(19)
(11) EP 1 001 233 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.05.2000  Patentblatt  2000/20

(21) Anmeldenummer: 99120955.2

(22) Anmeldetag:  03.11.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F25D 23/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 10.11.1998 DE 19851838

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81669 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Wenning, Udo, Dr.
    89537 Giengen/Brenz (DE)
  • Neumann, Michael, Dr.
    89537 Giengen/Brenz (DE)
  • Eberhardt, Hans-Frieder
    89537 Giengen-Burgberg (DE)

   


(54) Wärmeisolierendes Gehäuse


(57) Bei einem wärmeisolierenden Gehäuse (10) zur Lagerung von Kühlgut, mit einer wärmeisolierenden Tür (20) und mit Vakuum-lsolationspaneele (23,27), welche in eine Diffusionsschutzfolie eingesiegelte wärmeisolierende Stützkern (24,28) aufweisen und welche zumindest weitestgehend in ein durch Aufschäumen erzeugten Wärmeisolationsmaterial des Gehäuses (10) und/oder der Tür (20) eingebettet sind, sind die Vakuum-lsolationspaneele (23,27) zumindest weitestgehend auf ihrem den Wärmeisolationsmaterial (19) zugewandten Flächen mit Mitteln (26,30) versehen, durch welche die beim Aushärten des Wärmeisolationsmaterials (19) entstehende Wärme von den Vakuum-lsolationspaneelen (23,27) zumindest weitestgehend abgehalten ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein wärmeisolierendes Gehäuse zur Lagerung von Kühlgut mit einer wärmeisolierenden Tür und Vakuum-lsolationspaneele, welche in eine Diffusionsschutzfolie eingesiegelte Stützkörper aufweisen und welche zumindest weitestgehend in ein durch Aufschäumen erzeugtes Wärmeisolationsmaterial des Gehäuses und/oder der Tür eingebettet sind.

[0002] Bei Kältegeräten wie beispielsweise Kühlschränken, Gefriergeräten oder dergleichen ist man zur Verbesserung ihrer Wärmeisolationseigenschaften und somit zur Senkung ihres Energieverbrauchs dazu übergegangen, in das durch Aufschäumen erzeugte herkömmliche Wärmeisolationsmaterial sogenannte Vakuum-lsolationspaneele einzubringen. Diese umfassen in eine Diffusionsschutzfolie eingebrachte evakuierbare, als Stützkörper dienende Materialien wie beispielsweise zu Formkörpern gepreßte Aerogele, Kieselsäure oder Glasfasern, bzw. aus offenzelligen organischen Polymerschäumen wie Polyurethanschaum, Polyisocyanuratschaum oder Polystyrolschaum gebildete Plattenkörper. Bei der Auswahl der Vakuum-lsolationspaneele für den Einsatz bei in großen Stückzahlen hergestellten Kältegeräten ist man bestrebt, für die zur Anwendung kommenden Vakuum-lsolationspaneele einen Kompromiß zwischen deren Kosten einerseits sowie deren Wärmeleitfähigkeit bzw. deren Gewicht andererseits zu finden. Als besonders günstig im Hinblick auf diesen Kompromiß haben sich Vakuum-lsolationspaneele mit Stützkörpern auf der Basis von offenzelligen organischen Polymerschäumen herauskristallisiert, wobei in diesem Rahmen Stützkörper aus offenzelligem Polystyrolschaum eine führende Rolle einnehmen. Bei den aus offenzelligen organischem Polymerschäumen, insbesondere bei den aus Polystyrolschäumen gebildeten Stützkörpern besteht jedoch die Gefahr, daß diese aufgrund der exothermen Reaktion des in flüssigen Ausgangskomponenten eingebrachten herkömmlichen Wärmeisolationsmaterials entstehenden Wärme einerseits und den beim Aufschäumen des Wärmeisolationsmaterials entstehenden Druck andererseits beschädigt werden und somit ihre an sich hervorragenden Wärmedämmeigenschaften zumindest zum Teil einbüßen.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen vorzuschlagen, durch welche bei Gehäusen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 unter Anwendung von mit exothermer Reaktion aushärtendem Wärmeisolationsmaterial der Einsatz von Vakuum-lsolationspaneele mit aus offenzelligen organischen Polymerschäumen gebildeten Stützkörpern unter Beibehaltung ihrer wärmeisolierenden Eigenschaften möglich ist.

[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Vakuum-lsolationspaneele zumindest weitestgehend auf ihren dem Wärmeisolationsmaterial zugewandten Flächen mit Mitteln versehen sind, durch welche die beim Aushärten des Wärmeisolationsmaterials entstehende Wärme von den Vakuum-lsolationspaneelen zumindest weitestgehend abgehalten ist.

[0005] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme ist die Möglichkeit eröffnet, nicht nur Vakuum-lsolationspaneele verwenden zu können, deren Stützmaterialien aufgrund ihrer Werkstoffbeschaffenheit per se geeignet sind, die bei der exothermen Reaktion des Ausschäumprozesses freiwerdende Wärme unbeschadet hinzunehmen, sondern nunmehr auch Materialien für Stützkörper in Betracht kommen können, welche an sich durch die freiwerdende Wärme des Ausschäumprozesses Schaden nehmen würden, jedoch hinsichtlich ihres Eigengewichtes, ihrer Kosten und auch bezüglich ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit deutliche Vorzüge gegenüber den erstgenannten besitzen und daher besonders für die Großserienproduktion von Gehäusen bei Haushaltskältegeräten geeignet sind. Somit können nunmehr Vakuumisolations-Isolationspaneele mit Stützkörpern aus offenzelligen organischen Polymerschäumen, insbesondere Polystyrolschäumen zum Einsatz kommen.

[0006] Unter Einsiegeln ist das vakuumdichte Verschließen der Diffusionsschutzfolie nach dem Evakuiervorgang des in die haubenartige Diffusionsschutzfolie eingelegten Stützkörpers und des von der Diffusionsschutzfolie umgrenzten Raumes zu verstehen.

[0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist vorgesehen, daß die Mittel ein Wärmemenge-Aufnahmevermögen besitzen, welches die beim Aushärten des Wärmeisolationsmaterials entstehende Wärme zumindest weitestgehend aufzunehmen und somit von den Vakuum-lsolationspaneelen abzuhalten vermag.

[0008] Durch den Einsatz derartiger Materialien ist mit besonders geringem fertigungstechnischem Aufwand ein ausreichender Schutz der Vakuum-lsolationspaneele, insbesondere für deren Stützkörper, gegen die beim Ausschäumprozess entstehende Wärme bereitgestellt.

[0009] Gemäß einer nächsten bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist vorgesehen, daß die Mittel als nichtmetallische, platinenartige Werkstoffe ausgebildet sind, deren spezifische Wärmekapazität cp im Bereich zwischen 1 und 2,5 kJ/kg K liegt und deren Wärmeleitfähigkeit λ zwischen 0,04 und 0,40 W/(m·K) beträgt.

[0010] Unter platinenartigen Werkstoffen sind Werkstoffplatten mit dünner Materialstärke zu verstehen.

[0011] Durch die Verwendung derartiger Werkstoffe, unter welche z.B. ein High Impact Polystyrol, Polyolifine, Polyethylenterephthalate, und Polybutylenterephtalate, Polyamide und weitere teilkristalline sowie amorphe thermoplastische Polymere mit einer Glasübergangstemperatur im Bereich von oder mehr als 100 °C fallen, lassen sich die Vakuum-lsolationspaneele bzw. deren Stützkörper auf besonders einfache aber dennoch wirkungsvolle Weise schützen, da sich die Schutzmaßnahme durch die platinenartige Ausführung besonders einfach und positionsgenau an den dem aufschäumenden Wärmeisolationsmaterial zugewandten Flächen der Vakuum-Isolationspaneele positionieren läßt und sich zugleich eine hohe Dämmwirkung bei einem geringen, durch die Schutzmaßnahmen hervorgerufenen Gewichtszuwachs, ergibt.

[0012] Ähnlich gute Wärmedämmeigenschaften, wie bei beiden nichtmetallischen Werkstoffen bei gleichzeitig einfacher und dennoch wirkungsvoller Abschirmung gegen die freiwerdende Wärme der exothermen Reaktion des Aufschäumprozesses lassen sich erzielen, wenn nach einer alternativen Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß die Mittel als platinenartige metallische Werkstoffe ausgebildet sind, deren spezifische Wärmekapazität cp 0,4 bis 1,0 kJ (kgK) beträgt und deren Wärmeleitfähigkeit λ zwischen 0,15 und 220 W/(m·K) beträgt.

[0013] Entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist vorgesehen, daß die platinenartigen Werkstoffe am Vakuum-lsolationspaneel mit die Wärmeleitung zumindest weitestgehend unterbindenden Klebemitteln festgesetzt sind.

[0014] Besonders kostengünstig in der Herstellung sind durch Festkörperplatinen geschützte Vakuumisolationspaneele, wenn nach einer alternativen Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß die platinenartigen Werksteoffe am Stützkörer angeordnet und in die Diffusionsschutzfolie eingesiegelt sind.

[0015] Besonders sicher und rasch sowie kostengünstig geschützt ist der Stützkörper von der aufgrund der exothermen Reaktion der Wärmeisolationsmaterials freiwerdenden Wäreme, wenn nach einer anderen alternativen Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß die Mittel als Folie ausgebildet sind, welche den Stützkörper zumindest an seinen dem Wärmeisolationsmaterial zugewandten Flächen bedeckt und daß der mit der Folie bedeckte Stützkörper in die Diffusionsschutzfolie eingesiegelt ist.

[0016] Als Folienwerkstoffe kommen hier z. B. Kunststoffe mit hoher spez. Wärmekapazität wie Polyäthyln 2,5 KJ/(kg·K) in Betracht.

[0017] Hiermit ist nicht nur eine kostengünstige und somit in der Großserie prozeßsicher durchzuführende Befestigungsmaßnahme der platinenartigen Werkstoffe am Vakuum-lsolationspaneel bereitgestellt, sondern zugleich auch der Wärmeleitfähigkeit, insbesondere der der metallischen Werkstoffe, entgegengewirkt.

[0018] Auf besonders einfache und wirkungsvolle Weise mit wenigen Handgriffen geschützt sind die allseitig innerhalb des Wärmeisolationsmaterials angeordneten Vakuum-lsolationspaneele, wenn nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß die platinenartigen Werkstoffe in Art einer Schutzhaube ausgebildet und über das Vakuum-lsolationspaneel gestülpt sind.

[0019] Besonders unempfindlich bezüglich ihrer Handhabung im Fertigungsdurchlauf sind die nichtmetallischen platinenartigen Werkstoffe, wenn nach einer nächsten vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß die nichtmetallischen platinenartigen Werkstoffe aus vernetzten Festkörperplatinen gebildet sind.

[0020] Mit besonders geringen Gewicht sind die nichtmetallischen platinenartigen Werkstoffe beaufschlagt, wenn nach einer alternativen Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß die nichtmetallischen platinenartigen Werkstoffe aus schäumbarem Material gebildet sind, welches im aufgeschäumten Zustand eine geschlossenporige Struktur aufweist.

[0021] Entsprechend einer anderen Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist vorgesehen, daß die Vakuum-lsolationspaneele zumindest auf ihrem dem Wärmeisolationsmaterial zugewandten Flächen mit einem Überzug aus gefrorenem Isocyanat ausgestattet sind.

[0022] Durch die exotherme Reaktion des Aufschäumens schmilzt das im gefrorenen Zustand an den Vakuum-lsolationspaneelen vorgesehene Isocyanat, wodurch die beim Aufschäumen entstehende Wärme abgebaut wird und somit verhindert ist, daß das Vakuum-lsolationspaneel Temperatureinflüssen ausgesetzt ist, welche eine schädigende Wirkung an diesem herrufen könnten. Bei der Anwendung von gefrorenem Isocyanat wird für die in flüssigen Ausgangskomponenten für das Wärmeisolationsmaterial zur Anwendung kommende Polyolformulierung dahingehend modifiziert, daß der Isocyanatanteil des Wärmeisolationsmaterials um die bereits den Vakuum-lsolationspaneelen anhaftenden Menge vermindert ist. Das schmelzende Isocyanat der Vakuum-lsolationspaneele verbindet sich mit der modifizierten Polyolformulierung des Wärmeisolationsmaterials, so daß bei entsprechender Dimensionierung eine rückstandsfreie Vermischung der beiden Komponenten sichergestellt ist.

[0023] Entsprechend einer anderen alternativen Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist vorgesehen, daß die Energie des Phononensystems der Vakuum-lsolationspaneele erniedrigt ist.

[0024] Durch eine solche Maßnahme ist bewirkt, daß die per se gegen die exotherme Reaktionswärme des Aufschäumens empfindlichen Stützkörpermaterialien eine größere Wärmemenge durch die Erhöhung der Temperaturdifferenz zwischen den Vakuum-lsolationspaneelen und der Abwärme des Aufschäumens aufzunehmen vermögen, ohne daß diese Abwärme Zustandsveränderungen oder Zerstörungen an den Stützkörpermaterialien hervorrufen könnte. Darüber hinaus kann wie bei den mit gefrorenem Isocyanat überzogenen Vakuum-lsolationspaneelen ein unter Umständen den zügigen Fertigungsablauf der wärmeisolierenden Gehäuse hemmender Fertigungszwischenschritt, nämlich die Anbringung der metallischen oder nichtmetallischen platinenartigen Wärmeschutzmaßnahmen, entfallen.

[0025] Besonders einfach im Fertigungsdurchlauf handhabbar sind die Vakuum-lsolationspaneele, wenn nach einer nächsten alternativen Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß das Vakuum-lsolationspaneel von wenigstens einer Schutzhülle umgeben ist, welche zumindest partiell über Luftpolster zur den Stützkörper umgebenden Diffusionschutzfolie beabstandet ist.

[0026] Besonders prozeßsicher lassen sich die wärmeisolierenden Gehäuse für ein Haushaltskältegerät herstellen, wenn nach einer letzten bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß ein Haushaltskältegerät wie ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem wärmeisolierendem Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ausgestattet ist.

[0027] Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung am Beispiel eines in der beigefügten Zeichnung vereinfacht dargestellten Haushaltskühlschranks erläutert.

[0028] Es zeigen:
Fig. 1
einen Haushaltskühlschrank bei geschlossener Tür, in raumbildlicher Ansicht von vorne,
Fig. 2
den Haushaltskühlschrank mit in die Wärmeisolierung seiner Seitenwände eingebrachten Vakuum-lsolationspaneele, in Schnittdarstellung gemäß der Schnittlinie II-II und
Fig. 3
den Haushaltskühlschrank mit einem in seiner Rückwand und seiner Tür angeordneten Vakuum-lsolationspaneel, gemäß der Schnittlinie III-III


[0029] Gemäß den Fig. 1 und 2 ist in vereinfachter schematischer Darstellung ein zur Verwendung für einen Haushaltskühlschrank geeignetes wärmeisolierendes Gehäuse 10 gezeigt, innerhalb welchem ein Kühlraum 11 angeordnet ist. Dieser ist von einer durch spanlose Formgebung einer Kunststoffplatine gebildeten Innenverkleidung 12 ausgekleidet, welche an ihrer Rückseite, auf deren vom Kühlraum 11 abgewandten Außenseite mit einem in wärmeleitendem Kontakt mit der Rückseite stehenden Verdampfer 13 versehen ist. Im Abstand zur Innenverkleidung 12 weist das wärmeisolierende Gehäuse 10 eine Außenverkleidung 14 auf, welche wie üblich (jedoch hier nicht im einzelnen dargestellt) aus mehreren Abschnitten zusammengesetzt ist, wovon der ihre Rückwand 15 bildende Abschnitt aus einem aluminiumkaschierten Pappkarton, die ihre Seitenwände 16 bildende Abschnitte aus spanlos geformten Stahlblechplatinen und die ihre Decke 17 bzw. ihrem Boden 18 bildende Abschnitte aus Kunststoff gebildet sind. Zwischen der Außenverkleidung 14 und der Innenverkleidung 12 ist ein im flüssigen Ausgangskomponenten eingebrachtes Wärmeisolationsmaterial 19 wie beispielsweise Polyurethanschaum vorgesehen, welcher durch seine adhäsive Wirkung die Innenverkleidung 12 und die Außenverkleidung 14 zu einem formsteifen Gebilde verbindet und welcher unter einer exothermen Reaktion aufschäumt und aushärtet. Das wärmeisolierende Gehäuse 12 ist auf seiner der Rückwand 15 gegenüberliegenden Seite mit einer verschwenkbar gelagerten wärmeisolierenden Tür 20 versehen, über welche der Kühlraum 11 zugänglich ist. Die Tür 20 weist eine aus Stahlblech geformte Außenverkleidung 21 und eine dazu beabstandete, spanlos geformte Kunststoffinnenverkleidung 22 auf, welche mit der Außenverkleidung 21 durch das Wärmeisolationsmaterial 19 zu einem formsteifen Gebilde verbunden ist.

[0030] Wie insbesondere aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich ist, ist sowohl das wärmeisolierende Gehäuse 10 in seinen beiden Seitenwänden und an seiner Rückwand als auch die Tür 20 mit innerhalb des Wärmisolationsmaterials 19 angeordneten Vakuum-lsolationspaneelen ausgestattet, von denen das innerhalb der jeweiligen Gehäuseseitenwand sowie das innerhalb der Tür 20 vorgesehene Vakuum-Isolationspaneel 23 jeweils gleichartig aufgebaut ist. Die Vakuum-lsolationspaneele 23, welche zumindest annähernd über die Höhe und Breite der Tür 20 und der Seitenwände des Gehäuses 10 angeordnet sind, umfassen einen beispielsweise aus offenzelligen organischen Polymerschaum, wie z.B. Polystyrolschaum, gefertigten quaderförmigen Stützkern 24, welcher in eine diffusionsdichte, beispielsweise mit Aluminium kaschierte Schutztasche 25 eingelegt ist, welche nach einem Evakuiervorgang vakuumdicht verschlossen ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist eine der großflächigen Außenseiten der Vakuum-lsolationspaneele 23 mit einem aus platinenartigen Werkstoff gefertigten Schutzkörper 26 aus nichtmetallischem Werkstoff, wie beispielsweise High Impact Polystyrol, Polyethylenterephtalat, Polybutylenterephtalat oder Polyamid versehen, wobei der platinenartige, die ihm zugewandten Außenfläche der Schutztasche 25 überdeckende Schutzkörper an der Schutztasche 25 mit einem die Wärmeleitung zumindest weitestgehend unterbindenden Kleber festgesetzt ist. Die dem Schutzkörper 26 gegenüberliegende großflächige Außenseite der Schutztasche 25 dient der Befestigung des Vakuum-lsolationspaneels 23 an den Seitenwänden 16 bzw. an der Außenverkleidung 21, wobei das Vakuum-Isolationspaneel 23 im Befestigungszustand zumindest weitestgehend die Fläche der Seitenwände 16 bzw. der Außenverkleidung 21 abdeckt.

[0031] Ein zu dem Vakuum-Isolationspaneel 23 ähnliches Vakuum-lsolationspaneel 27 ist an der den Verdampfer 13 beinhaltenden Rückwand des Gehäuses 10 vorgesehen. Das Vakuum-lsolationspaneel 27 weist wie das Vakuum-Isolationspaneel 23 einen aus offenzelligen Polystyrolschaum gefertigten Stützkern 28 auf, welcher allseitig von einer Schutztasche 29 umgeben und von dieser nach dem Evakuiervorgang vakuumdicht umschlossen ist. In Abweichung von dem Vakuum-Isolationspaneel 23 weist das im wesentlichen hinsichtlich seiner Kontur an die Kontur der Rückwand des Gehäuses 10 angepaßte Vakuum-lsolationspaneel 27 an seinen beiden großflächigen Außenseiten jeweils einen die Fläche der Außenseite überdeckenden Schutzkörper 30 auf, welcher wie der Schutzkörper 26 dazu dient, die durch die exotherme Reaktion beim Ausschäumen des Wärmeisolationsmaterials 19 frei werdende Wärme von dem Vakuum-lsolationspaneel 27 abzudämmen und welcher anhand eines die Wärmeleitung verhindernden Klebstoffes jeweils an der Außenseite der Schutztasche 29 festgesetzt ist.

[0032] Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, ist das Vakuum-lsolationspaneel 27 nicht mit einer seiner großflächigen Außenseiten an der Innenverkleidung 12 oder an der Außenverkleidung 14 festgesetzt, sondern annähernd mittig zwischen den beiden positioniert, und somit allseitigen in das Wärmeisolationsmaterial 19 eingebettet.

[0033] Beim Ausschäumvorgang des wärmeisolierendem Gehäuses 10 bzw. der Tür 20 werden die Vakuum-lsolationspaneele 23 bzw. 27 an ihren freien Außenflächen von Wärmeisolationsmaterial 19 überdeckt, wobei das mit den Schutzkörpern 30 bestückte Vakuum-Isolationspaneel 27 an seinen großflächigen Außenseiten gegen den Wärmeeinfluß des Wärmeisolationsmaterial 19 abgedämmt ist, während die mit den Schutzkörpern 26 bestückten Vakuum-lsolationspaneele 23 außermittig innerhalb der Seitenwände des Gehäuses 10 bzw. innerhalb der Tür 20 angeordnet sind, so daß nur eine großflächige Außenseite dem Wärmeeinfluß der exothermen Reaktion des Wärmeisolationsmaterials 19 unterworfen ist.

[0034] In Abwandlung des dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispieles können die Vakuum-lsolationspaneele 23 und 27 an ihren kleinflächigen Außenseiten ebenfalls mit die Wärme der exothermen Reaktion des Ausschäumprozesses abhaltenden Schutzkörpern versehen sein. Hierzu bietet sich im Fall des Vakuum-lsolationspaneeles 26 ein beispielsweise durch spanlose Formgebung einer Kunststoffplatine erzeugter taschenartiger Schutzkörper an, dessen Aufnahmeraum zur Unterbringung des Vakuum-lsolationspaneeles 27 vorgesehen ist und dessen offene Taschenseite entweder durch einen gesonderten Schutzkörper oder durch den Überstand der freien Ränder des taschenartigen Schutzkörpers zu verschließen ist.


Ansprüche

1. Wärmeisolierendes Gehäuse zur Lagerung von Kühlgut mit einer wärmeisolierenden Tür und mit Vakuum-Isolationspaneele, welche in eine Diffusionsschutzfolie eingesiegelte wärmeisolierende Stützkörper aufweisen, und welche in ein durch Aufschäumen erzeugtes Wärmeisolationsmaterial des Gehäuses und/oder der Tür eingelegt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuum-lsolationspaneele (23, 27) zumindest weitestgehend auf ihren dem Wärmeisolationsmaterial (19) zugewandten Flächen mit Mitteln (26, 30) versehen sind, durch welche die beim Aushärten des Wärmeisolationsmaterials (19) entstehende Wärme von den Vakuum-lsolationspaneelen (23, 27) zumindest weitestgehend abgehalten ist.
 
2. Wärmeisolierendes Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (26, 30) ein Wärmemenge-Aufnahmevermögen besitzen, welche die beim Aushärten des Wärmeisolationsmaterials (19) entstehende Wärme zumindest weitestgehend aufzunehmen und somit von den Vakuum-Isolationspaneelen (23, 27) abzuhalten vermag.
 
3. Wärmeisolierendes Gehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel als nichtmetallische platinenartige Werkstoffe (26, 30) ausgebildet sind, deren spezifische Wärmekapazität cp im Bereich zwischen 1 und 2,5 kJ/(kg K) liegt und deren Wärmeleitfähigkeit λ zwischen 0,04 und 0,40 W/(m K) beträgt.
 
4. Wärmeisolierendes Gehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel als platinenartige metallische Werkstoffe ausgebildet sind, deren spezifische Wärmekapazität c 0,4 bis 1,0 kJ/(kg K) beträgt und deren Wärmeleitfähigkeit λ zwischen 0,15 und 220 W/(m K) beträgt.
 
5. Wärmeisolierendes Gehäuse nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die platinenartigen Werkstoffe (26, 30) am Vakuum-lsolationspaneel (23, 27) mit die Wärmeleitung zumindest weitestgehend unterbindenden Klebemitteln festgesetzt sind.
 
6. Wärmeisolierendes Gehäse nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die platinenartigen Werkstoffe (26,30) am Stützkörper (24) angeordnet und in die Diffusionsschutzfolie (25) eingesiegelt sind.
 
7. Wärmeisolierenes Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel als Folie ausgebildet sind, welche den Stützkörper (24) zumindest an seinen dem Wärmeisolationsmaterial (19) zugewandten Flächen bedeckt und daß der mit der Folie bedeckte Stützkörper (24), in die Diffusionsschutzfolie (25) eingesiegelt ist.
 
8. Wärmeisolierendes Gehäuse mit wenigstens einem allseitig innerhalb seines Wärmeisolationsmaterials eingebetteten Vakuum-Isolationspaneel nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die platinenartigen Werkstoffe (26, 30) in Art einer Schutzhaube ausgebildet ist, welche über das Vakuum-lsolationspaneel (30) oder den Stützkörper (24) gestülpt ist.
 
9. Wärmeisolierendes Gehäuse nach einem der Ansprüche 3, 5, 6 oder 8 dadurch gekennzeichnet, daß die nichtmetallischen platinenartigen Werkstoffe (26, 30) aus vernetzten Festkörperplatinen gebildet sind.
 
10. Wärmeisolierendes Gehäuse nach einem der Ansprüche 3, 5,6 oder 8 dadurch gekennzeichnet, daß die nichtmetallischen platinenartigen Werkstoffe (26, 30) aus schäumbarem Material gebildet sind, welches im aufgeschäumten Zustand eine geschlossenporige Struktur aufweist.
 
11. Wärmeisolierendes Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuum-lsolationspaneele (23, 27) mit einem Überzug aus gefrorenem Isocyanat ausgestattet sind.
 
12. Wärmeisolierendes Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Energie des Phononensystems der Vakuum-lsolationspaneele (23, 27) gegenüber ihrem Wert bei Raumtemperatur erniedrigt ist.
 
13. Wärmeisolierendes Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vakuum-Isolationspaneel (23, 27) von wenigstens einer Schutzhülle umgeben ist, welche zumindest partiell über Luftpolster zur den Stützkörper (24, 28) umgebenden Diffusionsschutzfolie (25, 29) beabstandet ist.
 
14. Kältegerät wie Kühl- und/oder Gefriergerät, gekennzeichnet durch ein wärmeisolierendes Gehäuse (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
 




Zeichnung