[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung der Bewegung, Bewegungsrichtung
und der Position eines mittels eines elektrischen Motors bewegbaren Teils, das insbesondere
bei der fremdkraftbetätigten Verstellung von Schließteilen in Kraftfahrzeugen, z.B.
bei einem elektrisch angetriebenen Fensterheber mit Einklemmschutz angewendet werden
kann. Außerdem betrifft die Erfindung eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete
Schaltungsanordnung.
[0002] Eine Gruppe bekannter Vorrichtungen zur Positions- und Drehrichtungserkennung verwendet
2-kanalige Sensorsysteme, deren Signale phasenverschoben sind und in einer Elektronikeinheit
ausgewertet werden. Die verwendeten Sensoren können nach sehr unterschiedlichen physikalischen
Prinzipien (z.B.: elektrisch, magnetisch, induktiv, optisch) arbeiten.
[0003] So verwendet der elektromotorische Antrieb gemäß der EP 0 359 853 A1 beispielsweise
zwei zueinander winkelversetzte Hall-Sensoren, die einem auf der Ankerwelle befestigten
Ringmagneten zugeordnet sind. Bei Drehung der Ankerwelle entstehen zwei entsprechend
phasenverschobene, vom Hall-Sensor generierte Signale, die nach Digitalisierung in
einer Elektronikeinheit ausgewertet werden und die ausschließliche Grundlage für die
Drehrichtungserkennung bilden. Da das entsprechende Signalmuster für jede Drehrichtung
charakteristisch (verschieden) ist, lassen sich die Zählimpulse ebenso eindeutig einer
Drehrichtung zuordnen.
[0004] Da die bekannte technische Lösung jedoch nicht mit weniger als zwei Sensorkanälen
auskommt, ist sie nur mit einem entsprechend hohen Aufwand an Bauteilen und Leitungen
zu realisieren. Auch der dafür freizuhaltende Bauraum kann sich negativ auswirken
und zwar insbesondere bei Verwendung kleiner Antriebseinheiten mit integrierter Elektronik.
Bei Verwendung nur eines solchen Sensors liegt nur ein zu der Anzahl der erfolgenden
Umdrehungen des Motors proportionales Signal vor, welches dann entsprechend der Polung
der Motorantriebsspannung einer Bewegungsrichtung des zu bewegenden Teils zugeordnet
und entsprechend zur bisherigen Position addiert oder subtrahiert werden muß. Nach
dem Abschalten der Motorantriebsspannung auftretende Signalflanken können nicht zugeordnet
werden.
[0005] Aus JP 63-30 43 07 A ist eine Geschwindigkeitssteuerung für einen motorischen Antrieb
bekannt, bei der kontinuierlich die Phasendifferenz zwischen einem betreffenden Geschwindigkeitssteuerungsimpuls
und dem Erhöhungsimpuls einer Laserlängenmeßvorrichtung erfaßt wird. Der verwendete
Steuerkreis weist außerdem einen Pulswandler und einen Mechanismus zur Umwandlung
der Drehbewegung des Motors in eine Linearbewegung auf. Aus der Messung der linearen
Bewegung wird in einem Wandler ein up- bzw. down-Signal generiert, und zwar in Abhängigkeit
von der Richtung des Stellbefehls.
[0006] Die beschriebene Lösung erlaubt zwar eine sehr genaue Steuerung der Verstellgeschwindigkeit
eines Objekts, sie ist jedoch nicht geeignet, gleichzeitig auch seine Position festzustellen.
Dazu sind weitere Maßnahmen vorzusehen.
[0007] Aus der DE 43 15 637 C2 ist des weiteren ein Verfahren zur Erkennung der Position
und Bewegungsrichtung bekannt, bei dem neben den Signalflanken des digitalisierten
Sensorsignals der Zustand des Antriebes berücksichtigt wird, indem im Falle der Umkehr
der Bewegungsrichtung die Signalflanken in Abhängigkeit von einer durch feste prinzipiell
empirisch zu ermittelnde oder mathematisch zu berechnende Zeitschwellen begrenzten
Nachlaufzeit zugeordnet werden. Eine Anpassung an die sich in starkem Maße ändernden
Systembedingungen ist nicht möglich, da der zeitliche Verlauf des Motorstroms bei
einer Bewegungsrichtungsumkehr um mehrere Größenordnungen variiert. So ist insbesondere
eine Steuerung mit festen Schwellen immer nur auf einen bestimmten Lastfall, maßgeblich
bestimmt durch das zu überwindende äußere Moment, begrenzt. Eine sich beispielsweise
durch das Einfrieren oder Klemmen einer Fensterscheibe ergebende Erhöhung führt jedoch
zu Abweichungen. In Kraftfahrzeugen kann die Betriebsversorgungsspannung durchaus
erheblich absinken, wenn einerseits die Batterie leer ist und zusätzlich noch andere
Lastelemente betrieben werden. Wird der Motor, wie bspw. bei Stellantrieben industrieller
Werkzeugmaschinen, sehr häufig benutzt, so verändern sich auch die elektrischen Parameter
des Motors aufgrund der Erwärmung. Würde man die Zeitschwellen so weit auseinander
legen, daß alle diese Fälle noch davon erfaßt werden, so wird eine besonders leichtgängige
Stellanordnung bereits mehrere Umdrehungen in die entgegengesetzte Richtung ausführen,
ehe dies durch die Schwelle erkannt wird.
[0008] Aus der EP 0 603 506 A2 ist ein Verfahren zur Lagebestimmung eines elektromotorisch
in zwei Richtungen angetriebenen Teils von Kraftfahrzeugen mit einem Stellungsgeber
zu entnehmen, bei dem ein Richtungswechsel in Abhängigkeit von der Dauer einer Pause
zwischen zwei Impulsen des Stellungsgebers erkannt werden soll. Durch schnelle Richtungswechsel
oder ein ungleichmäßiges und nicht in einem Schritt erfolgendes, stufenförmiges Bewegen
des Teils kann es bei einem solchen Verfahren zu Fehlern kommen.
[0009] Aus der am 29.10.98 veröffentlichten DE 197 33 581 C1 der Anmelderin ist darüber
hinaus ebenfalls ein gattungsgemäßes Verfahren zu entnehmen, bei dem spätestens mit
dem Ansteuern der Schaltmittel zum Umschalten der Motorspannung von einer Bewegungsrichtung
in die entgegengesetzte mittels einer Meßanordnung der Motorstrom erfaßt wird. Der
Motorstrom zeigt bei der Umpolung der äußeren Motorantriebsspannung einen charakteristischen
Verlauf bedingt durch das Nachlaufen aufgrund der Masseträgheit des Motors und des
damit bewegten Teiles, bspw. der Fensterscheibe. Gegen diese Bewegungsrichtungsumkehr
wird eine Spannung induziert, die sich mit der äußeren Motorantriebsspannung überlagert
und den charakteristischen Verlauf des Motorstroms bewirkt, aus dem der tatsächliche
Zeitpunkt der Richtungsumkehr, der deutlich nach dem Zeitpunkt der Umschaltung der
Motorantriebsspannung liegt, abgeleitet wird. Die Signalflanken des Sensorsignals
werden von der Auswertung entsprechend der tatsächlichen Bewegungsrichtung zur aktuellen
Position addiert bzw. subtrahiert. Dieses elektromechanische Verhalten von Gleichstrommotoren
wird mittels sogenannter Motorengleichungen beschrieben.
[0010] In Versuchsreihen wurde jedoch festgestellt, daß dennoch aufgrund anderer Effekte
weiterhin nicht vernachlässigbare Abweichungen in der Positionsbestimmung auftreten,
die sich über die Lebensdauer eines Fahrzeuges hinweg summieren.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, die Verfahren zur Erkennung der Position und der Bewegungsrichtung
eines bewegbar gelagerten Teils an einem elektrischen Motor mit nur einem einkanaligen
Sensorsystem derart weiterzuentwickeln, daß Abweichungen in der Positionsbestimmung
weitgehend vermieden werden. Außerdem wird eine geeignete Schaltungsanordnung vorgestellt.
[0012] Die Aufgabe ist durch das Verfahren im Patentanspruch 1 sowie durch die Schaltungsanordnung
gemäß Anspruch 6 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0013] Als wesentliche Ursache für die im Stand der Technik weiterhin aufgetretenen Abweichungen
bei der Positionsbestimmung wurde ermittelt, daß auch nach dem Abschalten der Motorantriebsspannung
Signalflanken auftreten, insbesondere beim Anhalten des Motors ein bisher vernachlässigtes
Nachlaufen auftritt, welches jedoch durchaus eine Dauer von einigen Umdrehungen des
Motors hat und damit einige Signalflanken nicht oder fehlerhaft ausgewertet werden.
Dieser Fehler gleicht sich auch nicht immer durch einen entsprechenden Nachlauf in
entgegengesetzter Bewegungsrichtung aus. Außerdem kann durch äußere mechanische Kräfte,
beispielsweise durch mechanische Erschütterungen, ein manuelles Bewegen des bewegbaren
Teils oder durch ein leichtes Zurückfedern nach dem Erreichen eines Anschlags eine
derartige Abweichung auftreten. So weisen eventuell benutzte Gummidämpfer innerhalb
des Motors, Spannfedern für die Hüllen eines eventuell zur Verbindung zwischen bewegbarem
Teil und Motor verwendeten Seilzuges oder Gummipuffer oder -dichtungen an den Anschlägen
eine gewisse Elastizität auf, die beim Nachlaufen zunächst aufgespannt und nachfolgend
durch ein solches Zurückfedern abgebaut wird. Jede dieser Bewegungsänderungen des
Motors führt zu einer Spannungsinduktion nach dem Generatorprinzip. Da diese Abweichungen
jedoch auftreten, während der Motor von der äußeren Motorantriebsspannung bereits
getrennt ist, kann diese Generatorspannung oder/und der Generatorstrom erfaßt werden,
der dabei beim üblicherweise realisierten Kurzschluß der Wicklungsanschlüsse des Motors
auftritt. Generatorstrom und Generatorspannung ermöglichen die Zuordnung zur der Signalflanken
zu der tatsächlichen Bewegungsrichtung.
[0014] So weisen die Weiterbildungen des Verfahrens die Berücksichtigung des Nachlaufens
in die unmittelbar vor dem Abschalten vorhandene Bewegungsrichtung sowie des Zurückfederns
in die entgegengesetzte Richtung auf. Außerdem können noch sonstige Bewegungen des
Motors bei abgeschalteter Motorantriebsspannung, beispielsweise durch mechanische
Kräfte, erkannt und darauf durch unterschiedliche Ausgestaltungen reagiert werden.
Unter Kenntnis der Bewegungsrichtung können dann die Signalflanken des Sensorsignals
zur bisherigen Position addiert bzw. subtrahiert werden.
[0015] Die Schaltungsanordnung zur Erkennung der Bewegung, Bewegungsrichtung und der Position
eines mittels eines elektrischen Motors bewegbaren Teils weist als Besonderheit ein
einen Spannungsabfall erzeugendes elektrisches Bauelement im Kurzschlußzweig zwischen
denjenigen Wicklungsanschlüssen des Motors auf, die zum Stoppen des Motors eingestellt
werden. Neben separaten Meßwiderständen kann auch der Innenwiderstand eines Bauelementes,
insbesondere des Schaltmittels bereits einen ausreichend großen Spannungsabfall erzeugen.
Der Meßwiderstand kann selbstverständlich auch in mehrere einzelne Meßwiderstände
aufgeteilt werden oder anstelle eines separaten Bauelements durch einen entsprechenden
Leiterbahnwiderstand realisiert werden. Darüber hinaus kann der Spannungsabfall auch
über einer Diode erfaßt werden, die gegenüber der Generatorspannung in Durchlaßrichtung
gepolt ist. Die vorgegebene Schwelle der Generatorspannung ist in diesem Fall die
Durchlaßspannung der Diode (ca. 0,7 Volt). Gegenüber Meßwiderständen weist eine Diode
den Vorteil eines deutlich geringeren Innenwiderstands auf.
[0016] Die Schaltungsanordnungen ermöglichen nicht nur die Erfassung des Generatorstroms
sondern kann auch noch ergänzend zur Erfassung des Motorantriebsstromes bei zugeschalteter
Motorantriebsspannung genutzt werden, insbesondere auch für die Erfassung des Zeitpunktes
der Richtungsumkehr bei Wechsel der Richtung der Motorantriebsspannung gemäß der DE
197 33 581 eingesetzt werden.
[0017] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der Figuren näher
erläutert werden. Kurze Beschreibung der Figuren:
- Figur 1
- schematische Darstellung einer Schaltungsanordnung zur Erkennung der Bewegung, Bewegungsrichtung
und der Position eines mittels eines elektrischen Motors (M) bewegbaren Teils
- Figur 2a)-f)
- Zeitdiagramme des Meßsignals 3.S für unterschiedliche Bewegungsfälle
- Figur 3
- weiteres Ausführungsbeispiel der Schaltungsanordnung
- Figur 4
- Schaltungsanordnung mit vier in einer H-Brücke zum Motor geschalteten Schaltmitteln
mit jeweils einer in Sperrichtung gepolten Diodenüberbrückung
- Figur 4a
- Ausführung des Schaltmittels als MOSFET-Transistor mit Substratanbindung an Source
und somit einer inhärenten Diode
- Figur 5
- Meßspannungsverlauf vor und nach dem Stoppen des Motors für eine Schaltung gemäß Figur
4
- Figur 6
- zeitliche Ansteuerung der Schaltmittel gemäß der Figuren 4 und 5
[0018] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung der Schaltungsanordnung zur Erkennung
der Bewegung, Bewegungsrichtung und der Position eines mittels eines elektrischen
Motors M bewegbaren Teils. Der Motor M ist mit seinen Anschlüssen über zwei Schaltmittel
S
1, S
2 mit der Motorantriebsspannung U
B einerseits und zum Bezugspotential (Masse ⊥) hin andererseits verbunden, wobei zum
Antreiben des Motors mittels der Motorantriebsspannung U
B jeweils genau immer ein Schaltmittel S1/S2 in Richtung von U
B, das andere Schaltmittel S2/S1 in Richtung Bezugspotential (Masse ⊥) geschaltet ist.
Der Motor M wird durch eine einer gewünschten Bewegungsrichtung entsprechende über
die Schaltmittel S1,S2 einstellbare Polung der Motorantriebsspannung U
B angetrieben.
[0019] Zum Abschalten des Motors M werden beide Schaltmittel S
1, S
2 auf Bezugspotential (Masse ⊥) gelegt, so daß über dem Motor M keine äußere Motorantriebsspannung
mehr anliegt.
[0020] Die auf Bezugspotential geschalteten Schaltpunkte der Schaltmittel S1 und S2 sind
untereinander über einen Meßwiderstand R2 kurzgeschlossen und darüber hinaus über
einen Meßwiderstand R1 auf Bezugspotential ⊥ angebunden, wodurch der Verbindungspunkt
zwischen R1 und R2, an dem alle auf Bezugspotential geschalteten Schaltpunkte angebunden
sind, immer einen Bezug auf das Bezugspotential hat. Weitere Ausführungsformen des
den Spannungsabfall in geeigneter Weise erzeugenden Bauelements werden noch im Zusammenhang
mit Figur 4 beschrieben.
[0021] Die Meßanordnung 3 ist in diesem Ausführungsbeispiel als einfache Verstärkerschaltung
realisiert, die die über R1 und R2 gegenüber dem Bezugspotential ⊥ abfallende Spannung
U
M1,2 erfaßt. Zur weiteren Vereinfachung der nachfolgenden Signalverarbeitung wird der
Verstärker mit einer Offsetspannung U
offset betrieben, die es ermöglicht, anstelle eines vorzeichenbehafteten Signals ein entsprechend
ins Positive verschobenes Signal anhand der (positiven) Amplitude auszuwerten. Die
Auswertung 2 führt dazu beispielsweise analog oder auch digital einen Vergleich mit
Schwellwerten durch, ordnet die Signalflanken des Sensorsignals 1.S entsprechend einer
Bewegungsrichtung zu und verändert entsprechend den damit verbundenen Positionszähler
4. Selbstverständlich kann aus dem erfaßten Generatorstrom auch der Endzeitpunkt der
Bewegung aus einzelnen Meßpunkten durch Interpolation gewonnen werden.
[0022] In Figur 1 gestrichelt angedeutet ist eine weitere Möglichkeit, bei der ein Meßwiderstand
R3 in Reihe mit dem Motor innerhalb zwischen die Schaltmittel S1,S2 geschaltet ist
und dort die Spannung U
M3 einer Meßanordnung zugeführt wird. Diese Ausführungsform ist grundsätzlich ohne weiteres
möglich, weist jedoch kein direktes Bezugspotential auf und ist daher floatend, so
daß entsprechend hochwertige Differenzverstärker mit einer wirkungsvollen Gleichtaktunterdrückung
eingesetzt werden müßten, was höhere Kosten verursacht. Der Generatorstrom kann jedoch
grundsätzlich genauso erfaßt und daraus eine Bewegung erkannt, die Richtung der Bewegung
und die Position entsprechend der dabei auftretenden Signalflanken ermittelt werden.
[0023] Der Motor M weist in diesem Ausführungsbeispiel ein magnetisches Polrad (N=Nord,
S=Süd) und einen zugehörigen Hallsensor 1 auf, welcher ein zu der Anzahl der erfolgenden
Umdrehungen des Motors proportionalen Signal 1.S erzeugt. Andere Sensortypen, wie
beispielsweise ein elektrischer Berührungsimpulsgeber o.ä. sind ebenfalls möglich.
Dieses Umdrehungssignal ermöglicht jedoch keine eindeutige Zuordnung einer Bewegungsrichtung.
Während des Antriebs über die Motorantriebsspannung U
B kann im allgemeinen davon ausgegangen werden, daß die Bewegungsrichtung der gewählten
Polung der Motorantriebsspannung entspricht. Wird die Motorantriebsspannung U
B jedoch abgeschaltet, ist diese Zuordnung nicht mehr zweifelsfrei möglich, da neben
Nachlaufeffekten auch ein Zurückfedern o.ä. auftreten kann.
[0024] Tritt nun, während der Motor von der Motorantriebsspannung U
B wie in Figur 1 getrennt ist, eine Bewegung des Motors bzw. der damit verbundenen
bewegbaren Teile auf, kommt es zu einer Induktion einer Generatorspannung U
ind, die aufgrund des Kurzschlusses über einen Meßwiderstand R2 zu einem erfassbaren
GeneratorstromflulB I
ind führt. Dieser ist entsprechend der Richtung der Bewegung gerichtet. Entsprechend
kommt es zu einem Spannungsabfall über R2, der von dem Verstärker 3 erfaßt wird. Aufgrund
der Offsetspannung U
offset wird das verstärkte Ausgangssignal 3.S im funktionell wesentlichen Bereich immer
größer gleich Null sein. Da aus dem Signal 3.S auch nur die Bewegung als solche und
ihre Richtung abgeleitet werden muß, ist die Genauigkeit hierbei nicht entscheidend.
[0025] Der Widerstand R1 und die Erfassung des gemeinsamen Spannungsabfalls U
M1,2 von R1 und R2 ermöglicht, mit dieser Meßanordnung 3 auch während angeschalteter Motorantriebsspannung
U
B den dann über R1 oder aber über R1 und R2 je nach Stellung der Schaltmittel S1/S2
fließenden Motorantriebsstrom zu erfassen.
[0026] Sollte ein Motor mit mehreren Antriebsspannungen betrieben werden oder die Wicklungszahl
durch mehrere Wicklungsanschlüsse wechselbar sein, so ist der Meßwiderstand R2 immer
zwischen denjenigen Schaltpunkten anzuordnen, die zum Abschalten vorgesehen sind.
Sollten dies mehrere sein, sollten alle einen Meßwiderstand R2 aufweisen. Da jedoch
immer nur genau eine Schaltkonstellation angenommen werden kann, könnte weiterhin
eine geeignet angepaßte Meßanordnung alle Meßwiderstände parallel erfassen, bspw.
durch eine open-collector Schaltung o.ä..
[0027] Die in Figur 1 skizzenhaft ergänzten Zeitdiagramme des Hallsensorsignals 1.S, des
Spannungsabfalls U
M1,2 von R1 und R2 und des Positionszählers 4.1 ermöglichen eine anschauliche Verdeutlichung
der Wirkungsweise.
[0028] Vom Zeitpunkt t0 an wird der Motor M mit S2 an U
B und S1 Richtung Bezugspotential bestromt. Das Hallsensorsignal 1.S weist mit zunehmender
Frequenz Signalflanken auf, die einer zunehmenden Drehzahl des Motors M entsprechen.
Der Spannungsabfall U
M1,2 zeigt in diesem Zeitbereich den Motorantriebsstrom U
B. Zum Zeitpunkt t1 wird die Motorantriebsspannung U
B abgeschaltet, indem die Schaltmittel S1 und S2 beide auf Bezugspotential ⊥ geschaltet
werden. Aufgrund der Masseträgheit läuft der Motor jedoch nach und zwar in die alte
Bewegungsrichtung, so daß es in diesem Ausführungsbeispiel zu einer gerade entgegengesetzt
gerichteten Spannungsinduktion U
ind und einem entsprechend entgegengesetzten Generatorstrom I
ind kommt, der über den äußerst niederohmigen Meßwiderstand R2 jedoch auch schnell abnimmt.
Dennoch treten zwischen t1 und t3 am Hallsensorsignal 1.S beispielsweise noch insgesamt
drei weitere Signalflanken auf. Die Anzahl hängt dabei stark von den mechanischen
Parametern des bewegten Systems ab. Ohne Richtungserkennung des Generatorstroms könnte
man diese Signalflanken nach dem Abschalten der Motorantriebsspannung U
B maximal einzig der alten Bewegungsrichtung zuordnen oder müßte sie ignorieren. Mittels
des Verfahrens der Erfassung der Generatorspannung oder/und des Generatorstroms, in
diesem Ausführungsbeispiel als Spannungsabfall U
M1,2 über R1 und R2, kann erkannt werden, daß zunächst zwischen t1 und t2 ein negativer
Generatorstrom fließt, der jedoch zum Zeitpunkt t2 einen Nulldurchgang und nachfolgend
bis t3 eine positive Amplitude aufweist. Dies kommt dann vor, wenn nach dem Nachlaufen
in die alte Bewegungsrichtung ein Zurückfedern in die neue, entgegengesetzte Bewegungsrichtung
auftritt. Die letzte der drei während t1 bis t3 auftretenden Signalflanken ist daher
in entgegengesetzter Richtung; eine Fehlbeurteilung würde jedesmal zu einer Abweichung
um zwei Stufen am Positionszähler 4 führen, wie dies anhand des Zeitdiagramms des
symbolisch visualisierten Ausgangssignals 4.S des Positionszählers 4 nachvollzogen
werden kann. Während des äußeren Motorantriebs von t0 bis t1 kommt es zu einem Ansteigen
des Positionszählers 4, der sich auch zwischen t1 und t2 aufgrund des Nachlaufens
fortsetzt (+1,+1), die zwischen t2 und t3 auftretende Signalflanke jedoch ein Zurückfedern
(-1) ist, daß gemäß der entgegengesetzten Generatorstromrichtung erkannt und als (-1)
am Positionszähler 4 berücksichtigt wird.
[0029] Die Figuren 2a) bis 2f) kennzeichnen Zeitdiagramme des von der Meßanordnung 3 weitergegebenen
Meßsignals 3.S für unterschiedliche Bewegungssituationen, die für dieses Ausführungsbeispiel
anhand eines elektrischen Fensterhebers gemessen wurden.
[0030] Figur 2a) zeigt zunächst von t0 bis t1 den Hochlauf (Schließen) der Fensterscheibe,
wobei der in diesem Zeitbereich erfaßte Motorantriebsstrom zunächst aufgrund des Ruhens
des Motors stark ansteigt und mit zunehmender Drehzahl absinkt, wobei zum Zeitpunkt
t1 manuell oder softwaretechnisch abgeschaltet wird, ohne daß die Scheibe dabei bereits
auf einen Gegenstand, bzw. einen oberen Anschlag oder ein Hindernis getroffen ist.
Aufgrund der Massenträgheit des bewegten Systems kommt es nach dem Abschalten zu einem
Nachlaufen weiter oben, welches zu einem negativen Spannungsabfall aufgrund des Generatorstroms
führt, der jedoch aufgrund der Offsetspannung ins Positive verschoben und die verbleibende,
gestrichelt gezeichnete Spitze nicht ausgewertet, quasi abgeschnitten wird. Wesentlich
für die Auswertung ist einzig das in der Amplitude umgesetzte des gemessenen Spannungsabfalls
UM1,2 Vorzeichen des Generatorstroms und die Dauer bis zum Erreichen des Nullniveaus,
welches beispielsweise durch entsprechende obere und untere Schwellen mit einer bestimmten
Toleranz angenähert wird. Die Toleranzen können dazu dienen, das unvermeidlich am
Meßsignal auftretende Kommutierungsrauschen aufzufangen. Analog dazu sind Interpolationsverfahren
zur Bestimmung von t2 und t3 denkbar. Zwischen t1 und t2 auftretende Signalflanken
können eindeutig der alten Bewegungsrichtung, dem Hochlauf, zugeordnet werden.
[0031] Figur 2b) zeigt nun einen Tieflauf (Öffnen) der Fensterscheibe mit manueller oder
softwaretechnischer Abschaltung zum Zeitpunkt t1, was entsprechend der Bewegungsrichtung
nun zu einem posistiven Spannungsabfall aufgrund des Generatorstroms zwischen t1 und
t2 führt, so daß dort auftretende Signalflanken ebenfalls eindeutig der vorherigen
Bewegungsrichtung, also dem Tieflauf zugeordnet werden können.
[0032] In Figur 2c) wird nun der Verlauf des Meßsignals 3.S für den Fall gezeigt, bei dem
eine bereits an einem Anschlag oder Hindernis befindliche Scheibe nochmals in diese
Richtung bestromt wird. Wie aus dem Verlauf zu entnehmen, tritt nach dem kurzzeitigen
Abfall des Motorstroms unmittelbar wieder ein starker Anstieg auf, da der Motor nach
der Überwindung kleiner Toleranzen oder Elastizitäten sofort wieder blockiert wird
und die Drehzahl gegen Null und somit der Strom einzig begrenzt durch den ohmschen
Innenwiderstand des Motors bei t5 entsprechend ansteigt. Dies wird mit der Auswertung
ebenfalls erkannt und führt hard- oder softwaretechnisch zu einer Abschaltung der
Motorantriebsspannung. In diesem Fall tritt der in Figur 2a) beobachtete negative
Spannungsabfall nicht auf, da bei blockiertem Motor ein Nachlaufen unmöglich ist.
Die Zeitpunkte t1 und t2 fallen in t1/2 unmittelbar zusammen. Im Gegensatz dazu ist
jedoch bei mehreren Fensterscheiben stark abhängig von den Toleranzen und Elastizitäten
der einzelnen Baugruppen ein mehr oder weniger starken Zurückfedern und bedingt dadurch
ein positiver Spannungsabfall aufgrund eines Generatorstroms zu beobachten, was zum
Zeitpunkt t3 zumindest unter eine Schwelle sinkt. Versuche zeigten, daß bei einzelnen
getesteten Anordnungen während dieser Zeit zwischen t1,2 und t3 tatsächlich Signalflanken
auftraten, die nur dank dieses Verfahrens als rückwärts gerichtet erkannt und entsprechend
bei der Positionszählung berücksichtigt werden konnten.
[0033] Figur 2d) zeigt nun den bereits in Figur 1 skizzenhaft eingefügten Fall des leichten
Anschlagens an ein eventuell auch elastisch nachgebendes Hindernis beim Hochlauf,
was zum Zeitpunkt t5 zu einem Motorstromanstieg führt, der jedoch bei entsprechender
Auslegung der oberen Überstromabschaltschwelle bereits schnell zur Abschaltung führt.
In diesem Fall kann nachfolgend entsprechend dem negativen Meßsignalausschlag zwischen
t1 und t2 ein Nachlaufen in die alte Bewegungsrichtung, zwischen t2 und t3 jedoch
ein Zurückfedern beobachtet werden. Das unmittelbar nach dem Anschalten der Motorantriebsspannung
zum Zeitpunkt t0 dann in t4 beobachtbare starke Absinken und nachfolgende Ansteigen
auf das Normalniveau ist durch ein kurzzeitiges Leerlaufdrehen des Motors begründet,
in dem beispielsweise Schlupftoleranzen zwischen den einzelnen bewegten Baugruppen
überwunden werden.
[0034] Figur 2e) zeigt nun noch, daß mittels der vorgeschlagenen Schaltungsanordnung neben
dem klassischen Abtrieb und Stop des Motors auch die Vorgänge beim direkten Umpolen
der Motorantriebsspannung durch Wechsel der Schaltmittelstellung von S1 und S2 gemäß
der nicht vorveröffentlichten DE 197 33 581 beobachtet werden können, mit der vorgeschlagenen
Schaltungsanordnung sowohl das in der DE 197 33 581 als auch das in dieser Anmeldung
beanspruchte Verfahren anwendbar sind. Die Spannung, die bei äußerer Beschaltung ja
über dem Meßwiderstand R1 abfällt, wird in t6 zu Null, steigt jedoch mit abnehmender
Motordrehzahl in die alte Bewegungsrichtung an und erreicht zum Zeitpunkt t7 ein Maximum,
welches als Zeitpunkt der Richtungsumkehr ausgewertet werden kann, wobei die Amplitude
dieses Maximums eine starke Abhängigkeit von dem aktuellen Lastmoment aufweist und
Schwellen vorzugsweise entsprechend aus vorherigen Werten abgeleitet werden sollten.
Diese Schaltungsanordnung kann somit auch den Zeitpunkt der Bewegungsrichtungsumkehr
bei Umpolung der Motorantriebsspannung erfassen, ohne daß für diese zwei an sich unterschiedlichen
Verfahren außer dem Meßwiderstand R2 im Kurzschlußpfad zusätzliche Bauelemente erforderlich
wären. Insbesondere wird nur eine Meßanordnung 3 benötigt, wenn die Auswertung 2 entsprechend
angepaßt wird, was bei einer Realisierung als ein Microcontroller ohne weiteres auch
softwaretechnisch möglich ist.
[0035] Figur 2f) zeigt nun noch zwei unterschiedliche Fälle f1 und f2 des Meßsignals bei
äußeren mechanischen Störungen, wie sie im Fall eines Fensterhebers in einem Kraftfahrzeug
beispielsweise durch Bodenunebenheiten hervorgerufen werden, jedoch auch bei Stellantrieben
von Werkzeugmaschinen durch Schwingungen anderer Maschinen etc. auftreten können.
Insbesondere bei abgeschalteter Motorantriebsspannung ab t1 kann das Nachlaufen durch
solche Erschütterungen verlängert oder verkürzt werden. Die korrekte Nachlaufzeit
t21 für f1 und t22 für f2 kann jedoch exakt bestimmt und auftretende Signalflanken
zweifelsfrei zugeordnet werden.
[0036] Selbstverständlich ist es auch möglich, im Ruhezustand des Motors bei abgeschalteter
Motorantriebsspannung auftretende Bewegungen aufgrund der Generatorspannung bzw. des
Generatorstroms zu detektieren, ihre Bewegungsrichtung zu erfassen und den Positionszähler
entsprechend zu aktualisieren. Dies kann beispielsweise bei Stellantrieben von Werkzeugmaschinen
vorteilhaft sein, wenn beim Austasuch von Werkzeugen unbeabsichtigt ein bewegbarer
Werkzeugträgerarm verschoben wird. Ein Justierungslauf könnte entfallen.
[0037] Die Figur 3 zeigt eine weitere Schaltungsanordnung, bei der zwischen dem Verbindungspunkt
der auf Bezugspotential zu schaltenden Schaltpunkte der Schaltmittel S1 und S2 und
dem Bezugspotential kein Meßwiderstand R1 vorgesehen ist, sondern der Meßwiderstand
R2 beidseitig dieses Verbindungspunktes als R21 und R22 aufgeteilt wird. Diese Schaltungsanordnung
weist den Vorteil auf, daß während des Anschlusses der Motorantriebsspannung in beide
Bewegungsrichtungen der gleiche elektrische Widerstand auftritt, wenn R21 und R22
gleich ausgelegt werden. Während für die Erfassung des Generatorstromes nur eine Meßanordnung
3 über einem der beiden Meßwiderstände R21 oder R22 erforderlich wäre, so kann bei
Motorantriebsbetrieb jedoch von einer Meßanordnung nur ein Pfad erfaßt werden, so
daß zwei Meßanordnungen 3.1 und 3.2 erforderlich sind. Diese sind identisch ausgeführt,
weisen jedoch als Besonderheit eine Rückkopplung über die Widerstände 5.1 bzw. 5.2
auf. Wiederum wurde eine Offsetspannung U
off1 und U
off2 verwendet, die als Gleichanteil jeweils über die Widerstände 8.1 und 8.2 am jeweiligen
positiven Eingang des als Operationsverstärker ausgeführten Meßanordnungen 3.1 bzw.
3.2 anliegt. Der negative Eingang weist jeweils die Rückkopplung mit einem Bezug auf
Bezugspotential ⊥ über die Widerstände 6.1 bzw. 6.2 auf.
[0038] Die Ausgänge der Meßanordnungen 3.1 und 3.2 können durch Zwischenschaltung jeweils
einer Diode 4.1 und 4.2 als

wired analog OR" zusammengekoppelt werden, wodurch anstelle zweier separater Eingänge
an der Auswertung nur einer erforderlich ist, die

ODER"-überlagerten Signale jedoch bei zugeschalteter Motorantriebsspannung entsprechend
der Polung zugeordnet werden müssen, da diese einander nicht unterscheiden. Im Generatorfall
fließt der Strom jedoch durch R21 und R22 in einem Kreis, so daß die gegen Bezugspotential
erfaßten Spannungsabfälle entgegengesetztes Vorzeichen aufweisen und so jeweils nur
der positive weitergeleitet wird. Bei zwei getrennten Eingängen der Auswertung 2 können
aus den Signalen der Meßanordnungen 3.1 und 3.2 jedoch die Bewegungsrichtung wieder
direkt abgeleitet werden.
[0039] Figur 4 zeigt eine Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens, bei der vier
Schaltmittel S11,S12,S21,S22 zu einer H-Brücke geschaltet an den beiden Wicklungsanschlüssen
des Motors M geschaltet sind. Dabei sind die Schaltmittel S11 und S12 jeweils mit
der Motorantriebsapannung UB verbunden, die Schaltmittel S21 und S22 mit dem Bezugspotential
⊥ über den Verbindungspunkt und den Widerstand R1. Zum Antreiben des Motors M werden
entweder S11 und S22 oder für die entsprechend entgegengesetzte Drehrichtung S12 und
S21 geschlossen.
[0040] Die Schaltmittel S11,S12,S21 und S22 sind als MOSFET-Transistoren ausgeführt, deren
Substratanschluß B mit Source verbunden ist, wie dies in Figur 4a dargestellt ist.
In Figur 4a wird dabei bereits angedeutet, daß dadurch innerhalb der MOSFETs eine
inhärente Diode Dl gebildet wird, die jeweils von Drain D auf Source S in Sperrichtung
geschaltet ist und somit bei geöffnetem Schaltmittel während des Antriebs des Motors
M in die entgegengesetzte Drehrichtung keinen Strom führt.
[0041] Zur Veranschaulichung der Wirkungsweise wurde in Figur 4 anstelle der MOSFETs für
die Schaltmittel S11-S22 jeweils eine Ersatzschaltung bestehend aus einem Schalter
SW11-SW22, einem Innenwiderstand Rl und einer dazu parallel geschalteten Diode Dl11-D22
verwendet.
[0042] Mit der Auswerteeinheit 2 sind wiederum ein Hallsensor 1 zur Erfassung der drehzahlproportionalen
Signalflanken und zwei Meßanordnungen 3.1 und 3.2 verbunden, die jeweils den Spannungsabfall
UM über die Dioden D22 und D21 als die entscheidenden den Spannungsabfall aufweisenden
Bauelemente im Kurzschlußfall und züsätzlich über R1 für den Normalbetrieb erfassen.
Die Auswerteeinheit 2 weist Ausgänge zur Ansteuerung der Schalter SW11-SW22 auf und
gibt die aus den Signalflanken des Hallsensors und dem Spannungsabfall abgeleiteten
Drehzahl- und Drehrichtungsinformation an den Positionszähler 4 (vgl. auch analog
Figur 1) weiter. Die Meßanordnungen 3.1 und 3.2 können wiederum einen Spannungs-Offset
Uoffset1,2 aufweisen, wodurch das im folgenden noch näher betrachtete Spannungssignal
Um gegenüber dem Bezugspotential um diesen Betrag Uoffset erhöht wird (vgl. Fig. 5).
[0043] Der Ablauf des Verfahrens soll nunmehr anhand der Figuren 4,5 und 6 erläutert werden,
wobei Figur 4 den für die Meßanordnung 3.2 erfaßbaren Spannungsabfall UM zeigt und
Figur 6 den zeitlichen verlauf der Steuerung der Schaltmittel S11 bis S22.
[0044] Der Motor M soll zum Zeitpunkt t0 gestoppt werden. Zuvor (t<t0) wird er in eine Drehrichtung
angetrieben, indem die Schalter SW12 und SW21 geschlossen sind und somit von UB über
SW12 zum Motors M und von da aus über SW21 und R1 der Motorantriebsstrom lA(t<t0)
fließt. Die Schalter SW11 und SW22 sind geöffnet und die inhärenten Dioden Dl11 und
Dl22 in Sperrichtung gepolt.
[0045] Der Antriebsstrom la(t<to) erzeugt am Widerstand R1 einen Spannungsabfall, der von
der Meßanordnung 3.2 erfaßt wird, wie dies in Figur 5 zu erkennen ist.
[0046] Zum Zeitpunkt t0 werden die Schalter SW21 und SW12 geöffnet, der Schalter SW22 im
Gegenzug geschlossen, wie dies in Figur 4 angedeutet und aus Figur 6 noch deutlicher
zu erkennen ist. Der Motor erzeugt nun aufgrund des Generatorprinzips und der Masseträgheit
eine Generatorspannung, die zum schnellen Abstoppen des Motors kurzgeschlossen wird.
Dieser Kurzschluß erfolgt über den geschlossenen Schalter SW22 und die Diode Dl21
des MOSFET-Schaltmittels S21, wie durch den Kurzschlußstrom l
K(t>t0') angedeutet. Die Generatorspannung ist gerade entgegengesetzt zur Motorantriebsspannung
(UB→⊥) gepolt und die Diode Dl21 wird leitend. Der besondere Vorteil dieser Überbrückung
gegenüber einem Kurzschluß über einem Meßwiderstand R2 gemäß Figur 1 ist für eine
Spannung oberhalb der Diodendurchlaßspannung der extrem geringe Innenwiderstand der
Diode, so daß der Spannungsabfall nur unwesentlich über diese ansteigt und ein relativ
hoher Kurzschlußstrom fließen kann, wodurch der Motor entsprechend schneller zum Stillstand
kommt. Sinkt in t1 der Spannungsabfall über der Diode unter eine vorgegebene Schwelle
Us, die näherungsweise bei der Diodenspannung UD liegen kann, wird auch der zweite
auf Bezugspotential geschaltete Schalter SW21 im Kurzschlußkreis geschlossen (vgl.
Fig. 6), der parallel zur Diode Dl21 ist. Der nunmehr messbare Spannungsabfall UM
fällt nur noch über dem Innenwiderstand Rl des Schaltmittels S21 ab.
[0047] Zum Zeitpunkt t2 erreicht der Strom den Nullpunkt und damit auch der Motor M den
Stillstand. Es kann jedoch nachfolgend noch ein Zurückfedern des Motors beziehungsweise
damit verbundener Baugruppen auftreten, so daß eine wiederum entgegengesetzte Generatorspannung
auftritt, die grundsätzlcih über dem Innenwiderstand Rl der geschlossenen Schaltmittel
S21 und S22 gemessen werden kann und weiter auftretende Signalflanken entsprechend
dem Vorzeichen der Generatorspannung einer Drehrichtung zugeordnet werden können.
Bei entsprechender Auslegung der mechanischen Komponenten kann dieses Nachfedern auch
vernachlässigt werden, indem nach t1 oder t2 auftretende Signalflanken nicht ausgewertet
werden oder vereinfacht generell der entgegengesetzten Bewegungsrichtung zugeordnet
werden.
1. Verfahren zur Erkennung der Bewegung, Bewegungsrichtung und der Position eines mittels
eines elektrischen Motors (M) bewegbaren Teils, insbesondere eines elektrischen Fensterhebers,
bei dem der Motor (M) durch eine einer gewünschten Bewegungsrichtung entsprechenden
Polung einer Motorantriebsspannung (UB) angetrieben wird, und bei dem Signalflanken eines zu der Anzahl der Umdrehungen
des Motors proportionalen Signals (1.S) einer Bewegungsrichtung des zu bewegenden
Teils zugeordnet (2) und entsprechend gezählt (4.S) werden, dadurch gekennzeichnet,
daß
nach dem Abtrennen der Motorantriebsspannung (UB) Bewegungen des Motors (M) erfaßt und auftretende Signalflanken einer Bewegungsrichtung
zugeordnet werden,
indem spätestens ab einem Zeitpunkt (t1) des Stoppbefehls zum Abschalten der Motorantriebsspannung (UB) eine aufgrund des sich bewegenden Motors erzeugte Generatorspannung (Uind) und/oder der daraus resultierende Generatorstrom (Iind) erfaßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unmittelbar nach dem Abschalten
der Motorantriebsspannung (UB) auftretenden Signalflanken der bisherigen Bewegungsrichtung zugeordnet werden, bis
die Generatorspannung (Uind) und/oder der Generatorstrom (Iind) erstmalig eine vorgegebene Schwelle unterschreiten.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dem erstmaligen Unterschreiten
der vorgegebenen Schwelle bei abgeschalteter äußerer Motorantriebsspannung (U
B) auftretenden Signalflanken
a) nicht ausgewertet werden oder
b) generell der entgegengesetzten Bewegungsrichtung zugeordnet werden oder
c) in Abhängigkeit vom Vorzeichen der dabei auftretenden Generatorspannung (Uind) bzw. des Generatorstroms (Iind) der diesem Vorzeichen entsprechenden Bewegungsrichtung zugeordnet werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Stoppen des Motors aus einer alten Bewegungsrichtung heraus der Motor (M) zunächst
von der Motorantriebsapannung (UB) getrennt und über eine entsprechend der Generatorspannung in Durchlaßrichtung gepolten
Diode (Dl21) kurzgeschlossen wird, der Spannungsabfall über der Diode (Dl21) erfaßt,
anhand der Zeitdauer (t0→t1) des Spannungsabfalls (UM) die Zeitdauer des Nachdrehens
in die alte Bewegungsrichtung bestimmt und während des Nachlaufens auftretende Signalflanken
des Sensorsignals (1.S) der entsprechenden Bewegungsrichtung zugeordnet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Abklingen des Nachdrehens
(t1) in die alte Bewegungsrichtung ein zur Diode parallel geschaltetes Schaltmittel
(SW21) geschlossen wird und nachfolgend auftretende Signalflanken des Sensorsignals
(1.S) bei der Positionsbestimmung
a) nicht berücksichtigt werden oder
b) generell der entgegengesetzten Bewegungsrichtung zugeordnet werden oder
c) in Abhängigkeit vom Vorzeichen des über einem Innenwiderstand (Rl) des Schaltmittels
(S21) erfaßbaren Spannungsabfalls der diesem Vorzeichen entsprechenden Bewegungsrichtung
zugeordnet werden.
6. Schaltungsanordnung zur Erkennung der Bewegung, Bewegungsrichtung und der Position
eines mittels eines elektrischen Motors (M) bewegbaren Teils, insbesondere eines elektrischen
Fensterhebers,
wobei der Motor (M) entsprechend einer gewünschten Bewegungsrichtung einerseits mit
einer Motorantriebsspannung (U
B) und andererseits mit einem Bezugspotential (⊥) verbunden ist,
wobei ein Sensor (1) zur Erzeugung eines zu der Anzahl der Umdrehungen des Motors
proportionalen Sensorsignals (1.S) und eine Auswerteeinheit (2) zur Zuordnung der
Signalflanken des Sensorsignals (1.S) zu einer Bewegungsrichtung sowie zur Aktualisierung
eines Positionszähler (4) entsprechend der einer Bewegungsrichtung zugeordneten Signalflanken
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Abschalten des Motors Schaltmittel (S1,S2) vorgesehen sind, die den Motor von
der Motorantriebsspannung trennen und über wenigstens ein einen Spannungsabfall erzeugendes
elektrisches Bauelement, insbesondere eine Diode (D1 ,D2) oder einen Widerstand (R2,R3,R2.1,R2.2),
kurzschließen,
wobei wenigstens eine Meßanordnung (3,3.1,3.2) zur Erzeugung eines zu diesem Spannungsabfall
proportionalen Meßsignals (3.S) vorgesehen ist, welches zur Zuordnung der Signalflanken
des Sensorsignals (1.S) zu einer Bewegungsrichtung der Auswerteeinheit zuführbar ist.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei elektronische
Schaltmittel (S11,S12 sowie S21,S22) mit einem Wicklungsanschluß des Motors verbunden
sind, wobei eines (S11,S12) jeweils mit der Motorantriebsspannung (U
B) und das andere (S21,S22) mit dem Bezugspotential (⊥) verbunden ist,
zum Antreiben des Motors in eine Bewegungsrichtung an einem Wicklungsanschluß das
mit der Motorantriebsspannung (UB) verbundene Schaltmittel (S12) und am anderen Wicklungsanschluß das mit dem Bezugspotential
(⊥) verbundene Schaltmittel (S21) geschlossen ist, während die anderen Schaltmittel
(S11,S22) geöffnet sind,
die beiden auf das Bezugspotential (⊥) geschalteten Schaltmittel (S21,S22) in einem
Verbindungspunkt verbunden und jeweils durch eine Diode (Dl21,Dl22) überbrückt sind,
die jeweils in Sperrichtung auf den Verbindungspunkt geschaltet ist.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltmittel
(S11,S12,S21,S22) im geschlossenen Zustand einen inhärenten Innenwiderstand (Rl) aufweisen
und der Spannungsabfall darüber erfaßt wird.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltmittel
(S11-S22) und Dioden (Dl11-Dl22) ausgebildet sind als Anreicherungs-MOSFETs mit einer
inhärenten Diode durch eine Source - Substratverbindung.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Kurzschließen
zwischen den beiden auf das Bezugspotential (⊥) geschalteten Schaltmitteln wenigstens
ein Meßwiderstand (R2,R3, R2.1 ,R2.2) vorgesehen ist, der in (R3) Reihe mit dem Motor
(M) innerhalb der Schaltmittel (S1,S2) oder vom Motor aus parallel (R2,R2.1,R2.2)
außerhalb zwischen den Schaltmitteln (S1,S2) angeordnet ist,
wobei über dem Meßwiderstand (R2,R3) oder den Meßwiderständen (R2.1,R2.2) eine Meßanordnung
(3,3.1,3.2) zur Erzeugung wenigstens eines spannungsproportionalen Meßsignals (3.S)
vorgesehen ist, welches zur Zuordnung der Signalflanken des Sensorsignals (1.S) zu
einer Bewegungsrichtung zuführbar ist.
11. Schaltungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche 6 bis 10 , dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiterer Meßwiderstand (R1) zwischen Bezugspotional (⊥) und dem Verbindungspunkt
geschaltet ist, wobei die Meßanordnung (3) denjenigen Spannungsabfall (UM1,2) mißt und an die Auswerteeinheit (2) weitergibt, der einerseits über dem den Spannungsabfall
erzeugenden elektrischen Bauelement und andererseits über dem weiteren Meßwiderstand
(R1) gegen das Bezugspotential (⊥) abfällt.
12. Schaltungsanordnung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwiderstände
(R1,R2,R3,R2.1,R2.2) niederohmig, vorzugsweise kleiner 1 Ohm, sind.
13. Schaltungsanordnung nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßwiderstände (R1,R2,R3) als Teil der die Schaltung verbindenden Leitbahnen ausgeführt
sind.
14. Schaltungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßanordnung (3,3.1,3.2) einen Verstärker mit einer Offset-Spannung (Uoffset) aufweist, die derart bestimmt ist, daß ein auftretender Spannungsabfall zumindest
teilweise ins Positive verschoben und von der Auswerteeinheit (2) nur das positive
Signal der Meßanordnung ausgewertet wird.