[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Drahtbiegemaschine, insbesondere zum Biegen von
Baustahldrähten, mit ein oder zwei längsverfahrbaren, einen Biegekopf aufnehmenden
Biegeschlitten, wobei der Biegekopf zwei hochragende, zwischen sich einen in Längsrichtung
ausgerichteten Einlegespalt zum Einlegen eines zu biegenden Drahtstückes freilassende
Biegedorne sowie auf der dem Biegeende des Drahtstückes zugewandten Seite der Biegedorne
einen um eine dornachsparallele, im Bereich des Einlegespaltes verlaufende Schwenkachse
schwenkverstellbaren Biegearm mit einem gleichsinnig zu den Biegedornen hochragenden
Biegezapfen und auf der dem Biegeende abgewandten Biegedornseite eine Drahtklemme
mit zwei quer zur Spaltrichtung bewegbaren Klemmbacken aufweist.
[0002] Bei diesen Drahtbiegemaschinen werden die ausgerichteten und entsprechend abgelängten
Drahtstücke in den Einlegespalt zwischen den Biegedornen eingebracht, mit der Drahtklemme
festgehalten und dann das frei auf der einen Biegedornseite vorstehende Drahtstückende
durch Schwenkverstellen des Biegearmes mit dem Biegezapfen um den einen oder anderen
Biegedorn gebogen, so daß je nach Schwenkrichtung des Schwenkarmes auch in die eine
oder andere Richtung gebogene Drahtstücke entstehen. Da der zu wählende Biegeradius
der Drahtstücke vom jeweiligen Drahtdurchmesser abhängt und dieser Biegeradius vom
Durchmesser des Biegedorns bestimmt wird, lassen sich auf den bekannten Drahtbiegemaschinen
mit ein und denselben Biegewerkzeugen immer nur Drahtstücke eines bestimmten, dem
jeweiligen Dorndurchmesser angepaßten Durchmesserbereiches biegen und das Biegen von
Drahtstücken entsprechend abweichender Durchmesserbereiche bedarf einer Umrüstung
der Biegemaschine auf geeignete Biegewerkzeuge.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Drahtbiegemaschine der eingangs
geschilderten Art zu schaffen, die das Biegen von Drähten unterschiedlichster Drahtdurchmesser
mit gleichbleibenden Biegewerkzeugen erlaubt und sich darüber hinaus durch ihre vielfältigen
Biegemöglichkeiten auszeichnet.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die beiden Biegedorne jeweils wenigstens
zwei zur Längsmittelebene des Einlegespaltes symmetrisch angeordnete, gegeneinander
zum Einlegespalt hin radial versetzte und eine gemeinsame, den Einlegespalt begrenzende
Tangentialebene bestimmende Dornabschnitte unterschiedlichen, nach oben hin von Dornabschnitt
zu Dornabschnitt abnehmenden Durchmessers umfassen, daß vorzugsweise auch der Biegezapfen
den Dornabschnitten in Anzahl, Höhe und Durchmesser gleiche Zapfenabschnitte bildet,
deren gegeneinander radial versetzte Achsen in einer gemeinsamen Axialebene durch
die Schwenkachse des Biegearmes liegen und deren Radialabstände von der Schwenkachse
jeweils das Maß des um die halbe Einlegespaltweite vergrößerten Abschnittsdurchmessers
übersteigt, wobei die Biegedorne und gegebenenfalls der Schwenkarm mit dem Biegezapfen
in Achsrichtung gegenüber einer durch eine Auflage für die Drahtstücke vorgegebenen
achsnormalen Biegeebene entsprechend den Dornabschnitten höhenverstellbar gelagert
sind, und daß die Drahtklemme aus einer Offenstellung mit auf die Tangentialebenen
der Dornabschnitte ausgerichteten Klemmbacken in Abhängigkeit vom Biegen um den einen
oder anderen Biegedorn durch wahlweises Querbewegen der diesem Biegedorn jeweils gegenüberliegenden
Klemmbacke betätigbar ist.
[0005] Auf Grund der unterschiedlichen Dornabschnitte und der Höhenverstellbarkeit der Biegedorne
gegenüber der Biegeebene können die Biegedorne auf die jeweils zu biegenden Durchmesserbereiche
abgestimmt werden, indem die für diese Durchmesserbereiche passenden Dornabschnitte
in eine gegenüber der Biegeebene biegegerechte Höhenlage gebracht werden. Um diese
Dornabschnitte können dann die Drahtstücke mit geeignetem Biegeradius gebogen werden,
wobei die Anpassung der Biegedorne an die jeweiligen Drahtdurchmesser nach jedem Biegevorgang
durch einfache Auswahl der entsprechenden Dornabschnitte und entsprechender Hubverstellung
erfolgt und daher unterschiedliche Drahtstücke auch in beliebiger Reihenfolge hintereinander
einwandfrei zu biegen sind. Da der Einlegespalt auf den größtmöglichen Drahtdurchmesser
ausgelegt ist, wird die Drahtklemme durch wahlweises Beaufschlagen der einen oder
anderen Klemmbacke nicht nur zum eigentlichen Klemmen der Drahtstücke, sondern auch
zum Anlegen der Drahtstücke an den jeweils einzusetzenden Biegedorn genutzt, so daß
es auch bei gegenüber dem Einlegespalt kleinen Drahtdurchmessern zu einem ordnungsgemäßen
Biegen nach der einen oder anderen Seite kommt. Durch eine der Biegedornabstufung
entsprechende Biegezapfenabstufung in Zapfenabschnitte, die bei üblichen Biegevorgängen
nicht unbedingt notwendig wäre, wird der Biegevorgang vor allem bei einem Biegen um
mehr als 90° verbessert, da auf Grund der Abrollbewegung der entsprechenden Zapfenabschnitte
am Biegeende des Drahtstückes geringere Relativbewegungen zwischen Zapfenabschnitt
und Drahtstück auftreten und so einer Beschädigungsgefahr der Drahtoberfläche vorzubeugen
ist. Sind üblicherweise zwei Biegeschlitten vorgesehen, können mit den ihnen zugeordneten
Biegeköpfen an beiden Drahtstückenden gleichzeitig oder abwechselnd Biegeschritte
vorgenommen werden, wobei jeweils auch der eine Biegekopf mit seiner Drahtklemme eine
Art Vorschubeinrichtung für den jeweils anderen Biegekopf ergibt und sich dadurch
die unterschiedlichsten Biegeformen mit Mehrfachbiegungen an beiden Drahtstückenden
erreichen lassen. Selbstverständlich müssen dazu die Schlittenantriebe, die Antriebe
für die Schwenkarme, die Hubantriebe für die Biegedorne und Schwenkarme und Biegezapfen
und vor allem auch die Drahtklemmen jeweils für sich ansteuerbar sein, was aber mit
einer entsprechenden Steuerungseinrichtung ohne Schwierigkeiten möglich ist.
[0006] Weist der Biegekopf biegeseitig der Biegedorne einen zusätzlichen Biegeanschlag auf,
der außerhalb der Bewegungsbahn des Biegezapfens mit einem Seitenversatz gegenüber
den Tangentialebenen der Biegedorne angeordnet ist, läßt sich mit einer Schwenkbewegung
des Schwenkarmes ein sich mit seinem Biegeende sowohl am zugehörenden Biegedorn als
auch am Biegeanschlag anlegendes Drahtstück Z-förmig biegen, wobei der Seitenversatz
des Biegeanschlages gegenüber dem Biegedorn den Abstand der Z-Schenkel voneinander
vorgibt. Ist der Biegeanschlag aus einer Grundstellung in eine Biegestellung hochfahrbar
abgestützt, kann dieser Biegeanschlag wahlweise eingesetzt werden, ohne dann in Grundstellung
dem sich beim Biegen bewegenden Drahtstückende im Wege zu sein.
[0007] Vorteilhaft ist es, wenn der Biegekopf am Biegeschlitten zu einer vertikalen Längsebene
schräggestellt ist und eine längsseits geneigte Biegeebene bestimmt, wobei der Biegeschlitten
eine Abdeckung mit einer Ausnehmung für den Biegekopf und einer Auflage für die Drahtstücke
aufweist, welche Abdeckung aus einer zur Biegeebene parallelen Ausgangslage in eine
Abwurflage hochklappbar gelagert ist. Diese Schrägstellung des Biegekopfes und die
damit gegebene Neigung der Biegeebene erleichtert das Einlegen der Drahtstücke für
den Biegevorgang und dann nach dem Biegevorgang das Ausbringen der gebogenen Drahtstücke,
wozu es genügt, die Drahtstücke bei abgeklappter Abdeckung in den Einlegespalt hineinfallen
zu lassen bzw. die Abdeckung, die in ihrer Ausgangslage unterhalb der Biegeebene liegt,
hochzuklappen, so daß beim Hochklappen das gebogene Drahtstück mit der Auflage bei
geöffneter Drahtklemme wieder aus dem Einlegespalt herausgehoben und aus der Maschine
abgeworfen werden kann. Das Drahtstück fällt dann entlang einer Abgleitbahn in eine
Auffangrinne od. dgl..
[0008] Um zu verhindern, daß sich beim Auswerfen der gebogenen Drahtstücke, vor allem kleinere
Drahtstücke verhaken, ist die Abdeckung mit einem verschiebbaren Schutzschild zum
Verschließen der Ausnehmung bestückt, so daß nach dem Biegen bei noch geschlossener
Drahtklemme der Biegekopf nach unten aus der Ausnehmung herausfährt und das Schutzschild
die Ausnehmung verschließt, wodurch beim folgenden Auswerfen ein Verhaken der Drahtstücke
nicht mehr möglich ist.
[0009] Weist die Abdeckung eine Randleiste mit einer Anlaufbahn für ein zu biegendes Drahtstückende
auf, wird beim Biegen um mehr als 90° das Drahtstückende durch das Auflaufen auf die
Anlaufbahn aus der Biegeebene angehoben, so daß sich bei einem entsprechend mehrfachen
Biegen auch geschlossene Biegeformen erreichen lassen, wobei dann die beiden Biegeenden
übereinander zu liegen kommen.
[0010] Zweckmäßig ist es, wenn der Biegekopf hochfahrbare Fangstäbe aufweist, die entlang
der Tangentialebene des unteren Biegedorns angeordnet sind. Diese Fangstäbe ermöglichen
es, die zu biegenden Drahtstäbe einfach von einer oberhalb der Biegemaschine vorgesehenen
Zubringereinrichtung abfallen zu lassen und sie über die in die Fangstellung hochgefahrenen
Fangstäbe in den Einlegespalt bzw. die geöffnete Drahtklemme einzuführen. Die Zubringereinrichtung
ist dabei vorteilhafterweise mit dem direkt an die Richt- und Ablängeinrichtung einer
Drahtrichtmaschine angeschlossenen Drahtauslauf verbunden, in dem die Drahtstücke
auch über entsprechende Richtanschläge positioniert zur Weiterbearbeitung bereitliegen.
[0011] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand rein schematisch veranschaulicht, und
zwar zeigen
- Fig. 1
- einen Teil einer erfindungsgemäßen Drahtbiegemaschine in teilgeschnittener Stirnansicht,
- Fig. 2
- einen Biegeschlitten der Drahtbiegemaschine in Draufsicht größeren Maßstahes, die
- Fig. 3a bis 3e
- die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Drahtbiegemaschine an Hand mehrerer Arbeitsschritte
jeweils in Draufsicht auf die Biegeschlitten und
- Fig. 4
- das Biegen einer Z-Form ebenfalls in Draufsicht auf einen Biegeschlitten.
[0012] Eine Drahtbiegemaschine 1 weist ein Maschinengestell 2 mit zwei längsverfahrbaren
Biegeschlitten 3 auf, wobei jeder Biegeschlitten 3 einen Biegekopf 4 mit zwei hochragenden,
zwischen sich einen in Längsrichtung ausgerichteten Einlegespalt 5 zum Einlegen eines
zu biegenden Drahtstückes W freilassende Biegedorne 6, 7 sowie einen um eine dornachsparallele,
im Bereich des Einlegespaltes 5 verlaufende Schwenkachse S schwenkverstellbaren Biegearm
8 samt einem gleichsinnig zu den Biegedornen 6, 7 hochragenden Biegezapfen 9 sowie
eine Drahtklemme 10 aus zwei quer zur Spaltrichtung bewegbaren Klemmbacken 11, 12
aufnimmt.
[0013] Die Biegedorne 6, 7 bilden drei zur Längsmittelebene E des Einlegespaltes 5 symmetrisch
angeordnete Dornabschnitte 61, 62, 63; 71, 72, 73 unterschiedlichen, nach oben hin
von Dornabschnitt zu Dornabschnitt abnehmenden Durchmessers D1, D2, D3, die gegeneinander
zum Einlegespalt 5 hin radial versetzt sind und jeweils eine gemeinsame, den Einlegespalt
5 begrenzende Tangentialebene T6, T7 bestimmen. Auch der Biegezapfen 9 weist drei
Zapfenabschnitte 91, 92, 93 auf, die in ihren Abmessungen an die Dornabschnitte angepaßt
sind und deren gegeneinander radial versetzte Achsen in einer gemeinsamen Axialebene
A durch die Schwenkachse S liegen und deren Radialabstände a, b, c von der Schwenkachse
S jeweils das Maß des um die halbe Einlegespaltweite vergrößerten Abschnittsdurchmessers
D1, D2, D3 übersteigt. Die Biegedorne 6, 7 und der Schwenkarm 8 mit seinem Biegezapfen
9 sind in Achsrichtung gegenüber der Biegeebene B höhenverstellbar gelagert, so daß
zum Biegen der Drahtstücke in Abhängigkeit von den jeweiligen Drahtdurchmessern die
einen oder anderen Dorn- und Zapfenabschnitte eingesetzt werden können.
[0014] Die Drahtklemme 10 ist in Offenstellung mit ihren Klemmbacken 11, 12 auf die Tangentialebenen
T6, T7 ausgerichtet und läßt sich wahlweise durch Betätigen des einen oder anderen
Klemmbackens 11, 12 schließen, so daß bei Einsatz des einen oder anderen Biegedornes
6, 7 der Draht beim Klemmen auch an den jeweiligen Dorn durch entsprechendes Schließen
der Klemme angelegt wird.
[0015] Der Biegekopf 4 weist biegeseitig der Biegedorne 6, 7 einen zusätzlichen Biegeanschlag
13 auf, der außerhalb der Bewegungsbahn des Biegezapfens 9 mit Seitenversatz V gegenüber
den Tangentialebenen T6, T7 angeordnet ist und aus einer abgesenkten Grundstellung
in eine in den Biegebereich hochragende Biegestellung hochfahrbar ist.
[0016] Der Biegekopf 4 ist am Biegeschlitten 3 zu einer vertikalen Längsebene schräggestellt
und bestimmt eine längsseitig geneigte Biegeebene B, wobei der Biegeschlitten 3 mit
einer Abdeckung 14 ausgestattet ist, die eine Ausnehmung 15 für den Biegekopf 4 aufweist
und eine Auflage 16 für die zu biegenden Drahtstäbe bildet. Die Abdeckung 14 ist außerdem
mit einem querverschiebbar angeordneten Schutzschild 17 versehen, das bei abgesenkten
Biegedornen bzw. Biegezapfen die Ausnehmung 15 bis auf den Bereich um die Drahtklemme
10 verschließen kann.
[0017] Die Abdeckung 14 eines der Biegeschlitten trägt im unteren Randbereich eine Randleiste
18 mit einer Anlaufbahn für ein zu biegendes Drahtstückende, so daß dieses beim Biegen
um größere Winkel aus der Biegeebene herausgehoben und querverbogen wird und das Biegen
einer geschlossenen Bügelform mit nebeneinanderliegenden Drahtenden ermöglicht wird.
[0018] Am Biegekopf 4 sind weiters hochfahrbare Fangstäbe 19, 20 vorgesehen, die entlang
der Tangentialebene T7 des unteren Biegedorns 7 angeordnet sind und das Einwerfen
der zu biegenden Drahtstäbe in den Einlegespalt 5 erleichtern sollen.
[0019] Wie in den Fig. 3a bis 3e veranschaulicht, wird zum Biegen eines Drahtstückes W dieses
Drahtstück aus einer Abwurfeinrichtung 21 positioniert in den Einlegespalt 5 zwischen
den beiden Biegeköpfen 6, 7 eingeworfen, wobei die Biegeschlitten 3 in die für den
ersten Biegevorgang vorgesehenen Längspositionen verfahren und die Abdeckungen 14
der Schlitten in ihre biegeebenenparallelen Ausgangslagen abgeklappt und die Schutzschilde
17 zurückgezogen sind. Die Aufnahmen 16 der Abdeckungen 14 bestimmen somit die Biegeebene
B und entsprechend dem jeweiligen Durchmesser des zu biegenden Drahtstückes W sind
die Biegedorne 6, 7 und der Schwenkarm 8 mit dem Biegezapfen 9 in die Höhenlage hochgefahren,
in der die dem jeweiligen Durchmesser zugeordneten Dornund Zapfenabschnitte zur Wirkung
kommen. Die Klemmbacken 11, 12 der Drahtklemmen 10 sind offen und die Fangstäbe 19,
20, wie in Fig. 1 strichliert angedeutet, hochgefahren, so daß das aus der Abwurfeinrichtung
abfallende Drahtstück den Fangstäben entlanggleitet und sowohl in den Einlegespalten
5 als auch in den offenen Drahtklemmen 10 lagerichtig zu liegen kommen (Fig. 3a).
Nun werden beispielsweise für eine Biegung der Drahtenden nach oben die unteren Klemmbacken
12 betätigt und das Drahtstück W gegen die oberen stehenden Klemmbacken 11 geklemmt,
so daß das Drahtstück auch an den oberen Biegedornen 6 anliegt. Dann erfolgt durch
ein Verschwenken der Schwenkarme 8 über den entsprechenden Zapfenabschnitt des Biegezapfens
9 die Biegung, wobei von der Wahl des Schwenkbereiches des Biegezapfens der entstehende
Biegewinkel abhängt (Fig. 3b). Nun bewegen sich die Biegedorne 6, 7 wieder zurück
in ihre Grundstellung, die Drahtklemme 10 des rechten Biegeschlittens 3 öffnet und
der rechte Biegeschlitten 3 verfährt in Richtung Drahtmitte bis zur nächsten Biegeposition
(Fig. 3c). Nun schließt die rechte Drahtklemme 10 wieder, die Drahtklemme 10 des linken
Biegeschlittens 3 öffnet und der linke Biegeschlitten 3 verfährt nun seinerseits in
Richtung Drahtmitte in die nächste Biegeposition, während gleichzeitig damit bereits
ein weiterer Biegeschritt durch den Biegekopf 4 des rechten Biegeschlittens 3 erfolgt
(Fig. 3d). Dieses schrittweise Biegen läßt sich mehrmals für den linken und rechten
Biegeschlitten wiederholen, wobei durch entsprechend unterschiedliche Biegewinkel
und Biegelängen die unterschiedlichsten Biegeformen erreicht werden können, selbstverständlich
auch Biegeformen, die ein Biegen nach unten um die Biegedorne 7 erfordern. Ist die
gewünschte Biegeform fertiggestellt, fahren die Biegedorne 6, 7 und die Biegezapfen
9 bei noch geschlossenen Drahtklemmen 10 in die Grundstellung zurück, die Schutzschilde
17 werden in ihre Schließstellung vorgeschoben, so daß die Biegeköpfe 4 mit ihren
Biegedornen und Biegezapfen, Fangstäben u. dgl. abgedeckt sind, und nun werden nach
Öffnen der Drahtklemmen 10 die Abdeckungen 14, wie in Fig. 1 strichliert angedeutet,
hochgeklappt, so daß das gebogene Drahtstück W mit den Auflagen 16 aus den Drahtklemmen
10 herausgehoben und aus der Maschine abgeworfen wird (Fig. 3e).
[0020] Wie in Fig. 4 veranschaulicht, kann mit den Biegeköpfen 4 auf einfache Weise mit
Hilfe des in die Biegestellung hochgefahrenen Biegeanschlages 13 auch eine Z-Biegung
erreicht werden, wozu lediglich das eingeworfene Drahtstück W festzuklemmen und mittels
einer entsprechenden Schwenkbewegung des Schwenkarmes 8 der Biegezapfen 9 zwischen
dem entsprechenden Biegedorn 6 und dem Biegeanschlag 13 zum Einsatz zu bringen ist.
1. Drahtbiegemaschine (1), insbesondere zum Biegen von Baustahldrähten, mit ein oder
zwei längsverfahrbaren, einen Biegekopf (4) aufnehmenden Biegeschlitten (3), wobei
der Biegekopf (4) zwei hochragende, zwischen sich einen in Längsrichtung ausgerichteten
Einlegespalt (5) zum Einlegen eines zu biegenden Drahtstückes (W) freilassende Biegedorne
(6, 7) sowie auf der dem Biegeende des Drahtstückes (W) zugewandten Seite der Biegedorne
(6, 7) einen um eine dornachsparallele, im Bereich des Einlegespaltes (5) verlaufende
Schwenkachse (S) schwenkverstellbaren Biegearm (8) mit einem gleichsinnig zu den Biegedornen
(6, 7) hochragenden Biegezapfen (9) und auf der dem Biegeende abgewandten Biegedornseite
eine Drahtklemme (10) mit zwei quer zur Spaltrichtung bewegbaren Klemmbacken (11,
12) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Biegedorne (6, 7) jeweils wenigstens
zwei zur Längsmittelebene (E) des Einlegespaltes (5) symmetrisch angeordnete, gegeneinander
zum Einlegespalt hin radial versetzte und eine gemeinsame, den Einlegespalt begrenzende
Tangentialebene (T6, T7) bestimmende Dornabschnitte (61, 62, 63; 71, 72, 73) unterschiedlichen,
nach oben hin von Dornabschnitt zu Dornabschnitt abnehmenden Durchmessers (D1, D2,
D3) umfassen, daß vorzugsweise auch der Biegezapfen (9) den Dornabschnitten in Anzahl,
Höhe und Durchmesser gleiche Zapfenabschnitte (91, 92, 93) bildet, deren gegeneinander
radial versetzte Achsen in einer gemeinsamen Axialebene (A) durch die Schwenkachse
(S) des Biegearmes (8) liegen und deren Radialabstände (a, b, c) von der Schwenkachse
(S) jeweils das Maß des um die halbe Einlegespaltweite vergrößerten Abschnittsdurchmessers
(D1, D2, D3) übersteigt, wobei die Biegedorne (6, 7) und gegebenenfalls der Schwenkarm
(8) mit dem Biegezapfen (9) in Achsrichtung gegenüber einer durch eine Auflage (16)
für die Drahtstücke (W) vorgegebenen achsnormalen Biegeebene (B) entsprechend den
Dornabschnitten höhenverstellbar gelagert sind, und daß die Drahtklemme (10) aus einer
Offenstellung mit auf die Tangentialebenen (T6, T7) der Dornabschnitte ausgerichteten
Klemmbacken (11, 12) in Abhängigkeit vom Biegen um den einen oder anderen Biegedorn
(6, 7) durch wahlweises Querbewegen der diesem Biegedorn jeweils gegenüberliegenden
Klemmbacke betätigbar ist.
2. Drahtbiegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegekopf (4)
biegeseitig der Biegedorne (6, 7) einen zusätzlichen Biegeanschlag (13) aufweist,
der außerhalb der Bewegungsbahn des Biegezapfens (9) mit einem Seitenversatz (V) gegenüber
den Tangentialebenen (T6, T7) der Biegedorne (6, 7) angeordnet ist.
3. Drahtbiegemaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegeanschlag
(13) aus einer Grundstellung in eine Biegestellung hochfahrbar abgestützt ist.
4. Drahtbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Biegekopf (4) am Biegeschlitten (3) zu einer vertikalen Längsebene schräggestellt
ist und eine längsseits geneigte Biegeebene (B) bestimmt, wobei der Biegeschlitten
(3) eine Abdeckung (14) mit einer Ausnehmung (15) für den Biegekopf (4) und einer
Auflage (16) für die Drahtstücke (W) aufweist, welche Abdeckung (14) aus einer zur
Biegeebene (B) parallelen Ausgangslage in eine Abwurflage hochklappbar gelagert ist.
5. Drahtbiegemaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (14)
mit einem verschiebbaren Schutzschild (17) zum Verschließen der Ausnehmung (15) bestückt
ist.
6. Drahtbiegemaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung
(14) eine Randleiste (18) mit einer Anlaufbahn (19) für ein zu biegendes Drahtstückende
aufweist.
7. Drahtbiegemaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Biegekopf (4) hochfahrbare Fangstäbe (20) aufweist, die entlang der Tangentialebene
(T7) des unteren Biegedorns (7) angeordnet sind.