[0001] Die Erfindung betrifft einen Einkammer-Aufgußbeutel aus heißsiegelfähigem Filterpapiermaterial,
insbesondere zur Bereitung von Tee, mit einer ein Substanzquantum enthaltenden Kammer,
die an ihrem Kopfende und an ihrem Fußende durch je eine quer verlaufende Heißsiegelung
verschlossen ist, wobei an dem Aufgußbeutel ein Faden mit einem Etikett befestigt
ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen von derartigen Einkammer-Aufgußbeuteln,
insbesondere für Tee.
[0002] Einkammer-Aufgußbeutel können in Form von Schlauchbeuteln, drei-Seitengesiegelten
Beuteln oder vier-Seiten-gesiegelten Beuteln hergestellt sein. Die Faden- und Etikettanbringung
erfolgt dabei in der Regel derart, daß am Kopfende des Einkammer-Aufgußbeutels das
eine Ende des Fadens befestigt ist, beispielsweise mit einer Metallklammer oder durch
Ansiegeln an der quer verlaufenden Heißsiegelung der durch Heißsiegeln verschlossenen
Beutel. Es ist ferner bekannt, den Faden mit seinem einen Ende am Kopfende des Aufgußbeutels
unter Verwendung eines separaten Klebestreifens anzukleben oder den Faden anzunähen,
wobei in allen Fällen das andere Ende des Fadens mit dem Etikett versehen ist.
[0003] Nachteilig ist in allen Fällen die aufwendige, technisch komplizierte und damit teure
Verbindungstechnik, die verhindert, daß eine Herstellung mit hohen Leistungen von
mehr als 500 Aufgußbeuteln pro Minute maschinell möglich ist. Nachteilig ist darüber
hinaus die Gefahr von Geschmacksveränderungen des Aufgusses durch die anzuwendenden
Metalle, Klebstoffe und sonstigen Befestigungsmittel. Bezüglich der Verpackung und
späteren Handhabung jedes einzelnen Aufgußbeutels ist schließlich die Unterbringung
des Fadens und das Freilegen des Fadens durch den Benutzer ein Problem, das in der
Regel durch äußeres Herumschlingen des Fadens um den Beutel in nicht optimaler Weise
gelöst wird.
[0004] Der Erfindung liegt in Anbetracht dieses Standes der Technik die
Aufgabe zugrunde, unter Meidung der genannten Nachteile einen Einkammer-Aufgußbeutel zu schaffen,
der im Verpackungszustand keinen freiliegenden Faden aufweist und eine Befestigung
des Fadens mit Etikett ohne ein zusätzliches Befestigungsmittel, das heißt nur unter
Nutzung der für die Beutelherstellung notwendigen Materialien, vorsieht, womit auch
eine kontinuierliche Herstellung auf schnell laufenden Maschinen mit Leistungen bis
zu 1000 Beutel pro Minute ermöglicht werden soll.
[0005] Die Aufgabe ist an einem Einkammer-Aufgußbeutel der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß der Faden im Inneren der Kammer untergebracht ist, sein erstes freies Ende fest
mit der quer verlaufenden Heißsiegelung des Fußendes verbunden ist, sein zweites Ende
durch die quer verlaufende Heißsiegelung des Kopfendes oder benachbart aus der Kammer
herausziehbar hindurchgeführt ist und außerhalb der Kammer mit dem Etikett insbesondere
durch Heißsiegeln verbunden ist, welches durch Siegelung leicht am Beutel angeheftet
ist. Vorzugsweise ist der Faden im Inneren der Kammer schlaufenförmig und damit über
eine größere Länge herausziehbar untergebracht. Handelt es sich um einen Einkammer-Aufgußbeutel
in Schlauchform, ist es zweckmäßig, das Etikett an der Kammerwand anzuheften, die
frei von der bei dieser Art von Beuteln notwendigen Mittel-Längs-Verbindung, insbesondere
Mittel-Längs-Heißsiegelung, ist.
[0006] Das äußere Ende des Fadens wird vorteilhafterweise als Schlaufe gelegt und mit dem
Etikett im Inneren einer asymmetrischen Etikettfaltung durch Heißsiegeln verbunden,
wobei das aufgrund der asymmetrischen Faltung längere Blatt des Etiketts außen angeordnet
ist und durch zwei Siegelpunkte mit dem überstehenden Blattende am Beutel befestigt
ist. Damit ist eine einwandfreie Etikettlagensicherung und Fadenhaltung gewährleistet,
läßt sich das Etikett leicht durch den Benutzer vom Beutel abtrennen, der Faden weitestmöglich
aus der Kammer herausziehen und am Trinkgefäß oder der Kanne befestigen und ist schließlich
nach dem Auslaugprozeß auch ein Ausdrücken des verbrauchten Teebeutels durchführbar,
indem durch weiteres Ziehen an dem Faden die untere Quernaht in Richtung auf die obere
Quernaht des Beutels gezogen wird und damit der Beutel zusammengepreßt wird, womit
die Flüssigkeit herausgedrückt wird.
[0007] Zum kontinuierlichen Herstellen von Einkammer-Aufgußbeuteln der oben beschriebenen
Art wird erfindungsgemäß ein Verfahren vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß auf einer zunächst ebenen heißsiegelungsfähigen Filterpapierbahn ein Etikettfaden
mäanderförmig, insbesondere mittig um die Längsachse verlaufend auf die Oberseite
der Bahn aufgelegt und fixiert wird, daß in regelmäßigen Abständen zueinander auf
die Unterseite der Bahn eine Reihe von Etiketten im wesentlichen deckungsgleich mit
dem Etikettfaden auf der Oberseite aufgebracht und fixiert wird, daß durch jedes Etikett
hindurch der Faden mittels eines Werkzeugs von unten gegriffen wird und durch die
Filterpapierbahn und das Etikett hindurch auf die Unterseite, insbesondere in Form
einer Schlaufe, gezogen wird, daß sodann die Schlaufe an dem Etikett befestigt wird
und das Etikett an der Filterpapierbahn durch Heißsiegeln befestigt wird, wonach in
an sich bekannter Weise - gegebenenfalls nach Aufwölbung ihrer Längsränder - portionierte
Substanzquanten der auszulaugenden Substanz in gleichmäßigen Abständen auf der Filterpapierbahn
abgelegt werden, aus der Bahn ein fortlaufender Schlauch gebildet wird und sodann
der Schlauch in regelmäßigen, jeweils ein Substanzquantum erfassenden Abständen in
Querrichtung heißgesiegelt wird, und daß sodann die Quer-Heißsiegelungen mittig derart
geschnitten werden, daß am Fußende des so gebildeten Schlauchbeutels der innen liegende
Etikettfaden in der Heißsiegelung fixiert bleibt, während er am Kopfende aus der Kammer
herausziehbar durch die Heißsiegelung geführt ist.
[0008] Letzteres wird vorzugsweise dadurch erreicht, daß das Greifen des Fadens von unten
durch jedes Etikett hindurch mittels des Werkzeugs, insbesondere mit einer Nadel,
durch ein Loch im Etikett durchgeführt wird, wobei die Filterpapierbahn mit dem Werkzeug
durchstochen und der Faden durch diese Öffnung gezogen wird, wobei die Öffnung in
der Quer-Heißsiegelung so positioniert ist, daß ein späteres Herausziehen des Fadens
aus der Kammer durchführbar ist. Damit ist die Fadenherausführung aus der Kammer heraus
und die Beweglichkeit des Fadens zum Herausziehen sichergestellt.
[0009] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung des Verfahrens wird der Etikettfaden auf der
Filterpapierbahn durch zwei im Abstand zueinander vorgenommene punktförmige Heißsiegelungen
angeheftet, zwischen denen der Faden von dem Werkzeug, insbesondere von einer Nadel,
zum Durchziehen durch die Bahn und das Etikett hindurch gegriffen wird. Auf diese
Weise kann gemäß der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens eine Fadenschlaufe
gezogen werden, die mit dem Etikett im Inneren einer asymmetrischen Etikettfaltung
durch Heißsiegeln verbunden wird, wobei das überstehende Blattende des Etiketts am
Beutel durch Siegelpunkte angeheftet wird.
[0010] Vorzugsweise werden die beiden Längsseiten des Schlauches während der Schlauchformung
oder anschließend an die Schlauchformung mit einer nach innen sich erstreckenden Einfaltung
versehen, um das Kammervolumen zu vergrößern. Zu diesem Zweck kann die ebene Filterpapierbahn
vor der Fadenauflage mit linienförmigen Vorprägungen in Längsrichtung entsprechend
der für die Einfaltungen vorgesehenen Zahl von Faltvorgängen versehen werden.
[0011] Schließlich kann es zweckmäßig sein, den gesamten Faden während des Verarbeitungsprozesses
leicht an der Filterpapierbahn durch eine Erwärmung entweder der Bahn oder des Fadens
anzuheften, wobei dies jedoch so durchgeführt werden muß, daß sich der Faden durch
Zug wieder leicht lösen und damit später aus der Kammer herausziehen läßt.
[0012] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung. In der Zeichnung
zeigt:
- Fig. 1
- einen Einkammer-Aufgußbeutel in perspektivischer Gesamtansicht, einem Schnitt gemäß
Linie A-A und einem Schnitt gemäß Linie B-B;
- Fig. 2
- eine Vorrichtung zur Herstellung des Schlauchbeutels der Fig. 1 schematisch, insbesondere
mit einer Faden- und Etikettanbringung;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine Filterpapierbahn zur Verdeutlichung der Herstellungsstufen
des Vorfalzens, Fadenauflegens und Etikettaufbringens;
- Fig. 4
- einen Teilabschnitt von Etiketten in der Abwicklung von einer Etikettrolle;
- Fig. 5
- die Etikettaufbringung mittels einer Etikettwalze, die perspektivisch, in einer teilweisen
Abwicklung und in Form eines Schnitts A-A dargestellt ist;
- Fig. 6
- in verschiedenen Positionen den Vorgang des Greifens des Etikettfadens mit einer Fadennadel,
Hindurchziehen durch die Filterpapierbahn auf die Etikettseite (Unterseite), Schlaufenbildung
und Befestigung am Etikett in einer Draufsicht sowie Schnittdarstellungen A-A und
B-B und
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung des Gebrauchs des Einkammer-Aufgußbeutels der Fig. 1.
[0013] Der in Fig. 1 der Zeichnung dargestellte Einkammer-Aufgußbeutel 1 besteht aus heißsiegelfähigem
Filterpapiermaterial und weist zwei einander gegenüberliegend angeordnete Kammerwände
2, 3 auf, die sich durch Schlauchformung einer Bahn 4 des Filterpapiermaterials ergeben,
indem die beiden Längsränder 5, 6 zur Längsmitte 7 hin umgeschlagen und dort miteinander
durch eine Mittel-Längs-Rändelnaht 8 oder Mittel-Längs-Heißsiegelung verbunden werden,
wobei das Fußende 9 und das Kopfende 10 durch je eine quer verlaufende Heißsiegelung
11 bzw. 12 verschlossen werden. Auf diese Weise ist ein umschlossener Raum unter Ausbildung
einer Kammer 13 gebildet, die ein Substanzquantum 14, nämlich eine portionierte Menge
Tee, enthält. Der Einkammer-Aufgußbeutel 1 ist demzufolge an seinen beiden Längsseiten
15 und 16 durch Schlauchformung falzfrei und siegelungsfrei, wobei das Volumen der
Kammer 13 erheblich dadurch vergrößert ist, daß an beiden Längsseiten 15, 16 je eine
Einfaltung 17, 18 ausgebildet ist, die ziehharmonikaförmig im Querschnitt ist und
sich in die Kammer 13 des Beutels nach innen hinein erstreckt. Die Einfaltungen 17,
18 sind dabei so vorgenommen, daß die üblichen Außenabmessungen derartiger Einkammer-Aufgußbeutel
beibehalten werden und somit trotz der Erhöhung des Kammervolumens keine Vergrößerung
seiner Länge oder Breite im Verpackungszustand gegeben ist. Damit wird erreicht, daß
das Substanzquantum T in der Kammer 13 hervorragend durch die Aufgußflüssigkeit aufzuschließen
ist und sich die darin enthaltenen Stoffe in optimaler Weise lösen.
[0014] Im Inneren der Kammer 13 ist ein Faden 19 mäanderförmig angeordnet, dessen eines
Ende 20 fest mit der quer verlaufenden Heißsiegelung 11 am Fußende 9 verbunden ist,
während sein anderes Ende 21 durch die quer verlaufende Heißsiegelung 12 des Kopfendes
10 aus der Kammer 13 beweglich, nämlich herausziehbar, herausgeführt ist und außerhalb
der Kammer 13 mit einem Etikett 22 durch Heißsiegeln verbunden ist. Das Etikett 22
besteht aus einem rechteckigen Papierstreifen mit einer heißsiegelungsfähigen Beschichtung,
der asymmetrisch in Querrichtung gefaltet ist und in dem dadurch entstehenden Innenraum
mit dem schlaufenförmigen zweiten Ende 21 des Etikettfadens 19 verbunden ist. Aufgrund
der asymmetrischen Querfaltung entsteht ein längeres, außen angeordnetes Etikettblatt
23, dessen überstehendes Blattende durch zwei Siegelpunkte 24 leicht lösbar an der
Wand 2 des Beutels durch Heißsiegeln angeheftet ist.
[0015] Die Herstellung eines solchen Einkammer-Beutels und insbesondere die Faden- und Etikettanbringung
verdeutlicht sich aus nachfolgender Beschreibung der Fig. 2 der Zeichnung, in der
schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung derartiger Beutel in einem kontinuierlichen
Prozeß dargestellt ist. Von einer nicht dargestellten Filterpapierrolle wird mittels
Vorabzug die benötigte Menge kontinuierlich in Form einer Filterpapierbahn 25 abgezogen
und über eine Vorfalzeinrichtung 26 geführt, mit der linienförmige Vorprägungen 27
in Längsrichtung entsprechend der für die späteren Einfaltungen 17, 18 vorgesehenen
Zahl von Faltvorgängen vorgenommen werden. Anschließend wird die Filterpapierbahn
25 über einen Fadenaufleger 28 geführt, mit dem kontinuierlich der Etikettfaden 19
mäanderförmig um die Längsmitte verlaufend auf der Oberseite der Filterpapierbahn
25 abgelegt wird, wie Fig. 3 der Zeichnung verdeutlicht.
[0016] Hierzu wird der Faden 19 kontinuierlich von einer Fadenvorratsspule 29 abgezogen,
der Faden 19 auf eine Walze 30 schlangenförmig aufgelegt und über die Drehung der
Walze in der durch einen Pfeil angedeuteten Drehrichtung der Filterpapierbahn 25 zugeführt.
Die Filterpapierbahn 25 wird über die Walze 30 geführt und mittels einer Heizeinrichtung
31 leicht angewärmt. Unter Zuhilfenahme einer Fixierwalze 32 wird der Faden 19 an
der Filterpapierbahn 25 auf der Oberseite leicht angeheftet.
[0017] In der nächsten Station findet die Zuführung von Etiketten 22 zur Unterseite der
Filterpapierbahn 25 statt. Die Etiketten sind von einer Etikettbobine 33 in Form einer
Etikettenbahn 34 abziehbar, wobei in der Station 35 eine Prägung der Etiketten und
in der Station 36 eine Lochung der Etiketten und ein Schneiden der Etiketten durchgeführt
werden kann. Die eigentliche Etikettaufbringungen auf die Filterpapierbahn 25 findet
mittels einer Etikettwalze 37 statt, auf der die Etiketten fixiert und sodann mit
dem Etikettfaden 19 verbunden werden. Die Darstellung der Etikettbahn in Fig. 4 der
Zeichnung verdeutlicht durch Scherensymbole, an welcher Stelle in der Lochungs- und
Schneidstation geschnitten wird und ein Loch 38 gestanzt wird, wobei durch eine gestrichelte
Linie die spätere asymmetrische Knickung bzw. Faltung des Etiketts an dieser Knickkante
symbolisiert ist.
[0018] Gemäß Fig. 5 der Zeichnung befinden sich auf der Etikettwalze 37 die auf die Filterpapierbahn
25 von unten aufzubringenden Etiketten 22 in Reihe und mit Abstand zueinander und
somit in einer Anordnung, die das Zusammenwirkend mit dem Faden 19 auf der anderen
Seite der Filterpapierbahn 25 sicherstellt. Der auf der Filterpapierbahn 25 leicht
angesiegelte Faden 19 ist zusätzlich an den mit "A" und "B" gekennzeichneten Punkten
in der Mitte der Filterpapierbahn 7 sowie mit Abstand dazu jeweils etwas versetzt
außermittig fest angesiegelt, da zwischen "A" und "B" eine Schlaufe gezogen wird,
die zur Verbindung mit dem Etikett vorgesehen ist, wie weiter unten beschrieben werden
wird. Zwischen den Fixpunkten "A" und "B" ist bei "N" jeweils das gestanzte Loch 38
jedes Etiketts erkennbar. Schließlich sind Fig. 3 der Zeichnung die beiden Siegelpunkte
24 entnehmbar, mit denen jedes Etikett 22 an das Filterpapier nach der Durchführung
der Querfaltung um die gestrichelte Linie und die Fixierung der Schlaufe des Fadens
19 angeheftet wird. Die gestrichelt eingezeichnete Schlaufe 39 am Etikett 19 entsteht
wie folgt:
[0019] Der Faden 19 wird durch eine Nadel ähnlich einer Häkelnadel zwischen den Punkten
"A" und "B" erfaßt, die von unten durch das Loch 38 des Etiketts die Filterpapierbahn
25 nach oben durchstößt, mit ihrem Haken gemäß Fig. 6 der Zeichnung den Faden 19 erfaßt
und in der Rückzugsbewegung durch das Filterpapier und das Etikett schlaufenförmig
nach unten hin durchzieht. Die Bewegung der Nadel 40 gemäß den eingezeichneten Pfeilen
ist durch einen hohlen Fixierbolzen 41 geführt. Nachdem die Nadel 40 die Schlaufe
39, gegebenenfalls durch eine Drehung um 90°, freigegeben hat, wird die Schlaufe 39
nach hinten entgegengesetzt der Laufrichtung der Filterpapierbahn 25 umgelegt, wozu
ein Fadenschlaufenumleger 42 gemäß Fig. 6 der Zeichnung vorgesehen ist. Anschließend
wird das Etikett 22 asymmetrisch gefaltet und die Fadenschlaufe im Etikett angesiegelt,
wonach das Etikett selber an das Filterpapier mit den beiden Siegelpunkten 24 angeheftet
wird. Der Etikettumleger ist in Fig. 6 der Zeichnung mit der Bezugsziffer 43 schematisch
gezeichnet.
[0020] Fig. 6 der Zeichnung zeigt in vier verschiedenen Positionen die Vorgänge des Fadenholens,
des Durchziehens des Fadens durch die Filterpapierbahn und das Etikett, die Schlaufenbildung,
das Fadenumlegen und das Etikettumlegen. Im weiteren Herstellungsverfahren wird die
gemäß obiger Beschreibung vorbereitete Filterpapierbahn 25 dann der Dosierung 44 zugeführt,
in welcher Teeportionshäufchen auf die Filterpapierbahn aufgelegt werden. Anschließend
wird bei 45 die Längsnaht durch Schlauchformung hergestellt und eine oder mehrere
Seitenfalten 17, 18 eingefaltet und die Quersiegelungen durchgeführt. Beim anschließenden
Schneiden ist gemäß Fig. 3 der Zeichnung durch die symbolisierten Scheren darauf zu
achten, daß die Schnitte in den Quersiegelungen derart erfolgen, daß am Fußende jedes
Beutels die untere Fixierung des Fadens 19 erhalten bleibt und am Kopfende jedes Beutels
die bewegliche Durchführung des Fadens 19 beim Herausziehen des Etiketts sichergestellt
ist. Die gemäß Fig. 7 der Zeichnung dargestellte Funktion ist dann gewährleistet.
[0021] Fig. 7 der Zeichnung zeigt den Gebrauchszustand des erfindungsgemäßen Beutels, nachdem
der Benutzer das Etikett 22 vom Beutel selbst gelöst hat und den Etikettfaden 19 in
vollem Umfange aus dem Inneren der Kammer herausgezogen hat, so daß das Einhängen
in eine Teekanne 46 zum Auslaugen möglich ist. Nachdem das "Ziehen" des Tees in der
Flüssigkeit abgeschlossen ist, wird der Beutel 1 aus dem Teewasser hochgezogen, wobei
er die unterhalb der Kanne gezeichnete Normalform aufweist. Anschließend kann der
Benutzer den Beutels 1 ausdrücken, also die Flüssigkeit auspressen, indem er die Kannenöffnung
oder den Kannendeckel als Widerlager benutzt und weiter an dem Faden 19 mit Etikett
22 zieht. Da der Faden 19 an der unteren quer verlaufenden Heißsiegelung befestigt
ist, wird diese in Richtung auf das Kopfende des Beutels gezogen und damit der Beutel
1 zusammengepreßt, wie die untere Zeichnung in Fig. 7 verdeutlicht. Durch diesen Preßvorgang
wird die Flüssigkeit aus dem Beutel herausgedrückt und kann eine tropffreie Entnahme
aus der Kanne 46 durchgeführt werden.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Einkammer-Aufgußbeutel
- 2
- Kammerwand
- 3
- Kammerwand
- 4
- Bahn
- 5
- Längsrand
- 6
- Längsrand
- 7
- Längsmitte
- 8
- Mittel-Längs-Rändelnaht
- 9
- Fußende
- 10
- Kopfende
- 11
- Heißsiegelung
- 12
- Heißsiegelung
- 13
- Kammer
- 14
- Substanzquantum
- 15
- Längsseite
- 16
- Längsseite
- 17
- Einfaltung
- 18
- Einfaltung
- 19
- Etikettfaden
- 20
- erstes freies Ende
- 21
- zweites freies Ende
- 22
- Etikett
- 23
- äußeres Blatt
- 24
- Siegelpunkte
- 25
- Filterpapierbahn
- 26
- Vorfalzeinrichtung
- 27
- Vorprägungen
- 28
- Fadenaufleger
- 29
- Fadenvorratsspule
- 30
- Walze
- 31
- Heizeinrichtung
- 32
- Fixierwalze
- 33
- Etikettbobin
- 34
- Etikettenbahn
- 35
- Prägestation
- 36
- Lochungsstation
- 37
- Etikettwalze
- 38
- Loch im Etikett
- 39
- Fadenschlaufe
- 40
- Nadel
- 41
- Fixierbolzen
- 42
- Fadenschlaufenumleger
- 43
- Etikettumleger
- 44
- Dosiervorrichtung
- 45
- Längsnahtherstellung
- 46
- Teekanne
1. Einkammer-Aufgußbeutel (1) aus heißsiegelfähigem Filterpapiermaterial, insbesondere
zur Bereitung von Tee, mit einer ein Substanzquantum (14) enthaltenden Kammer (13),
die an ihrem Kopfende (10) und an ihrem Fußende (9) durch je eine quer verlaufende
Heißsiegelung (11, 12) verschlossen ist, wobei an dem Aufgußbeutel (1) ein Faden (19)
mit einem Etikett (22) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Faden (19) im Inneren der Kammer (13) untergebracht ist, sein erstes freies
Ende (20) fest mit der quer verlaufenden Heißsiegelung des Fußendes (9) verbunden
ist, sein zweites Ende (21) durch die quer verlaufende Heißsiegelung des Kopfendes
(10) oder benachbart aus der Kammer (13) herausziehbar hindurchgeführt ist und außerhalb
der Kammer (13) mit dem Etikett (22) insbesondere durch Heißsiegeln verbunden ist,
welches durch Siegelung leicht am Beutel (1) angeheftet ist.
2. Einkammer-Aufgußbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden (19)
im Inneren der Kammer (13) schlaufenförmig und damit über eine größere Länge herausziehbar
untergebracht ist.
3. Einkammer-Aufgußbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Etikett
(22) an der Kammerwand (2, 3) angeheftet ist, die frei von der bei dieser Art von
Beuteln notwendigen Mittel-Längs-Verbindung, insbesondere Mittel-Längs-Heißsiegelung,
ist.
4. Einkammer-Aufgußbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das äußere Ende des Fadens (19) als Schlaufe (39) gelegt und mit dem Etikett (22)
im Inneren einer asymmetrischen Etikettfaltung durch Heißsiegeln verbunden wird, wobei
das aufgrund der asymmetrischen Faltung längere Blatt des Etiketts (22) außen angeordnet
ist und durch zwei Siegelpunkte (24) mit dem überstehenden Blattende am Beutel (1)
befestigt ist.
5. Verfahren zur Herstellung von Einkammer-Aufgußbeuteln nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer zunächst ebenen heißsiegelungsfähigen Filterpapierbahn
(25) ein Etikettfaden (19) mäanderförmig, insbesondere mittig um die Längsachse verlaufend
auf die Oberseite der Bahn (4) aufgelegt und fixiert wird, daß in regelmäßigen Abständen
zueinander auf die Unterseite der Bahn (4) eine Reihe von Etiketten im wesentlichen
deckungsgleich mit dem Etikettfaden (19) auf der Oberseite aufgebracht und fixiert
wird, daß durch jedes Etikett (22) hindurch der Faden (19) mittels eines Werkzeugs
von unten gegriffen wird und durch die Filterpapierbahn (25) und das Etikett (22)
hindurch auf die Unterseite, insbesondere in Form einer Schlaufe (39), gezogen wird,
daß sodann die Schlaufe (39) an dem Etikett (22) befestigt wird und das Etikett (22)
an der Filterpapierbahn (25) durch Heißsiegeln befestigt wird, wonach in an sich bekannter
Weise - gegebenenfalls nach Aufwölbung ihrer Längsränder (5, 6) - portionierte Substanzquanten
(14) der auszulaugenden Substanz in gleichmäßigen Abständen auf der Filterpapierbahn
(25) abgelegt werden, aus der Bahn ein fortlaufender Schlauch gebildet wird und sodann
der Schlauch in regelmäßigen, jeweils ein Substanzquantum (14) erfassenden Abständen
in Querrichtung heißgesiegelt wird, und daß sodann die Quer-Heißsiegelungen mittig
derart geschnitten werden, daß am Fußende (9) des so gebildeten Schlauchbeutels der
innen liegende Etikettfaden (19) in der Heißsiegelung fixiert bleibt, während er am
Kopfende (10) aus der Kammer (13) herausziehbar durch die Heißsiegelung geführt ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Greifen des Fadens (19)
von unten durch jedes Etikett (22) hindurch mittels des Werkzeugs, insbesondere mit
einer Nadel, durch ein Loch (38) im Etikett (22) durchgeführt wird, wobei die Filterpapierbahn
(25) mit dem Werkzeug durchstochen und der Faden durch diese Öffnung gezogen wird,
wobei die Öffnung in der Quer-Heißsiegelung so positioniert ist, daß ein späteres
Herausziehen des Fadens (19) aus der Kammer (13) durchführbar ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Etikettfaden (19)
auf der Filterpapierbahn (25) durch zwei im Abstand zueinander vorgenommene punktförmige
Heißsiegelungen (24) angeheftet wird, zwischen denen der Faden (19) von dem Werkzeug,
insbesondere von einer Nadel, zum Durchziehen durch die Bahn (4) und das Etikett (22)
hindurch gegriffen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Längsseiten des Schlauches während der Schlauchformung oder anschließend an die Schlauchformung
mit einer nach innen sich erstreckenden Einfaltung (17, 18) versehen werden, um das
Kammervolumen zu vergrößern.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die ebene
Filterpapierbahn (25) vor der Fadenauflage mit linienförmigen Vorprägungen (27) in
Längsrichtung entsprechend der für die Einfaltungen (17, 18) vorgesehenen Zahl von
Faltvorgängen versehen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamten
Faden (19) während des Verarbeitungsprozesses leicht an der Filterpapierbahn (25)
durch eine Erwärmung entweder der Bahn (4) oder des Fadens (19) angeheftet wird, wobei
dies jedoch so durchgeführt werden muß, daß sich der Faden (19) durch Zug wieder leicht
lösen und damit später aus der Kammer (13) herausziehen läßt.