(19)
(11) EP 1 000 665 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.05.2000  Patentblatt  2000/20

(21) Anmeldenummer: 99121499.0

(22) Anmeldetag:  28.10.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B05B 3/04, B08B 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 09.11.1998 DE 19851595

(71) Anmelder: Jäger, Anton
89250 Senden (DE)

(72) Erfinder:
  • Jäger, Anton
    89250 Senden (DE)

(74) Vertreter: Manitz, Finsterwald & Partner 
Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)

   


(54) Rotordüse


(57) Die Erfindung betrifft eine Rotordüse, insbesondere für Hochdruckreinigungsgeräte, mit einem Düsengehäuse (10), das an seinem axial hinteren Ende eine Einlaßöffnung (12) und am vorderen Ende eine Auslaßöffnung (14) für Flüssigkeit aufweist, sowie mit wenigstens einem während des Betriebs im Düsengehäuse (10) angeordneten und drehantreibbaren Rotor (18), der an seinem zur Auslaßöffnung (14) weisenden Ende mit einer Düse (20) versehen ist und im Bereich des gegenüberliegenden Endes wenigstens eine Zuströmöffnung (24) aufweist, wobei der Rotor (18) mit seinem vorderen Ende an einer relativ zum Düsengehäuse axial unbeweglichen Trägereinheit (30,32,33) für wenigstens ein Strahlformungselement (26,28) abgestützt ist, mit dem ein aus der Düse (20) austretender Flüssigkeitsstrahl beeinflußbar ist, wobei eine zumindest teilweise im Düsengehäuse angeordnete und den Rotor umgebende Stellhülse (16) relativ zum Düsengehäuse axial bewegbar und verdrehbar ist, und wobei der Rotor und/oder das Strahlformungselement (26,28) mittels der Stellhülse zwischen verschiedenen, von der axialen Position und der Winkelstellung der Stellhülse (16) abhängigen Betriebsstellungen umschaltbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Rotordüse, insbesondere für Hochdruckreinigungsgeräte, mit einem Düsengehäuse, das an seinem axial hinteren Ende eine Einlaßöffnung und am vorderen Ende eine Auslaßöffnung für Flüssigkeit aufweist, sowie mit wenigstens einem während des Betriebs im Düsengehäuse angeordneten und drehantreibbaren Rotor, der an seinem zur Auslaßöffnung weisenden Ende mit einer Düse versehen ist und im Bereich des gegenüberliegenden Endes wenigstens eine Zuströmöffnung aufweist.

[0002] Derartige Rotordüsen sind grundsätzlich bekannt und dienen dazu, Flüssigkeit unter hohem Druck in Form eines Kegelstrahls auszustoßen.

[0003] Es ist das der Erfindung zugrundeliegende Problem (Aufgabe), eine Rotordüse der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einfachem Aufbau und leichter Bedienbarkeit möglichst vielseitig einsetzbar ist.

[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, daß der Rotor mit seinem vorderen Ende an einer relativ zum Düsengehäuse axial unbeweglichen Trägereinheit für wenigstens ein Strahlformungselement abgestützt ist, mit dem ein aus der Düse austretender Flüssigkeitsstrahl beeinflußbar ist, daß eine zumindest teilweise im Düsengehäuse angeordnete und den Rotor umgebende Stellhülse relativ zum Düsengehäuse axial bewegbar und verdrehbar ist, und daß der Rotor und/oder das Strahlformungselement mittels der Stellhülse zwischen verschiedenen, von der axialen Position und der Winkelstellung der Stellhülse abhängigen Betriebsstellungen umschaltbar sind.

[0005] Erfindungsgemäß ist lediglich eine Relativbewegung zwischen der Stellhülse und dem Düsengehäuse erforderlich, um verschiedene Betriebsstellungen der Rotordüse herzustellen und somit nicht nur den Kegelstrahl, sondern auch andere Strahlformen zu realisieren. Ein Auswechseln von Bauteilen ist hierzu erfindungsgemäß nicht erforderlich. Ein Benutzer, der die Rotordüse beispielsweise über ein mit der Stellhülse verbundenes Anschlußteil z.B. in Form einer Lanze mit einer Hand festhält, kann durch Bewegen des Düsengehäuses relativ zur Stellhülse mit der anderen Hand den jeweils gewünschten Betriebszustand der erfindungsgemäßen Mehrfunktions-Rotordüse auf einfache Weise herstellen.

[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Stellhülse im Düsengehäuse derart zwangsgeführt, daß die axiale Position der Stellhülse lediglich durch Verdrehen der Stellhülse veränderbar und jeder Winkelstellung der Stellhülse eine definierte axiale Position zugeordnet ist, wobei die Stellhülse mittels einer auf der Außenwand der Stellhülse ausgebildeten und mit der Innenwand des Düsengehäuses zusammenwirkenden Kulissensteuerung zwangsgeführt ist und das vordere Ende der Stellhülse eine auf die Kulissensteuerung abgestimmte Steuerfläche für das Strahlformungselement aufweist.

[0007] Durch die Zwangsführung der Stellhülse im Düsengehäuse ist nicht nur die axiale Position der Stellhülse im Düsengehäuse, sondern auch die Orientierung der Steuerfläche am vorderen Ende der Stellhülse relativ zum Strahlformungselement durch Verdrehen der Stellhülse relativ zum Düsengehäuse in definierter Weise einstellbar. Sowohl die axiale Bewegung als auch die Drehbewegung der Stellhülse können somit zu einer definierten Änderung der Stellung des Strahlformungselementes und des Rotors genutzt werden. Das Vorsehen einer im Düsengehäuse angeordneten Kulissensteuerung sowie einer an der im Düsengehäuse angeordneten Stellhülse ausgebildeten Steuerfläche zum Herstellen der einzelnen Betriebszustände ändert das schlanke äußere Erscheinungsbild der Rotordüse nicht. Da des weiteren die axiale Positionsänderung der Stellhülse automatisch bewirkt wird und zum Verstellen der Rotordüse ein Benutzer lediglich die Stellhülse zu verdrehen braucht, werden Fehlbedienungen vermieden.

[0008] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Stellhülse ausgehend von einer einem Rotationsstrahlbetrieb entsprechenden ersten Endstellung über eine erste Mittelstellung, die einem Punktstrahlbetrieb entspricht, und einer zweiten Mittelstellung, die einem Flachstrahlbetrieb entspricht, in eine einem Niederdruckstrahlbetrieb entsprechende zweite Endstellung verstellbar und dabei bevorzugt weiter in das Düsengehäuse hinein bewegbar.

[0009] Hierdurch können im Zuge lediglich einer einzigen Verstellbewegung nacheinander vier verschiedene Strahlformen realisiert werden, womit eine leicht zu bedienende Mehrfunktions-Rotordüse geschaffen wird.

[0010] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Stellhülse ein einen Rotorraum einlaßseitig begrenzendes Einlaßorgan auf, das zum Verändern des Strömungsquerschnitts in Strömungsrichtung vor dem Rotorraum, insbesondere zwischen dem Rotorraum und einem Vorraum, durch Verdrehen der Stellhülse mittels des Rotors insbesondere nach Art eines Ventils verstellbar ist.

[0011] Hierbei wird der Rotor dazu genutzt, den im Rotorraum herrschenden Druck und somit die Intensität des ausgestoßenen Flüssigkeitsstrahls zu verändern, wobei diese Änderung automatisch beim Verdrehen der Stellhülse relativ zum Düsengehäuse erzielt wird. Der für den jeweiligen Betriebszustand optimale Druck wird somit automatisch eingestellt, ohne daß hierfür von einem Benutzer zusätzliche Maßnahmen vorgenommen werden müßten.

[0012] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind im Einlaßorgan wenigstens ein tangential oder radial in den Rotorraum mündender Einlaßkanal und wenigstens ein Bypasskanal ausgebildet, die sich bevorzugt jeweils zwischen einem Vorraum und dem Rotorraum erstrecken, wobei der Bypasskanal durch Verdrehen der Stellhülse verschließbar und freigebbar ist, und wobei vorzugsweise der Bypasskanal zumindest in einem Rotationsstrahlbetrieb entsprechenden Winkelstellungen der Stellhülse verschlossen und ansonsten freigegeben ist.

[0013] Der maximale zur Verfügung stehende und im Vorraum herrschende Systemdruck kann somit durch Freigeben des Bypasskanals für andere Strahlformen wie beispielsweise für einen Punktstrahl, Flachstrahl und Niederdruckstrahl voll genutzt werden.

[0014] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Düsengehäuse einstückig ausgebildet und aus Kunststoff im Spritzgußverfahren hergestellt, wobei die Trägereinheit einstückig mit dem Düsengehäuse sowie ein Aufnahmeabschnitt des Strahlformungselementes für ein Prallplättchen einstückig mit der Trägereinheit ausgebildet ist.

[0015] Das Düsengehäuse, die Trägereinheit sowie der Aufnahmeabschnitt des Strahlformungselementes können hierdurch als ein Bauteil in einem einzigen Arbeitsgang hergestellt werden. Die erfindungsgemäße Rotordüse umfaßt folglich als wesentliche Bestandteile lediglich das einstückige Kunststoff-Düsengehäuse, den Rotor sowie die Stellhülse und ist somit einfach und kostengünstig herstellbar.

[0016] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben.

[0017] Die Erfindung wird im folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1
eine geschnittene Seitenansicht einer Rotordüse gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einem Rotationsstrahl-Betriebszustand,
Fig. 2
die Rotordüse von Fig. 1 in einem Punktstrahl-Betriebszustand,
Fig. 3
die Rotordüse von Fig. 2 in einem Flachstrahl-Betriebszustand,
Fig. 4
die Rotordüse von Fig. 3 in einem Niederdruckstrahl-Betriebszustand,
Fig. 5a und 5b
eine Stellhülse einer erfindungsgemäßen Rotordüse in einer Seitenansicht bzw. einer Ansicht auf eine Steuerfläche der Stellhülse, und
Fig. 6a und 6b
ein Düsengehäuse einer Rotordüse gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung in zwei um 90° gegeneinander verdrehten geschnittenen Seitenansichten.


[0018] Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Rotordüse umfaßt ein etwa zylindrisches Düsengehäuse 10 aus Kunststoff, das in einem Spritzgußverfahren hergestellt worden ist. Auf seiner Außenseite ist das Düsengehäuse 10 mit sich in axialer Richtung erstreckenden Versteifungsrippen 11 versehen, welche für eine erhöhte Formbeständigkeit des Düsengehäuses 10 sorgen.

[0019] Des weiteren kann das Düsengehäuse 10 auf seiner Außenseite mit einer Vielzahl von in Umfangsrichtung verlaufenden Rippen versehen werden, um die Griffigkeit des Düsengehäuses 10 zu erhöhen und die Wärmeabfuhr zu verbessern.

[0020] Im Bereich seines vorderen, mit einer Auslaßöffnung 14 versehenen Endes ist das Düsengehäuse 10 an seiner Innenwand mit zwei diametral einander gegenüberliegenden Federelementaufnahmen 39 versehen, in die bevorzugt aus Metall hergestellte Federelemente 38 gesteckt sind, die jeweils mit ihrem in das Düsengehäuse 10 hineinragenden, gebogenen Ende mit nachfolgend näher erläuterten Strahlformungselementen zusammenwirken.

[0021] Des weiteren ist eine einstückig mit dem Düsengehäuse 10 ausgebildete Trägereinheit vorgesehen, die zwei jeweils mit der Innenwand des Düsengehäuses 10 verbundene, diametral einander gegenüberliegende Sockel 30, eine einen Teil eines Austrittskanals 32 bildende Austrittshülse 33 sowie zwei diametral einander gegenüberliegende Aufnahmeabschnitte 28 umfaßt. Die Aufnahmeabschnitte 28, die um 90° gegenüber den Sockeln 30 verdreht angeordnet sind, bilden zusammen mit in die Aufnahmeabschnitte 28 gesteckten und dort mit Aufnahmenuten 27, die an den Seitenrändern der Aufnahmeabschnitte 28 ausgebildet sind, in Eingriff befindlichen streifenförmigen Prallplättchen 26 aus Metall die Strahlformungselemente der erfindungsgemäßen Rotordüse.

[0022] Dabei sind die Sockel 30 und die Austrittshülse 33 sowie die Austrittshülse 33 und die Aufnahmeabschnitte 28 jeweils einstückig miteinander verbunden.

[0023] Jeder Sockel 30 umfaßt eine Rampe aus drei sich in axialer Richtung erstreckenden Rippen, die schräg zur Längsachse 22 des Düsengehäuses 10 von der Innenwand des Düsengehäuses 10 in Richtung der Längsachse 22 verlaufen. Auf diese Weise ist die Austrittshülse 33 mit der Innenwand des Düsengehäuses 10 verbunden, wobei die Längsachse des von der Austrittshülse 33 gebildeten Austrittskanals 32 mit der Längsachse 22 des Düsengehäuses 10 zusammenfällt.

[0024] Über als Filmscharniere 29 ausgebildete Bereiche reduzierter Materialstärke sind die Aufnahmeabschnitte 28 der Strahlformungselemente mit der Austrittshülse 33 verbunden und nach Art einer Wippe schwenkbar gelagert. Mittels der Federelemente 38, welche die Aufnahmeabschnitte 28 jeweils an deren hinterem Ende beaufschlagen, sind die Strahlformungselemente in die Stellung gemäß Fig. 1 vorgespannt, in der die Strahlformungselemente weit geöffnet sind und die Prallplättchen 26 mit ihren vorderen Enden an den Federelementaufnahmen 39 anliegen.

[0025] Über ein Zwischenstück 34 stützt sich an der Trägereinheit ein Rotor 18 ab. Das Zwischenstück 34 kann einstückig mit der Trägereinheit ausgebildet oder mit der Austrittshülse 33 beispielsweise über eine Schraub- oder Steckverbindung verbunden sein, wobei das einlaßseitige Ende der Austrittshülse 33 sich in Eingriff mit einem vorderen Abschnitt 37 des Zwischenstücks 34 befindet. Ein hinterer Abschnitt des Zwischenstücks 34, der mit dem vorderen Abschnitt 37 über axiale Verbindungsstege 36 verbunden ist, bildet einen Lagerabschnitt 35 für eine Düse 20 des Rotors 18. In den Lagerabschnitt 35 kann ein beispielsweise aus Keramik hergestelltes Lagerstück eingesetzt werden, an welchem sich die Düse 20 abstützt.

[0026] Das Zwischenstück 34 und die Austrittshülse 33 bilden zusammen den sich in Richtung der Auslaßöffnung 14 erweiternden Austrittskanal 32 für einen aus der Düse 20 austretenden Flüssigkeitsstrahl.

[0027] Im Bereich des hinteren Endes einer Rotorhülse 19 des Rotors 18, die im Bereich ihres vorderen Endes das hintere Ende der Düse 20 umgibt, ist zumindest eine seitliche Zuströmöffnung 24 rechteckigen Querschnitts ausgebildet, über die Flüssigkeit aus einem Rotorraum 60 in den Rotor 18 strömen kann. Die Zuströmöffnung 24 kann beispielsweise durch Einfräsen der Wandung der Rotorhülse 19 ausgebildet werden. Es ist auch möglich, mehrere in Umfangsrichtung verteilt angeordnete seitliche Zuströmöffnungen 24 in der Rotorhülse 19 vorzusehen.

[0028] In der hinteren Öffnung der Rotorhülse 19 ist ein die Rotorhülse 19 in diesem Bereich verschließender Stopfen 25 angeordnet, der z. B. in die Rotorhülse 19 eingeschraubt oder auf andere Weise fest mit der Rotorhülse 19 verbunden ist. Grundsätzlich kann die Rotorhülse 19 jedoch auch an ihrem hinteren Ende offen bleiben.

[0029] Der Rotorraum 60 ist in radialer Richtung durch eine Stellhülse 16 begrenzt, die bevorzugt aus Metall und insbesondere aus Messing hergestellt ist und durch die Einlaßöffnung 12 des Düsengehäuses 10 hindurch in das Düsengehäuse 10 hineinragt. Über eine Kulissensteuerung, die näher anhand der Fig. 5a und 5b erläutert wird, ist die relativ zum Düsengehäuse 10 axial bewegbare und verdrehbare Stellhülse 16 im Düsengehäuse 10 zwangsgeführt. An ihrer vorderen Stirnseite ist die Stellhülse 16 mit einer ebenfalls näher anhand der Fig. 5a und 5b beschriebenen Steuerfläche 43 versehen, die zum Verstellen der Strahlformungselemente mit den hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28, die jeweils mit einer Abschrägung 31 versehen sind, zusammenwirkt.

[0030] An der Innenwand der Stellhülse 16 sind in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Nebenkanäle 17 ausgebildet, die sich in axialer Richtung erstrecken und vor einem zylindrischen Austrittsbereich der Stellhülse 16 enden.

[0031] Auslaßseitig ist der Rotorraum 60 durch den Lagerabschnitt 35 des Zwischenstücks 34 begrenzt, der in dem Austrittsbereich der Stellhülse 16 und somit in Strömungsrichtung hinter den Nebenkanälen 17 angeordnet ist. In der Stellung gemäß Fig. list der Rotorraum 60 gegenüber dem Inneren des Düsengehäuses 10 durch einen O-Ring 71 abgedichtet, der in einer Umfangsnut des Lagerabschnitts 35 des Zwischenstücks 34 angeordnet ist.

[0032] Einlaßseitig ist der Rotorraum 60 durch ein Einlaßorgan der Stellhülse 16 begrenzt, das ein Außenteil 50 und ein Innenteil 52 umfaßt. Das Außenteil 50, das an seinem vorderen Ende mit einem Zentrierstück 51 versehen ist, ist relativ zur Stellhülse 16 axial unbeweglich angeordnet und mit der Stellhülse 16 beispielsweise durch Verschrauben verbunden.

[0033] Die vordere Stirnseite des Innenteils 52 ist mit einer etwa halbkugelförmigen Ausnehmung 68 versehen, die entsprechend dem hinteren, mit dem Stopfen 25 versehenen Ende der Rotorhülse 19 des Rotors 18 geformt ist.

[0034] Des weiteren ist das Innenteil 52 des Einlaßorgans im Außenteil 50 verschiebbar gelagert und über eine Druckfeder 57 mit seinem einen Schulterabschnitt 53 umfassenden hinteren Ende an einem mit der Stellhülse 16 verschraubten Anschlußstück 59 abgestützt. Die Druckfeder 57 erstreckt sich durch einen Teil eines außerdem eine im Innenteil 52 ausgebildete Sackbohrung 55 umfassenden Vorraumes 54. Der Vorraum 54 ist über einen im Anschlußstück 59 ausgebildeten Zufuhrkanal 61 an eine nicht dargestellte Flüssigkeitsdruckquelle anschließbar. Mittels eines O-Rings 72 zwischen der Stellhülse 16 und dem Anschlußstück 59 ist der Vorraum 54 gegenüber der Umgebung abgedichtet.

[0035] Die Sackbohrung 55 des Vorraumes 54 steht mit dem Rotorraum 60 über eine in Fig. 1 nicht dargestellte, in der Wandung des Innenteils 52 ausgebildete Tangential- oder Radialbohrung in Verbindung, die einen Einlaßkanal zwischen der Sackbohrung 55 und dem Rotorraum 60 bildet und über die Flüssigkeit in tangentialer bzw. radialer Richtung in den Rotorraum 60 strömen kann.

[0036] Zwischen dem Außenteil 50 und dem Innenteil 52 sind mehrere sich in axialer Richtung erstreckende Bypasskanäle 58 ausgebildet, die an der Innenwand des Außenteils 50 sowie auf der Außenwand des Innenteils 52 ausgebildete Nuten 58a und 58b umfassen, die jeweils in Umfangsrichtung verteilt angeordnet sind. Die Nuten 58a des Außenteils 50 enden einlaßseitig an einer radial nach innen vorstehenden Ringschulter 49, mit der das Außenteil 50 an der Außenwand des Innenteils 52 anliegt. Die Nuten 58b des Innenteils 52 erstrecken sich zwischen einer vorderen Ringschulter 64, mit der das Innenteil 52 an der Innenwand des Außenteils 50 anliegt, und einer hinteren Ringschulter 65.

[0037] Über die von den Nuten 58a und 58b gebildeten Bypasskanäle 58 sind zusätzliche Strömungsverbindungen zwischen dem Vorraum 54 und dem Rotorraum 60 herstellbar, über die Flüssigkeit in axialer Richtung in den Rotorraum 60 einströmen kann.

[0038] In der Stellung gemäß Fig. 1 drückt die Druckfeder 57 den Schulterabschnitt 53 des Innenteils 52 gegen die hintere Stirnseite des Außenteils 50. Daher liegt ein O-Ring 73, der in einer zwischen der Ringschulter 65 und dem Schulterabschnitt 53 ausgebildeten Nut angeordnet ist, an der Ringschulter 49 des Außenteils 50 an, so daß die Bypasskanäle 58 geschlossen sind und der Vorraum 54 gegenüber den Bypasskanälen 58 und somit gegenüber dem Rotorraum 60 abgedichtet ist.

[0039] Das Einlaßorgan der Stellhülse 16 besitzt somit die Funktion eines Ventils, wobei die einlaßseitige Stirnseite des Außenteils 50 als Ventilsitz für den Schulterabschnitt 53 des Innenteils 52 und das Innenteil 52 als beweglicher Ventilstößel dient.

[0040] Die Summe aus den Strömungsquerschnitten der Bypasskanäle 58 und der nicht dargestellten Tangential- oder Radialbohrung ist vorzugsweise kleiner als der aufgrund der Zuströmöffnung oder Zuströmöffnungen 24 zur Verfügung stehende Strömungsquerschnitt in den Rotor 18 hinein, so daß die Rotorhülse 19 in keiner Betriebsstellung der Rotordüse als Drossel wirkt.

[0041] Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen die anhand der Fig. 1 beschriebene Rotordüse in anderen Betriebsstellungen, die im Anschluß an die folgende Beschreibung der Stellhülse 16 in Verbindung mit den Fig. 5a und 5b bei der Erläuterung der Funktionsweise der erfindungsgemäßen Rotordüse beschrieben werden.

[0042] In Fig. 5a ist am vorderen Ende der Stellhülse 16 die Steuerfläche 43 zu erkennen, die zwei jeweils 180° umfassende Abschnitte aufweist, wobei jeder 180°-Abschnitt aus drei Einzelflächen 44, 46, 48 besteht. Jede Einzelfläche 44, 46, 48 korrespondiert mit einer bestimmten Betriebsstellung der Strahlformungselemente.

[0043] Die Einzelflächen 44, 46, 48 sind dabei in Abhängigkeit von der Ausgestaltung der Kulissensteuerung derart angeordnet und ausgebildet, daß durch Verdrehen der Stellhülse 16 um 180° in 60°-Schritten die Strahlformungselemente nacheinander mit in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden Einzelflächen 44, 46, 48 beaufschlagt werden können.

[0044] Die drei Einzelflächen jedes 180°-Abschnitts umfassen eine senkrecht zu einer Längsachse 21 der Stellhülse 16 verlaufende Einzelfläche 46 sowie zwei Schrägflächen 44, 48, wobei die steilere Schrägfläche 44 einen größeren Winkel mit der Längsachse 21 der Stellhülse 16 einschließt als die flachere Schrägfläche 48. Aus Fig. 5b ist zu erkennen, daß die beiden 180°-Abschnitte der Steuerfläche 43 bezüglich der Längsachse 21 der Stellhülse 16 identisch ausgeführt sind, wobei einander entsprechende Einzelflächen 44, 46, 48 diametral einander gegenüberliegend angeordnet sind. Folglich befinden sich in jeder Winkelstellung der Stellhülse 16 im Düsengehäuse 10 die beiden Strahlformungselemente in der gleichen Betriebsstellung, d. h. der Öffnungswinkel der Prallplättchen 26 ist symmetrisch bezüglich der Längsachse 21 bzw. 22.

[0045] Die auf der Außenwand der Stellhülse 16 ausgebildete Kulissensteuerung umfaßt Stegabschnitte 40, die zum Teil schräg zur Längsachse 21 verlaufen, und Kanalabschnitte 42, die zusammen Gewindestücke unterschiedlicher Steigung bilden. Wie beispielsweise aus Fig. 1 hervorgeht, wirkt die Kulissensteuerung mit einem Gegenstück 80 zusammen, das als Bügel ausgebildet und mit seinen beiden Armen in auf der Innenwand des Düsengehäuse 10 ausgebildete Aussparungen 41 gesteckt ist. Die Kulissensteuerung befindet sich zwischen zwei sich bis an die Innenwand des Düsengehäuses 10 erstreckenden Begrenzungsabschnitten 16a, 16b der Stellhülse 16, wodurch die axiale Bewegbarkeit der Stellhülse 16 relativ zum Düsengehäuse 10 begrenzt ist. Auf diese Weise dient der Bügel 80 gleichzeitig als die Stellhülse 16 unverlierbar im Düsengehäuse 10 haltendes Sicherungselement.

[0046] In Abhängigkeit von der Winkelstellung der Stellhülse 16 im Düsengehäuse 10 liegt der Bügel 80 in verschiedenen Kanalabschnitten 42 der Kulissensteuerung. Durch Verdrehen der Stellhülse 16 gegenüber dem Düsengehäuse 10 kann die Stellhülse 16 in das Düsengehäuse 10 hinein- und aus dem Düsengehäuse 10 herausgeschraubt werden, wobei der Bügel 80 innerhalb der durch die Stegabschnitte 40 und die Begrenzungsabschnitte 16a, 16b definierten Kanalabschnitte 42 zwangsgeführt ist.

[0047] Ebenso wie die Steuerfläche 43 umfaßt die Kulissensteuerung zwei bezüglich der Längsachse 21 der Stellhülse 16 identische und jeweils 180° umfassende Abschnitte, die wiederum jeweils aus drei Einzelabschnitten bestehen.

[0048] Durch Verdrehen der Stellhülse 16 in 60°-Schritten kann somit zum einen mittels der Kulissensteuerung die axiale Position der Stellhülse 16 im Gehäuse 10 und zum anderen mittels der Steuerfläche 43 die Stellung der Strahlformungselemente verändert werden. Dabei wirken gleichzeitig die beiden 180°-Abschnitte der Kulissensteuerung und der Steuerfläche 43 jeweils mit einem der beiden Arme des Bügels 80 bzw. mit einem der beiden Strahlformungselemente zusammen.

[0049] In den Fig. 5a und 5b sind die einzelnen durch Verdrehen der Stellhülse 16 einstellbaren Positionen der hinteren abgeschrägten Enden der Aufnahmeabschnitte 28 der Strahlformungselemente sowie der Arme des Bügels 80 durch Kreise angedeutet. Mit gleichen Ziffern bezeichnete Kreise entsprechen jeweils gleichen Betriebszuständen der Rotordüse. Dabei steht die Position I für einen Rotationsstrahlbetrieb, die Position II für einen Punktstrahlbetrieb, die Position III für einen Flachstrahlbetrieb und die Position IV für einen Niederdruckstrahlbetrieb. Diese Betriebsarten und die entsprechenden Stellungen der Strahlformungselemente sowie des Rotors 18 werden im folgenden anhand der Fig. 1 - 4 erläutert.

[0050] In Fig. 1 befindet sich die Rotordüse in einem Rotationsstrahl-Betriebszustand, in welchem die Stellhülse 16 die geringste Eindringtiefe in das Düsengehäuse 10 aufweist und die Steuerfläche 43 von den Abschrägungen 31 der Aufnahmeabschnitte 28 für die Prallplättchen 26 beabstandet ist. Der Bügel 80 liegt in dieser Rotationsstrahl-Betriebsstellung am vorderen Begrenzungsabschnitt 16a der Stellhülse 16 an.

[0051] Der Lagerabschnitt 35 des Zwischenstücks 34 befindet sich in dem Austrittsbereich zwischen den Nebenkanälen 17 und der Austrittsöffnung der Stellhülse 16, so daß keine Strömungsverbindung vom Rotorraum 60 in den Austrittskanal 32 über die Nebenkanäle 17 besteht.

[0052] Des weiteren ist gemäß Fig. 1 der Abstand zwischen dem Lagerabschnitt 35 und dem Außenteil 50 des Einlaßorgans der Stellhülse 16 so groß, daß das hintere Ende des Rotors 18 nicht durch das trichterförmige Zentrierstück 51 des Außenteils 50 beeinflußt wird. Die Bypasskanäle 58 des Einlaßorgans der Stellhülse 16 sind durch das mittels der Druckfeder 57 in das Außenteil 50 gedrückte Innenteil 52 geschlossen.

[0053] Folglich strömt während des Betriebs der Rotordüse Flüssigkeit, insbesondere Wasser, über den Vorraum 54, in dem der von der Flüssigkeitsdruckquelle bereitgestellte Systemdruck herrscht, und über die nicht dargestellte Tangential- oder Radialbohrung in den Rotorraum 60. Durch die dabei entstehenden Flüssigkeitswirbel wird der Rotor 18 in Rotation versetzt, so daß sich der Rotor 18 in einer zur Längsachse 22 des Düsengehäuses 10 geneigten Stellung gemäß Fig. 1 an der Innenwand der Stellhülse 16 abwälzt. Das in den Rotorraum 60 strömende Wasser tritt über die Zuströmöffnung 24 in die Rotorhülse 19 ein und gelangt zur Düse 20, um schließlich aufgrund des rotierenden Rotors 18 in Form eines Kegelstrahls über den Austrittskanal 32 aus der Auslaßöffnung 14 des Düsengehäuses 10 unter hohem Druck auszutreten. Der Kegelstrahl wird dabei durch die Strahlformungselemente, insbesondere durch deren Prallplättchen 26, nicht beeinflußt, da die Federelemente 38 die hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 in Richtung der Längsachse 22 und somit die Prallplättchen 26 in Richtung der Innenwand des Düsengehäuses 10 drücken.

[0054] Die den Vorraum 54 und den Rotorraum 60 strömungstechnisch miteinander verbindende Tangential- oder Radialbohrung wirkt dabei als eine Drossel, so daß der Druck im Rotorraum 60 kleiner als der im Vorraum 54 herrschende Systemdruck ist. Die Druckdifferenz kann beispielsweise in einer Größenordnung von etwa 10 bar liegen.

[0055] Durch Verdrehen der Stellhülse 16 gegenüber dem Düsengehäuse 10 um etwa 60° wird die Stellhülse 16 aufgrund der in Fig. 5a erkennbaren schrägen Stegabschnitte 40 in das Düsengehäuse 10 hineingeschraubt. Die Punktstrahl-Betriebsstellung gemäß Fig. 2 ist erreicht, wenn der Bügel 80 in den in Fig. 5a mit der Position II bezeichneten, in einer zur Längsachse 21 vertikal verlaufenden Ebene liegenden Kanalabschnitten 42 angeordnet ist.

[0056] In dieser Stellung besteht nach wie vor keine Strömungsverbindung zwischen den Nebenkanälen 17 und dem Austrittskanal 32, wobei nunmehr auch der mit einem O-Ring 73 versehene vordere Abschnitt 37 des Zwischenstücks 34 im Austrittsbereich der Stellhülse 16 angeordnet ist. Die durch das Verdrehen der Stellhülse 16 bewirkte axiale Verschiebung der Stellhülse 16 relativ zum Düsengehäuse 10 und relativ zum an der Trägereinheit des Düsengehäuses 10 abgestützten Rotor 18 hat eine Zentrierung des Rotors 18 durch das Außenteil 50 zur Folge. Das Zentrierstück 51 hat den rotierenden Rotor 18 eingefangen und derart ausgerichtet, daß die Längsachse der Rotorhülse 19 mit der Längsachse 22 des Düsengehäuses 10 zusammenfällt.

[0057] Das abgerundete hintere Ende des Rotors 18 bzw. des Stopfens 25 ist nunmehr in der dazu komplementär geformten Ausnehmung 68 des Innenteils 52 angeordnet, wobei sich das Innenteil 52 aufgrund des Rotors 18 nicht so weit in das Düsengehäuse 10 hinein bewegen kann wie das Außenteil 50. Folglich ist in der Stellung gemäß Fig. 2 die Strömungsverbindung in die Bypasskanäle 58 freigegeben und die Druckfeder 57 geringfügig zusammengedrückt.

[0058] Das Wasser strömt somit nunmehr nicht nur über die Sackbohrung 55 und die Tangential- oder Radialbohrung, sondern zusätzlich auch über die Bypasskanäle 58 in den Rotorraum 60, wodurch der Druck im Rotorraum 60 erhöht wird. Die Strömungsquerschnitte sind bevorzugt derart gewählt, daß zwischen dem Vorraum 54 und dem Rotorraum 60 ein Differenzdruck von Null vorhanden ist, d.h. der volle Systemdruck im Rotorraum 60 zur Verfügung steht.

[0059] In der Punktstrahl-Betriebsstellung gemäß Fig. 2 befinden sich die mit den Abschrägungen 31 versehenen hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 der Strahlformungselemente mit den steileren Schrägflächen 44 der Steuerfläche 43 in Eingriff. Die hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 werden dadurch mittels des vorderen Endes der Stellhülse 16 gegen die Federkraft der Federelemente 38 auseinandergedrückt, wobei jedoch der Abstand zwischen den vorderen Enden der Prallplättchen 26 immer noch größer als der Durchmesser der Austrittsöffnung der Düse 20 ist.

[0060] In der Stellung gemäß Fig. 2 wird somit von der Rotordüse ein punktförmiger Flüssigkeitsstrahl ausgestoßen, der durch die Prallplättchen 26 nicht beeinträchtigt wird.

[0061] Wenn die Stellhülse 16 um weitere 60° gedreht wird, ist die in Fig. 3 dargestellte Flachstrahl-Betriebsstellung erreicht, in der sich die axiale Position der Stellhülse 16 im Düsengehäuse 10 gegenüber der Punktstrahl-Betriebsstellung gemäß Fig. 2 nicht verändert hat, in der sich jedoch die abgeschrägten hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 mit den zur Längsachse 21 der Stellhülse 16 vertikal verlaufenden Einzelflächen 46 in Eingriff befinden. In dieser Stellung sind die hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 maximal derart weit auseinandergedrückt, daß die vorderen Enden der Prallplättchen 26 mit einer zum Verbiegen der Prallplättchen 26 ausreichenden Kraft gegeneinander gedrückt sind. Durch die Prallplättchen 26 wird folglich der aus der Düse 20 austretende Punktstrahl zu einem Flachstrahl zusammengedrückt.

[0062] Da sich die axiale Position der Stellhülse 16 im Düsengehäuse 10 gegenüber der Punktstrahl-Betriebsstellung gemäß Fig. 2 nicht geändert hat, sind die Bypasskanäle 58 nach wie vor geöffnet und die Strömungsverbindungen über die Nebenkanäle 17 nach wie vor geschlossen.

[0063] Der aus der Düse 20 austretende Flüssigkeitsstrahl weist somit in den beiden Betriebsstellungen gemäß Fig. 2 und Fig. 3 den gleichen Querschnitt auf und wird mit dem gleichen, dem Systemdruck entsprechenden Druck aus der Düse 20 ausgestoßen.

[0064] Durch Weiterdrehen der Stellhülse 16 um wiederum 60° wird die Stellhülse 16 weiter in das Düsengehäuse 10 hineingeschraubt, da die Arme des Bügels 80 wiederum mit schräg zur Längsachse 21 der Stellhülse 16 verlaufenden Stegabschnitten 40 zusammenwirken.

[0065] Die axiale Bewegung der Stellhülse 16 relativ zum Rotor 18 erfolgt wiederum gegen die Federkraft der Druckfeder 57, die in der schließlich erreichten Niederdruckstrahl-Betriebsstellung gemäß Fig. 4 nunmehr im wesentlichen ganz zusammengedrückt ist. Die Strömungsverbindung zwischen dem Vorraum 54 und dem Rotorraum 60 über die Bypasskanäle 58 besteht nach wie vor, so daß auch in dieser Betriebsstellung im Rotorraum 60 der volle Systemdruck herrscht.

[0066] Im Unterschied zu den Punktstrahl- und Flachstrahl-Betriebsstellungen gemäß Fig. 2 bzw. Fig. 3 befindet sich jedoch nunmehr der Lagerabschnitt 35 des Zwischenstücks 34 in Höhe des mit den Nebenkanälen 17 versehenen Bereiches der Stellhülse 16. Dies bedeutet, daß die vorderen Enden der Nebenkanäle 17 in die zwischen den Verbindungsstegen 36 zwischen dem Lagerabschnitt 35 und dem vorderen Abschnitt 37 des Zwischenstücks 34 vorhandenen Räume münden, so daß zusätzliche, den Rotor 18 umgehende Neben-Strömungsverbindungen zwischen dem Rotorraum 60 und dem Austrittskanal 32 bestehen.

[0067] Die im Rotorraum 60 unter Druck stehende Flüssigkeit kann somit nunmehr außer über den Rotor 18 - d.h. über die seitliche Zuströmöffnung 24, die Rotorhülse 19 und die Düse 20 - auch direkt über die Nebenkanäle 17 in den Austrittskanal 32 strömen. Der zum Ausstoßen von Flüssigkeit zur Verfügung stehende Strömungsquerschnitt im Auslaßbereich des Rotorraumes 60 wird auf diese Weise vergrößert, so daß die Flüssigkeit mit einem niedrigeren Druck ausgestoßen wird als während des Punktstrahl- und Flachstrahl-Betriebs der Rotordüse.

[0068] In der Betriebsstellung gemäß Fig. 4 befindet sich die Rotordüse somit in einem Niederdruckstrahl-Betriebszustand, in dem der Bügel 80 am hinteren Begrenzungsabschnitt 16b der Stellhülse 16 anliegt.

[0069] Der aus dem Austrittskanal 32 austretende Flüssigkeitsstrahl wird durch die Strahlformungselemente derart beeinflußt, daß seine Querschnittsfläche etwa der kleinsten freien Querschnittsfläche des vorderen Abschnitts 37 des Zwischenstücks 34 entspricht. Hierbei werden die hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 mittels der Federelemente 38 gegen die flacheren Schrägflächen 48 der Steuerfläche 43 gedrückt.

[0070] Wie aus dem Vergleich von Fig. 2 und Fig. 4 hervorgeht, ist der Abstand zwischen den vorderen Enden der Prallplättchen 26 in der Punktstrahl-Betriebsstellung und der Niederdruckstrahl-Betriebsstellung etwa gleich groß, obwohl die hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 an den mit unterschiedlicher Neigung bezüglich der Längsachse 21 der Stellhülse 16 verlaufenden Schrägflächen 44 bzw. 48 anliegen. Dies wird dadurch erzielt, daß - bei gegebener Ausbildung der Aufnahmeabschnitte 28, insbesondere der Abschrägungen 31 an deren hinteren Enden - die Kulissensteuerung und die Steuerfläche 43 der Stellhülse 16 derart aufeinander abgestimmt sind, daß die Differenz zwischen den axialen Positionen der Stellhülse 16 im Düsengehäuse 10 in den Stellungen gemäß Fig. 2 und Fig. 4 durch die unterschiedliche Schrägstellung der betreffenden Schrägflächen 44 und 48 ausgeglichen wird.

[0071] In Fig. 4 ist in der Rotorhülse 19 des Rotors 18 in Strömungsrichtung hinter der seitlichen Zuströmöffnung 24 eine in den Fig. 1 bis 3 nicht dargestellte Gleichrichteranordnung gezeigt, die insbesondere während des Rotationsstrahlbetriebs der Rotordüse für eine Beruhigung des in die Rotorhülse 19 eintretenden Wassers sorgt.

[0072] Um von der Niederdruckstrahl-Betriebsstellung wieder in die Rotationsstrahl-Betriebsstellung umzuschalten, wird die Stellhülse 16 um 180° zurückgedreht und dabei aus dem Düsengehäuse 10 herausgeschraubt, bis der Bügel 80 wieder gemäß Fig. 1 am vorderen Begrenzungsabschnitt 16a der Stellhülse 16 anliegt.

[0073] Die Fig. 6a und 6b zeigen ein Düsengehäuse 10 einer erfindungsgemäßen Rotordüse, wobei Fig. 6a hinsichtlich der Winkelorientierung des Düsengehäuses 10 den Fig. 1 - 4 entspricht und Fig. 6b das Düsengehäuse 10 um 90° gegenüber der Darstellung in Fig. 6a um die Längsachse 22 des Düsengehäuses 10 verdreht zeigt.

[0074] In den Fig. 6a und 6b ist insbesondere die Einstückigkeit des Düsengehäuses 10 zu erkennen. Das Düsengehäuse 10 umfaßt zwei jeweils im wesentlichen aus drei Rippen bestehende, rampenartig auf die Längsachse 22 zu verlaufende Sockel 30, eine mit den Sockeln 30 verbundene und einen Austrittskanal 32, dessen Längsachse mit einer Längsachse 22 des Düsengehäuses 10 zusammenfällt, bildende Austrittshülse 33 sowie zwei Aufnahmeabschnitte 28 für nicht dargestellte Prallplättchen.

[0075] Bei dem Düsengehäuse 10 gemäß den Fig. 6a und 6b, das auf seiner Außenseite mit sich in axialer Richtung erstreckenden Versteifungsrippen 11 versehen ist, erfolgt die Vorspannung der hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 im Gegensatz zu der in Verbindung mit den Fig. 1 - 4 beschriebenen Ausführungsform nicht mittels Federelementen, sondern mittels eines nicht dargestellten dehnbaren Vorspann- oder Sprengringes, der in einer Umfangsnut 13 auf der Außenseite des Düsengehäuses 10 angeordnet wird.

[0076] In Höhe der hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 ist die Wandung des Düsengehäuses 10 an Gelenkbereichen 15a elastisch verformbar, wobei die Verformbarkeit durch Vorsehen von Einschnitten 15b in der Wandung des Düsengehäuses 10 erreicht wird. Der Durchmesser des Vorspann- oder Sprengringes ist kleiner als der Durchmesser des Düsengehäuses 10 im Bereich der Ringnut 13 im unverformten, entspannten Zustand der Gelenkbereiche 15a, so daß in der Rotationsstrahl-Betriebsstellung, in der die hinteren Enden der Aufnahmeabschnitte 28 noch nicht mittels einer Stelldüse in Richtung der Innenwand des Düsengehäuses 10 gedrückt werden, der Vorspann- oder Sprengring für eine weite Öffnung der Prallplättchen entsprechend der Stellung von Fig. 1 sorgt.

[0077] Auch in der Ausführungsform gemäß Fig. 6a und Fig. 6b kann das Düsengehäuse 10 mit sich in Umfangsrichtung erstreckenden Rippen versehen sein, um die Griffigkeit zu erhöhen und die Wärmeabfuhr zu verbessern.

Bezugszeichenliste



[0078] 
10
Düsengehäuse
11
Versteifungsrippe
12
Einlaßöffnung
13
Ringnut
14
Auslaßöffnung
15a
Gelenkbereiche
15b
Einschnitte
16
Stellhülse
16a, 16b
Begrenzungsabschnitte der Stellhülse
17
Nebenkanäle
18
Rotor
19
Rotorhülse
20
Düse
21
Längsachse der Stellhülse
22
Längsachse des Düsengehäuses
24
Zuströmöffnung
25
Stopfen
26
Prallplättchen
27
Aufnahmenuten
28
Aufnahmeabschnitte
29
Filmscharniere
30
Sockel
31
Abschrägungen
32
Austrittskanal
33
Austrittshülse
34
Zwischenstück
35
Lagerabschnitt
36
Verbindungsstege
37
vorderer Abschnitt des Zwischenstücks
38
Federelemente
39
Federelementaufnahmen
40
Stegabschnitte
41
Aussparungen
42
Kanalabschnitte
43
Steuerfläche
44, 46, 48
Einzelflächen
49
Ringschulter
50
Außenteil
51
Zentrierstück
52
Innenteil
53
Schulterabschnitt
54
Vorraum
55
Sackbohrung
57
Druckfeder
58a, 58b
Nuten
58
Bypasskanäle
59
Anschlußstück
60
Rotorraum
61
Zufuhrkanal
64
vordere Ringschulter
65
hintere Ringschulter
68
Ausnehmung
70
O-Ring
71
O-Ring
72
O-Ring
73
O-Ring
80
Gegenstück, Bügel
Pos. I
Rotationsstrahl-Betriebsstellung
Pos. II
Punktstrahl-Betriebsstellung
Pos. III
Flachstrahl-Betriebsstellung
Pos. IV
Niederdruckstrahl-Betriebsstellung



Ansprüche

1. Rotordüse, insbesondere für Hochdruckreinigungsgeräte, mit einem Düsengehäuse (10), das an seinem axial hinteren Ende eine Einlaßöffnung (12) und am vorderen Ende eine Auslaßöffnung (14) für Flüssigkeit aufweist, sowie mit wenigstens einem während des Betriebs im Düsengehäuse (10) angeordneten und drehantreibbaren Rotor (18), der an seinem zur Auslaßöffnung (14) weisenden Ende mit einer Düse (20) versehen ist und im Bereich des gegenüberliegenden Endes wenigstens eine Zuströmöffnung (24) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Rotor (18) mit seinem vorderen Ende an einer relativ zum Düsengehäuse (10) axial unbeweglichen Trägereinheit (30, 32, 33) für wenigstens ein Strahlformungselement (26, 28) abgestützt ist, mit dem ein aus der Düse (20) austretender Flüssigkeitsstrahl beeinflußbar ist,

daß eine zumindest teilweise im Düsengehäuse (10) angeordnete und den Rotor (30) umgebende Stellhülse (16) relativ zum Düsengehäuse (10) axial bewegbar und verdrehbar ist, und daß der Rotor (18) und/oder das Strahlformungselement (26, 28) mittels der Stellhülse (16) zwischen verschiedenen, von der axialen Position und der Winkelstellung der Stellhülse (16) abhängigen Betriebsstellungen umschaltbar sind.


 
2. Rotordüse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellhülse (16) im Düsengehäuse (10) derart zwangsgeführt ist, daß die axiale Position der Stellhülse (16) lediglich durch Verdrehen der Stellhülse (16) veränderbar und bevorzugt jeder Winkelstellung der Stellhülse (16) eine definierte axiale Position zugeordnet ist, wobei vorzugsweise die Stellhülse (16) mittels einer insbesondere auf der Außenwand der Stellhülse (16) ausgebildeten und mit der Innenwand des Düsengehäuses (10) zusammenwirkenden Kulissensteuerung (40, 42) zwangsgeführt ist und das vordere Ende der Stellhülse (16) eine auf die Kulissensteuerung (40, 42) abgestimmte Steuerfläche (43) für das Strahlformungselement (26, 28) aufweist, wobei insbesondere die Kulissensteuerung (40, 42) und die Steuerfläche (43) jeweils zwei bezüglich einer Längsachse (21) der Stellhülse (16) bevorzugt zumindest im wesentlichen identisch ausgebildete und jeweils etwa 180° umfassende Abschnitte aufweisen, die jeweils aus mehreren, bevorzugt drei Einzelabschnitten bestehen und die Einzelabschnitte der Kulissensteuerung (40, 42) vorzugsweise als Gewindeabschnitte und die Einzelabschnitte der Steuerfläche (43) als ebene, zumindest zum Teil schräg zu einer Längsachse (21) der Stellhülse (16) verlaufende Einzelflächen (44, 46, 48) ausgebildet sind.
 
3. Rotordüse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Drehung der Stellhülse (16) um etwa 180° dem maximalen axialen Verstellweg entspricht, wobei mittels der Stellhülse (16) gleichzeitig zwei einander diametral gegenüberliegende Strahlformungselemente (26, 28) verstellbar sind.
 
4. Rotordüse nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Gewindeabschnitte einer Kulissensteuerung (40, 42) mit einem separaten, relativ zum Düsengehäuse (10) axial unbeweglichen und zwischen dem Düsengehäuse (10) und der Stellhülse (16) angeordneten Gegenstück (80) zusammenwirken, das bevorzugt bügelförmig ausgebildet und zwischen das Düsengehäuse (10) und die Stellhülse (16) gesteckt ist.
 
5. Rotordüse nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Strahlformungselement (26, 28) nach- Art einer Wippe schwenkbar an der Trägereinheit (30, 32) gelagert ist und mittels Einzelflächen (44, 46, 48) einer Steuerfläche (43) der Stellhülse (16) an seinem hinteren, bevorzugt in Richtung einer Längsachse (21) der Stellhülse (16) vorgespannten Ende beaufschlagbar ist.
 
6. Rotordüse nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellhülse (16) ausgehend von einer einem Rotationsstrahlbetrieb entsprechenden ersten Endstellung (I) über eine erste Mittelstellung (II), die einem Punktstrahlbetrieb entspricht, und einer zweiten Mittelstellung (III), die einem Flachstrahlbetrieb entspricht, in eine einem Niederdruckstrahlbetrieb entsprechende zweite Endstellung (IV) verstellbar und dabei bevorzugt weiter in das Düsengehäuse (10) hinein bewegbar ist.
 
7. Rotordüse nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen wenigstens zwei insbesondere aufeinanderfolgenden und bevorzugt einem Punktstrahlbetrieb und einem Flachstrahlbetrieb entsprechenden Winkelstellungen der Stellhülse (16) die axiale Position der Stellhülse (16) im Düsengehäuse (10) zumindest im wesentlichen konstant ist.
 
8. Rotordüse nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellhülse (16) ein einen Rotorraum (60) einlaßseitig begrenzendes Einlaßorgan (50, 52) aufweist, das zum Verändern des Strömungsquerschnitts in Strömungsrichtung vor dem Rotorraum (60), bevorzugt zwischen einem Vorraum (54) und dem Rotorraum (60), durch Verdrehen der Stellhülse (16) mittels des Rotors (18) insbesondere nach Art eines Ventils verstellbar ist, wobei insbesondere im Einlaßorgan (50, 52) wenigstens ein tangential oder radial in den Rotorraum (60) mündender Einlaßkanal und wenigstens ein Bypasskanal (58) ausgebildet sind, die sich bevorzugt jeweils zwischen einem Vorraum (54) und dem Rotorraum (60) erstrecken, wobei der Bypasskanal (58) durch Verdrehen der Stellhülse (16) verschließbar und freigebbar ist, und wobei vorzugsweise der Bypasskanal (58) zumindest in einem Rotationsstrahlbetrieb entsprechenden Winkelstellungen der Stellhülse (16) verschlossen und ansonsten freigegeben ist.
 
9. Rotordüse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einlaßorgan ein relativ zur Stellhülse (16) axial unbewegliches Außenteil (50) und ein Innenteil (52) umfaßt, das relativ zum Außenteil (50) mittels des Rotors (18) insbesondere gegen die Rückstellkraft einer Feder (57) axial verschiebbar ist, die sich vorzugsweise an einem einlaßseitig mit der Stellhülse (16) verbundenen Anschlußstück (59) abstützt und wobei insbesondere der Bypasskanal (58) in Form eines Zwischenraumes zwischen dem Außenteil (50) und dem Innenteil (52) der Stellhülse (16) vorgesehen ist.
 
10. Rotordüse nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einlaßorgan (50, 52), insbesondere .ein Außenteil (50) des Einlaßorgans (50, 52), an seinem vorderen Ende ein insbesondere trichterförmiges, vorzugsweise einstückig mit dem Außenteil (50) ausgebildetes Zentrierstück (51) für den Rotor (18) trägt.
 
11. Rotordüse nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägereinheit (30, 32, 33) wenigstens einen mit der Innenwand des Düsengehäuses (10) verbundenen und sich in Richtung einer Längsachse (22) des Düsengehäuses (10) erstreckenden Sockel (30) sowie eine mit dem Sockel (30) verbundene und zumindest einen Teil eines Austrittskanal (32), dessen Längsachse mit der Längsachse (22) des Düsengehäuses (10) etwa zusammenfällt, für die Flüssigkeit bildende Austrittshülse (33) umfaßt, und wobei vorzugsweise die Trägereinheit (30, 32, 33) einstückig mit dem Düsengehäuse (10) ausgebildet ist.
 
12. Rotordüse nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Strahlformungselement (26, 28), insbesondere ein Aufnahmeabschnitt (28) des Strahlformungselementes (26, 28) für ein bevorzugt aus Metall bestehendes streifenförmiges Prallplättchen (26), einstückig mit der Trägereinheit (30, 32, 33) ausgebildet und insbesondere über Bereiche reduzierter Materialstärke bevorzugt in Form von Filmscharnieren (29) mit der Trägereinheit (30, 32, 33) verbunden ist.
 




Zeichnung