[0001] Die Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsvorrichtung mit zwei im wesentlichen parallel
verlaufenden, motorisch angetriebenen Wellen, welche im Bodenbereich eines Aufgabetrichters
angeordnet sind, gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Doppelwellen-Zerkleinerungsvorrichtungen mit mechanisch wirkenden Reiß- und Ausräumelementen
gehören zum bekannten Stand der Technik.
[0003] Beispielsweise sei hier auf das deutsche Gebrauchsmuster G 91 10 457.2 verwiesen.
Die dort gezeigte Zerkleinerungsvorrichtung besitzt einen trichterartigen Behälter,
in dessen Auslaßbereich zwei zueinander parallele Brecherwalzen gelagert sind, die
gegenläufig angetrieben werden können. Die Brecherwalzen derartiger Zerkleinerungsvorrichtungen
sind in verschiedener Weise aufgebaut, wobei stets das Grundprinzip darin liegt, am
Außenumfang der Brecherwalzen hervorstehende Elemente auszubilden, wobei diese Elemente
ineinandergreifen. Auf diese Weise wird das zwischen die Walzen gelangende Gut von
den an den Walzen befindlichen Elementen ergriffen und zum Walzenspalt transportiert
und zerkleinert.
[0004] Grundsätzlich besteht bei derartigen Zerkleinerungsvorrichtungen das Problem, daß
die Brecherwalzen entweder die zu zerkleinernden Gegenstände nicht ausreichend trennen
können oder daß die Brecherwalzen durch die sich beim Zerkleinern ergebenden Bruchstücke
verstopfen und sich zusetzen. Derartige Schwierigkeiten sind dann insbesondere relevant,
wenn Mischstoffe zum Einsatz kommen.
[0005] Bei dem erwähnten Gebrauchsmuster G 91 10 457.2 soll das Zerkleinerungsverhalten
dadurch verbessert werden, daß die Brecherwalze einen zylindrischen Grundkörper aufweist,
an welchem mehrere, zueinander beabstandete Scheibenelemente befestigt sind, an deren
Umfangsbereich wiederum mehrere Brecherelemente angebracht werden. Die Brecherelemente
sollen in bezug auf die Längsachse der Brecherwellen gegeneinander versetzt angeordnet
werden, so daß die Brecherelemente jeweils in gegenüberliegende Zwischenräume benachbarter
Brecherwalzen eingreifen, um die Zwischenräume von zerkleinerten Partikeln zu reinigen,
d.h. ein Ausräumen vorzunehmen. Das bekannte Brecherelement soll plattenförmig ausgebildet
und im wesentlichen in einer Tangentialebene des Scheibenelements angeordnet werden.
Durch eine schräge Ausgestaltung des Brecherelements selbst soll sich eine linienförmige
Krafteinwirkung auf das zu zerkleinernde Gut ergeben, wobei die radial innenliegende
Seite des Brecherelements zu einer Quetschbewegung des Gutes in den Walzenspalt hinein
führt. Zusätzlich soll zur Verbesserung des Zerkleinerungsvorgangs das Brecherelement
an der Vorderseite mit schneidenartigen Abschrägungen versehen sein. Damit das Brecherelement
die entsprechenden Kräfte aufnehmen kann, wird gemäß bekanntem Gebrauchsmuster hervorgehoben,
daß es notwendig ist, zusätzliche Stützelemente oder Stützkörper vorzusehen. Die Stützkörper
sind bezüglich der Arbeitsdrehrichtung der Brecherwalze vor dem Brecherelement anzuordnen.
Durch eine schneidenartige Formgestaltung des Stützkörpers soll dieser auch das Zerkleinern
verbessern.
[0006] Beim bekannten Stand der Technik sind die einzelnen Brecherelemente benachbarter
Scheiben vorzugsweise in Umfangsrichtung versetzt angeordnet, so daß sich bei einer
Seitenansicht der Brecherwalze eine spiralförmige Ausbildung der einzelnen Brecherelemente
einstellt.
[0007] Bei der bekannten Zerkleinerungsvorrichtung sind die Brecherwalzen in bevorzugter
Weise in beide Drehrichtungen antreibbar. Hinsichtlich des durch die Brecherwalzen
gebildeten Walzenspalts werden die Walzen in Arbeitsdrehrichtung aufeinander zu bewegt.
In dem Fall, wenn ein Werkstück bzw. zu zerkleinerndes Gut zwischen oder von den Walzen
eingeklemmt ist, wird auf eine Gegendrehrichtung umgeschaltet, um auf diese Weise
den Walzenspalt frei zu arbeiten.
[0008] Es hat sich gezeigt, daß bekannte Zerkleinerungsvorrichtungen allein im Walzenspalt
eine Zerkleinerung des aufgegebenen Gutes ermöglichen, wobei die oft und wiederholte
Notwendigkeit des Umschaltens der Drehrichtung zum Ausräumen bei drohender Verstopfung
des Walzenspalte zu einer geringeren Produktivität beim Einsatz derartiger Zerkleinerer
führt. Demnach ist also die beim Bekannten gegebene Trennung zwischen Arbeitsdrehrichtung
der Zerkleinerungswellen und Reversierdrehrichtung zum Ausräumen des Walzenspalts
nachteilig, da auf diese Weise ein Reduzieren der Durchsatzleistung eintritt und der
Energieeintrag pro Gutzugabe in unerwünschter Weise verringert wird.
[0009] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine weitergebildete Zerkleinerungsvorrichtung
mit zwei im wesentlichen parallel verlaufenden, motorisch angetriebenen Wellen anzugeben,
wobei die Vorrichtung ein Zerkleinern des auf zugebenden Gutes unabhängig von der
gewählten Drehrichtung der Wellen sicherstellt, so daß der Mengendurchsatz pro Zeiteinheit
verbessert und insgesamt ein optimiertes Zerkleinern auch bei Mischgut unterschiedlichster
stofflicher Zusammensetzung und Eigenschaften gegeben ist.
[0010] Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen
und Weiterbildungen umfassen.
[0011] Der Grundgedanke der Erfindung liegt demgemäß darin, von einer bekannten Doppeiwellen-Zerkleinerungsvorrichtung
auszugehen, jedoch auf eine Zerkleinerung in beiden Drehrichtungen der Wellen zurückzugreifen,
so daß auch in dem Fall, wenn sich ein mittlerer Zerkleinerungsbereich, nämlich derjenige
zwischen den Walzen zusetzt oder eine solche Gefahr des Zusetzens besteht, der Zerkleinerungsvorgang
in seitlichen, den Walzen benachbarten Bereichen fortgesetzt oder von diesen Bereichen
übernommen wird.
[0012] Weiterhin gelingt es durch die spezielle Ausgestaltung der an den Armen des Werkzeugträgers
befindlichen Ausräumer, nicht nur ein Zerreißen oder Brechen des aufgegebenen Gutes
zu gewährleisten, sondern auch gleichzeitig sicherzustellen, daß an sich nicht oder
schwer brechbare Materialien durch Verformung einer Volumenveringerung unterzogen
werden.
[0013] Erfindungsgemäß sind die scheibenförmigen Werkzeugträger der Vorrichtung so ausgebildet,
daß diese sich radial erstreckende Arme mit dazwischen befindlichen Rücksprüngen aufweisen.
Durch die Anne mit Rücksprüngen ist der eigentliche Aufnahmebereich, der das aufgegebene
Gut erfaßt, sehr groß, so daß die jeweils zugeführte Menge an zu zerkleinerndem Material
optimiert werden kann.
[0014] Am radialen Außenende der Arme sind in Wellendrehrichtung erstreckend jeweils ein
Vor- und Rückreiß-Verschleißeinsatz sowie in Wellenlängsrichtung erstreckend und zwischen
Vor- und Rückreiß-Verschleißeinsatz befindlich die erwähnten Ausräumer angeordnet.
Die auf den Wellen befestigten Arme der Werkzeugträger greifen im Wellenzwischenbereich
ineinander, so daß eine optimale Kraftübertragung auf das zu zerkleinernde Gut gewährleistet
ist.
[0015] Im Inneren des Aufgabetrichters, der in an sich bekannter Weise ausgebildet ist,
sind im Bereich der durch die Wellenachsen aufgespannten Ebene erfindungsgemäß beidseitig
der Wellen, die die Werkzeugträger aufweisen, diesen benachbart und in die Werkzeugträgerabstände
eintauchend spezielle Ausräum- und Brechzinken befestigt.
Durch die Werkzeugträger und die seitlichen Ausräum- und Brechzinken ergeben sich
nun weitere Zerkleinerungszonen, und zwar beidseitig den Wellen benachbart, so daß
auch bei einem reversierenden Wellenantrieb durch die Wechselwirkung zwischen den
Brechzinken einerseits und den rotierenden Werkzeugen am Werkzeugträger andererseits
sich das gewünschte Zerkleinern des Gutes einstellt. Damit übernehmen die Zinken in
Abhängigkeit von der jeweiligen Drehrichtung eine Teilfunktion hinsichtlich des Zerkleinerns,
durch Brechen und Zerreißen, aber auch eine Ausräumfunktion in Wechselwirkung mit
den an den Armen befindlichen Ausräumern.
[0016] In einer Ausgestaltung besteht die Möglichkeit, an den Ausräum- und Brechzinken im
vorderen, zur Walze hin gerichteten Bereich seitliche Auskragungen vorzusehen, um
zu verhindern, daß aufgegebene Materialteile unzerkleinert in den Materialaustragsbereich
gelangen.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform sind an den scheibenförmigen Werkzeugträgern
vorzugsweise vier, umfangsseitig gleich beabstandete Arme vorhanden, wobei die längs
der Wellen fixierten Werkzeugträger mit Armen einen spiralförmigen Versatz besitzen
und die jeweils am Armaußenende befestigten Ausräumer sich beidseitig des Werkzeugträgers
oder Armes erstrecken. Zur Optimierung der Körnung des zerkleinerten, ausgetragenen
Materials kann die Anzahl der Arme der Werkzeugträger variiert werden, wobei eine
Varianz im Bereich von zwei bis acht bevorzugt ist.
[0018] Die Ausräumer, welche an den Armen befestigt sind, besitzen eine Breite dergestalt,
daß die ineinandergreifenden Arme der auf den Wellen befestigten benachbarten Werkzeugträger
einen definierten Ausräumerabstand oder ein mindestens teilweises Überlappen benachbarter
Ausräumer ergeben. Auch durch diese Maßnahme ist eine universelle Anpassung der Zerkleinerungsvorrichtung
an die Art des aufgegebenen Materials und damit an die Einsatzaufgaben gewährleistet.
[0019] Gemäß einem weiteren Grundgedanken der Erfindung besitzen die Arme eine unterschiedliche
Länge, d.h. eine unterschiedliche radiale Ausdehnung, so daß bei Rotation sich ein
innerer und ein äußerer Wirkkreis mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit einstellt.
Durch diese unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten am äußeren Ende des Armes,
wo die eigentlichen Wirkelemente bezüglich des Zerkleinerungsvorgangs befindlich sind,
wird das Reißverhalten insgesamt verbessert.
[0020] Die im Trichter befindlichen Ausräum- und Brechzinken sind im wesentlichen parallel
und gleichmäßig beabstandet an einer entsprechenden Auflage so befestigt, daß die
rotierenden Arme mit Reiß- und Ausräumelementen in die jeweiligen Zinkenzwischenräume
eintauchen und dort das aufgegebene Material erfassen und durch Zerreißen oder Brechen
zerkleinern bzw. für eine Volumenreduzierung des Materials sorgen.
[0021] Ein weiterer erfindungsgemäßer Ansatz besteht darin, die Breite der Ausräum- und
Brechzinken und damit den Abstand der Zinken zu den jeweils in den Zinkenzwischenräumen
eintauchenden Armen zu verändern, so daß sich zwischen einer mittleren Zerkleinerungszone
zwischen den Wellen und den seitlichen Zerkleinerungszonen zwischen der jeweiligen
Welle und den Zinken unterschiedliche Körnungen bei entsprechender Wahl der Wellendrehrichtungen
realisieren lassen. Eine solche Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht es, Stoffe
ganz unterschiedlicher mechanischer Festigkeiten und Eigenschaften mit einem einzigen
Zerkleinerer zu behandeln, wobei lediglich die Drehrichtung z.B. in einen reversierenden
Betrieb umzuschalten ist. Damit kann der Einsatz mobiler Zerkleinerungsvorrichtungen
an unterschiedlichen Orten mit ganz unterschiedlichen Zerkleinerungsaufgaben in optimaler
Weise erfolgen.
[0022] Die Ausräumer können eine schräge Außenlängskante aufweisen, wobei der Schrägungswinkel
benachbarter Ausräumer auf einer Welle alternierend gewählt ist.
Alternativ oder zusätzlich können die Außenseitenkanten der Ausräumer einen schrägen
oder konischen Verlauf besitzen, wobei vorgenannte Maßnahmen der weiteren Verbesserung
des Zerreißens des aufgegebenen Gutes dienen, ohne daß eine erhöhte Reißspalt- oder
Zerkleinerungsbereichs-Verstopfungsgefahr besteht.
[0023] Bevorzugt sind die Ausräumer als Einsatzstück gefertigt, wobei die entsprechenden
Einsatzstücke jeweils in eine sich im Arm radial erstreckende Ausnehmung stoffschlüssig,
z.B. durch Verschweißen fixiert werden.
[0024] Die im wesentlichen parallel verlaufenden Wellen, auf deren Wellenkörper die Werkzeugträger
mit Armen befestigt sind, weisen geeignete Lager und eine Kupplungsvorrichtung auf,
die zum motorischen Antrieb führt. Eine an sich bekannte Programmsteuerung ermöglicht
es, Drehzahl und Drehrichtung zu wählen bzw. einen automatischen Reversionsbetrieb
vorzugeben. Über eine Erfassung der Wirkleistung des Antriebs besteht die Möglichkeit,
die dem zu zerkleinernden Gut zuzuführende Energiemenge zu optimieren, ohne daß der
Leistungsbereich des Antriebs bzw. mechanische Festigkeiten der Vorrichtung insgesamt
überschritten werden.
[0025] Die Vor- und Rückreiß-Verschleißeinsätze sind durch stoffschlüssiges Verbinden, bevorzugt
Verschweißen, an den Armen der Werkzeugträger und dort vorgesehenen Ausnehmungen oder
Rücksprüngen befestigt.
[0026] Im Interesse einer kostengünstigen Serienfertigung und Standardisierung besteht die
Möglichkeit, die Werkzeugträger mit Armen als Standardbauteil vorzufertigen und dann
entsprechend dem jeweiligen Zerkleinerungstyp unterschiedlich gestaltete Ausräumer
bzw. Verschleißeinsätze komplettierend vorzusehen.
[0027] Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung kann als Wechseleinheit ausgebildet
sein, die über Standard-Außenabmessungen mit verschiedenen Antrieben koppelbar ist.
[0028] Alles in allem gelingt es mit der Erfindung, eine weitergebildete Zerkleinerungsvorrichtung
mit drei Zerkleinerungsbereichen oder Zerkleinerungszonen anzugeben, die in Abhängigkeit
von der momentanen Drehrichtung der Wellen respektive der Werkzeugträger mit Armen
jeweils einen Reiß- oder Brechvorgang bzw. ein Ausräumen übernehmen, wobei unabhängig
von der Drehrichtung mindestens ein Bereich oder eine Zone die Zerkleinerungsfunktion
übernimmt. Damit erhöht sich der Materialdurchsatz, so daß die Effektivität beim Einsatz
der erfindungsgemäßen Vorrichtung nachhaltig verbessert ist.
[0029] Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie unter Zuhilfenahme
von Figuren näher erläutert werden.
[0030] Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine prinzipielle Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung
längs der Linie A-A nach Fig. 2;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Aufgabebereich der Zerkleinerungsvorrichtung entlang der Linie
B-B nach Fig. 1;
- Fig. 3 und 4
- eine Draufsicht sowie eine Seitenansicht des Werkzeugträgers mit Armen sowie daran
befestigten Vor- und Rückreiß-Verschleißeinsätzen bzw. Ausräumern;
- Fig. 5
- eine Prinzipdarstellung des Werkzeugträgers mit erkennbaren Auflageflächen bzw. Ausnehmungen
zum Befestigen der Vor- und Rückreiß-Verschleißeinsätze bzw. der Ausräumer;
- Fig. 6
- die Gestaltung eines Ausräumers mit schräg verlaufender Außenlängskante als Einzelheit
X nach den Fig. 2 oder 7;
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf den Aufgabebereich der Zerkleinerungsvorrichtung ähnlich Fig.
2, jedoch mit vorgesehenen Abständen der an den Werkzeugträgern befestigten Ausräumer;
- Fig. 8 und 9
- Abbildungen einer betriebsbereiten Zerkleinerungsvorrichtung nach der Erfindung.
[0031] Die Zerkleinerungsvorrichtung 1 ist in ein Gehäuse 2 eingesetzt und weist eine linke
Zerkleinerungswelle 3 sowie eine rechte Zerkleinerungswelle 4 auf. Den Wellen 3 und
4 sind entsprechende Festlager 5 und 6 (siehe Fig. 2 und 7) zugeordnet. Mit den Bezugszeichen
7 und 8 sind den Festlagern gegenüber liegende Kupplungshälften bezeichnet.
[0032] Beidseitig im unteren Bereich des nicht dargestellten Aufgabetrichters sind ein linkes
Auflageblech 9 und ein rechtes Auflageblech 10 vorgesehen, die Versteifungselemente
11 und 12 tragen.
[0033] Ein Werkzeugträger 13 weist radial erstreckende Arme 14 auf, die quasi als Werkzeugaufnahmekopf
dienen. An den Armen 14 sind in einem Sitz 16 jeweils Ausräumer 15 und in entsprechenden
Verschleißeinsatzsitzen 18 und 20 die Vor- und Rückreiß-Verschleißeinsätze 17 und
19 durch Verschweißen befestigt.
[0034] Insbesondere aus Fig. 5 wird deutlich, daß die Arme 14 eine unterschiedliche radiale
Länge aufweisen. So ist ein höherer Arm 21 und ein tieferer Arm 22 ausgebildet, wobei
mit Rotation der Arme 21 und 22 sich ein innerer und ein äußerer Wirkkreisdurchmesser
40; 41 mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit einstellt, wodurch ein verbessertes
Reißverhalten der Vorrichtung 1 resultiert.
[0035] Rücksprünge oder Ausnehmungen 23 befinden sich zwischen den Armen 14 und sichern
eine optimale Materialmitnahme, ohne daß die erforderliche mechanische Stabilität
der Werkzeugträger eingeschränkt ist.
[0036] Ein Wellendurchbruch 24 ermöglicht ein entsprechendes umfangsseitiges Befestigen
der einzelnen Werkzeugträger 13 auf den Wellen 3 bzw. 4.
[0037] Unter Hinweis insbesondere auf die Fig. 3 und 4 sind die Verschleißeinsätze 17 und
19 bzw. die Ausräumer 15 durch entsprechende Schweißnähte 25 stoffschlüssig mit dem
Werkzeugträger 13 verbunden.
[0038] Gemäß Ausführungsbeispiel können die Ausräumer 15 eine Schräge 26 entlang der Außenlängskante
besitzen, wobei der Schrägungswinkel benachbarter Ausräumer 14, die auf einer Welle
angeordnet sind, alternierend, d.h. mit entsprechenden umgekehrten Vorzeichen bezüglich
der jeweiligen Wellenlängsachse gewählt ist.
[0039] Die in den Fig. 2 und 7 gezeigten Ausräum- und Brechzinken 27 übernehmen ebenfalls
eine Zerkleinerungsfunktion dann, wenn sich die entsprechenden Werkzeugträger 13 mit
den Armen 14 der jeweiligen Wellen 3 und 4 auf die Zinken 27 zubewegen. Bei Drehrichtungsumkehr
erfolgt ein entsprechendes Ausräumen in den Bereichen zwischen den Zinken 27.
[0040] Die Drehrichtung der Wellen 3 und 4 ist mit dem Bezugszeichen 28 und 29 bzw. den
entsprechenden Pfeildarstellungen symbolisiert. Bei den Drehrichtungen gemäß Fig.
1 bewegen sich die Werkzeuge, die auf den Werkzeugträgern 13 der beiden Wellen 3 und
4 angeordnet sind, aufeinander zu, so daß ein mittlerer Zerkleinerungsbereich 37 resuliert.
Eine Drehrichtungsumkehr räumt den mittleren Zerkleinerungsbereich 37 aus, wobei im
Bereich 33 befindliches Material noch zerkleinert werden kann. Gleichzeitig wird in
den Bereichen 38 und 39, d.h. den seitlichen Zerkleinerungszonen das aufgegebene Material
zerrissen und/oder komprimiert, und zwar durch entsprechende Kräfte zwischen den Rückreiß-Verschleißeinsätzen
und den Ausräum- und Brechzinken 27.
[0041] Fig. 5 zeigt ein standardisierbares Werkzeugträger-Rohteil 32 mit bereits erwähntem
Ausräumersitz 16 und vorderem 18 bzw. hinterem 20 Verschleißeinsatzsitz.
[0042] Der Bereich der Festlager 5 und 6 ist mit 34 der Lagerbereich und derjenige zur Aufnahme
der Kupplung mit dem Bezugszeichen 35 gekennzeichnet. Im Bereich der Kupplungsaufnahme
35 befinden sich auch die Kupplungszapfen 42 und 43 sowie eine Wand 44 zum Anflanschen
des Getriebes und der entsprechende Teil der Gehäusewand 45.
[0043] Der Schrägungswinkel nach Fig. 4 bzw. wie auch in der Fig. 6 als Einzelheit X erkennbar,
ist mit 36 bezeichnet und beträgt wenige Winkelgrad.
[0044] Durch Vergleich der Fig. 2 und 7 werden unterschiedliche Ausführungsbeispiele bezüglich
des Abstands der Ausräumer 15 im mittleren Zerkleinerungsbereich 37 deutlich.
Gemäß Fig. 2 ist die Breite der Ausräumer 15 so gewählt, daß diese seitlich überlappend
eine andere Körnung des zerkleinerten, ausgetragenen Materials ergeben, als dies bei
einer Ausführungsform gemäß Fig. 7 mit Ausräumerabstand 46 der Fall ist.
[0045] Ergänzend macht Fig. 8 die spiralförmige Anordnung der Werkzeugträger über den Umfang
der entsprechenden Welle deutlich, wobei auch die sich beidseitig des Werkzeugträgers
erstreckende Ausbildung der Ausräumer in Verbindung mit Vor- und Rückreiß-Verschleißeinsatz
erkennbar ist.
Die seitliche Draufsicht auf die Zerkleinerungsvorrichtung nach Fig. 9 läßt Teile
der beiden Wellen mit den Werkzeugträgern sowie seitliche Ausräum- und Brechzinken
erkennen.
[0046] Die seitlichen Ausräum- und Brechzinken können eine unterschiedliche Breite besitzen,
wodurch unterschiedliche Abstände zwischen den Zinken und den entsprechenden Ausräumern,
die am Werkzeugträger befestigt sind, resultieren. Auf diese Weise ist es möglich,
je Zerkleinerungsbereich, insbesondere zwischen dem mittleren Zerkleinerungsbereich
oder der mittleren Zerkleinerungszone 37 und den seitlichen Zerkleinerungsbereichen
38 und 39 unterschiedliche Körnungen des dort zerkleinerten Materials zu erreichen,
wobei die Körnungswahl allein durch Umschalten der Drehrichtung mit Wirksammachen
entweder des mittleren Zerkleinerungsbereichs 37 oder der seitlichen Zerkleinerungsbereiche
38 und 39 erfolgen kann.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Zerkleinerungsvorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3, 4
- Zerkleinerungswelle
- 5, 6
- Festlager
- 7, 8
- Kupplungshälfte
- 9, 10
- Auflageblech
- 11, 12
- Versteifungselemente
- 13
- Werkzeugträger
- 14
- Arme
- 15
- Ausräumer
- 16
- Ausräumersitz
- 17, 19
- Verschleißeinsatz
- 18, 20
- Verschleißeinsatzsitz
- 21
- hoher Werkzeugkopf
- 22
- tiefer Werkzeugkopf
- 23
- Ausnehmung
- 24
- Wellendurchbruch
- 25
- Schweißnaht
- 26
- Ausräumerschräge
- 27
- Ausräum- und Brechzinken
- 28
- Arbeitsdrehrichtung linke Welle
- 29
- Arbeitsdrehrichtung rechte Welle
- 30
- Innenwirkkreis
- 31
- Außenwirkkreis
- 32
- Werkzeugträger-Rohteil
- 33
- Zerkleinerungsbereich bzw. -zone
- 34
- Lagerbereich
- 35
- Kupplungsaufnahmebereich
- 36
- Ausräumwinkel
- 37
- mittlerer Zerkleinerungsbereich bzw. -zone
- 38
- linker Zerkleinerungsbereich bzw. -zone
- 39
- rechter Zerkleinerungsbereich bzw. -zone
- 40
- Innenwirkkreisdurchmesser
- 41
- Außenwirkkreisdurchmesser
- 42, 43
- Kupplungszapfen
- 44
- Getriebewand
- 45
- Teil der Gehäusewand
- 46
- Ausräumerabstand
1. Zerkleinerungsvorrichtung mit zwei im wesentlichen parallel verlaufenden, motorisch
angetriebenen Wellen, welche im Bodenbereich eines Aufgabetrichters angeordnet sind,
wobei an den Wellen umfangsseitig scheibenförmige, gegenseitig versetzte Werkzeugträger
zur Aufnahme von Reiß- und Ausräumelementen befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die an den Wellen befestigten scheibenförmigen Werkzeugträger sich radial erstreckende
Arme mit dazwischen befindlichen Rücksprüngen aufweisen, wobei am radialen Außenende
der Arme sich in Wellendrehrichtung erstreckend jeweils ein Vor- und Rückreiß-Verschleißeinsatz
sowie in Wellenlängsrichtung erstreckend und zwischen Vor- und Rückreiß-Verschleißeinsatz
befindlich ein Ausräumer angeordnet ist;
die Arme der Werkzeugträger im Wellenzwischenbereich ineinandergreifen und
im Inneren des Aufgabetrichters im Bereich der durch die Wellenachsen aufgespannten
Ebene beidseitig der Wellen mit Werkzeugträgern diesen benachbart und in die Werkzeugträgerabstände
eintauchend Ausräum- und Brechzinken befestigt sind, wobei durch die Werkzeugträger
und die seitlichen Ausräum- und Brechzinken mehrere Zerkleinerungszonen gebildet sind.
2. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die scheibenförmigen Werkzeugträger vorzugsweise vier gleich beabstandete Arme aufweisen,
wobei die längs der Wellen fixierten Werkzeugträger mit Armen einen spiralförmigen
Versatz besitzen und die jeweils am Armaußenende befestigten Ausräumer sich beidseitig
des Werkzeugträgers oder Armes erstrecken.
3. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausräumer eine Breite dergestalt aufweisen, daß die ineinandergreifenden Arme
der auf den Wellen befestigten benachbarten Werkzeugträger einen definierten Ausräumerabstand
oder ein mindestens teilweises Überlappen benachbarter Ausräumer ergeben.
4. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Arme eine unterschiedliche Länge besitzen, so daß bei Rotation sich ein innerer
und ein äußerer Wirkkreis mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit und dadurch
verbessertem Reißverhalten der Vorrichtung einstellt.
5. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausräum- und Brechzinken im wesentlichen parallel und gleichmäßig beabstandet
an einer Auflage so befestigt sind, daß die rotierenden Arme mit Reiß- und Ausräumelementen
in die jeweiligen Zwischenräume eintauchen.
6. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Einstellung der Körnung des zerkleinerten Materials die Anzahl der Arme der Werkzeugträger
im Bereich von im wesentlichen zwei bis acht variierbar ist.
7. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Breite der Ausräum- und Brechzinken und damit der Abstand der Zinken zu den jeweils
in den Zinkenzwischenraum eintauchenden Arme variierbar ist, so daß sich zwischen
einer mittleren Zerkleinerungszone zwischen den Wellen und den seitlichen Zerkleinerungszonen
zwischen der jeweiligen Welle und den Zinken unterschiedliche Körnungen bei entsprechender
Wahl der Wellendrehrichtungen ergeben.
8. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausräumer eine schräge Außenlängskante aufweisen, wobei der Schrägungswinkel benachbarter
Ausräumer auf einer Welle alternierend gewählt ist.
9. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich oder alternativ die Außenseitenkanten der Ausräumer einen schrägen oder
konischen Verlauf besitzen.
10. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausräumer als Einsatzstück gefertigt sind und diese jeweils in einer sich im Arm
radial erstreckende Ausnehmung stoffschlüssig fixiert sind.
11. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese als Wechseleinheit zum Einsatz in verschiedenen Zerkleinerern ausgebildet ist.