[0001] Die Erfindung betrifft Stabglühkerzen mit elektrischer Ansteuerung zur Ionenstrommessung,
Taktung und zur Sensorfunktionallisierung.
[0002] Es ist bekannt, konventionelle Glühkerzen mit externem konventionellen Steuergerät
zu betreiben; hierdurch kann die Funktion einer üblichen Stabglühkerze über das eigentliche
Glühen hinaus auf Ionenstrommessung und/oder auf Sensorenfunktionen erweitert werden;
dadurch werden weitere Anschlüsse, beispielsweise aufwendige Steckanschlüsse mit mehrpoligem
Koaxialstecker zur Ansteuerung nötig; Folgeschwierigkeiten ergeben sich aus der Verlegung
der zusätzlichen Leitungen, da beispielsweise die Masseleitung von jeder Glühkerze
mit verlegt werden muß. Hierbei sind die engen Platzverhältnisse im Motorraum überaus
erschwerend; gleichzeitig tritt erhöhte Gefahr des Auftretens von Übergangswiderständen
sowie von Spannungsverlust durch die notwendige Länge der Kabel auf.
Schließlich können konventionelle Glühkerzen mit konventionellem Steuergerät nicht
ohne weiteres an Bordnetzen höherer Spannung (z.B. 42 Volt) betrieben werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, die aus dem Stand der Technik bekannten und aufgeführten
Nachteile zu überwinden; insbesondere gilt es auch im Fall einer massefreien Glühkerze,
beispielsweise zur Ionenstrommessung eine Masseleitung zurück zum Steuergerät entbehrlich
zu machen; gleichermaßen soll eine für Bordnetzspannung von beispielsweise 14 Volt
ausgelegte Glühkerze an einer Bordnetzspannung von beispielsweise 42 Volt betrieben
werden können; gleichzeitig soll der Glühkerzenanschluß in bekannter Weise erhalten
bleiben, insbesondere das einpolige Stecksystem; schließlich soll ermöglicht werden,
den Strompfad zum Betrieb der Glühkerze zur Weiterleitung von Sensorsignalen zu benutzen.
Hierbei soll der Aufbau der Glühkerze so ausgelegt sein, daß eine kostengünstige Serienfertigung
auf den existierenden Anlagen möglich ist, wobei dem Zusammenbau ähnlicher Bauteile
mit weitgehend gleichen Verfahren unter Beibehaltung der Taktzeit besondere Bedeutung
zukommt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Glühkerze gemäß Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Ansprüchen 2 bis
6.
[0005] Die Glühkerze gemäß der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich von konventionellen
Glühkerzen dadurch, daß in der neuen Glühkerze ein elektronisches Bauteil integriert
ist, in dem Schaltkreise unterschiedlichster Art realisiert sein können.
[0006] Durch diese in der Kerze integrierte Elektronik kann beispielsweise bei der Anwendung
als Ionenstromkerze (isolierter Aufbau zwischen konventionellem Heizstab und Motormasse;
z.B. Zylinderkopf) die für einen Betrieb sonst notwendige Masserückleitung zum Steuergerät
entfallen, indem über die anliegende Spannung entschieden wird, ob gemessen werden
soll (Isolierung gegen Masse) oder Glühbetrieb gewünscht wird (Überbrückung der Isolierung
innerhalb der Glühkerze und damit Masseschluß).
[0007] Außerdem kann mit Hilfe des integrierten Schaltkreises beispielsweise auch eine periodes
Durchschalten bzw. Sperren des Strompfades geschehen z.B. um eine für z.B. 11 V Betriebsspannung
ausgelegte Glühkerze, bzw. für diese Spannung ausgelegtes Heiz- / Regelelement, auch
an höheren Bordnetzspannungen zu betreiben. Durch das periodische Schalten wird dann
eine Spannung erzeugt, die in ihrem Effektivwert wieder der Nennbetriebsspannung der
Auslegung entspricht.
[0008] Weiterhin kann z.B. auch eine Schaltung in der Art realisiert werden, daß ein in
die Glühkerze integrierter Sensor über denselben Versorgungsanschluß der Heiz- bzw.
Regelelemente versorgt bzw. das Meßsignal abgegriffen werden kann.
[0009] Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert.
Figur 1 ist die schematische Wiedergabe einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Glühkerze in teilweisem Längsschnitt mit Querschnitten B-B, A-A und die -D;
Figur 2 ist ein teilweiser Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Steckanschluß,
gegenüber Figur 1 um 90° gedreht, mit einer Querschnittswiedergabe C-C;
Figur 3 ist ein Schaltbild zur Taktung.
[0010] Im folgenden wird anhand der Figuren eine Glühkerze mit Isolation zwischen Heizstab
und Motormasse, beispielsweise zur Anwendung zur Ionenstrommessung, beschrieben; als
Heizstäbe sind die vorbekannten Heizstäbe geeignet, wie beispielsweise solche mit
Metallglührohr oder Glührohr (zumindest teilweise) aus leitfähiger Keramik u.ä..
[0011] Der Heizstab (1) kann auf vorhandenen Serieneinrichtungen gefertigt werden, dies
gilt auch für den Zapfen (1.1), welcher den späteren Kontakt zum Steckanschluß (4)
herstellt.
[0012] Heizstab (1) kann in den Körper (3) wie bisher eingepreßt werden. Die Isolierschicht
(2) kann entweder am Körper (3) oder am Heizstab (1) aufgebracht sein. Diese Einheit
kann komplett automatisch montiert und auf Funktion geprüft werden.
[0013] Das Isolierrohr (15) dient als Berührschutz und als Bremse für die Umspritzmasse
(16) und wird als nächster Arbeitsschritt zwischen Heizstab und Körper eingepreßt.
Das Material ist vorzugsweise ein temperaturbeständiger Kunststoff.
[0014] Der Steckanschluß (4) ist im Anschlußbereich identisch zu bisherigen Ausführungen.
Entsprechend weist er anschlußseitig einen Steckerpin mit oder ohne Gewinde auf.
[0015] Im vorderen Bereich besitzt der Steckanschluß (4) eine Aussparung als Montageplattform
(4.1) für den Keramikträger (5), auf welchem das elektronische Bauteil (6) vormontiert
ist. Diese beiden Bauteile zusammen werden auf den
Steckanschluß (4) im Bereich der Montageplattform (4.1) vorzugsweise durch Kleben
aufgebracht. Als weitere Baueinheit können die Stromschienen (11) und (12) von einem
Kunststoffgehäuse (13) umspritzt werden und als kompl. Bauteil auf den Steckanschluß
(4) aufgepreßt werden. Damit das Bauteil lagerichtig montiert werden kann, sind ein
Verdrehschutz (13.1) und der Längenanschlag (13.2) vorgesehen.
[0016] Die Anschlüsse auf dem elektronischen Bauteil - z.B. Versorgungsspannungsanschluß
(7), Anschluß zum Glührohr (8) und Masse-Anschluß (9) - werden vorzugsweise mit dem
Bondverfahren mit den jeweiligen Kontaktteilen Steckanschluß (4), Stromschiene für
Glührohr (11) und Stromschiene zu Körper (12) verbunden.
[0017] Diese Einheit wird nun beispielsweise mit einem Harz (14) zur Stabilisierung vergossen.
[0018] Dieses komplettierte Bauteil Stecker (4) mit Elektronik etc. kann als schüttgutfähiges
Bauteil zur Endmontage angliefert werden.
[0019] Der Steckanschluß (4) besitzt eine Bohrung (4.2) in axialer Richtung, in welcher
der Zapfen (1.1) vom Heizstab eingepreßt wird und den elektrischen Kontakt zum Innenpol
(1.2) vom Heizstab (1) herstellt.
[0020] Des weiteren werden die Stromschiene (11) mit dem Glührohr (1.3) und die Stromschiene
(12) mit dem Körper (3) verbunden.
[0021] Diese Einheit, Heizstab (1) mit Körper (3) und dem Steckanschluß (4) wird in ein
Spritzwerkzeug eingelegt und mit Umspritzung (16) z.B. mit PA 6.6 umspritzt.
[0022] Die Umlaufende Nut (17) am Körper (3) dient als zusätzlicher Formschluß zur sichereren
Krafteinleitung in die Umspritzung (16).
Beispiel 1: Massekontaktierung im Glühbetrieb einer Glühkerze mit elektrisch isoliertem Heizstab
zur Ionenstrommessung:
[0023] Bekannt ist, für den Betrieb einer Glühkerze mit isoliertem Heizstab ausser der Stromzuleitung
(Plus-Kontakt) auch die Masseleitung zurück zum Steuergerät oder zu einem anderen
Massepunkt vorzusehen. Dies bedeutet praktisch doppelten Verkabelungsaufwand mit entsprechenden
Verlusten und Fehlermöglichkeiten.
[0024] Die Glühkerze gemäß Erfindung kann nun z.B. mit Hilfe der integrierten Elektronik
aufgrund der anliegenden Spannung am Anschluß entscheiden, ob Glühbetrieb gewünscht
wird (anliegende Spannung z.B. kleiner 16 V) oder ob ein Ionenstrom gemessen werden
soll (anliegende Spannung z.B. größer 20 V). Im Falle
des Glühbetriebes schaltet dann die Elektronik z.B. das Glührohr mit dem Glühkerzenkörper
kurz, womit der für den Betrieb notwendige Masseschluß gegeben ist. Im anderen Fall
der Ionenstrommessung wird diese Verbindung getrennt, so daß das in den Brennraum
des Motors ragende Teil von diesem elektrisch isoliert ist und somit als Elektrode
fungieren kann. Der fließende Strom (z.B. über die Glühkerze und die Ionen im Brennraum
zur Masse, z.B. Zylinderkopf) kann dann über den gleichen Anschluß im Steuergerät
abgegriffen und als Meßsignal weiterverarbeitet werden.
Beispiel 2: Betrieb einer für eine bestimmte Spannung ausgelegtes Heizelement an höherer Spannung:
[0025] Mittels der integrierten Elektronik kann durch periodisches Schalten eine anliegende
Spannung so getaktet werden, daß der Effektivwert der Ausgangsspannung der Nennspannung
der Glühkerze entspricht. Dadurch ist eine Neuauslegung für höhere Spannungen nicht
notwendig. Dies hat den weiteren Vorteil, daß die sonst für höhere Spannungen ausgelegten
Glühelemente notwendigen geringeren Querschnitte vermieden werden können, die einen
negativen Einfluß auf die Lebensdauer der Glühkerze haben (Figur 3).
Beispiel 3: Abwechselndes Aufschalten eines Sensorsignales und der Betriebsspannung auf den Glühkerzenanschluß:
[0026] Mittels der integrierten Elektronik kann das Signal eines in die Glühkerze integrierten
Sensors auf den Anschluß zum Betrieb der Glühkerze gelegt werden, womit ein separater
Anschluß vermieden wird. Zum intermittierenden Messen / Betreiben, kann z.B. die Fallunterscheidung,
ähnlich wie im Beispiel 1 beschrieben, greifen.
[0027] Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist das System Glühkerze-Elektronik 6-Anschlußstecker
4 modular aufgebaut: Zum einen kann Anschlußstecker 4 mit integrierter Elektronik
6 zum Zusammenstecken mit dem Glühkerzenkörper 3 mit Heizstab 1 ausgebildet sein (zweiteilige
Ausführung). Zum anderen kann das elektronische Bauteil 6 mit einem Aufsteckanschluß
zum Anschlußstecker 4 und einem Aufsteckanschluß zum Glühkerzenkörper 3 mit Heizstab
1 versehen und durch Zusammenstecken mit Anschlußstecker 4 und Körper 3 mit Heizstab
1 verbunden sein (dreiteilige Ausführung).
[0028] Durch die erfindungsgemäße Integration der Steuerelektronik in die Glühkerze werden
die eingangs aufgezählten Nachteile aus dem Stand der Technik überwunden. Das erfindungsgemäße
Steckerkonzept erlaubt automatische Serienfertigung auf
existierenden Anlagen, wobei die einzelnen Baukomponenten schüttgutfähig sind,
was für die Massenproduktion und Lagerung überaus vorteilhaft ist. Durch Vermeidung
zusätzlicher Leitungen ist das erfindungsgemäße System weniger fehleranfällig, wobei
insbesondere Übergangswiderstände und Spannungsverluste durch Kabellänge vermieden
werden. Gleichzeitig werden die Normabmessungen von Glühkerzen (Schlüsselweite) nicht
überschritten, so daß keine Sonderwerkzeuge zur Glühkerzenmontage erforderlich sind;
die erfindungsgemäßen Glühkerzen können auch an Steuergeräten ohne Ionenstromelektronik
betrieben werden.
1. Glühkerze mit einem Heizstab mit innenliegender Heizwendel und ggf. mindestens einer
Regelwendel, wobei der Heizstab vom Glühkerzenkörper isoliert ist und mit einem Steck-
oder Schraubanschluß zur Versorgungsspannung, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckanschluß
(4) ein elektronisches Bauteil (6), vorzugsweise einen Chip, mit Anschluß (7) zur
Versorgungsspannung, mit Anschluß (8) zum Glührohr (1.3) und Anschluß (9) zum Körper
(3) aufweist, und wobei das elektronische Bauteil (6) als Regel-/Steuerelement der
Funktionen der Glühkerze zum Heizen oder zum Messen des Ionenstroms im brennraumseitigen
Bereich des Heizstabes (1) ausgelegt ist.
2. Glühkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckanschluß (4) eine
Montageplattform (4.1) aufweist, auf der das elektronische Bauteil (6) auf einem Keramikträger
(5) fixiert ist.
3. Glühkerze nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Glührohranschluß
(8) über eine Stromschiene (11) mit dem Glührohr (1.3) und der Körperanschluß (9)
über eine Stromschiene (12) mit dem Glühkerzenkörper (3) verbunden ist.
4. Glühkerze nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Steckanschluß (4) eine Bohrung (4.2) in axialer Richtung aufweist, in die der
Zapfen (1.1) des Heizstabes (1) eingreift und den elektrischen Kontakt zum Innenpol
(1.2) des Heizstabes (1) herstellt.
5. Glühkerze nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steckanschluß (4), als schüttgutfähiges Bauteil vorgefertigt, mit dem vorgefertigten
Heizstab (1) mit Glühkerzenkörper (3) unter Ausbildung der genannten Kontaktverbindungen
zusammengefügt ist.
6. Steckanschluß für Glühkerzen, dadurch gekennzeichnet, daß er ein elektronisches Bauteil
(6), vorzugsweise einen Chip mit Anschluß (7) zur Versorgungsspannung, mit Anschluß
(8) zum Glührohr (1.3) und Anschluß (9) zum Körper (3) aufweist, und wobei das elektronische
Bauteil (6) als Regel-/Steuerelement der Funktionen der Glühkerze zum Heizen oder
zum Messen des Ionenstroms im brennraumseitigen Bereich des Heizstabes (1) ausgelegt
ist.