[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung z.B. für Hausgerätetüren mit
einem durch einen bimetallischen Antrieb zwischen einer Öffnungs- und einer Schließstellung
bewegbaren Verriegelungsglied mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
[0002] Grundsätzlich sind bimetallgesteuerte Verriegelungsvorrichtungen für Hausgerätetüren
bekannt. Bei einem aus DE 37 09 660 C2 bekannten Verschluss für insbesondere eine
Waschmaschinentür ist als Antrieb für einen das handbetätigbare Verriegelungsglied
in Verriegelungsstellung sperrenden Sperrschiebers eine bimetallische Schnappscheibe
vorgesehen. Diese bimetallische Schnappscheibe sorgt einerseits bei Aufheizung für
eine sprungartige Sperrung des Verschlusses durch den Sperrschieber. Nach einer solchen
Sperrung erfolgt eine Abschaltung des Heizstromes für die Bimetall-Schnappscheibe.
Diese springt infolge ihrer Erkaltung wieder in ihre Öffnungsstellung zurück. Hier
dient die bimetallische Erwärmung der Schnappscheibe lediglich zur Bewegung eines
Sperrschiebers für ein Sperrglied und nicht für unmittelbar das Verriegelungsglied.
[0003] Vorliegend geht es indessen darum, mit einfachen Mitteln sicherzustellen, dass eine
einmal verriegelte Tür auch bei Spannungsunterbrechung oder Spannungsausfall nicht
zu öffnen ist. Das ist besonders wichtig bei mit sehr hohen Temperaturen arbeitenden
Hausgeräten. Dort muss die Verriegelung bis zu einer Abkühlung auf ungefährliche Temperaturen
aufrecht erhalten bleiben, auch wenn die Stromversorgung ausfällt.
[0004] Neben den hohen Sicherheitsanforderungen ist es eine besondere Aufgabe, die Verriegelungsvorrichtung
einfach und dadurch kostensparend herzustellen. Sie soll raumsparend realisierbar
sein, auch um den Gestaltungsspielraum für das Gerätedesign nicht einzuschränken.
Schließlich soll ihr Betrieb energiesparend und umweltfreundlich, z.B. geräuscharm
sein.
[0005] Diese Aufgaben werden durch Anspruch 1 gelöst bzw. erleichtert. Die bimetallischen
Antriebe steuern direkt die Verriegelungs- und die Entriegelungsbewegung und nicht
nur einen die Beweglichkeit des Verriegelungsgliedes in Verschlussstellung sperrenden
Sperrschieber. Ein Energieverbrauch fällt nur während des Umschaltvorganges an und
dort auch nur zur Bewältigung des ersten Teils der Verriegelungs- oder der Entriegelungsbewegung
bis zur Überschreitung der Totlage des Kippsprungwerkes. Danach übernimmt das Kippsprungwerk
nicht nur den zweiten Teil bzw. die Vollendung der Verschiebebewegung bzw. des Umschaltvorganges
sondern bevorzugt auch die Abschaltung der elektrischen Bimetallbeheizung. Das Funktionssystem
ist also ab Überschreitung der Totlage des Kippsprungwerkes stromlos und die Verriegelungs-
bzw. Entriegelungsposition ist trotzdem stabil. Bevorzugt sind derart sowohl die Verriegelungsbewegung
als auch die Entriegelungsbewegung gesteuert. Der erreichte Endzustand, also die Verriegelungs-
und die Entriegelungsstellung sind lagestabil. Es handelt sich um ein bistabiles Gesamtsystem.
[0006] Ein weiterer, besonderer Vorteil liegt in der konstruktiv einfachen und vor allen
Dingen sehr raumsparenden Bauweise, wie sie insbesondere durch die in Anspruch 6 niedergelegte
Positionierung des Verriegelungsschiebers gegenüber den beiden Bimetallen erreicht
wird. Anspruch 7 ermöglicht einen besonders reibungsarmen Antrieb des Verriegelungsschiebers,
auf welchen die Bimetalle praktisch direkt einwirken. Dass der Verriegelungsschieber
bei der bevorzugten Ausführungsform durch sein Aufsatteln auf ein parallel zu ihm
angeordnetes, antriebsmäßig gleichwirkendes Antriebsglied zweiteilig ausgebildet ist,
hat einerseits fertigungs- bzw. montagetechnische Gründe. Beide Teile könnten funktionstechnisch
auch zu einem einstückigen Verriegelungsschieber miteinander verbunden sein. Andererseits
bewirkt diese zweiteilige Ausbildung eine schwebende Halterung und Lagerung des als
Koppelbrücke ausgebildeten Antriebsgliedes an den Enden der Bimetalle, ohne dass auf
den Verriegelungsschieber einwirkende Lagerkräfte auf die Koppelbrücke und damit die
Bimetalle einwirken und die schwebende Lagerung der Koppelbrücke beeinträchtigen,
die durch den Energiespeicher des Kippsprungwerkes (Anspruch 14) in ihrer Anlage an
den Bimetallenden gehalten wird (Ansprüche 10-13).
[0007] Weiter kapseln Koppelbrücke und Verriegelungsschieber zwischen sich das Kippsprungwerk,
welches dadurch auch von dem Bimetallantrieb abgeschirmt ist. Diese Ausgestaltung
ist insbesondere Gegenstand des Anspruches 15. Sämtliche Bewegungen der Funktionsteile
der Verriegelungsvorrichtung vollziehen sich in der Gehäuselängsebene (Ansprüche 18-21).
Das erleichtert auch einen montagefreundlichen Aufbau nach Anspruch 21.
[0008] Der Gegenstand der Erfindung wird anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Verriegelungsvorrichtung mit ihren sämtlichen funktionswesentlichen Einzelteilen
in Explosionsdarstellung.
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf das Gehäuseunterteil mit einliegend sämtlichen wesentlichen Funktionsteilen
der Verriegelungsvorrichtung in Entriegelungsstellung des Verriegelungsschiebers.
- Fig. 3
- eine Darstellung analog Fig. 2 mit in Verriegelungsstellung befindlichem Verriegelungsschieber.
- Fig. 4
- eine Darstellung der antriebsmäßigen Verbindung der Bewegungsenden der Bimetalle mit
der Koppelbrücke.
- Fig. 4a
- einen Ausschnitt IVa-IVa in Fig. 4 betreffend die Schneidenlagerung der Koppelbrücke
auf den Bimetallenden.
- Fig. 5 + 7
- das Einwirken des Verriegelungsschiebers auf konstruktiv unterschiedlich gestaltete
Türverriegelungen in jeweiliger Entriegelungsstellung einer Tür.
- Fig. 6 + 8
- Darstellungen analog Fig. 5 und 7 in jeweiliger Verriegelungsstellung des Verriegelungsschiebers.
[0009] Innerhalb des aus Isolierstoff bestehenden Gehäuseuntereils 1 ist ein Verriegelungsschieber
2 in Querrichtung 3 zwischen seiner Entriegelungsstellung (Fig. 2) und einer Verriegelungsstellung
(Fig. 3) längsverschiebbar gelagert. Er weist die Umrissform eines auf seinem Kopf
stehenden T auf und steht sowohl mit den beiden Horizontalenden 4,5 des T-Querbalkens
als auch mit dem freien Vertikalende 6 des T-Längsbalkens durch Gehäuseöffnungen 7
in den Seitenwänden des Gehäuseunterteils 1 nach außen hinaus. Die Enden 4-6 sind
die Antriebsenden des Verriegelungsschiebers 2, die zu Verriegelungszwecken mit türseitigen
Verriegelungselementen 8 unmittelbar (Fig. 5,6) oder über zwischengeschaltete Übertragungsglieder
9 z.B. in Form eines Schwenkhebels mittelbar einwirken. Die Verriegelungselemente
8 sind z.B. Teil einer zu verriegelnden Gerätetür.
[0010] Etwa rechtwinklig zur Querrichtung 3 sind innerhalb des Geräteunterteil 1 zwei Bimetalle
10,11 angeordnet. Sie sind streifenartig ausgebildet. Die Streifenebene verläuft rechtwinklig
zur Zeichnungsebene der Fig. 1-4. Die Streifenebenen verlaufen parallel zueinander
und halten zwischen sich einen gewissen Seitenabstand ein. Die Bimetalle sind mit
ihren Fußenden 12,13 gehäuseseitig fixiert. Dort sind sie fest mit den Kontaktzungen
14,15 verschweißt, die in Schlitzen 16 innerhalb der Gehäuseseitenwand 17 fixiert
einliegen und mit ihren Kontaktenden aus dem Gehäuseinnenraum von außen kontaktierbar
hinausstehen (Fig. 2,3).
[0011] Die Bimetalle 10,11 greifen mit ihren Bewegungsenden 18,19 an dem in Querrichtung
9 verschiebbaren Verriegelungsschieber 2 mittelbar an. Diese Mittelbarkeit ist allerdings
nur insoweit vorhanden, als zwischen den Bewegungsenden 18,19 der Bimetalle 10,11
und dem eigentlichen Verriegelungsschieber 2 eine Koppelbrücke 20 zwischengeschaltet
ist, die indessen durch ihren Formschlusseingriff 21 in den Verriegelungsschieber
2 und durch ihre antriebsmäßige Gleichwirkung sowie ihre Parallellage zum Verriegelungsschieber
2 funktionsmäßig als Bestandteil des Verriegelungsschiebers 2 anzusehen ist. Die Zweiteiligkeit
von Koppelbrücke 20 und Verriegelungsschieber 2 hat u.a. fertigungs- bzw. montagetechnische
Gründe. Die beiden Bimetalle 10,11 bilden in Draufsicht gemeinsam mit dem Verriegelungsschieber
2 bzw. seiner Koppelbrücke 20 gewissermaßen die beiden Vertikalschenkel und den aufgesattelten
Horizontalschenkel eines dem griechischen Buchstaben π entsprechenden Gesamtgebildes.
Montagetechnisch sind der Verriegelungsschieber 2 bzw. die Koppelbrücke 20 auf die
Bewegungsenden 18,19 der beiden Bimetalle 10,11 aufgesetzt. Die beiden Bimetalle 10,11
wirken also wie die beiden Pfeiler eines Brückenhauptes als Trageteile für die Koppelbrücke
20, deren Längsführung vom Gehäuseboden 22 und dem Gehäusedeckel 23 als Seitenführungen
bewirkt ist, wenn sich das Gehäuse in seinem Montageendzustand befindet. Diese Lagerung
bzw. Halterung der Koppelbrücke 20 ist besonders reibungsarm und dadurch auch energiesparend.
Die Bimetalle 10,11 stehen mit ihren Bewegungsenden 18,19 in Ausnehmungen 24 an der
ihnen zugewandten Flanke der Koppelbrücke 20 hinein. Die Ausnehmungen 24 haben dabei
die Funktion eines Schneidenlagers (Fig. 4). Außerdem bilden sie durch ihre Querwände
eine Verschiebesicherung für die Bewegungsenden 18,19 der Bimetalle 10,11. Die Koppelbrücke
20 schwebt daher frei auf den Bimetallenden 18,19 und ist dabei allein durch die Bimetalle
10,11 bewegungsgeführt. Es bedarf keiner zusätzlichen Führung der Verschiebebewegung
der Koppelbrücke 20 innerhalb des Gehäuses 1, wenngleich eine solche Führung durch
den Gehäuseboden 22 oder den Gehäusedeckel 23 nicht ausgeschlossen sein soll. Die
Koppelbrücke 20 ist also praktisch auf die Enden der Bimetalle 10,11 aufgesteckt.
[0012] Die Verbindung der Koppelbrücke 20 mit dem Verriegelungsschieber 2 erfolgt durch
einen losen Formschlusseingriff 21. Dieser überträgt die Antriebsbewegung der Bimetalle
10,11 auf den Verriegelungsschieber 2, ohne aber auf den Verriegelungsschieber einwirkende
Lagerdrücke auf die Koppelbrücke 20 und dadurch indirekt auf die Bimetalle 10,11 zu
übertragen und dadurch etwa deren Funktionsfähigkeit zu beeinflussen bzw. zu beeinträchtigen.
[0013] Die Koppelbrücke 20 ist zwischen den beiden Ausnehmungen 24 für die Bewegungsenden
18,19 der Bimetalle 10,11 bzw. zwischen ihren Zapfen für einen Formschlusseingriff
21 am Verriegelungsschieber 2 auf der dem Verriegelungsschieber 2 zugewandten Seite
ausgemuldet (Mulde 25). Der Verriegelungsschieber 2 enthält auf der Koppelbrücke 20
zugewandten Seite eine mit der Mulde 25 korrespondierende Gegenmulde 26. Die Mulden
25,26 umschließen einen Hohlraum, in welchen vom Gehäuseboden 22 her ein Gehäusevorsprung
27 hineinsteht. Der Gehäusevorsprung 27 bildet die gehäuseseitige Abstützung der Kippfeder
28, die mit ihrem unteren Ende den Boden 29 der Mulde 25 der Koppelbrücke 20 beaufschlagt.
Zur Zentrierung der beiden Enden der Kippfeder 28 einerseits an der Koppelbrücke 20
und andererseits an dem Gehäusevorsprung 27 dienen die in die Federwindung eingreifenden
Schraubenköpfe 30,31 von Halteschrauben. Die Kippfeder 28 bildet den Energiespeicher
eines Kippsprungwerkes, welches in den Fig. 2 und 3 in seinen beiden Kippstellungen
dargestellt ist, die einerseits die Verriegelungsstellung (Fig. 3) und andererseits
die Entriegelungsstellung (Fig. 2) bilden. In diesen Stellungen beaufschlagt die Kippfeder
22 die Koppelbrücke 20 in Querrichtung 3 derart, dass sie mit ihren Enden entweder
an der linken Seitenwand 32 (Fig. 3) in Verriegelungsstellung oder an der rechten
Gehäusewand 33 (Fig. 2) in Entriegelungsstellung anliegt. Diese Gehäuseanlage bewirkt
eine spannungsunabhängige Lagestabilität der Koppelbrücke 20 bzw. des Verriegelungsschiebers
2 in Verriegelungsstellung (Fig. 3) und in Entriegelungsstellung (Fig. 2). Der Gehäusevorsprung
27 ist gleichzeitig Teil der gehäuseseitigen Längsführung für den Verriegelungsschieber
2, wie das aus den Fig. 1-3 deutlich erkennbar ist. Außerdem hält die Kippfeder 28
die Koppelbrücke 20 in sämtlichen Positionen sicher auf den Bewegungsenden 18,19 der
Bimetalle 10,11.
[0014] Die Koppelbrücke 20 lagert vollständig reibungsfrei auf den Antriebsenden 18,19 der
Bimetalle 10,11. Diese Auflage ist stabilisiert durch die zwischen den beiden Antriebsenden
18,19 von oben auf die Koppelbrücke 20 einwirkende Kippfeder 28. Die Führung des Verriegelungsschiebers
2 bzw. der Koppelbrücke 20 innerhalb des Gehäuses 1 kann im Übrigen durch die Gehäusewände
bewerkstelligt sein, die auch die Endanschläge für die beiderseitigen Verschiebebewegungen
bilden.
[0015] Die Thermo-Bimetalle 10,11 sind mit ihren aktiven Seiten einander zugewandt (Fig.
4). Sie werden durch PTC-Widerstände 34,35 aufgeheizt. Die PTC's 34,35 werden über
die Kontaktzungen 14a und 39 oder 15a und 39 an Spannung gelegt. Werden in der Entriegelungsstellung
nach Fig. 2 die Kontakte 14a,39 an Spannung gelegt, so heizt der PTC-Widerstand 34
auf und das Bimetall 10 schwenkt mit seinem Bewegungsende 18 entgegen dem Uhrzeigersinn
aus. Diese Schwenkbewegung wird sehr reibungsarm über die Koppelbrücke 20 auf den
Verriegelungsschieber 2 übertragen, der zur Verriegelung in Querrichtung 3 nach links
bewegt wird.
[0016] Die Bewegungsstrecke bis zum Anschlag der Koppelbrücke 20 an die Gehäuseseitenwand
32 teilt sich in zwei etwa gleichlange Tellstrecken auf. Zur Durchmessung der ersten
Teilstrecke wird der auf der Erwärmung des PTC's 34 beruhende, durch die Ausbiegung
des Bimetalls 10 bewirkte Schwenkantrieb benötigt, der in diesem Bewegungsabschnitt
auch die Kompression der Kippfeder 28 bewirkt, bis deren Längsachse die Totlage erreicht
hat, in der sie etwa rechtwinklig zur Querrichtung 3, also bezogen auf Fig. 2 und
3 vertikal ausgerichtet ist. Mit dem Durchschreiten der Totlage expandiert die Kippfeder
28 und übernimmt dadurch den weiteren Verschiebeantrieb für die Koppelbrücke 20 bzw.
für den Verriegelungsschieber 2 und zwar unabhängig von der Erhitzung des PTC's 34.
Im Gegenteil öffnet diese von der Kippfeder 28 ausgehende, auf den Verriegelungsschieber
2 einwirkende, nunmehr auf rein mechanischem Antrieb beruhende Verschiebebewegung
im zweiten Bewegungsabschnitt den Kontakt 40 zwischen den Kontaktzungen 14 und 14a
und unterbricht damit die Bestromung des PTC's 34. Der zweite Bewegungsabschnitt für
die Verriegelungsbewegung ist also unabhängig von dem elektrischen Antrieb. Er wird
allein durch die Kippfeder 28 bewirkt und erst durch das Anschlagen des linken Endes
der Koppelbrücke 20 an der Gehäuseinnenwand 32 abgeschlossen. In dieser Anschlagstellung
ist der Verriegelungsschieber 2 lagestabilisiert in seiner Verriegelungsstellung (Fig.
3). Gleichzeitig ist der Kontakt 41 geschlossen und damit befindet sich die Verriegelungsvorrichtung
in einer für ihre Entriegelung bereiten Ausgangsposition.
[0017] Die Entriegelung aus der in Fig. 3 dargestellten Verriegelungsstellung erfolgt dadurch,
dass die Kontaktzunge 15a und die Druckfeder 37 über die Kontaktzunge 39 zur Bestromung
des PTC's 35 an Spannung gelegt werden. Dadurch heizt der PTC 35 und das Bimetall
11 schwenkt mit seinem Bewegungsende 19 im Uhrzeigersinn aus. Der vorstehend beschriebene,
auf die Kippfeder 28 bezogene Kippvorgang wird nun in umgekehrter Richtung vollzogen.
Nach dem Überschreiten der Totlage der Kippfeder 28 übernimmt diese den weiteren Verschiebeantrieb
für die Rückführung der Koppelbrücke 20 in die Entriegelungsstellung (Fig. 2), die
ebenfalls rein mechanisch durch die Expansion der Kippfeder 28 lagestabilisiert ist.
Dabei wird durch die Öffnung des Kontaktes 41 die Bestromung des PTC' 35 abgeschaltet.
Bis zur erneuten Umschaltung ist das System wieder spannungsfrei. Da die Querkraft
der Kippfeder 28 größer ist als die Rückstellkraft der abkühlenden Bimetalle 10,11,
bleibt das System auch bei einem Spannungsausfall in den jeweiligen Schaltstellungen
(Fig. 2,3) spannungsfrei. Auch durch relativ hohe, maschinenbedingte Umgebungstemperaturen
auftretende Bimetallspannungen werden durch die entgegengesetzte Anordnung bzw. Wirksamkeit
der beiden Bimetalle 10,11 kompensiert.
[0018] Die Steuerung der Signalkontakte 42 einer Signaleinrichtung wird ebenfalls durch
die Koppelbrücke 20 bewerkstelligt. Je nach deren Stellung kann daher von außen der
Systemzustand an beliebiger Stelle erkannt werden.
[0019] Der Vorteil der Verriegelungsvorrichtung liegt in den äußerst kleinen Abmessungen
der Einheit. Ein Hub von beispielsweise 3 mm des Verriegelungsschiebers 2 reicht zur
Verriegelung der Mechanik aus. Die Bistabilität der beiden Stellungen (Verriegelungs-
und Entriegelungsstellung) ist gewährleistet. Die momentane Stellung des Verriegelungsschiebers
3 ist von etwaigen Spannungsausfällen unabhängig und sie bleibt auch bestehen. Der
Antrieb verharrt in seiner Ausgangsstellung, wenn während des Umschaltvorganges ein
Spannungsausfall auftritt. Nur während der Schaltvorgänge zur Ver- und Entriegelung
liegt Spannung am Bimetall bzw. am PTC an. Die Bimetalle und PTC's sind thermisch
nur gering belastet, so dass sie eine hohe Lebensdauer gewährleisten. Das System arbeitet
geräuschlos im Gegensatz zu einem Magnetantrieb. Das System entriegelt automatisch
bei Anschluss an Spannung. Der Energiebedarf ist sehr gering. Er beträgt ca. 1 A über
max. 2 sec bei 230 V. Auch kleinere Spannungen als die Nennspannung 230 V reichen
problemlos zur vollen Funktionsfähigkeit aus. Es entfällt das bei anderen Systemen,
z.B. bei einem motorischen Antrieb notwendige Gestänge, da der Verriegelungshebel
8 z.B. direkt am Gerät anbringbar ist.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Gehäuseunterteil
- 2
- Verriegelungsschieber
- 3
- Querrichtung
- 4
- Horizontalende
- 5
- Horizontalende
- 6
- Vertikalende
- 7
- Gehäuseöffnung
- 8
- Verriegelungselement
- 9
- Übertragungsglied
- 10
- Bimetall
- 11
- Bimetall
- 12
- Fußende
- 13
- Fußende
- 14
- Kontaktzunge
- 15
- Kontaktzunge
- 16
- Schlitz
- 17
- Gehäuseseitenwand
- 18
- Bewegungsende
- 19
- Bewegungsende
- 20
- Koppelbrücke
- 21
- Formschlusseingriff
- 22
- Gehäuseboden
- 23
- Gehäusedeckel
- 24
- Ausnehmung
- 25
- Mulde
- 26
- Gegenmulde
- 27
- Gehäusevorsprung
- 28
- Kippfeder
- 29
- Boden
- 30
- Schraubenkopf
- 31
- Schraubenkopf
- 32
- Gehäuseseitenwand
- 33
- Gehäuseseitenwand
- 34
- PTC-Widerstand
- 35
- PTC-Widerstand
- 36
- Druckfeder
- 37
- Druckfeder
- 38
- Brücke
- 39
- Kontaktzunge
- 40
- Kontakt
- 41
- Kontakt
- 42
- Signalkontakt
1. Elektrothermisch gesteuerte Verriegelungsvorrichtung beispielsweise für Hausgerätetüren
mit einem durch einen bimetallischen Antrieb zwischen einer Öffnungs- und einer Schließstellung
und umgekehrt bewegbaren Verriegelungsglied (2),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verriegelungsbewegung und die Entriegelungsbewegung durch jeweils ein gesondertes
Bimetall (10,11) nur über einen ersten Teil ihrer Bewegungsstrecke angetrieben werden
und dabei dem Energiespeicher (28) eines Kippsprungwerkes bis zur Erreichung einer
Totlage Energie zuführen, die mit Überschreitung der Totlage des Kippsprungwerkes
als Bewegungsantrieb für den restlichen Teil der Bewegungsstrecke wieder freigesetzt
wird und das Verriegelungsglied (2) am Ende der jeweiligen Bewegungsstrecke stabil
in seiner Endstellung hält.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die freigesetzte Energie des Kippsprungwerkes zusätzlich den Bimetallantrieb
abschaltet.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verriegelungsglied ein zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung
verschiebbarer Verriegelungsschieber (2) ist, an welchem zwei gegenläufig wirksame
Bimetalle (10,11) als Antriebsmittel für den Verschiebeantrieb angreifen, das eine
Bimetall (10) als Verriegelungsantrieb und das andere Bimetall (11) als Entriegelungsantrieb.
4. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden mit ihren dem Verriegelungsglied (2) abgewandten Enden gehäuseseitig
fixierten, streifenförmigen Bimetalle (10,11) mit zueinander etwa parallel ausgerichteten
Streifenebenen in einem Gehäuse (1) etwa in Parallellage mit Zwischenabstand nebeneinander
angeordnet sind und mit ihren Bewegungsenden (18,19) an dem etwa rechtwinklig zu ihrer
Längserstreckung ausgerichteten und zu seinem Antrieb verschiebbaren Verriegelungsschieber
(2) angreifen.
5. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bimetalle (10,11) mit ihren Bewegungsenden (18,19) an der Ihnen zugewandten
Flanke des Verriegelungsschiebers (2) oder eines antriebsmäßig etwa gleichsinnig auf
ihn einwirkenden Antriebsgliedes (20) angreifen.
6. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Bimetalle (10,11) mit dem ihre Enden querenden Verriegelungsschieber
(2) und/oder dem Antriebsglied (20) ein Figurengebilde ähnlich dem griechischen Buchstaben
π darstellen, welches in der Bewegungsebene des Gehäuses (1) liegt.
7. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verriegelungsschieber (2) oder das Antriebsglied (20) an die Bewegungsenden
(18,19) der beiden Bimetalle (10,11) angesetzt sind oder auf ihnen aufliegen
8. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bewegungsende (18,19) mindestens eines der Bimetalle (10,11) in einer Ausnehmung
(24) an der ihm zugewandten Flanke des Verriegelungsschiebers (2) oder des Antriebsgliedes
(20) nach Art etwa eines Schneidenlagers positionsgesichert einliegt.
9. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Energiespeicher (28) des Kippsprungwerkes außerhalb der Bewegungsenden (18,19)
der Bimetalle (10,11) zwischen den beiden Bimetallen (10,11) positioniert ist.
10. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Energiespeicher (28) von der der Anlagenseite der Bimetalle (10,11) gegenüberliegenden
Seite her auf den Verriegelungsschieber (2) oder auf das ihn beaufschlagende Antriebsglied
(20) einwirkt.
11. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Bewegungsenden (18,19) der Bimetalle (10,11) und dem Verriegelungsschieber
(2) eine Koppelbrücke (20) als Antriebsglied einliegt, die an ihrer dem Verriegelungsschieber
(2) zugewandten Flanke mit diesem antriebsschlüssig verbunden ist.
12. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Koppelbrücke (20) und der Verriegelungsschieber durch einen Formschlusseingriff
(21) antriebsmäßig miteinander verbunden sind.
13. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch
einen losen Formschluss des Eingriffes.
14. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Energiespeicher eine als Sprungglied wirksame, sich mit ihrem anderen Ende
am Gehäuse (1) abstützende Druckfeder (28) ist.
15. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Verriegelungsschieber (2) ein Raum (26) ausgespart ist, in welchem einerseits
der Energiespeicher (28) und andererseits ein den Energiespeicher (28) abstützender
Gehäusevorsprung (27) einliegen.
16. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gehäusevorsprung (27) Teil der gehäuseseitigen Längsführung für den Verriegelungsschieber
(2) ist.
17. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verriegelungsschieber (2) und/oder das Antriebsglied (20) als Schaltantrieb
für eine elektrische Positionsanzeige wirksam sind.
18. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewegungsebenen der Bimetalle (10,11) und des Verriegelungsschiebers (2)
und/oder des Antriebsgliedes (20) sowie des Kippsprungwerkes zusammenfallen.
19. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewegungsebene der Kontakte (42) der Signaleinrichtung mit den Bewegungsebenen
der anderen Funktionsteile im Wesentlichen übereinstimmt.
20. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrischen Anschlußkontakte (14,14a; 15,15a;39) auf der dem Verriegelungsschieber
(2) abgewandten Gehäuseseite in das Gehäuse (1) eingepresst sind.
21. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass ihre Bewegungsteile zwischen einstückig an die Innenseite des aus Kunststoff
gespritzten Gehäusebodens (22) angeformten Gehäusevorsprüngen in ihrer Soliposition
fixiert und durch einen aufgesetzten Gehäusesdeckel (23) verliersicher in einer gemeinsamen
Gehäuseebene funktionsbeweglich gehalten sind.