[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder für Koaxialkabel zum Aufstecken auf ein
außen mit Halteformen, insbesondere vorstehenden Zapfen, versehenes Gegenstück, insbesondere
BNC-Kuppler, wobei eine zur Ausbildung radial ausfederbarer federnder Finger mehrfach
in Längsrichtung geschlitzte, kreiszylindrische Hülse von einer axial verschieblichen
Außenhülse umfaßt ist und wobei die Finger an der Innenseite zur Bildung eines umlaufenden
Rastringes Rastnasen zur Verrastung mit den Halteformen des Gegenstückes aufweisen.
[0002] Zur Verbindung von koaxialen Signalleitungen, beispielsweise solchen für Videosignale
oder Daten, haben sich sogenannte BNC-Steckverbindungen seit langem bewährt.
[0003] Bei derartigen Steckverbindungen ist eine am Stecker angebrachte, mit zwei gewindeartig
verlaufenden Schlitzen versehene Außenhülse um die Längsachse drehbar und bildet mit
zwei aus dem Kuppler herausragenden Haltezapfen einen Bajonettverschluß. Zum Schließen
der Verbindung muß die Außenhülse in der richtigen Orientierung über die Haltezapfen
geschoben werden. Zum Verriegeln und Entriegeln der Verbindung muß die Außenhülse
jeweils gedreht werden. Dies ist insbesondere an schwer zugänglichen Stellen störend.
[0004] Zur Lösung dieses Problems sind seit einiger Zeit verriegelbare Schnellverbindungen
bekannt, welche es erlauben, die Verbindung beim Einstecken sicher zu schließen und
durch Ziehen an einer Außenhülse die Verbindung zu entriegeln und zu öffnen. Derartige
Steckverbindungen, wie sie beispielsweise in DE 92 12 484 U1, in EP 0 215 716 B1 oder
in EP 0 501 237 A1 beschrieben werden, weisen im Inneren Kugeln auf, welche in eine
umlaufende Nut am Umfang des Steckers einrasten. Sie sind aber kompliziert und stellen
hohe Anforderungen an die Fertigungsgenauigkeit. Außerdem verschleißen sie schnell.
Eine Verriegelung der Verbindung ist nur durch zusätzliche konstruktive Elemente möglich,
beispielsweise durch verschiebliche Sperrhülsen.
[0005] DE 44 39 852 A1 zeigt einen Steckverbinder, der mittels eines federnden Gummirings
einen Kuppler mit Außengewinde hält. DE 198 14 334 A1 beschreibt einen Steckverbinder,
bei dem an einer geschlitzten Innenhülse Rastnasen zum Festhalten eines Kupplers vorgesehen
sind.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Steckverbinder anzugeben, welcher
zur Verbindung mit einem mit außen vorstehenden Halteformen versehenen Gegenstück
geeignet ist, welche schnell schließbar und trennbar ist und welche sich im geschlossenen
Zustand durch Ziehen am Kabel nicht löst.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Außenhülse an der Vorderseite einen umlaufenden,
die Finger übergreifenden Rand aufweist, wobei die Innenseite des umlaufenden Randes
und die Finger derart ausgebildet sind, daß die Finger beim Zurückziehen der Außenhülse
zur Lösung der Rastverbindung von dem Rand nach außen gedrückt werden.
[0008] Im Gegensatz zu bekannten Steckverbindern, welche für mit vorstehenden Halteformen
versehene Kuppler geeignet sind, kann der erfindungsgemäße Steckverbinder durch einfaches
Einstecken verbunden und gesichert werden. Die Betätigung eines Bajonettverschlusses
oder ähnlicher Verriegelungsmechanismen ist nicht erforderlich. Dieser Vorteil ist
bei Videosteckfeldern besonders wichtig, bei denen ein häufiges Umstecken erfolgt.
Auch an schwer zugänglichen Stellen, wie Schaltanlagen, ist ein Einstecken und Ausziehen
ohne Schwierigkeiten möglich. Der erfindungsgemäße Steckverbinder kann durch einfaches
Ziehen an der Außenhülse entsichert und gelöst werden. Der Steckverbinder kann im
geschlossenen Zustand nicht durch einen Zug am Kabel gelöst werden.
[0009] Der erfindungsgemäße Steckverbinder eignet sich, bei entsprechender Ausgestaltung
der Rastnasen, auch zur Verwendung mit derartigen Kupplern, auf deren Außenseite eine
Rastnut oder ähnliche Rastformen eingearbeitet sind.
[0010] Zur Verstärkung der Schließwirkung der federnden Finger ist bei einer ersten Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, daß die Finger durch einen außen aufgelegten Federring gespannt
sind.
[0011] Durch die in weiteren Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen werden vorteilhafte
Verbesserungen der Erfindung erreicht.
[0012] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine davon ist in der Zeichnung
anhand mehrerer Figuren dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Steckverbinder zur Verbindung mit einem BNC-Kuppler und
- Fig. 2
- den erfindungsgemäßen Steckverbinder auf einen BNC-Kuppler aufgesteckt.
[0013] Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0014] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Steckverbinder 1, welcher über einen Crimphals
2 mittels einer Crimphülse 2a mit einem handelsüblichen Koaxialkabel 3 verbunden ist.
Die Seele 4 des Kabels 3 ist mit dem Kontaktstift 5 des Steckverbinders 1 verbunden.
Der Crimphals 2 des Kabels 3 ist mit einer im Inneren des Steckverbinders befindlichen
Kontakthülse 7 verbunden.
[0015] Zur Verrastung mit den Haltezapfen 21 (Fig. 2) des Gegenstückes sind im Inneren des
Steckverbinders 1 federnde Finger 8 angeordnet, deren Rastnasen 9 zur Verrastung mit
den Halteformen vorgesehen sind. Die Finger 8 werden durch die Wandung einer geschlitzten
Messinghülse 10 gebildet. Zur Unterstützung der Federwirkung sind die Finger 8 von
einer Ringfeder 11 umgeben. Die gesamte Anordnung ist von einer Außenhülse 12 umgeben,
welche verschieblich am Fuß der geschlitzten Hülse 10 gelagert ist und deren Verschiebelänge
durch einen in eine Nut 13 an der geschlitzten Hülse 10 eingreifenden Ring 14 begrenzt
wird.
[0016] Die Vorderseite der Finger 8 sowie der am vorderen Ende der Außenhülse 12 angeordnete,
die Finger übergreifende Rand 15 weisen Fasen 16, 17 auf. Durch die Fasen 16, 17 und
die durch den umlaufenden Rand 15 gegebene Verengung der Außenhülse 12 ist ein einfaches,
zentriertes Einführen des mit Haltezapfen versehenen Gegenstückes möglich. Die Finger
8 werden dabei nach außen gedrückt und verrasten schließlich mit den Haltezapfen.
Beim Zurückziehen der Außenhülse 12 werden die Finger 8 entgegen der Spannung der
Ringfeder 11 nach außen gedrückt, so daß die Haltezapfen freigegeben werden.
[0017] Zur Abdichtung der Verbindung ist der erfindungsgemäße Steckverbinder mit einer Dichtung
18 versehen, welche am Grund der geschlitzten Hülse 10 angeordnet ist.
[0018] Fig. 2 zeigt die Verbindung eines handelsüblichen BNC-Kupplers 20 mit dem erfindungsgemäßen
Steckverbinder 1. An seiner Außenseite weist der Kuppler 20 zwei vorstehende Haltezapfen
21 auf, welche mit den Rastnasen 9 der Finger 8 verrasten.
[0019] Zum Schließen der Verbindung wird der Steckverbinder an der Außenhülse 12 angefaßt
und bis zum Verrasten der Finger aufgesteckt. Entsprechend wird zum Lösen der Verbindung
der Steckverbinder 1 an der Außenhülse angefaßt und abgezogen. Die Verbindung löst
sich jedoch nicht, wenn am Kabel 3 gezogen wird.
1. Steckverbinder für Koaxialkabel zum Aufstecken auf ein außen mit Halteformen, insbesondere
vorstehenden Zapfen, versehenes Gegenstück, insbesondere BNC-Kuppler, wobei eine zur
Ausbildung radial ausfederbarer federnder Finger (8) mehrfach in Längsrichtung geschlitzte,
kreiszylindrische Hülse (10) von einer axial verschieblichen Außenhülse (12) umfaßt
ist und wobei die Finger (8) an der Innenseite zur Bildung eines umlaufenden Rastringes
Rastnasen (9) zur Verrastung mit den Halteformen (21) des Gegenstückes (20) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhülse (12) an der Vorderseite einen umlaufenden,
die Finger (8) übergreifenden Rand (15) aufweist, wobei die Innenseite des umlaufenden
Randes (15) und die Finger (8) derart ausgebildet sind, daß die Finger (8) beim Zurückziehen
der Außenhülse (12) zur Lösung der Rastverbindung von dem Rand (15) nach außen gedrückt
werden.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Finger (8) durch einen
außen aufgelegten Federring (11) gespannt sind.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Finger (8) innen
an seiner Vorderseite zur Bildung einer an der Innenseite des übergreifenden Randes
(15) beim Zurückziehen der Außenhülse leicht abgleitenden schiefen Ebene (16) angefast
ist.
4. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geschlitzte Hülse
(10) an ihrem Grund mit einer Dichtung (18) zur Abdichtung mit der Stirnseite des
eingeführten Gegenstückes (20) versehen ist.
5. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser des
übergreifenden Randes (15) der Außenhülse (12) zur Zentrierung des Gegenstückes etwa
dem Außendurchmesser des einzuführenden Gegenstückes (20) entspricht und daß der Rand
(15) vorn zur leichten Einführung des Gegenstückes (20) mit einer Fase (17) versehen
ist.
6. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren der Steckverbindung
(1) zur Kontaktierung mit der Innenseite des Gegenstückes (20) eine zur Ausbildung
mehrerer radial federnder Kontaktzungen mehrfach in Längsrichtung geschlitzte Kontakthülse
(7) vorgesehen ist.
7. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum unlösbaren Anschluß
eines Koaxialkabels (3) am hinteren Ende des Steckverbinders ein hohler Crimphals
(2) vorgesehen ist, der mit der Kontakthülse (7) elektrisch leitend verbunden ist.
8. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geschlitzte Hülse
(10) aus Messing besteht.