[0001] Die Erfindung betrifft eine Bügelauflage mit einem Bügeltischbezug und einer darunter
liegenden Polsterung. Sie betrifft ferner eine Bügeltischplatte mit einer derartigen
Bügelauflage sowie einen Bügeltisch.
[0002] Das Bügeln der Wäsche mit einem heißen Bügeleisen auf einem gepolsterten Tisch ist
eine uralte Arbeitsmethode. Sie gilt als eine der unangenehmsten Hausarbeiten, da
sie größtenteils im Stehen verrichtet wird und die Handhabung des Bügeleisens nach
wie vor anstrengend ist. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurden sowohl auf der Bügeleisenseite
als auch bei den Bügeltischen bereits große Anstrengungen unternommen. So sind die
Bügeleisen zwischenzeitlich wesentlich leichter gebaut und mit Dampferzeugern ausgestattet,
um den notwendigen Bügeldruck auf das zu bügelnde Gut zu senken. Um das Gleitverhalten
der Bügeleisen zu verbessern, wurden diese mit den unterschiedlichsten Laufflächen
ausgestattet. Schließlich wurde durch die EP 0 378 229 A1 ein Bügeltischbezug mit
Gleitverbesserungen für das Bügeleisen bekannt, bei dem eine Teilfläche mit einem
Silikon-Elastomer beschichtet ist, von der die Bügeleisensohle beim Darüberschieben
Partikel aufnimmt und so das Gleitverhalten verbessert wird. Nachteilig an diesem
Bügeltischbezug ist, daß die Gleitbeschichtung natürlich abgenutzt wird und daher
nur einen begrenzten Zeitraum wirksam ist, daß der Bügeltischbezug nicht gewaschen
werden darf und schließlich die Ungewißheit, ob bei nicht ganz sachgerechter Benutzung
schädliche Ausdunstungen möglich sind. So heißt es in der Bedienungsanleitung eines
Anbieters, daß der Bügeltischbezug vor dem ersten Gebrauch mit einem heißen Bügeleisen
ca. 2 bis 3 Minuten trocken abzubügeln ist und währenddessen der Raum gut gelüftet
werden muß.
[0003] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Bügelauflage zu
schaffen, die eine gesteigerte Bügelleistung ermöglicht.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen dem Bügeltischbezug
und der Polsterung eine Dampfbremse vorgesehen ist Durch die Dampfbremse, die auch
als Dampfbremsschicht bezeichnet werden kann, wird der Dampfdurchgang nach unten behindert,
so daß sich ein Dampfpolster bzw. Warmluftpolster aufgebaut, welches das Gleitverhalten
des Bügeleisens signifikant steigert. Der Gleiteffekt des Bügeleisens wird erheblich
verbessert. Das beste Ergebnis wird erzielt, wenn der Dampfdurchgang ganz unterbunden,
also eine Dampfsperre vorgesehen ist. Der erfindungsgemäße Gleitverbesserungseffekt
bleibt über die Lebensdauer der Bügelauflage bzw. des Bügeltischbezuges konstant Die
erfindungsgemäße Bügelauflage kann normal gepflegt, also gewaschen werden. Ferner
kann auf jegliche Beschichtung mit Kunststoffen, von denen eventuell bei zu starker
Erhitzung Dämpfe frei werden könnten, verzichtet werden.
[0005] Der Aufbau der vorbekannten Bügeltische ist geprägt von einer Streckmetall- oder
Lochplatte, auf der eine Polsterung aufliegt, die wiederum vom eigentlichen Bügeltischbezug
überspannt wird. Eine derartige Lösung ist beispielsweise in der GB-PS 10 17 572 gezeigt.
Dabei wurde dieser Aufbau in der Werbung damit begründet, daß durch diese Art des
Aufbaus die beim Bügeln entstehende Feuchtigkeit, sei es bedingt durch das Dampfbügeleisen
oder auch durch die Restfeuchtigkeit in der Wäsche, nach unten entweichen kann. Diese
Argumenta-tion wurde, wie es scheint, immer wieder ungeprüft übernommen. Die Erfindung
beruht auf der überraschenden Erkenntnis, daß die Problematik des Durchfeuchtens in
Wirklichkeit gar nicht besteht und daß die Notwendigkeit des Abzuges nach unten tatsächlich
nicht gegeben ist. Überraschend hat sich gezeigt, daß gerade das erfindungsgemäße
bewußte Behindern des Dampfdurchganges nach unten zu einem Aufbau eines Dampfpolsters
bzw. Warmluftpolsters führt, das das Gleitverhalten des Bügeleisens signifikant steigert.
Es wird damit eine Verbesserung des Gleiteffektes erzielt, wie sie bislang nur von
aufwendigen Bügeltischkonstruktionen mit mechanischer Lufteinblasung durch die Bügelfläche,
allerdings ohne deren negativen Auswirkung des starken Abkühlens des Bügelgutes, erreicht
wurde. Es entsteht der von einem Luftkissenboot bekannte Effekt.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Vorzugsweise besteht die Dampfbremse aus einer permeablen Membran. Sie kann allerdings
auch aus einer Folie bestehen, wobei sowohl Kunststoff- als auch Aluminiumfolien eingesetzt
werden können.
[0008] Vorzugsweise ist die Dampfbremse bzw. Dampfbremsschicht auf die Polsterung aufkaschiert.
Hierdurch wird die Herstellung vereinfacht. Die Dampfbremse kann allerdings audh auf
die Unterseite des Bügeltischbezuges aufkaschiert sein, was ebenfalls die Herstellung
vereinfacht.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Dampfbremse bzw. Dampfbremsschicht
zwischen Bügeltischbezug und Polsterung eingelegt.
[0010] Vorteilhaft ist es, wenn der Bügeltischbezug mit einer hitzereflektierenden Schicht
versehen ist Hierdurch wird die Wirkung des Warmluftpolsters verbessert.
[0011] Die Erfindung betrifft ferner eine Bügeltischplatte, die mit einer erfindungsgemäßen
Bügel-auflage versehen ist.
[0012] Die Bügeltischplatte kann eine Streckmetallplatte oder Lochplatte sein, wie sie an
sich bereits bekannt sind.
[0013] Vorteilhaft ist es, wenn die Bügeltischplatte aus einem Verbundmaterial hergestellt
ist. Die Handhabung der Bügeltischplatte bzw. des Bügeltisches und dessen Gebrauchsnutzen
wird durch die Ausbildung der Bügeltischplatte aus einem Verbundmaterial in mehrfacher
Hinsicht verbessert. Unter einem Verbundmaterial soll dabei jegliche Art einer Sandwichplatte
verstanden werden, insbesondere auch eine sogenannte Steg- bzw. Doppelstegplatte.
Durch die Verwendung eines Verbundmaterials vermindert sich das Gewicht der Bügeltischplatte
bzw. des Bügeltisches signifikant, wodurch die Handhabung für die Hausfrau oder den
Hausmann enorm erleichtert wird. Es wird aber in erheblichem Maße der Dampf- bzw.
Warmluftpolstereffekt erhöht, weil eine Bügeltischplatte aus Verbundmaterial eine
hohe Wärmeisolation hat, wodurch ein sehr deutlich erhöhter Wärmerückstau erfolgt.
Dies erhöht den vorab geschilderten Gleiteffekt, verbessert das Bügelergebnis und
verringert den Energieverbrauch. Zusätzlich wird durch die Wärmeisolation Restfeuchte
im Bezugsstoff gänzlich getrocknet.
[0014] Dabei bietet sich als besonders kompakte und fertigungstechnisch einfache Lösung
an, die Bügeltischplatte als Kunststoffverbundplatte, die auch als Sandwichplatte
bezeichnet werden kann, auszuführen. Dabei ist es vorteilhaft, die Polsterung oder
die Dampfsperre aufzukaschieren. Diese Herstellungsweise kann besonders vorteilhaft
bei einer Verbundplatte zum Einsatz kommen, die aus Deckfolien mit dazwischen liegenden
Formkörpern gefertigt ist. Aber auch die sogenannten Steg- bzw. Doppelstegplatten
sowie Schaum- und Wabenverbundplatten sind dafür bestens geeignet. Bei glatter Ausführung
der Platten kann in einer verschlechterten Ausführungsform selbst auf eine Polsterung
verzichtet oder diese minimiert werden. Vorteilhaft ist es, wenn die Bügeltischplatte
wärmeisolierend ist. Dementsprechend wird für die Bügeltischplatte vorzugsweise ein
wärmedämmendes Verbundmaterial verwendet. Es ist aber auch möglich, die Bügeltischplatte
aus anderen wärmeisolierenden Materialien herzustellen.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterung
zumindest um die Bügeltischplattenstärke allseits über die Bügeltischplatte überstehend
ausgebildet ist.
[0016] Die Erfindung betrifft schließlich einen Bügeltisch mit einer erfindungsgemäßen Bügelauflage
und/oder mit einer erfindungsgernäßen Bügeltischplatte. Der Bügeltisch weist vorzugsweise
ein klappbares Fußgestell auf.
[0017] Austührungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung
im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- einen Bügeltisch in einer perspektivischen Ansicht
- Fig. 2
- einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine abgewandelte Ausführungsform in einer der Fig. 2 entsprechenden Schnittdarstellung
[0018] Der in Fig. 1 gezeigte Bügeltisch besitzt ein klappbares Fußgestell 1, welches eine
Bügeltischplatte 2 trägt, die aus einem Vierkantrohrrahmen 3 mit dazwischen liegendem
Streckmetall 4 besteht. Auf dem Streckmetall 4 ist eine Polsterung 5 in Form eines
Schamstoffes oder Filzes aufgelegt. Die Polsterung 5 wird von einer Dampfbremse (Dampfbremsschicht)
bzw. Dampfsperre 6, über der der eigentliche Bügeltischbezug 7 liegt, abgedeckt.
[0019] Beim Bügeln mit dem Bügeleisen 8 dringt der heiße Dampf bzw. die Warmluft 9 durch
den Bügeltischbezug 7 und wird je nach Ausbildung der Dampfbremse 6 von dieser total
oder zum Großteil reflektiert. Dadurch entsteht zwischen der Dampfbremse 6 und dem
Bügeltischbezug 7 ein Warmluft- und/oder Dampfpolster 10. Dabei kann die Wirksamkeit
des Dampfpolsters 10 durch eine gute Wärmeisolation der Polsterung 5, eine geringe
oder keine Dampfdurchlässigkeit der Dampfbremse 6 - und somit eine gute Dampfreflektion
- und die Ausführung des Bügeltischbezuges 7 in einem dichten Baumwollgewebe, gegebenenfalls
mit zusätzlicher Reflektionseigenschaft, gesteigert werden.
[0020] In Fig. 3 ist eine Alternativlösung eines Bügeltisches im Schnitt dargestellt. Die
Bügeltischplatte 2 ist dabei nicht aus einem Vierkantrohrrahmen mit dazwischen liegendem
Streckmaterial gefertigt, sondern sie besteht aus einer Sandwichplatte 11 aus Kunststoff.
Die Sandwichplatte 11 besteht aus einer Deckplatte 12, einer Unterplatte 13 und einem
dazwischen liegenden Wabensystem 14. Um in beiden Richtungen eine hohe Biegesteifigkeit
zu erreichen, ist es zweckmäßig, das Wabensystem 14 als Zylinder- bzw. Kegelstümpfe
15 auszubilden, die durch die Unterplatte 13 luftdicht verschlossen werden. Dazwischen
werden offene Lufträume 16 gebildet. Dabei ist es fertigungstechnisch besonders vorteilhaft,
die Deckplatte 12 und den Schaum der Polsterung 5 aus dem gleichen Grundmaterial zu
fertigen, wodurch eine besonders einfache Verbindung gewährleistet ist. Als weitere
Fertigungsvereinfachung ist auch die Dampfbremse 6 aus dem Grundmaterial der Deckplatte
12 gefertigt.
[0021] Natürlich ist es möglich, das Wabensystem 14 durch eine Schaumplatte zu ersetzen,
ebenso wie es denkbar ist, die Deckplatte 12 und/oder die Unterplatte 13 aus Aluminium
oder Holz auszuführen.
[0022] Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, die Sandwichplatte 11 als sogenannte Steg-
bzw. Stegdoppelplatte mit versetzten Stegen im Extrusionsverfahren herzustellen.
1. Bügelauflage mit einem Bügeltischbezug (7) und einer darunter liegenden Polsterung
(5),
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Bügeltischbezug (7) und der Polsterung (5) eine Dampfbremse (6) vorgesehen
ist.
2. Bügelauflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfbremse (6) als
Dampfsperre ausgebildet ist.
3. Bügelauflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfbremse (6) aus
einer permeablen Membran besteht.
4. Bügelauflage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfbremse (6)
aus einer Folie besteht.
5. Bügelauflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dampfbremse (6) auf die Posterung (5) aufkaschiert ist.
6. Bügelauflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dampfbremse (6) auf die Unterseite des Bügeltischbezuges (7) aufkaschiert ist.
7. Bügelauflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dampfbremse (6) zwischen Bügeltischbezug (7) und Polsterung (5) eingelegt ist.
8. Bügelauflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Bügeltischbezug (7) mit einer hitzereflektierenden Schicht versehen ist.
9. Bügeltischplatte,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit einer Bügelauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 8 versehen ist.
10. Bügeltischplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügeltischplatte
eine Streckmetall- oder Lochplatte ist.
11. Bügeltischplatte nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem
Verbundmaterial (Sandwichplatte) (11) hergestellt ist.
12. Bügeltischplatte nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie
wärmeisolierend ist.
13. Bügeltischplatte nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polsterung (5) auf die Bügeltischplatte (2,11) aufkaschiert ist.
14. Bügeltischplatte nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polsterung (5) zumindest um die Bügeltischplattenstärke allseits über die Bügeltischplatte
(2,11) überstehend ausgebildet ist.
15. Bügeltisch,
gekennzeichnet durch
eine Bügelauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 8 und/oder eine Bügeltischplatte
nach einem der Ansprüche 9 bis 14.