[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine elektronische Dosiervorrichtung.
[0002] Elektronische Dosiervorrichtungen werden im Laboratorium zum Dosieren von Flüssigkeiten
eingesetzt. Sie sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Nach dem Luftpolsterprinzip
arbeitende Dosiervorrichtungen haben eine integrierte Kolben-Zylinder-Einheit, mittels
der eine Luftsäule verschiebbar ist, um Probenflüssigkeit in eine Doserspitze einzusaugen
und aus dieser auszustoßen. Hierbei kommt die Kolben-Zylinder-Einheit nicht in Kontakt
mit der Flüssigkeit. Nur die Dosierspitze, die in der Regel aus Kunststoff besteht,
wird kontaminiert und kann nach Gebrauch ausgetauscht werden.
[0003] Bei Direktverdränger-Dosiervorrichtungen wird hingegen eine Spritze direkt mit Probenflüssigkeit
befüllt. Kolben und Zylinder der Spritze werden also von der Flüssigkeit kontaminiert,
so daß die Spritze vor einem Wechsel der Flüssigkeit zumeist durch eine neue Spritze
ersetzt oder gereinigt werden muß. Auch die Spritze besteht in der Regel aus Kunststoff.
[0004] Kolbenlose Dosiervorrichtungen können eine Dosierspitze mit einem ballonartigen Endabschnitt
aufweisen, der zum Einsaugen von Flüssigkeit expandiert und zum Ausstoßen komprimiert
wird. Solche Dosierspitzen sind auch schon als Austauschteil konzipiert worden.
[0005] Mikrodosiervorrichtungen können eine Mikromembranpumpe und/oder einen Freistrahldosierer
haben, wobei zumindest eine dieser Komponenten mikrosystemtechnisch ausgeführt ist,
insbesondere in Silizium-, Glas-, Kunststoffspritzguß- und/oder Kunststoffprägetechnik.
Die Dosierung wird durch Verformung einer Wand einer Kammer erreicht, die mit Flüssigkeit
befüllt ist. Der elektrische Antrieb zur Verformung der Wand kann piezoelektrisch,
thermoelektrisch, elektromagnetisch, elektrostatisch, elektromechanisch, magneto-restriktiv
etc. sein.
[0006] Luftpolster-, Direktverdränger-, kolbenlose und Mikrodosiervorrichtungen können ein
unveränderliches oder ein veränderliches Dosiervolumen aufweisen. Eine Veränderung
des Dosiervolumens wird durch Verstellen der Verdrängung der Verdrängereinrichtung
erreicht, d.h. des Verschiebeweges des Kolbens oder des Verformungsgrades des ballonartigen
Endabschnittes bzw. der Kammerwand.
[0007] Dispenser sind Dosiervorrichtungen, die ein aufgenommenes Flüssigkeitsvolumen repetitiv
in kleinen Teilmengen abgeben können.
[0008] Außerdem gibt es Mehrkanal-Dosiervorrichtungen, die mehrere

Kanäle" aufweisen, mittels derer gleichzeitig dosiert wird.
[0009] Sämtliche Dosiervorrichtungen können insbesondere als Handgerät und/oder stationäre
Geräte ausgeführt sein.
[0010] Alle vorgenannten Dosiervorrichtungen können elektronische Dosiervorrichtungen im
Sinne dieser Anmeldung sein. Dabei weisen sie eine Antriebseinrichtung mit einem elektrischen
Antrieb zum Antreiben einer Verdrängungseinrichtung auf, bei der es sich um die Kolben-Zylinder-Einheit
oder um den ballonartigen Endabschnitt einer Dosierspitze oder um eine Kammer mit
verformbarer Wand handeln kann. Der elektrische Antrieb kann insbesondere ein elektrischer
Antriebsmotor, elektrischer Linearantrieb oder einer der im Zusammenhang mit den Mikrodosiervorrichtungen
genannten elektrischen Antriebe sein. Zudem ist eine elektronische Steuereinrichtung
für den Antrieb und eine elektrische Spannungsquelle zur Versorgung von Steuereinrichtung
und Antrieb vorhanden. Elektronische Dosiervorrichtungen haben insbesondere den Vorteil
der hohen Reproduzierbarkeit von Dosierungen. Insbesondere durch voreingestellte konstante
Dosiergeschwindigkeiten (µl/s) können exaktere Ergebnisse erzielt werden als mit manuell
angetriebenen Dosiervorrichtungen. Außerdem haben sie den Vorteil eines breiten Anwendungsgebietes,
da sie sowohl einfache Pipettierfunktionen als auch Dispenserfunktionen ausfüllen
können. Die elektrische Spannungsquelle kann eine Batterie, einen Akku und/oder ein
Netzteil umfassen.
[0011] Bei herkömmlichen elektronischen Dosiervorrichtungen ist die elektrische Spannungsquelle
so dimensioniert, daß sie im Normalzustand eine ausreichende Leistung für den Antrieb
bei sämtlichen Betriebslasten der Antriebseinrichtung zur Verfügung stellt. Bei einer
Batterie oder einem Akku erfordert dies eine entsprechende Anzahl Zellen. Dennoch
kann es mit fortschreitender Entladung und damit absinkender Speisespannung vermehrt
zu Betriebsstörungen kommen. Mit absinkender Speisespannung nimmt nämlich das Drehmoment
des Antriebs ab, so daß die Antriebseinrichtung die Verdrängungseinrichtung nicht
mehr bei sämtlichen auftretenden Belastungen in der gewünschten Weise antreibt. Insbesondere
bei Ausführung des Antriebs als Schrittmotor können Schritte verlorengehen und hierdurch
Dosierfehler entstehen. Deshalb ist für einen zuverlässigen Betrieb über eine gewünschte
Zeit eine aufwendige Batterie- oder Akkuversorgung mit entsprechenden Kosten, Volumen
und Gewicht erforderlich. Gleiches gilt bei Ausführung der elektrischen Spannungsquelle
als Netzteil.
[0012] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine elektronische Dosiervorrichtung
zu schaffen, bei der der Aufwand für die elektrische Spannungsquelle, insbesondere
deren Kosten, Platzbedarf und Gewicht, vermindert ist und der Antrieb dennoch bei
sämtlichen betrieblichen Lasten mit der erforderlichen Spannung versorgt wird.
[0013] Die Aufgabe wird durch eine elektronische Dosiervorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der elektronischen Dosiervorrichtung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0014] Die erfindungsgemäße elektronische Dosiervorrichtung hat
- eine einen elektrischen Antrieb aufweisende Antriebseinrichtung,
- mindestens eine von der Antriebseinrichtung antreibbare Verdrängungseinrichtung zum
Dosieren von Flüssigkeit und
- eine elektronische Steuer- und/oder Regeleinrichtung für den Antrieb mit einem Wandler,
der eine von einer elektrischen Spannungsquelle gelieferte Speisespannung in eine
in der Höhe auf die jeweilige Last der Antriebseinrichtung abgestimmte Versorgungsspannung
für den Antrieb umwandelt.
[0015] Erfindungsgemäß stellt also die Steuer- und/oder Regeleinrichtung dem Antrieb über
einen Wandler eine auf die jeweilige Last der Antriebseinrichtung abgestimmte Versorgungsspannung
zur Verfügung. So kann sie beispielsweise zu Beginn eines Antriebsvorganges die Versorgungsspannung
erhöhen, um Anlaufwiderstände der Verdrängungseinrichtung zu überwinden. Danach kann
sie die Versorgungsspannung auf einen Nominalwert absenken, der für einen weiteren
Antrieb der in Bewegung versetzten Verdrängungseinrichtung ausreicht. Falls die Dosiervorrichtung
mit verschiedenen Verdrängungseinrichtungen bestückbar ist, die unterschiedliche Lasten
für die Antriebseinrichtungen darstellen, beispielsweise Spritzen verschiedener Größe,
kann die Versorgungsspannung auf die jeweilige Verdrängungseinrichtung abgestimmt
werden. Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung steuert den Betrieb der Dosiervorrichtung,
beispielsweise gemäß Steuerbefehlen, die über eine Tastatur eingegeben werden können,
so daß sie den jeweiligen Betriebszustand der Dosiervorrichtung kennt. Nach vorbestimmten
Kriterien kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung zu jedem Betriebszustand eine
geeignete Versorgungsspannung herausfinden und über den Wandler zur Verfügung stellen.
Zudem kann eine Information über die jeweils vorhandene Verdrängungseinrichtung, z.
B. eine Codierung einer Spritze, automatisch von der Dosiervorrichtung gelesen oder
gesondert eingegeben werden. Des weiteren kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
die jeweilige Last, die durch äußere Einflüsse unvorhersehbar verändert werden kann,
ermitteln und aufgrund des Ermittlungsergebnisses die Versorgungsspannung regeln.
So kann die Abstimmung der Versorgungsspannung auf die jeweilige Last erreicht werden.
[0016] Die Erfindung ist nicht auf den Einsatz eines Aufwärtswandlers beschränkt. Einbezogen
ist auch der Fall, bei dem die vom elektrischen Antrieb benötigte Versorgungsspannung
unter der Speisespannung der Spannungsversorgung liegt. So stehen zum Beispiel Lithium-Ionen-(Li-Ion-)Akkus
zur Verfügung, die eine verhältnismäßig hohe Spannung (ca. 3V pro Zelle) liefern,
so daß durch Serienschaltung nur weniger Zellen eine verhältnismäßig hohe Speisespannung
zur Verfügung gestellt werden kann. Im Stand der Technik wird - insbesondere bei Einsatz
von Schrittmotoren - bei geringer Last der Antriebseinrichtung die hohe Speisespannung
teilweise in Verlustwärme umgesetzt. Das ist aus verschiedenen Gründen unerwünscht.
Im Rahmen der Erfindung kann nun in solchen Fällen eine Abwärtswandlung der Speisespannung
auf eine Versorgungsspannung mit dem bei der jeweiligen Last benötigten Niveau erfolgen.
Auch ist von der Erfindung der Fall eingeschlossen, daß die Versorgungsspannung vom
Wandler sowohl herauf- als auch heruntergesetzt wird, je nach Last der Antriebseinrichtung.
[0017] Die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung hat den Vorteil, daß die elektrische Spannungsquelle
und der Antrieb auf eine durchschnittliche Last abgestimmt werden können. Bei erhöhten
Lasten stellt der Wandler eine erhöhte Versorgungsspannung zur Verfügung. Da diese
nur kurzzeitig eintreten, ist keine Beschädigung des Antriebsmotors zu besorgen. Infolgedessen
kommt die Dosiervorrichtung mit einer geringeren Anzahl Batterie- oder Akkuzellen
bzw. einem kleiner dimensionierten Netzteil als herkömmliche Dosiervorrichtungen aus.
Seitens der elektrischen Spannungsquelle ist eine Kostenersparnis erzielbar, die die
zusätzlichen Kosten für den Wandler übersteigt. Außerdem wird hierdurch der Platzbedarf
für die Spannungsquelle verringert und eine Gewichtsreduzierung der Dosiervorrichtung
erreicht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Wandler zugleich eine Regelung
der Versorgungsspannung ermöglicht, so daß diese vom Endladungszustand einer Batterie
oder eines Akkumulators weitgehend unabhängig ist.
[0018] Der elektrische Antrieb kann insbesondere ein elektrischer Antriebsmotor, ein elektrischer
Linearantrieb oder einer der im Zusammenhang mit Mikrodosiervorrichtungen erwähnten
elektrischen Antriebe sein. Ein elektrischer Antriebsmotor kann insbesondere ein Schrittmotor
sein, bei dem eine Impulssteuerung genau definierte Dosiermengen oder Dosierschritte
begünstigt. Zusätzlich oder statt dessen können genau definierte Dosiermengen insbesondere
durch Endanschläge, Winkelcodierer oder Codierstreifen sichergestellt werden.
[0019] Ferner kann die Antriebseinrichtung ein Getriebe zum Umwandeln einer Drehbewegung
einer Welle eines Antriebsmotors in eine lineare Antriebsbewegung für die Verdrängungseinrichtung
haben. Dies kann insbesondere der Fall sein, falls die Verdrängungseinrichtung eine
Kolben-Zylinderanordnung aufweist. Dabei kann es sich um die Spritze einer Direktverdränger-
oder um die Verdrängungseinheit einer Luftpolster-Dosiervorrichtung handeln.
[0020] Die elektrische Spannungsquelle kann mindestens eine Batterie, mindestens einen Akku
und/oder ein Netzteil aufweisen. Insbesondere können NiMH-Akkus vorhanden sein. Vorzugsweise
wird durch zwei solcher Akkus eine Speisespannung von 2,4 Volt zur Verfügung gestellt.
[0021] Der Wandler kann die Versorgungsspannung insbesondere etwa auf dem Niveau der Speisespannung
und darüber liefern. So kann die Versorgungsspannung in Höhe einer Speisespannung
von z. B. 2,4 Volt dazu benutzt werden, ein Haltemoment auf einen Schrittmotor auszuüben,
der auf eine Nominalspannung von z. B. 6 Volt ausgelegt ist. Mangels eines solchen
Haltemomentes besteht bei einem Schrittmotor beim Abbremsen eine Neigung zum Schwingen,
so daß er eventuell noch einen oder mehrere ungewünschte Schritte zurücklegt.
[0022] Vorzugsweise kann der Wandler die Versorgungsspannung auf verschiedenen diskreten
oder kontinuierlichen Niveaus liefern. Davon kann eines der Erzeugung eines Haltemomentes
dienen. Ein weiteres Niveau kann die Nominalspannung sein, die der Antriebsmotor bei
durchschnittlicher Last benötigt. Darüber hinaus kann es ein erhöhtes Spannungsniveau
für erhöhte Lasten geben. Dementsprechend kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
die Versorgungsspannung beim Stoppen des Antriebsmotors auf dem niedrigen Niveau,
bei durchschnittlicher Belastung auf dem mittleren Niveau und bei erhöhter Belastung
auf dem erhöhten Niveau liefern. Beispielsweise kann die Versorgungsspannung die diskreten
Werte 2,4 Volt, 6 Volt und 8 Volt annehmen.
[0023] Vorzugsweise weist der Wandler einen Hochsetzsteller auf. Hochsetzsteller sind in
der Versorgungstechnik bekannte Schaltungen, mit denen eine Gleichspannung auf ein
höheres Niveau gebracht werden kann. Hochsetzsteller können eine Ausgangsspannung
über die Eingangsspannung stellen, wobei sie in der Regel die in einer Induktivität
gespeicherte Energie ausnutzen.
[0024] Vorzugsweise ist die elektronische Dosiervorrichtung als Handvorrichtung ausgeführt
und dementsprechend mit mindestens einer Batterie oder mindestens einem Akkumulator
ausgestattet.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- ein Gesamtblockschaltbild der elektronischen Pipettiervorrichtung;
- Fig. 2
- einen Schaltplan des Hochsetzstellers derselben Pipettiervorrichtung;
- Fig. 3
- ein Blockschaltbild der Spannungsversorgung des Antriebsmotors einer elektronischen
Pipettiervorrichtung.
[0026] Gemäß Fig. 1 besteht die elektronische Pipettiervorrichtung im wesentlichen aus sechs
Funtionsbereichen, nämlich einer Antriebseinrichtung 1, einer Verdrängungseinrichtung
2, einer elektronischen Steuer- und/oder Regeleinrichtung 3, einer elektrischen Spannungsquelle
4, einer Bedieneinrichtung 5 und einer Anzeigeeinrichtung 6. Sämtliche Funktionsbereiche
1 bis 6 sind in oder an einem - nicht dargestellten - Pipettengehäuse einer Handpipette
ausgebildet.
[0027] Die Antriebseinrichtung 1 weist einen elektrischen Antriebsmotor auf, der als Schrittmotor
7 ausgeführt ist. Mittels des Schrittmotors 7 ist eine Achse 8 linear vor und zurück
verschiebbar. Außerdem gehört zur Antriebseinrichtung eine Motorenstufe in Form zweier
H-Brücken 9, die der Ansteuerung des Schrittmotors 7 dient. Diese umfaßt in einer
dem Fachmann bekannten Weise acht in H-Anordnung geschaltete Leistungstransistoren,
mit denen der Schrittmotor 7 über Versorgungsleitungen 10 in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung
betrieben werden kann.
[0028] Die Verdrängungseinrichtung 2 weist einen Kolben 11 auf, der an der Achse 8 fixiert
ist. Der Kolben 11 ist in einem Zylinder 12 verschieblich. Dieser ist über einen Kanal
13 mit einer Pipettenspitze 14 verbunden, die von der Vorrichtung trennbar ist.
[0029] Zur elektronischen Steuer- und/oder Regeleinrichtung 3 gehört ein Mikrocontroller
15, der insbesondere einen Timer, einen Arbeitsspeicher und einen nichtflüchtigen
Speicher integriert hat. Der Mikrocontroller steuert die H-Brücken über Steuerleitungen
16.
[0030] Dazu gehört ferner ein Aufwärtswandler 17 zum Erzeugen der Versorgungsspannung des
Schrittmotors 7, der über Versorgungsleitungen 18 die H-Brücken speist. Steuerleitungen
19 verbinden den Mikrocontroller 15 mit dem Aufwärtswandler 17.
[0031] Weiterer Bestandteil der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 3 ist ein weiterer Aufwärtswandler
20, der den Mikrocontroller 15 über weitere Versorgungs-. leitungen 21 versorgt.
[0032] Der Achse 8 des Schrittmotors 7 ist ein Endlagerschalter 22 zugeordnet, der über
eine Kontrolleitung 23 vom Mikrocontroller 15 überwacht wird, um eine Nullpunkteinstellung
zu ermöglichen.
[0033] Die elektrische Spannungsquelle 4 umfaßt zwei NiMH-Akkus 24, deren Speisespannung
über Speiseleitungen 25 dem Aufwärtswandler 17 und dem weiteren Aufwärtswandler 20
zugeführt wird. Die Speisespannung der beiden Akkus 24 wird über Kontrolleitungen
26 dem Mikrocontroller 15 zugeführt. Zudem gehört zu der elektrischen Spannungsquelle
24 eine Ladestromsteuerung 27, die einerseits über Ladekontakte 28 mit einer externen
Spannungsquelle verbindbar ist und andererseits über Ladeleitungen 29 mit den Akkus
24 verbunden ist. Die Ladestromsteuerung 27 ist außerdem über Kontrolleitungen 30
für die Ladespannung und über Ladestromsteuerleitungen 31 jeweils mit dem Mikrocontroller
15 verbunden.
[0034] Die Bedieneinrichtung 5 umfaßt eine Eingabetastatur 32, die über Leitungen 33 an
den Mikrocontroller 15 angeschlossen ist. Ferner umfaßt sie Auslösetasten 34, die
über Leitungen 35 mit dem Mikrocontroller 15 verbunden ist.
[0035] Die Anzeigeeinrichtung 6 ist ein LCD-Display, das über Leitungen 36 mit dem Mikrocontroller
15 verbunden ist, der eine Anzeigensteuerung enthält.
[0036] Grundsätzlich funktioniert die Pipettiervorrichtung folgendermaßen:
[0037] Die Steuersoftware ist im Mikrocontroller 15 gespeichert. Spezielle Pipettierparameter
können vor einem Dosiervorgang mittels der Eingabetastatur 32 eingegeben werden. Mittels
der Auslösetasten 34 sind einzelne Pipettiervorgänge auslösbar. Das Display 6 zeigt
eingegebene Pipettierparameter, Steuerbefehle und Betriebszustände der Pipettiervorrichtung
an.
[0038] Die gesamte Speisespannung der zwei Akkuzellen 24 beträgt 2,4 Volt. Diese wird vom
weiteren Aufwärtswandler 20 auf 3,3 Volt Versorgungsspannung für den Mikrocontroller
15 geregelt.
[0039] Je nach Ansteuerung über die Steuerleitung 19 schaltet der Aufwärtswandler 17 die
Speisespannung der Akkus 24 als Versorgungsspannung auf die Versorgungsleitungen 18
durch oder erhöht diese auf 6 oder 8 Volt. Da der Mikrocontroller den Betrieb des
Schrittmotors 7 über die Steuerleitungen 16 steuert, kennt er dessen jeweiligen Spannungsbedarf
und steuert den Aufwärtswandler 17 entsprechend.
[0040] Die Speisespannung wird vom Mikrocontroller 15 über die Kontrolleitungen 26 kontrolliert.
Fällt sie unter einen zulässigen Wert, wird vom Display 6 eine entsprechende Information
ausgegeben. Durch Anschluß der Ladekontakte 28 an ein externes Netzteil kann im Bedarfsfalle
eine Aufladung der Akkus 24 erfolgen. Über die Ladestromsteuerleitungen 31 wird der
Ladestrom entsprechend dem über die Kontrolleitungen 30 ermittelten Ladezustand der
Akkus 24 gesteuert.
[0041] Die Ausführung der Funktionsbereiche 1 bis 6 und der zugehörigen Funktionsblöcke
ist dem Fachmann geläufig. Ein Ausführungsbeispiel des Aufwärtswandlers 17 soll jedoch
anhand der Fig. 2 erläutert werden. Der Aufwärtswandler 17 umfaßt ein IC 37 der Art,
das in Fachkreisen als

Hochsetzsteller" bekannt ist. Im Beispiel handelt es sich um das IC MAX 608 der Firma
Maxim. Das IC 37 ist in der üblichen Weise mit Transistor 38, Widerstand 40, Kondensatoren
45 bis 50, Diode 51 und Induktivität 52 beschaltet. Das IC 37 regelt über die Spannungsrückführung
bestehend aus Transistor 39 und Widerständen 41 bis 43 die Einschaltdauer des Transistors
38, wodurch die Induktivität 52 mit Energie geladen wird. Diese Energie wird als zusätzliche
Reihenspannungsquelle während der Sperrphase des Transistors 38 an die Ausgangskondensatoren
48 und 49 abgegeben. Dabei ist die Spannungsrückführung mittels des Kontaktes 57 schaltbar.
Wird der Kontakt 57 auf

low" gelegt, beträgt die Versorgungsspannung 6V, ist er auf

high" gelegt, beträgt sie 8V.
[0042] Schließlich kann mittels des Kontaktes 58 Versorgungsspannung etwa auf den Wert der
Speisespannung eingestellt werden. Hierzu ist der Kontakt 58 von

low" auf

high" umzuschalten.
[0043] Dementsprechend liegen die Speiseleitungen 25 an den Kontakten 53, 54 und die Versorgungsleitungen
18 an den Kontakten 55, 56 an und sind die Steuerleitungen 19 an die Kontakte 57,
58 angeschlossen.
[0044] Der Antriebsmotor 7 kann also mittels der elektronischen Steuereinrichtung 3 an drei
unterschiedlichen Spannungen betrieben werden:
a) Der Mikrocontroller 15 legt den Kontakt 58 auf

high" und der Hochsetzsteller 37 ist nicht aktiv, so daß die Versorgungsspannung der
Speisespannung minus der Verlustspannung der Diode 51 entspricht.
b) Der Mikrocontroller 15 legt den Kontakt 57 des Hochsetzstellers auf

low", so daß der Transistor 39 angesteuert und das IC 37 aktiviert wird und der Aufwärtswandler
17 eine Versorgungsspannung von 6 Volt liefert.
c) Der Mikrocontroller 15 legt den Kontakt 57 auf

high", so daß der Transistor 39 gesperrt und das IC 37 aktiviert wird und der Aufwärtswandler
17 eine Versorgungsspannung von 8 Volt zur Verfügung stellt.
[0045] Dabei gilt für den Aufwärtswandler

wobei U
A die Versorgungsspannung und U
E die Speisespannung ist. t1 ist die Zeit, während der der Transistor 38 leitend ist
und t2 ist die Zeit, während der der Transistor 38 gesperrt ist.
[0046] Leitet der Transistor 38 ebenso lange wie er sperrt, so stellt sich

ein. Sperrt der Transistor dagegen die ganze Zeit, so stellt sich

ein.
[0047] Der Bereich, in dem die Spannungen hochgesetzt werden können, wird durch den resultierenden
Strom und die eingesetzten Bauelemente begrenzt. Die Leistungsbilanz bleibt annähernd
konstant:

d.h.

wobei P
E die eingespeiste Leistung und P
A die abgegebene Leistung und I
E der eingespeiste Strom und I
A der Versorgungsstrom ist. Somit erhöht sich der eingespeiste Strom bei der Spannungshochsetzung
nicht unbeträchtlich.
[0048] Die Erhöhung des Drehmoments des Antriebsmotors 7 resultiert aus dem festen Motorinnenwiderstand
und der angehobenen treibenden Spannung U
A. Die elektrische Leistung, die im Motor umgesetzt wird, ist auch ein Maß des verfügbaren
Motordrehmomentes.
[0049] Von einem Motor mit 2 x 30 Ohm Wicklungswiderstand wird bei einer Versorgungsspannung
von 3 Volt eine maximale Leistung von

umgesetzt. Wird dagegen die Spannung auf 8 Volt hochgesetzt, so wird die Leistung
auf 4,3 Watt erhöht. Die um etwa den Faktor 7 höhere Leistung kann vom Motor natürlich
nur für sehr kurze Zeiten umgesetzt werden, da sonst eine Überhitzung des Motors stattfinden
würde. Für die Überwindung der üblicherweise beim Betrieb elektronischer Pipettiervorrichtungen
nur kurzfristig erhöhten Lasten ist dies jedoch ohne weiteres möglich.
[0050] Die Fig. 3 verdeutlicht das Funktionsprinzip der Erfindung. Eine elektrische Spannungsquelle
24 in Form einer Batterie, eines Akkus bzw. eines Netzteils liefert eine niedrige
Speisespannung an einen Aufwärtswandler 17. Dieser wird mittels Steuerleitungen 19
über den Spannungsfaktor N
u digital oder analog gesteuert und liefen dementsprechend eine Versorgungsspannung
gemäß dem Produkt des Spannungsfaktors N
u und der Speisespannung. Diese Versorgungsspannung treibt über die Motorendstufe 9
den Antriebsmotor 7 an. Grundsätzlich ist auch eine stufenlose Variation des Spannungsfaktors
N
u möglich, um eine feine Anpassung an den Leistungsbedarf zu erzielen.
1. Elektronische Dosiervorrichtung mit
- einer einen elektrischen Antrieb (7) aufweisenden Antriebseinrichtung (1),
- mindestens einer von der Antriebseinrichtung (1) antreibbaren Verdrängungseinrichtung
(2) zum Pipettieren von Flüssigkeit und
- einer elektronischen Steuer- und/oder Regeleinrichtung (3) für den Antriebsmotor
(7) mit einem Wandler (17), die eine von einer elektrischen Spannungsquelle (24) gelieferte
Speisespannung in eine in der Höhe auf die jeweilige Last der Antriebseinrichtung
(1) abgestimmte Versorgungsspannung für den Antriebsmotor (7) umwandelt.
2. Elektronische Pipettiervorrichtung nach Anspruch 1, bei der der elektrische Antriebsmotor
ein Schrittmotor (7) ist.
3. Elektronische Pipettiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Antriebseinrichtung
(1) ein Getriebe zum Umwandeln einer Drehbewegung an einer Welle des Antriebsmotors
(7) in eine lineare Antriebsbewegung für die Verdrängereinrichtung (2) hat.
4. Elektronische Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Verdrängereinrichtung
(2) eine Kolben-Zylinderanordnung (11, 12) hat, die als Spritze zum Aufnehmen der
zu pipettierenden Flüssigkeit ausgebildet ist oder über einen Kanal (13) mit einer
Pipettenspitze (14) zum Aufnehmen der zu pipettierenden Flüssigkeit verbunden ist.
5. Elektronische Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die elektrische
Spannungsquelle mindestens eine Batterie, mindestens einen Akku (24) und/oder ein
Netzteil aufweist.
6. Elektronische Pipettiervorrichtung nach Anspruch 5, bei der die elektrische Spannungsversorgung
(2) z. B. NiMH-Akkus (24), NiCd-Akkus oder Li-Jon-Akkus aufweist.
7. Elektronische Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der der Wandler
(17) die Versorgungsspannung etwa auf dem Niveau der Speisespannung und darüber liefert.
8. Elektronische Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der der Wandler
(17) auch eine in der Höhe auf die jeweilige Last der Antriebseinrichtung (1) abgestimmte
Versorgungsspannung unterhalb des Niveaus der Speisespannung liefert.
9. Elektronische Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der der Wandler
(17) die Versorgungsspannung auf verschiedenen diskreten oder variablen Niveaus liefert.
10. Elektronische Pipettiervorrichtung nach Anspruch 9, bei der der Wandler (17) die Versorgungsspannung
auf drei verschiedenen Niveaus liefert.
11. Elektronische Pipettiervorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, bei der der Wandler (17)
die Versorgungsspannung zumindest auf den Niveaus 2,4 Volt, 6 Volt und 8 Volt liefert.
12. Elektronische Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, bei der die
Steuereinrichtung (1) die Versorgungsspannung beim Stoppen des Antriebsmotors (7)
auf einem niedrigen Niveau, bei normaler Last der Antriebseinrichtung (1) auf einem
mittleren Niveau und bei erhöhter Last der Antriebseinrichtung (1) auf hohem Niveau
liefert.
13. Elektronische Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der der
Wandler (17) einen Hochsetzsteller (37) aufweist.
14. Elektronische Pipettiervorrichtung nach Anspruch 13, bei der der Wandler (17) eine
Induktivität (32) aufweist.
15. Elektronische Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, bei der die
Steuereinrichtung (3) den elektrischen Antriebsmotor (7) über H-Brücken (9) steuert.
16. Elektronische Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, die eine Handpipettiervorrichtung
ist.