[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Steckverbindung zwischen mindestens einer
Wicklung des Stators eines Elektromotors und einer Leiterplatte einer den Elektromotor
steuernden Elektronik, mit einem an einem ersten elektrischen Lötkontakt an die Leiterplatte
angelöteten Stecker, der im montierten Zustand in eine mit den Wicklungen verbundene
Buchse eingesteckt ist, wobei der Stecker über eine flexible Verbindung einen zweiten
elektrischen Lötkontakt zur Leiterplatte aufweist.
[0002] An Leiterplatten vorgesehene Steckverbindungen sind allgemein bekannt. Dabei wird
ein Blechstreifen an die Leiterplatte angelötet, der als Stecker fungiert und der
in einen als Buchse fungierenden Klemmkontakt einschiebbar ist. Wichtig ist dabei,
daß der Blechstreifen, der im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche der Leiterplatte
hervorsteht, so steif ausgeführt ist, daß er die bei der Montage durch das Einführen
in den Klemmkontakt auftretenden Kräfte aufnehmen kann.
[0003] Durch Vibrationen beim Betrieb des Elektromotors ist die Lötverbindung zwischen dem
Blechstreifen und der Leiterplatte erheblichen mechanischen Belastungen ausgesetzt,
die insbesondere bei älteren Lötverbindungen und/oder bei höheren Temperaturen dazu
führen können, daß die Lötverbindung beschädigt oder komplett gelöst wird. Diese Unterbrechung
der elektrischen Verbindung zwischen den Statorwicklungen und der Elektronikeinheit
führt somit zum Ausfall des Elektromotors, wodurch möglicherweise weiterer Schaden
entstehen kann.
[0004] Um trotz aufzunehmender Vibrationen eine sichere elektrische Kontaktierung zu gewährleisten
wird in der DE-OS 196 30 424 vorgeschlagen, einen Hochstromkontaktstecker über einen
zusätzlichen flexiblen Leiter, insbesondere durch ein Kabel mit der Leiterplatte zu
verlöten. Nachteilig ist hierbei jedoch, daß aufgrund des separaten zweiten Leiters,
der zusätzlich an dem Kontaktstecker befestigt werden muß, nicht nur zusätzliche Bauteile,
sondern insbesondere auch ein erhöhter Montage- und Zeitaufwand bedingt ist, was mit
höheren Kosten verbunden ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine konstruktiv einfache und leicht handhabbare
Steckverbindung der eingangs genannten Art zu schaffen, die sowohl eine ausreichende
Festigkeit zur Aufnahme der Montagekräfte als auch eine dauerhaft sichere und gegen
äußere mechanische Einwirkungen unempfindliche elektrische Verbindung aufweist und
die schnell und kostengünstig herzustellen und zu montieren ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Steckverbindung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Wesentlich ist dabei, daß beide Lötkontakte und der Stecker aus einem einzigen Blechstreifen
gebildet sind und die flexible Verbindung durch einen gebogenen Bereich des Blechstreifens
gebildet ist.
[0008] Bei einfacher Konstruktion wird somit eine elektrische Steckverbindung geschaffen,
bei der die zusätzliche flexible elektrische Verbindung in den Stecker integriert
ist. Der wesentliche Vorteil besteht dabei darin, daß lediglich ein einziges Bauteil
herzustellen und zu montieren ist, was sowohl den logistischen Aufwand bei der Bereitstellung
unterschiedlicher Bauteile als auch den Zeitaufwand und somit die Herstellungkosten
und die Montagekosten erheblich reduziert.
[0009] Auf einfache Weise wird somit eine einstückige, besonders leicht handhabbare Steckverbindung
geschaffen, die die zur Montage erforderliche Festigkeit aufweist und die aufgrund
der flexiblen Verbindung nicht durch äußere mechanische Einflüsse, wie zum Beispiel
Vibrationen des Elektromotors, angegriffen wird. Sollte es zum Ausfall der ersten
Lötverbindung kommen, so ist die Funktionsfähigkeit des Elektromotors durch die zweite
elektrische Verbindung zwischen Stecker und Leiterplatte auch weiterhin sichergestellt.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Blechstreifen an seinem unteren Ende
derart geschlitzt ist, daß er die beiden Lötkontakte jeweils an einem Ende eines Teilstreifens
hat, die dem den Stecker bildenden Ende gegenüberliegen. Dadurch wird eine besonders
einfache und kostengünstige Herstellung aus einem einzigen Blechstreifenrohling durch
einen in einem einzigen Arbeitsschritt ausführbaren Stanz- und Biegevorgang ermöglicht.
[0011] In weiteren Ausführungsformen der Erfindung kann der Blechstreifen an seinem unteren
Ende zwei oder mehr Schlitze derart aufweisen, daß er drei oder mehr Teilstreifen
hat, die jeweils einen Lötkontakt an ihrem Ende haben, das dem den Stecker bildenden
Ende gegenüberliegt. Die einzelnen Teilstreifen können jeweils als starrer oder flexibler
Bereich ausgebildet sein, wobei mindestens ein starrer und mindestens ein flexibler
Bereich vorhanden ist. Vorzugsweise werden zwei flexible Teilstreifen neben einem
mittleren starren Teilstreifen ausgebildet.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es ferner, wenn der erste Lötkontakt in einem mittleren
Bereich des Blechstreifens zwischen dem zweiten Lötkontakt und dem Stecker angeordnet
ist. Der Blechstreifen ist dabei nicht in Teilstreifen geschlitzt, sondern als ein
einziger durchgehender Streifen ausgebildet.
[0013] In bevorzugten Ausführungsformen kann eine besondere Flexibilität dadurch erreicht
werden, daß der gebogene Bereich des Blechstreifens in Form einer Zickzacklinie oder
einer Wellenlinie gebogen ist.
[0014] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und den in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen.
[0015] Es zeigen:
- Figur 1
- schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Steckverbindung im montierten Zustand;
- Figur 2a, 2b
- Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Steckers,
- Figur 3a, 3b
- bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Steckers und
- Figur 4a, 4b
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Steckers.
[0016] Die in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Ausführungsformen sind jeweils in Seitenansicht
(Figur a) und in Vorderansicht (Figur b) dargestellt.
[0017] Die in Figur 1 schematisch dargestellte Leiterplatte 1 (Leiterkarte, Keramiksubstrat
oder IMS-Substrat mit Leiterbild) ist in das Gehäuse 2 eines nicht näher dargestellten
Elektromotors eingesetzt. Auf der Leiterplatte 1 sind die einzelnen Bauteile 3 der
den Elektromotor steuernden Elektronik angeordnet und miteinander durch Lötverbindungen
verbunden. Der Kontakt zu den Wicklungen des Stators des Elektromotors wird über eine
erfindungsgemäße elektrische Steckverbindung erzeugt, wovon in Figur 1 ein Stecker
4 schematisch dargestellt ist.
[0018] Der Stecker 4 besteht aus einem gebogenen Blechstreifen, der mit einem ersten Fußbereich
5 über eine Lötverbindung 6 elektrisch mit den Bauteilen 3 der Leiterplatte 1 verbunden
ist. Der freie lange Schenkel 7 des Steckers 4, der im wesentlichen senkrecht zur
Leiterplatte 1 zu den Wicklungen des Elektromotors zeigt, ist in eine als Klemmkontakt
ausgebildete Buchse 8 eingesteckt. Die Buchse 8 wiederum ist mit einer Wicklung des
Stators des Elektromotors elektrisch verbunden. Dabei können für mehrere Wicklungen
jeweils eine eigene Buchse 8 oder eine einzige gemeinsame Buchse 8 vorgesehen sein.
[0019] Ein zweiter Fußbereich 9 des Steckers 4 ist ebenfalls über eine Lötverbindung 10
an die Leiterplatte 1 angelötet und mit den Elektronikbauteilen 3 elektrisch verbunden.
Über den gebogen ausgebildeten Blechstreifenbereich 11 ist der zweite Fußbereich 9
mit dem ersten Fußbereich 5 des Steckers 4 flexibel elektrisch verbunden. Falls die
Lötverbindung 6 am ersten Fußbereich 5 des Steckers 4, insbesondere durch bei Betrieb
des Elektromotors auftretende Vibrationen, zerstört wird, so besteht dennoch über
die Buchse 8, den Stecker 4, den flexiblen Blechstreifenbereich 11 und den zweiten
Fußbereich 9 weiterhin eine elektrische Verbindung zwischen den Wicklungen des Stators
und der den Elektromotor steuernden Elektronik. Die zweite Lötverbindung 10 ist dabei
unempfindlich gegenüber derartigen Vibrationen, da der zweite Fußbereich 9 im Gegensatz
zum ersten Fußbereich 5 des Steckers 4 keinen mechanischen Kontakt zum Motorgehäuse
2 hat.
[0020] Bei dem in Figur 2 dargestellten Stecker 4 ist ein einziger, relativ schmaler Blechstreifen
derart gebogen, daß sein einer Endbereich den langen Schenkel 7 zum Einstecken in
die Buchse 8 bildet, ein benachbarter Bereich den ersten Fußbereich 5 bildet und der
andere Endbereich den zweiten Fußbereich 9 bildet. Die flexible Verbindung 11 zwischen
den beiden Fußbereichen 5 und 9 ist dabei ebenfalls durch den mehrfach hin- und hergebogenen
Blechstreifen gebildet.
[0021] In Figur 3 ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Steckers 4 gezeigt,
die aus einem relativ breiten Blechstreifen besteht. Unterhalb des in die Buchse 8
einsteckbaren, breiten oberen Bereichs 7 ist der Blechstreifen durch einen Schlitz
12 in zwei relativ schmale Teilstreifen 13 und 14 als Blechstreifenfortsätze unterteilt.
Ein kürzerer Teilstreifen 13 weist an seinem Ende den ersten Fußbereich 5 für die
erste Lötverbindung 6 auf, während ein zweiter Teilstreifen 14 an seinem Ende den
zweiten Fußbereich 9 für die zweite Lötverbindung 10 aufweist. Dabei ist der zweite
Teilstreifen 14 in seinem unteren Bereich 15 in Winkeln zickzackförmig oder mit Abrundungen
wellenförmig hin- und hergebogen, um auf diese Weise die flexible Verbindung 11 zu
bilden.
[0022] Der Teilstreifen 14 mit der flexiblen Verbindung 11 hat eine größere Länge als der
benachbarte Teilstreifen 13, die jedoch durch die zickzackförmige Biegung derart ausgeglichen
wird, daß sich die beiden Fußbereiche 5 und 9 nebeneinander auf gleicher Höhe befinden.
Dabei sind die beiden Fußbereiche 5 und 9 identisch gebogen und senkrecht zur Längsrichtung
des Blechstreifens geformt, so daß der obere, in die Buchse 8 einsteckbare Bereich
7 des Blechstreifens nach dem Anlöten senkrecht zur Leiterplatte 1 ausgerichtet ist.
[0023] Die zum Aufnehmen der Montagekräfte erforderliche Festigkeit erhält der obere Steckerbereich
7 über den geraden Teilstreifen 13, während die gegenüber Vibrationen unempfindliche
flexible Verbindung 11 zur Leiterplatte 1 über den zweiten Teilstreifen 14 gebildet
wird.
[0024] In Figur 4 ist eine weitere Ausführungsform des Steckers 4 gezeigt, die ähnlich ist
zu der Ausführungsform gemäß Figur 3. Unterhalb des in die Buchse 8 einsteckbaren,
breiten oberen Bereichs 7 ist der Blechstreiten jedoch durch zwei Schlitze 12a und
12b in drei relativ schmale Teilstreifen 13, 14 und 16 als Blechstreifenfortsätze
unterteilt. Ein kürzerer Teilstreifen 13 weist an seinem Ende den ersten Fußbereich
5 für die erste Lötverbindung 6 auf, während die beiden längeren, flexiblen Teilstreifen
14 und 16 an ihren Enden jeweils einen Fußbereich 9 bzw. 17 für die weiteren Lötverbindungen
aufweisen. Insgesamt kann dieser Stecker 4 somit an drei verschiedenen Stellen an
einer Leiterplatte 1 angelötet werden.
1. Elektrische Steckverbindung zwischen mindestens einer Wicklung des Stators eines Elektromotors
und einer Leiterplatte einer den Elektromotor steuernden Elektronik, mit einem an
einem ersten elektrischen Lötkontakt an die Leiterplatte angelöteten Stecker, der
im montierten Zustand in eine mit den Wicklungen verbundene Buchse eingesteckt ist,
wobei der Stecker über eine flexible Verbindung einen zweiten elektrischen Lötkontakt
zur Leiterplatte aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß beide Lötkontakte (5, 9) und der Stecker (7) aus einem einzigen Blechstreifen
(4) gebildet sind und die flexible Verbindung durch einen gebogenen Bereich (11) des
Blechstreifens (4) gebildet ist.
2. Steckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Blechstreifen (4) an seinem unteren Ende derart geschlitzt ist, daß er die
beiden Lötkontakte (5, 9) jeweils an einem Ende eines Teilstreifens (13, 14) hat,
die dem den Stecker bildenden Ende (7) gegenüberliegen.
3. Steckverbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Blechstreifen (4) an seinem unteren Ende zwei oder mehr Schlitze (12a, 12b)
derart aufweist, daß er drei oder mehr Teilstreifen (13, 14, 16) hat, die jeweils
einen Lötkontakt (5, 9, 17) an ihrem Ende haben, das dem den Stecker bildenden Ende
(7) gegenüberliegt.
4. Steckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Lötkontakt (5) in der Mitte des Blechstreifens (4) zwischen dem zweiten
Lötkontakt (9) und dem Stecker (7) angeordnet ist.
5. Steckverbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der gebogenen Bereich (11) des Blechstreifens (4) in Form einer Zickzacklinie
(15) gebogen ist.
6. Steckverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der gebogenen Bereich (11) des Blechstreifens (4) in Form einer Wellenlinie gebogen
ist.