(19)
(11) EP 1 001 093 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.05.2000  Patentblatt  2000/20

(21) Anmeldenummer: 99122417.1

(22) Anmeldetag:  10.11.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E02F 3/96, E21C 37/00, E02F 3/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 14.11.1998 DE 19852583

(71) Anmelder: Rainer Schrode GmbH
88529 Zwiefalten (DE)

(72) Erfinder:
  • Schrode, Rainer
    88529, Zwiefalten (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Daniela, Dr.-Ing. 
Patentanwälte Dipl.-Ing. Rudolf Möbus, Dr.-Ing. Daniela Möbus, Dipl.-Ing. Gerhard Schwan, Hindenburgstrasse 65
72762 Reutlingen
72762 Reutlingen (DE)

   


(54) Mobile Vorrichtung zum Zerkleinern von Steinen oder dergleichen


(57) Mobile Vorrichtung (10) zum Zerkleinern von Steinen oder dergleichen, die an einen Bagger oder Lader montiert werden kann.




Beschreibung


[0001] Rohstoffknappheit, wachsende Müllberge und steigende Deponiekosten zwingen die Bauindustrie immer mehr dazu, Natursteine und Altstoffe wieder zu verwenden. Dazu setzt sie zum Teil mobile Brech- und Recycling-Anlagen ein. Die bisher bekannten mobilen Brechanlagen werden mit einem LKW oder Spezialtieflader zum Recycling-Platz transportiert. Die mobilen Brechanlagen sind dabei mit einem Aufnahmetrichter, einer Zerkleinerungsvorrichtung und einer Förderanlage ausgestattet. Ein Dieselmotor treibt die Brechanlage an. Für das Zerkleinern werden Backenbrecher und Prallbrecher eingesetzt. Beim Backenbrecher erfolgt die Zerkleinerung durch Druck- und Scherkräfte zwischen einer festen und einer beweglichen Brechbacke. Beim Prallbrecher hingegen arbeitet man mit Schlagleisten, die beim Brechvorgang gegen das Material prallen, wodurch es zerkleinert wird. Backen- und Prallbrecher haben jedoch den Nachteil, dass sie hohe Investitionen erfordern. Außerdem weisen beide Anlagen einen hohen Rüst- und Wartungsaufwand auf, wodurch sie besonders bei kleinen Mengen und räumlich beengten Baustellen unwirtschaftlich sind.

[0002] Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, eine Zerkleinerungsvorrichtung von Steinen oder dergleichen dahingehend zu verbessern, dass der technische Aufwand und die Investitionskosten für die Vorrichtung erheblich reduziert werden.

[0003] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch eine mobile Vorrichtung zum Zerkleinern von Steinen oder dergleichen, die an einen Bagger oder Lader montierbar ist. Auf diese Weise wird die mobile Zerkleinerungsvorrichtung wesentlich preiswerter und auch leichter handhabbar als bisher bekannte Vorrichtungen.

[0004] Die mobile Zerkleinerungsvorrichtung kann mittels einer Schnellwechseleinrichtung montiert und demontiert werden. Somit erfolgt der Wechsel der Zerkleinerungsvorrichtung in kurzer Zeit mit wenigen Handgriffen.

[0005] Um das ohnehin schon am Bagger oder Lader vorhandene Hydrauliksystem optimal zu nutzen, kann die mobile Zerkleinerungsvorrichtung mittels der Hydraulik des Baggers oder Laders angetrieben werden.

[0006] Sollte am Bagger oder Lader keine Anschlussvorrichtung an das Hydrauliksystem vorhanden sein, so kann eine separate Antriebsvorrichtung die Zerkleinerungsvorrichtung antreiben, die vom Bagger oder Lader angesteuert werden kann.

[0007] Damit das Zerkleinerungsgut optimal zerkleinert werden kann, kann die Zerkleinerungsvorrichtung mindestens zwei sich gegeneinander drehende Rotationswellen aufweisen, wobei die mindestens zwei sich gegeneinander drehenden Rotationswellen mit Brechschlegeln ausgerüstet sein können. Diese Art der Zerkleinerung erfordert weniger Investitionsaufwand als Backenbrecher oder Prallbrecher.

[0008] Je nach Größe der zu zerkleinernden Steine kann der gegenseitige Abstand der mindestens zwei Rotationswellen vorzugsweise entsprechend einstellbar sein.

[0009] Zur besseren Aufnahme des zu zerkleinernden Materials kann die mobile Zerkleinerungsvorrichtung in ihrem vorderen Bereich ein Aufnahmemesser aufweisen.

[0010] Damit zur Zerkleinerung genügend Material angesammelt werden kann, kann die Zerkleinerungsvorrichtung eine Füllkammer aufweisen.

[0011] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen mobilen Zerkleinerungsvorrichtung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.

[0012] Im Einzelnen zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht einer Zerkleinerungsvorrichtung;
Fig. 2
eine Vorderansicht der Zerkleinerungsvorrichtung aus Fig. 1;
Fig. 3
eine Seitenansicht auf einen Bagger mit einer demontierten Zerkleinerungsvorrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 4
eine der Fig. 3 entsprechende Seitenansicht auf den Bagger mit montierter Zerkleinerungsvorrichtung.


[0013] Fig. 1 zeigt eine mobile Vorrichtung 10 zum Zerkleinern von Steinen oder dergleichen. Zwei Rotationswellen 11, die mit Brechschlegeln 12 ausgestattet sind, haben die Aufgabe, Steine oder dergleichen zu zerkleinern. Zur Optimierung des Zerkleinerungsvorgangs können sich die beiden Rotationswellen 11 zweckmäßigerweise gegeneinander drehen. Die beiden Rotationswellen 11 sind im unteren Bereich einer Füllkammer 13 untergebracht. Die Füllkammer 13 hat die Aufgabe, zu zerkleinerndes Material zu speichern. Im vorderen Bereich der Füllkammer 13 ist ein Aufnahmemesser 14 angeordnet. Das Aufnahmemesser 14 dient zur besseren Aufnahme von Steinen oder dergleichen. Die Rotationswellen 11 können mittels eines Hydraulikmotors 15, der an das Hydrauliksystem eines Baggers oder Laders angeschlossen sein kann, angetrieben werden. Mittels einer Schnellwechseleinrichtung 16 kann die Zerkleinerungsvorrichtung 10 an einen Bagger 30 (Fig. 3,4) oder Lader montiert und demontiert werden.

[0014] Fig. 2 zeigt die Zerkleinerungsvorrichtung 10 in der Vorderansicht. Die Rotationswellen 11 werden über zwei Hydraulikmotoren 15 angetrieben. Auf ihrer Oberfläche sind in regelmäßigen Abständen Brechschlegel 12 angebracht. Je nach Größe des Zerkleinerungsprodukts kann der Abstand zwischen den beiden Rotationswellen 11 frei gewählt werden. Am oberen Ende der mobilen Zerkleinerungsvorrichtung 10 sind wieder die Schnellwechseleinrichtungen 16 zu erkennen.

[0015] Fig. 3 zeigt einen Bagger 30 und eine mobile Zerkleinerungsvorrichtung 10, die über die Schnellwechseleinrichtung 16, 31 schnell und mit wenigen Handgriffen montiert und demontiert werden kann.

[0016] Fig. 4 zeigt die Schnellwechseleinrichtung 10 während des Betriebes am Bagger 30. Am Boden der Füllkammer 13 wird zu zerkleinerndes Material 40 zerkleinert und das Zerkleinerungsprodukt 41 in eine Baugrube 42 eingebracht.


Ansprüche

1. Mobile Vorrichtung (10) zum Zerkleinern von Steinen oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass sie an einen Bagger (30) oder Lader montierbar ist.
 
2. Mobile Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie mittels einer Schnellwechseleinrichtung (16, 31) montierbar und demontierbar ist.
 
3. Mobile Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie mittels einer Hydraulik des Baggers (30) oder Laders antreibbar ist.
 
4. Mobile Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine separate Antriebsvorrichtung aufweist, die vom Bagger (30) oder Lader ansteuerbar ist.
 
5. Mobile Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens zwei sich gegeneinander drehende Rotationswellen (11) aufweist.
 
6. Mobile Vorrichtung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Rotationswellen (11) mit Brechschlegeln (12) ausgerüstet sind.
 
7. Mobile Vorrichtung (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der mindestens zwei Rotationswellen (11) zueinander einstellbar ist.
 
8. Mobile Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie an ihrer Vorderkante ein Aufnahmemesser (14) aufweist.
 
9. Mobile Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Füllkammer (13) aufweist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht