[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ultraschall-Sensor für eine Dunstabzugshaube
mit automatischem Abgleich der Temperatur- und Alterungsdrift, wobei der Ultraschall-Sensor,
bestehend aus Sender und Empfänger, den vom Kochgut zur Dunstabzugshaube aufsteigenden
Wrasen überwacht und wobei der Ultraschall-Sensor eine systemspezifische Resonanzfrequenz
aufweist.
[0002] Aus der EP 0 443 141 B1 ist es bekannt, Ultraschall-Sensoren zur Steuerung des Lüfters
bei Dunstabzugshauben zu verwenden. Man macht sich hierbei die Erkenntnis zu Nutze,
daß der aufsteigende Dunst die Amplitude des Ultraschallsignals verändert und zwar
um so stärker, je stärker die Wrasenbildung ist. Bei Ultraschall-Sensoren ist es bekannt,
die Temperaturdrift automatisch abzugleichen, es gab jedoch bisher keine Hinweise,
wie man die Alterungsdrift des Sensors während des laufenden Betriebs des Ultraschall-Sensors
abgleicht. Die Alterungsdrift führt zu einer Veränderung der Resonanzfrequenz des
Sensors und muß deshalb überwacht werden. Bisher ist der notwendige Abgleich nur bei
einer luftberuhigten Signalstrecke möglich, es war bisher auch eine strenge Zuordnung
von Sensor und zugehöriger Elektronik erforderlich, da der Abgleich im allgemeinen
nicht in eingebautem Zustand stattfinden konnte.
[0003] Es war nun Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden und einen Ultraschall-Sensor
mit einer Überwachungsschaltung vorzuschlagen, der einen automatischen Abgleich der
Alterungsdrift während des laufenden Betriebs des Sensors ermöglicht.
[0004] Zu diesem Zweck schlägt die Erfindung die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale
vor.
Die Erfindung besteht somit in ihrem Wesen darin, daß die Überwachungsschaltung den
Ultraschall-Sensor in vorbestimmten Zeitabständen nacheinander mit unterschiedlichen
Frequenzen in einem Frequenzbereich nahe der Resonanzfrequenz betreibt und dabei die
auftretenden Amplituden maximal feststellt. Jedem solchen Maximum ist eine Frequenz
des Sensors zugeordnet und man ermittelt aus mehreren solcher Einzelfrequenzen eine
Durchschnittsfrequenz f (q) welche man zunächst als neue Resonanzfrequenz f (o) verwendet.
Dies gilt so lange, bis ein erneuter Abgleichversuch unternommen wird. Jeder derartige
Versuch erfolgt sehr kurzzeitig, um den laufenden Betrieb des Ultraschall-Sensors
bei der Überwachung des Wrasens nicht zu stören. Die Häufigkeit der Versuche wird
empirisch festgelegt.
[0005] In bevorzugter weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Überwachungsschaltung
beim Durchfahren des Frequenzbandes die den auftretenden Maximalamplituden zugeordneten
Frequenzwerte feststellt und abspeichert, daß die Überwachungsschaltung aus der Häufigkeitsverteilung
der jeweiligen Maximalamplituden und damit der zugehörigen Frequenzwerte in einem
statistischen Berechnungsverfahren die Standardabweichung und die Mittenfrequenz f
(q) errechnet und daß sie diese Frequenz als Resonanzfrequenz f(o) für den Betrieb
des Sensors bis zur nächsten festgestellten Änderung der Mittenfrequenz f (q) verwendet.
Diese statistisch errechnete Mittenfrequenz entspricht der vorerwähnten Durchschnittsfrequenz
und ist im günstigsten Fall gleich der ursprünglich vorgegebenen Resonanzfrequenz
f(o), sie liegt jedoch zumindest in deren Nähe.
[0006] In weiterer bevorzugter Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Ermittlung
der Standardabweichung und der Mittenfrequenz f(q) nur jene Frequenzwerte gespeichert
werden, die in einem vorgegebenen Frequenzabstand zu der Resonanzfrequenz f(o) liegen,
wie zum Beispiel ± 1 kHz, ± 2 kHz.
[0007] Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Ultraschall-Sensor
Sender und Empfänger in einem Gehäuse enthält, daß er abwechselnd im Sende- und im
Empfangsbetrieb arbeitet und dabei den Wrasen im Reflexionsverfahren abtastet.
[0008] Die Überwachungsschaltung weist als wesentliches Bauteil einen Mikrokontroller auf,
der zum einen die Steuerung des Lüfters der Dunstabzugshaube und zum anderen den automatischen
Driftabgleich veranlaßt. Dieser automatische Abgleich ermöglicht auch die Kompensation
der Temperaturdrift im gleichen Prüfzyklus, so daß für diesen kein gesonderter Aufwand
betrieben werden muß.
[0009] Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert
werden.
[0010] Es zeigen:
- Figur 1
- ein Blockschaltbild der Überwachungsschaltung;
- Figur 2
- die Resonanzkurve eines Ultraschallsensors;
- Figur 3
- die Häufigkeit von gemessenen Einzelfrequenzwerten an vorgegebenen Stellen im Umgebungsbereich
der Resonanzfrequenz.
[0011] An einem Mikrokontroller 1 mit einem Mikrocomputer 1a liegt an einem Ausgang A1 eine
Steuerschaltung 2 zur Ansteuerung des Lüftermotors 8 einer Dunstabzugshaube. Die Drehzahl
des Motors 8 wird abhängig von dem von einem nicht dargestellten beheizten Kochgut
aufsteigenden Wrasen gesteuert. Die Vorgabe, welche Drehzahl welcher Menge an aufsteigendem
Wrasen zugeordnet wird, erhält die Steuerschaltung 2 von dem Mikrocomputer 1a.
[0012] Dem Mikrokontroller 1 ist an einem Ausgang A2 ein Oszillator 3 und diesem eine Sensoransteuerung
4 nachgeordnet. Das Ausgangssignal des Oszillators 3 ist an einen Eingang E1 des Mikrokontrollers
1 zurückgeführt und ermöglicht dort die Messung der Ausgangsfrequenz am Oszillator.
Die Sensoransteuerung 4 erhält über einen zweiten Eingang, der am Ausgang A3 des Mikrokontrollers
1 liegt, ein Schaltsignal, welches die Umschaltung zwischen Sende- und Empfangsbetrieb
eines nachgeschalteten Ultraschall-Sensor 5 vornimmt. Dieser Ultraschallsensor ist
in einer Dunstabzugshaube an passender Stelle eingebaut und tastet im Reflexionsverfahren
den von einem nicht dargestellten Kochgut aufsteigenden Wrasen 6 über den Reflektor
6a ab. In diesem Ultraschallsensor 5 sind ein Sender 5a und ein Empfänger 5b eingebaut,
welche in ihrem Betrieb von der Sensoransteuerung 4 abwechselnd eingeschaltet werden.
[0013] Das Signal des Empfängers 5b, das sogenannte Echosignal, entstanden aus der Reflexion
am Wrasen 6, wird an den Eingang eines Verstärkers 7 gegeben, welcher an einem Eingang
E2 des Mikrokontrollers 1 angeschlossen ist. Über einen Ausgang A4 des Mikrokontrollers
1 wird die Signalverstärkung am Verstärker 7 eingestellt.
[0014] In Figur 2 ist die Resonanzkurve f (o) eines Ultraschall-Sensors 5 dargestellt. Die
typische Resonanzfrequenz eines derartigen Sensors beträgt 200 kHz. Durch die vorerwähnte
Drift, ausgelöst durch Temperaturänderungen oder durch Alterung des Sensors, kann
diese Resonanzkurve sich in Richtung niedrigerer oder höherer Frequenzen verschieben.
Diese Verschiebung auszugleichen und den Ultraschall-Sensor 5 immer mit der gerade
gegebenen Resonanzfrequenz zu betreiben ist Kernproblem der Erfindung.
[0015] Die Feststellung dieser Abweichung von der Resonanzfrequenz f (o) geschieht kurzzeitig
immer wieder in einem zyklischen Ablauf während des Betriebes des Ultraschall-Sensors
bei der Überwachung des Wrasens. Zu diesem Zweck wird die Ansteuerfrequenz für den
Ultraschall-Sensor durch Verstellung des Oszillators 3 in einem mehrmaligen Durchfahren
des Frequenzbereichs unterhalb und oberhalb der Resonanzfrequenz geändert. Zu diesem
Zwecke wird der Oszillator zunehmend in Richtung niedrigerer und anschließend in Richtung
höherer Frequenzen verstimmt als die Resonanzfrequenz. Dabei wird jeweils das Amplitudenmaximum
des Echosignals über den Verstärker 7 gemessen. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt.
Die Zahl der Amplitudenmaxima, welche -1 kHz bzw. +1 kHz gemessen werden, wird gespeichert.
Gleiches gilt für die Frequenz -2 kHz bzw. +2 kHz zur Resonanzfrequenz. Auf diese
Weise erhält man eine Zahl von ein oder mehreren Frequenzwerten, welche Amplitudenmaxima
zugeordnet sind. Wäre die Zahl für Messungen oberhalb und unterhalb der Resonanzfrequenz
gleich, so würde auch die neue Mittenfrequenz genau der ursprünglichen Resonanzfrequenz
entsprechen. Ist dies jedoch nicht der Fall, so verschiebt sich bei der statistischen
Auswertung dieser Zahl die Mittenfrequenz in jene Richtung, wo die größere Zahl von
Einzelwerten gemessen wurde. Die Mittenfrequenz f (q) unterscheidet sich somit etwas
von der ursprünglichen Resonanzfrequenz f (o). Diese Frequenz f (q) wird als neue
Resonanzfrequenz des Ultraschall-Sensors definiert und der Oszillator 3 wird bis zu
dem nächsten Abgleichversuch als neue Resonanzfrequenz f(o) verwendet.
[0016] Die Berechnung der neuen Mittenfrequenz f (q) erfolgt nach einem statistischen Auswertungsverfahren
über die Berechnung der Standardabweichung. Die Art dieser statistischen Auswertung
ist als ein möglicher Weg der Errechnung dieser Mittenfrequenz anzusehen. Die Erfindung
ist nicht auf die Verwendung dieses Berechnungsverfahrens beschränkt.
1. Ultraschall-Sensor für eine Dunstabzugshaube mit automatischem Abgleich der Temperatur-
und Alterungsdrift, wobei der Ultraschall-Sensor, bestehend aus Sender und Empfänger
den vom Kochgut zur Dunstabzugshaube aufsteigenden Wrasen überwacht, und wobei der
Ultraschall-Sensor eine systemspezifische Resonanzfrequenz aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine elektronische Überwachungsschaltung (ÜS) vorhanden ist, welche während des
Betriebs des Ultraschall-Sensors (5) in vorbestimmbaren Zeitabständen das Frequenzband
der Sendesignale im Bereich um die Resonanzfrequenz f (o) nach beiden Seiten durchfährt
("wobbelt"), die Maximalamplituden der auftretenden Empfangssignale mißt, dabei aus
den diesen zugeordneten Frequenzen eine Durchschnittsfrequenz f (q) bildet und diese
Frequenz f (q) als Resonanzfrequenz f (o) für den Sensor bis zur nächsten festgestellten
Änderung der Frequenz f(q) verwendet.
2. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überwachungsschaltung (ÜS) beim Durchfahren des Frequenzbandes die den auftretenden
Maximalamplituden zugeordneten Frequenzwerte feststellt und abspeichert und daß die
Überwachungsschaltung (ÜS) aus der Häufigkeitsverteilung (Glockenkurve) der jeweiligen
Maximalamplituden und damit der zugehörigen Frequenzwerte in einem statistischen Berechnungsverfahren
die Standardabweichung und die Mittenfrequenz f (q) errechnet und daß sie diese Frequenz
als Resonanzfrequenz für den Betrieb des Sensors bis zur nächsten festgestellten Änderung
der Mittenfrequenz f(q) verwendet.
3. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ermittlung der Standardabweichung und der Mittenfrequenz f (q) nur jene Frequenzwerte
gespeichert werden, die in einem vorgegebenen Frequenzabstand zu der Resonanzfrequenz
f(o) liegen, wie z. B. ± 1 kHz, ± 2 kHz.
4. Ultraschall-Sensor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überwachungsschaltung (ÜS) zyklisch für jeweils kurze Zeit den Driftabgleich
vornimmt und in der übrigen Zeit die Überwachung des Wrasens (6) durchführt.
5. Ultraschall-Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß er Sender (5a) und Empfänger (5b) in einem Gehäuse enthält, daß er abwechselnd
im Sende- und im Empfangsbetrieb arbeitet und dabei den Wrasen (6) über den Reflektor
(6a) im Reflexionsverfahren abtastet.
6. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überwachungsschaltung (ÜS) einen Mikrocontroller oder ASIC (1) aufweist, der
zum einen die Steuerung des Lüftens der Dunstabzugshaube und zum anderen den automatischen
Driftabgleich veranlaßt.
7. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Mikrocontroller (1) ein einstellbarer Oszillator (3), eine Sensoransteuerungsschaltung
(4) und der Ultraschall-Sensor (5) nachgeordnet sind und daß der letztere sein Empfangssignal
an einem A/D-Wandler im Mikrocontroller (1) abgibt.
8. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß Oszillator (3) und Sensoransteuerschaltung (4) Teil des Mikrocontrollers sind.