[0001] Die Erfindung betrifft eine Rotordüse, insbesondere für Hochdruckreinigungsgeräte,
mit einem Düsengehäuse, das an seinem axial hinteren Ende eine Einlaßöffnung und am
vorderen Ende eine Auslaßöffnung für Flüssigkeit aufweist, sowie mit wenigstens einem
während des Betriebs im Düsengehäuse angeordneten und drehantreibbaren Rotor, der
an seinem zur Auslaßöffnung weisenden Ende mit einer Düse versehen ist und im Bereich
des gegenüberliegenden Endes wenigstens eine Zuströmöffnung aufweist.
[0002] Derartige Rotordüsen sind grundsätzlich bekannt und dienen dazu, Flüssigkeit unter
hohem Druck in Form eines Kegelstrahls auszustoßen.
[0003] Es ist das der Erfindung zugrundeliegende Problem (Aufgabe), eine Rotordüse der eingangs
genannten Art zu schaffen, die bei einfachem Aufbau und leichter Bedienbarkeit möglichst
vielseitig einsetzbar ist.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere
dadurch, daß der Rotor mit seinem vorderen Ende an einer relativ zum Düsengehäuse
axial unbeweglichen Trägereinheit für wenigstens ein Strahlformungselement abgestützt
ist, mit dem ein aus der Düse austretender Flüssigkeitsstrahl beeinflußbar ist, daß
eine zumindest teilweise im Düsengehäuse angeordnete und den Rotor umgebende Stellhülse
relativ zum Düsengehäuse axial bewegbar und verdrehbar ist, und daß der Rotor und/oder
das Strahlformungselement mittels der Stellhülse zwischen verschiedenen, von der axialen
Position und der Winkelstellung der Stellhülse abhängigen Betriebsstellungen umschaltbar
sind.
[0005] Erfindungsgemäß ist lediglich eine Relativbewegung zwischen der Stellhülse und dem
Düsengehäuse erforderlich, um verschiedene Betriebsstellungen der Rotordüse herzustellen
und somit nicht nur den Kegelstrahl, sondern auch andere Strahlformen zu realisieren.
Ein Auswechseln von Bauteilen ist hierzu erfindungsgemäß nicht erforderlich. Ein Benutzer,
der die Rotordüse beispielsweise über ein mit der Stellhülse verbundenes Anschlußteil
z.B. in Form einer Lanze mit einer Hand festhält, kann durch Bewegen des Düsengehäuses
relativ zur Stellhülse mit der anderen Hand den jeweils gewünschten Betriebszustand
der erfindungsgemäßen Mehrfunktions-Rotordüse auf einfache Weise herstellen.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Stellhülse im Düsengehäuse
derart zwangsgeführt, daß die axiale Position der Stellhülse lediglich durch Verdrehen
der Stellhülse veränderbar und jeder Winkelstellung der Stellhülse eine definierte
axiale Position zugeordnet ist, wobei die Stellhülse mittels einer auf der Außenwand
der Stellhülse ausgebildeten und mit der Innenwand des Düsengehäuses zusammenwirkenden
Kulissensteuerung zwangsgeführt ist und das vordere Ende der Stellhülse eine auf die
Kulissensteuerung abgestimmte Steuerfläche für das Strahlformungselement aufweist.
[0007] Durch die Zwangsführung der Stellhülse im Düsengehäuse ist nicht nur die axiale Position
der Stellhülse im Düsengehäuse, sondern auch die Orientierung der Steuerfläche am
vorderen Ende der Stellhülse relativ zum Strahlformungselement durch Verdrehen der
Stellhülse relativ zum Düsengehäuse in definierter Weise einstellbar. Sowohl die axiale
Bewegung als auch die Drehbewegung der Stellhülse können somit zu einer definierten
Änderung der Stellung des Strahlformungselementes und des Rotors genutzt werden. Das
Vorsehen einer im Düsengehäuse angeordneten Kulissensteuerung sowie einer an der im
Düsengehäuse angeordneten Stellhülse ausgebildeten Steuerfläche zum Herstellen der
einzelnen Betriebszustände ändert das schlanke äußere Erscheinungsbild der Rotordüse
nicht. Da des weiteren die axiale Positionsänderung der Stellhülse automatisch bewirkt
wird und zum Verstellen der Rotordüse ein Benutzer lediglich die Stellhülse zu verdrehen
braucht, werden Fehlbedienungen vermieden.
[0008] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Stellhülse
ausgehend von einer einem Rotationsstrahlbetrieb entsprechenden ersten Endstellung
über eine erste Mittelstellung, die einem Punktstrahlbetrieb entspricht, und einer
zweiten Mittelstellung, die einem Flachstrahlbetrieb entspricht, in eine einem Niederdruckstrahlbetrieb
entsprechende zweite Endstellung verstellbar und dabei bevorzugt weiter in das Düsengehäuse
hinein bewegbar.
[0009] Hierdurch können im Zuge lediglich einer einzigen Verstellbewegung nacheinander vier
verschiedene Strahlformen realisiert werden, womit eine leicht zu bedienende Mehrfunktions-Rotordüse
geschaffen wird.
[0010] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Stellhülse
ein einen Rotorraum einlaßseitig begrenzendes Einlaßorgan auf, das zum Verändern des
Strömungsquerschnitts in Strömungsrichtung vor dem Rotorraum, insbesondere zwischen
dem Rotorraum und einem Vorraum, durch Verdrehen der Stellhülse mittels des Rotors
insbesondere nach Art eines Ventils verstellbar ist.
[0011] Hierbei wird der Rotor dazu genutzt, den im Rotorraum herrschenden Druck und somit
die Intensität des ausgestoßenen Flüssigkeitsstrahls zu verändern, wobei diese Änderung
automatisch beim Verdrehen der Stellhülse relativ zum Düsengehäuse erzielt wird. Der
für den jeweiligen Betriebszustand optimale Druck wird somit automatisch eingestellt,
ohne daß hierfür von einem Benutzer zusätzliche Maßnahmen vorgenommen werden müßten.
[0012] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind im Einlaßorgan
wenigstens ein tangential oder radial in den Rotorraum mündender Einlaßkanal und wenigstens
ein Bypasskanal ausgebildet, die sich bevorzugt jeweils zwischen einem Vorraum und
dem Rotorraum erstrecken, wobei der Bypasskanal durch Verdrehen der Stellhülse verschließbar
und freigebbar ist, und wobei vorzugsweise der Bypasskanal zumindest in einem Rotationsstrahlbetrieb
entsprechenden Winkelstellungen der Stellhülse verschlossen und ansonsten freigegeben
ist.
[0013] Der maximale zur Verfügung stehende und im Vorraum herrschende Systemdruck kann somit
durch Freigeben des Bypasskanals für andere Strahlformen wie beispielsweise für einen
Punktstrahl, Flachstrahl und Niederdruckstrahl voll genutzt werden.
[0014] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Düsengehäuse
einstückig ausgebildet und aus Kunststoff im Spritzgußverfahren hergestellt, wobei
die Trägereinheit einstückig mit dem Düsengehäuse sowie ein Aufnahmeabschnitt des
Strahlformungselementes für ein Prallplättchen einstückig mit der Trägereinheit ausgebildet
ist.
[0015] Das Düsengehäuse, die Trägereinheit sowie der Aufnahmeabschnitt des Strahlformungselementes
können hierdurch als ein Bauteil in einem einzigen Arbeitsgang hergestellt werden.
Die erfindungsgemäße Rotordüse umfaßt folglich als wesentliche Bestandteile lediglich
das einstückige Kunststoff-Düsengehäuse, den Rotor sowie die Stellhülse und ist somit
einfach und kostengünstig herstellbar.
[0016] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der
Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine geschnittene Seitenansicht einer Rotordüse gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
in einem Rotationsstrahl-Betriebszustand,
- Fig. 2
- die Rotordüse von Fig. 1 in einem Punktstrahl-Betriebszustand,
- Fig. 3
- die Rotordüse von Fig. 2 in einem Flachstrahl-Betriebszustand,
- Fig. 4
- die Rotordüse von Fig. 3 in einem Niederdruckstrahl-Betriebszustand,
- Fig. 5a und 5b
- eine Stellhülse einer erfindungsgemäßen Rotordüse in einer Seitenansicht bzw. einer
Ansicht auf eine Steuerfläche der Stellhülse, und
- Fig. 6a und 6b
- ein Düsengehäuse einer Rotordüse gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
in zwei um 90° gegeneinander verdrehten geschnittenen Seitenansichten.
[0018] Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Rotordüse umfaßt ein etwa zylindrisches
Düsengehäuse 10 aus Kunststoff, das in einem Spritzgußverfahren hergestellt worden
ist. Auf seiner Außenseite ist das Düsengehäuse 10 mit sich in axialer Richtung erstreckenden
Versteifungsrippen 11 versehen, welche für eine erhöhte Formbeständigkeit des Düsengehäuses
10 sorgen.
[0019] Des weiteren kann das Düsengehäuse 10 auf seiner Außenseite mit einer Vielzahl von
in Umfangsrichtung verlaufenden Rippen versehen werden, um die Griffigkeit des Düsengehäuses
10 zu erhöhen und die Wärmeabfuhr zu verbessern.
[0020] Im Bereich seines vorderen, mit einer Auslaßöffnung 14 versehenen Endes ist das Düsengehäuse
10 an seiner Innenwand mit zwei diametral einander gegenüberliegenden Federelementaufnahmen
39 versehen, in die bevorzugt aus Metall hergestellte Federelemente 38 gesteckt sind,
die jeweils mit ihrem in das Düsengehäuse 10 hineinragenden, gebogenen Ende mit nachfolgend
näher erläuterten Strahlformungselementen zusammenwirken.
[0021] Des weiteren ist eine einstückig mit dem Düsengehäuse 10 ausgebildete Trägereinheit
vorgesehen, die zwei jeweils mit der Innenwand des Düsengehäuses 10 verbundene, diametral
einander gegenüberliegende Sockel 30, eine einen Teil eines Austrittskanals 32 bildende
Austrittshülse 33 sowie zwei diametral einander gegenüberliegende Aufnahmeabschnitte
28 umfaßt. Die Aufnahmeabschnitte 28, die um 90° gegenüber den Sockeln 30 verdreht
angeordnet sind, bilden zusammen mit in die Aufnahmeabschnitte 28 gesteckten und dort
mit Aufnahmenuten 27, die an den Seitenrändern der Aufnahmeabschnitte 28 ausgebildet
sind, in Eingriff befindlichen streifenförmigen Prallplättchen 26 aus Metall die Strahlformungselemente
der erfindungsgemäßen Rotordüse.
[0022] Dabei sind die Sockel 30 und die Austrittshülse 33 sowie die Austrittshülse 33 und
die Aufnahmeabschnitte 28 jeweils einstückig miteinander verbunden.
[0023] Jeder Sockel 30 umfaßt eine Rampe aus drei sich in axialer Richtung erstreckenden
Rippen, die schräg zur Längsachse 22 des Düsengehäuses 10 von der Innenwand des Düsengehäuses
10 in Richtung der Längsachse 22 verlaufen. Auf diese Weise ist die Austrittshülse
33 mit der Innenwand des Düsengehäuses 10 verbunden, wobei die Längsachse des von
der Austrittshülse 33 gebildeten Austrittskanals 32 mit der Längsachse 22 des Düsengehäuses
10 zusammenfällt.
[0024] Über als Filmscharniere 29 ausgebildete Bereiche reduzierter Materialstärke sind
die Aufnahmeabschnitte 28 der Strahlformungselemente mit der Austrittshülse 33 verbunden
und nach Art einer Wippe schwenkbar gelagert. Mittels der Federelemente 38, welche
die Aufnahmeabschnitte 28 jeweils an deren hinterem Ende beaufschlagen, sind die Strahlformungselemente
in die Stellung gemäß Fig. 1 vorgespannt, in der die Strahlformungselemente weit geöffnet
sind und die Prallplättchen 26 mit ihren vorderen Enden an den Federelementaufnahmen
39 anliegen.
[0025] Über ein Zwischenstück 34 stützt sich an der Trägereinheit ein Rotor 18 ab. Das Zwischenstück
34 kann einstückig mit der Trägereinheit ausgebildet oder mit der Austrittshülse 33
beispielsweise über eine Schraub- oder Steckverbindung verbunden sein, wobei das einlaßseitige
Ende der Austrittshülse 33 sich in Eingriff mit einem vorderen Abschnitt 37 des Zwischenstücks
34 befindet. Ein hinterer Abschnitt des Zwischenstücks 34, der mit dem vorderen Abschnitt
37 über axiale Verbindungsstege 36 verbunden ist, bildet einen Lagerabschnitt 35 für
eine Düse 20 des Rotors 18. In den Lagerabschnitt 35 kann ein beispielsweise aus Keramik
hergestelltes Lagerstück eingesetzt werden, an welchem sich die Düse 20 abstützt.
[0026] Das Zwischenstück 34 und die Austrittshülse 33 bilden zusammen den sich in Richtung
der Auslaßöffnung 14 erweiternden Austrittskanal 32 für einen aus der Düse 20 austretenden
Flüssigkeitsstrahl.
[0027] Im Bereich des hinteren Endes einer Rotorhülse 19 des Rotors 18, die im Bereich ihres
vorderen Endes das hintere Ende der Düse 20 umgibt, ist zumindest eine seitliche Zuströmöffnung
24 rechteckigen Querschnitts ausgebildet, über die Flüssigkeit aus einem Rotorraum
60 in den Rotor 18 strömen kann. Die Zuströmöffnung 24 kann beispielsweise durch Einfräsen
der Wandung der Rotorhülse 19 ausgebildet werden. Es ist auch möglich, mehrere in
Umfangsrichtung verteilt angeordnete seitliche Zuströmöffnungen 24 in der Rotorhülse
19 vorzusehen.
[0028] In der hinteren Öffnung der Rotorhülse 19 ist ein die Rotorhülse 19 in diesem Bereich
verschließender Stopfen 25 angeordnet, der z. B. in die Rotorhülse 19 eingeschraubt
oder auf andere Weise fest mit der Rotorhülse 19 verbunden ist. Grundsätzlich kann
die Rotorhülse 19 jedoch auch an ihrem hinteren Ende offen bleiben.
[0029] Der Rotorraum 60 ist in radialer Richtung durch eine Stellhülse 16 begrenzt, die
bevorzugt aus Metall und insbesondere aus Messing hergestellt ist und durch die Einlaßöffnung
12 des Düsengehäuses 10 hindurch in das Düsengehäuse 10 hineinragt. Über eine Kulissensteuerung,
die näher anhand der Fig. 5a und 5b erläutert wird, ist die relativ zum Düsengehäuse
10 axial bewegbare und verdrehbare Stellhülse 16 im Düsengehäuse 10 zwangsgeführt.
An ihrer vorderen Stirnseite ist die Stellhülse 16 mit einer ebenfalls näher anhand
der Fig. 5a und 5b beschriebenen Steuerfläche 43 versehen, die zum Verstellen der
Strahlformungselemente mit den hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28, die jeweils
mit einer Abschrägung 31 versehen sind, zusammenwirkt.
[0030] An der Innenwand der Stellhülse 16 sind in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Nebenkanäle
17 ausgebildet, die sich in axialer Richtung erstrecken und vor einem zylindrischen
Austrittsbereich der Stellhülse 16 enden.
[0031] Auslaßseitig ist der Rotorraum 60 durch den Lagerabschnitt 35 des Zwischenstücks
34 begrenzt, der in dem Austrittsbereich der Stellhülse 16 und somit in Strömungsrichtung
hinter den Nebenkanälen 17 angeordnet ist. In der Stellung gemäß Fig. list der Rotorraum
60 gegenüber dem Inneren des Düsengehäuses 10 durch einen O-Ring 71 abgedichtet, der
in einer Umfangsnut des Lagerabschnitts 35 des Zwischenstücks 34 angeordnet ist.
[0032] Einlaßseitig ist der Rotorraum 60 durch ein Einlaßorgan der Stellhülse 16 begrenzt,
das ein Außenteil 50 und ein Innenteil 52 umfaßt. Das Außenteil 50, das an seinem
vorderen Ende mit einem Zentrierstück 51 versehen ist, ist relativ zur Stellhülse
16 axial unbeweglich angeordnet und mit der Stellhülse 16 beispielsweise durch Verschrauben
verbunden.
[0033] Die vordere Stirnseite des Innenteils 52 ist mit einer etwa halbkugelförmigen Ausnehmung
68 versehen, die entsprechend dem hinteren, mit dem Stopfen 25 versehenen Ende der
Rotorhülse 19 des Rotors 18 geformt ist.
[0034] Des weiteren ist das Innenteil 52 des Einlaßorgans im Außenteil 50 verschiebbar gelagert
und über eine Druckfeder 57 mit seinem einen Schulterabschnitt 53 umfassenden hinteren
Ende an einem mit der Stellhülse 16 verschraubten Anschlußstück 59 abgestützt. Die
Druckfeder 57 erstreckt sich durch einen Teil eines außerdem eine im Innenteil 52
ausgebildete Sackbohrung 55 umfassenden Vorraumes 54. Der Vorraum 54 ist über einen
im Anschlußstück 59 ausgebildeten Zufuhrkanal 61 an eine nicht dargestellte Flüssigkeitsdruckquelle
anschließbar. Mittels eines O-Rings 72 zwischen der Stellhülse 16 und dem Anschlußstück
59 ist der Vorraum 54 gegenüber der Umgebung abgedichtet.
[0035] Die Sackbohrung 55 des Vorraumes 54 steht mit dem Rotorraum 60 über eine in Fig.
1 nicht dargestellte, in der Wandung des Innenteils 52 ausgebildete Tangential- oder
Radialbohrung in Verbindung, die einen Einlaßkanal zwischen der Sackbohrung 55 und
dem Rotorraum 60 bildet und über die Flüssigkeit in tangentialer bzw. radialer Richtung
in den Rotorraum 60 strömen kann.
[0036] Zwischen dem Außenteil 50 und dem Innenteil 52 sind mehrere sich in axialer Richtung
erstreckende Bypasskanäle 58 ausgebildet, die an der Innenwand des Außenteils 50 sowie
auf der Außenwand des Innenteils 52 ausgebildete Nuten 58a und 58b umfassen, die jeweils
in Umfangsrichtung verteilt angeordnet sind. Die Nuten 58a des Außenteils 50 enden
einlaßseitig an einer radial nach innen vorstehenden Ringschulter 49, mit der das
Außenteil 50 an der Außenwand des Innenteils 52 anliegt. Die Nuten 58b des Innenteils
52 erstrecken sich zwischen einer vorderen Ringschulter 64, mit der das Innenteil
52 an der Innenwand des Außenteils 50 anliegt, und einer hinteren Ringschulter 65.
[0037] Über die von den Nuten 58a und 58b gebildeten Bypasskanäle 58 sind zusätzliche Strömungsverbindungen
zwischen dem Vorraum 54 und dem Rotorraum 60 herstellbar, über die Flüssigkeit in
axialer Richtung in den Rotorraum 60 einströmen kann.
[0038] In der Stellung gemäß Fig. 1 drückt die Druckfeder 57 den Schulterabschnitt 53 des
Innenteils 52 gegen die hintere Stirnseite des Außenteils 50. Daher liegt ein O-Ring
73, der in einer zwischen der Ringschulter 65 und dem Schulterabschnitt 53 ausgebildeten
Nut angeordnet ist, an der Ringschulter 49 des Außenteils 50 an, so daß die Bypasskanäle
58 geschlossen sind und der Vorraum 54 gegenüber den Bypasskanälen 58 und somit gegenüber
dem Rotorraum 60 abgedichtet ist.
[0039] Das Einlaßorgan der Stellhülse 16 besitzt somit die Funktion eines Ventils, wobei
die einlaßseitige Stirnseite des Außenteils 50 als Ventilsitz für den Schulterabschnitt
53 des Innenteils 52 und das Innenteil 52 als beweglicher Ventilstößel dient.
[0040] Die Summe aus den Strömungsquerschnitten der Bypasskanäle 58 und der nicht dargestellten
Tangential- oder Radialbohrung ist vorzugsweise kleiner als der aufgrund der Zuströmöffnung
oder Zuströmöffnungen 24 zur Verfügung stehende Strömungsquerschnitt in den Rotor
18 hinein, so daß die Rotorhülse 19 in keiner Betriebsstellung der Rotordüse als Drossel
wirkt.
[0041] Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen die anhand der Fig. 1 beschriebene Rotordüse in anderen
Betriebsstellungen, die im Anschluß an die folgende Beschreibung der Stellhülse 16
in Verbindung mit den Fig. 5a und 5b bei der Erläuterung der Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Rotordüse beschrieben werden.
[0042] In Fig. 5a ist am vorderen Ende der Stellhülse 16 die Steuerfläche 43 zu erkennen,
die zwei jeweils 180° umfassende Abschnitte aufweist, wobei jeder 180°-Abschnitt aus
drei Einzelflächen 44, 46, 48 besteht. Jede Einzelfläche 44, 46, 48 korrespondiert
mit einer bestimmten Betriebsstellung der Strahlformungselemente.
[0043] Die Einzelflächen 44, 46, 48 sind dabei in Abhängigkeit von der Ausgestaltung der
Kulissensteuerung derart angeordnet und ausgebildet, daß durch Verdrehen der Stellhülse
16 um 180° in 60°-Schritten die Strahlformungselemente nacheinander mit in Umfangsrichtung
aufeinanderfolgenden Einzelflächen 44, 46, 48 beaufschlagt werden können.
[0044] Die drei Einzelflächen jedes 180°-Abschnitts umfassen eine senkrecht zu einer Längsachse
21 der Stellhülse 16 verlaufende Einzelfläche 46 sowie zwei Schrägflächen 44, 48,
wobei die steilere Schrägfläche 44 einen größeren Winkel mit der Längsachse 21 der
Stellhülse 16 einschließt als die flachere Schrägfläche 48. Aus Fig. 5b ist zu erkennen,
daß die beiden 180°-Abschnitte der Steuerfläche 43 bezüglich der Längsachse 21 der
Stellhülse 16 identisch ausgeführt sind, wobei einander entsprechende Einzelflächen
44, 46, 48 diametral einander gegenüberliegend angeordnet sind. Folglich befinden
sich in jeder Winkelstellung der Stellhülse 16 im Düsengehäuse 10 die beiden Strahlformungselemente
in der gleichen Betriebsstellung, d. h. der Öffnungswinkel der Prallplättchen 26 ist
symmetrisch bezüglich der Längsachse 21 bzw. 22.
[0045] Die auf der Außenwand der Stellhülse 16 ausgebildete Kulissensteuerung umfaßt Stegabschnitte
40, die zum Teil schräg zur Längsachse 21 verlaufen, und Kanalabschnitte 42, die zusammen
Gewindestücke unterschiedlicher Steigung bilden. Wie beispielsweise aus Fig. 1 hervorgeht,
wirkt die Kulissensteuerung mit einem Gegenstück 80 zusammen, das als Bügel ausgebildet
und mit seinen beiden Armen in auf der Innenwand des Düsengehäuse 10 ausgebildete
Aussparungen 41 gesteckt ist. Die Kulissensteuerung befindet sich zwischen zwei sich
bis an die Innenwand des Düsengehäuses 10 erstreckenden Begrenzungsabschnitten 16a,
16b der Stellhülse 16, wodurch die axiale Bewegbarkeit der Stellhülse 16 relativ zum
Düsengehäuse 10 begrenzt ist. Auf diese Weise dient der Bügel 80 gleichzeitig als
die Stellhülse 16 unverlierbar im Düsengehäuse 10 haltendes Sicherungselement.
[0046] In Abhängigkeit von der Winkelstellung der Stellhülse 16 im Düsengehäuse 10 liegt
der Bügel 80 in verschiedenen Kanalabschnitten 42 der Kulissensteuerung. Durch Verdrehen
der Stellhülse 16 gegenüber dem Düsengehäuse 10 kann die Stellhülse 16 in das Düsengehäuse
10 hinein- und aus dem Düsengehäuse 10 herausgeschraubt werden, wobei der Bügel 80
innerhalb der durch die Stegabschnitte 40 und die Begrenzungsabschnitte 16a, 16b definierten
Kanalabschnitte 42 zwangsgeführt ist.
[0047] Ebenso wie die Steuerfläche 43 umfaßt die Kulissensteuerung zwei bezüglich der Längsachse
21 der Stellhülse 16 identische und jeweils 180° umfassende Abschnitte, die wiederum
jeweils aus drei Einzelabschnitten bestehen.
[0048] Durch Verdrehen der Stellhülse 16 in 60°-Schritten kann somit zum einen mittels der
Kulissensteuerung die axiale Position der Stellhülse 16 im Gehäuse 10 und zum anderen
mittels der Steuerfläche 43 die Stellung der Strahlformungselemente verändert werden.
Dabei wirken gleichzeitig die beiden 180°-Abschnitte der Kulissensteuerung und der
Steuerfläche 43 jeweils mit einem der beiden Arme des Bügels 80 bzw. mit einem der
beiden Strahlformungselemente zusammen.
[0049] In den Fig. 5a und 5b sind die einzelnen durch Verdrehen der Stellhülse 16 einstellbaren
Positionen der hinteren abgeschrägten Enden der Aufnahmeabschnitte 28 der Strahlformungselemente
sowie der Arme des Bügels 80 durch Kreise angedeutet. Mit gleichen Ziffern bezeichnete
Kreise entsprechen jeweils gleichen Betriebszuständen der Rotordüse. Dabei steht die
Position I für einen Rotationsstrahlbetrieb, die Position II für einen Punktstrahlbetrieb,
die Position III für einen Flachstrahlbetrieb und die Position IV für einen Niederdruckstrahlbetrieb.
Diese Betriebsarten und die entsprechenden Stellungen der Strahlformungselemente sowie
des Rotors 18 werden im folgenden anhand der Fig. 1 - 4 erläutert.
[0050] In Fig. 1 befindet sich die Rotordüse in einem Rotationsstrahl-Betriebszustand, in
welchem die Stellhülse 16 die geringste Eindringtiefe in das Düsengehäuse 10 aufweist
und die Steuerfläche 43 von den Abschrägungen 31 der Aufnahmeabschnitte 28 für die
Prallplättchen 26 beabstandet ist. Der Bügel 80 liegt in dieser Rotationsstrahl-Betriebsstellung
am vorderen Begrenzungsabschnitt 16a der Stellhülse 16 an.
[0051] Der Lagerabschnitt 35 des Zwischenstücks 34 befindet sich in dem Austrittsbereich
zwischen den Nebenkanälen 17 und der Austrittsöffnung der Stellhülse 16, so daß keine
Strömungsverbindung vom Rotorraum 60 in den Austrittskanal 32 über die Nebenkanäle
17 besteht.
[0052] Des weiteren ist gemäß Fig. 1 der Abstand zwischen dem Lagerabschnitt 35 und dem
Außenteil 50 des Einlaßorgans der Stellhülse 16 so groß, daß das hintere Ende des
Rotors 18 nicht durch das trichterförmige Zentrierstück 51 des Außenteils 50 beeinflußt
wird. Die Bypasskanäle 58 des Einlaßorgans der Stellhülse 16 sind durch das mittels
der Druckfeder 57 in das Außenteil 50 gedrückte Innenteil 52 geschlossen.
[0053] Folglich strömt während des Betriebs der Rotordüse Flüssigkeit, insbesondere Wasser,
über den Vorraum 54, in dem der von der Flüssigkeitsdruckquelle bereitgestellte Systemdruck
herrscht, und über die nicht dargestellte Tangential- oder Radialbohrung in den Rotorraum
60. Durch die dabei entstehenden Flüssigkeitswirbel wird der Rotor 18 in Rotation
versetzt, so daß sich der Rotor 18 in einer zur Längsachse 22 des Düsengehäuses 10
geneigten Stellung gemäß Fig. 1 an der Innenwand der Stellhülse 16 abwälzt. Das in
den Rotorraum 60 strömende Wasser tritt über die Zuströmöffnung 24 in die Rotorhülse
19 ein und gelangt zur Düse 20, um schließlich aufgrund des rotierenden Rotors 18
in Form eines Kegelstrahls über den Austrittskanal 32 aus der Auslaßöffnung 14 des
Düsengehäuses 10 unter hohem Druck auszutreten. Der Kegelstrahl wird dabei durch die
Strahlformungselemente, insbesondere durch deren Prallplättchen 26, nicht beeinflußt,
da die Federelemente 38 die hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 in Richtung der
Längsachse 22 und somit die Prallplättchen 26 in Richtung der Innenwand des Düsengehäuses
10 drücken.
[0054] Die den Vorraum 54 und den Rotorraum 60 strömungstechnisch miteinander verbindende
Tangential- oder Radialbohrung wirkt dabei als eine Drossel, so daß der Druck im Rotorraum
60 kleiner als der im Vorraum 54 herrschende Systemdruck ist. Die Druckdifferenz kann
beispielsweise in einer Größenordnung von etwa 10 bar liegen.
[0055] Durch Verdrehen der Stellhülse 16 gegenüber dem Düsengehäuse 10 um etwa 60° wird
die Stellhülse 16 aufgrund der in Fig. 5a erkennbaren schrägen Stegabschnitte 40 in
das Düsengehäuse 10 hineingeschraubt. Die Punktstrahl-Betriebsstellung gemäß Fig.
2 ist erreicht, wenn der Bügel 80 in den in Fig. 5a mit der Position II bezeichneten,
in einer zur Längsachse 21 vertikal verlaufenden Ebene liegenden Kanalabschnitten
42 angeordnet ist.
[0056] In dieser Stellung besteht nach wie vor keine Strömungsverbindung zwischen den Nebenkanälen
17 und dem Austrittskanal 32, wobei nunmehr auch der mit einem O-Ring 73 versehene
vordere Abschnitt 37 des Zwischenstücks 34 im Austrittsbereich der Stellhülse 16 angeordnet
ist. Die durch das Verdrehen der Stellhülse 16 bewirkte axiale Verschiebung der Stellhülse
16 relativ zum Düsengehäuse 10 und relativ zum an der Trägereinheit des Düsengehäuses
10 abgestützten Rotor 18 hat eine Zentrierung des Rotors 18 durch das Außenteil 50
zur Folge. Das Zentrierstück 51 hat den rotierenden Rotor 18 eingefangen und derart
ausgerichtet, daß die Längsachse der Rotorhülse 19 mit der Längsachse 22 des Düsengehäuses
10 zusammenfällt.
[0057] Das abgerundete hintere Ende des Rotors 18 bzw. des Stopfens 25 ist nunmehr in der
dazu komplementär geformten Ausnehmung 68 des Innenteils 52 angeordnet, wobei sich
das Innenteil 52 aufgrund des Rotors 18 nicht so weit in das Düsengehäuse 10 hinein
bewegen kann wie das Außenteil 50. Folglich ist in der Stellung gemäß Fig. 2 die Strömungsverbindung
in die Bypasskanäle 58 freigegeben und die Druckfeder 57 geringfügig zusammengedrückt.
[0058] Das Wasser strömt somit nunmehr nicht nur über die Sackbohrung 55 und die Tangential-
oder Radialbohrung, sondern zusätzlich auch über die Bypasskanäle 58 in den Rotorraum
60, wodurch der Druck im Rotorraum 60 erhöht wird. Die Strömungsquerschnitte sind
bevorzugt derart gewählt, daß zwischen dem Vorraum 54 und dem Rotorraum 60 ein Differenzdruck
von Null vorhanden ist, d.h. der volle Systemdruck im Rotorraum 60 zur Verfügung steht.
[0059] In der Punktstrahl-Betriebsstellung gemäß Fig. 2 befinden sich die mit den Abschrägungen
31 versehenen hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 der Strahlformungselemente
mit den steileren Schrägflächen 44 der Steuerfläche 43 in Eingriff. Die hinteren Enden
der Aufnahmeabschnitte 28 werden dadurch mittels des vorderen Endes der Stellhülse
16 gegen die Federkraft der Federelemente 38 auseinandergedrückt, wobei jedoch der
Abstand zwischen den vorderen Enden der Prallplättchen 26 immer noch größer als der
Durchmesser der Austrittsöffnung der Düse 20 ist.
[0060] In der Stellung gemäß Fig. 2 wird somit von der Rotordüse ein punktförmiger Flüssigkeitsstrahl
ausgestoßen, der durch die Prallplättchen 26 nicht beeinträchtigt wird.
[0061] Wenn die Stellhülse 16 um weitere 60° gedreht wird, ist die in Fig. 3 dargestellte
Flachstrahl-Betriebsstellung erreicht, in der sich die axiale Position der Stellhülse
16 im Düsengehäuse 10 gegenüber der Punktstrahl-Betriebsstellung gemäß Fig. 2 nicht
verändert hat, in der sich jedoch die abgeschrägten hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte
28 mit den zur Längsachse 21 der Stellhülse 16 vertikal verlaufenden Einzelflächen
46 in Eingriff befinden. In dieser Stellung sind die hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte
28 maximal derart weit auseinandergedrückt, daß die vorderen Enden der Prallplättchen
26 mit einer zum Verbiegen der Prallplättchen 26 ausreichenden Kraft gegeneinander
gedrückt sind. Durch die Prallplättchen 26 wird folglich der aus der Düse 20 austretende
Punktstrahl zu einem Flachstrahl zusammengedrückt.
[0062] Da sich die axiale Position der Stellhülse 16 im Düsengehäuse 10 gegenüber der Punktstrahl-Betriebsstellung
gemäß Fig. 2 nicht geändert hat, sind die Bypasskanäle 58 nach wie vor geöffnet und
die Strömungsverbindungen über die Nebenkanäle 17 nach wie vor geschlossen.
[0063] Der aus der Düse 20 austretende Flüssigkeitsstrahl weist somit in den beiden Betriebsstellungen
gemäß Fig. 2 und Fig. 3 den gleichen Querschnitt auf und wird mit dem gleichen, dem
Systemdruck entsprechenden Druck aus der Düse 20 ausgestoßen.
[0064] Durch Weiterdrehen der Stellhülse 16 um wiederum 60° wird die Stellhülse 16 weiter
in das Düsengehäuse 10 hineingeschraubt, da die Arme des Bügels 80 wiederum mit schräg
zur Längsachse 21 der Stellhülse 16 verlaufenden Stegabschnitten 40 zusammenwirken.
[0065] Die axiale Bewegung der Stellhülse 16 relativ zum Rotor 18 erfolgt wiederum gegen
die Federkraft der Druckfeder 57, die in der schließlich erreichten Niederdruckstrahl-Betriebsstellung
gemäß Fig. 4 nunmehr im wesentlichen ganz zusammengedrückt ist. Die Strömungsverbindung
zwischen dem Vorraum 54 und dem Rotorraum 60 über die Bypasskanäle 58 besteht nach
wie vor, so daß auch in dieser Betriebsstellung im Rotorraum 60 der volle Systemdruck
herrscht.
[0066] Im Unterschied zu den Punktstrahl- und Flachstrahl-Betriebsstellungen gemäß Fig.
2 bzw. Fig. 3 befindet sich jedoch nunmehr der Lagerabschnitt 35 des Zwischenstücks
34 in Höhe des mit den Nebenkanälen 17 versehenen Bereiches der Stellhülse 16. Dies
bedeutet, daß die vorderen Enden der Nebenkanäle 17 in die zwischen den Verbindungsstegen
36 zwischen dem Lagerabschnitt 35 und dem vorderen Abschnitt 37 des Zwischenstücks
34 vorhandenen Räume münden, so daß zusätzliche, den Rotor 18 umgehende Neben-Strömungsverbindungen
zwischen dem Rotorraum 60 und dem Austrittskanal 32 bestehen.
[0067] Die im Rotorraum 60 unter Druck stehende Flüssigkeit kann somit nunmehr außer über
den Rotor 18 - d.h. über die seitliche Zuströmöffnung 24, die Rotorhülse 19 und die
Düse 20 - auch direkt über die Nebenkanäle 17 in den Austrittskanal 32 strömen. Der
zum Ausstoßen von Flüssigkeit zur Verfügung stehende Strömungsquerschnitt im Auslaßbereich
des Rotorraumes 60 wird auf diese Weise vergrößert, so daß die Flüssigkeit mit einem
niedrigeren Druck ausgestoßen wird als während des Punktstrahl- und Flachstrahl-Betriebs
der Rotordüse.
[0068] In der Betriebsstellung gemäß Fig. 4 befindet sich die Rotordüse somit in einem Niederdruckstrahl-Betriebszustand,
in dem der Bügel 80 am hinteren Begrenzungsabschnitt 16b der Stellhülse 16 anliegt.
[0069] Der aus dem Austrittskanal 32 austretende Flüssigkeitsstrahl wird durch die Strahlformungselemente
derart beeinflußt, daß seine Querschnittsfläche etwa der kleinsten freien Querschnittsfläche
des vorderen Abschnitts 37 des Zwischenstücks 34 entspricht. Hierbei werden die hinteren
Enden der Aufnahmeabschnitte 28 mittels der Federelemente 38 gegen die flacheren Schrägflächen
48 der Steuerfläche 43 gedrückt.
[0070] Wie aus dem Vergleich von Fig. 2 und Fig. 4 hervorgeht, ist der Abstand zwischen
den vorderen Enden der Prallplättchen 26 in der Punktstrahl-Betriebsstellung und der
Niederdruckstrahl-Betriebsstellung etwa gleich groß, obwohl die hinteren Enden der
Aufnahmeabschnitte 28 an den mit unterschiedlicher Neigung bezüglich der Längsachse
21 der Stellhülse 16 verlaufenden Schrägflächen 44 bzw. 48 anliegen. Dies wird dadurch
erzielt, daß - bei gegebener Ausbildung der Aufnahmeabschnitte 28, insbesondere der
Abschrägungen 31 an deren hinteren Enden - die Kulissensteuerung und die Steuerfläche
43 der Stellhülse 16 derart aufeinander abgestimmt sind, daß die Differenz zwischen
den axialen Positionen der Stellhülse 16 im Düsengehäuse 10 in den Stellungen gemäß
Fig. 2 und Fig. 4 durch die unterschiedliche Schrägstellung der betreffenden Schrägflächen
44 und 48 ausgeglichen wird.
[0071] In Fig. 4 ist in der Rotorhülse 19 des Rotors 18 in Strömungsrichtung hinter der
seitlichen Zuströmöffnung 24 eine in den Fig. 1 bis 3 nicht dargestellte Gleichrichteranordnung
gezeigt, die insbesondere während des Rotationsstrahlbetriebs der Rotordüse für eine
Beruhigung des in die Rotorhülse 19 eintretenden Wassers sorgt.
[0072] Um von der Niederdruckstrahl-Betriebsstellung wieder in die Rotationsstrahl-Betriebsstellung
umzuschalten, wird die Stellhülse 16 um 180° zurückgedreht und dabei aus dem Düsengehäuse
10 herausgeschraubt, bis der Bügel 80 wieder gemäß Fig. 1 am vorderen Begrenzungsabschnitt
16a der Stellhülse 16 anliegt.
[0073] Die Fig. 6a und 6b zeigen ein Düsengehäuse 10 einer erfindungsgemäßen Rotordüse,
wobei Fig. 6a hinsichtlich der Winkelorientierung des Düsengehäuses 10 den Fig. 1
- 4 entspricht und Fig. 6b das Düsengehäuse 10 um 90° gegenüber der Darstellung in
Fig. 6a um die Längsachse 22 des Düsengehäuses 10 verdreht zeigt.
[0074] In den Fig. 6a und 6b ist insbesondere die Einstückigkeit des Düsengehäuses 10 zu
erkennen. Das Düsengehäuse 10 umfaßt zwei jeweils im wesentlichen aus drei Rippen
bestehende, rampenartig auf die Längsachse 22 zu verlaufende Sockel 30, eine mit den
Sockeln 30 verbundene und einen Austrittskanal 32, dessen Längsachse mit einer Längsachse
22 des Düsengehäuses 10 zusammenfällt, bildende Austrittshülse 33 sowie zwei Aufnahmeabschnitte
28 für nicht dargestellte Prallplättchen.
[0075] Bei dem Düsengehäuse 10 gemäß den Fig. 6a und 6b, das auf seiner Außenseite mit sich
in axialer Richtung erstreckenden Versteifungsrippen 11 versehen ist, erfolgt die
Vorspannung der hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 im Gegensatz zu der in Verbindung
mit den Fig. 1 - 4 beschriebenen Ausführungsform nicht mittels Federelementen, sondern
mittels eines nicht dargestellten dehnbaren Vorspann- oder Sprengringes, der in einer
Umfangsnut 13 auf der Außenseite des Düsengehäuses 10 angeordnet wird.
[0076] In Höhe der hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 ist die Wandung des Düsengehäuses
10 an Gelenkbereichen 15a elastisch verformbar, wobei die Verformbarkeit durch Vorsehen
von Einschnitten 15b in der Wandung des Düsengehäuses 10 erreicht wird. Der Durchmesser
des Vorspann- oder Sprengringes ist kleiner als der Durchmesser des Düsengehäuses
10 im Bereich der Ringnut 13 im unverformten, entspannten Zustand der Gelenkbereiche
15a, so daß in der Rotationsstrahl-Betriebsstellung, in der die hinteren Enden der
Aufnahmeabschnitte 28 noch nicht mittels einer Stelldüse in Richtung der Innenwand
des Düsengehäuses 10 gedrückt werden, der Vorspann- oder Sprengring für eine weite
Öffnung der Prallplättchen entsprechend der Stellung von Fig. 1 sorgt.
[0077] Auch in der Ausführungsform gemäß Fig. 6a und Fig. 6b kann das Düsengehäuse 10 mit
sich in Umfangsrichtung erstreckenden Rippen versehen sein, um die Griffigkeit zu
erhöhen und die Wärmeabfuhr zu verbessern.
Bezugszeichenliste
[0078]
- 10
- Düsengehäuse
- 11
- Versteifungsrippe
- 12
- Einlaßöffnung
- 13
- Ringnut
- 14
- Auslaßöffnung
- 15a
- Gelenkbereiche
- 15b
- Einschnitte
- 16
- Stellhülse
- 16a, 16b
- Begrenzungsabschnitte der Stellhülse
- 17
- Nebenkanäle
- 18
- Rotor
- 19
- Rotorhülse
- 20
- Düse
- 21
- Längsachse der Stellhülse
- 22
- Längsachse des Düsengehäuses
- 24
- Zuströmöffnung
- 25
- Stopfen
- 26
- Prallplättchen
- 27
- Aufnahmenuten
- 28
- Aufnahmeabschnitte
- 29
- Filmscharniere
- 30
- Sockel
- 31
- Abschrägungen
- 32
- Austrittskanal
- 33
- Austrittshülse
- 34
- Zwischenstück
- 35
- Lagerabschnitt
- 36
- Verbindungsstege
- 37
- vorderer Abschnitt des Zwischenstücks
- 38
- Federelemente
- 39
- Federelementaufnahmen
- 40
- Stegabschnitte
- 41
- Aussparungen
- 42
- Kanalabschnitte
- 43
- Steuerfläche
- 44, 46, 48
- Einzelflächen
- 49
- Ringschulter
- 50
- Außenteil
- 51
- Zentrierstück
- 52
- Innenteil
- 53
- Schulterabschnitt
- 54
- Vorraum
- 55
- Sackbohrung
- 57
- Druckfeder
- 58a, 58b
- Nuten
- 58
- Bypasskanäle
- 59
- Anschlußstück
- 60
- Rotorraum
- 61
- Zufuhrkanal
- 64
- vordere Ringschulter
- 65
- hintere Ringschulter
- 68
- Ausnehmung
- 70
- O-Ring
- 71
- O-Ring
- 72
- O-Ring
- 73
- O-Ring
- 80
- Gegenstück, Bügel
- Pos. I
- Rotationsstrahl-Betriebsstellung
- Pos. II
- Punktstrahl-Betriebsstellung
- Pos. III
- Flachstrahl-Betriebsstellung
- Pos. IV
- Niederdruckstrahl-Betriebsstellung
1. Rotordüse, insbesondere für Hochdruckreinigungsgeräte, mit einem Düsengehäuse (10),
das an seinem axial hinteren Ende eine Einlaßöffnung (12) und am vorderen Ende eine
Auslaßöffnung (14) für Flüssigkeit aufweist, sowie mit wenigstens einem während des
Betriebs im Düsengehäuse (10) angeordneten und drehantreibbaren Rotor (18), der an
seinem zur Auslaßöffnung (14) weisenden Ende mit einer Düse (20) versehen ist und
im Bereich des gegenüberliegenden Endes wenigstens eine Zuströmöffnung (24) aufweist,
dadurch
gekennzeichnet,
daß der Rotor (18) mit seinem vorderen Ende an einer relativ zum Düsengehäuse (10)
axial unbeweglichen Trägereinheit (30, 32, 33) für wenigstens ein Strahlformungselement
(26, 28) abgestützt ist, mit dem ein aus der Düse (20) austretender Flüssigkeitsstrahl
beeinflußbar ist,
daß eine zumindest teilweise im Düsengehäuse (10) angeordnete und den Rotor (30) umgebende
Stellhülse (16) relativ zum Düsengehäuse (10) axial bewegbar und verdrehbar ist, und
daß der Rotor (18) und/oder das Strahlformungselement (26, 28) mittels der Stellhülse
(16) zwischen verschiedenen, von der axialen Position und der Winkelstellung der Stellhülse
(16) abhängigen Betriebsstellungen umschaltbar sind.
2. Rotordüse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellhülse (16) im Düsengehäuse (10) derart zwangsgeführt ist, daß die axiale
Position der Stellhülse (16) lediglich durch Verdrehen der Stellhülse (16) veränderbar
und bevorzugt jeder Winkelstellung der Stellhülse (16) eine definierte axiale Position
zugeordnet ist, wobei vorzugsweise die Stellhülse (16) mittels einer insbesondere
auf der Außenwand der Stellhülse (16) ausgebildeten und mit der Innenwand des Düsengehäuses
(10) zusammenwirkenden Kulissensteuerung (40, 42) zwangsgeführt ist und das vordere
Ende der Stellhülse (16) eine auf die Kulissensteuerung (40, 42) abgestimmte Steuerfläche
(43) für das Strahlformungselement (26, 28) aufweist, wobei insbesondere die Kulissensteuerung
(40, 42) und die Steuerfläche (43) jeweils zwei bezüglich einer Längsachse (21) der
Stellhülse (16) bevorzugt zumindest im wesentlichen identisch ausgebildete und jeweils
etwa 180° umfassende Abschnitte aufweisen, die jeweils aus mehreren, bevorzugt drei
Einzelabschnitten bestehen und die Einzelabschnitte der Kulissensteuerung (40, 42)
vorzugsweise als Gewindeabschnitte und die Einzelabschnitte der Steuerfläche (43)
als ebene, zumindest zum Teil schräg zu einer Längsachse (21) der Stellhülse (16)
verlaufende Einzelflächen (44, 46, 48) ausgebildet sind.
3. Rotordüse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Drehung der Stellhülse (16) um etwa 180° dem maximalen axialen Verstellweg
entspricht, wobei mittels der Stellhülse (16) gleichzeitig zwei einander diametral
gegenüberliegende Strahlformungselemente (26, 28) verstellbar sind.
4. Rotordüse nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Gewindeabschnitte einer Kulissensteuerung (40, 42) mit einem separaten, relativ
zum Düsengehäuse (10) axial unbeweglichen und zwischen dem Düsengehäuse (10) und der
Stellhülse (16) angeordneten Gegenstück (80) zusammenwirken, das bevorzugt bügelförmig
ausgebildet und zwischen das Düsengehäuse (10) und die Stellhülse (16) gesteckt ist.
5. Rotordüse nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Strahlformungselement (26, 28) nach- Art einer Wippe schwenkbar an der Trägereinheit
(30, 32) gelagert ist und mittels Einzelflächen (44, 46, 48) einer Steuerfläche (43)
der Stellhülse (16) an seinem hinteren, bevorzugt in Richtung einer Längsachse (21)
der Stellhülse (16) vorgespannten Ende beaufschlagbar ist.
6. Rotordüse nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellhülse (16) ausgehend von einer einem Rotationsstrahlbetrieb entsprechenden
ersten Endstellung (I) über eine erste Mittelstellung (II), die einem Punktstrahlbetrieb
entspricht, und einer zweiten Mittelstellung (III), die einem Flachstrahlbetrieb entspricht,
in eine einem Niederdruckstrahlbetrieb entsprechende zweite Endstellung (IV) verstellbar
und dabei bevorzugt weiter in das Düsengehäuse (10) hinein bewegbar ist.
7. Rotordüse nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen wenigstens zwei insbesondere aufeinanderfolgenden und bevorzugt einem
Punktstrahlbetrieb und einem Flachstrahlbetrieb entsprechenden Winkelstellungen der
Stellhülse (16) die axiale Position der Stellhülse (16) im Düsengehäuse (10) zumindest
im wesentlichen konstant ist.
8. Rotordüse nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellhülse (16) ein einen Rotorraum (60) einlaßseitig begrenzendes Einlaßorgan
(50, 52) aufweist, das zum Verändern des Strömungsquerschnitts in Strömungsrichtung
vor dem Rotorraum (60), bevorzugt zwischen einem Vorraum (54) und dem Rotorraum (60),
durch Verdrehen der Stellhülse (16) mittels des Rotors (18) insbesondere nach Art
eines Ventils verstellbar ist, wobei insbesondere im Einlaßorgan (50, 52) wenigstens
ein tangential oder radial in den Rotorraum (60) mündender Einlaßkanal und wenigstens
ein Bypasskanal (58) ausgebildet sind, die sich bevorzugt jeweils zwischen einem Vorraum
(54) und dem Rotorraum (60) erstrecken, wobei der Bypasskanal (58) durch Verdrehen
der Stellhülse (16) verschließbar und freigebbar ist, und wobei vorzugsweise der Bypasskanal
(58) zumindest in einem Rotationsstrahlbetrieb entsprechenden Winkelstellungen der
Stellhülse (16) verschlossen und ansonsten freigegeben ist.
9. Rotordüse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einlaßorgan ein relativ zur Stellhülse (16) axial unbewegliches Außenteil
(50) und ein Innenteil (52) umfaßt, das relativ zum Außenteil (50) mittels des Rotors
(18) insbesondere gegen die Rückstellkraft einer Feder (57) axial verschiebbar ist,
die sich vorzugsweise an einem einlaßseitig mit der Stellhülse (16) verbundenen Anschlußstück
(59) abstützt und wobei insbesondere der Bypasskanal (58) in Form eines Zwischenraumes
zwischen dem Außenteil (50) und dem Innenteil (52) der Stellhülse (16) vorgesehen
ist.
10. Rotordüse nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einlaßorgan (50, 52), insbesondere .ein Außenteil (50) des Einlaßorgans (50,
52), an seinem vorderen Ende ein insbesondere trichterförmiges, vorzugsweise einstückig
mit dem Außenteil (50) ausgebildetes Zentrierstück (51) für den Rotor (18) trägt.
11. Rotordüse nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägereinheit (30, 32, 33) wenigstens einen mit der Innenwand des Düsengehäuses
(10) verbundenen und sich in Richtung einer Längsachse (22) des Düsengehäuses (10)
erstreckenden Sockel (30) sowie eine mit dem Sockel (30) verbundene und zumindest
einen Teil eines Austrittskanal (32), dessen Längsachse mit der Längsachse (22) des
Düsengehäuses (10) etwa zusammenfällt, für die Flüssigkeit bildende Austrittshülse
(33) umfaßt, und wobei vorzugsweise die Trägereinheit (30, 32, 33) einstückig mit
dem Düsengehäuse (10) ausgebildet ist.
12. Rotordüse nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Strahlformungselement (26, 28), insbesondere ein Aufnahmeabschnitt (28) des
Strahlformungselementes (26, 28) für ein bevorzugt aus Metall bestehendes streifenförmiges
Prallplättchen (26), einstückig mit der Trägereinheit (30, 32, 33) ausgebildet und
insbesondere über Bereiche reduzierter Materialstärke bevorzugt in Form von Filmscharnieren
(29) mit der Trägereinheit (30, 32, 33) verbunden ist.