[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Meßumformers,
insbesondere eines Temperatur-Meßumformers, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Des weiteren betrifft die Erfindung einen Meßumformer, insbesondere einen Temperatur-Meßumformer,
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 4.
[0002] Meßumformer der obigen Art werden von der Anmelderin unter der Typenbezeichnung STT3000
bzw. STT350 (STT = Smart Temperature Transmitter) vertrieben. Die EP 0 262 658 B1
und die EP 0 266 553 A2 der Anmelderin zeigen den Aufbau derartiger Meßumformer. Diesen
Dokumenten kann der Gesamtaufbau eines Systems, in welchem ein derartiger Meßumformer
betrieben wird, sowie der interne Aufbau des Meßumformers und einer Dialogeinheit,
die an eine im System vorhandene Zweidraht-Leitung anschließbar ist, entnommen werden.
[0003] Der Meßumformer ist mit einem Mikroprozessor und zugeordnetem Festwertspeicher und
Speicher mit wahlfreiem Zugriff ausgestattet, so daß er z.B. die Signale eines Temperatursensors
nach entsprechender Analog/Digital-Wandlung verarbeiten und über eine Schnittstelle
auf einer Zweidraht-Leitung ausgeben kann. Andererseits können über die an die Zweidraht-Leitung
angeschlossene Dialogeinrichtung Einstellungen, Kalibrierungen und Ablesungen bezüglich
des Temperatursensors vorgenommen werden.
[0004] Meßumformer der obigen Art werden üblicherweise unter Verwendung eines Alarm-Managementsystems
betrieben, um auftretende Störungen zu verarbeiten. Nach dem Stand der Technik unterscheidet
man zwei unterschiedliche Alarm-Managementsysteme zum Betreiben eines Meßumformers:
[0005] Bei einem ersten aus dem Stand der Technik bekannten Alarm-Managementsystem wird
beim Auftreten einer Störung der Meßumformer in einen Störzustand überführt und der
Meßumformer verbleibt so lange in diesem Störzustand, bis die Störung vom Wartungspersonal
zur Kenntnis genommen und entsprechend behoben wurde. Dies gilt auch dann, wenn die
Störung zwischenzeitlich verschwindet. Erst nach dem Beheben der Störung wird der
Meßumformer wieder in den Betriebszustand überführt. Der Meßumformer bleibt demnach
blockiert, bis die Störung behoben ist. Der Vorteil dieses Alarm-Managementsystems
liegt in der sicheren Kenntnisnahme und der sicheren Behebung einer Störung. Von Nachteil
ist jedoch, daß die Betriebs-Verfügbarkeit eines derart betriebenen Meßumformers beschränkt
ist.
[0006] Bei einem zweiten aus dem Stand der Technik bekannten Alarm-Managementsystem wird
beim Auftreten einer Störung der Meßumformer in einen Störzustand überführt und zwar
nur so lange, wie die Störung auch am Meßumformer anliegt. Verschwindet die Störung
zwischenzeitlich, so wird wieder in den Betriebszustand umgeschaltet - auch dann,
wenn die Störung vom Wartungspersonal nicht zur Kenntnis genommen und nicht behoben
wurde. Der Vorteil dieses Alarm-Managementsystems liegt in einer guten Betriebs-Verfügbarkeit.
Von Nachteil ist die gegenüber dem ersten Alarm-Managementsystem reduzierte Störungs-Behebung.
[0007] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde, ein Verfahren
zum Betreiben eines Meßumformers sowie einen entsprechenden Meßumformer mit guter
Betriebs-Verfügbarkeit und gleichzeitig guter Störungs-Behebung zu schaffen.
[0008] Zur Lösung dieses Problems verfügt das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines
Meßumformers über die Merkmale des Patentanspruchs 1. Der Meßumformer nach der vorliegenden
Erfindung verfügt über die Merkmale des Patentanspruchs 4.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung. Anhand der Zeichnung wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1:
- ein Signalflußdiagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0010] Das in der Zeichnung dargestellte Signalflußdiagramm verdeutlicht das erfindungsgemäße
Verfahren zum Betreiben eines Meßumformers, insbesondere eines Temperatur-Meßumformers.
Das erfindungsgemäße Verfahren kommt vorzugsweise bei den von der Anmelderin unter
der Typenbezeichnung STT3000 bzw. STT350 vertriebenen Meßumformern zum Einsatz. Details
dieser Meßumformer sind in der EP 0 262 658 B1 sowie EP 0 266 553 A2 beschrieben,
auf deren Offenbarungsgehalt hier ausdrücklich bezug genommen wird.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren dient der sicheren Erkennung und Behebung von am Meßumformer
anliegenden Störungen, wobei gleichzeitig eine gute Betriebs-Verfügbarkeit des Meßumformers
gewährleistet ist. Hierzu wird der Meßumformer wie folgt betrieben:
[0012] In einem ersten Verfahrensschritt nimmt der erfindungsgemäße Meßumformer zu verarbeitende
Meßdaten auf. Dies ist im Signalflußdiagramm der Figur 1 durch einen Block 10 verdeutlicht.
Unmittelbar im Anschluß an das Aufnehmen der Meßdaten durch den Meßumformer werden
die Meßdaten überprüft, wobei dieser Überprüfungsschritt durch den Block 11 dargestellt
ist. Im Anschluß an diese Überprüfung bzw. Diagnose der vom Meßumformer aufgenommenen
Daten wird überprüft, ob am Meßumformer eine Störung anliegt. Diese Störungs-Überprüfung
ist durch den Block 12 verdeutlicht.
[0013] Kommt die Störungs-Überprüfung zu dem Ergebnis, daß eine Störung am Meßumformer anliegt,
so wird der Meßumformer von einem Betriebszustand in einen Störzustand überführt.
Liegt hingegen keine Störung an, so verbleibt der Meßumformer im Betriebszustand.
[0014] Kommt also die im Block 12 verdeutlichte Störungs-Überprüfung zu einem positiven
Ergebnis, so wird der Meßumformer in den Störzustand überführt. Im Störzustand wird
dann unmittelbar überprüft, ob ein Alarm-Statussignal aktiv oder passiv ist. Block
13 verdeutlicht diese Statussignal-Überprüfung in Figur 1. Kommt die Statussignal-Überprüfung
zu einem negativen Ergebnis, ist also das Alarm-Statussignal nicht aktiv, so wird
in einem ersten Schritt - siehe Block 14 in Figur 1 - das Alarm-Statussignal gesetzt.
Unmittelbar hieran wird ein Signal erzeugt, mit Hilfe dessen das Anliegen einer Störung
am Meßumformer dem Wartungspersonal angezeigt wird. Dies ist in Figur 1 durch den
Block 15 dargestellt. Unmittelbar anschließend wird die Störung gespeichert, was in
Figur 1 durch den Block 16 dargestellt ist. Die Störung kann hierbei in einen RAM
oder sonstigen Speicher gespeichert werden, aus dem Daten auslesbar sind. Nach erfolgter
Speicherung verzweigt das erfindungsgemäße Verfahren zurück auf den Block 11, d.h.
auf die Diagnose bzw. Überprüfung der vom Meßumformer aufgenommenen Daten. Liegt im
Anschluß an die Speicherung der Störung noch immer die aufgenommene bzw. gespeicherte
Störung am Meßumformer an, so wird wiederum vom Block 12 auf den Block 13 verzweigt,
wobeijedoch diesmal das Alarm-Zustandssignal aktiviert ist. Bei aktiviertem Alarm-Zustandssignal
wird nicht auf den Block 14 verzweigt, sondern unmittelbar zurück auf den Block 11.
Hierdurch ist gewährleistet, daß eine am Meßumformer anliegende Störung nur einmal
im Speicher gespeichert wird.
[0015] Verschwindet die am Meßumformer anliegende Störung nach einer gewissen Zeit, so wird
die durch den Block 12 dargestellte Störungs-Überprüfung zu dem Ergebnis kommen, daß
keine Störung am Meßumformer anliegt, und der Meßumformer wird dann automatisch und
unmittelbar vom Störzustand in den Betriebszustand überführt. Hierzu wird vom Block
12 auf den Block 17 verzweigt, wobei im Block 17 überprüft wird, ob das Alarm-Zustandssignal
zurückgesetzt wurde, also passiv ist. Kommt diese Überprüfung zu einem negativen Ergebnis,
so wird durch den Block 18 das Alarm-Zustandssignal deaktiviert, und im Anschluß hieran
auf den Block 10 zurückverzweigt. Durch das Rücksetzen bzw. Deaktivieren des Alarm-Zustandssignals
nach der erfolgten Speicherung eines am Meßumformer anliegenden Störzustands ist sichergestellt,
daß beim Auftreten einer neuen Störung diese auch aufgezeichnet bzw. gespeichert werden
kann.
[0016] Kommt hingegen die Überprüfung des Blocks 17 zu dem Ergebnis, daß das Alarm-Zustandssignal
zurückgesetzt worden ist, so wird auf den Block 19 verzweigt. Im Block 19 werden die
vom Meßumformer aufgenommenen Daten entsprechend der Funktion des Meßumformers bearbeitet.
[0017] Im Anschluß an die Bearbeitung der vom Meßumformer aufgenommenen Daten im Block 19
wird nochmals überprüft, ob das Alarm-Zustandssignal aktiv oder passiv ist, was durch
den Block 20 dargestellt ist. Kommt diese Überprüfung zu einem positiven Ergebnis,
ist demnach das Alarm-Zustandssignal aktiv, so wird dieses zurückgesetzt. Dies verdeutlicht
Figur 1 durch den Block 21. Anderenfalls wird unmittelbar auf den Block 22 verzweigt.
Durch den Block 22 wird bewirkt, daß die vom Meßumformer ausgegebenen Daten aktualisiert
werden. Mit anderen Worten wird demnach im Block 22 das Ausgangssignal des Meßumformers
im Hinblick auf die aktuell aufgenommenen Daten angepaßt.
[0018] Im Anschluß an den Block 22 wird im Block 23 überprüft, ob die während des Störzustands
aufgenommenen bzw. gespeicherten Störungen vom Wartungspersonal abgefragt und damit
zur Kenntnis genommen wurden. Kommt diese Überprüfung zu einem positiven Ergebnis,
so wird vom Block 23 auf den Block 24 verzweigt, d.h. die im Speicher gespeicherten
Störungen werden gelöscht. Wurden hingegen die im Speicher gespeicherten Störungen
nicht zur Kenntnis genommen, so wird unmittelbar auf den Block 10 rückverzweigt, d.h.
die im Speicher gespeicherten Störungen werden nicht gelöscht.
[0019] Mit Hilfe des oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens wird demnach ein Meßumformer
derart betrieben, daß nach dem Auftreten einer Störung von einem Betriebszustand in
einen Störzustand umgeschaltet wird. Im Störzustand wird die Störung gespeichert.
Verschwindet die Störung, so wird unmittelbar vom Störzustand auf den Betriebszustand
umgeschaltet. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist demnach sowohl eine gute
Betriebs-Verfügbarkeit als auch eine gute Störungs-Behebung bzw. Störungs-Kenntnisnahme
gewährleistet.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einem erfindungsgemäßen Meßumformer sowohl
durch Hardware-Komponenten als auch durch Software realisiert sein.
1. Verfahren zum Betreiben eines Meßumformers, insbesondere eines Temperatur-Meßumformers,
wobei der Meßumformer nach dem Auftreten einer Störung von einem Betriebszustand in
einen Störzustand überführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Umschalten in den Störzustand die Störung gespeichert wird, und daß nach
dem Verschwinden der Störung der Meßumformer vom Störzustand in den Betriebszustand
überführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Störung in einem auslesbaren Speicher gespeichert wird und die Speicherung durch
ein Signal angezeigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Speichern der Störung und nach dem Verschwinden der Störung der Meßumformer
automatisch und unmittelbar vom Störzustand in den Betriebszustand überführt wird.
4. Meßumformer, insbesondere Temperatur-Meßumformer, mit einem Alarm-Managementsystem,
gekennzeichnet durch einen auslesbaren Speicher zum Speichern von am Meßumformer anliegenden Störungen.