[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auspressen und dosierten Abgeben von
fließfähigen Massen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Vorrichtungen zum Auspressen und dosierten Abgeben von fließfähigen Massen sind bekannt.
Fließfähige Massen in diesem Sinne sind beispielsweise Dichtmassen, wie sie im Kraftfahrzeughandwerk
und im Baugewerbe Verwendung finden, beispielsweise Silikondichtmassen oder dgl..
Derartige Dichtmassen sind in Einweg-Materialpackungen, beispielsweise Kartuschen
oder Folienschläuchen erhältlich, die in den Aufnahmeraum von druckluftbetriebenen
Vorrichtungen zum Ausspritzen und dosierten Abgeben von fließfähigen Massen eingesetzt
und durch Beaufschlagung mit Druckluft durch eine Ausspritzdüse entleert werden.
[0003] Die Dichtmassen werden dabei durch einen Kolben ausgestoßen, der entweder bei Verwendung
von Folienschläuchen in dem Aufnahmeraum oder bei Verwendung von Kartuschen in der
Kartusche selbst angeordnet ist.
[0004] Manuell betätigbare Kartuschenentleerungsgeräte zum Auftragen von pastösen fließfähigen
Massen sind seit längerem bekannt.
[0005] Aus der DE 298 04 402 U1 geht ein pistolenartiges Kartuschenentleerungsgerät hervor,
welches maschinell durch einen Elektromotor angetrieben wird. Der Elektromotor bewegt
dabei über ein Ritzel eine als Zahnstange ausgebildete Druckstange in Axialrichtung.
[0006] Aus der DE 41 34 141 A1 geht eine Druckluftpistole hervor, die über Druckleitungen
an einen von der Druckluftpistole getrennten Kompressor anschließbar ist. Da der Einsatz
dieser Druckluftpistole immer die Mitführung eines separaten, von der Druckluftpistole
getrennten Kompressors erfordert, der seinerseits beispielsweise durch einen Verbrennungs-
oder Elektromotor angetrieben werden muß, und da Druckleitungen von dem Kompressor
zu der Druckluftpistole erforderlich sind, ist die Handhabung einer derartigen Druckluftpistole
insbesondere auf Baustellen an schwerzugänglichen Stellen umständlich und aufwendig.
Darüber hinaus ist bei einem elektromotorisch angetriebenen Kompressor ein Elektroanschluß
und/oder die Zuführung eines langen Elektrokabels erforderlich.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Auspressen und dosierten
Abgeben von fließfähigen Massen der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, daß
sie auf einfachste Weise auch an schwer zugänglichen Stellen und insbesondere unabhängig
von externen Druckleitungen handhabbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zum Auspressen und dosierten Abgeben von
fließfähigen Massen der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst und hat den Vorteil, daß die Druckerzeugung bei einem äußerst
kompakten Aufbau unabhängig von externen Druckleitungen erfolgt. Die Vorrichtung zum
Auspressen und dosierten Abgeben von fließfähigen Massen ist hierdurch leicht handhabbar
und auch an schwer zugänglichen Stellen ohne weiteres einsetzbar.
[0009] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß an einem Gehäuse der Vorrichtung eine Schalteinrichtung
vorgesehen ist, durch die der Elektromotor ein- und ausschaltbar und simultan hierzu
der Druckluftanschluß mit Druck beaufschlagbar und entlüftbar ist. Auf diese Weise
ist eine einhändige Bedienung der Vorrichtung und eine durch die Schalteinrichtung
gesteuerte exakte Abgabe der fließfähigen Masse möglich.
[0010] Insbesondere zur Anpassung auf unterschiedliche pastöse Materialien und zur Einstellung
eines gleichmäßigen Materialflusses durch die Ausspritzdüse ist vorteilhafterweise
ein Druckregler vorgesehen, durch den der auf den Kolben wirkende Druck einstellbar
ist.
[0011] Die Vorrichtung kann sowohl durch einen Akkumulator gespeist als auch netzgespeist
betrieben werden. Der Betrieb des Elektromotors mit einem Akkumulator hat den großen
Vorteil, daß keine elektrischen Anschlußleitungen erforderlich sind. Die Vorrichtung
weist dann weder externe Druckluftleitungen noch externe elektrische Anschlußleitungen
auf.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß der Aufnahmeraum für die
Einweg-Materialpackungen auswechselbar und durch einen Schnellverschluß an dem Gehäuse
lösbar befestigbar ist. Auf diese Weise können auf unterschiedliche Materialpackungen,
z.B. Kartuschen oder Folienbeutel, angepaßte Aufnahmeräume leicht an dem Gehäuse montiert
werden. Hierdurch wird eine vielseitige Verwendbarkeit der Vorrichtung ermöglicht.
[0013] Weitere Vorteile und Merkmale sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung sowie
der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung.
[0014] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Explosionsdarstellung einer von der Erfindung Gebrauch machenden
Vorrichtung zum Auspressen und dosierten Abgeben von fließfähigen Massen und
- Fig. 2
- die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung im montierten Zustand und
- Fig. 3
- teilweise weggebrochen ein anderes Ausführungsbeispiel einer von der Erfindung Gebrauch
machenden Vorrichtung.
[0015] Die in Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Vorrichtung zum Auspressen und dosierten Abgeben
von fließfähigen Massen, beispielsweise Silikondichtmassen oder dgl., kann rein prinzipiell
außer mit Luft auch mit einem anderen Druckmedium betrieben werden, so daß die nachfolgende
im Zusammenhang mit einem Druckluftbetrieb beschriebene Funktion der Vorrichtung zum
Auspressen und dosierten Abgeben von fließfähigen Massen nicht auf Druckluft als Druckmedium
beschränkt ist.
[0016] Die Vorrichtung 10 weist ein Gehäuse 11 auf, das mit einem zylinderartigen an wenigstens
einer Seite zu öffnenden Aufnahmerohr 12 verbunden ist, in das eine Einweg-Materialpackung,
beispielsweise eine Schlauchpakkung oder eine Kartusche einsetzbar ist.
[0017] Das Aufnahmerohr 12 ist dabei vorzugsweise an dem Gehäuse 11 lösbar mittels eines
(in Fig. 3 dargestellten) Schnellverschlusses 60 befestigbar. Auf diese Weise können
sehr einfach und schnell, beispielsweise auf Schlauchpackungen angepaßte Aufnahmerohre
12 gegen auf Kartuschen angepaßte Aufnahmerohre ausgetauscht werden. Die Vorrichtung
ist so nicht auf die Verwendung eines Typs von Materialpackungen, beispielsweise Schlauchpackungen,
festgelegt, sondern auf unterschiedliche Materialpackungen anpaßbar.
[0018] An seinem einen Ende weist das Aufnahmerohr 12 ein mit einer Ausspritzdüse 13 versehenes
abnehmbares Deckelelement 15 auf, an seinem anderen Ende ist es durch ein an dem Aufnahmerohr
12 befestigtes Deckelelement 14 verschlossen.
[0019] In dem Gehäuse 11 ist ein von einem Akkumulator 22 gespeister Elektromotor 20 angeordnet,
der einen Kompressor 30 antreibt. Es versteht sich, daß der Elektromotor 20 auch netzgespeist
sein kann. In diesem Falle ist dann lediglich eine elektrische Versorgungsleitung
erforderlich, die im Falle des Akkumulatorbetriebs entfallen kann.
[0020] Der Kompressor 30 ist über eine Druckleitung 31 mit einem Druckluftanschluß des Aufnahmerohrs
12 verbunden. Bei Verwendung von Folienschläuchen als EinwegMaterialpackungen ist
ein Aufnahmerohr 12 vorgesehen, in dem ein (nicht dargestellter) an sich bekannter
Kolben angeordnet ist, der bei Beaufschlagung mit Druckluft auf seine von der Ausspritzdüse
13 abgewandte Seite auf den Schlauch einen Druck ausübt, so daß die in der Einweg-Materialpackung
vorhandene pastöse Masse durch die Ausspritzdüse 13 ausgepreßt wird. Bei Verwendung
von Kartuschen ist der Kolben Teil der Kartusche. In diesem Falle ist die Kartusche
in einem auf sie angepaßten Aufnahmerohr 12 abgedichtet befestigt und der Kolben der
Kartusche auf seiner der Ausspritzdüse 13 abgewandten Seite mit Druckluft beaufschlagt.
[0021] Um einen gleichmäßigen Materialfluß einzustellen, ist an dem Deckelelement 14 ein
an sich bekannter Druckregler 40 vorgesehen, durch den der Druck in dem der Ausspritzdüse
13 abgewandten Druckraum des Rohrs 12 einstellbar ist. Es versteht sich, daß der Druckregler
auch an einer anderen Stelle angeordnet sein kann, er kann beispielsweise in dem Gehäuse
11 benachbart zu einer im folgenden zu beschreibenden Schalteinrichtung 50 angeordnet
sein.
[0022] Zwischen dem an dem Rohr 12 angeordneten Druckanschluß und dem Kompressor 30 ist
eine Schalteinrichtung 50 vorgesehen, die über eine Druckeingangsleitung 32 mit dem
Kompressor 30 verbunden ist. Die Schalteinrichtung 50 umfaßt einen Druckschalter 51
sowie einen elektrischen Schalter 52, die beide simultan durch ein pistolenabzugsartiges
Betätigungselement 53 betätigbar sind. Diese Schalteinrichtung 50 ermöglicht gleichzeitig
eine Druckbeaufschlagung des im Rohr 12 befindlichen Kolbens und ein Einschalten des
Elektromotors 20 über den Schalter 52. Das Betätigungselement 53 ist beispielsweise
durch eine (nicht dargestellte) Feder vorgespannt, so daß es nach einer Betätigung
selbsttätig in seine Ausgangslage zurückkehrt, in der der Elektromotor abgeschaltet
und gleichzeitig der Druckraum in dem Rohr 12 entlüftet ist. Auf diese Weise wird
zur Ermöglichung einer präzisen Materialabgabe sichergestellt, daß das Ausdrücken
der Einweg-Materialpackung bei einem Loslassen des Bewegungselements 53 sofort stoppt.
[0023] Wie aus Fig. 1 und Fig. 2 hervorgeht, ist der Druckschalter 51 sowie der Schalter
52 direkt auf dem oberen, stirnseitig mit Kontaktflächen 23 versehenen Ende des Akkumulators
22 über einen Kontaktring 54 angeordnet, wodurch ein besonders kompakter Aufbau erzielt
wird.
[0024] Die obenbeschriebene Vorrichtung zum Auspressen und dosierten Abgeben von fließfähigen
Massen hat den besonders großen Vorteil, daß sie völlig unabhängig von externen Druckleitungen
sowie von elektrischen Leitungen akkubetrieben einsetzbar und einhändig betreibbar
ist, wobei auf besonders vorteilhafte Weise ein gleichmäßiger Materialausfluß durch
einen einstellbaren Druck in dem Druckraum des Rohrs 12, der durch die Schalteinrichtung
50 präzise "ein- und abschaltbar" ist, gewährleistet ist.
1. Vorrichtung zum Auspressen und dosierten Abgeben von fließfähigen Massen, mit einem
Gehäuse (11), mit einem an mindestens einer Seite zu öffnenden Aufnahmeraum (12) für
eine Einweg-Materialpackung, mit einer Ausspritzdüse (13), mit einem Druckluftanschluß,
und mit einem an der der Ausspritzdüse (13) gegenüberliegenden Seite in dem Aufnahmeraum
(12) oder in der Einweg-Materialpackung in Richtung der Ausspritzdüse (13) verschiebbaren
Kolben, der die Masse vor sich herschiebt und auf diese Weise aus der Ausspritzdüse
(13) ausstößt, wobei Druckluft vom Druckluftanschluß auf die der Ausspritzdüse (13)
abgewandte Seite des Kolbens geleitet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung
der Druckluft in/an dem Gehäuse (11) ein Kompressor (30) angeordnet ist, der von einem
Elektromotor (20) angetrieben wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (20) von
einem Akkumulator (22) gespeist oder netzgespeist ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gehäuse (11)
eine Schalteinrichtung (50) vorgesehen ist, durch die der Elektromotor (20) ein- und
ausschaltbar und simultan hierzu der Druckluftanschluß mit Druck beaufschlagbar und
entlüftbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß ein Druckregler
(40) vorgesehen ist, durch den der auf den Kolben wirkende Druck einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeraum
(12) auswechselbar und durch einen Schnellverschluß (60) an dem Gehäuse (11) lösbar
befestigbar ist.