(19)
(11) EP 0 997 602 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.05.2000  Patentblatt  2000/18

(21) Anmeldenummer: 99890336.3

(22) Anmeldetag:  22.10.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 3/30, E06B 3/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 30.10.1998 AT 181498

(71) Anmelder: Fosodeder, Hubert
4902 Wolfsegg (AT)

(72) Erfinder:
  • Fosodeder, Hubert
    4902 Wolfsegg (AT)

(74) Vertreter: Babeluk, Michael, Dipl.-Ing. Mag. 
Patentanwalt Mariahilfer Gürtel 39/17
1150 Wien
1150 Wien (AT)

   


(54) System zur Verkleidung von Flügeln von Fenstern oder Türen


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Verkleidung von Flügeln von Fenstern oder Türen mit einem Isolierglaselement (5), das in dem Flügel (2) über mindestens einen Verglasungsklotz (9) gelagert ist, mit einem auf der Außenseite des Flügels (2) vorgesetzten Verkleidungselement (4), und mit einem Dichtungselement (20) zur Abdichtung des Verkleidungselementes (4) gegenüber dem Isolierglaselement (5). Hervorragende technische Eigenschaftcn werden mit einfachen Mitteln dadurch erreicht, daß das Dichtungselement (20) dazu ausgebildet ist, auch das Verkleidungselement (4) gegenüber dem Flügel (2) abzudichten.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Verkleidung von Flügeln von Fenstern oder Türen mit einem Isolierglaselement, das in dem Flügel über mindestens einen Verglasungsklotz gelagert ist, mit einem auf der Außenseite des Flügels vorgesetzten Verkleidungselement, und mit einem Dichtungselement zur Abdichtung des Verkleidungselementes gegenüber dem Isolierglaselement.

[0002] Um Holzfenster oder -türen vor der Verwitterung zu schützen, werden vielfach Verkleidungssysteme eingesetzt, die auf der Außenseite des Fensters bzw. der Tür angeordnet sind. Die vorliegende Erfindung betrifft bevorzugt solche Verkleidungssysteme, die nicht erst nachträglich aufgebracht werden, sondern die bereits bei der Herstellung eingeplant werden. Üblicherweise liegt dabei das Isolierglaselement an seiner Stirnkante und an der Rauminnenseite an dem Flügel an, und es wird an der Außenseite durch ein Verkleidungselement gehalten. Um ein Eindringen von Feuchtigkeit zwischen dem Isolierglaselement und dem Verkleidungselement zu verhindern, ist im allgemeinen ein Dichtungselement vorgesehen. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß die wärmetechnischen Eigenschaften eines solchen Systems unbefriedigend sind.

[0003] Die DE 43 26 115 A zeigt ein solches System mit einem entsprechenden Dichtungselement.

[0004] Aus der WO 94/25716 ist ein Verbundprofil aus Holzteilen, Metallprofilen und Kunststoffprofilen bekannt. Zwischen einem Metallprofil und einem Holzteil wird ein Isolierglaselement eingeklemmt, wobei Dichtungen vorgesehen sind, die die entsprechende Abdichtung vornehmen und das Isolierglaselement halten. Ein solches Profil ist in seinem Aufbau äußerst komplex und entsprechend aufwendig in der Herstellung.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das System der oben beschriebenen Art so weiterzubilden. daß auch unter schwierigen Bedingungen gute wärmetechnische Eigenschaften erreicht werden, insbesondere soll über lange Zeiträume hinweg eine völlige Dichtheit des Systems erreicht werden.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Dichtungselement dazu ausgebildet ist, das Verkleidungselement gegenüber dem Flügel abzudichten.

[0007] Wesentlich an der Erfindung ist, daß mit einem einzigen Dichtungselement eine doppelte Dichtungswirkung erreicht werden kann, so daß bei einfachstem Aufbau insbesondere der Bereich des Glasfalzes sicher von der Außenluft abgeschlossen ist, was neben wärmetechnischen Vorteilen auch eine Verlängerung der Lebensdauer des Isolierglaselementes mit sich bringt.

[0008] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß das Dichtungselement zwischen dem Isolierglaselement und dem Verkleidungselement eingeklemmt ist und eine Dichtlippe aufweist, die am Flügel anliegt. Dabei ist es insbesonders günstig, wenn die Dichtlippe zur Außenseite des Flügels hin gekrümmt ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß ein eventueller Überdruck im Bereich des Glasfalzes zufolge thermischer Dehnungen od. dgl. relativ leicht nach außen entweichen kann, indem die Dichtlippe von dem Flügel abhebt, in Gegenrichtung jedoch ein Eindringen von feuchter Luft oder dgl. sicher verhindert wird.

[0009] Eine besonders gute Abdichtung gegenüber dem Isolierglaselement wird erreicht, wenn das Dichtungselement einen Basisbereich aufweist, der mit einer Mehrzahl von knapp nebeneinander liegenden Lamellen ausgestattet ist, die an dem Isolierglaselement anliegen.

[0010] In einer bevorzugten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, daß das Verkleidungselement eine mit der Umgebung in Verbindung stehende Kammer aufweist, und daß das Dichtungselement diese Kammer gegen den Bereich des Glasfalzes abdichtet. Auf diese Weise wird zwar die Außenseite des Flügels hinterlüftet, was für die Lebensdauer günstig ist, es wird aber gleichzeitig eine hervorragende Abdichtung des Gesamtsystems ermöglicht.

[0011] Weiters betrifft die vorliegende Erfindung ein Dichtungselement, das insbesondere zur Verwendung in einem System vorgesehen ist, wie es oben beschrieben ist. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, daß der Basisbereich eine Mehrzahl von knapp nebeneinanderliegenden Lamellen aufweist, die dazu bestimmt sind, an einem Isolierglaselement anzuliegen. Ein solches Dichtungselement ist hervorragend geeignet, die Abdichtung von Verkleidungssystemen sicher und kostengünstig zu ermöglichen. Obwohl das erfindungsgemäße System und das erfindungsgemäße Dichtungselement primär für den Einsatz bei neu hergestellten Fenstern oder Türen gedacht ist, ist die Verwendung auch bei der Nachrüstung möglich.

[0012] In der Folge wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.

[0013] Es zeigen:

Fig. 1 eine erste Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Systems im Schnitt,

Fig. 2 eine weitere Ausführungsvariante in einer Darstellung entsprechend Fig. 1,

Fig. 3 bis 6 unterschiedliche Ausführungsvarianten von Dichtungselementen und die

Fig. 7 bis 9 weitere Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen Systems im Schnitt.



[0014] Die Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Stock 1 und einen Flügel 2 eines Fensters oder einer Für, wobei sowohl der Stock 1 als auch der Flügel 2 mit Verkleidungselementen 3, 4 abgedeckt sind. Die Abdeckung befindet sich auf der Raumaußenseite, wodurch ein Schutz gegen Feuchtigkeit und direkte Sonnenbestrahlung gegeben ist, was die Lebensdauer des Holzflügels wesentlich erhöht. Zwischen dem Flügelverkleidungselement 4 und einem Isolierglaselement 5 befindet sich ein Dichtungselement 20, das aus einem Basisbereich 6 mit einer Mehrzahl von knapp nebeneinanderliegenden Lamellen 7 besteht sowie einer angrenzenden Dichtlippe 8, welche an dem Flügel 2 mit einer Krümmung nach außen hin anliegt. Die Dichtlippe 8 gewährleistet eine vollständige Abdichtung des Isolierglaselements 5 gegenüber dem Flügel 2. Das Isolierglaselement 5 wird gegenüber dem Flügel 2 durch einen Verglasungsklotz 9 abgestützt. Das Dichtungselement 20 besitzt weiters einen Verankerungsbereich 10, der einen Endbereich 11 des Verkleidungselementes 4 umfaßt.

[0015] Die Ausführungsvariante von Fig. 2 entspricht im wesentlichen der von Fig. 1 mit dem Unterschied, daß zwischen dem Verkleidungselement 4 und dem Isolierglaselement 5 eine zusätzliche Abdichtung 12 vorgesehen ist. Weiters liegt die Dichtlippe 8 an einer Kante des Flügels 2 auf.

[0016] In der Fig. 3 ist das Dichtungselement 20 der Fig. 1 isoliert dargestellt. Die Fig. 4 zeigt das in der Fig. 2 eingesetzte Dichtungselement. Die Fig. 5 und 6 zeigen weitere Dichtungselement, die denen der Fig. bzw. 4 entsprechen, jedoch mit dem Unterschied, daß ein Verankerungsbereich 13 so ausgebildet ist, daß er in eine entsprechende Ausnehmung des Verkleidungselements 4 eingedrückt werden kann.

[0017] Die Fig. 7 und 8 zeigen die entsprechenden Ausführungen des Gesamtsystems mit den Dichtungselementen 20 nach Fig. 5 bzw. 6.

[0018] In der Fig. 9 ist ein System mit einem vereinfachten Dichtungselement 20 dargestellt. Besitzt einen annähernd rechteckigen Querschnitt und wird lediglich durch die Klemmwirkung zwischen dem Verkleidungselement 4 und dem Isolierglaselement 5 gehalten. Anstelle einer Dichtlippe, wie bei den vorigen Ausführungsvarianten, ist hier lediglich eine Auflagefläche vorgesehen, mit der das Dichtungselement 20 die Abdichtung gegenüber dem Flügel 2 gewährleistet.

[0019] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, Fenster oder Türen mit Verkleidungssystemen zu schaffen, bei denen mit einfachen Mitteln hervorragende wärmetechnische Eigenschaften erzielt werden.

[0020] Durch die umlaufende Abdichtung des Glasfalzes wird eine geschlossene Glasfalzkammer gebildet, welche eine eigenständige Kammertemperatur mit wesentlich reduzierter Neigung zur Kondensatbildung aufweist und so zu einer Verringerung des Wärmeleitkoeffizienten des Fensters bzw. der Türe führt. Ein weiterer Vorteil aus diesem abgedichteten Glasfalz ist ein verbessertes Schallschutzvermögen. Diese verbesserten Eigenschaften werden auch bei einer eventuell vom Glashersteller geforderten Mindestbelüftung des Glasfalzes nicht beeinträchtigt, da solche Öffnungen durch stumpfes Stoßen der Dichtung im Eckbereich erzielt werden kann.


Ansprüche

1. System zur Verkleidung von Flügeln von Fenstern oder Türen mit einem Isolierglaselement (5), das in dem Flügel (2) über mindestens einen Verglasungsklotz (9) im Glasfalz gelagert ist, mit einem auf der Außenseite des Flügels (2) vorgesetzten Verkleidungselement (4), und mit einem Dichtungselement (20) zur Abdichtung des Verkleidungselementes (4) gegenüber dem Isolierglaselement (5), dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungselement (20) dazu ausgebildet ist, auch das Verkleidungselement (4) gegenüber dem Flügel (2) abzudichten.
 
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungselement (20) zwischen dem Isolierglaselement (5) und dem Verkleidungselement (4) eingeklemmt ist und eine Dichtlippe (8) aufweist, die am Flügel (2) anliegt.
 
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (8) zur Außenseite des Flügels (2) hin gekrümmt ist.
 
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungselement (20) einen Basisbereich aufweist, der mit einer Mehrzahl von knapp nebeneinander liegenden Lamellen (7) ausgestattet ist, die an dem Isolierglaselement (5) anliegen.
 
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungselement (20) einen Verankerungsbereich (10) aufweist, der ein Endstück des Verkleidungselements (4) umgreift.
 
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungselement (20) einen Verankerungsbereich (13) aufweist, der in eine Ausnehmung des Verkleidungselements (4) eindrückbar ist.
 
7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verkleidungselement (4) eine mit der Umgebung in Verbindung stehende Kammer aufweist, und daß das Dichtungselement (20) diese Kammer gegen den Bereich des Glasfalzes umlaufend abdichtet.
 
8. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Verkleidungselement (4) und dem Isolierglaselement (5) eine zusätzliche Dichtung vorgesehen ist, die an dem Dichtungselement (20) anliegt.
 
9. Dichtungselement, insbesondere zur Verwendung in einem System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bestehend aus einem Basisbereich (6), einem Verankerungsbereich (10, 13) und einer Dichtlippe (8), dadurch gekennzeichnet, daß der Basisbereich eine Mehrzahl von knapp nebeneinanderliegenden Lamellen (7) aufweist, die dazu bestimmt sind, an einem Isolierglaselement (5) anzuliegen.
 
10. Dichtungselement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsbereich (10) aus einer sich parallel zum Basisbereich erstreckenden Nut besteht.
 
11. Dichtungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsbereich (10) aus einem sich parallel zum Basisbereich erstreckenden Vorsprung besteht.
 




Zeichnung