[0001] Die Erfindung betrifft eine Lager- und Transporteinheit, bestehend aus zumindest
einem Stapel plattenförmiger Dämmstoffelemente aus Mineralfasern, insbesondere Steinwolle-
und/oder Glasfasern, und einer Umhüllung, welche zumindest an der Oberfläche und den
Seitenflächen des Stapels und vorzugsweise auch an der Unterseite des Stapels anliegt.
[0002] Die Wirkung von Wärmedämmstoffen basiert auf einer hohen inneren Porosität, demzufolge
auf einer großen Anzahl feiner und feinster Poren im Dämmstoffmaterial. Es sind Dämmstoffe
bekannt, die von Natur aus hydrophil sind und somit durch ihre offenen bzw. durchgehenden
Poren Wasser kapillar oder über innere Kondensation von Wasserdampf aufnehmen und
zumeist gleichmäßig im Inneren des Dämmstoffmaterials verteilen. Die Aufnahme von
Wasser im Dämmstoffmaterial kann aber die Dämmfähigkeit des Dämmstoffmaterials nachteilig
beeinflussen.
[0003] Bei Dämmstoffen aus Kunststoff-Hartschäumen, beispielsweise aus expandiertem Polystyrol
ist die kapillare Saugfähigkeit sehr gering. Die Aufnahme von Wasser erfolgt bei diesen
Dämmstoffen ganz überwiegend über die Dampfphase mit anschließender Kondensation des
Wassers in den Hohlräumen. Die Aufnahme des Wasserdampfes erfolgt relativ langsam.
Andererseits erfolgt ein Austrocknen derartiger mit Wasser belasteter Dämmstoffe unter
bauüblichen Bedingungen ebenfalls sehr langsam.
[0004] Dämmstoffe aus Zellulosefasern nehmen Feuchtigkeit sowohl in der Faserstruktur als
auch über Adhäsion an den Fasern bzw. kapillar zwischen dicht gepackten Fasern auf.
Die kapillare Saugwirkung ist parallel zu den Fasern deutlich höher als rechtwinklig
zu den Faserlängsachsen.
[0005] Die weiterhin bekannten Dämmstoffe, nämlich die Mineralwolle-Dämmstoffe bestehen
aus Glas- und/oder Steinwollefasern, wobei die Glasfasern mit mittleren Durchmessern
von ca. 2 bis 5 µm mit Phenol-Formaldehyd-Harnstoffharzen punktuell gebunden sind.
Die Bindemittelmengen betragen bei den für den Wärmeschutz von Gebäuden verwendeten
Dämmstoffen ca. 2 bis 8 Masse-%. Eine Hydrophobie der Fasern wird durch Ölzusätze
in der Größenordnung zwischen 0,2 und 0,4 Masse-% erzielt, so daß bei gleichmäßiger
Bindemittelverteilung diese Mineralwolle-Dämmstoffe aus feinen Glasfasern in Richtung
der Einzelfasern nur gering kapillar wasseraufnehmend sind. Es ist aber annähernd
ausgeschlossen, daß die Bindemittelverteilung im gesamten Dämmaterial gleichmäßig
erfolgt. Weiterhin ist auch die Imprägnierung durch die Olzusätze nicht über das gesamte
Volumen gleichmäßig ausgebildet. Demzufolge kann Wasser an den Stellen des Dämmstoffes
kapillar aufgenommen werden bzw. Wasserdampf ausfallen, an denen die Fasern agglomerieren,
d.h. in den Bereichen, in denen die Fasern nicht mit Ölen oder anderen Stoffen imprägniert
sind. Bei bekannten Mineralwolle-Dämmstoffen aus Glasfasern, die beispielsweise in
Wärmedämmverbund-Systemen oder bei Flachdachkonstruktionen Verwendung finden, kann
eine relative Luftfeuchte in den Poren des Dämmstoffes > 80% erreicht werden, wobei
die Glasfasern durch Wasserdampf und Tauwasser angegriffen werden. Eine langandauernde
Feuchtebelastung führt bei diesen Dämmstoffen zu einer Schwächung des Bindemittels.
Die Ursachen hierfür liegen in der relativ geringen chemischen Stabilität der verwendeten
Gläser. Derartige Gläser werden beispielweise in der DE-A 196 14 572 beschrieben.
[0006] Fasern mit einer höheren Biolöslichkeit sind beispielsweise aus der EP-A-0 711 258
bekannt. Diese Glasfasern werden aus Glasschmelzen erzeugt, die sich mit herkömmlichen
Zerfaserungsmaschinen gut verarbeiten lassen. Hierbei wird eine ausreichende Feuchtebeständigkeit
erzielt, die in einem Standardverfahren bestimmt wird. Bei diesem Verfahren wird Glasgries
mit ca. 360 bis 400 µm Durchmesser fünf Stunden in Wasser gekocht und anschließend
die gelöste Substanz bestimmt.
[0007] Neben Glasfasern werden für die Herstellung von Dämmstoffen auch Steinwollefasern
verwendet. Die Biolöslichkeit der bekannten Steinwollefasern liegt bei einem ph-Wert
von 7,5 bei einer Lösungsrate von ca. 2 nm/Tag. Fällt der ph-Wert auf 4,5, so beträgt
die Lösungsrate 3 nm/Tag. Es sind aber auch Steinwollefaserzusammensetzungen bekannt,
bei denen die voranstehend genannten Werte auf das 2 bis 5 fache im basischen Bereich
und das 10 bis 20 fache im sauren Bereich ansteigen. Als Maß für die Biobeständigkeit
gilt die Halbwertzeit feiner Fasern nach intratrachealer Instillation in die Atemwege
von Ratten. Bei Glasfasern sind die Halbwertzeiten von > 200 Tagen zwischenzeitlich
auf < 40 Tage herabgesetzt worden. Bei den sogenannten biolöslichen Steinwollefasern
wurden die Halbwertzeiten von etwa 270 Tagen auf < 60, insbesondere < 40 Tage herabgedrückt.
Wenn auch die Halbwertzeiten der Einzelfasern kein direktes Maß für die Gebrauchstauglichkeit
der MineralwolleDämmstoffe sind, so kann doch als sehr wahrscheinlich angenommen werden,
daß die Empfindlichkeit der Glasfasern gegenüber chemischer Korrosion um das 4 bis
6 fache gestiegen ist.
[0008] Die bei Faserdämmstoffen verwendeten Gemische aus Phenolharzen und Harnstoff-Formaldehydharzen
werden primär unter Kostengesichtspunkten und aufgrund eines günstigen Brandverhaltens
der stickstoffenthaltenden Verbindungen gewählt. Es ist aber bekannt, daß insbesondere
Harnstoff-Formaldehydharze zur Hydrolyse neigen.
[0009] Aufgrund der voranstehenden Ausführungen ist zu erkennen, daß die verringerte Resistenz
der für die Herstellung der Mineralwolle-Dämmstoffe verwendeten Gläser und die relativ
instabilen Bindemittel dazu führen, daß die Faserdämmstoffe unter hydromechanischen
Belastungen geschädigt werden können. Selbstverständlich sind diese Zusammensetzungen
der Faserdämmstoffe nicht nur hinsichtich des Angriffes von Wasser, sondern auch hinsichtlich
anderer chemischer Angriffe nur bedingt widerstandsfähig.
[0010] Es kommt hinzu, daß Faserdämmstoffe mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Diese
Belastungen treten beispielsweise auch in Form innerer Spannungen auf, die durch die
teilweise hohe Verdichtung und extreme Verformung der Fasermassen induziert werden.
Ein langer Zeitraum und hohe hydrothermale Belastungen können zu mehr oder minder
ausgeprägten Relaxationsvorgängen führen, die als deutliche Festigkeitsverluste meßbar
sind. Mechanisch belastete, hochverdichtete Mineralwolle-Dämmstoffe sind demzufolge
nur kurz lagerfähig, so daß sie so schnell wie möglich ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch
zuzuführen sind, um die bei der Herstellung erreichten Festigkeitswerte auch noch
während der Einbauphase, bei der häufig die stärkste Belastung erfolgt, ausnutzen
zu können.
[0011] Neben den voranstehend beschriebenen mechanischen Belastungen treten hydromechanische
Belastungen auch während der Nutzungsphase der Dämmstoffe auf. Das gleichzeitige Auftreten
sowohl der mechanischen als auch der hydromechanischen Belastungen ist hierbei von
besonderer negativer Bedeutung. Im üblichen Gebrauch ist mit einer hydromechanischen
Belastung der Dämmstoffe durch Wasserdampf oder unter Umständen Tauwasser in den Oberflächenbereichen
der Dämmstoffe zu rechnen. Bei nur geringen hydromechanischen Belastungen treten in
der Regel keine Schäden auf. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß hydrothermale Beanspruchungen
eines wärmegedämmten Bauteils, beispielsweise eines Hauses schon während eines Tages
oder im Laufe des Jahres unterschiedlich sind. Die unterschiedliche Belastung der
Faserdämmstoffe mit Feuchtigkeit hat auch eine wechselnde mechanische Belastung dieser
Faserdämmstoffe zur Folge. So ist beispielsweise bekannt, daß sich feuchte und damit
geschwächte Harzfilme im trockenen Zustand teilweise regenerieren können, jedoch die
ursprünglichen Festigkeitswerte nicht mehr erreicht werden. Ein ständiger Wechsel
der hydromechanischen Belastungen der Faserdämmstoffe führt somit zu einem kontinuierlichen
Festigkeitsverlust im Zuge eines Alterungsprozesses.
[0012] Bei Dachdämmplatten ist die mechanische Belastung erfahrungsgemäß in der Einbauphase
und/oder während einer längeren Lagerungsphase am stärksten. Ähnliches gilt für Dämmplatten,
die in Wärmedämmverbundystemen auf Eigenlast und auf Windlast beansprucht werden.
Es sind aber auch andere die mechanischen Eigenschaften schwächende Belastungen, beispielsweise
bei der Herstellung von Faserdämmstoffen bekannt. So werden bei der Herstellung von
Sandwichelementen aus Holzwolle-Leichtbauplatten diese Holzwolle-Leichtbauplatten
in einer Schalung unter Druck in einer extrem feuchten Umgebung gelagert, bis ein
Portlandzement eine ausreichende Festigkeit erreicht hat und ein Sandwichelement entformt
werden kann. Derartige Sandwichelemente werden beispielsweise unter Geschoßdecken
montiert. Das Faserelement muß hierbei das Eigengewicht und das Gewicht einer aufgebrachten
Putzschicht tragen.
[0013] Wie voranstehend ausgeführt, führt auch eine längere Lagerung der Mineralfaserdämmstoffe
zu Festigkeitsverlusten. Dies gilt insbesondere, wenn hochverdichtete Mineralfaserdämmstoffe
über eine längere Zeit bei erhöhter relativer Luftfeuchte und in dampfdichten Verpackungen
gelagert werden. Derartige Lagerungszeiten treten beispielsweise bei den Herstellern
der Mineralfaserdämmstoffe auf, wenn jahreszeitabhängige Nachfrageschwankungen auf
Seiten der Produktion nicht ausgeglichen werden. Demzufolge können längere Lagerungszeiten
beispielsweise im Winter oder im Frühjahr auftreten, da in diesen Jahreszeiten eine
geringere Nachfrage nach Mineralwolledämmstoffen besteht. Eine konstante Auslastung
der Produktionsanlagen führt somit zu einer längeren Lagerungszeit als Folge der periodischen
Bautätigkeit, wobei die Mineralfaserdämmstoffe monatelang im Freien gelagert werden
müssen. Um Lagervolumen zu sparen, werden gerade masseintensive, hochverdichtete und
durch Übereinanderstapeln der Transporteinheiten stärker belastete Dämmstoffe in diese
Bevorratungsphase einbezogen. Ähnliche Verhältnisse treten aber nicht nur bei den
Herstellern im Zuge der periodischen Bautätigkeit, sondern auch auf Baustellen, bei
Händlern oder bei langen Schiffstransporten auf. Zum Schutz der Mineralfaserdämmstoffe
werden diese mit einer vollständigen Verpackung versehen, die insbesondere einen Schutz
gegen Witterungseinflüsse gewähren soll. Derartige Verpakkungen bestehen aus Umhüllungen,
die zumeist aus Polyolefin-, insbesondere Polyäthylen-Folien bestehen. Polyäthylen-Folien
mit Dicken d ≥ 0,1 mm nach DIN V 4108-4 weisen eine Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl
µ von 100 000 auf. Hieraus resultiert eine diffusionsäquivalente Luftschichtdicke
als Produkt der Materialdicke mit der Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl von ungefähr
100 m. Die verwendeten Folien sind somit deutlich wasserdampfbremsend. Demzufolge
können sie auch im Bauwesen als Dampfbremsen eingesetzt werden. Da derartige Verpackungsfolien
normalerweise in Dicken von ca. 60 bis 100 µm eingesetzt werden und auch bei geringeren
Foliendicken die voranstehend genannte Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl µ anzusetzen
ist, erreichen die Verpackungsfolien Sperrwerte von 6 bis 100 m. Da die dünnen Folien
aus Festigkeitsgründen bei größeren Verpackungseinheiten bzw. Stapeln in mehreren
Lagen aufgebracht werden müssen, erhöht sich die Wasserdampfundurchlässigkeit weiter.
Eine vollständige Umhüllung eines Stapels aus Mineralfaserdämmstoffplatten führt bei
Temperaturerhöhungen, beispielsweise bei einer intensiven Erhitzung durch Sonneneinstrahlung
in dem zwischen der Folie und dem Dämmstoff vorhandenen Raum zu einem Temperaturanstieg
auf relativ hohe Werte. Ein hierdurch entstehender Temperaturunterschied zwischen
der Außentemperatur und dem Innenraum der Verpackung führt zunächst zu einem Wasserdampfpartialdruckgefälle
im Inneren des Stapels der Mineralfaserdämmstoffplatten. Gleichzeitig entsteht ein
Wasserdampfpartialdruckgefälle gegenüber der Umgebung des Dämmstoffstapels, welches
Wasserdampfpartialdruckgefälle eine Treibkraft darstellt, so daß Wasserdampf durch
nicht zu vermeidende Undichtigkeiten oder durch offene Bereiche der Verpackung (Auflageflächen
auf Paletten) in die Bereiche mit den höchsten Sättigungsdrucken diffundiert. Bei
Abschwächung der Außentemperatur kommt es schnell zu einer Tauwasserbildung auf der
Innenseite der Verpackungsfolie. Bei Wiederholung der Erwärmung wird das Tauwasser
in der Regel nicht verdampft, sondern verbleibt in flüssiger Form in der Verpackung.
Hierdurch kommt es zu einem verstärkten Ausfall von Tauwasser, so daß bei regelmäßiger
Wiederholung der Erwärmung durch den Tageszyklus der Dämmstoffstapel regelrecht Wasser
pumpt. Da das Tauwasser in dem Dämmstoffpaket auch bei Umkehrung des Wasserdampfpartialdruckgefälles
nicht nach außen abdiffundieren kann, weist die Luft in diffusionsoffenen Dämmstoffen
eine relative Luftfeuchte von > 80% auf. Auf den Oberflächen der Mineralfaserdämmstoffplatten
befindet sich Tauwasser, weiches von den Mineralfaserdämmstoffplatten zumindest teilweise
aufgesaugt wird. Unter ungünstigen Umständen nehmen die Mineralfaserdämmstoffplatten
das Tauwasser vollständig auf.
[0014] In gleicher Weise können die hier in Rede stehenden Lager- und Transporteinheiten
durch Beschädigungen der Verpackungsfolien Regenwasser aufnehmen. Regenwasser hat
aufgrund der Schadstoffbelastungen der Luft unter Umständen ph-Werte zwischen 1 und
5, so daß die Oberflächen der Mineralfaserdämmstoffplatten, die aus im sauren Medium
sehr empfindlich reagierenden Mineralfasern bestehen, durch die Aufnahme des Regenwassers
maßgeblich geschwächt werden können. Der Haftverbund mit bei der Verarbeitung der
Mineralfaserdämmstoffplatten üblichen Klebern oder Putzaufträgen kann hierdurch verringert
werden.
[0015] Ausgehend von dem voranstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung
die
Aufgabe zugrunde, eine Lager- und Transporteinheit derart weiterzubilden, daß hydromechanische
Belastungen der Dämmstoffelemente, insbesondere Dämmstoffplatten im wesentlichen vermieden,
zumindest vermindert werden.
[0016] Die
Lösung dieser Aufgabenstellung sieht vor, daß die Umhüllung aus einem wasserdampfdurchlässigen
Material in Form einer Folie, eines Vlieses und/oder einer Membran besteht und daß
die Umhüllung im Bereich der Aufstandsflächen Auflagekörper aufweist, die als Abstandshalter
dienen.
[0017] Bei einer derartigen Lager- und Transporteinheit ist dafür Sorge getragen, daß das
sich bei Erwärmung sammelnde Tauwasser innerhalb der Lager- und Transporteinheit abgeführt
wird. Zu diesem Zweck ist eine Umhüllung vorgesehen, die einerseits eine Diffusion
des Tauwassers aus dem Inneren der Lager- und Transporteinheit in die Umgebung ermöglicht
und andererseits ein Eindringen von beispielsweise Regenwasser in die Lager- und Transporteinheit
verhindert. Die Umhüllung ist somit semipermeabel ausgebildet und verhindert die voranstehend
beschriebenen Nachteile der bekannten Umhüllungen, so daß die in der Lager- und Transporteinheit
angeordneten Dämmstoffelemente vor hydromechanischen Belastungen und Schädigungen
geschützt sind.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und/oder der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der bevorzugte
Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Lager- und Transporteinheit dargestellt
sind. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines Stapels aus Dämmstoffplatten mit zwei untergelegten Auflagekörpern;
- Figur 2
- eine Seitenansicht gemäß Figur 1 jedoch mit zwei Gurten und
- Figur 3
- eine Seitenansicht gemäß Figur 1, jedoch mit einer anderen Ausgestaltung des Auflagekörpers
und einer anderen Ausgestaltung einer Umhüllung.
[0019] In Figur 1 ist eine Lager- und Transporteinheit bestehend aus einem Stapel 1 plattenförmiger
Dämmstoffelemente 2 aus Mineralfasern dargestellt. Die plattenförmigen Dämmstoffelemente
2 sind waagerecht übereinander aufgeschichtet. An der Unterseite des Stapels 1 sind
zwei Auflagekörper 4 und 5 vorgesehen, die aus einem zu Dämmzwecken verwendbaren Material
bestehen. Die Auflagekörper 4, 5 haben einen rechteckigen Querschnitt und die Höhe
8 der Auflagekörper entspricht vorteilhafter Weise etwa der Dicke einer Dämmstoffplatte
2, 3 des aufliegenden Stapels 1.
[0020] Der Stapel 1 ist zusammen mit den Auflagekörpern 4, 5 von einer Umhüllung 16 umgeben,
die aus einem wasserdampfdurchlässigen Material in Form einer Folie besteht. Die Umhüllung
16 liegt sowohl an den Seitenflächen der Dämmstoffplatten 2, 3, als auch an der Oberfläche
der Dämmstoffplatte 2 und den Aufstandsflächen der Auflagekörper 4, 5 an. Als Folie
für die Umhüllung 16 ist eine Folie aus Polyamid verwendet. Alternativ können Folien
aus Polypropylen, Polyvinylchlorid und/oder Polyester vorgesehen sein.
[0021] Im Bereich der Seitenflächen der Dämmstoffplatten 2, 3 weist die Umhüllung 16 Schlitze
17 auf, durch welche Tauwasser aus dem Inneren der Lager- und Transporteinheit nach
außen entweichen kann. Die Schlitze 17 sind durch nicht näher dargestellte Abdeckelemente
in Form von Folienstreifen oder Vliesstreifen abgedeckt.
[0022] Figur 2 zeigt gegenüber der Figur 1 eine Umhüllung 16, die als Haube ausgebildet
ist. Darüber hinaus unterscheidet sich die Ausführungsform gemäß Figur 2 von der Ausführungsform
gemäß Figur 1 dadurch, daß jeder Auflagekörper 4, 5 durch je einen Gurt 6 und 7 mit
dem Stapel 1 verbunden ist, und zwar so, daß sowohl der Stapel als auch die Auflagekörper
jeweils von einem gemeinsamen Gurt 6, 7 umwickelt sind. Zweckmäßiger Weise sind die
beiden Auflagekörper 4, 5, wie gezeigt, quer zur Längserstreckung des Stapels 1, d.h.
senkrecht zur Bildebene der Figuren 1 und 2, und mit Abstand voneinander an der Unterseite
des Stapels mit einer bestimmten Höhe 8 angeordnet, so daß sich die Auflagekörper
über die gesamte Breite des Stapels erstrecken. Um eine gleichmäßige Verteilung des
Gewichtes des Stapels 1 auf die beiden Auflagekörper 4, 5 zu erreichen, ist der Abstand
der inneren Ränder der Auflagekörper 4, 5 voneinader etwa doppelt so groß gewählt,
wie der Abstand der äußeren Ränder der Auflagekörper 4, 5 von den benachbarten Rändern
des Stapels 1.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 bzw. Figur 2 sind die Dämmstoffplatten 2,
3 waagerecht übereinander gestapelt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Dämmstoffplatten
2, 3 senkrecht nebeneinander, also parallel zur Bildebene der Figur 2 anzuordnen.
Bevorzugt bestehen sowohl die gestapelten Dämmstoffplatten 2, 3 als auch die Auflagekörper
4, 5 aus Mineralwolle, vorzugsweise aus Steinwolle.
[0024] Die Gurte 6, 7 können aus einer Folie oder einem Faservlies bestehen, soweit die
Gurte 6, 7 eine ausreichende Zugfestigkeit aufweisen, die eine Verbindung der Dämmstoffplatten
2, 3 und der Auflagekörper 4, 5 ermöglichen. Die Verwendung einer Folie hat den Vorteil,
daß sich die Folie beim Umwickeln des Stapels und der Auflagekörper 4, 5 dicht anlegt
und daß sich beispielsweise ein Schrumpfvorgang durch Wärmebehandlung erübrigt. Verwendbar
sind hierbei übliche Folien mit einer verhältnismäßig geringen Dicke von meist weniger
als 20 µm. Eine größere Stabilität der Gurte 6, 7 kann beispielsweise dadurch erzielt
werden, daß die Folien in Mehrfachlagen 11, 12 (Figur 3) angeordnet werden. Die Mehrfachlagen
werden durch mehrfaches Umwickeln des Stapels 1 gebildet. Auf diese Weise wird eine
größere Festigkeit und Transportsicherheit erzielt, für den Fall, daß während es Transports
der Transporteinheit kleine Beschädigungen, wie kleine Einrisse in der äußeren Folienlage
entstehen. Grundsätzlich kann aber gesagt werden, daß die Folien u.a. den wesentlichen
Vorteil mit sich bringen, daß sie beim Arrangieren der Lager- und Transporteinheit
eine ausreichend große Festigkeit dergleichen ermöglichen, wobei wesentliche Bereiche
der Dämmstoffplatten 2, 3 nicht von dem Folienmaterial der Gurte 6, 7 abgedeckt sind,
so daß in diesen Bereichen die Dämmstoffplatten 2, 3 Feuchtigkeit abgeben können,
die dann durch die Umhüllung 16 in die Umgebung diffundiert.
[0025] Die in der Figur 2 dargestellte Umhüllung 16 ist zur Aufstandsfläche des Stapels
1 offen, so daß auch über diese offene Seite Wasserdampf aus der Lager- und Transporteinheit
entweichen kann.
[0026] Im Unterschied zu Figur 2 zeigt Figur 3 eine Lager- und Transporteinheit, bei der
die Umhüllung 16 wiederum an allen Seitenflächen, der Oberfläche und den Aufstandsflächen
des Stapels 1 anliegt. Weiterhin unterscheiden sich die Auflagekörper 4, 5 von dem
Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 dadurch, daß die Auflagekörper aus einer Anzahl
dicht nebeneinander angeordneter Einzelkörper mit quadratischem Querschnitt zusammengesetzt
sind. Diese Einzelkörper sind in Längsrichtung und diagonal zu Dreieckskörpern 13,
14 aufgeschnitten. Die senkrecht zur Bildebene verlaufende Schnittfläche ist mit dem
Bezugszeichen 15 versehen. Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen
beschränkt. Vielmehr sind vielfältige Änderungen möglich, ohne den Schutzbereich der
Erfindung zu verlassen. Beispielsweise könne die Auflagekörper 4, 5 aus Weichgummi,
luftgefüllten Kissen, Hartschaum, Holz oder dergleichen bestehen. Sie können streifen-
oder stollenförmig ausgebildet sind. An Stelle der genannten Folien können auch Vliese,
insbesondere Faservliese mit Fasern aus Polyester, Polyolefinen, Polyamid und/oder
deren Mischungen verwendet werden. Diese Fasern der Faservliese sind mit Bindemitteln,
wie Polyacrylat, Styrol-Polymere, Polynitrilbutadien, Polyurethan oder dergleichen
gebunden. Die Umhüllung 16 kann mehrteilig ausgebildet sein, wobei die einzelnen Teile
der Umhüllung 16 miteinander verbindbar sind, insbesondere verklebt, verschweißt und/oder
vernäht sind. Es ist aber auch denkbar, daß die Teile der Umhüllung 16 lösbar miteinander
verbunden sind.
1. Lager- und Transporteinheit bestehend aus zumindest einem Stapel plattenförmiger Dämmstoffelemente
aus Mineralfasern, insbesondere Steinwolle und/oder Glasfasern, und einer Umhüllung,
welche zumindest an der Oberfläche und den Seitenflächen des Stapels und vorzugsweise
auch an der Unterseite des Stapels anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umhüllung (16) aus einem wasserdampfdurchlässigen Material in Form einer Folie,
eines Vlieses und/oder einer Membran besteht und daß die Umhüllung (16) im Bereich
der Aufstandsfläche Auflagekörper (4, 5) aufweist, die als Abstandshalter dienen.
2. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflagekörper (4, 5) aus druckfesten Mineralwolleelementen bestehen, die plattenförmig
ausgebildet sind, wobei vorzugsweise drei Plattenabschnitte beabstandet zueinander
unterhalb des untersten Dämmstoffelementes angeordnet sind.
3. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflagekörper (4, 5) vollständig oder zumindest im Bereich einer Oberfläche
und der Seitenflächen beschichtet sind.
4. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflagekörper (4, 5) eine Bitumenschicht mit 100 bis 1200 g/m2, vorzugsweise 200 bis 600 g/m2 aufweisen.
5. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflagekörper (4, 5) mit einem Glasvlies oder Glasgewebe beschichtet sind,
wobei das Glasvlies bzw. das Glasgewebe mit Bitumen an den Auflagekörpern (4, 5) verklebt
und imprägniert sind.
6. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung der Auflagekörper (4, 5) aus Bitumenbahnen, Elastomerbitumenbahnen,
Kunststoffdachbahnen, Kunststoffolien und/oder dergleichen besteht, die miteinander
und/oder mit den Auflagekörpern verklebt und/oder verschweißt sind.
7. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffolien als Schrumpffolien ausgebildet sind.
8. Lager- und Transporteinheit nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflagekörper (4, 5) gemeinsam mit dem auf den Auflagekörpern (4, 5) aufliegende
Dämmstoffelement umhüllt sind.
9. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflagekörper (4, 5) in einer tiefgezogenen Kunststoffschale angeordnet sind,
die eine Auflagefläche für das auf den Auflagekörpern (4, 5) aufliegende Dämmstoffelement
und eine zumindest der Anzahl und Form der Auflagekörper (4, 5) entsprechende Anzahl
von Aufnahmevertiefungen für die Auflagekörper (4, 5) hat.
10. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffschale neben den Auflagekörpern (4, 5) auch zumindest das direkt
oberhalb der Auflagekörper (4, 5) angeordnete Dämmstoffelement aufnimmt.
11. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffschale aus PVC, ABS, PS, Cellophan oder dergleichen besteht.
12. Lager- und Transporteinheit nach den Ansprüchen 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffschale mit den Auflagekörpern (4, 5) und/oder dem Dämmstoffelement
zumindest partiell verklebt ist.
13. Lager- und Transporteinheit nach den Ansprüchen 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffschale form- und/oder kraftschlüssig mit den Auflagekörpern (4,
5) und/oder dem Dämmstoffelement verbunden ist.
14. Lager- und Transporteinheit nach den Ansprüchen 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffschale nach außen gerichtete Befestigungsabschnitte zum Anschlagen
von beispielsweise Spanngurten oder dergleichen aufweisen.
15. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spanngurte unverlierbar an der Kunststoffschale befestigt, beispielsweise
verklebt, verschweißt und/oder vernietet sind.
16. Lager- und Transporteinheit nach den Ansprüchen 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffschale im Seitenkantenbereich Vorrichtungen zur Aufnahme der Kompression
unter Last aufweisen, die beispielsweise als Einschnitte in den Eckbereichen oder
wellenförmige Faltungen in den Längsseiten ausgebildet sind.
17. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffschale in zwei gegenüberliegend angeordnete Wandungen vorzugsweise
stegförmig ausgebildete Vorsprünge aufweist, die in korrespondierend ausgebildete
Nuten des Dämmstoffelements eingreifen.
18. Lager- und Transporteinheit nach den Ansprüchen 9 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffschale zumindest in Teilbereichen nach innen ragende Vorsprünge
aufweist, die der Arretierung des Dämmstoffelements und/oder der Auflagekörper dienen.
19. Lager- und Transporteinheit nach den Ansprüchen 9 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffschale zumindest im Bereich der Aufnahmevertiefungen Versteifungselemente,
beispielsweise in Form von wellenförmigen Sicken aufweist.
20. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffschale einen vorzugsweise umlaufenden Rand hat, der 20 bis 100 mm
insbesondere 20 bis 50 mm hoch ist.
21. Lager- und Transporteinheit nach den Ansprüchen 9 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Stapel (1) eine Abdeckplatte angeordnet ist, die Vertiefungen aufweist,
welche zur Aufnahme einer Kunststoffschale eines benachbarten Stapels (1) geeignet
sind.
22. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckplatte schalenförmig ausgebildet ist und einen vorzugsweise umlaufenden
Rand aufweist.
23. Lager- und Transporteinheit nach den Ansprüchen 9 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stapel (1) mit der Kunststoffschale und/oder der Abdeckplatte durch eine Wickelfolie
ummantelt ist.
24. Lager- und Transporteinheit nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wickelfolie an den Seitenwandungen der Dämmstoffelemente und der Kunststoffschale
sowie der Abdeckplatte anliegt.