[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abscheiden von magnetisierbaren Teilen
aus schütt- oder fließfähigem Gut.
[0002] Das genannte Gut kann in jeglicher Form vorliegen, so wie dies bei industriellen
oder sonstigen Anwendungen anfällt. Als magnetisierbare Teile kommen Eisenfeilspäne
oder jegliche anderen Materialien in Betracht, die magnetisch sind oder sich magnetisieren
lassen.
[0003] Eine bekannte Vorrichtung dieser Art umfaßt einen Fallschacht, der in seinem oberen
Bereich einen Einlaß für das zu reinigende Gut aufweist, und in seinem unteren Bereich
einen Auslaß für das gereinigte, d.h. von magnetisierbaren Teilchen freie Gut, sowie
einen Auslaß für die magnetisierbaren Teilchen. Im Schacht befindet sich eine Anzahl
von Rosten, die jeweils aus parallel nebeneinander angeordneten feststehenden Rohren
bestehen. Die Rohre enthalten jeweils einen Magnetstab.
[0004] Beim Betrieb wird das Gut dem Schacht oben zugeführt. Es fällt dabei durch die Roste
hindurch. Dabei werden die magnetisierbaren Teilchen durch die Magnetkraft an der
äußeren Mantelfläche eines jeden Rohres festgehalten, so daß von magnetisierbaren
Teilchen freies Gut weiter nach unten fällt und gegebenenfalls durch einen weiteren
Rost hindurchtritt, wo eine weitere Reinigung stattfindet.
[0005] Nach einer gewissen Zeitspanne hat sich auf den Mantelflächen der Rohre eine Schicht
von magnetisierbaren Teilchen gebildet. Dann werden die Magnetstäbe mit Hilfe einer
gemeinsamen Halterung in axialer Richtung aus den Rohren herausgezogen. Mit dieser
Axialbewegung der Magnetstäbe wandern auch die auf der Mantelfläche des betreffenden
Rohres abgelagerten Teilchen in derselben Richtung, d.h. zu den einem Ende des betreffenden
Rohres hin, wo sie mangels Magnethaftkraft abfallen.
[0006] Das Verfahren hat den folgenden Nachteil: Das genannte Entfernen der auf den Rohren
sitzenden magnetisierbaren Teilchen ist ein diskontinuierlicher Vorgang. Während dieses
Vorganges fallen die betreffenden Rohre für den Abscheidungsprozeß aus. Man kann nunmehr
sämtliche Rohre während einer gewissen Zeitspanne von magnetisierbaren Teilchen befreien.
Dies bedeutet, daß der gesamte Reinigungsprozeß für diese Zeitspanne unterbrochen
wird. Man kann auch einen Teil der Rohre von magnetisierbaren Teilchen befreien, und
den Reinigungsprozeß mit der verbleibenden Anzahl der Rohre betreiben. Dies bedeutet,
daß der Reinigungsprozeß nur bei verringertem Durchsatz durchgeführt werden kann.
Beide Arten des Reinigens sind nachteilig.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art derart
zu gestalten, daß das Entfernen von magnetisierbaren Teilchen, die sich auf den Mantelflächen
der Rohre niedergeschlagen haben, ohne Beeinträchtigung des Reinigungsprozesses durchgeführt
werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wäre durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
[0009] Der Erfinder hat einen sehr eleganten Weg beschritten. Durch Drehen der Magnetstäbe
mit wendelartig angeordneten Magneten innerhalb des feststehenden Rohres findet ein
kontinuierliches Abführen von magnetisierbaren Teilchen auf der Mantelfläche des Rohres
statt. Die Teilchen wandern nämlich entsprechend dem Umlauf der wendelartig angeordneten
Magnete an der Mantelfläche des betreffenden Rohres entlang und fallen am Ende des
Rohres in einen getrennten Schacht für Eisenteilchen ab. Im Bereich dieses Schachtes
ist der Magnetstab unmagnetisch.Der Abscheidungsprozeß wird somit durch das Entfernen
der magnetisierbaren Teilchen in keiner Weise beeinträchtigt.
[0010] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes
dargestellt:
[0011] Die Figuren 1a und 1b zeigen in einem Vertikalschnitt bzw. in Draufsicht eine Vorrichtung
gemäß der Erfindung in schematischer Darstellung.
[0012] Figur 2 zeigt einen Wendelmagnetstab in einer Aufrißansicht.
[0013] Figur 3 ist eine vergrößerte Ausschnittdarstellung aus dem Gegenstand von Figur 2.
[0014] Figur 4 ist eine Ansicht des Gegenstandes von Figur 2 mit Blick auf eine Stirnfläche.
[0015] Die in den Figuren 1a und 1b schematisch gezeigte Vorrichtung umfaßt einen Fallschacht
1. Dieser weist drei übereinander angeordnete Roste 2, 12, 22 auf. Jeder Rost umfaßt
mehrere Rohre 3. Jedes Rohr umschließt einen Wendelmagnetstab 4.
[0016] Jedes Rohr 3 und die zugehörende Wendelmagnetstab 4 sind zueinander koaxial angeordnet.
Dabei stehen die Rohre 3 fest, und die Wendelmagnetstäbe drehen sich während des Betriebes
kontinuierlich um ihre eigene Längsachse.
[0017] Die Wendelmagnetstäbe sind genauer aus den Figuren 2, 3 und 4 erkennbar.
[0018] Aus Figur 2 erkennt man, daß jede Wendelmagnetstab eine Welle 4.1 umfaßt. Die Welle
4.1 trägt eine durchgehende Wendel 4.2. Sie trägt außerdem eine Vielzahl von Magneten
4.3. Die Magnete sind dabei jeweils zwischen den Gängen der Wendel 4.2 angeordnet.
Die Welle 4.1 eines jeden Wendelmagnetstabes 4 ist an ihrem einen Ende angetrieben.
Der Antrieb ist hier nicht dargestellt.
[0019] In Figur 2 ist andeutungsweise dargestellt, daß jeder Wendelmagnetstab 4, wie erwähnt,
von einem Rohr 3 umschlossen ist.
[0020] In Figur 3 erkennt man, daß die Magnete magnetische Felder erzeugen. Siehe die Symbole
+ und -. Die Welle 4.1 besteht im vorliegenden Falle aus Stahl St37.
[0021] Die Anordnung der Magnete 4.3 auf der Welle 4.1 ist aus Figur 4 erkennbar.
[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt:
[0023] Das zu behandelnde Gut ist im vorliegenden Falle ein Produkt aus der Zuckerindustrie.
Es ist ein pulverförmiges Gut und enthält Eisenteilchen. Dieses Gut wird in Figur
1 dem dort gezeigten Fallschacht 1 am oben befindlichen Einlaß 1.1 zugeführt. Es fällt
durch die Roste 2, 12, 22 hindurch und tritt in weitgehend gereinigter Form, d.h.
ohne die Eisenteilchen, am Auslaß 1.2 aus.
[0024] Bei dieser Wanderung von oben nach unten fällt das Gut durch die Ritzen zwischen
den einzelnen Stäben hindurch. Die Stäbe umfassen, wie erwähnt, jeweils das feststehende
Rohr 3 sowie den innenliegenden Wendelmagnetstab 4. Die Eisenteilchen werden durch
die magnetischen Felder an der äußeren Mantelfläche der feststehenden Rohre festgehalten.
Dadurch, daß sich der Wendelmagnetstab, jeweils umfassend die Welle 4.1, die Wendel
4.2 und die Magnete 4.3, um die eigene Achse dreht, wandern die Eisenteilchen in axialer
Richtung eines jeden Rohres zum Eisenteilchen-Abfallschacht (1.3), wo sie wegen fehlendem
Magnetfeld abfallen. Im Bereich des Eisenteilchen-Abfallschachtes ist der Wendelmagnetstab
unmagnetisch.
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Abscheiden von magnetisierbaren Teilchen aus schütt-
oder fließfähigem Gut;
1.1 mit einer Kammer, die einen Einlaß (1.1) für das teilchenbeladene Gut, einen Auslaß
(1.2) für das gereinigte Gut und einen Auslaß (1.3) für die magnetisierbaren Teilchen
aufweist;
1.2 mit einer Anzahl von Stabrosten (2, 12, 22), die im Strömungsweg des Gutes angeordnet
sind;
1.3 die Stäbe umfassen jeweils ein Rohr (3) sowie einen von diesem umschlossenen Wendelmagnetstab(4)
mit Magneten (4.3);
1.4 die Magnete (4.3) sind wendelartig zur Rohrachse angeordnet;
1.5 die Wendelmagnetstäbe sind jeweils durch einen Antrieb um die Längsachse des Rohres
(3) verdrehbar.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnete (4.3) von einer
zur Rohrachse koaxialen Welle (4.1) getragen sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre
(3) feststehen.