[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Auszupfen von Haaren der menschlichen Haut,
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Des weiteren betrifft die Erfindung ein
Verfahren zum Auszupfen von Haaren der menschlichen Haut.
[0002] Ein derartiges Epilationsgerät und zugehöriges Epilationsverfahren ist aus der europäischen
Patentanmeldung EP 493 849 A1 bekannt. Danach werden die Haare von gegensinnig rotierenden
Walzen kontinuierlich erfaßt und ausgezupft. Vor den Walzen sind Stege angeordnet,
die während der Benutzung flächig auf der Haut aufliegen und gemeinsam eine vibrierende
Hin- und Herbewegung ausführen. Die Frequenz dieser Vibration kann zwischen 5 Hertz
und 1000 Hertz liegen. Bei der Benutzung des Epilationsgeräts sollen die Vibrationen
der der Haut des Benutzers bzw. der Benutzerin aufliegenden Stege einen Schmerz hervorrufen,
der dem durch das Auszupfen der Haare hervorgerufenen Schmerz überlagert ist. Zumindest
subjektiv soll dies beim Benutzer eine Verminderung der durch das eigentliche Haarauszupfen
hervorgerufenen Schmerzempfindung zur Folge haben. Es hat sich jedoch in der Praxis
herausgestellt, daß der eigentliche stechende Schmerz, der durch das Auszupfen von
Haaren erzeugt wird, trotz des Einsatzes dieser vibrierenden, auf der Haut aufliegenden
Stege weiterhin vom Benutzer wahrgenommen und als unangenehm empfunden wird.
[0003] Nach der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 44 08 809 weist ein
Epilationsgerät einen Drehzylinder mit Klemmvorrichtungen auf, die ein zyklisches
Erfassen und Auszupfen von Haaren ermöglichen. Des weiteren sind mindestens zwei Elektroden
vorgesehen, über die ein Stimulierungsstrom an die Haut abgegeben werden kann. Dadurch
können die darunterliegenden Nervenstrukturen gereizt werden mit der Folge des zumindest
subjektiven Eindrucks einer Schmerzverminderung für den Benutzer bzw. die Benutzerin.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gerät bzw. ein Verfahren zum Auszupfen von Haaren
der menschlichen Haut zu schaffen, bei dem das Auszupfen der Haare unter weitestgehender
Reduzierung des Schmerzempfindens der Benutzer erfolgt.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Gerät der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch
die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0006] Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch
den Patentanspruch 30 gelöst.
[0007] Durch den Impuls vor oder während dem eigentlichen Auszupfvorgang wird ein Schmerz,
der sonst durch das Auszupfen von Haaren erzeugt wird, künstlich, bevorzugt mit geringerer
Stärke aber im wesentlichen gleicher Schmerzcharakteristik, nachgebildet und dem eigentlichen
Schmerz überlagert bzw. vorgeschaltet. Der zusätzliche Schmerz wird aufgrund der geringen
Stärke von dem Benutzer jedoch bei weitem nicht als so unangenehm empfunden wie der
eigentliche stechende Schmerz durch das eigentliche Auszupfen. Im Gegenteil haben
es in der Praxis durchgeführte Untersuchungen gezeigt, daß die Benutzer des Epilationsgeräts
nunmehr aufgrund des vorgelagerten Impulses den eigentlichen stechenden Schmerz kaum
noch empfinden, sondern statt dessen im wesentlichen nur noch den von dem jeweiligen
Impuls hervorgerufenen, erheblich angenehmeren Schmerz zur Kenntnis nehmen. Dies dürfte
darauf zurückzuführen sein, daß durch den von dem Impuls hervorgerufenen Schmerz die
Nervenzellen kurzfristig praktisch gelähmt und diese damit schmerzunempfindlich werden,
so daß der eigentliche, durch den Auszupfvorgang hervorgerufene stechende Schmerz
im wesentlichen untergeht, also von dem Benutzer nicht oder nur abgeschwächt wahrgenommen
wird. Insgesamt hat der einmalige Impuls somit zur Folge, daß der Benutzer den eigentlichen
stechenden Schmerz beim Auszupfen von Haaren nicht oder nur kaum noch empfindet und
somit das Schmerzempfinden wesentlich vermindert wird.
[0008] Eine Optimierung des Gerätes bzw. Verfahrens wird dadurch erzielt, daß der Impuls
zeitlich oder örtlich bzw. zeitlich und örtlich unmittelbar vor dem jeweiligen individuellen
Auszupfvorgang an bzw. auf die Haut abgegeben wird, da somit gerade die Nervenzellen,
die bei dem unmittelbar bevorstehenden Auszupfvorgang aktiviert werden sollen, durch
den zeitlich und/oder örtlich vorgelagerten Impuls sozusagen kurzzeitig betäubt oder
deaktiviert werden.
[0009] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Element um die Achse
drehbar der Klemmvorrichtung zugeordnet. Das Element wird also unmittelbar mit der
Klemmvorrichtung in eine Drehbewegung versetzt. Besondere Bauteile für den Antrieb
des Elements sind somit nicht erforderlich.
[0010] Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Element auf
die Haut zu- und wegbewegbar. Der Impuls wird dadurch in einfacher Weise durch die
Hin- und Herbewegung des Elements mechanisch erzeugt. Dies erfordert wenig zusätzliche
Bauteile und somit nur einen geringen Fertigungsmehraufwand.
[0011] Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Element unmittelbar
vor dem Auszupfen von Haaren aus einer zurückgezogenen Stellung in eine hervorstehende
Stellung und damit auf die Haut zubewegbar. Diese Bewegung erzeugt den erwünschten
Impuls und damit den künstlichen Schmerz in der Haut. Die Bewegung sollte von Vorteil
dabei möglichst kurz vor dem Auszupfen von Haaren stattfinden, und die Art und Weise
der Bewegung, insbesondere deren Beschleunigung bzw. Geschwindigkeit, impulsartig
erfolgen. Mittels des Impulses wird ein künstlicher, schwacher Schmerz erzeugt, der
den eigentlichen, unmittelbar nachfolgenden stechenden Schmerz, der durch das Auszupfen
von Haaren entsteht, überlagert und dessen Wahrnehmung durch die Benutzer zumindest
subjektiv vermindert.
[0012] Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Element unmittelbar
nach der Abgabe des Impulses an die Haut in die hervorstehende Stellung bewegbar.
Damit wird sicher gewährleistet, daß das Element bei dem nächsten Zupfvorgang sich
wieder in der Ausgangsstellung befindet und erneut einen Impuls auf der Haut auslösen
kann. Es wird somit durch den Impuls der erwünschte künstliche Schmerz erzeugt, ohne
daß dies jedoch irgendwelche anderen negativen Folgen für den Benutzer hat.
[0013] Nach der Erfindung ist es besonders zweckmäßig, wenn das Element von der Haut selbst
zurückgedrückt werden kann. Damit sind keinerlei besondere Bauteile oder dergleichen
erforderlich. Statt dessen weicht das Element automatisch unter Abgabe eines Impulses
an oder auf die Haut zurück, sobald es die Haut erreicht hat. Von Vorteil ist jeder
einzelnen Klemmvorrichtung des Gerätes jeweils ein Element zur Abgabe eines Impulses
zugeordnet. Diese Maßnahme stellt ein eigenständiges Merkmal der Erfindung dar.
[0014] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, bei der die Klemmvorrichtung
eine Drehbewegung mit einem zyklischen Auszupfen von Haaren ausführen kann, ist das
Element mit der Drehbewegung der Klemmvorrichtung gekoppelt und in Drehrichtung gesehen
unmittelbar vor der Klemmvorrichtung angeordnet. Dadurch wird auf einfache Art und
Weise erreicht, daß das Element jeweils einen Impuls zeitlich und räumlich unmittelbar
vor jedem zyklischen Auszupfen von Haaren durch die Klemmvorrichtung abgibt. Dies
wird somit ohne besondere zusätzliche Bauteile, sondern nur durch die vorteilhafte
Anordnung des Elements in Drehrichtung vor der Klemmvorrichtung erreicht.
[0015] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann das Element eine zurückgezogene
Stellung einnehmen, die bei einer Drehbewegung einen Durchmesser aufweist, der kleiner
ist als der größte Durchmesser der Klemmvorrichtung, sowie eine hervorstehende Stellung,
die bei einer Drehbewegung einen Durchmesser aufweist, der größer ist als der größte
Durchmesser der Klemmvorrichtung. Bei einer Drehbewegung ragt das Element somit in
der hervorstehenden Stellung über die Klemmvorrichtung hinaus, während dies in der
zurückgezogenen Stellung des Elements nicht der Fall ist.
[0016] Besonders zweckmäßig ist es, diese beiden Stellungen des Elements für die folgenden
Möglichkeiten zur Impulserzeugung auszunutzen. Eine erste Möglichkeit besteht darin,
die hervorstehende Stellung als Ausgangsstellung vorzusehen und das Element beim Auftreffen
auf die Haut in die zurückgezogene Stellung zu überführen. Das Auftreffen des Elements
auf der Haut stellt dabei die Abgabe des Impulses dar. Danach wird das Element wieder
in die hervorstehende Stellung überführt. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, die
zurückgezogene Stellung als Ausgangsstellung vorzusehen und das Element unmittelbar
vor dem Auszupfen von Haaren impulsartig in die hervorstehende Stellung überzuführen.
Dadurch wird auf einfache Art und Weise der erwünschte Impuls erzeugt und an die Haut
abgegeben. Danach wird das Element wieder in die zurückgezogene Stellung zurückgestellt.
Es versteht sich, daß auch noch weitere, dem Fachmann gängige Möglichkeiten denkbar
sind, die die beiden Stellungen des Elements zur Impulserzeugung ausnutzen können.
[0017] In der Praxis hat es sich als besonders zweckmäßig herausgestellt, wenn die hervorstehende
Stellung bei einer Drehbewegung einen Durchmesser aufweist, der etwa 0,1 mm bis etwa
6 mm größer ist als der größte Durchmesser der Klemmvorrichtung.
[0018] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Element durch Fliehkraft
und/oder durch Federkraft und/oder durch Nocken- oder Kurvenbahnen oder dergleichen
bewegbar. Dadurch wird die Hin- und Herbewegung des Elements zwischen der zurückgezogenen
Stellung und der hervorstehenden Stellung auf einfache Art und Weise erreicht. Insbesondere
bei der Verwendung von Nocken- oder Kurvenbahnen ist eine sehr genaue Steuerung der
Hin- und Herbewegung des Elements möglich.
[0019] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Element ein
spitzes und/oder ein gezahntes und/oder ein beborstetes Rad und/oder eine entsprechend
ausgebildete Walze oder dergleichen auf. Diese Ausgestaltung hat sich in der Praxis
insbesondere bei der oben beschriebenen ersten Möglichkeit der Impulserzeugung als
besonders vorteilhaft herausgestellt. Dort wird somit zum Beispiel ein gezahntes Rad
mit Hilfe einer Nocken- oder Kurvenbahn unmittelbar vor dem Auszupfen von Haaren impulsartig
von der zurückgezogenen in die hervorstehende Stellung bewegt.
[0020] Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Element einen
Höcker und/oder eine Spitze oder dergleichen auf und ist mit dem Drehzylinder federelastisch
gekoppelt. Diese Ausgestaltung hat sich in der Praxis insbesondere bei der oben beschriebenen
zweiten Möglichkeit der Impulserzeugung als besonders vorteilhaft herausgestellt.
Dort trifft somit zum Beispiel der Höcker auf die Haut auf und erzeugt den erwünschten
Impuls, um danach von der Haut von der hervorstehenden Stellung in die zurückgezogene
Stellung zurückgedrückt zu werden.
[0021] Besonders zweckmäßig ist es erfindungsgemäß dabei, wenn der Höcker oder die Spitze
oder dergleichen an einer Einfädelvorrichtung für die auszuzupfenden Haare gehalten
ist.
[0022] Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung führt das Element eine
im wesentlichen geradlinige Bewegung aus. Dadurch wird erreicht, daß das Auftreffen
des Elements auf der Haut eine besonders gute Stimulierung der Nerven hervorruft.
Durch die im wesentlichen geradlinige Bewegung des Elements wird ein Impuls erzeugt,
der besonders gut dazu geeignet ist, einen künstlichen Schmerz zu erzeugen und damit
den nachfolgenden Schmerz durch das Auszupfen von Haaren zu überlagern. Ein weiterer
Vorteil der geradlinigen Bewegung des Elements besteht darin, daß eine derartige Bewegung
einfach und trotzdem genau zu erzeugen und zu steuern ist.
[0023] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird das Element insbesondere
unmittelbar vor oder während dem Auszupfen von Haaren auf die Haut abgesenkt und insbesondere
unmittelbar nach dem Auftreffen auf die Haut von der Haut abgehoben. Diese Bewegungsabfolge
des Elements hat sich in der Praxis als besonders zweckmäßig herausgestellt. Insbesondere
wird auf diese Weise gewährleistet, daß der von dem Element ausgelöste Impuls sehr
kurz ist und in jedem Fall vor oder während dem Auszupfen von Haaren stattfindet.
[0024] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird das Absenken des Elements
auf die Haut und das Abheben des Elements von der Haut mechanisch gesteuert. Auf diese
Weise wird eine genaue und trotzdem einfache und kostengünstige Steuerung der Bewegung
des Elements erreicht.
[0025] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Element zum Zwecke seiner
Steuerung mit der Klemmvorrichtung gekoppelt. Auch dies vereinfacht die Steuerung
des Elements. Des weiteren wird durch diese Kopplung der Antrieb des Elements auf
einfache und kostengünstige Weise erreicht.
[0026] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Element stößelartig ausgebildet
und weist eine Spitze auf, die auf die Haut auftrifft. Bei dem Element handelt es
sich somit um ein einfaches, längliches Bauteil, das jedoch insbesondere durch seine
Spitze besonders dazu geeignet ist, beim Auftreffen auf der Haut den erwünschten Impuls
und damit Schmerz zu erzeugen.
[0027] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist dem Element eine Antriebswelle
zugeordnet, mit deren Hilfe das Element auf die Haut abgesenkt und wieder abgehoben
wird. Mit Hilfe der Antriebswelle wird die Bewegung des Elements erzeugt und gleichzeitig
gesteuert. Der Antriebswelle ist insoweit in zweckmäßiger Weise eine doppelte Funktion
zugeordnet. Dies vereinfacht die gesamte Konstruktion des Antriebs und der Steuerung
des Elements und wirkt sich positiv auf die Herstellung und die damit verbundenen
Kosten aus.
[0028] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Antriebswelle kurbelartig
ausgebildet und mit dem Element gekoppelt. Insbesondere die Ausbildung der Antriebswelle
als Kurbelwelle vereinfacht den Antrieb und die Steuerung des Elements wesentlich.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn das Element eine Führung aufweist, in die die Antriebswelle
eingreift. Auf diese Weise wird eine einfache und trotzdem wirkungsvolle Kopplung
des Elements und der Antriebswelle erreicht.
[0029] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind Zahnräder, Kegelräder, oder
dergleichen zur Verbindung der Antriebswelle und der Klemmvorrichtung vorgesehen.
Diese Arten der Verbindung stellen einfache, aber trotzdem wirkungsvolle Möglichkeiten
dar, die Antriebswelle mit der Klemmvorrichtung zu koppeln. Über die Zahnräder oder
Kegelräder oder dergleichen einerseits und über die in die kurbelartige Antriebswelle
eingreifende Führung des Elements andererseits ist somit insgesamt das Element mit
der Klemmvorrichtung gekoppelt. Das Element wird auf diese Weise von der Klemmvorrichtung
über die Antriebswelle angetrieben und gesteuert.
[0030] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind eine Mehrzahl von Elementen
etwa parallel nebeneinander angeordnet. Auf diese Weise können über die gesamte Breite
der Klemmvorrichtung entsprechende Elemente vorgesehen werden, so daß auch überall
dort, wo Haare ausgezupft werden, auch entsprechende Impulse zur Schmerzlinderung
erzeugt werden können.
[0031] Besonders zweckmäßig ist es dabei wenn die Antriebswelle etwa parallel zur Achse
der Klemmvorrichtung angeordnet ist. Diese Anordnung erleichtert die Kopplung der
Antriebswelle mit der Klemmvorrichtung und ist auch vorteilhaft im Hinblick auf die
Anordnung des oder der von der Antriebswelle angetriebenen und gesteuerten Elemente.
[0032] Bei weiteren vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung sind das Element bzw. die
Elemente in Längsrichtung verschiebbar gelagert und/oder die Antriebswelle ist am
Gehäuse drehbar gelagert.
[0033] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung gibt das Element einen mechanischen
Impuls und/oder einen elektrischen Impuls ab. Der mechanische Impuls hat dabei den
besonderen Vorteil, daß das Element auf einfache und kostengünstige Art und Weise
hergestellt werden kann. Des weiteren wird diese Art der Impulserzeugung für den Benutzer
einfach nachvollziehbar, was für die Akzeptanz der Neuerungen durch den Benutzer von
Vorteil ist. Der elektrische Impuls hat den Vorteil, daß üblicherweise keine beweglichen
Bauteile erforderlich sind und der Impuls mit elektronischen, üblichen Mitteln einfach
steuerbar ist.
[0034] Besonders zweckmäßig ist es, den elektrischen Impuls dadurch zu realisieren, daß
bei dem Epilationsgerät der eingangs genannten deutschen Patentanmeldung P 44 08 809
der Stimulierungsstrom in Abhängigkeit von dem zyklischen Auszupfen von Haaren gesteuert
wird, insbesondere indem jedem zyklischen Auszupfvorgang ein Stimulierungsstrom impulsartig,
insbesondere örtlich und/oder zeitlich vorausgeschickt wird.
[0035] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung
näher dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung,
auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0036] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Perspektivdarstellung eines Zupfkopfs eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Epilationsgeräts,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Drehzylinders für den Zupfkopf nach der Fig. 1
mit Klemmvorrichtungen und Elementen zur Impulserzeugung in einer Schnittansicht,
- Fig. 3
- ein spitzes Rad als Element zur Impulserzeugung entprechend der Fig. 2 in einer Draufsicht
und einer Seitenansicht,
- Fig. 4
- ein gezahntes Rad als Element zur Impulserzeugung entprechend der Fig. 2 in einer
Draufsicht und einer Seitenansicht,
- Fig. 5
- eine Anzahl von nebeneinander angeordneten Rädern als Elemente zur Impulserzeugung
entprechend der Fig. 2 in einer Draufsicht,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung des Drehzylinders nach der Fig. 2 mit Federn zur Bewegung
der Elemente zur Impulserzeugung in einer Schnittansicht,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung des Drehzylinders nach der Fig. 2 mit Kurvenbahnen zur
Bewegung der Elemente zur Impulserzeugung in einer Schnittansicht,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung des Drehzylinders ähnlich der Fig. 2 mit einer ersten
Ausführungsform von federelastisch gehaltenen Höckern in einer Draufsicht mit teilweise
geschnittenen Seitenansichten, und
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung des Drehzylinders ähnlich der Fig. 2 mit einer zweiten
Ausführungsform von federelastisch gehaltenen Höckern in Draufsichten mit einer teilweise
geschnittenen Seitenansicht,
- Fig. 10
- eine schematische Perspektivdarstellung eines Zupfkopfs eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Epilationsgeräts,
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung des Zupfkopfs der Fig. 10 in einer Seitenansicht aus
der Richtung D der Fig. 12,
- Fig. 12
- eine schematische Darstellung des Zupfkopfs der Fig. 10 in einer Draufsicht aus der
Richtung A der Fig. 11,
- Fig. 13
- eine schematische Schnittdarstellung des Zupfkopfs der Fig. 10 entlang der Ebene B
- B der Fig. 11, und
- Fig. 14
- eine schematische Schnittdarstellung des Zupfkopfs der Fig. 10 entlang der Ebene C
- C der Fig. 11.
[0037] Die anhand der Fign. 1 bis 14 nachfolgend beschriebenen Merkmale sind geeignet zum
Betrieb mit einem Epilationsgerät, wie es in der europäischen Offenlegungsschrift
596 283 A1 offenbart ist, und wie es hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme in den
Offenbarungsgehalt der vorliegenden Patentanmeldung aufgenommen wird.
[0038] Dort ist ein Epilationsgerät zum Auszupfen von Haaren aus der menschlichen Haut beschrieben,
bei dem ein Drehzylinder in einem Gehäuse drehbar gelagert und von einem insbesondere
elektrischen Motor antreibbar ist. Der Drehzylinder weist eine Vielzahl von Klemmvorrichtungen
auf, die im eingeschalteten Betriebszustand zusammen mit dem Drehzylinder eine Drehbewegung
ausführen und zyklisch die ihnen zugewandten Haare der Haut eines Benutzers erfassen
und auszupfen.
[0039] In der Fig. 1 ist ein Zupfkopf 1 eines solchen Epilationsgeräts dargestellt. Dieser
weist ein Gehäuse 2 auf, in dem eine der Haut des Benutzers zuwendbare Öffnung 3 vorhanden
ist. Innerhalb der Öffnung 3 stehen eine Vielzahl von Klemmvorrichtungen 4 durch das
Gehäuse 2 hindurch nach außen. Die Klemmvorrichtungen 4 sind in einer Reihe 5 nebeneinander
angeordnet. Auf beiden Seiten dieser Reihe 5 sind jeweils eine Vielzahl von Einfädelvorrichtungen
6 vorgesehen, die ebenfalls jeweils in einer Reihe 7, 8 angeordnet sind und durch
die Öffnung 3 nach außen hindurchstehen. In jeder Einfädelvorrichtung 6 ist eine Öffnung
9 enthalten, durch die ein nachfolgend noch beschriebenes Element zur Impulserzeugung
nach außen hindurchtreten kann.
[0040] Wie aus der europäischen Offenlegungsschrift 596 283 A1 zu entnehmen ist und wie
zumindest teilweise noch beschrieben werden wird, kann der in der Fig. 1 dargestellte
Zupfkopf 1 nicht nur eine einzige Reihe 5 von Klemmvorrichtungen 4 aufweisen, sondern
mehrere solcher Reihen. Entsprechendes gilt für die Reihen 7, 8 von Einfädelvorrichtungen
6, wobei die Anzahl der Reihen von Klemmvorrichtungen 4 üblicherweise der Anzahl der
Reihen von Einfädelvorrichtungen 6 entspricht.
[0041] In der Fig. 2 ist ein Drehzylinder 10 dargestellt, der um eine Achse 11 drehbar in
dem Gehäuse 2 des Zupfkopfs 1 gelagert ist. Der Drehzylinder 10 weist drei Reihen
5, 12, 13 von Klemmvorrichtungen 4 auf, die in Drehrichtung 14 symmetrisch angeordnet
sind und in radialer Richtung von der Achse 11 abstehen. Des weiteren sind drei Reihen
7, 8, 15 von Einfädelvorrichtungen 6 vorgesehen, die zwischen den Reihen 5, 12, 13
von Klemmvorrichtungen 4 in Draufsicht angedeutet sind.
[0042] Etwa zwischen den drei Reihen 5, 12, 13 von Klemmvorrichtungen 4 ist jeweils ein
einzelnes Element 16 zur Impulserzeugung oder jeweils eine Reihe 17, 18, 19 von Elementen
16 zur Impulserzeugung angeordnet. Die Elemente 16 sind mit dem Drehzylinder 10 gekoppelt
und führen die Drehbewegung des Drehzylinders um die Achse 11 in Drehrichtung 14 aus.
Die Elemente 16 sind auf der Innenseite der Einfädelvorrichtungen 6 angeordnet und
können durch die Öffnungen 9 der Einfädelvorrichtungen 6 hindurch nach außen ragen.
Jedes Element 16 ist in Drehrichtung 14 unmittelbar vor der nächsten nachfolgenden
Klemmvorrichtung 4 angeordnet. Jedes Element 16 ist derart mit dem Drehzylinder 10
gekoppelt, daß es geradlinig oder kurvenförmig in einer im wesentlichen radial zur
Achse 11 angeordneten Richtung 20 hin- und herbewegbar ist. Damit ist jedes Element
16, sobald es ungefähr der Haut 21 zugewandt ist, etwa in der Richtung 20 auf die
Haut 21 zu- und wieder wegbewegbar.
[0043] Diese Hin- und Herbewegung des Elements 16 weist eine zurückgezogene Stellung 22
und eine hervorstehende Stellung 23 auf, wobei in den Endpunkten sich jeweils die
Richtung der Bewegung umkehrt. Bei einer Drehbewegung des Drehzylinders 10 und damit
der Elemente 16 ist der äußerste, von den in der zurückgezogenen Stellung 22 befindlichen
Elementen 16 durchlaufene Durchmesser 24 kleiner oder gleich dem größten Durchmesser
25 der Klemmvorrichtungen 4. Entsprechend ist der von den in der hervorstehenden Stellung
23 befindlichen Elementen 16 durchlaufene Durchmesser 26 größer als der größte Durchmesser
25 der Klemmvorrichtungen 4. Der bei der hervorstehenden Stellung 23 durchlaufene
Durchmesser 26 ist dabei um einen Wert 27 von etwa 0,1 mm bis etwa 6 mm größer als
der größte Durchmesser 25 der Klemmvorrichtungen 4.
[0044] Im eingeschalteten Betriebszustand des Epilationsgeräts erzeugt das Element 16 einen
mechanischen Impuls auf die Haut 21 in der Form eines Stoßes oder Stiches. Durch die
Anordnung des Elements 16 in Drehrichtung 14 unmittelbar vor der zugehörigen Klemmvorrichtung
4 wird der Impuls unmittelbar zeitlich und räumlich vor dem Auszupfen von Haaren durch
die Klemmvorrichtung 4 an die Haut 21 abgegeben. Durch die Zuordnung jeweils genau
eines Elements 16 zu jeweils einer Klemmvorrichtung 4 wird vor jedem individuellen
Auszupfvorgang ein Impuls abgegeben. In Bezug auf jede einzelne Klemmvorrichtung 4
und auf jeden Klemmvorgang ist die Impulserzeugung durch das zugehörige Element 16
einmalig.
[0045] Zur Impulserzeugung trifft das Element 16 in seiner hervorstehenden Stellung 23 auf
die Haut 21 auf und gibt damit den Impuls an die Haut 21 ab. Unmittelbar bei dem Auftreffen
auf der Haut 21 wird das Element 16 zumindest so lange in die zurückgezogene Stellung
22 überführt, bis das Element 16 nicht mehr der Haut 21 gegenübersteht bzw. auf dieser
aufliegt. Dies ist in der Fig. 2 dargestellt.
[0046] Das Zurückweichen des Elements 16 in die zurückgezogene Stellung 22 kann gegebenenfalls
dadurch erreicht werden, daß das Element 16 von der Haut 21 selbst beispielsweise
gegen die Kraft einer Feder oder gegen die Fliehkraft oder dergleichen zurückgedrückt
wird. Dies wird nachfolgend anhand der Fign. 5 und 6 näher erläutert werden.
[0047] Sofern das Element 16 in der hervorstehenden Stellung 23 nur um ein geringes Maß
oder geringfügig über den größten Durchmesser 25 der Klemmvorrichtung 4 übersteht,
kann die Überführung des Elements 16 in die zurückgezogene Stellung 22 im Einzelfall
gegebenenfalls ganz unterbleiben.
[0048] Alternativ ist es möglich, daß das Element 16 unmittelbar vor dem Auszupfen von Haaren
aus der zurückgezogenen Stellung 22 in die hervorstehende Stellung 23 bewegt wird.
Dies stellt eine Bewegung des Elements 16 in der Richtung 20 auf die Haut 21 dar,
durch die ein Impuls von dem Element 16 an die Haut 21 abgegeben wird. Unmittelbar
nach der Abgabe des Impulses wird das Element 16 wieder in die zurückgezogene Stellung
23 zurück und damit von der Haut 21 wegbewegt. Diese Hin- und Herbewegung des Elements
16 kann beispielsweise durch entsprechende Nocken- oder Kurvenbahnen erzeugt werden,
die auf das Element 16 einwirken. Dies wird nachfolgend anhand der Fig. 7 näher erläutert
werden.
[0049] Verschiedene Ausführungsformen des Elements 16 sind in den Fign. 3a, b und 4a, b
dargestellt. So kann das Element 16 als Rad 28 ausgestaltet sein, das an seinem Umfang
eine Spitze 29 aufweist. Zusätzlich und/oder alternativ kann das Rad 28 in der Form
einer Mehrzahl von Zähnen 30 ausgestaltet sein, deren freie Enden gegebenenfalls mit
den Spitzen 29 versehen sind. Weitere Ausführungsformen bestehen in entsprechend ausgestalteten
Walzen oder dergleichen. Der Durchmesser des Rads 28 oder der Walze ist dabei üblicherweise
wesentlich kleiner als der größte Durchmesser 25 der Klemmvorrichtung 4.
[0050] Verschiedene Ausführungsformen, um die Hin- und Herbewegungen des Elements 16 zu
erzeugen, sind in den Fign. 5 bis 7 dargestellt.
[0051] So kann entsprechend den Fign. 5 oder 6 ein einzelnes Element 16 oder eine Mehrzahl
beispielsweise in Form einer Reihe von auf einer Welle 31 angeordneten Elementen 16
über Federn 32, 33 mit dem Drehzylinder 10 verbunden sein. Dies hat zur Folge, daß
die Elemente 16 bei einer Drehbewegung des Drehzylinders 10 um die Achse 11 durch
die Federkraft in die hervorstehende Stellung 23 gedrückt werden. Durch das Auftreffen
der Elemente 16 auf die Haut 21 werden die Elemente 16 gegen die Kraft der Federn
32, 33 so lange etwa parallel zur Richtung 20 in die zurückgezogene Stellung 22 zurückgedrückt,
bis die Elemente 16 aufgrund der Drehbewegung nicht mehr der Haut 21 gegenüberstehen.
[0052] Dabei sind die Spiralfedern 32 bei der Ausführungsform der Fig. 5 etwa parallel zur
Richtung 20 angeordnet, während die Blattfedern 33 bei der Ausführungsform der Fig.
6 etwa quer zur Richtung 20 angeordnet sind. In beiden Fällen wirkt die Federkraft
der Federn 32, 33 etwa parallel zur Richtung 20 radial nach außen, so daß die Elemente
16 von den Federn 32, 33 immer etwa parallel zur Richtung 20 nach außen in die hervorstehende
Stellung 23 gedrückt werden.
[0053] Zusätzlich und/oder alternativ kann entsprechend der Fig. 7 eine Nocken- oder Kurvenbahn
34 vorgesehen sein, mit der das Element 16 gekoppelt ist und durch die die Hin- und
Herbewegung des Elements 16 gesteuert wird. Die Nocken- oder Kurvenbahn 34 hat zur
Folge, daß das Element 16 unmittelbar vor dem Auszupfen von Haaren etwa parallel zur
Richtung 20 in die hervorstehende Stellung 23 überführt wird. Dies ist ungefähr dann
der Fall, wenn das Element 16 etwa der Haut 21 gegenübersteht. Vorzugsweise erfolgt
die Uberführung des Elements 16 in die hervorstehende Stellung 23 möglichst schnell
oder impulsartig durch eine entsprechende Ausgestaltung der Nocken- oder Kurvenbahn
34. Nach der Abgabe des Impulses wird das Element 16 durch eine entsprechende Ausgestaltung
der Nocken- oder Kurvenbahn 34 wieder in die zurückgezogene Stellung 22 zurückbewegt.
[0054] Andere Ausführungsformen des Elements 16 gehen aus den Fign. 8 und 9 hervor.
[0055] So kann entsprechend der Fign. 8a, b, c das Element 16 als Höcker 35 ausgebildet
sein, der am freien Ende 36 einer Einfädelvorrichtung 6 angeordnet und damit mit dem
Drehzylinder 10 verbunden ist. Zumindest das freie Ende 36 der Einfädelvorrichtung
6 ist dabei federelastisch ausgestaltet, beispielsweise durch seine Herstellung aus
einem Kunststoff. Im Normalzustand nimmt der Höcker 35 die hervorstehende Stellung
23 ein. Beim Auftreffen auf die Haut 21 wird der Höcker 35 von der Haut 21 selbst
gegen die federelastische Kraft in die zurückgezogene Stellung 22 zurückgedrückt.
Sobald der Höcker 35 nicht mehr der Haut 21 gegenübersteht, wird er durch die federelastische
Kraft wieder in die hervorstehende Stellung 23 vorgedrückt.
[0056] Alternativ kann entsprechend der Fign. 9a, b, c das Element 16 nicht als Höcker 35,
sondern als Spitze 37, die untereinander mit Stangen 39 verbunden sind, ausgebildet
sein, die in radialer Richtung durch die Öffnung 9 der Einfädelvorrichtung 6 hindurchgesteckt
ist, und die über einen federelastischen Arm 38 mit der Einfädelvorrichtung 6 oder
sonstigen Bauteilen des Drehzylinders 10 verbunden ist. Der Arm 38 kann aus Federstahl
oder aus einem Kunststoff hergestellt sein.
[0057] In den Fign. 10 bis 14 ist ein Zupfkopf 40 für ein Epilationsgerät dargestellt, wie
es eingangs mit Hilfe der europäischen Offenlegungsschrift 596 283 A1 schon erläutert
wurde. Der Zupfkopf 40 weist ein Gehäuse 41 auf, in dem eine der Haut des Benutzers
zuwendbare Öffnung 42 vorhanden ist. Innerhalb der Öffnung 42 stehen eine Vielzahl
von Klemmvorrichtungen 43 durch das Gehäuse 41 hindurch nach außen. Die Klemmvorrichtungen
43 sind in einer Reihe nebeneinander angeordnet. Wie in der europäsichen Offenlegungsschrift
596 283 A1 beschrieben ist, kann der in den Fign. 10 bis 14 dargestellte Zupfkopf
40 nicht nur eine einzige Reihe von Klemmvorrichtungen 43 aufweisen, sondern mehrere
solcher Reihen. Wie dies insbesondere aus der Fig. 14 zu entnehmen ist, bilden für
diesen Fall die Klemmvorrichtungen 43 einen Drehzylinder 44, der um eine Achse 45
drehbar im Gehäuse 41 des Zupfkopfs 40 gelagert ist.
[0058] Am Gehäuse 41 des Zupfkopfs 40 sind zwei Lagerböcke 46, 47 gehalten, in denen die
Enden einer Antriebswelle 48 drehbar gelagert sind. Die Antriebswelle 48 ist etwa
parallel zu den Klemmvorrichtungen 43 angeordnet, und damit auch etwa parallel zu
der Achse 45 des Drehzylinders 44.
[0059] Unmittelbar neben den beiden Lagerböcken 46, 47 trägt die Antriebswelle 48 jeweils
ein Zahnrad 49, 50. Die Zahnräder 49, 50 sind drehfest mit der Antriebswelle 48 verbunden
und ragen durch Öffnungen 51, 52 im Gehäuse 41 in das Innere des Zupfkopfs 40 hinein.
Dort kämmen die Zahnräder 49, 50 jeweils einen zugeordneten Zahnflansch 53, 54, die
ihrerseits drehfest mit dem Drehzylinder 44 und damit mit den Klemmvorrichtungen 43
verbunden sind. Dies ist insbesondere aus der Fig. 13 ersichtlich.
[0060] Die Antriebswelle 48 ist kurbelartig ausgebildet und weist damit nicht-axiale Bestandteile
auf. Insbesondere wird die Antriebswelle von einer Kurbelwelle gebildet, an deren
Enden, wie bereits beschrieben, die Zahnräder 49, 50 angeordnet sind.
[0061] Mindestens ein Element 55 ist der Antriebswelle 48 zugeordnet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
der Fign. 10 bis 14 sind insgesamt acht Elemente 55 der Antriebswelle 48 zugeordnet.
Jedes der Elemente 55 weist ein stößelartiges, längliches Aussehen auf und besitzt
an einem freien Ende eine Spitze 56. Etwa mittig weist jedes der Elemente 55 eine
Führung 57 auf, die U-förmig ausgebildet ist. In diese Führungen 57 greifen jeweils
die nichtaxialen Bestandteile der Antriebswelle 43 ein.
[0062] Die einzelnen Elemente 55 sind etwa parallel zueinander angeordnet. Hinsichtlich
des Gehäuses 41 sind die Elemente 55 ebenfalls etwa parallel zu dessen Außenseite
angeordnet. Die Spitzen 56 der Elemente 55 sind auf derselben Seite angeordnet wie
die Öffnung 42 in dem Gehäuse 41. Die Spitzen 56 weisen damit bei Benutzung des Epilationsgeräts
zur Haut des Benutzers. Die Anordnung und Länge der Elemente 55 ist derart gewählt,
daß die Spitzen 56 der Elemente 55 bei Benutzung etwa gerade eine Ebene bilden mit
den Klemmvorrichtungen 43 des Zupfkopfs 40, so daß die Spitzen 56 damit gerade die
Haut des Benutzers berühren können. Dies ist insbesondere aus den Fign. 13 und 14
ersichtlich.
[0063] Die Antriebswelle 48, die Zahnräder 49, 50 und jeweils der Bereich der Führungen
57 der Elemente 55 sind unter einer an dem Gehäuse 41 gehaltenen Abdeckung 58 untergebracht.
In der Abdeckung 58 sind Bohrungen 59, 60 eingebracht, in denen die Elemente 55 auf
beiden Seiten der Führungen 57 gleitend geführt sind.
[0064] Im eingeschalteten Betriebszustand des Epilationsgeräts führt der Drehzylinder 44
eine Drehbewegung um die Achse 45 aus. Über den Zahnflansch 53, 54 und das zugeordnete
Zahnrad 49, 50 wird die Drehbewegung auf die Antriebswelle 48 übertragen. Über die
nichtaxialen Bestandteile der Antriebswelle 48 und die Führungen 57 werden die Elemente
55 in jeweils eine Auf- und Abbewegung versetzt.
[0065] Die Bewegung ist im wesentlichen geradlinig und verläuft etwa in Längsrichtung der
Elemente 55. Die Bewegung ist etwa quer zur Haut 61 des Benutzers ausgerichtet. Dies
ist insbesondere aus den Fign. 13 und 14 ersichtlich.
[0066] Durch eine versetzte Anordnung der nicht-axialen Bestandteile der Antriebswelle 48
können die Elemente 55 in zueinander gegenläufige Auf- und Abbewegungen versetzt werden.
Dies ist insbesondere aus der Fig. 10 ersichtlich.
[0067] Durch die Anzahlen der Zähne des Zahnfllansches 53, 54 und des Zahnrads 49, 50 kann
die Geschwindigkeit der Auf- und Abbewegung der Elemente 55 eingestellt werden. Vorzugsweise
beträgt die Frequenz der Auf- und Abbewegung der Elemente 55 etwa 30 Hertz. Die Frequenz
kann jedoch auch höher oder niedriger sein.
[0068] Durch die Anordnung der Elemente 55 am Gehäuse 41 hat die Auf- und Abbewegung zur
Folge, daß die Spitzen 56 der Elemente 55 bei auf die Haut 61 aufgesetztem Zupfkopf
40 gerade auf die Haut 61 auftreffen. Dies ist insbesondere aus den Fign. 13 und 14
ersichtlich.
[0069] Die mechanische Steuerung der Elemente 55 mittels der Antriebswelle 48 ist dabei
derart ausgestaltet, daß die Spitzen 56 der Elemente 55 unmittelbar vor oder während
dem Auszupfen von Haaren durch die Klemmvorrichtung 43 auf die Haut 61 abgesenkt werden
und damit auf die Haut 61 auftreffen. Dadurch wird ein mechanischer Impuls auf die
Haut 61 ausgeübt, der einen künstlichen Schmerz erzeugt, der wiederum den eigentlichen,
durch das Auszupfen hervorgerufenen Schmerz überlagert und dadurch vermindert. Des
weiteren ist die Steuerung derart ausgestaltet, daß die Spitzen 56 der Elemente 55
unmittelbar nach dem Auftreffen auf die Haut 61 wieder von dieser abgehoben werden.
1. Gerät zum Auszupfen von Haaren der menschlichen Haut (21, 61), mit einem Gehäuse (2,
41) zur Aufnahme eines Motors zum Antrieb eines Drehkörpers mit mindestens einer Klemmvorrichtung
(4, 43) zum Auszupfen von Haaren, sowie mit einem Mittel zur Verminderung des Schmerzempfindens
während des Auszupfens von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehkörper (10, 40) mit der wenigstens einen Klemmvorrichtung (4, 43) während
des Auszupfens der Haare zur Anlage an die Haut (21, 61) des Benutzers gelangt, daß
das Mittel mindestens ein Element (16, 55) aufweist, welches zeitlich und/oder örtlich
vor oder während des Auszupfens der Haare die Haut nahe dem Bereich, an dem der Drehkörper
(10, 40) mit der wenigstens einen Klemmvorrichtung (4, 43) während des Auszupfens
der Haare zur Anlage an die Haut (21, 61) des Benutzers gelangt, impulsartig beaufschlagt.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (55) außerhalb des
Drehkörpers (40) am Gerät angeordnet ist.
3. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(55) eine im wesentlichen geradlinige Bewegung ausführt.
4. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(55) insbesondere unmittelbar vor oder während dem Auszupfen von Haaren auf die Haut
(61) abgesenkt und insbesondere unmittelbar nach dem Auftreffen auf die Haut (61)
von der Haut (61) abgehoben wird.
5. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(55) zum Zwecke seiner Steuerung mit der Klemmvorrichtung (43) gekoppelt ist.
6. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(55) stößelartig ausgebildet ist und eine Spitze (56) aufweist, die auf die Haut (61)
auftrifft.
7. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Element
(55) eine Antriebswelle (48) zugeordnet ist, mit deren Hilfe das Element (55) auf
die Haut (61) abgesenkt und wieder abgehoben wird.
8. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle
(48) kurbelartig ausgebildet und mit dem Element (55) gekoppelt ist.
9. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(55) eine Führung (57) aufweist, in die die Antriebswelle (48) eingreift.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Zahnräder (49,
50, 53, 54), Kegelräder, oder dergleichen zur Verbindung der Antriebswelle (48) und
der Klemmvorrichtung (43) vorgesehen sind.
11. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl
von Elementen (55) etwa parallel nebeneinander angeordnet sind.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle
(48) etwa parallel zur Achse der Klemmvorrichtung (43) angeordnet ist.
13. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(55) bzw. die Elemente (55) in Längsrichtung verschiebbar gelagert sind.
14. Gerät nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle
(48) am Gehäuse (41) drehbar gelagert ist.
15. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß 5das Element
(55) durch Nocken- oder Kurvenbahnen oder dergleichen bewegbar ist.
16. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (16) um die Achse (11) des Drehkörpers drehbar der Klemmvorrichtung
zugeordnet ist.
17. Gerät nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (16) eine zurückgezogene
Stellung (22) einnehmen kann, die in Bezug auf die Haut (21) innerhalb des Durchmessers
(25) der bevorzugt als Rolle oder Walze mit daran angeordneten Klemmelementen ausgebildeten
Klemmvorrichtung (4) liegt, sowie eine hervorstehende Stellung (23) einnehmen kann,
die außerhalb des Durchmessers (25) der Klemmvorrichtung (4) liegt.
18. Gerät nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die hervorstehende Stellung (23)
bei einer Drehbewegung einen Durchmesser (26) aufweist, der etwa 0,1 mm bis etwa 6
mm größer ist als der größte Durchmesser (25) der Klemmvorrichtung (4).
19. Gerät nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(16) durch Fliehkraft und/oder durch Federkraft (32, 33) und/oder durch Nocken- oder
Kurvenbahnen (34) oder dergleichen bewegbar ist.
20. Gerät nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(16) einen Höcker (35) und/oder eine Spitze (37) oder dergleichen aufweist und mit
dem Drehzylinder (10) federelastisch gekoppelt ist.
21. Gerät nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Höcker (35) oder die Spitze
(37) oder dergleichen insbesondere an einer Einfädelvorrichtung (6) des Drehzylinders
(10) selbst gehalten ist.
22. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(16, 55) auf die Haut (21, 61) zu- und wegbewegbar ist.
23. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(16, 55) unmittelbar vor dem Auszupfen von Haaren auf die Haut auftrifft und aus einer
hervorstehenden Stellung (23) in eine zurückgezogene Stellung (22) von der Haut (21,
61) wegbewegbar ist.
24. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(16, 55) unmittelbar nach der Abgabe des Impulses an die Haut (21, 61) in die hervorstehende
Stellung (23) bewegbar ist.
25. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Wegbewegen
des Elements (16, 55) in die zurückgezogene Stellung (22) durch das Auftreffen des
Elementes (16) auf der Haut (21, 61) bewirkt wird.
26. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung
(4, 43) eine Drehbewegung mit einem zyklischen Auszupfen von Haaren ausführen kann,
und das Element (16, 55) mit der Drehbewegung der Klemmvorrichtung (4, 43) gekoppelt
und bezüglich der Drehrichtung (14) unmittelbar vor der Klemmvorrichtung (4, 43) angeordnet
ist, wobei bevorzugt jeder Klemmvorrichtung (4, 43) ein Element (16, 55) zugeordnet
ist.
27. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(16, 55) als spitzes und/oder gezahntes und/oder beborstetes Rad (28, 29, 30) und/oder
als eine entsprechend ausgestaltete Walze oder dergleichen ausgebildet ist.
28. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Element
(16, 55) einen mechanischen Impuls und/oder einen elektrischen Impuls abgibt.
29. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Beaufschlagung
durch das Element (16, 55) einen zusätzlichen Schmerz hervorruft, der dem Schmerz
beim Auszupfen der Haare hinsichtlich der Schmerzcharakteristik entspricht, aber bevorzugt
eine geringere Schmerzamplitude aufweist
30. Verfahren zum Auszupfen von Haaren der menschlichen Haut (21, 61), wobei man mit Hilfe
wenigstens eines mit dem Antrieb eines Drehkörpers mit mindestens einer Klemmvorrichtung
(4, 43) zum Auszupfen der Haare gekoppelten Elements (16, 55) einen mechanischen Impuls
an die Haut (21, 61) des Benutzers abgibt, welcher bewirkt, daß der Benutzer den eigentlichen
Schmerz beim Auszupfen der Haare nicht oder nur als Schmerz mit einer geringeren Schmerzamplitude
empfindet, und die Haut (21, 61) mit einem freien Ende (16) des wenigstens einen Elements
(16, 55) impulsartig und nahe der Klemmvorrichtung (4, 43) beaufschlagt wird, und
wobei der Drehkörper (10, 40) mit der wenigstens einen Klemmvorrichtung (4, 43) während
des Auszupfens der Haare zur Anlage an die Haut (21, 61) des Benutzers gelangt.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (16) im wesentlichen
auf einer Kreisbahn bewegt wird.
32. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (55) im wesentlichen
geradlinig bewegt wird.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 30 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß man den
Impuls zeitlich und/oder räumlich vor oder während eines Auszupfvorganges abgibt.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 30 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gerät
nach einem der Ansprüche 1 bis 29 Anwendung findet.