(19)
(11) EP 1 000 601 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.05.2000  Patentblatt  2000/20

(21) Anmeldenummer: 99122303.3

(22) Anmeldetag:  09.11.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A61H 23/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.11.1998 DE 19852608

(71) Anmelder: Ruf, Helga
64347 Griesheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Ruf, Hermann
    64347 Griesheim (DE)

(74) Vertreter: Funck-Hartherz, Anna-Eleonore, Dipl.-Phys. et al
Hoherodskopfstrasse 41
60435 Frankfurt
60435 Frankfurt (DE)

   


(54) Gerät zur Vibrationstherapie


(57) Gegenstand der Erfindung ist ein Gerät, insbesondere ein Handgerät zur Vibrationstherapie zwecks Behandlung vornehmlich der Muskeln und des Knochengerüstes. Das erfindungsgemäße Gerät vermittelt eine Taumelbewegung des Schwingkopfes bei Drehung der Antriebswelle durch die Maßnahme, daß ein Winkel zwischen den Antriebswellen des Schwingerregers und des Schwingkopfes gebildet ist. Das Gerät ist kompakt konzipiert, leicht sowie verschleißarm und ermöglicht eine preiswerte Herstellung.




Beschreibung


[0001] Vorrichtungen und Gräte zur Vibrations- und Klopftherapie zur Behandlung von Erkrankungen wie z. B. des Knochengerüstes der Muskeln und Lunge sind bekannt.

[0002] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Weiterbildung einer Konstruktion, bei der die Antriebswelle des Schwingerregers und die des Schwingkopfes in einem Winkel zueinander verlaufen, wodurch eine Taumelbewegung des Schwingkopfes bei Drehung der Antriebswelle hervorgerufen wird, wie sie in der DE-OS 196 34 650 A1 beschrieben ist.

[0003] Es hat sich gezeigt, daß diese bekannte Ausführung für die Ausbildung als Handgerät zu schwer und somit der Einsatzbereich eingeschränkt ist. Auch ist die Herstellung kompliziert, was sich auf die Herstellungskosten auswirkt und es hat sich herausgestellt, daß ein zu schneller Verschleiß des Gerätes eintritt. Auch ist die Konstruktion nicht demontierbar und der Schwingkopf nicht auswechselbar, so daß eine Anpassung an die jeweilige Behandlungsanforderung nicht gegeben ist.

[0004] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht somit darin, ein kompakteres leichteres Gerät zu schaffen, dessen Einsatzbereich erweitert ist und das außerdem eine kostengünstigere Herstellung ermöglicht.

[0005] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 enthaltenen Merkmale gelöst. Der erfindungsgemäß ausgebildete Erreger besitzt einen Bund, der an der Ringfläche zwischen Antriebswelle und Stumpf anliegt, wobei erstere kugelgelagert ist. An diesen Bund des Erregers schließt sich ein zur Achse der Antriebswelle geneigt verlaufender Zapfen an, der in den Schwingkopf eingreift. Eine Drehung des Zapfens veranlaßt eine Taumelbewegung des auf dem Zapfen kugelgelagerten Schwingkopfes, wobei der Mittelpunkt des Schwingkopfes mehr oder weniger konstant bleibt, während die übrige Funktionsfläche des Kopfes taumelt und eine dreidimensionale Bewegung ausführt. Der Erreger ist dabei nicht im Gehäuse gelagert, sondern die Antriebswelle übernimmt die Lagerung. Die erfindungsgemäße Ausbildung des Erregers in Verbindung mit der Lagerung nur der Antriebswelle ermöglicht eine Verringerung der Dimensionierung und damit eine Verringerung des Gewichts, woraus die gewünschte Kompaktheit des Gerätes resultiert. Außerdem erfolgt eine Direktaufnahme des Erregers auf dem Wellenstumpf.

[0006] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnung erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1
einen Längsschnitt durch den Erregerteil des Gerätes mit Schwingkopf.
Fig. 2
eine mögliche Ausführung eines Handgerätes.
Fig. 3
eine Draufsicht auf den Erreger in Richtung auf den Zapfen.
Fig. 4
eine Seitenansicht des Erregers.
Fig. 5
eine Draufsicht des Erregers in Richtung auf den Bund.
Fig. 6 u. 7
perspektivische Darstellungen des Erregers.


[0007] In Fig. 1 ist das Gehäuse 1 im Bereich des Antriebs im Schnitt gezeigt. Die Antriebswelle 2 greift mit ihrem Stumpf 3 in die faktisch schräg in die in dem Erreger 5 verlaufende Bohrung 4 ein. Die Antriebswelle 2 ist in dem Kugellager 6 bzw. Kugellagern gelagert, die ihrerseits von dem Käfig 7 gesichert sind. Der Erreger selbst weist keine Lagerung auf und die Motorwelle gereift direkt in den Erreger ein.

[0008] Der Erreger 5 - wie in den Fig. 3 bis 7 dargestellt - besteht aus einem Maschinenteil mit Bund 8 und einem Zapfen 9, der zur Aufnahme des Schwingkopfes 10 dient. Die von dem Zapfen 9 abgewandte Fläche 11 des Bundes 8 des Erregers 5 liegt plan an dem am Übergang von der Antriebswelle 2 zum Stumpf 3 gebildeten Ringbund an. Die dem Zapfen 9 zugewandte Fläche 12 des Bundes verläuft schräg und der Zapfen 9 verläuft senkrecht, also im rechten Winkel zu dieser schrägen Fläche 12. Der Zapfen 9 ist gegenüber der Achse der Motorwelle 2 um den Winkel geneigt, der die Taumelbewegung des Schwingkopfes bestimmt.

[0009] Der Zapfen 9 besitzt außer der Bohrung 4 noch eine Gewindebohrung 14 (am freien Ende des Zapfens 9. In der Zeichnung reicht die Bohrung 14 bis zur Bohrung 4, was aber nicht zwingend ist. Diese Bohrung 14 korrespondiert mit der Schraube 16, die in die Vertiefung 17 des Schwingkopfes 10 eingreift. Die Bohrung 14 dient als Anzugsgewindebohrung, um Erreger 5 und Schwingkopf 10 fest zu verbinden und andererseits vermittelt diese eine Abziehvorrichtung bei Demontage des Gerätes. Die Schraube 16 durchsetzt eine Unterlegscheibe 18, die sich auf den Kugellagern 15 abstützt, die ihrerseits bei Anzug der Schraube 16 an die Flächen 12 des Bundes 8 anschlagen.)

[0010] Der Erreger 5 selbst ist über eine in die radial im Bund 8 verlaufende Gewindebohrung 19 eingreifende Schraube 20 auf dem Wellenstumpf 3 aufgeklemmt. Die Schraube 20 wirkt als Gewindestift mit Ringschneide und frißt sich in den Wellenstumpf 3 ein, ohne die Möglichkeit einer Demontage bei Betriebsstörungen zu verhindern. Der Durchmesser des Bundes ist groß genug, um eine sichere Verbindung zu garantieren. Die weitere Radialbohrung 21 in dem Bund 8 dient der Arretierung bei Montage des Gerätes.

[0011] An der Innenfläche 22 des Schwingkopfes 10 befindet sich der Stift 23, der in das mit elastischem Material vorzugsweise Gummi gefütterte Loch in dem Käfig 7 eingreift, um eine Drehung des Schwingkopfes zu verhindern, jedoch die Taumelbewegung zuzulassen. Aus diesem Grund ist das Loch 24 im Durchmesser größer als der des Stiftes 23 gehalten.

[0012] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Erregers 5 und dessen Kupplung mit der Antriebswelle erlaubt einen kompakten Aufbau des Grätes, das nur 1/5 des Gewichts der bekannten Geräte aufweist und auch eine wesentliche Minderung der Kosten verursacht.

[0013] In Fig. 2 ist eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung als Handgerät in Form einer Pistole gezeigt. Dieses kompakte Handgerät kann infolge seiner geringen Abmessungen sowie des geringeren Gewichts neben den üblichen Behandlungsformen an der Wirbelsäule auch für Punktbehandlungen am ganzen Körper eingesetzt werden und ist sowohl bei der Akupressur als auch zur transkutanen Nerven- und Muskelstimulation einsetzbar. Auch eignet es sich zum Behandeln der Meridiane, der Triggerpunkte und von Mukoviscidose-Erkrankungen. Ein besonderes Anwendungsgebiet ergibt sich infolge der geringen Abmessungen und des geringen Gewichts bei Mukoviscidose-Erkrankungen von Säuglingen. Das erfindungsgemäße Gerät kann auch als Therapie gegen Schmerzen eingesetzt werden. Ebenfalls ist die Behandlung von Tieren mit diesem Gerät möglich.


Ansprüche

1. Gerät zur Vibrations- und Klopftherapie, wobei an den Schwingkopf ein motorbetriebener Schwingerreger derart angreift, daß der Schwingkopf zu Schwingungen angeregt wird, wobei die Antriebswelle des Schwingkopfes einen Winkel gegenüber der Antriebswelle des Erregers bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die über Kugellager (6) in dem Gehäuse (1) gelagerte Antriebswelle (2) mit ihrem Stumpf (3) in eine in Bezug auf die Antriebswelle (2) axial verlaufende Bohrung (4) des Erregers (5) gelagert ist, dessen geneigt zur Wellenachse verlaufendes Aufnahmeteil in dem Schwingkopf eingreift.
 
2. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Erreger (5) aus einem Maschinenteil aus Bund (8) und Zapfen (9) besteht, wobei der Bund (8) zapfenseitig eine Schrägfläche (12) aufweist, auf der rechtwinklig der Zapfen (9) sitzt, der als Aufnahmezapfen zum Eingriff in den Schwingkopf dient, während die andere Seite des Bundes eine gerade Fläche (11) bildet, die an dem Ringbund zwischen Welle (2) und Stumpf (3) anliegt.
 
3. Gerät nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in Bezug auf den Wellenstumpf (3) axial verlaufende Bohrung (4) eine Schrägbohrung im Erreger darstellt.
 
4. Gerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingkopf (10) den Erreger 5 über Kugellager (15) aufnimmt.
 
5. Gerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmezapfen (9) eine Gewindebohrung (14) in Achsrichtung ausweist, die mit der Befestigungsschraube (20) im Schwingkopf (10) korrespondiert.
 
6. Gerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bund (8) des Erregers (5) eine radial verlaufende Gewindebohrung (19) zum Eingriff einer Klemmschraube (20) besitzt.
 
7. Gerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingkopf (10) an der dem Antrieb zugewandten Fläche (22) einen axial verlaufenden Stift (23) besitzt, der mit seinem freien Ende in ein mit elastischem Material gefüttertes Loch (24) in dem Käfig (7) des Kugellagers, der Antriebswelle (2) eingreift, wobei der Durchmesser des Loches (24) größer als der des Stiftes (23) bemessen ist.
 
8. Gerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dieses als Handgerät in Pistolenform ausgebildet ist.
 




Zeichnung