[0001] Die Erfindung betrifft ein Abbildungssystem mit veränderbarer Brennweite für einen
Scheinwerfer der Bühnen-/Studiotechnik umfassend ein erstes, einem Beleuchtungsort
zugewandtes Linsenglied und ein dem Beleuchtungsort abgewandtes, einem lichterzeugenden
Element zugewandtes zweites Linsenglied, wobei das erste und das zweite Linsenglied
gegeneinander verschiebbar sind, sowie eine zwischen einem Kondensorsystem und dem
zweiten Linsenglied im Strahlengang angeordnete Kombination aus einer Irisblende,
einem Blendenschiebersatz und einem Gobo-Einschubfach (Bedienungsteil).
[0002] Derartige Abbildungssyteme sind beispielsweise in der Veröffentlichung von J. Altmann:
Darstellung verschiedener Scheinwerfersysteme, veröffentlicht in der deutschen Zeitschrift
"Bühnentechnische Rundschau" Heft 3/1979, Seiten 20 bis 23 beschrieben.
[0003] Mittels des Blendenschiebersatzes können unterschiedliche Profilkonturen in dem Strahlengang
erzeugt und von dem Abbildungssystem abgebildet werden. Das Gobo-Einschubfach dient
der Einbringung von Effektblenden in den Strahlengang. Es kann aus einem Schieber
zur Aufnahme des/der Gobos bestehen, der ein oder mehrere Voreinstellfächer zur Aufnahme
von Gobos hat, die nach Bedarf wahlweise in den Strahlengang des Scheinwerfers durch
Bewegen des Schiebers gebracht werden können.
[0004] Es kommen dabei zur Beleuchtung Scheinwerfer zum Einsatz, deren Lichtkegel am Beleuchtungsort
einstellungsabhängig eine unterschiedliche Größe aufweisen kann. Dabei soll der sogenannte
Streuwinkel, wie er in DIN 5037 Blatt 1, 2.3.1 definiert ist, in einem möglichst großen
Bereich veränderbar sein. Um dies zu erreichen, ist bei bekannten Abbildungssystemen
vorgesehen, daß die beiden Linsenglieder relativ zueinander verschiebbar sind.
[0005] Des weiteren ist bei bekannten Systemen eine Brechkraftverteilung der beiden Linsenglieder
derart vorgesehen, daß das zweite Linsenglied eine größere Brechkraft aufweist als
das erste Linsenglied.
[0006] Da bei bekannten Abbildungssystemen praktisch nur Brechkraftverhältnisse verwendet
werden, die kleiner als zwei sind, ist der in der Praxis realisierbare Streuwinkelvariationsbereich
bei bekannten Scheinwerfern eingeschränkt.
[0007] Darüber hinaus existieren bei bekannten Abbildungssystemen Linsen- und Abbildungsfehler,
beispielsweise sphärische und/oder chromatische Aberrationen. Außerdem können im Beleuchtungslichtkegel
störende Effekte, beispielsweise in Form von ungleichmäßigen Beleuchtungsstärkeverteilungen
auftreten. Dies führt dazu, daß mehrere unterschiedliche Scheinwerfer für einen sehr
großen Streuwinkelbereich eingesetzt werden müssen.
[0008] Aus der DE 196 43 220 C1 sowie der EP 0 828 111 A1 geht ein Abbildungssystem mit
veränderbarer Brennweite für einen Scheinwerfer der Bühnen-/Studiotechnik der gattungsgemäßen
Art hervor, bei dem das zweite Linsenglied eine Brechkraft aufweist, die größer oder
gleich dem Zweifachen und kleiner oder gleich dem Dreifachen der Brechkraft des ersten
Linsenglieds ist und bei dem die Irisblende als erstes abzubildendes Element des Bedienungsteils
dicht benachbart zu dem zweiten Linsenglied angeordnet ist. Ein mit einem solchen
Abbildungssystem versehener Scheinwerfer der Bühnen-/Studiotechnik kann zwar in einem
großen Streuwinkelbereich eingesetzt werden. Problematisch ist jedoch, daß aufgrund
der aus dem Kondensorsystem leicht konvergierend austretenden Lichtstrahlen eine vollständige
Ausleuchtung der als erstes abzubildendes Element des Bedienungsteils dicht benachbart
zu dem zweiten Linsenglied angeordneten Irisblende, insbesondere eine Ausleuchtung
deren Randbereiche, nicht immer gewährleistet ist.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Abbildungssystem mit veränderbarer
Brennweite für einen Scheinwerfer der Bühnen-/Studiotechnik der gattungsgemäßen Art
derart weiterzubilden, daß einerseits eine möglichst große Variation des Streuwinkelbereichs,
andererseits eine vollständige Ausleuchtung der Irisblende sowie auch der Effektblenden
und der Gobos bei optimaler Abbildungsleistung ermöglicht wird.
[0010] Diese Aufgabe wird bei einem Abbildungssystem mit veränderbarer Brennweite für einen
Scheinwerfer der Bühnen-/Studiotechnik der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
gelöst durch die Merkmale
- das zweite Linsenglied eine Brechkraft aufweist, die größer oder gleich dem Zweifachen
und kleiner oder gleich dem Dreifachen der Brechkraft der ersten Linse ist,
- die Irisblende ist nicht als erstes abzubildendes Element des Bedienungsteils dicht
benachbart zu dem zweiten Linsenglied angeordnet.
[0011] Aufgrund umfänglicher Versuche und Berechnungen hat sich gezeigt, daß eine Brechkraftverteilung
der beiden Linsenglieder derart, daß das zweite Linsenglied eine Brechkraft aufweist,
die größer oder gleich dem Zweifachen oder kleiner oder gleich dem Dreifachen der
Brechkraft des ersten Linsenglieds ist, für einen möglichst großen, in der Bühnen-
und Studiobeleuchtungstechnik eingesetzten Streuwinkelbereich bei einer optimalen
Abbildungsleistung besonders vorteilhaft ist. Darüber hinaus werden bei einem derartigen
Abbildungssystem die oben beschriebene Linsen-/Abbildungsfehler minimalisiert.
[0012] Was die Anordnung der Irisblende zur Änderung des Lichtkreisdurchmessers gegenüber
den weiteren Elementen des Bedienungsteils betrifft, so hat sich aufgrund umfangreicher
Versuche gezeigt, daß sie nicht als erstes abzubildendes Element des Bedienungsteils
dicht benachbart zu dem zweiten Linsenglied angeordnet sein sollte. Abgesehen hiervon
sind jedoch rein prinzipiell die unterschiedlichsten Anordnungen denkbar. Eine vorteilhafte
Ausführungsform sieht folgende Anordnung hinter dem Kondensorsystem vor: Gobo-Einschubfach,
Irisblende, Blendenschiebersatz. Diese Anordnung hat nicht nur den Vorteil, daß insbesondere
die Randbereiche der Irisblende vollständig ausgeleuchtet werden. Vorteilhaft ist
es insbesondere auch, daß die leicht konvertierend verlaufenden Lichtstrahlen den
Blendenschiebersatz derart durchdringen, daß die freie Lichtdurchtrittsöffnung im
Blendenschiebersatz kleiner gehalten werden kann. Dadurch kann das Außenmaß des Blendenschiebersatzes
- gerechnet von Blendenschiebergriff zu Blendenschiebergriff bei aufgezogenen Blendenschiebern
- kleiner werden. Dies hat insbesondere den konstruktiven Vorteil, daß die Blendenschieber
im aufgezogenen Zustand und bei hängend montiertem und nach unten geneigtem Scheinwerfer
nicht am Scheinwerferbügel anstoßen und damit der Scheinwerferbügel in seiner Breite
kleiner sein kann, was den Scheinwerfer handlicher und besser bedienbar macht.
[0013] Eine andere, vorteilhafte Ausführungsform sieht folgende Anordnung von Irisblende,
Gobo-Einschubfach, Blendenschiebersatz im Strahlengang hinter dem Kondensorsystem
vor: Irisblende, Blendenschiebersatz, Gobo-Einschubfach. Dies hat insbesondere den
Vorteil, daß beispielsweise bei einer reduzierten Leistungsaufnahme des lichterzeugenden
Elements z.B. ein lichtempfindliches Papier in das Gobo-Einschubfach eingeschoben
werden kann und hierdurch sich die durch die im Strahlengang vor dem Gobo-Einschubfach
angeordneten Elemente erzeugte Kontur mittels des lichtempfindlichen Papiers fixieren
und anschließend auf ein Blech übertragen läßt, welches als feste Blende bei Einsatz
des Scheinwerfers, z.B. während der Theateraufführung in das Gobo-Einschubfach eingesetzt
wird.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß am Blendenschiebersatz ein
weiteres Aufnahmefach vorgesehen ist, in welches eine auswechselbare Irisblende oder
ein Gobo-Halter mit einem Gobo oder einer Zierlochblende einschiebbar sind. Hierbei
wird davon ausgegangen, daß der Blendenschiebersatz entweder im Zusammenwirken mit
der Focussierung auf eine Irisblende oder auch eine Gobo-Projektion zum Einsatz kommen.
Wegen der unmittelbaren Nähe der Blendenschieber zur Irisblende bzw. zum Gobo ergibt
sich eine gute Schärfe des projizierten Motivs und der abgeschobenen Kontur. Besonders
vorteilhaft ist es, daß die hochtemperaturbelastete Irisblende bei einer Beschädigung
ausgewechselt werden kann, ohne daß das Bedienungsteil demontiert werden muß.
[0015] Rein prinzipiell können die unterschiedlichsten Brechkraftverhältnisse in Betracht
kommen.
[0016] Vorzugsweise wird das Brechkraftverhältnis jedoch abhängig von der Gestalt und der
Leuchtdichte des lichterzeugenden Elements des Scheinwerfers gewählt.
[0017] Dabei variiert die Größe des Brechtkraftverhältnisses abhängig von der Gestalt und
der Leuchtdichte des lichterzeugenden Elements, das beispielsweise eine Glühwendel
einer Halogenglühlampe oder ein Lichtbogen einer Xenon-Kurzbogenlampe oder einer Tageslicht-Gasentladungslampe
(Metallhalogenlampe) sein kann, vorzugsweise innerhalb eines der folgenden Intervalle:
größer 2,15 und kleiner 2,45, insbesondere 2,3
größer 2,35 und kleiner 2,65, insbesondere 2,5
größer 2,65 und kleiner 2,95, insbesondere 2,8.
[0018] Hinsichtlich der Ausbildung der beiden Linsenglieder sind die unterschiedlichsten
Ausführungsformen denkbar.
So können beispielsweise beide Linsenglieder eine oder mehrere Linsen mit sphärischen
Flächen umfassen.
[0019] Eine andere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß das erste und/oder das zweite
Linsenglied eine oder mehrere Linsen mit asphärischen Flächen umfassen.
[0020] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß das erste und/oder
das zweite Linsenglied Kombinationen aus einer oder mehreren Linsen mit sphärischen
und asphärischen Flächen umfassen.
[0021] Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform weist das erste und/oder das zweite
Linsenglied einen vom Mittelpunkt zum Rand hin sich ändernden, beispielsweise abnehmenden
oder zunehmenden Brechzahlverlauf auf.
[0022] Durch diese Wahl der Linsenglieder werden die durch Linsen-/Abbildungsfehler entstehenden
störenden Effekte besonders wirkungsvoll minimiert.
[0023] Auf diese Weise ist es möglich, die Linsen auf einen Scheinwerfertubus anzupassen,
der in der Regel rechteckig oder quadratisch ist. Dies ist eine Folge davon, daß die
Lichtquellen in den meisten Fällen entweder einen langgestreckten Lichtbogen oder
eine quadratische bzw. rechteckige Glühwendel aufweisen. Die Lichtquellenform erscheint
in unscharfer Form im Bereich des ersten Linsengliedes im Scheinwerfertubus als Bild,
wobei gewissen Randbereiche einer kreisförmigen Linse eine lediglich geringe Leuchtdichte
aufweisen. Da nun der Querschnitt des Scheinwerfertubus möglichst kleingehalten werden
soll, ist es vorteilhaft, ihm z.B. ein quadratisches bzw. rechteckiges Linsenglied
einzubeschreiben.
[0024] Von besonders großem Vorteil ist es, daß die beiden Linsenglieder derart gegeneinander
verschiebbar sind, daß sie im maximal verschobenen Zustand sehr dicht, benachbart
zueinander angeordnet sind. Hierdurch wird bei einer optimalen Abbildungsleistung
ein sehr großer Streuwinkelvariationsbereich, der definiert ist als das Verhältnis
von maximalem Streuwinkel zu minimalem Streuwinkel, möglich. Ein solcher Streuwinkelvariationsbereich
konnte insbesondere bei den oben beschriebenen, aus dem Stand der Technik bekannten
Abbildungssystemen bisher nicht erreicht werden. Durch das erfindungsgemäße Abbildungssystem
sind Streuwinkelvariationsbereiche von 1 : 3 und mehr zu erreichen unter Beibehaltung
von relativ guten Abbildungseigenschaften des Abbildungssystems. Dabei werden Abbildungsfehler
minimalisiert.
[0025] Bei mehrlinsigen Systemen können dabei die Linsen unterschiedliche technische bzw.
optische Gläser aufweisen.
[0026] Die Linsenglieder können auf die unterschiedlichste Art und Weise, beispielsweise
manuell, gegeneinander verschoben werden. Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
sieht vor, daß die beiden Linsenglieder von einem von einer Steuerschaltung angesteuerten
Motor gegeneinander verschiebbar sind.
[0027] Vorteilhafterweise ist auch die Irisblende von einem von einer Steuerschaltung angesteuerten
Motor öffen- und schließbar.
[0028] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind Gegenstand
der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele.
[0029] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines ersten, von der Erfindung Gebrauch machenden Ausführungsbeispiels
eines, in einem Scheinwerfer der Bühnen-/Studiotechnik verwendeten Abbildungssystems;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines zweiten, von der Erfindung Gebrauch machenden
Ausführungsbeispiels eines, in einem Scheinwerfer der Bühnen-/Studiotechnik verwendeten
Abbildungssystems und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines dritten, von der Erfindung Gebrauch machenden
Ausführungsbeispiels eines, in einem Scheinwerfer der Bühnen-/Studiotechnik verwendeten
Abbildungssystems.
[0030] Wie aus den Figuren hervorgeht, umfaßt ein Scheinwerfer für die Bühnen-/Studiotechnik
einer z.B. Tageslicht-Gasentladungslampe 10, beispielsweise eine Xenon-Kurzbogenlampe,
oder auch eine Halogen-Glühlampe, mit einem Hohlspiegel 11 zur Lichtbündelung, einem
Kondensor mit zwei Kondensorlinsen 21, 22 und einem Abbildungssystem 30 mit einem
ersten, dem Beleuchtungsort zugewandten Linsenglied 31, einem zweiten, dem Beleuchtungsort
abgewandten und der Lampe 10 zugewandten zweiten Linsenglied 32, wobei das erste und
das zweite Linsenglied 31, 32 derart verschieblich sind, daß ihr Abstand veränderbar
ist, eine Irisblende 33, ein Gobo-Einschubfach 34, welches das Einschieben unterschiedlicher
Effektblenden ermöglicht, und einen Blendenschiebersatz 35.
[0031] Die aus dem Kondensorsystem 20 austretenden Lichtstrahlen sind leicht konvergent.
Um eine Ausleuchtung der Irisblende 33 und einen starken Beleuchtungsstärkeabfall
zum Blendenrand zu vermeiden, ist wie in Fig. 1 dargestellt, vorgesehen, daß die Irisblende
33 zwischen dem Gobo-Einschubfach 34 und dem Blendenschiebersatz 35 angeordnet ist.
[0032] Darüber hinaus kann die Irisblende 33 - wie in Fig. 2 dargestellt - auch direkt hinter
dem Kondensorsystem 20 angeordnet werden. Daraufhin folgt der Blendenschiebersatz
35 und das Gobo-Einschubfach 34.
[0033] Schließlich kann die Irisblende 33 auch benachbart in einem dafür vorgesehenen Aufnahmefach
des Blendenschiebersatzes 35 angeordnet sein (Fig. 3), welches aber auch statt der
Irisblende 33 den Gobohalter 34 mit einem Gobo oder mit einer Zierlochblende aufnehmen
kann.
[0034] Im Strahlengang des Abbildungssystems 30 ist darüber hinaus in den meisten Fällen
eine an sich bekannte manuell oder ansteuerbar motorisch bedienbare Verdunkelungseinrichtung
40 vorgesehen, die insbesondere bei Gasentladungslampen, deren Helligkeit nicht beliebig
variiert werden kann, eine kontinuierliche Abdunkelung ermöglicht. Statt dieser Verdunklungseinrichtung
40 kann zur Helligkeitssteuerung am vorderen Tubusende - also vor dem ersten Linsenglied
31 im Tubus - festmontiert eine an sich bekannte manuell oder ansteuerbar motorisch
bedienbare Jalousie 50 mit beweglichen Lamellen angeordnet werden. Durch diese Jalousie
wird eine durch das Einbringen der Verdunkelungseinrichtung 40 innerhalb des Abbildungsstrahlenganges
bewirkte Reduzierung des max. Streuwinkels des Scheinwerfers vermieden.
[0035] Um mit dem Abbildungssystem 30 eine möglichst große Variation des Streuwinkelbereichs
bei optimaler Abbildungsleistung zu erzielen, weist das zweite Linsenglied 32 eine
Brechkraft auf, die größer oder gleich dem Zweifachen und kleiner oder gleich dem
Dreifachen der Brechkraft des ersten Linsenglieds 31 ist.
[0036] Das Brechkraftverhältnis hängt dabei von der Leuchtdichte und der Gestalt des lichterzeugenden
Elements, z.B. des Lichtbogens einer Gasentladungslampe oder der Glühwendel einer
Glühlampe, ab. Bei Verwendung beispielsweise einer Halogen-Glühlampe mit 1,2 kW Leistung
liegt das Brechkraftverhältnis, welches z.B. einen Streuwinkelvariationsbereich von
3 : 1 ermöglicht, bei 2,3. Bei einer Halogen-Glühlampe mit 2,5 kW, welche eine Glühwendel
mit größerer Leuchtdichte aufweist, ist das Brechkraftverhältnis 2,5 : 1 und bei einer
Halogen-Glühlampe von 5 kW ergibt sich ein Brechkraftverhältnis von ca. 2,8 : 1. Die
Linsen der beiden Linsenglieder weisen dabei einen freien Durchmesser von ca. 150
mm bis zu ca. 250 mm auf.
[0037] Um einen möglichst großen Streuwinkelvariationsbereich bereich, d.h. ein möglichst
großes Verhältnis von maximalem Streuwinkel zu minimalem Streuwinkel, zu erzielen,
ist deshalb vorgesehen, daß die Linsenglieder 31, 32 derart relativ zueinander verschiebbar
sind, daß beide Linsenglieder im maximal verschobenen Zustand möglichst dicht benachbart
zueinander angeordnet sind. Bei Verwendung von Halogen-Glühlampen können sich die
beiden Linsenglieder bis auf ca. 2 bis 5 mm annähern.
[0038] Da - wie oben bereits erwähnt - bei Gasentladungslampen die Helligkeit nicht voll
ausgesteuert werden kann, ist zwischen beiden Linsengliedern im Tubus des Abbildungssystems
an einer vorgegebenen Stelle die Verdunkelungseinrichtung 40, z.B. in Form von mechanischen
Blenden, wie z. B. Irisblenden oder andere Ausführungen von Blenden, angeordnet. Durch
diese in dem Tubus des Abbildungssystems angeordnete Verdunkelungseinrichtung 40 wird
die minimalste Annäherung der beiden Linsenglieder begrenzt. Eine Annäherung der beiden
Linsenglieder 31, 32 ist in diesem Falle nur bis auf ca. 30 mm möglich.
[0039] Durch den großen Verschiebungsweg der beiden Linsenglieder 31, 32 wird in Verbindung
mit der Brechkraftverteilung der beiden Linsenglieder 31, 32 ein besonders großer
Streuwinkelbereich bei optimaler Abbildungsqualität ermöglicht.
[0040] Die beiden Linsenglieder 31, 32 können beispielsweise eine oder mehrere Linsen mit
spährischen Flächen oder Linsen mit asphärischen Flächen oder auch Kombinationen aus
diesen aufweisen.
[0041] Darüber hinaus kann das zweite Linsenglied 32 vorteilhafterweise auch einen vom Mittelpunkt
zum Rand der Linse/Linsen hin sich ändernden, beispielsweise abnehmenden Brechkraftverlauf
aufweisen.
[0042] Zur Anpassung der Linsenglieder auf bestimmte Scheinwerfertuben können die Linsen
der Linsenglieder rechteckig oder quadratisch ausgebildet sein. Diese Ausbildung des
Scheinwerfertubus sowie der Linsen der Linsenglieder trägt dem Umstand Rechnung, daß
die Lichtquellen in den meisten Fällen entweder einen langgestreckten Lichtbogen oder
eine quadratische bzw. rechteckige Glühwendel aufweisen. Da die Lichtquellenform im
unscharfen Formenbereich des ersten Linsengliedes im Scheinwerfertubus als Bild erscheint
und gewisse Randbereiche einer kreisförmigen Linse dabei lediglich eine geringe Leuchtdichte
aufweisen würden, andererseits aber der Querschnitt des Scheinwerfertubus möglichst
klein gehalten werden soll, ist es vorteilhaft, dem Scheinwerfertubus ein quadratisches
bzw. rechteckiges Linsenglied einzubeschreiben.
[0043] Die beiden Linsenglieder 31, 32 können einerseits manuell gegeneinander verschoben
werden. Es ist aber auch möglich, daß sie motorisch gegeneinander verschoben werden,
wobei die Motoren von einer Steuerschaltung angesteuert werden (nicht dargestellt).
1. Abbildungssystem (30) mit veränderbarer Brennweite für einen Scheinwerfer der Bühnen-/Studiotechnik,
umfassend ein erstes, einem Beleuchtungsort zugewandtes Linsenglied (31) und ein dem
Beleuchtungsort abgewandtes, einem lichterzeugenden Element zugewandtes zweites Linsenglied
(32), wobei das erste und zweite Linsenglied gegeneinander verschiebbar sind, sowie
eine zwischen einem Kondensorsystem (20) und dem zweiten Linsenglied (32) im Strahlengang
angeordnete Kombination aus einer Irisblende (33), einem Blendenschiebersatz (35)
und einem Gobo-Einschubfach (34), gekennzeichnet durch die Merkmale:
- das zweite Linsenglied (32) weist eine Brechkraft auf, die größer oder gleich dem
Zweifachen und kleiner oder gleich dem Dreifachen der Brechkraft des ersten Linsenglieds
(31) ist,
- die Irisblende ist nicht als erstes abzubildendes Element des Bedienungsteils dicht
benachbart zu dem zweiten Linsenglied angeordnet.
2. Abbildungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Irisblende (33)
das Gobo-Einschubfach (34) und der Blendenschiebersatz (35) hinter dem Kondensorsystem
(20) im Strahlengang folgende Anordnung aufweisen: Gobo-Einschubfach (34), Irisblende
(33), Blendenschiebersatz (35).
3. Abbildungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Irisblende (33),
das Gobo-Einschubfach (34) und der Blendenschiebersatz (35) im Strahlengang hinter
dem Kondensorsystem (20) folgende Anordnung aufweisen: Irisblende (33), Blendenschiebersatz
(35), Gobo-Einschubfach (34).
4. Abbildungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Blendenschiebersatz
(35) ein weiteres Aufnahmefach vorgesehen ist, in welches eine auswechselbare Irisblende
(33) oder ein Gobo-Einschubfach (34) einschiebbar sind.
5. Abbildungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Größe des Brechkraftverhältnisses innerhalb eines der folgenden Intervalle variiert:
- größer 2,15 und kleiner 2,45, insbesondere 2,3,
- größer 2,35 und kleiner 2,65, insbesondere 2,5,
- größer 2,65 und kleiner 2,95, insbesondere 2,8.
6. Abbildungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste und/oder das zweite Linsenglied Linsen mit sphärischen Flächen umfaßt.
7. Abbildungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste und/oder das zweite Linsenglied (31, 32) Linsen mit asphärischen Flächen umfaßt.
8. Abbildungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste und/oder das zweite Linsenglied (32) einen vom Mittelpunkt zum Rand
hin sich ändernden Brechzahlverlauf aufweist.
9. Abbildungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Linsenglieder derart gegeneinander verschiebbar sind, daß die beiden
Linsenglieder (31, 32) im maximal verschobenen Zustand sehr dicht benachbart zueinander
angeordnet sind.
10. Abbildungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Linsenglieder (31, 32) von einem von einer Steuerschaltung angesteuerten
Motor gegeneinander verschiebbar sind.
11. Abbildungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Irisblende von einem von einer Steuerschaltung angesteuerten Motor öffen-
und schließbar ist.