[0001] Die Erfindung betrifft eine Kleingasturbine mit einer Radial- oder Slinger-Brennkammer
sowie mit einem der Radial- oder Slinger-Brennkammer vorgelagerten Radialverdichter
oder Diagonalverdichter und einem mit diesem über eine in Axialrichtung verlaufende,
über zumindest ein Wälzlager gelagerte Rotorwelle verbundenen Turbinenteil, wobei
der Brennstoff durch ein im Laufrad des Radialverdichters / Diagonalverdichters vorgesehenes
Förderrohr in ein im verdichternahen Bereich der Brennkammer liegendes Kreuzungsteil
der Rotorwelle gelangt und über in diesem im wesentlichen in Radialrichtung verlaufende
Zulieferbohrungen der Brennkammer zugeführt wird, und wobei im oder stromauf des Kreuzungsteil(es)
ein den Zulieferbohrungen vorgelagerter vom Brennstoff durchströmter Fliehkraftsiphon
vorgesehen ist.
Zum technischen Umfeld wird neben der US 5,526,640 insbesondere auf die nicht vorveröffentlichte
deutsche Patentanmeldung 198 46 976 verwiesen.
[0002] Bei einer Radial-Brennkammer mit den oben genannten Merkmalen, die üblicherweise
auch als Slinger-Brennkammer bezeichnet wird, wird der Brennstoff durch eine konzentrisch
zur Drehachse des Radialverdichters (unter diesen Begriff sollen im weiteren auch
die sog. Diagonalverdichter fallen) oder der Rotorwelle verlaufende Bohrung im Verdichter-Laufrad
oder durch ein darin vorgesehenes Förderrohr zur Brennkammer geleitet. Dabei fließt
aufgrund der Drehbewegung der Rotorwelle bzw. des Verdichter-Laufrades infolge der
dadurch entstehenden Fliehkräfte der Brennstoff als dünner Film entlang der Wandung
der Bohrung oder des Förderrohres bis direkt unter die Primärzone der Brennkammer
Dort wird er im bekannten Stand der Technik durch eine geeignete Abrisskante oder
durch einzelne radial angeordnete Düsen in die Primärzone der Brennkammer abgespritzt.
[0003] Um den Druckunterschied zwischen der Brennkammer und der zu Beginn des Förderrohres
liegenden Brennstoff-Einspritzstelle auszugleichen, muß eine geeignete Dichtung oder
auch Fördervorrichtung zwischen diesen genannten Stellen angeordnet sein. Diese Funktion
kann ein sog. Fliehkraftsiphon, der als hydraulische Dichtung wirkt und bspw. in der
eingangs letztgenannten Schrift gezeigt ist, übernehmen. Mit einem derartigen System
kann der Brennstoff vorteilhafterweise nahezu drucklos in das Förderrohr eingebracht
werden, so daß hierfür eine äußerst klein dimensionierte Brennstoffpumpe zum Einsatz
kommen kann.
[0004] Ein kritisches Bauteil stellt bei derartigen Kleingasturbinen insbesondere das turbinenteilseitige
Wälzlager für die Rotorwelle dar, da sich dieses im sehr heißen Bereich zwischen der
Brennkammer und der Turbinenscheibe des Turbinenteils befindet. Dieses Wälzlager muß
daher gekühlt und geschmiert werden. Da nun derartige Kleingasturbinen sehr kostengünstig
aufgebaut sein müssen, wird üblicherweise der Brennstoff als Schmier- und Kühlmittel
verwendet, um kein eigenständiges Schmierölsystem erforderlich zu machen. Allerdings
wird dann wieder eine Hochdruck-Brennstoffpumpe benötigt, mit Hilfe derer eine Brennstoff-Teilmenge
zu Schmier- und Kühlzwecken in das oder die Wälzlager eingespritzt werden kann.
[0005] Maßnahmen aufzuzeigen, mit Hilfe derer auch bei einer Kleingasturbine ohne Hochdruck-Brennstoffpumpe
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 eine Schmierung bzw. Kühlung des turbinenteilseitigen
Wälzlagers mit Brennstoff möglich ist, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß vom Fliehkraftsiphon brennkammerseitig
und dabei stromauf der Zulieferbohrungen ein Kapillarrohr abzweigt, über welches eine
Brennstoff-Teilmenge dem turbinenteilseitigen Wälzlager zugeführt wird. Vorteilhafte
Aus- und Weiterbildungen sind Inhalt der Unteransprüche.
[0006] Näher erläutert wird die Erfindung anhand eines in den beigefügten Figuren dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispieles, wobei sämtliche näher beschriebenen Merkmale erfindungswesentlich
sein können. Dabei zeigt
- Fig.1
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Kleingasturbine, in welchem neben der
Brennkammer der Radialverdichter sowie das Turbinenteil mit dem zugeordneten Wälzlager
dargestellt sind,
- Fig.2
- das Brennstoffeinspritzsystem aus Fig.1 mit dem Fliehkraftsiphon und dem davon abzweigenden Kapillarrohr in vergrößerter
Darstellung, sowie
- Fig.3
- den Bereich des turbinenteilseitigen Wälzlagers aus Fig.1 in vergrößerter Darstellung.
[0007] Mit der Bezugsziffer 1 ist eine Slinger-Brennkammer einer Kleingasturbine bezeichnet,
der - wie insbesondere
Fig.1 zeigt - ein Radialverdichter 2 vorgelagert ist. Mit dem Verdichter-Laufrad 2a dieses
Radialverdichters 2 ist über eine in Axialrichtung 3 verlaufende Rotorwelle 4 das
sog. Turbinenteil 5 der Kleingasturbine bzw. genauer die Turbinenscheibe 5a des Turbinenteiles
5 verbunden. Das Verdichter-Laufrad 2a, die Rotorwelle 4 und die Turbinenscheibe 5a
rotieren dabei um die sog. Zentralachse 19 der Kleingasturbine. Hierzu ist die Rotorwelle
4 mittels zweier Wälzlager 35, 36 im in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 37
bezeichneten Gehäuse der Kleingasturbine gelagert. Dabei ist wie ersichtlich ein erstes
Wälzlager 35 im Einströmbereich des Verdichter-Laufrades 2a vorgesehen und wird demzufolge
auch als verdichterteilseitiges Wälzlager 35 bezeichnet, während das zweite stromauf
kurz vor dem Turbinenteil 5 vorgesehene Wälzlager 36 auch als turbinenteilseitiges
Wälzlager 36 bezeichnet wird.
[0008] Der Radialverdichter 2 fördert gemäß Pfeilrichtung 6 einen der Brennkammer 1 zuzuführenden
Luftstrom, der innerhalb dieser zur Verbrennung des desweiteren der Brennkammer 1
zugeführten Brennstoffes benötigt wird. Ein Teil dieses der Einfachheit halber ebenfalls
mit der Bezugsziffer 6 bezeichneten Luftstromes gelangt aufgrund der in den verschiedenen
Zonen der Kleingasturbine vorliegenden unterschiedlichen Druckverhältnisse jedoch
nicht in die Brennkammer 1 hinein, sondern an dieser bzw. an deren dem Radialverdichter
2 zugewandten Stirnwand außenseitig vorbei in den sog. Verdichter-Rückraum 8. Ferner
kann eine geringe Teilmenge von Leckluft aus der Brennkammer ebenfalls in den Verdichter-Rückraum
8 gelangen. Diese beiden sich im Verdichter-Rückraum 8 vermischenden Luftströme werden
dabei generell als Leckluft 6a bezeichnet.
[0009] Der sich rückseitig des Verdichter-Laufrades 2a befindende Verdichter-Rückraum 8
muß folglich belüftet werden, d.h. die Leckluft 6a muß aus dem Verdichter-Rückraum
8 auch wieder abgeführt werden. Dies erfolgt über die zumindest bereichsweise, hier
jedoch vollständig hohl ausgeführte Rotorwelle 4, bzw. genauer über deren Innenraum
4a. Wie ersichtlich ist das vordere dem Verdichter-Laufrad 2a zugewandte Ende der
Rotorwelle 4 flanschartig ausgebildet und stellt dabei ein sog. Kreuzungsteil 4b dar.
Durch dieses flanschartige Kreuzungsteil 4b gehen mehrere (hier bevorzugt über dem
Umfang des Kreuzungsteiles 4b gleichmäßig verteilt drei) Entlüftungsbohrungen 9 hindurch,
die somit eine Verbindung zwischen dem Rotorwellen-Innenraum 4a sowie letztendlich
dem Verdichter-Rückraum 8 herstellen. Im übrigen ist über dieses flanschartige Kreuzungsteil
4b die Rotorwelle 4 mit dem Verdichter-Laufrad 2a drehfest verbunden.
[0010] Nachdem nun also die Leckluft 6a aus dem Verdichter-Rückraum 8 über die Entlüftungsbohrungen
9 im Kreuzungsteil 4b in den Innenraum 4a der Rotorwelle 4 gelangt ist, wird sie aus
diesem über ein im dem Turbinenteil 5 zugewandten Endbereich der Rotorwelle 4 vorgesehenes
Abführrohr 4c, welches die Turbinenscheibe 5a in einer zentralen Austrittsöffnung
10 durchdringt, letztendlich in die Umgebung abgeführt, und zwar genauer über die
hier nicht figürlich dargestellte Schubdüse der Kleingasturbine.
[0011] Über das Kreuzungsteil 4b der Rotorwelle 4 wird jedoch nicht nur die Leckluft 6a
aus dem Verdichter-Rückraum 8 abgeführt, sondern gleichzeitig der in der Brennkammer
1 zu verbrennende Brennstoff der Brennkammer 1 zugeführt. Wie an Kleingasturbinen
mit Slinger-Brennkammern üblich wird nämlich der Brennstoff durch eine konzentrisch
zur Drehachse des Radialverdichters 2 oder der Rotorwelle 4 verlaufende Bohrung 11
im Verdichter-Laufrad 2a bzw. genauer durch ein darin vorgesehenes Förderrohr 12 letztendlich
zur Brennkammer 1 geleitet. Hierzu mündet im hier linksseitigen Anfangabereich des
Förderrohres 12 ein mit einer nicht gezeigten relativ schwach dimensionierten und
insbesondere nicht als Hochdruckpumpe ausgebildeten Brennstoffpumpe, die aus einem
ebenfalls nicht gezeigten Vorratsbehälter den Brennstoff für den Betrieb der Kleingasturbine
fördert, verbundenes Brennstoff-Einspritzröhrchen 13.
[0012] Der hierüber eingebrachte Brennstoff gelangt somit durch das Förderrohr 12 und über
einen im folgenden noch näher erläuterten Fliehkraftsiphon 14 in eine bevorzugt zentral
im Kreuzungsteil 4b der Rotorwelle 4, dabei jedoch abseits der Entlüftungsbohrungen
9 vorgesehene Verteilerkammer 15, von welcher mehrere in Radialrichtung 16 verlaufende
Zulieferbohrungen 17 abzweigen. Über diese ebenfalls im Kreuzungsteil 4b vorgesehenen
Zulieferbohrungen 17, die versetzt zu den Entlüftungsbohrungen 9 angeordnet sind,
so daß sich die Zulieferbohrungen 17 und die Entlüftungsbohrungen 9 nicht schneiden,
kann daher der Brennstoff letztendlich in die Brennkammer 1 gelangen. Bevorzugt sind
dabei drei derartige Zulieferbohrungen 17 gleichmäßig über dem Umfang des Kreuzungsteiles
4b verteilt vorgesehen.
[0013] Bezüglich des im folgenden beschriebenen, zwischen dem Förderrohr 12 sowie der Verteilerkammer
15 vorgesehenen Fliehkraftsiphons 14 wird der Übersichtlichkeit halber insbesondere
auf die vergrößerte Darstellung nach
Fig. 2 verwiesen. Der Sinn dieses Fliehkraftsiphons 14 liegt darin, den Anfangsbereich des
Brennstoffeinspritzsystemes, nämlich das Brennstoff-Einspritzröhrchen 13 sowie das
Förderrohr 12 gegenüber der Brennkammer 1 abzudichten, insbesondere um eine ausgezeichnete
Regelbarkeit des gesamten Brennstoffeinspritzsystemes der Kleingasturbine auch bei
niedrigen Drehzahlen derselben zu gewährleisten und um darüber hinaus die Möglichkeit
eines bei Kleingasturbinen oftmals angestrebten Windmillstarts bestmöglich sicherzustellen.
[0014] Wie
Fig.2 zeigt, gelangt der über das Einspritzröhrchen 13 herangeführte Brennstoff aus dem
Förderrohr 12 austretend abermals unter Fliehkrafteinfluß auf die innere Oberfläche
eines sog. Verteilerkonus 20 und über diesen aufgrund einer im Kreuzungsteil 4b vorgesehenen
Prallplatte 21 entlang derselben über einen zwischen dem freien Ende des Verteilerkonus
20 sowie der Prallplatte 21 vorgesehenen ersten Spaltraum 33 in Radialrichtung 16
nach außen in den Bereich zumindest einer, insbesondere jedoch mehrerer in den Rand
der Prallplatte 21 eingebrachter axialer Nuten 22. Über bzw. durch diese Nuten 22
gelangt der Brennstoff dann entlang der dem Verteilerkonus 20 abgewandten Seite, d.h.
entlang der der Brennkammer 1 zugewandten Seite der Prallplatte 21 in Radialrichtung
16 betrachtet über einen sog. zweiten Spaltraum 34 nach innen, d.h. in Richtung der
Zentralachse 19 in die bereits beschriebene Verteilerkammer 15.
Im übrigen erkennt man in
Fig.2 genauer eine mit der Bezugsziffer 23 bezeichnete Schraubverbindung, über welche das
Verdichter-Laufrad 2a an die Rotorwelle 4 bzw. an das Kreuzungsteil 4b derselben angeflanscht
ist.
[0015] Der Fliehkraftsiphon 14 bzw. genauer die innerhalb dessen auf die darin befindliche
Brennstoffmenge durch die Rotation der Rotorwelle 4 einwirkenden Zentrifugalkräfte
hat/haben zur Folge, daß im zweiten Spaltraum 34 des Fliehkraftsiphons 14 ein gewisser
Brennstoffdruck herrscht, d.h. im zweiten Spaltraum 34 ist der sich darin aktuell
befindende Brennstoff quasi auf einen gewissen Druckwert verdichtet. Diese Tatsache
wird nun in der Weise genutzt, daß aus diesem zweiten Spaltraum 34 eine Teilmenge
von Brennstoff abgezweigt und letztlich dem turbinenteilseitigen Wälzlager 36 zu Schmier-
und Kühlzwecken zugeführt wird.
[0016] Hierzu zweigt vom Fliehkraftsiphon 14 brennkammerseitig und dabei (bezüglich der
Brennstoff-Strömungsrichtung) stromauf der Zulieferbohrungen 17, d.h. vom zweiten
Spaltraum 34 des Fliehkraftsiphons 14, ein Kapillarrohr 38 ab, über welches eine Brennstoff-Teilmenge
dem turbinenteilseitigen Wälzlager 36 zugeführt wird. Der Begriff

Kapillarrohr" verdeutlicht dabei, daß es sich bei dem eine Brennstoff-Teilmenge dem
turbinenteilseitigen Wälzlager 36 zuführenden Element um ein Rohr oder Röhrchen oder
dgl. handelt, in welchem sich eine Durchflußbohrung 38a mit einem relativ geringem
Durchflußquerschnitt befindet. In diesem Zusammenhang sei ausdrücklich darauf hingewiesen,
daß anstelle eines Kapillarrohres (38) auch ein anderes geeignetes Element verwendet
werden kann, welches den gleichen Zweck erfüllt, so bspw. ein Schlauch mit relativ
geringen Durchflußquerschnitt. Alternativ kann auch eine entsprechend dünne (Durchfluß-)Bohrung
(38a) direkt in der Rotorwelle 4 vorgesehen sein, über welche eine Brennstoff-Teilmenge
dem turbinenteilseitigen Wälzlager 36 abzweigend vom zweiten Spaltraum 34 des Fliehkraftsiphons
14 zugeführt wird; auch eine derartige (hier der Einfachheit halber nicht figürlich
dargestellte) Ausführungsform soll unter den Begriff des Kapillarrohres 38 fallen.
[0017] Was nun die Anordnung des hier im Rahmen eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
figürlich dargestellten Kapillarrohres 38 betrifft, so ist dieses eintrittsseitig,
d.h. im Bereich des Fliehkraftsiphons 14, im Kreuzungsteil 4b der Rotorwelle 4 aufgehängt
bzw. in eine geeignet angeordnete Aufnahmebohrung 39 im Kreuzungsteil 4b eingesteckt.
Das Kapillarrohr 38 verläuft dann weiter innerhalb der Rotorwelle 4 und dabei abschnittsweise
im Innenraum 4a derselben, abschnittsweise jedoch auch in der (nicht mit einer separaten
Bezugsziffer bezeichneten) Wand der Rotorwelle 4. Wie ersichtlich ist das Kapillarrohr
38 hierzu in ein geeignet in die Rotorwellenwand eingebrachtes Sackloch 40 eingesteckt.
Dabei mündet das Kapillarrohr 38 in das geschlossene Ende des Sackloches 40, von welchem
eine die Wand der Rotorwelle 4 im wesentlichen in Radialrichtung 16 durchdringende
Bohrung 41 abzweigt, so daß die über das Kapillarrohr 38 unter Einfluß des Fliehkraftsiphons
14 sowie ausgehend von diesem herangeführte Brennstoff-Teilmenge durch diese Bohrung
41 in einen sog. Lager-Ringraum 42 gelangen kann, in welchem das turbinenteilseitige
Wälzlager 36 angeordnet ist.
[0018] Der genannte Lager-Ringraum 42 wird somit in Radialrichtung 16 nach innen durch die
Außenseite der Rotorwelle 4 und in Radialrichtung 16 nach außen durch einen nicht
näher bezeichneten Abschnitt des Gehäuses 37 der Kleingasturbine begrenzt. In Axialrichtung
3 bzw. in Strömungsrichtung der Kleingasturbinen-Arbeitsgase betrachtet wird der Lager-Ringraum
42 (rechtsseitig) durch das turbinenteilseitige Wälzlager 36 und gegen die Strömungsrichtung
betrachtet (d.h. linksseitig und somit zur Brennkammer 1 hin) durch eine insbesondere
als Labyrinth-Dichtung ausgebildete Dichtung 43 begrenzt. Diese Dichtung 43 erlaubt
einen geringfügigen Durchtritt von Brennkammergas, d.h. von den in der Brennkammer
1 befindlichen Gasen, nachdem die hier figürlich dargestellten, jedoch nicht näher
mit Bezugsziffern versehenen Brennkammerwände - wie bei Kleingasturbinen üblich -
nicht absolut dicht sind, so daß über diese Dichtung 43 ein Bruchteil des Brennkammergases
in den Lager-Ringraum 42 eindringt, dort den aus der Bohrung 41 austretenden Brennstoff
mitreißt und diesen somit in Axialrichtung 3 direkt in das Wälzlager 36 einleitet.
Somit wird das Wälzlager 36 einfach und zuverlässig mit einer Brennstoff-Teilmenge
zu Schmier- und Kühlzwecken versorgt.
[0019] Abgeführt wird diese dem Wälzlager 36 aufgrund der die Dichtung 43 passierenden Brennkammergase
in Nebelform zugeführte Brennstoff-Teilmenge über den sich in Axialrichtung 3 hinter
dem Wälzlager 36 befindenden Lager-Rückraum 44, von welchem aus die Brennstoff-Teilmenge
inclusive der Brennkammergase dann in den Arbeitsgas-Strömungskanal 45 gelangen kann,
d.h. die Abfuhr erfolgt über das Turbinenteil 5 letztendlich in die Umgebung.
[0020] Sowohl in
Fig.2 als auch in
Fig.3 erkennt man im übrigen, daß das Kapillarrohr 38 im Sackloch 40 über weiten Bereichen
geringfügig von der Wand der Rotorwelle 4 beabstandet ist, so daß die im Kapillarrohr
38 geführte Brennstoff-Teilmenge so wenig als möglich von der heißen Rotorwelle 4
aufgeheizt wird. Insofern ist die Verwendung eines eigentlichen Kapillarrohres 38
wesentlich günstiger, als wenn die Brennstoff-Teilmenge dem Wälzlager 36 über eine
direkt in der Rotorwellen-Wand vorgesehene Bohrung zugeführt würde, da im letztgenannten
Fall die Brennstoff-Teilmenge bis zum Verdampfen erwärmt werden würde, jedoch kann
dies sowie eine Vielzahl weiterer Details insbesondere konstruktiver Art durchaus
abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel gestaltet sein, ohne den Inhalt der Patentansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste:
[0021]
- 1
- Radial- oder Slinger-Brennkammer, auch nur Brennkammer genannt
- 2
- Radialverdichter
- 2a
- Verdichter-Laufrad
- 3
- Axialrichtung
- 4
- Rotorwelle
- 4a
- Innenraum von 4
- 4b
- (flanschartiges) Kreuzungsteil von 4
- 4c
- Abführrohr
- 5
- Turbinenteil
- 5a
- Turbinenscheibe
- 6
- der Brennkammer zugeführter Luftstrom, von 2 gefördert
- 6a
- Leckluft
- 8
- Verdichter-Rückraum
- 9
- Entlüftungsbohrung (in 4b)
- 10
- (zentrale) Austrittsöffnung (in 5a)
- 11
- (zentrale) Bohrung in 2a, die 12 aufnimmt
- 12
- Förderrohr (für Brennstoff, in 2a verlaufend)
- 13
- Brennstoff-Einspritzröhrchen
- 14
- Fliehkraftsiphon
- 15
- Verteilerkammer (für Brennstoff, in 4b)
- 16
- Radialrichtung
- 17
- Zulieferbohrung (für Brennstoff, in 4b)
- 19
- Zentralachse (der Kleingasturbine)
- 20
- Verteilerkonus
- 21
- Prallplatte
- 22
- axiale Nut(en) im Rand von 21
- 23
- Schraubverbindung
- 33
- erster Spaltraum
- 34
- zweiter Spaltraum
- 35
- verdichterteilseitiges Wälzlager
- 36
- turbinenteilseitiges Wälzlager
- 37
- Gehäuse (der Kleingasturbine)
- 38
- Kapillarrohr
- 38a
- Durchflußbohrung
- 39
- Aufnahmebohrung (für 38 in 4b)
- 40
- Sackloch
- 41
- Bohrung
- 42
- Lager-Ringraum
- 43
- Dichtung
- 44
- Lager-Rückraum
- 45
- Arbeitsgas-Strömungskanal
1. Kleingasturbine mit einer Radial- oder Slinger-Brennkammer sowie mit einem der Radial-
oder Slinger-Brennkammer (1) vorgelagerten Radialverdichter (2) oder Diagonalverdichter
und einem mit diesem über eine in Axialrichtung (3) verlaufende, über zumindest ein
Wälzlager (36) gelagerte Rotorwelle (4) verbundenen Turbinenteil (5), wobei der Brennstoff
durch ein im Laufrad (2a) des Radialverdichters / Diagonalverdichters vorgesehenes
Förderrohr (12) in ein im verdichternahen Bereich der Brennkammer (1) liegendes Kreuzungsteil
(4b) der Rotorwelle (4) gelangt und über in diesem im wesentlichen in Radialrichtung
(16) verlaufende Zulieferbohrungen (17) der Brennkammer (1) zugeführt wird,
und wobei im oder stromauf des Kreuzungsteil(es) (4b) ein den Zulieferbohrungen (17)
vorgelagerter vom Brennstoff durchströmter Fliehkraftsiphon (14) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß vom Fliehkraftsiphon (14) brennkammerseitig und dabei
stromauf der Zulieferbohrungen (17) ein Kapillarrohr (38) abzweigt, über welches eine
Brennstoff-Teilmenge dem turbinenteilseitigen Wälzlager (36) zugeführt wird.
2. Kleingasturbine nach Anspruch 1, wobei der Fliehkraftsiphon (14) durch eine sich an
das Ende des Förderrohres (12) unter Ausbildung eines sich in Radialrichtung (16)
nach außen erstreckenden ersten Spaltraumes (33) anschließende Prallplatte (21) gebildet
wird, wobei der aus dem Förderrohr (12) austretende Brennstoff über diesen ersten
Spaltraum (33) in in den Bereich zumindest einer in den Rand der Prallplatte (21)
eingebrachter axialer Nut (22) gelangt und über diese auf der der Brennkammer (1)
zugewandten Seite der Prallplatte (21) über einen zweiten Spaltraum (34) wieder in
Radialrichtung nach innen in eine Verteilerkammer (15) geführt wird, von welcher die
Zulieferbohrungen (17) abzweigen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kapillarrohr (38) stromauf der Verteilerkammer (15)
vom zweiten Spaltraum (34) abzweigt.
3. Kleingasturbine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kapillarrohr (38) in der Rotorwelle (4) verläuft und
vor einer die Wand der Rotorwelle (4) durchdringenden Bohrung (41) mündet, über welche
die Brennstoff-Teilmenge in einen Lager-Ringraum (42) gelangt, in welchem das Wälzlager
(36) angeordnet ist.
4. Kleingasturbine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lager-Ringraum (42) zur Seite der Brennkammer (1)
hin mittels einer insbesondere als Labyrinth-Dichtung ausgebildeten Dichtung (43),
die einen geringfügigen Durchtritt von Brennkammergas ermöglicht, abgegrenzt ist.