstutzen eines Sprühkopfes 16 auf das Sprühventil
               5 aufgesetzt, wenn das nach dem Umfüllvorgang in der Sprühdose 1 enthaltene Gemisch
               versprüht werden soll.
 
            [0015] Wie ohne weiteres aus Fig. 1 erkennbar ist, wird die kleinere Aerosoldose 8 innerhalb
               der Schutzkappe 2 sicher in einer Stellung gehalten, in der der Umfüllvorgang in einfacher
               Weise dadurch bewirkt werden kann, daß auf die Betätigungslasche 13 eine Kraft im
               Sinn des Pfeiles 17 ausgeübt wird, so daß die Betätigungslasche 13 nach innen und
               gegen den Boden 8a der Aerosoldose 8 gedrückt werden kann. Dadurch wird die Aerosoldose
               8 in ihrer Führung innerhalb des Aufnahmeraumes 7 axial zur Achse 10 nach unten gedrückt,
               wobei ihr Umfüllstutzen 14 das Ventil der Sprühdose 1 öffnet und den Umfüllvorgang
               der unter höherem Druck in der Aerosoldose 8 befindlichen Härterkomponente, die ebenfalls
               in Aerosolform vorliegt, in den Innenraum der Sprühdose 1 bewirkt. Bei diesem Umfüllvorgang
               wird ersichtlich die Gewähr für einen einwandfreien Überströmvorgang gegeben und es
               besteht, da die Schutzkappe 2 für den Umfüllvorgang nicht abgenommen zu werden braucht,
               auch Sicherheit dagegen, daß Teile der Härterkomponente durch unsachgemäße Handhabung
               nach außen dringen und zu Verletzungen des Anwenders führen können.
 
            [0016] Ist der Umfüllvorgang beendet, wird die Schutzkappe 2 abgenommen. Der in eine Öffnung
               21 in der Seitenwand 2a der Schutzkappe 2 eingesteckte Sprühkopf 16 wird nach innen
               entnommen und für den dann gewünschten Versprühvorgang des Zweikomponenten-Lackgemisches
               auf das Ventil 5 der Sprühdose 1 aufgesetzt.
 
            [0017] Fig. 3, in der für gleiche Teile auch gleiche Bezugszeichen verwendet worden sind,
               zeigt eine Variante der Schutzkappe 2' insofern, als hier die Führungsrippen 9' soweit
               nach unten gezogen sind, daß sie mit ihren unteren Enden bis zum unteren Rand 18 der
               Aerosoldose 8 reichen und dort mit nach innen gerichteten Nasen 19 versehen sind,
               die den schräg zum Rand 18 hin verlaufenden Abschnitt 20 der Aerosoldose 8 umgreifen
               und so zusätzlich zu den Reibungskräften der Führungsrippen 9' auch eine formschlüssige
               Axialsicherung der Aerosoldose 8 bewirken. Da die Führungsrippen 9' und ihre Nasen
               19 aus elastischem Kunststoff hergestellt sind, werden diese Nasen 19 dann, wenn in
               der vorher geschilderten Weise im Sinn des Pfeiles 17 auf die Lasche 13 gedrückt wird,
               durch die in Richtung der Achse 10 nach unten bewegte Aerosoldose 8 zur Seite gedrückt.
               Diese Sicherungsnasen 19 können aber, ebenso wie jede andere durchführbare Axialsicherung
               verhindern, daß die Aerosoldose 8 in unbeabsichtigter Weise schon vor dem gewünschten
               Umfüllvorgang in Richtung zur Sprühdose 1 bewegt wird.
 
            [0018] Natürlich ist es auch möglich, auf die Anordnung des Ringes 11 innerhalb der Schutzkappe
               2, 2' zu verzichten und die Führungsrippen 9, 9' unmittelbar von der Wandung 2a aus
               bis zur Anlage an der Aerosoldose 8 nach innen zu führen.
 
          
         
            
            1. Schutzkappe für eine Aerosoldose, die mit ihrem Rand (3) fest, aber abnehmbar auf
               einem um das Sprühventil (5) umlaufenden Wulst (4) der unter Druck stehenden Dose
               (1) aufsetzbar und in ihrem Inneren mit einer zentralen Führung für eine kleinere
               Aerosoldose versehen ist, deren Umfüllstutzen nach Einsetzen in die Führung auf dem
               Sitz des Ventils der Dose aufliegt,
               dadurch gekennzeichnet, daß
               die Aerosoldose Teil einer Zweikomponenten-Lacksprühdose ist, und die Führung einen
               Aufnahmeraum (7) für die kleinere, die Härtekomponente enthaltende Aerosoldose bildet,
               der bis zur oberen Abschlußwand (2b) der Schutzkappe (2) reicht, und daß in dem an
               die kleinere Aerosoldose angrenzenden Bereich der Abschlußwand (2b) ein Auslöseteil
               (13) vorgesehen ist, der unter Kraftwirkung nach innen und gegen die kleinere Aerosoldose
               drückbar ist, die dadurch axial so weit aus ihrem Aufnahmeraum herausdrückbar ist,
               daß der Umfüllvorgang der unter höherem Druck stehenden Härterkomponente in die Zweikomponenten-Lacksprühdose
               möglich ist.
 
            2. Schutzkappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeraum (7) Führungsrippen
               (9) aufweist, die von der Wandung der Schutzkappe (2) nach innen abragen.
 
            3. Schutzkappe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenkanten der Führungsrippen
               (9) an der kleineren Aerosoldose (8) klemmend anliegen.
 
            4. Schutzkappe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrippen
               (9') Anschläge (19) zur Axialsicherung der kleineren Aerosoldose (8) in ihrem Aufnahmeraum
               (7) aufweisen.
 
            5. Schutzkappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslöseteil als eine
               Betätigungslasche (13) ausgebildet ist, die über Sollbruchstellen in der Ebene der
               Abschlußwand (2b) gehalten ist.
 
            6. Schutzkappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Aufnahme (21) für den
               nach dem Umfüllvorgang benötigten Sprühkopf (16) in der Schutzkappe (2) vorgesehen
               ist.
 
            7. Schutzkappe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme von einer in
               einer Seitenwandung (2a) der Schutzkappe (2) angeordneten Öffnung (21) gebildet ist,
               in die der Sprühkopf (16) passend eingesetzt ist.