[0001] Rohstoffknappheit, wachsende Müllberge und steigende Deponiekosten zwingen die Bauindustrie
immer mehr dazu, Natursteine und Altstoffe wieder zu verwenden. Dazu setzt sie zum
Teil mobile Brech- und Recycling-Anlagen ein. Die bisher bekannten mobilen Brechanlagen
werden mit einem LKW oder Spezialtieflader zum Recycling-Platz transportiert. Die
mobilen Brechanlagen sind dabei mit einem Aufnahmetrichter, einer Zerkleinerungsvorrichtung
und einer Förderanlage ausgestattet. Ein Dieselmotor treibt die Brechanlage an. Für
das Zerkleinern werden Backenbrecher und Prallbrecher eingesetzt. Beim Backenbrecher
erfolgt die Zerkleinerung durch Druck- und Scherkräfte zwischen einer festen und einer
beweglichen Brechbacke. Beim Prallbrecher hingegen arbeitet man mit Schlagleisten,
die beim Brechvorgang gegen das Material prallen, wodurch es zerkleinert wird. Backen-
und Prallbrecher haben jedoch den Nachteil, dass sie hohe Investitionen erfordern.
Außerdem weisen beide Anlagen einen hohen Rüst- und Wartungsaufwand auf, wodurch sie
besonders bei kleinen Mengen und räumlich beengten Baustellen unwirtschaftlich sind.
[0002] Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, eine Zerkleinerungsvorrichtung von Steinen
oder dergleichen dahingehend zu verbessern, dass der technische Aufwand und die Investitionskosten
für die Vorrichtung erheblich reduziert werden.
[0003] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch eine mobile Vorrichtung zum Zerkleinern
von Steinen oder dergleichen, die an einen Bagger oder Lader montierbar ist. Auf diese
Weise wird die mobile Zerkleinerungsvorrichtung wesentlich preiswerter und auch leichter
handhabbar als bisher bekannte Vorrichtungen.
[0004] Die mobile Zerkleinerungsvorrichtung kann mittels einer Schnellwechseleinrichtung
montiert und demontiert werden. Somit erfolgt der Wechsel der Zerkleinerungsvorrichtung
in kurzer Zeit mit wenigen Handgriffen.
[0005] Um das ohnehin schon am Bagger oder Lader vorhandene Hydrauliksystem optimal zu nutzen,
kann die mobile Zerkleinerungsvorrichtung mittels der Hydraulik des Baggers oder Laders
angetrieben werden.
[0006] Sollte am Bagger oder Lader keine Anschlussvorrichtung an das Hydrauliksystem vorhanden
sein, so kann eine separate Antriebsvorrichtung die Zerkleinerungsvorrichtung antreiben,
die vom Bagger oder Lader angesteuert werden kann.
[0007] Damit das Zerkleinerungsgut optimal zerkleinert werden kann, kann die Zerkleinerungsvorrichtung
mindestens zwei sich gegeneinander drehende Rotationswellen aufweisen, wobei die mindestens
zwei sich gegeneinander drehenden Rotationswellen mit Brechschlegeln ausgerüstet sein
können. Diese Art der Zerkleinerung erfordert weniger Investitionsaufwand als Backenbrecher
oder Prallbrecher.
[0008] Je nach Größe der zu zerkleinernden Steine kann der gegenseitige Abstand der mindestens
zwei Rotationswellen vorzugsweise entsprechend einstellbar sein.
[0009] Zur besseren Aufnahme des zu zerkleinernden Materials kann die mobile Zerkleinerungsvorrichtung
in ihrem vorderen Bereich ein Aufnahmemesser aufweisen.
[0010] Damit zur Zerkleinerung genügend Material angesammelt werden kann, kann die Zerkleinerungsvorrichtung
eine Füllkammer aufweisen.
[0011] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen mobilen Zerkleinerungsvorrichtung
anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
[0012] Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Zerkleinerungsvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Vorderansicht der Zerkleinerungsvorrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht auf einen Bagger mit einer demontierten Zerkleinerungsvorrichtung
gemäß Fig. 1;
- Fig. 4
- eine der Fig. 3 entsprechende Seitenansicht auf den Bagger mit montierter Zerkleinerungsvorrichtung.
[0013] Fig. 1 zeigt eine mobile Vorrichtung 10 zum Zerkleinern von Steinen oder dergleichen.
Zwei Rotationswellen 11, die mit Brechschlegeln 12 ausgestattet sind, haben die Aufgabe,
Steine oder dergleichen zu zerkleinern. Zur Optimierung des Zerkleinerungsvorgangs
können sich die beiden Rotationswellen 11 zweckmäßigerweise gegeneinander drehen.
Die beiden Rotationswellen 11 sind im unteren Bereich einer Füllkammer 13 untergebracht.
Die Füllkammer 13 hat die Aufgabe, zu zerkleinerndes Material zu speichern. Im vorderen
Bereich der Füllkammer 13 ist ein Aufnahmemesser 14 angeordnet. Das Aufnahmemesser
14 dient zur besseren Aufnahme von Steinen oder dergleichen. Die Rotationswellen 11
können mittels eines Hydraulikmotors 15, der an das Hydrauliksystem eines Baggers
oder Laders angeschlossen sein kann, angetrieben werden. Mittels einer Schnellwechseleinrichtung
16 kann die Zerkleinerungsvorrichtung 10 an einen Bagger 30 (Fig. 3,4) oder Lader
montiert und demontiert werden.
[0014] Fig. 2 zeigt die Zerkleinerungsvorrichtung 10 in der Vorderansicht. Die Rotationswellen
11 werden über zwei Hydraulikmotoren 15 angetrieben. Auf ihrer Oberfläche sind in
regelmäßigen Abständen Brechschlegel 12 angebracht. Je nach Größe des Zerkleinerungsprodukts
kann der Abstand zwischen den beiden Rotationswellen 11 frei gewählt werden. Am oberen
Ende der mobilen Zerkleinerungsvorrichtung 10 sind wieder die Schnellwechseleinrichtungen
16 zu erkennen.
[0015] Fig. 3 zeigt einen Bagger 30 und eine mobile Zerkleinerungsvorrichtung 10, die über
die Schnellwechseleinrichtung 16, 31 schnell und mit wenigen Handgriffen montiert
und demontiert werden kann.
[0016] Fig. 4 zeigt die Schnellwechseleinrichtung 10 während des Betriebes am Bagger 30.
Am Boden der Füllkammer 13 wird zu zerkleinerndes Material 40 zerkleinert und das
Zerkleinerungsprodukt 41 in eine Baugrube 42 eingebracht.
1. Mobile Vorrichtung (10) zum Zerkleinern von Steinen oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet,
dass sie an einen Bagger (30) oder Lader montierbar ist.
2. Mobile Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie mittels
einer Schnellwechseleinrichtung (16, 31) montierbar und demontierbar ist.
3. Mobile Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie mittels
einer Hydraulik des Baggers (30) oder Laders antreibbar ist.
4. Mobile Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine
separate Antriebsvorrichtung aufweist, die vom Bagger (30) oder Lader ansteuerbar
ist.
5. Mobile Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass sie mindestens zwei sich gegeneinander drehende Rotationswellen (11) aufweist.
6. Mobile Vorrichtung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens
zwei Rotationswellen (11) mit Brechschlegeln (12) ausgerüstet sind.
7. Mobile Vorrichtung (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand
der mindestens zwei Rotationswellen (11) zueinander einstellbar ist.
8. Mobile Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass sie an ihrer Vorderkante ein Aufnahmemesser (14) aufweist.
9. Mobile Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine Füllkammer (13) aufweist.