[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur Bevorratung von regelmäßig einzunehmenden
Medikamenten.
[0002] Für kranke, aber auch für an den verschiedensten, gesundheitlichen Beeinträchtigungen
laborierende Personen ist es von erheblicher Bedeutung, daß die verordneten Medikamente
in der richtigen Dosierung, d.h. regelmäßig zu den vorgeschriebenen Zeiten, eingenommen
werden, da erst dann ein erkennbarer Erfolg zu erwarten ist, Andererseits wird die
Einnahme von Medikamenten gerade von älteren Personen mit nachlassendem Gedächtnis
häufig vergessen, was in manchen Fällen, beispielsweise bei zuckerkranken Personen,
größte Gefahr für Leib und Leben verursachen kann.
[0003] Zwar sind Medikamentenspender bekannt, die aus einem Unterteil mit mehreren Vertiefungen
und einem beispielsweise aufschiebbaren Deckel gebildet sind, wobei jeder Vertiefung
eine Tageszeit zugeordnet ist, beispielsweise morgens, mittags, abends, nachts. Indem
sämtliche Fächer dieses Medikamentenspenders einmal täglich mit den jeweils einzunehmenden
Medikamenten in den vorgeschriebenen Mengen gefüllt werden, ist es nicht notwendig,
unterwegs eine größere Anzahl von Medikamentenschachteln mitzuführen. Jedoch ist hier
keinerlei Mechanismus vorgesehen, der die betreffende Person darauf aufmerksam macht,
daß der nächste Zeitpunkt zur Einnahme einer Medikamentenportion herannaht. Ähnliches
gilt für Tabletten, die in Folienkärtchen eingeschweißt sind, beispielsweise Verhütungspillen.
Hier ist zwar für jeden Tag eine Pille vorgesehen, es besteht jedoch keine Möglichkeit,
die betreffende Dame auf die Fälligkeit der Einnahme hinzuweisen, so dass sich völlig
überraschende Veränderungen der Lebensumstände ergeben können.
[0004] Die angesprochenen Mängel bei der Behandlung von Krankheiten oder anderen gesundheitlichen
Beeinträchtigungen wie auch bei der Familienplanung bilden den Ansatzpunkt für die
vorliegende Erfindung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine Möglichkeit zu schaffen,
mit der die betroffenen Personen zuverlässig auf die Fälligkeit einer Medikamenteneinnahme
hingewiesen werden können.
[0005] Die Lösung dieses Problems gelingt bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch folgende
Elemente:
a) einem Vorratsbehälter für die in Portionen aufgeteilten Medikamente;
b) einer Einrichtung zur portionsweisen Ausgabe von Medikamentenmengen;
c) einem Zeitgeber zur Ermittlung der Fälligkeit einer Medikamenteneinnahme;
d) einem Signalgeber zur Anzeige der Fälligkeit einer Medikamenteneinnahme; sowie
e) einem Sensor zur Erkennung der Entnahme einer Medikamentenportion.
[0006] In der Erfindung spiegelt sich die Erkenntnis wieder, dass die Regelmäßigkeit der
Einnahme von Medikamenten für die Gesundheit einer Person einen derart hohen Stellenrang
hat, dass diese nicht allein der inneren Uhr der betreffenden Person anvertraut werden
darf, sondern dass weitere Maßnahmen erforderlich sind, um den Fälligkeitszeitpunkt
für die Verabreichung einer Medikamentenportion unabhängig von dieser Person zu ermitteln
und diesen zum rechten Zeitpunkt anzuzeigen, und zwar so lange, bis die betreffende
Person durch Entnahme der aktuellen Medikamentenportion an einer Ausgabevorrichtung
des Vorratsbehälters und durch Einnahme ihrer Pflicht nachgekommen ist und dabei gleichzeitig
eine Rückmeldung ermöglicht hat, welche zur Abschaltung des durch den Zeitgeber ausgelösten
Signals herangezogen wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung sollte tragbar sein, um
von einer Person ständig mitgeführt werden zu können. Deshalb sollte die Ausgabeeinrichtung
nicht automatisch durch den Zeitgeber betätigt werden, sondern erst nach Auslösung
oder durch Betätigung seitens der betreffenden Person. Daher ist es notwendig, die
Person zu der betreffenden Aktion aufzufordern, was der eigentliche Zweck des Signalgebers
ist. Dieser muß daher nach Auslösung durch den Zeitgeber infolge der Fälligkeit einer
Medikamenteneinnahme so lange aktiviert bleiben, bis anhand eines Sensors erkannt
worden ist, daß jemand die fällige Medikamentenration entnommen hat. Ist dies geschehen,
bleibt der Signalgeber still bis zum nächsten Fälligkeitszeitpunkt.
[0007] Es hat sich als günstig erwiesen, daß der Vorratsbehälter eine Vielzahl von Abteilen
zur Aufnahme je einer Medikamentenportion aufweist. Infolge der festgelegten Wirkungsintervalle
einzelner Medikamentensorten ist eine wiederholte Verabreichung zu bestimmten Zeitpunkten
erforderlich. Um eine "Programmierung" der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei deren
Befüllung zu ermöglichen, werden die mit Medikamentenportionen zu befüllenden Abteile
in einer definierten Reihenfolge angeordnet, die einer Projektion der Zeitachse auf
die räumlichen Dimensionen entspricht. Bei dieser Transformation werden die einzelnen
Fälligkeitszeitpunkte der Medikamentenverabreichung auf die aneinander gereihten Abteile
in deren Reihenfolge abgebildet, so dass jedem Verabreichungszeitpunkt ein Abteil
zugeordnet ist. Hierbei können die Intervalle zwischen den einzelnen Fälligkeitszeitpunkten
durch Programmierung des Zeitgebers völlig flexibel eingestellt werden. Bei der Befüllung
der aufeinanderfolgenden Abteile muß einzig die chronologische Abfolge der Fälligkeitszeitpunkte
beachtet werden.
[0008] Da die zeitliche Dimension lotrecht zu dem dreidimensionalen Raum verläuft, kann
eine Projektion auf den dreidimensionalen Raum ausschließlich anhand einer Bewegung
erfolgen, die von Fälligkeitszeitpunkt zu Fälligkeitszeitpunkt gerade eben die Breite
eines Abteils eines Vorratsbehälters zurücklegt. Würde man hierbei eine geradlinige
Bewegung wählen, so ergäbe sich ein stangenförmiges Gebilde, welches vergleichsweise
unhandlich ist und somit nicht in einer Jackentasche mitgeführt werden könnte. Deshalb
sieht die Erfindung vor, zur Projektion der Verabreichungszeitpunkte auf die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine kreisförmige Bewegung zu wählen, die zwischen aufeinanderfolgenden
Einnahmezeitpunkten jeweils gleiche Zentrumswinkel überdeckt, so dass die durch eine
derartige Projektion lokalisierten Abteile entlang des Umfangs eines Kreisrings nebeneinander
angeordnet sind. Eine rotationssymmetrische Anordnung läßt sich dadurch erreichen,
dass der Zentrumswinkel zwischen zwei Abteilen einen Wert von 360° dividiert durch
die Anzahl der Abteile aufweist.
[0009] Bei einer endlichen Größe der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Anzahl der längs
eines Kreisumfangs anzuordnenden Abteile mit einer für die Aufnahme von Medikamenten
ausreichenden Größe begrenzt, mithin der unter Berücksichtigung der medikamentenspezifischen
Wirkungsintervalle auf die Zeitskala projezierbare Behandlungszeitraum begrenzt. Bei
regelmäßiger Verabreichung von Medikamenten über einen längeren Zeitraum ist es daher
notwendig, den Vorratsbehälter nach vollständiger Entleerung abermals zu befüllen.
Zu diesem Zweck sieht die Erfindung vor, dass das Gehäuse einen das Abteilsystem bedeckenden
Teil aufweist, der zur Befüllung der Abteile aufklappbar ist. Auch auf die Notwendigkeit
einer abermaligen Befüllung kann gegebenenfalls durch ein besonderes Signal hingewiesen
werden.
[0010] Um die Ausgabe einer einzelnen Medikamentenportion zu ermöglichen, ist es erforderlich,
die Ausgabeeinrichtung relativ zu dem Abteilsystem in Richtung der durch die Projektion
auf das Abteilsystem übertragenen Chronologie der Verabreichungszeitpunkte zu verschieben.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Ausgabeeinrichtung einem Gehäusebereich
des erfindungsgemäßen Vorratsbehälters fest zugeordnet ist, während der die einzelnen
Abteile aufweisende Ring karussellartig gegenüber dem Gehäuse der Vorrichtung verdrehbar
ist. Indem zwischen zwei Verabreichungszeitpunkten das Karussell gerade um eine Abteilbreite
weitergedreht wird, befindet sich stets das richtige Abteil an der Ausgabevorrichtung,
so dass ein Zugriff auf genau die zu dem betreffenden Zeitpunkt fälligen Medikamente
möglich ist.
[0011] Da die einzelnen Zeitintervalle zwischen zwei Einnahmezeitpunkten je nach Wirkungsdauer
der betreffenden Medikamente unterschiedlich sein können, wird die Möglichkeit eines
kontinuierlichen Drehens des Karussells von der Erfindung verworfen und statt dessen
einer winkelmäßig quantisierten Betätigung der Vorzug gegeben, wobei ein Winkelquantum
dem Zentrumswinkel eines Abteils entspricht. Eine derartige, quantisierte Betätigung
des Abteilekarussells könnte zwar mechanisiert werden, dies bringt jedoch keinen nennenswerten
Vorzug, da hierdurch einerseits zwar die erfindungsgemäße Vorrichtung größer, schwerer
und teurer würde, andererseits die Ausgabe selbst dennoch von der betroffenen Person
ausgelöst werden muß. Daher sieht die Erfindung vor, dass die Ausgabeeinrichtung ein
vorzugsweise manuell betätigbares Ausgabeelement aufweist. Hierbei ist eine mechanische
Kopplung mit einem Betätigungselement vorgesehen, derart, dass ohne Hilfsenergie die
Ausgabeeinrichtung von der betreffenden Person geöffnet werden kann.
[0012] Aus Gründen einer einfachen Konstruktion empfiehlt die Erfindung, das Ausgabeelement
etwa radial in Bezug auf die Rotationsachse des Karussells verschiebbar anzuordnen.
Hierdruch verläuft die Schiebebewegung zwar einerseits lotrecht zu dem Kreissring
des Karussells, andererseits jedoch innerhalb von dessen Grundebene, so dass einerseits
das Ausgabeelement während seiner gesamten Verschiebebewegung ein und demselben Abteil
des Karussells zugeordnet bleibt und andererseits ein für die Ausgabe erforderlicher
Schiebeweg mit einem minimalen zusätzlichen Platzbedarf realisiert werden kann.
[0013] Das erfindungsgemäße Ausgabeelement bildet eine zentrale Komponente des mechanischen
Systems und hat hierbei eine Vielzahl von Aufgaben zu erfüllen :
[0014] Vorzugsweise ist das Ausgabeelement mit dem Karussell zur Drehung desselben um jeweils
die Breite eines Abteils bei jeder Betätigung gekoppelt. Indem die oben bereits angesprochene,
quantisierte Verdrehung des Abteilekarussells solchermaßen von der Bewegung des Ausgabeelements
abgeleitet wird, kann auf einen Aktuator zur mechanischen Verdrehung des Karussells
verzichtet werden, was die erfindungsgemäße Vorrichtung vereinfacht und dadurch verbilligt.
[0015] Weiterhin kann das Ausgabeelement mit der Ausgabeeinrichtung zur Öffnung eines Ausgabefensters
bei jeder Betätigung gekoppelt sein. Zwar ist auch eine Anordnung denkbar, bei der
ein Ausgabefenster zu dem in der Ausgabeeinrichtung plazierten Abteil stets geöffnet
ist. Das betreffende Medikament könnte sodann nach Weiterdrehen des Karussells sofort
entnommen werden. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, dass bei einer ungewollten
Verdrehung des Karussells beispielsweise infolge von Vibrationen das nächstfolgende
Abteil in den Bereich des Fensters gelangen könnte, so dass die betreffenden Medikamente
zu einem völlig undefinierten Zeitpunkt aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung herausfielen.
Dies kann dadurch verhindert werden, dass das Ausgabefenster im Normalzustand verschlossen
ist und ausschließlich durch Verschieben des Ausgabeelements beispielsweise durch
manuelle Betätigung vorübergehend geöffnet wird.
[0016] Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass das Ausgabeelement mit dem Sensor für die
Erkennung der Entnahme einer Medikamentenportion gekoppelt ist. Hierdurch ist eine
Rückmeldemöglichkeit zu dem Signalgeber geschaffen, so dass dieser nach erfolgter
Entnahme automatisch abgeschalten werden kann.
[0017] Indem das Ausgabeelement mit einem Element zur selbsttätigen Rückführung in seine
Ausgangsposition gekoppelt ist, wird einerseits die Betätigung auf die reine Öffnungsbewegung
reduziert und andererseits sichergestellt, dass der das Ausgabefenster bedeckende
Schieber nach der Medikamentenentnahme sofort wieder geschlossen wird und sich auch
versehentlich nicht öffnen kann. Das selbsttätig wirkende Rückführungselement kann
vorzugsweise als Feder realisiert werden, die beim Öffnen des Betätigungselements
gespannt wird und die dabei gespeicherte Verformungsenergie während des anschließenden
Zurückfahrens des Ausgabeelementes wieder freisetzt.
[0018] Damit die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht durch eine Fehlbetätigung zu einem falschen
Zeitpunkt außer Tritt geraten kann, sollte das Ausgabeelement mit einem Baustein zur
Sperrung desselben gekoppelt sein. Ein derartiger Baustein erlaubt ausschließlich
die Betätigung des Ausgabeelements nach Eintritt des Fälligkeitszeitpunkts einer Medikamenteneinnahme
und wird durch anschließende Aktivierung in einen das Ausgabeelement verriegelnden
Zustand versetzt. Es kann sich hierbei um den beweglichen Anker einer Magnetspule
handeln, der von derselben in die Verschiebebahn des Ausgabeelements bewegt wird und
sodann eine Betätigung desselben nicht zuläßt.
[0019] Damit das Ausgabeelement erst verriegelt wird, nachdem es im Anschluß an einen Entnahmevorgang
wieder vollständig in seine Grundstellung zurückgekehrt ist, sieht die Erfindung weiterhin
einen mit dem Ausgabeelement gekoppelten Sensor zur Erkennung des Erreichens seiner
Ausgangsposition vor. Dieser Sensor kann wie auch der die Entnahme selbst anzeigende
Sensor durch ein bügelartiges Kurzschlußelement des Ausgabeschiebers gebildet sein,
welches in der betreffenden Position zwei einander gegenüberliegende Kontakte des
Gehäuses überbrückt und dadurch einen Stromkreis schließt.
[0020] Um eine Medikamentenentnahme als Reaktion auf das Hinweissignal zu ermöglichen, wird
das Ausgabeelement zeitgleich mit der Aktivierung des Signalgebers entriegelt. Zu
diesem Zweck ist sowohl der Verriegelungsbaustein wie auch der Signalgeber zur Auslösung
an den Zeitgeber gekoppelt. Die Abschaltung dieser Elemente erfolgt jedoch zu unterschiedlichen
Zeitpunkten: Der Signalgeber wird nach Erkennung einer Medikamentenentnahme durch
den ersten Sensor abgeschalten, während der Verriegelungsbaustein solange entriegelt
bleibt, bis anhand des zweiten Sensors die gegebenenfalls federunterstützte Rückführung
des Ausgabeelements in dessen Grundposition vollständig abgeschlossen ist.
[0021] Die Erfindung läßt sich dahingehend weiterbilden, dass dem (den) Signalgeber(n) ein
astabiler Baustein zur Erzeugung eines intervallartigen Signalzyklus vorgeschalten
ist. Ein derartiger, intervallartiger Signalzyklus spart einerseits Energie, so dass
die Batterie geschont wird und dadurch der Signalgeber auch über längere Zeiträume
hinweg wiederholt aktiviert werden kann, bis das Signal wahrgenommen wurde. Darüber
hinaus reagiert das menschliche Gehirn auf dynamisch variierende Signale weitaus schneller
als auf statische Signale, so dass der Zeitraum zwischen dem Fälligkeitszeitpunkt
und der Medikamenteneinnahme auf ein Minimum verkürzt ist.
[0022] Die Signalabgabe kann sowohl auf optischem wie auch auf akustischen Weg erfolgen.
Als optische Signalgeber eignen sich insbesondere Leuchtdioden, akustische Signalwander
können bspw. als Summer ausgebildet sein. Leuchtdioden haben den Vorteil einer vergleichsweise
geringen Stromaufnahme, werden jedoch nicht immer sofort wahrgenommen; andererseits
kann sich ein Summer insbesondere auch aus geschlossenen Taschen heraus melden, um
seinen Besitzer / seine Besitzerin auf die Fälligkeit einer Medikamenteneinnahme hinzuweisen.
[0023] Es liegt im Rahmen der Erfindung, das der Zeitgeber als Elektronikbaustein ausgebildet
ist. Eine derartige Konstruktion ist äußerst energiesparend und bei Realisierung als
Mikrocontroller auch einer Programmierung zugänglich. Derartige Elektronikbausteine
haben einen äußerst geringen Platzbedarf und sind äußerst preiswert. In einem Mikrocontroller
kann ggf. auch die stabile Unterbrechungsfunktion implementiert werden.
[0024] Zur Versorgung des Zeitgebers und/oder des (der) Signalgeber mit Energie sieht die
Erfindung eine oder mehrere Batterien vor. Deren Ausgangsspannung kann überwacht werden,
und bei Absinken unter einen vorgegebenen Mindestpegel kann ein Fehlspannungssignal
generiert werden, das bspw. durch eine rote Leuchtdiode angezeigt werden kann. Die
Batterien können entweder austauschbar oder aber als wiederaufladbare Akkumulatoren
ausgebildet sein.
[0025] Die erfindungsgemäße Anordnung zeichnet sich weiterhin durch einen Schalter zum Ein-
und Ausschalten des Zeit- und/oder Signalgebers aus. Diese Ausschaltrichtung soll
vornehmlich ausschließlich zur Deaktivierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach
vollständigem Abschluß einer Therapie dienen.
[0026] Ein versehentliches Betätigen des Ausschalters während einer laufenden Therapie könnte
zu schwerwiegenden Versäumnissen bei der Medikamenteneinnahme führen und ist daher
unbedingt zu vermeiden. Deshalb sieht die Erfindung vor, dass der Ein/Ausschalter
innerhalb des Gehäuses, vorzugsweise unter einem aufklappbaren Deckel, angeordnet
ist. Dort ist der Schalter vor äußeren Einwirkungen geschützt und kann auch durch
ungeschickte Bewegungen bspw. beim Kramen in einer Handtasche nicht versehentlich
betätigt werden.
[0027] Besondere Vorteile bietet eine mit dem Zeitgeber gekoppelte Einrichtung zur vorzugsweise
alphanumerischen Anzeige der Zeit, des Datums und/oder des Wochentags. Diese Anzeige
hat vornehmlich Kontrollfunktion, indem sie es dem Benutzer erlaubt, nachzuprüfen,
ob der interne Zeitgeber richtig läuft und somit der Fälligkeitszeitpunkt richtig
berechnet worden ist.
[0028] Ferner sieht die Erfindung eine oder mehrere mit dem Zeitgeber gekoppelte Tasten
vor zur Einstellung von Zeit, Datum und/oder Wochentag, zur Vorgabe der Fälligkeitszeitpunkte
und/oder der Intervalle für die Medikamenteneinnahme, etc. Hiermit hat der Benutzer
die Möglichkeit, für jede Therapie die Fälligkeitszeitpunkte individuell festzulegen,
indem er bspw. die täglich wiederkehrende Uhrzeit der Fälligkeit eingibt, oder indem
er feste Zeitintervalle eingibt, bspw. in Stunden, nach denen der integrierte Zeitgeber
sodann die jeweils nächsten Fälligkeitszeitpunkte selbst bestimmen kann. Durch die
Möglichkeit der Einstellung von Zeit, Datum und/oder Wochentag kann der Benutzer die
erfindungsgemäße Vorrichtung an Besonderheiten anpassen, bspw. an die Umstellung von
Normal- auf Sommerzeit oder an die Zeitverschiebung bei Fernreisen, er kann Schaltjahre
eingeben, etc.
[0029] Es hat sich als günstig erwiesen, dass der Zeitgeber, der (die) Signalgeber, die
Anzeigeeinrichtung, die Einstelltaste(n), die Batterie(n) und/oder der Ein-/Ausschalter
in dem Bereich innerhalb des Karussells untergebracht ist (sind). Der Umfang des Karussells
entspricht etwa der Abteilezahl multipliziert mit der Abteilbreite. Die Abteilzahl
sollte nicht zu klein gewählt sein, damit die Nachfüllintervalle nicht zu kurz sind;
beispielsweise müssen Verhütungspillen in Sequenzen von jeweils 21 Stück eingenommen
werden, so dass eine entsprechende Abteilanzahl vorgesehen sein sollte. Die Abteilgröße
bestimmt sich nach den Abmessungen der darin unterzubringenden Medikamente und sollte
für einen universellen Anwendungsbereich nicht zu klein gewählt werden. Aus alledem
ergibt sich, dass das Karussell im allgemeinen einen Durchmesser von bspw. 5 - 10
cm aufweisen wird, während die Höhe der Abteile etwa 1 cm betragen kann. Solchenfalls
verbleibt innerhalb des Karussells ein relativ großer Raum, der genügend Platz zur
Aufnahme sämtlicher elektrischer Komponenten bietet.
[0030] Sofern ein karussellartiger Vorratsbehälter verwendet wird, so wird dieser demzufolge
seine Gestalt dem Gehäuse aufprägen, woraus ein scheibenförmiges Gehäuse mit vorzugsweise
kreisförmigen Umfang resultiert.
[0031] Wie oben bereits ausgeführt, kann das Gehäuse mit einem Deckel zum Nachfüllen der
Vorratsabteile versehen sein, der gleichzeitig auch den Ein-/Ausschalter vor ungewollter
Betätigung schützt. Zur Vermeidung eines Herausfallens der eingefüllten Medikamente
wie auch eines versehentlichen Abschaltens der Hinweiseinrichtung sollte der Gehäusedeckel
möglichst sicher verschlossen sein. Dies kann erfindungsgemäß dadurch bewerkstelligt
werden, dass der Deckel des Gehäuses mit einem Verschluß versehen ist, der ausschließlich
durch zwei räumlich, richtungsmäßig und/oder zeitlich voneinander getrennte Bewegungen
geöffnet werden kann. Dadurch läßt sich ein ungewolltes Öffnen bspw. durch ein versehentliches
Verhaken an einem anderen Gegenstand mit größter Wahrscheinlichkeit ausschließen,
während der Benutzer / die Benutzerin den Deckel mit zwei Handgriffen dennoch schnell
öffnen kann.
[0032] Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, dass der Vorratsbehälter und die
Ausgabevorrichtung aus einem für den Kontakt mit Lebensmitteln geeigneten Werkstoff
gefertigt ist. Dadurch ist sichergestellt, dass die zu bevorratenden Medikamente auch
über einen größeren Zeitraum hinweg in der erfindungsgemäßen Vorrichtung verbleiben
können, ohne hierbei schädliche Substanzen aufzunehmen. Dadurch läßt sich die erfindungsgemäße
Vorrichtung bspw. auch derart programmieren, dass sich ein Nachfüllzyklus über mehrere
Wochen erstreckt.
[0033] Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt in:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung in geschlossenem Zustand;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung nach Fig. 1 in zum Nachfüllen geöffnetem
Zustand;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Ausgabeeinrichtung gemäß dem Detail III aus Fig. 1;
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV - IV durch die Fig. 3; sowie
- Fig. 5
- ein Blockschaltbild mit den erfindungsgemäßen Elektronikkomponenten.
[0034] Der Medikamentenspender 1 hat ein scheibenförmiges Gehäuse 2 mit einem kreisförmigen
Umfang 3. Wie Fig. 2 erkennen läßt, besteht das Gehäuse 2 aus einem scheibenförmigen
Grundkörper 4, der mit einem flächengleichen Deckel 5 verschließbar ist. Der Grundkörper
hat einen Durchmesser von bspw. 10 cm und eine Höhe von etwa 1 cm und enthält ein
etwa karussellartiges System 6 von Abteilen, das bei der wiedergebenen Ausführungsform
einundzwanzig Abteile aufweist. Die jeweils gleich großen Abteile des geringfügig
gegenüber dem Gehäusemantel 3 nach innen versetzten Karussells 6 haben somit jeweils
eine Breite von etwa 1 cm und eine etwa ebenso große Radial- und Tiefenerstreckung,
so dass sie genügend Platz zur Aufnahme je einer Medikamentkapsel bieten.
[0035] Wie die Fig. 4 zeigt, besteht das Karussell in der dargestellten Ausführungsform
aus einer etwa kreisförmig angeordneten Rinne 8 mit einer Bodenfläche 9 und zwei zueinander
konzentrischen Zylindermantelflächen 10, die durch eine der Abteilezahl entsprechende
Anzahl von Stegen 11 miteinander verbunden sind, wodurch die einzelnen Abteile 7 entstehen.
[0036] Die einzelnen Abteile 7 werden bei geöffnetem Deckel 5 befüllt. Hierzu kann der Deckel
5 um eine scharnierartige Drehachse 12 in die Position nach Fig. 2 aufgeschwenkt werden,
nachdem der Verschluß 15 durch gleichzeitiges Betätigen der voneinander unabhängigen,
elastischen Häken 13, 14 geöffnet worden ist. Das Karussell 6 ist gegenüber dem Gehäusegrundkörper
4 um seine vertikale Rotationsachse 16 drehbar, so dass alle Abteile 7 bequem befüllt
werden können.
[0037] Als nächstes müssen mittels der Eingabetasten 17 die Fälligkeitszeitpunkte für die
Medikamenteneinnahme eingegeben werden. Da dies auf elektronischem Weg erfolgt, müssen
zunächst die Batterien 18 in die dafür vorgesehenen Aufnahmeschächte innerhalb des
von dem Karussell 6 umschlossenen Bereichs des Grundkörpers 4 eingesetzt werden, und
der Ein-/Ausschalter 19 für den Elektronikschaltkreis muß eingeschalten werden. Ist
dies geschehen, wird der Deckel 5 verschlossen, wobei ein bügelförmiges Metallelement
20 je eine Kontaktfläche der beiden Batterien 18 leitend miteinander verbindet und
dadurch eine Serienschaltung der beiden Batterien 18 bewirkt. Nachdem die beiden elastischen
Häken 13, 14 an dem Verschlußelement 21 des Gehäusegrundkörpers 4 eingerastet sind,
ist der Deckel 5 verriegelt, und die eingefüllten Medikamente können aus den Abteilen
7 nicht verloren gehen.
[0038] Zur Eingabe und Kontrolle der Fälligkeitszeitpunkte ist etwa im Zentrum der Außenseite
22 des Gehäusegrundkörpers 4 ein alphanumerisches Anzeigeelement 23 vorgesehen, das
zur Stromersparnis vorzugsweise als liquid crystal display ausgebildet ist. Standardmäßig
ist an dieser Anzeige das aktuelle Datum 24, der betreffende Wochentag 25 sowie die
momentane Uhrzeit 26 ablesbar, damit diese von einem integrierten Zeitgeber erzeugten
Informationen über die Eingabetasten 17 beeinflußt werden können, um bspw. nach einem
Batteriewechsel Datum und Uhrzeit einzustellen oder eine Umschaltung von Normal- auf
Sommerzeit vorzunehmen. In einem anderen Modus, der bspw: durch ein Glocken- oder
sonstiges Wecksymbol 27 angezeigt wird, können die Fälligkeitszeitpunkte für die Entnahme
von Medikamenten eingegeben 17 werden. Mittels einer Taste 28 kann dazu zwischen dem
Uhrzeit-Stell-Modus und dem Weckzeit-Eingabe-Modus hin- und her geschalten werden.
Sofern mehrmals täglich Medikamente einzunehmen sind, lassen sich mehrere Weckzeiten
programmieren, denen jeweils eine von mehreren Ziffern 29 zugeordnet sein kann. Abweichend
von dem Modus mit fest zu programmierenden Uhrzeiten kann auch ein weiterer Modus
vorhanden sein, bei dem feste Zeitintervalle eingegeben werden, nach denen jeweils
ein Weckmodus erfolgt.
[0039] Der erfindungsgemäße Medikamentenspender ist auch für die Verabreichung von unterschiedlichen
Medikamenten geeignet, da in den Abteilen 7 unterschiedliche Kapseln, Tabletten od.
dgl. Platz finden. Solchenfalls ist jedoch eine Synchronisation des verdrehbaren Karussells
6 mit den zugeordneten Fälligkeitszeitpunkten des integrierten Zeitgebers erforderlich.
Zu diesem Zweck kann auf dem Anzeigenelement 23 eine bei jeder Medikamentenentnahme
inkrementierbare Ziffer angezeigt werden, die der zugeordneten Abteilnummer des Karussells
6 entspricht. Damit sofort überprüft werden kann, der Inhalt welches Abteils 7 bei
einem bestimmten Fälligkeitszeitpunkt entnommen werden muß, ist vorzugsweise an der
außenliegenden Seite 31 des Karussellbodens 9 im Bereich jedes Abteils 7 eine spezifische
Bezifferung 32 vorgesehen, die durch ein peripheres Fenster 33 in der Unterseite 22
des Grundkörpers 4 sichtbar ist. Durch Vergleich der Beschriftung 32 mit den entsprechenden
Zeichen des Anzeigeelements 23 kann der erfindungsgemäße Medikamentenspender synchronisiert
werden. Damit die richtige Reihenfolge der Abteile 7 auch beim Befüllen eingehalten
wird, kann eine der Ziffer 32 entsprechende Beschriftung auch an den Innenseiten des
Abteilbodens 9 vorgesehen sein.
[0040] Nach Abschluß des Programmiervorgangs wird durch Betätigen einer Taste 30 in den
Betriebsmodus umgeschalten, der bspw. durch langsames Blinken einer grünen Leuchtdiode
34 angezeigt werden kann. Ist die Einnahme eines Medikamentes fällig geworden, so
löst die interne Elektronik einen Alarm aus, der sich durch schnelles Blinken einer
roten Leuchtdiode 35 äußert, die wie auch die grüne Leuchtdiode 34 in der Unterseite
22 des Gehäusegrundkörpers 4 eingelassen ist. Gleichzeitig wird ein Summer betätigt,
damit der Alarm auch erkannt werden kann, wenn der Medikamentenspender 1 bspw. in
einer Handtasche aufbewahrt wird. Um Strom zu sparen, wird der Summer intervallweise
betätigt, wobei vorzugsweise mehrere, kurze Signaltöne von längeren Pausen unterbrochen
werden. Die Signalgeber bleiben so lange aktiviert, bis der Besitzer / die Besitzerin
des Medikamentenspenders 1 den Alarm erkannt hat und das betreffende Medikament aus
dem aktuellen Abteil 7 entnommen hat. Zu diesem Zweck ist ein Schiebeelement 36 vorgesehen,
das durch einen etwa radialen Schlitz 37 in der Bodenseite 22 des Gehäusegrundkörpers
4 nach außen ragt und dort querschnittlich zu einem pfeilförmigen Grundriß erweitert
ist, der die Schieberichtung anzeigt. Die Oberfläche des Schiebers 36 kann zur Erhöhung
der Reibung mit Querrippen versehen sein, damit die Betätigung bequem möglich ist.
[0041] Der pfeilförmige Schieber 36 ist ein Teil der Ausgabeeinrichtung 38, die in Fig.
4 in einem Längsschnitt entlang des radialen Spaltes 37 wiedergegeben ist. Man erkennt,
dass das Karussell 6 in einer etwa rinnenförmigen Vertiefung 39 des Gehäusegrundkörpers
4 in Umfangsrichtung gleitend gelagert ist. Bei jeder Betätigung des Schiebers 36
in der dargestellten Pfeilrichtung wird das Karussell 6 um je ein Abteil 7 weitergedreht.
Zu diesem Zweck ist an der Unterseite des Karussellbodens 9 etwa im Bereich jedes
Stegs 11 je ein etwa zylindrischer Fortsatz 40 angeordnet. Diese Fortsätze 40 wirken
zusammen mit entsprechenden Gleitflächen 41, 42 an der Unterseite 43 des innerhalb
des Gehäusegrundkörpers 4 flächig erweiterten Schiebers 36. Wie Fig. 3 zeigt, gleitet
ein Fortsatz 40 bei einer radial nach außen gerichteten Bewegung des Schiebers 36
an der Gleitfläche 42 entlang, bei der durch eine zwischen dem Gehäusemantel 3 und
der peripheren Kante 44 des Schiebers 36 angeordnete Feder 45 unterstützten Zentralbewegung
des Schiebers 36 bewegt die zweite Schrägfläche 41 den nächstfolgenden Fortsatz 40
des folgenden Abteils 7 weiter, so daß insgesamt eine Drehung des Karussells 6 um
gerade eine Abteilbreite 7 bewirkt worden ist. Der Benutzer / die Benutzerin kann
dies dadurch erkennen, daß nach dem Zurückfahren des Schiebers 36 in dessen Ausgangsstellung
die in dem Fenster 33 sichtbare Bezifferung 32 um eins inkrementiert worden ist.
[0042] Neben der Weiterbewegung des Karussells 6 hat der Schieber 36 die zusätzliche Aufgabe,
ein im Bereich des Gehäusedeckels 5 angeordnetes Ausgabefenster 46 freizugeben, so
daß durch dieses das in dem betreffenden Abteil 7 befindliche Medikament entnommen
werden kann. Diesem Zweck dient ein mit dem Schieber 36 über einen etwa parallel zu
der Drehachse 16 verlaufenden Steg 47 verbundenes Verschlußplättchen 48, das bei der
in Fig. 4 mit ausgezeichneten Linien eingetragenen Grundposition des Schiebers 36
das Fenster 46 vollständig verschließt, so daß kein Zugang zu dem Karussell 6 gegeben
ist. Wird der Schieber 36 dagegen in seine periphere Position bewegt, so gelangt ein
Fenster 49 in dem Verschlußplättchen 48 in den Bereich des Ausgabefensters 46, so
daß die in dem Abteil 7 befindlichen Medikamente an dem Ausgabefenster 46 entnommen
werden können, wozu der Medikamentenspender vorzugsweise in die Position gemäß Fig.
4 gebracht wird, damit die Gravitationskraft etwa parallel zu der Rotationsachse 16
gerichtet ist.
[0043] Sobald sich der Schieber 36 in seiner vordersten Position befindet und demnach das
Ausgabefenster 46 geöffnet ist, wird über einen etwa tangential an dem Schieber 36
angeordneten Metallbügel zwischen zwei Kontakten 52, 53 eine Leiterschleife 51 geschlossen,
in der durch die Batterie 18 ein Strom getrieben wird, der von einem Elektronikelement
54 sensiert werden kann, um den Alarm abzuschalten.
[0044] Wie oben ausgeführt, bewirkt jede Betätigung des Schiebers 36 ein Weiterdrehen des
Karussells 6 etwa um die Breite eines Abteils 7 sowie die Entnahme der in diesem Abteil
7 enthaltenen Medikamente. Solchenfalls wird das Karussell 6 gegenüber den signalisierten
Fälligkeitszeitpunkten außer Tritt geraten, so daß gegebenenfalls Medikamente zu den
falschen Zeitpunkten eingenommen würden. Um dies zu verhindern, wird das erfindungsgemäße
Schiebelement 36 nur dann freigegeben, wenn ein Fälligkeitszeitpunkt eingetreten ist.
Diesem Zweck dient ein Verriegelungselement 55 in Form einer elektromagnetischen Doppelspule
56, die in der Lage ist, einen Anker 57 in die Bahn des Schiebers 36 zu bewegen, um
diesen in seiner Grundposition zu verriegeln, und den Anker 57 gegebenenfalls wieder
zurückzuziehen, um den Schieber 36 freizugeben. Die Spulen 56 werden derart angesteuert,
daß der Anker 57 beim Eintritt eines Fälligkeitszeitpunktes aus der Verriegelungsposition
zurückgezogen wird und sodann in dieser Position verbleibt, bis der Schieber 36 betätigt
und anschließend durch die Feder 45 wieder in seine Grundposition zurückgeschoben
worden ist. Dort sind weitere Kontakte vorhanden, welche durch den Metallbügel 50
kurzgeschlossen werden und dabei die Rückkehr des Schiebers 36 in dessen Grundposition
signalisieren, wonach sodann der Anker 57 wieder vorgeschoben werden kann.
[0045] In Fig. 5 ist ein Schaltbild mit den elektrischen Komponenten wiedergegeben. Die
Elektronik 58 wird bei Schließen des Schalters 19 von den Batterien 18 gespeist. Sämtliche
aktiven Elemente werden durch die Versorgungsspannung 59 mit Energie versorgt (nicht
gezeichnet).
[0046] Mittels der Eingabetastatur E können die verschiedenen Programmier- und Betriebsmodi
der Vorrichtung angewählt und die gewünschten Fälligkeitszeitpunkte sowie sonstigen
Informationen eingegeben werden. Dabei dient ein Anzeigendisplay D zur Sichtbarmachung
der aktuellen bzw. zu ändernden Parameter. Gemäß der Schaltung 58 kann mit der Eingabetastatur
E zwischen zwei verschiedenen Berechnungsmethoden für die Fälligkeitszeitpunkte gewählt
werden:
[0047] Durch Programmierung des Zeitgebers T können bestimmte Intervalle zwischen den einzelnen
Fälligkeitszeitpunkten vorgegeben werden. Der Zeitgeber T produziert an seinem Ausgang
60 eine steigende Flanke, wenn seit der ansteigenden Flanke an seinem Eingang 61 die
einstellbare Intervallzeit T abgelaufen ist. Sobald an seinem Ausgang 60 ein High-Pegel
anliegt, schaltet das NAND-Gatter 62 an seinem Ausgang 63 auf einen Low-Pegel um,
so daß der Zeitgeber T zurückgesetzt wird und von neuem zu zählen beginnt. An seinem
Ausgang 60 liegt demnach an jedem Fälligkeitszeitpunkt kurzzeitig eine logische 1
an, die über das ODER-Gatter 64 als Aktivierungssignal weitergeleitet wird.
[0048] Das Aktivierungssignal gelangt 67 zu den Setzeingängen S der beiden Flip-Flops 65,
66, welche dadurch gesetzt werden, so daß an deren Q-Ausgang jeweils dauerhaft eine
logische 1 anliegt. Diese gelangt einerseits über den Vibrator A1 zerhackt an den
Summer 68 und in entsprechender Form durch den Vibrator A2 modifiziert an die Leuchtdiode
35. Demzufolge werden akustische Impulsfolgen 68 und optische Impulssignale 35 abgegeben.
Gleichzeitig wird über den Q-Ausgang des Flip-Flops 66 die Entriegelungsspule 56 aktiviert
und damit der bewegliche Anker 57 aus der Bahn des Schiebeelements 36 herausgezogen,
so daß nun, durch die Signale 35, 68 aufmerksam gemacht, der Benutzer / die Benutzerin
durch Betätigung des Schiebers 36 das fällige Medikament entnehmen kann. Dadurch werden
die Kontakte 52, 53 durch den Bügel 50 überbrückt, so daß die positive Versorgungsspannung
59 der Batterie 18 an dem Rücksetzeingang R des Flip-Flops 65 anliegt. Dessen Q-Ausgang
erhält eine logische 0 und dadurch werden die Signalgeber 35, 68 deaktiviert.
[0049] Nachdem das betreffende Medikament entnommen wurde, wird der Schieber 36 losgelassen
und fährt durch die Kraft der Feder 45 in seine Ruhestellung zurück. Dabei werden
durch den Metallbügel 50 weitere Kontakte geschlossen (durch den Schalter 69 symbolisiert)
und an dem Eingang 70 des auf ein kurzes Zeitintervall eingestellten Zeitgeberbausteins
71 erscheint die positive Versorgungsspannung 59, so daß durch die positive Flanke
ausgelöst ein kurzer Spannungsimpuls an dem Rücksitzeingang R des Flip-Flops 66 auftritt.
Dies führt dazu, dass über den invertierenden Ausgang des Flip-Flops 66 die Verriegelungsspule
56 mit Strom versorgt und dadurch der Anker 57 wieder in die Bahn des Schiebers 36
gefahren wird, so daß eine weitere Betätigung desselben unmöglich gemacht ist, bis
der nächste Fälligkeitszeitpunkt erreicht ist und das Flip-Flop 66 wieder gesetzt
wird.
[0050] Neben diesem Betrieb mit konstanten Zeitintervallen T kann über die Eingabetastatur
E ein anderer Betriebsmodus angewählt werden, wobei in einem Register R eine oder
mehrere Tageszeiten abgespeichert werden, zu denen jeweils eine Medikamenteneinnahme
fällig ist. Ein Komparator 72 vergleicht den Inhalt des Registers R mit dem Ausgangssignal
73 eines kontinuierlich ablaufenden Zeitgebers C, der gegebenenfalls auch eine Kalenderfunktion
enthalten kann. Der Komperator 72 vergleicht jedoch ausschließlich den Zeit-Anteil
des Kalender-Zeit-Gebers 73 mit dem Registerinhalt R und liefert bei Identität an
seinem Ausgang 74 eine logische 1, die sodann zu dem ODER-Gatter 64 gelangt und über
dieses genau dieselben Aktionen auslöst wie ein von dem Zeitgeber T erzeugtes Fälligkeitssignal.
[0051] Um den Zeitgeber T, den Kalender-Zeit-Geber C und/oder das Register R programmieren
zu können, wird durch Betätigung der Eingabetastatur E gleichzeitig ein Schalter 75
umgeschalten und dadurch das jeweilige Ausgangssignal 60, 73, 76 zu dem Anzeigeelement
D durchgeschalten und dort sichtbar gemacht.
1. Vorrichtung (1) zur Bevorratung von regelmäßig einzunehmenden Medikamenten, gekennzeichnet
durch
a) einen Vorratsbehälter (6) für die in Portionen aufgeteilten Medikamente;
b) eine Einrichtung (38) zur portionsweisen Ausgabe von Medikamentenmengen;
c) einen Zeitgeber (T) zur Ermittlung der Fälligkeit einer Medikamenteinnahme;
d) einen Signalgeber (35,58) zur Anzeige der Fälligkeit einer Medikamenteinnahme;
sowie
e) einen Sensor (50,52-54) zur Erkennung der Entnahme einer Medikamentportion.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (6)
eine Vielzahl von Abteilen (7) zur Aufnahme je einer Medikamentenportion aufweist,
die entlang des Umfangs eines Kreisrings nebeneinander angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der die Abteile (7) aufweisende
Ring (6) karussellartig gegenüber dem Gehäuse (2) der Vorrichtung (1) verdrehbar ist,
wobei das Gehäuse (2) einen das Karussell (6) bedeckenden Teil (5) aufweist, der zur
Befüllung der Abteile (7) aufklappbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausgabeeinrichtung (38) ein vorzugsweise manuell betätigbares Ausgabeelement (36)
aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 in Verbindung mit Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgabeelement (36) etwa radial in Bezug auf die Rotationsachse (16) des
Karussells (6) verschiebbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgabeelement
(36) mit dem Karussell (6) zur Drehung desselben um jeweils die Breite eines Abteils
(7) bei jeder Betätigung gekoppelt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgabeelement
(36) mit der Ausgabeeinrichtung (38) zur Öffnung eines Ausgabefensters (33) bei jeder
Betätigung gekoppelt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgabeelement
(36) mit dem Sensor (50,52-54) für die Erkennung der Entnahme einer Medikamentenportion
gekoppelt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgabeelement
(36) mit einem Element (45) zur selbsttätigen Rückführung in seine Ausgangsposition
gekoppelt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgabeelement
(36) mit einem Sensor zur Erkennung des Erreichens seiner Ausgangsposition gekoppelt
ist.