[0001] Die Erfindung betrifft ein Vorschaltgerät zum Betreiben von Hochdruck-Gasentladungslampen
gemäß dem Oberbegriff unseres Anspruchs 1.
[0002] Aus der deutschen Patentschrift DE 34 45 817 C2 ist eine Schaltungsanordnung zum
Betrieb einer Hochdruck-Entladungslampe an Niedervolt-Gleichspannung bekannt. Diese
Schaltungsanordnung verfügt über einen DC/DC-Wandler, der eine gegenüber der positiven
Eingangsspannung erhöhte Gleichspannung erzeugt. Zudem weist die Schaltungsanordnung
einen Wechselrichter auf, der als eine H-Brückenschaltung ausgebildet ist, über die
die Hochdruck-Gasentladungslampe als Last aus der Gleichspannung des DC/DC-Wandlers
betrieben wird, wobei die H-Brückenschaltung niederfrequent die Polarität der Lampenspannung
kommutiert, so daß die Hochdruck-Gasentladungslampe, bezogen auf ihre Eingangsklemmen,
mit einer niederfrequenten, rechteckförmigen Wechselspannung ohne den Gleichspannungs-Anteil
versorgt wird. Zwischen der H-Brückenschaltung und der Hochdruck-Gasentladungslampe
weist diese Schaltungsanordnung ein Zündgerät auf, das als Überlagerungszündgerät
ausgebildet ist. Des weiteren weist die bekannte Schaltungsanordnung einen Pulsgenerator
auf der Rechteckpulse zur Umsteuerung der H-Brückenschaltung erzeugt.
[0003] Bei der bekannten Schaltungsanordnung erweist es sich als nachteilig, daß unerwünschte
Brückenquerströme für den zuverlässigen Betrieb der Hochdruck-Gasentladungslampe nicht
oder nur bei Verminderung der Umschaltgeschwindigkeit vermieden werden können, so
daß bei dem Betrieb der Hochdruck-Gasentladungslampe durch den Wechselrichter hohe
Ansteuer- und Verlustleistungen entstehen. Des weiteren erweist sich bei der bekannten
Schaltungsanordnung als nachteilig, daß diese durch die Verwendung mehrerer Spannungswandler
aufwendig und kostenintensiv ist.
[0004] Aus der DE 42 24 996 A1 ist ein Vorschaltgerät bekannt, bei dem der Pulsgenerator
Rechteckpulse liefert, aufgrund derer bei jedem Umschalten der Brückenzweige eine
Totzeit erzeugt wird, über die alle Schalttransistoren der H-Brückenschaltung abgeschaltet
sind, wobei die Pulsdauer der Rechteckpulse von dem Pulsgenerator der Totzeit entspricht
und die Pulswiederholungsfrequenz der doppelten Rechteckfrequenz entspricht.
[0005] Dadurch daß der Pulsgenerator Rechteckpulse liefert, aufgrund derer bei jedem Umschalter
der Brückenzweige eine Totzeit erzeugt wird, über die alle Schalttransistoren der
H-Brückenschaltung abgeschaltet sind, wobei die Pulsdauer der Rechteckpulse von dem
Pulsgenerator der Totzeit entspricht und die Pulswiederholfrequenz der doppelten Rechteckfrequenz
entspricht, wird erreicht, daß bei geringen Brückenquerströmen die Ansteuer- und Verlustleistungen
des Wechselrichters gering gehalten werden können.
[0006] Nachteilig hingegen ist, daß die Schaltung gegenüber rückwirkenden Zündimpulsen störanfällig
und zudem durch die zur Totzeiterzeugung vorgesehenen Logikbausteine (Flip-Flop, NAND-Gatter)
relativ kostenaufwendig ist.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein einfaches und kostengünstiges Vorschaltgerät
zu schaffen, welches ohne ein spezielles Totzeitsignal eine querstromfreie und gegen
Störimpulse weniger anfällige H-Brücke für den Betrieb von Wechselstrom-Xenon-Gasentladungslampen
besitzt.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die H-Brückenschalter durch
zwei zueinander invertierte digitale Signale gesteuert werden, wobei jedes Signal
zueinander diagonal angeordnete H-Brückenschalter steuert, und daß jedes Signal zusätzlich
am Steuereingang eines Halbleiterschalters anliegt, welcher den Steuerkreis eines
H-Brückenschalters derjeweils nicht angesteuerten Brückendiagonale kurzschließt oder
niederohmig verbindet.
[0009] Erfindungsgemäß wird in jedem Halbbrückenzweig nur noch jeweils ein Brückenschalter
beschleunigt abgeschaltet, und die zwei Abschaltbeschleunigungsschaltungen werden
nicht mehr durch das zugehörige Abschaltsignal, sondern durch das Einschaltsignal
für den Brückenschalter im jeweils anderen Brückenzweig gesteuert, wodurch eine geringere
Störanfälligkeit gegenüber Störimpulsen erreicht wird.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben.
[0011] In der einzigen Figur ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer H-Brücke dargestellt.
Die vier Brückenschalter (M1, M2, M3, M4) sind hier als Power-MOS-FET dargestellt.
Es ist jedoch möglich und vorteilhaft, diese Schalter als IGBT auszuführen, die sich
insbesondere bei hohen Umgebungstemperaturen sowie bei hohen Anlaufströmen durch eine
besonders niedrige Verlustleistung auszeichnen.
[0012] Die hier nicht gezeigte Hochdruck-Gasentladungslampe ist als ohmsche Last (ZL) zwischen
den Eingangsklemmen (A, B) dargestellt. Ein nicht dargestelltes Zündgerät ist zwischen
der Hochdruck-Gasentladungslampe und den Eingangsklemmen (A, B) angeordnet. Das in
der Figur dargestellte Vorschaltgerät besteht aus einem DC/DC-Wandler (D) mit negativer
Ausgangsspannung, einem nicht dargestellten Pulsgenerator zur Erzeugung digitaler
Signale (E1, E2), vier schaltbaren Stromquellen (Q1, Q2, Q3, Q4) sowie vier H-Brückenschaltern
(M1, M2, M3, M4), die als Power-MOS-FET ausgebildet sind.
[0013] Zwischen den Brückendiagonalen sind die Eingangsklemmen (A, B) der Last (ZL), bestehend
aus der Hochdruck-Gasentladungslampe und dem Zündgerät, angeordnet. Die Schaltstrecken
der H-Brückenschalter (M1, M2, M3, M4) sind zwischen Fahrzeugmasse (GND) und der am
Ausgang des DC/DC-Wandlers (D) anliegenden negativen geregelten Gleichspannung (-UW)
angeordnet. Der DC/DC-Wandler (D) ist zum einen mit der positiven Bordspannung (+UB)
und zum anderen mit der Fahrzeugmasse (GND) verbunden.
[0014] Die vier H-Brückenschalter (M1, M2, M3, M4) schalten die auf die Fahrzeugmasse (GND)
bezogene Spannung (-UW) wechselseitig über die Eingangsklemmen (A, B) auf die Last
(ZL) (Reihenschaltung aus Zündgerät und Xenon-Lampe). Die H-Brückenschalter (M1, M2,
M3, M4) werden über die vier als Stromquellen beschalteten Transistoren (Q1, Q2, Q3,
Q4) angesteuert. Die vier Stromquellen (Q1, Q2, Q3, Q4) werden über die beiden zueinander
invertierten digitalen Signale (E1, E2) geschaltet. Die Signale (E1, E2) können die
beiden Zustände (GND = low, UB = high) annehmen.
[0015] E1 = low bedeutet: die Stromquellen (Q1, Q2) sind aktiv; E2 = low bedeutet: die Stromquellen
(Q3, Q4) sind aktiv.
[0016] Die Stromquelle (Q2) schaltet mit dem Spannungsabfall an Widerstand (R9) den H-Brückenschalter
(M1). Die Stromquelle (Q3) schaltet mit dem Spannungsabfall an Widerstand (R10) den
H-Brückenschalter (M2). Die Stromquelle (Q1) erzeugt mit dem Spannungsabfall an Widerstand
(R13) und der Basis-Emitter-Spannung vom Transistor (Q5) ein Schaltsignal, welches
über den Widerstand (R11) den H-Brückenschalter (M4) einschaltet; gleichzeitig wird
der Transistor (Q5) durchgeschaltet, welcher seinerseits den H-Brückenschalter (M3)
beschleunigt abschaltet. Die Stromquelle (Q4) erzeugt mit dem Spannungsabfall an Widerstand
(R15) und der Basis-Emitter-Spannung von Transistor (Q6) ein Schaltsignal, welches
über den Widerstand (R12) den H-Brückenschalter (M3) einschaltet; gleichzeitig wird
der Transistor (Q6) durchgeschaltet, welcher seinerseits den H-Brückenschalter (M4)
beschleunigt abschaltet.
[0017] Die beschleunigte Abschaltung der H-Brückenschalter (M3 bzw. M4) geschieht dadurch,
daß die angesteuerten Transistoren (Q5 bzw. Q6) die Steuerstrecke der zugehörigen
H-Brückenschalter kurzschließen bzw. niederohmig verbinden und so einen sehr schnellen
Ladungsausgleich bewirken. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme werden Querströme in
den H-Brückenzweigen auf einfache Weise wirkungsvoll vermieden.
Bezugszeichenliste
[0018]
- A, B
- Eingangsklemmen der Last
- D
- DC/DC-Wandler
- M1, M2, M3, M4
- H-Brückenschalter
- R9, R10, R11, R12, R13, R15
- Widerstände
- Q1, Q2, Q3, Q4
- schaltbare Stromquellen (Transistoren)
- Q5, Q6
- Halbleiterschalter (Transistoren)
- ZL
- Last
- E1, E2
- digitale Signale
- GND
- Fahrzeugmasse
- UAB
- Lampenspannung
- +UB
- Bordspannung
- -UW
- geregelte Gleichspannung
1. Vorschaltgerät zum Betreiben von Hochdruck-Gasentladungslampen mit niederfrequenter,
rechteckförmiger Spannung in Kraftfahrzeugen, mit einem DC/DC-Wandler (D), der aus
einer auf die Fahrzeugmasse (GND) bezogenen positiven Bordspannung (+UB) eine geregelte
Gleichspannung (-UW) erzeugt, mit einem Wechselrichter, der als eine H-Brückenschaltung,
welche vier H-Brückenschalter (M1, M2, M3, M4) aufweist, ausgebildet ist, über die
die Hochdruck-Gasentladungslampe als Last (ZL) aus der geregelten Gleichspannung (-UW)
des DC/DC-Wandlers (D) betrieben wird, wobei die H-Brückenschaltung niederfrequent
die Polarität der Lampenspannung (UAB) kommutiert, so daß die Hochdruck-Gasentladungslampe,
bezogen auf ihre Eingangsklemmen (A, B), mit einer niederfrequenten, rechteckförmigen
Wechselspannung ohne Gleichspannungsanteil versorgt wird, und mit einem Pulsgenerator,
der Rechteckpulse zur Umsteuerung der H-Brückenschaltung erzeugt, dadurch gekennzeichnet,
daß die H-Brückenschalter (M1, M2, M3, M4) durch zwei zueinander invertierte digitale
Signale (E1, E2) gesteuert werden, wobei jedes Signal (E1 bzw. E2) zueinander diagonal
angeordnete H-Brückenschalter (M1, M4 bzw. M2, M3) steuert, und daß jedes Signal (E1
bzw. E2) zusätzlich am Steuereingang eines Halbleiterschalters (Q5 bzw. Q6) anliegt,
welcher den Steuerkreis eines H-Brückenschalters (M3 bzw. M4) der jeweils nichtangesteuerten
Brückendiagonale kurzschließt oder niederohmig verbindet.
2. Vorschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die H-Brückenschalter
(M1, M2, M3, M4) Leistungs-MOS-FET sind.
3. Vorschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die H-Brückenschalter
(M1, M2, M3, M4) IGBT sind.