[0001] Die Erfindung betrifft verschiedene Koksofenbedienungseinrichtungen einer Koksofenbedienungsmaschine
für einen Verkokungsofen mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Verkokungskammern,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Des weiteren betrifft die Erfindung verschiedene Verfahren zur Bedienung eines eine
Vielzahl von nebeneinander angeordneten Verkokungskammern aufweisenden Verkokungsofens
mittels einer Koksofendienungsmaschine, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
[0003] Koksofenbedienungsmaschinen sowie Verfahren zur Bedienung eines Verkokungsofens mittels
derartiger Koksofenbedienungsmaschinen jeweils der eingangs genannten Art sind aus
der Praxis bereits seit Jahrzehnten bekannt. Bei dem bekannten Verfahren werden im
Anschluß an den Verkokungsvorgang die Ofentüren der jeweiligen Verkokungskammer mit
Hilfe einer Türhebereinrichtung geöffnet. Die Türhebereinrichtung weist dazu einen
Türheber auf, an dem entsprechende Mittel (Haken) zum Eingreifen in korrespondierende
taschenartige Öffnungen an den Türen dienen. Die Öffnungen haben dabei ein bestimmtes
vorgegebenes Spiel, so daß auch bei einem nicht-zentrischen Ansetzen des Türhebers
die Haken in die Öffnungen eingreifen können und die Ofentür abgenommen werden kann.
Nach dem Öffnen der Türen wird an der Ausdrückseite des Ofens eine Kokskuchenführung
einer Kokskuchenführungseinrichtung angesetzt, um den in der Regel vor den Kammern
befindlichen Meistergang zu überbrücken, so daß der ausgedrückte Koks beispielsweise
in einen Kokslöschwagen fällt. Das Ausdrücken des Kokses aus der jeweiligen Verkokungskammer
erfolgt über eine Koksausdrückeinrichtung mit einem stempelartig ausgebildeten Druckkopf.
[0004] Nach dem Ausdrücken des Kokses aus der jeweiligen Verkokungskammer ist es erforderlich,
die Dichtflächen an den Ofentüren und am Rahmen der jeweiligen Verkokungskammer zu
reinigen, da beim Verkokungsvorgang Ablagerungen und andere Verunreinigungen entstehen,
die sich an den vorgenannten Dichtflächen absetzen. Diese Ablagerungen können den
gasdichten Abschluß der Verkokungskammern beeinträchtigen und müssen daher entfernt
werden. Zur Reinigung des Rahmens der Verkokungskammer dient eine Rahmenreinigungseinrichtung
mit einem Rahmenreiniger, der zur Reinigung des Rahmens an diesen an- bzw. eingesetzt
wird. Gleichzeitig wird die abgenommene Ofentür zu Reinigungszwecken einer Türreinigungsein-richtung
auf der Koksofenbedienungsmaschine zugeführt. Nach Beendigung der Reinigungsvorgänge
wird die Tür wieder in den Rahmen zum Verschluß der Verkokungskammern eingesetzt.
[0005] Verkokungsöfen der vorgenannten Art bestehen aus einer Vielzahl von scheibenartig
ausgebildeten Verkokungskammern, die in einer langen Reihe nebeneinander angeordnet
sind, wobei die Batterieachse in der Regel quer zu den einzelnen Kammerlängs- bzw.
Ofenachsen verläuft. Im Idealfall stehen die einzelnen Verkokungskammern jeweils vertikal,
d. h. die Ofenachse befindet sich in einer vertikalen Ebene. Allerdings kann es passieren,
daß Verkokungskammern abweichend von der Vertikalen ausgerichtet sind. Diese Fehlausrichtung
bzw. Schrägstellung der Verkokungskammern, die seit Jahrzehnten bekannt ist, wird
beim Türabheben und beim Rahmenreinigen dadurch ausgeglichen, daß der vertikal ausgerichtete
Türheber und auch der gleichfalls vertikal ausgerichtete Rahmenreiniger über einen
entsprechenden Antrieb in die taschenartigen Öffnungen bzw. den Rahmen hineingepreßt
werden, um die Tür abzuheben bzw. den Rahmen zu reinigen. Dabei kann es insbesondere
im Bereich des Rahmens zu Beschädigungen kommen. Das gleiche Problem tritt beim Wiedereinsetzen
der Ofentüren auf. Auch hierbei wird mit entsprechendem Druck die vom Türheber vertikal
gehaltene Ofentür in den Rahmen der schräg ausgerichteten Verkokungskammer eingepreßt.
Bedingt durch das vorgenannte Einpressen des Rahmenreinigers bzw. der Ofentür in den
Rahmen kommt es zu Beschädigungen und Verformungen des Rahmens und auch der Ofentüren,
so daß die Dichtigkeit der Verkokungskammern an diesen Stellen nicht mehr gewährleistet
ist und dadurch bedingte Emissionsprobleme auftreten können. Wird die Schrägstellung
der Verkokungskammern bzw. der Kammerrahmen und Ofentüren zu groß, kommt es zudem
zu Problemen mit den Koksofenbedienungseinrichtungen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Koksofenbedienungseinrichtungen und -maschinen
und Verfahren zur Bedienung von Verkokungsöfen jeweils der eingangs genannten Art
zur Verfügung zu stellen, wobei Emissionsprobleme bedingt durch Undichtigkeiten an
den Ofentüren und den jeweiligen Rahmen nicht mehr auftreten sowie eine exakte Bedienung
gewährleistet ist.
[0007] Die zuvor hergeleitete Aufgabe wird vorrichtungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs
1, verfahrensgemäß mit dem Merkmal des Anspruchs 8 gelöst.
[0008] Durch die Erfindung ist sichergestellt, daß die einzelnen Koksofenbedienungseinrichtungen,
die auf der Koksofenbedienungsmaschine angeordnet sind und die an die jeweiligen Verkokungskammern
heran- bzw. in diese hineingefahren werden, an die jeweilige Schrägstellung der einzelnen
Verkokungskammern angepaßt werden können, so daß die einzelnen Koksofenbedienungseinrichtungen
die gleiche Schrägstellung wie die schräggestellten Verkokungskammern aufweisen. Hierdurch
ist gewährleistet, daß beim Türabheben bzw. -wiedereinsetzen, beim Ansetzen der Kokskuchenführung,
bei der Rahmenreinigung und beim Einführen des Druckkopfes keine Kräfte auf den Rahmen
der Verkokungskammer ausgeübt werden, die zu einer Beschädigung des Rahmens oder der
jeweiligen Ofentüren führen können. Durch die Schonung des Rahmens treten dementsprechend
keine Beschädigungen oder Verformungen auf und folglich ergeben sich auch keine Undichtigkeiten
im Bereich des Rahmens mehr. Wichtig ist im übrigen auch, daß sich die Erfindung nicht
nur bei Altanlagen, sondern auch bei Neuanlagen verwirklichen läßt, so daß sich eine
grundsätzliche Schonung der Rahmen und Ofentüren der einzelnen Verkokungskammern ergibt.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, daß
der Türheber, die Kokskuchenführung und der Rahmenreiniger an ihrem jeweiligen oberen
Ende um eine zur Ofenachse parallele Achse gelenkig gelagert sind. Grundsätzlich ist
es zwar günstig, wenn die Lagerung zur erfindungsgemäßen Verschwenkung durch den geometrischen
Mittelpunkt des Türhebers, der Kokskuchenführung bzw. des Rahmenreinigers verläuft.
Da der Koks jedoch durch die Kokskuchenführung hindurchgeführt wird, ist die mittige
Lagerung schwierig zu verwirklichen. Daher bietet sich, jedenfalls soweit die Kokskuchenführung
betroffen ist, besonders die schwenkbare Lagerung am oberen Ende der Kokskuchenführung
an. Da die Koksofenbedienungsmaschine in der Regel während der Arbeit an einer Verkokungskammer
nicht verfahren wird, ist es dann günstig, den Rahmenreiniger und den Türöffner in
gleicher Weise wie die Kokskuchenführung gelenkig zu lagern, vorzugsweise über Kardan-
oder Kugelgelenke.
[0010] Demgegenüber bietet es sich bei einer Koksofenbedienungsmaschine ohne Kokskuchenführung
grundsätzlich an, den Türöffner, den Rahmenreiniger und/oder den Druckkopf zentral
schwenkbar zu lagern.
[0011] Zur Realisierung der Verschwenkung sind dem Türheber, der Kokskuchenführung, dem
Rahmenreiniger und dem Druckkopf jeweils eine Stelleinrichtung zugeordnet. Um den
jeweils erforderlichen Schwenkwinkel zur Anpassung an die Schrägstellung der jeweiligen
Verkokungskammer einstellen zu können, weist die Stelleinrichtung eine Wegmeßeinrichtung
auf, so daß millimetergenau die erforderliche Verschwenkung eingestellt werden kann.
Dabei ist bei einer einfachen Ausgestaltung vorgesehen, daß die Stelleinrichtung wenigstens
einen Hydraulikzylinder aufweist. Der Hydraulikzylinder ist dann einerseits an einem
nicht schwenkbaren Teil der jeweiligen Einrichtung befestigt und wirkt andererseits
auf das zu verschwenkende Teil. Dies gilt jedenfalls im Zusammenhang mit dem Türheber
und dem Rahmenreiniger. Bei der Kokskuchenführung kann eine andere Ausgestaltung der
Stelleinrichtung vorgesehen sein. Hierbei wirkt auf jede der beiden Außenseiten der
Kokskuchenführung ein Hydraulikzylinder, wobei die beiden Hydraulikzylinder an einem
nicht verschwenkbaren Teil der Kokskuchenführungseinrichtung befestigt sind und die
Zylinderköpfe vorzugsweise jeweils an einer an jeder Außenseite vorgesehenen Führung
der Kokskuchenführung laufen. An den Zylinderköpfen können sich zur leichteren Verschiebbarkeit
der Kokskuchenführung entsprechende Rollen befinden.
[0012] Grundsätzlich ist es möglich, an der erfindungsgemäßen Koksofenbedienungsmaschine
eine Sensoreinrichtung zur optischen Erkennung des Schwenkwinkels der einzelnen Verkokungskammern
gegenüber der Vertikalen vorzusehen. In diesem Falle verschwenken die einzelnen Einrichtungen
dann in Abhängigkeit des jeweils erkannten Schwenkwinkels und zwar bei jeder Bedienung
erneut abhängig vom zuvor erkannten Winkel. Bei einer einfacheren, halbautomatischen
Ausgestaltung ist eine Steuereinrichtung zur manuellen Eingabe und Speicherung des
Schwenkwinkels der Verkokungskammern gegenüber der Vertikalen vorgesehen. In diesem
Fall werden die Schwenkwinkel der einzelnen Einrichtungen in Abhängigkeit von der
Schrägstellung der jeweiligen Verkokungskammern manuell eingestellt und gespeichert,
wobei die Koksofenbedienungsmaschine die jeweiligen Einrichtungen dann in die zuvor
eingestellten Winkel schwenkt, wenn die betreffenden Verkokungskammern angefahren
werden. Diese Ausgestaltung bietet sich deshalb an, da es sich herausgestellt hat,
daß das an sich unerwünschte Schrägstellen der Verkokungskammern ausgesprochen langsam
erfolgt und daß nur hin und wieder eine Neujustierung der Schwenkwinkels vorgenommen
werden muß.
[0013] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
[0014] Es zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer an einem Verkokungsofen verfahrbaren Koksofenbedienungsmaschine
auf der Koksseite,
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf eine entlang dem Verkokungsofen verfahrbare Koksofenbedienungsmaschine,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine Türhebereinrichtung mit Türheber beim Öffnen einer Tür,
- Fig. 4
- eine der Fig. 3 entsprechende Ansicht mit abgenommener Ofentür im abgeschwenkten Zustand
des Türhebers,
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht der Türhebereinrichtung aus Fig. 3 entlang der Schnittlinie
V - V aus Fig. 3,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht der Türhebereinrichtung aus Fig. 3,
- Fig. 7
- eine Vorderansicht der Türhebereinrichtung aus Fig. 3 mit abgenommener Ofentür,
- Fig. 8
- eine Seitenansicht einer Kokskuchenführungseinrichtung,
- Fig. 9
- eine Ansicht der Kokskuchenführungseinrichtung in Pfeilrichtung IX aus Fig. 8,
- Fig. 10
- eine Querschnittsansicht der Kokskuchenführungseinrichtung aus Fig. 8 entlang der
Schnittlinie X - X aus Fig. 8,
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf die Kokskuchenführungseinrichtung aus Fig. 8 in Pfeilrichtung
XI,
- Fig. 12
- eine Seitenansicht einer Rahmenreinigungseinrichtung,
- Fig. 13
- eine Draufsicht auf einen Teil der Rahmenreinigungseinrichtung aus Fig. 12 und
- Fig. 14
- eine Draufsicht auf die Türheber-, die Kokskuchenführungs- und die Rahmenreinigungseinrichtung.
[0015] In Fig. list eine als Koksüberleitmaschine ausgebildete Koksofenbedienungsmaschine
1 dargestellt. Die Koksofenbedienungsmaschine 1 dient zur Bedienung eines Verkokungsofens
2, der eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Verkokungskammern 3 aufweist.
Die Koksofenbedienungsmaschine 1 ist dabei an den Verkokungskammern 3 vorbei entlang
der Batterieachse L auf Schienen verfahrbar.
[0016] Wesentliche Bestandteile der in Fig. 1 dargestellten Koksofenbedienungsmaschine 1
sind eine Türhebereinrichtung 4, eine Kokskuchenführungseinrichtung 5 und eine Rahmenreinigungseinrichtung
6 als Koksofenbedienungseinrichtungen, die nebeneinander bzw. parallel zueinander
auf der Koksofenbedienungsmaschine 1 angeordnet sind, was sich aus den Fig. 2 und
14 ergibt. Die Türhebereinrichtung 4, die in den Fig. 3 bis 7 näher dargestellt ist,
weist einen Türheber 7 für die Ofentüren 8 der Verkokungskammern 3 auf. Der Türheber
7 ist über entsprechende Mittel der Türhebereinrichtung 4 in Richtung der Ofenachse
M der Verkokungskammer 3 bewegbar. Die Kokskuchenführungseinrichtung 5, die in den
Fig. 8 bis 11 näher dargestellt ist, weist eine Kokskuchenführung 9 auf. Die Kokskuchenführung
9 selbst ist, wie der Türheber 7 auch, in Richtung der Ofenachse M bewegbar. Die Rahmenreinigungseinrichtung
6, die in den Fig. 12 und 13 dargestellt ist, weist einen Rahmenreiniger 10 auf, der
zum Reinigen der Rahmen 11 der Verkokungskammern 3 dient. Auch der Rahmenreiniger
10 ist in Richtung der Ofenachse M bewegbar.
[0017] Die Türhebereinrichtung 4 weist eine Führung 12 auf, an der ein in Richtung der Ofenachse
M über Rollen 13 verfahrbarer Arm 14 verschieblich gehalten ist. Am Arm 14 wiederum
ist ein Schwenkarm 15 drehbar gehalten, über den eine über den Türheber 7 abgenommene
Ofentür 8 aus der Stellung gemäß Fig. 3 in die Stellung gemäß Fig. 4 gefahren werden
kann, um dort von einer stationären Ofentürreinigungseinrichtung gereinigt zu werden.
Zur Verschiebung des Arms 14 in der Führung 12 dient ein Hydraulikzylinder 16. Der
Türheber 7 selbst weist Haken 17a zum Eingreifen in entsprechende Taschen 17b an der
Ofentür 8 auf. Des weiteren ist der Türheber 7 mit Entriegelungsmechanismen 18 zur
Entriegelung der Ofentüren 8 versehen.
[0018] Wichtig ist nun, daß der Türheber 7 im Bereich seines oberen Endes zur Verschwenkung
um eine zur Ofenachse M parallele Achse über ein Kardangelenk 19 gelenkig gelagert
ist. Um die Verschwenkung um die Ofenachse M bzw. eine dazu parallele Achse zu ermöglichen,
ist eine Stelleinrichtung 20 vorgesehen, der einer Wegmeßeinrichtung zugeordnet ist.
Die Stelleinrichtung 20 weist vorliegend einen Hydraulikzylinder 21 auf, der mit einem
nicht schwenkbaren Arm 22 einerseits und dem Türheber 7 andererseits verbunden ist.
Durch die gelenkige Aufhängung über das Kardangelenk 19 und die Verstellmöglichkeit
über den Hydraulikzylinder 21 läßt sich der Türheber 7 um eine Schwenkachse des Kardangelenks
19 verschwenken, wie dies durch den Pfeil X in Fig. 7 angedeutet ist. Hierdurch läßt
sich in einfacher Weise die Stellung des Türhebers 7 gegenüber der Vertikalen an die
Schrägstellung der jeweiligen Verkokungskammern 3 anpassen. Im übrigen läßt sich der
Türheber 7 aber auch um die Batterieachse L bzw. eine dazu parallele Achse verschwenken,
wie dies in Fig. 6 durch die Darstellung des Pfeiles Y gezeigt ist. Auch hierzu wird
um die entsprechende Achse des Kardangelenks 19 geschwenkt. Zur Verschwenkung in Richtung
des Pfeiles Y dient ein Hydraulikzylinder 21a, der einerseits an dem Türheber 7 und
andererseits mit dem nicht verschwenkbarem Arm 22 verbunden ist. Die Bewegungsrichtung
des Hydraulikzylinders 21a ist quer zur Bewegungsrichtung des Hydraulikzylinders 21.
[0019] In den Fig. 8 bis 11 ist die Kokskuchenführungseinrichtung 5 mit der Kokskuchenführung
9 näher dargestellt. Die Kokskuchenführungseinrichtung 5 weist eine Führung 23 auf,
innerhalb der die Kokskuchenführung 9 über Rollen 24 in Richtung auf die Verkokungskammer
3 zu, also in Richtung der Ofenachse M, verfahrbar ist. Zum Verfahren der Kokskuchenführung
9 dient ein entsprechender Hydraulikantrieb 25, der auf die Kokskuchenführung 9 wirkt.
Die Kokskuchenführung 9 selbst ist über Schlitten 26, 27, an denen die Rollen 24 vorgesehen
sind, verfahrbar. Die gelenkige Lagerung zur Verschwenkung der Kokskuchenführung 9
um eine zur Ofenachse M parallele Achse erfolgt über zwei Bolzen 28 an den jeweiligen
Schlitten 26, 27, über die die Kokskuchenführung 9 an den Schlitten 26, 27 aufgehängt
ist. Somit läßt sich die Schwenkbewegung um die Schwenkachse der Bolzen 28 verwirklichen,
wie dies durch den Pfeil X in Fig. 9 angedeutet ist. Im übrigen läßt sich die Kokskuchenführung
9 auch in Pfeilrichtung Y verschwenken, wie dies in Fig. 8 dargestellt ist, auch wenn
die Verschwenkmittel, über die diese Verschwenkung bewirkt werden kann, nicht im einzelnen
dargestellt sind.
[0020] Der Kokskuchenführung 9 ist ebenfalls eine Stelleinrichtung 20 zugeordnet. Die Stelleinrichtung
20 weist zwei Hydraulikzylinder 29, 30 auf, die jeweils auf eine Außenseite 31, 32
der Kokskuchenführung 9 wirken. Jeder der Hydraulikzylinder 29, 30 ist auf einem nicht
verschwenkbaren, also festen Teil 33 der Kokskuchenführungseinrichtung 5 befestigt.
Am äußeren Ende der Hydraulikzylinder 29, 30 befinden sich Rollen 34 zur Anlage an
der jeweiligen Außenseite 31, 32 der Kokskuchenführung 9. Für die Rollen 33, 34 können
entsprechende Führungen an den Außenseiten 31, 32 vorgesehen sein.
[0021] In den Fig. 12 und 13 ist die Rahmenreinigungseinrichtung 6 mit dem Rahmenreiniger
10 dargestellt. Der Rahmenreiniger 10 weist eine Reihe von Messern 35 auf, über die
der Rahmen 11 zu reinigen ist. Zur Bewegung des Rahmenreinigers 10 in Richtung der
Ofenachse M ist die Rahmenreinigungseinrichtung 6 in entsprechender Weise wie die
Türhebereinrichtung 4 aufgebaut und weist von daher eine Führung 36 auf, an der ein
in Richtung der Ofenachse M, also auf die jeweilige Verkokungskammer 3 zu, über Rollen
37 verfahrbarer Arm 38 verschieblich gehalten ist, Zur Verschiebung des Arms 38 dient
ein Hydraulikzylinder 39. Am Arm 38 ist wiederum ein Schwenkarm 40 drehbar gehalten,
an dem der Rahmenreiniger 10 befestigt ist. Der Schwenkarm 40 ist erforderlich, da
die Rahmenreinigungseinrichtung 6 versetzt zur zu reinigenden Verkokungskammer 3 angeordnet
ist (vgl. Fig. 14). Mit dem Schwenkarm 40 verbunden ist ein weiterer Arm 40a, an dem
ein Hydraulikzylinder 41 mit seinem einen Ende befestigt ist. Der Hydraulikzylinder
41 ist mit seinem anderen Ende wiederum mit dem Rahmenreiniger 10 verbunden. Um den
Rahmenreiniger 10 um eine zur Ofenachse M parallele Achse verschwenken zu können,
ist der Rahmenreiniger 10 an seinem oberen Ende über ein Kardangelenk 42 gelagert
bzw. aufgehängt. Durch Betätigung des Hydraulikzylinders 41 läßt sich also der Rahmenreiniger
10 um eine Schwenkachse des Kardangelenks 42, die parallel zur Ofenachse M ist, verschwenken.
Des weiteren ist ein Hydraulikzylinder 43 vorgesehen, der ebenfalls mit dem weiteren
Arm 40a und dem Rahmenreiniger 10 verbunden ist. Die Ausrichtung des Hydraulikzylinders
43 ist allerdings quer zur Ausrichtung des Hydraulikzylinders 41. Durch Betätigung
des Hydraulikzylinders 43 läßt sich der Rahmenreiniger 10 ebenfalls um eine entsprechende
Achse des Kardangelenks 42 verschwenken, wie dies in Fig. 12 durch die Pfeilrichtung
Y dargestellt ist.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren läuft nun wie folgt ab:
[0023] Zunächst werden die Schrägstellungen aller Verkokungskammern 3 des Verkokungsofens
2 manuell eingegeben und für jede Verkokungskammer gespeichert. Die gespeicherten
Werte werden dann bei der Bedienung der einzelnen Verkokungskammern 3 von einer Steuereinrichtung
berücksichtigt, so daß für jede Verkokungskammer 3 des Koksofens der erforderliche
Schwenkwinkel feststeht. Fährt nun die in Fig. 1 dargestellte Koksüberleitmaschine
eine bestimmte Verkokungskammer 3 an, wird über die Steuereinrichtung beim Öffnen
der betreffenden Ofentür 8 der Türheber 7 in die entsprechende Schrägstellung der
Verkokungskammer 3 und damit auch der Ofentür 8 geschwenkt. Sodann wird die Ofentür
8 abgenommen. Nach der Abnahme der Ofentür 8 wird diese in die Reinigungsstellung
gemäß Fig. 4 gefahren. Dabei wird die Ofentür 8 in den vertikalen Zustand zurückgefahren,
so daß die Ofentür 8 von einer im einzelnen nicht dargestellten, vertikal angeordneten
Ofentürreinigungseinrichtung auf der Maschine 1 gereinigt werden kann. Sodann wird
die Kokskuchenführung 9 an die geöffnete Verkokungskammer 3 angesetzt. Auch hierbei
wird die Schrägstellung der Verkokungskammer 3 durch Verschwenken der Kokskuchenführung
9 über die Hydraulikzylinder 29, 30 berücksichtigt. Der Koks wird dann aus der betreffenden
Verkokungskammer 3 herausgedrückt und fällt nach Führung über die Kokskuchenführung
9 in den in Fig. 1 dargestellten Kokslöschwagen 44. Sodann wird die Kokskuchenführung
9 in die in Fig. 14 dargestellte Rückzugsstellung gefahren. Anschließend wird der
Rahmenreiniger 10 zur Reinigung des Rahmens 11 der betreffenden Verkokungskammer 3
in die in Fig. 14 dargestellte Reinigungsstellung gefahren, so daß der Reinigungsvorgang
durchgeführt werden kann. Ist der Reinigungsvorgang abgeschlossen, wird der Rahmenreiniger
10 in die Rückzugsstellung gefahren, während die Ofentür 8 der betreffenden Verkokungskammer
3 über den Türheber 7 wieder eingesetzt wird. Auch hierbei wird wieder die Schrägstellung
der jeweiligen Verkokungskammer 3 über die Steuereinrichtung berücksichtigt, so daß
der Türheber 8 entsprechend geschwenkt wird.
1. Koksofenbedienungseinrichtung einer Koksofenbedienungsmaschine (1) für einen Verkokungsofen
(2) mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Verkokungskammern (3), wobei
die Koksofenbedienungsmaschine (1) entlang den Verkokungskammern (3) in Richtung der
Batterieachse (L) verfahrbar ist, mit
a) einer einen Türheber (7) aufweisenden Türhebereinrichtung (4) zur Bedienung der
einzelnen Ofentüren (8) der Verkokungskammern (3), wobei der Türheber (7) quer zur
Batterieachse (L) in Richtung auf die einzelnen Verkokungskammern (3) verfahrbar ist,
und/oder
b) einer eine Kokskuchenführung (9) aufweisenden Kokskuchenführungseinrichtung (5),
wobei die Kokskuchenführung (9) quer zur Batterieachse (L) in Richtung auf die einzelnen
Verkokungskammern (3) verfahrbar ist, und/oder
c) einer einen Rahmenreiniger (10) aufweisenden Rahmenreinigungseinrichtung (6) zum
Reinigen der Rahmen (11) der einzelnen Verkokungskammern (3), wobei der Rahmenreiniger
(10) quer zur Batterieachse (L) in Richtung auf die einzelnen Verkokungskammern (3)
verfahrbar ist, und/oder
d) einer einen Druckkopf aufweisenden Koksausdrückeinrichtung zum Herausdrücken des
Kokses aus den einzelnen Verkokungskammern (3), wobei der Druckkopf quer zur Batterieachse
(L) in Richtung auf die einzelnen Verkokungskammern (3) verfahrbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Türheber (7) und/oder die Kokskuchenführung (9) und/oder der Rahmenreiniger
(10) und/oder der Druckkopf um die Ofenachse (M) der jeweiligen Verkokungskammer (3)
oder eine zur Ofenachse (M) parallele Achse schwenkbar sind/ist.
2. Koksofenbedienungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Türheber
(7) und/oder die Kokskuchenführung (9) und/oder der Rahmenreiniger (10) im Bereich
ihres jeweiligen oberen Endes zur Verschwenkung um die Ofenachse (M) oder eine zur
Ofenachse (M) parallele Achse gelenkig gelagert sind/ist und daß, vorzugsweise, die
gelenkige Lagerung über Bolzen, Kardan- oder Kugelgelenke erfolgt.
3. Koksofenbedienungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Türheber (7) und/oder der Kokskuchenführung (9) und/oder dem Rahmenreiniger (10)
jeweils eine Stelleinrichtung (20) zur Verschwenkung zugeordnet ist und daß, vorzugsweise,
die Stelleinrichtung (20) mit einer Wegmeßeinrichtung versehen ist.
4. Koksofenbedienungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß
a) die dem Türheber (7) zugeordnete Stelleinrichtung (20) wenigstens einen Hydraulikzylinder
aufweist und daß ein Hydraulikzylinder einerseits mit einem nicht verschwenkbaren
Teil der Türhebereinrichtung (4) und andererseits mit dem Türheber (7) verbunden ist
und/oder
b) daß die dem Rahmenreiniger (10) zugeordnete Stelleinrichtung (20) wenigstens einen
Hydraulikzylinder aufweist und ein Hydraulikzylinder einerseits mit einem nicht verschwenkbaren
Teil der Rahmenreinigungseinrichtung (6) und andererseits mit dem Rahmenreiniger (10)
verbunden ist und/oder
c) daß die der Kokskuchenführung zugeordnete Stelleinrichtung (20) wenigstens einen
Hydraulikzylinder aufweist, wobei auf wenigstens eine der beiden Außenseiten (31,
32) der Kokskuchenführung (9), vorzugsweise auf jede der Außenseiten (31, 32) ein
Hydraulikzylinder (29, 30) wirkt und wobei, vorzugsweise, jeder der Hydraulikzylinder
(29, 30) an einem nicht verschwenkbaren Teil (33) der Rahmenreinigungseinrichtung
(6) befestigt ist.
5. Koksofenbedienungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Sensoreinrichtung zur optischen Erkennung des Schwenkwinkels der Verkokungskammern
(3) gegenüber der Vertikalen vorgesehen ist.
6. Koksofenbedienungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Steuereinrichtung zur manuellen Eingabe und Speicherung des Schwenkwinkels
der Verkokungskammern (3) gegenüber der Vertikalen vorgesehen ist.
7. Koksofenbedienungsmaschine (1) mit wenigstens einer Koksofenbedienungseinrichtung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
8. Verfahren zur Bedienung eines eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Verkokungskammern
(3) aufweisenden Verkokungsofens (2) mittels einer Koksofenbedienungsmaschine (1),
wobei die Koksofenbedienungsmaschine (1) entlang den Verkokungskammern (3) in Richtung
der Batterieachse (L) verfahrbar ist, wobei
a) die Ofentüren (8) der einzelnen Verkokungskammern (3) mittels eines Türhebers (7)
einer Türhebereinrichtung (4) bedienbar sind und der Türheber (7) quer zur Batterieachse
(L) in Richtung auf die einzelnen Verkokungskammern (3) verfahrbar ist, und/oder
b) der aus der jeweiligen Verkokungskammer (3) gedrückte Koks über eine Kokskuchenführung
(9) geführt wird und die Kokskuchenführung (9) quer zur Batterieachse (L) in Richtung
auf die einzelnen Verkokungskammern (3) verfahrbar ist, und/oder
c) die Rahmen (11) der einzelnen Verkokungskammern (3) mittels eines Rahmenreinigers
(10) einer Rahmenreinigungseinrichtung (6) gereinigt werden und der Rahmenreiniger
(10) quer zur Batterieachse (L) in Richtung auf die einzelnen Verkokungskammern (3)
verfahrbar ist, und/oder
d) der Koks mittels eines Druckkopfes einer Koksausdrückeinrichtung aus den einzelnen
Verkokungskammern (3) gedrückt wird und der Druckkopf quer zur Batterieachse (L) in
Richtung auf die einzelnen Verkokungskammern (3) und in diese hinein verfahrbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
e) daß der Türheber (7) zum Ansetzen an die Ofentür (8) der jeweiligen Verkokungskammer
(3) in Abhängigkeit der Schrägstellung der jeweiligen Verkokungskammer (3) um die
Ofenachse (M) der jeweiligen Verkokungskammer (3) oder eine zur Ofenachse (M) parallele
Achse geschwenkt und der Schrägstellung der jeweiligen Verkokungskammer (3) angepaßt
wird und/oder
f) daß die Kokskuchenführung (9) zum Ansetzen an die jeweilige Verkokungskammer (3)
in Abhängigkeit der Schrägstellung der jeweiligen Verkokungskammer (3) um die Ofenachse
(M) der jeweiligen Verkokungskammer (3) oder eine zur Ofenachse (M) parallele Achse
geschwenkt und der Schrägstellung der jeweiligen Verkokungskammer (3) angepaßt wird
und/oder
g) daß der Rahmenreiniger (10) zum Ansetzen an den Rahmen der jeweiligen Verkokungskammer
(3) in Abhängigkeit der Schrägstellung der jeweiligen Verkokungskammer (3) um die
Ofenachse (M) der jeweiligen Verkokungskammer (3) oder eine zur Ofenachse (M) parallele
Achse geschwenkt und der Schrägstellung der jeweiligen Verkokungskammer (3) angepaßt
wird und/oder
h) daß der Druckkopf zum Drücken des Kokses aus der jeweiligen Verkokungskammer (3)
in Abhängigkeit der Schrägstellung der jeweiligen Verkokungskammer (3) um die Ofenachse
(M) der jeweiligen Verkokungskammer (3) oder eine zur Ofenachse (M) parallele Achse
geschwenkt und der Schrägstellung der jeweiligen Verkokungskammer (3) angepaßt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägstellung jeder Verkokungskammer
(3) gespeichert und bei Bedienung der jeweiligen Verkokungskammern (3) jeweils berücksichtigt
wird.