(19)
(11) EP 1 002 904 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.05.2000  Patentblatt  2000/21

(21) Anmeldenummer: 98108482.5

(22) Anmeldetag:  09.05.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E02F 3/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Dappen, Peter
41352 Korschenbroich (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfindernennung liegt noch nicht vor
     ()

(74) Vertreter: Sroka, Peter-Christian, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte, Dipl.-Ing. Peter-C. Sroka, Dr. H. Feder, Dipl.-Phys. Dr. W.-D. Feder, Dominikanerstrasse 37
D-40545 Düsseldorf
D-40545 Düsseldorf (DE)

   


(54) Löffelbagger


(57) Löffelbagger, dessen Baggerlöffel einen Spaltsiebboden mit mehreren im Abstand voneinander liegenden Siebstäben aufweist, die im Bereich ihrer vorderen Enden auf einer gemeinsamen Achse schwenkbar gelagert sind, wobei jeweils benachbarte Siebstäbe oszilierend zu gegenläufigen Bewegungen antreibbar sind und die jeweils in der gleichen Richtung verschwenkbaren Siebstäbe zu einer ersten Gruppe (1a - 1n) und einer zweiten Gruppe (2a - 2n) zusammengefaßt sind, gekennzeichnet durch eine um ihre Achse zu einer oszilierenden Schwenkbewegung antreibbaren Welle (9), an der die die erste Gruppe bildenden Siebstäbe (1a - 1n) entlang einer ersten gemeinsamen Achse (11) und die eine zweite Gruppe bildenden Siebstäbe (2a - 2n) entlang einer zweiten gemeinsamen Achse, die von der ersten Achse (11) im Abstand liegt, angelenkt sind.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Löffelbagger, dessen Baggerlöffel einen Spaltsiebboden mit mehreren im Abstand voneinander liegenden Siebstäben aufweist.

[0002] Aus der DE 41 04 950 A1 ist es bekannt, den als gitterartigen Rost ausgebildeten Spaltsiebboden als Einheit in Vibration zu versetzen.

[0003] Bei Löffelbaggern ist es auch gemäß WO 90/12929 bekannt, jeweils alle zweiten zu einer Gruppe zusammengefaßten Siebstäbe, die eine langgestreckte, einmal geringfügig abgeknickte Form haben, gegenüber den dazwischenliegenden Siebstäben um eine im Bereich der vorderen Enden der Siebstäbe befindliche gemeinsame Achse oszillierend zu gegenläufigen Bewegungen anzutreiben. Die Siebstäbe jeder Gruppe sind mit ihren hinteren Enden an jeweils einer Platte befestigt. Das Antriebssystem für die beiden Siebstabgruppen umfaßt eine rotierend antreibbare Welle, an der um 180° gegeneinander versetzte Exzenterscheiben befestigt sind. Die Exzenterscheiben sind jeweils in Lagergehäusen untergebracht, an denen langgestreckte, flexible Elemente mit ihrem einen Ende befestigt sind, während andere Enden an den jeweiligen Platten angreifen, wodurch insgesamt ein relativ aufwendiges und einem hohen Verschleiß ausgesetztes Antriebssystem realisiert ist.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Löffelbagger, dessen Baggerlöffel einen Spaltsiebboden mit mehreren im Abstand voneinanderliegenden Siebstäben aufweist, die im Bereich ihrer vorderen Enden auf einer gemeinsamen Achse schwenkbar gelagert sind, wobei jeweils benachbarte Siebstäbe oszillierend zu gegenläufigen Bewegungen antreibbar sind und die jeweils in der gleichen Richtung verschwenkbaren Siebstäbe zu einer ersten Gruppe und einer zweiten Gruppe zusammengefaßt sind, mit einem gegenüber dem Stand der Technik vereinfachten und insbesondere auch verschleißarmen Antriebssystem zu versehen.

[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Patentanspruchs 1.

[0006] Gemäß weiterer Erfindung weist jeder Siebstab einen ersten, in einer mittleren Ruhestellung im wesentlichen horizontal verlaufenden geradlinigen Abschnitt und einen daran anschließenden, bogenförmig nach oben gekrümmten zweiten Abschnitt auf, an den sich tangential ein dritter geradliniger Abschnitt anschließt.

[0007] Um Arbeiten eines derar gestalteten Löffelbaggers zu gewährleisten und die Bruchgefahr für die Siebstäbe möglichst gering zu halten, ist gemäß weiterer Erfindung vorgesehen, daß die ersten und zweiten Achsen die beiden Siebstabgruppen befestigt sind, sich relativ zur Achse der zu einer oszillierenden Schwenkbewegung antreibbaren Welle diametral gegenüberliegen, wobei diese drei Achsen in einer gemeinsamen Ebene liegen, in der in der Mittelstellung der beiden Siebstabgruppen auch die im Bereich der vorderen Enden der Siebstäbe vorhandene gemeinsame Achse liegt.

[0008] Insbesondere dann, wenn die einzelnen Siebstäbe gemäß Anspruch 2 einen ersten, in einer mittleren Ruhestellung im wesentlichen horizontal verlaufenden geradlinigen Abschnitt und einen daran anschließenden, bogenförmig nach oben gekrümmten zweiten Abschnitt aufweisen, an denen sich tangetial ein dritter, geradliniger Abschnitt anschließt, wodurch ein optimierter Siebraum für das Baggergut geschaffen ist, werden an den antriebsseitigen Enden der einzelnen Siebstäbe die auftretenden mechanischen Beanspruchungen weiterhin dadurch reduziert werden, wenn bestimmte geometrische Verhältnisse und Abmessungen entsprechend den Ansprüchen 3 bis 5, insbesondere 4, berücksichtigt werden.

[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Figur 1
zeigt eine Draufsicht auf einen Baggerlöffel;
Figur 2
zeigt teilweise im Schnitt eine Seitenansicht des Baggerlöffels.


[0010] Der in der Zeichnung dargestellte Baggerlöffel 10 enthält eine Traverse 3 als Anschlußstück an den Baggerarm. An dieser Traverse 3 ist eine sich über die gesamte Länge des Baggerlöffels 10 erstreckende Haube 4 befestigt. An dieser Haube sind beidseitig Seitenwände 5 befestigt, die entsprechend dem gewünschten Profil des Baggerlöffels ausgestaltet sind.

[0011] Diese Seitenwände 5 sind an dem vorderen unteren Ende des Baggerlöffels durch eine Querstrebe 6 verbunden. Zum Schutz der Querstrebe 6 und der beiden Seitenwände 5 sind geeignete Verschleißschutzstücke 7 vorgesehen.

[0012] Der eigentliche Boden des Baggerlöffels ist durch im Abstand voneinander liegende Siebstäbe 1a - 1n und 2a - 2n gebildet, wobei jeweils benachbarte Siebstäbe oszillierend zur gegenläufigen Bewegungen antreibbar sind. Sämtliche Siebstäbe sind im Bereich ihrer vorderen Enden auf einer sich zwischen den Seitenwänden 5 erstreckenden gemeinsamen Achse 8 schwenkbar gelagert. Jeder Siebstab hat einen ersten, in einer mittleren Ruhestellung im wesentlichen horizontal verlaufenden geradlinigen Abschnitt 1.1 bzw. 2.1 und einen daran anschließenden, bogenförmig nach oben gekrümmten zweiten Abschnitt 1.2 bzw. 2.2, an den sich tangential jeweils ein dritter geradliniger Abschnitt 1.3 bzw. 2.3 anschließt.

[0013] Im Bereich der oberen Enden der Siebstäbe ist zwischen den beiden Seitenwänden 5 eine um ihre Achse zu einer oszillierenden Schwenkbewegung antreibbare Welle 9 gelagert, an der die jeweils gemeinsam in der gleichen Richtung verschwenkbaren, eine erste Gruppe bildenden Siebstäbe 1a - 1n entlang einer ersten gemeinsamen Achse 11 und die übrigen, eine zweite Gruppe bildenden Siebstäbe 2a - 2n entlang einer zweiten gemeinsamen Achse 12, die von der ersten Achse 11 im Abstand liegt, angelenkt sind. Zum Anlenken der Siebstäbe an der Welle dienen kaminartig an der Welle 9 befestigte Finger 13 bzw. 14. Die ersten und zweiten Achsen 11 und 12 liegen sich relativ zur Achse der Welle 9 diametral gegenüber, wobei diese drei Achsen in einer gemeinsamen Ebene liegen, in der in der Mittelstellung der beiden Siebstabgruppen erfindungsgemäß auch die Achse 8 liegt.

[0014] Erfindungsgemäß schließt in der mittleren Ruhestellung der Siebstäbe die durch diese drei Achsen definierte Ebene mit der Vertikalen einen Winkel α zwischen 28° bis 42°, vorzugsweise 34° bis 38°, insbesondere 36°, ein, wodurch, insbesondere wenn der gesamte Schwenkwinkel der Welle 11 um ihre Achse kleiner als 26° ist, im Betrieb des Baggerlöffels die mechanische Beanspruchung im Bereich der antriebsseitigen Enden der Siebstäbe gering bleibt.

[0015] Zusätzlich zu diesen Werten tragen auch die im folgenden behandelten geometrischen Abmessungen des Baggerlöffels bzw. der Siebstäbe dazu bei, die mechanischen Beanspruchungen der Siebstäbe so gering wie möglich zu halten.

[0016] Erfindungsgemäß erstreckt sich der bogenförmig gekrümmte zweite Abschnitt 1.2 der Siebstäbe der einen Siebstäbegruppe 1a - 2n über einen Winkel β von 140° bis 150°, während der bogenförmig gekrümmte Abschnitt der Siebstäbe 2a - 2n der anderen Gruppe sich über einen Winkel γ von 120 bis 130° erstreckt.

[0017] Bei einem vertikalen Abstand a zwischen der Schwenkachse 8, an der die vorderen Siebstabenden angelenkt sind, und der Achse der Welle 11 liegt der Horizontalabstand b, der im wesentlichen auch der Länge der ersten geradlinigen Abschnitte der Siebstäbe entspricht, zwischen dieser Achse 8 und der Wellenachse (11) in der Größe von 0,7 - 0,8 a, vorzugsweise 0,75 a. Der Abstand der ersten und zweiten Achsen 11 bzw. 12 von der Achse der Welle 9 liegt in der Größenordnung von 0,08 - 0,12 a, vorzugsweise 0,1 a. Der Krümmungsradius r des zweiten bogenförmig gekrümmten Abschnittes der Siebstäbe liegt in der Größenordnung von 0,4 - 0,5 a, vorzugsweise 0,45 a.

[0018] Der oszillierende Schwenkantrieb der Welle 11 kann entweder mittels Hydraulikzylindern erfolgen oder in der in Figur 2 dargestellten Weise mittels eines Kurbeltriebs 14.


Ansprüche

1. Löffelbagger, dessen Baggerlöffel einen Spaltsiebboden mit mehreren im Abstand voneinander liegenden Siebstäben aufweist, die im Bereich ihrer vorderen Enden auf einer gemeinsamen Achse schwenkbar gelagert sind, wobei jeweils benachbarte Siebstäbe oszilierend zu gegenläufigen Bewegungen antreibbar sind und die jeweils in der gleichen Richtung verschwenkbaren Siebstäbe zu einer ersten Gruppe (1a - 1n) und einer zweiten Gruppe (2a - 2n) zusammengefaßt sind, gekennzeichnet durch eine um ihre Achse zu einer oszilierenden Schwenkbewegung antreibbaren Welle (9), an der die die erste Gruppe bildenden Siebstäbe (1a - 1n) entlang einer ersten gemeinsamen Achse (11) und die eine zweite Gruppe bildenden Siebstäbe (2a - 2n) entlang einer zweiten gemeinsamen Achse, die von der ersten Achse (11) im Abstand liegt, angelenkt sind.
 
2. Löffelbagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Siebstab einen ersten, in einer mittleren Ruhestellung im wesentlichen horizontal verlaufenden geradlinigen Abschnitt (1.1; 2.1) und einen daran anschließenden, bogenförmig nach oben gekrümmten zweiten Abschnitt (1.2; 2.2) aufweist, an den sich tangential ein dritter, geradliniger Abschnitt (1.3; 2.3) anschließt.
 
3. Löffelbagger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bogenförmig gekrümmte zweite Abschnitt (1.2) der Siebstäbe (1a - 1n) der einen Siebstabgruppe sich über einen Winkel β von 140° - 150° erstreckt, während der bogenförmig gekrümmte Abschnitt der Siebstäbe (2a - 2n) der anderen Gruppe sich über einen Winkel γ von 120° - 130° erstreckt.
 
4. Löffelbagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Achsen (11; 12) sich relativ zur Achse der Welle (9) diametral gegenüberliegen, und daß diese drei Achsen in einer gemeinsamen Ebene liegen, in der in der mittleren Ruhestellung der beiden Siebstabgruppen auch die Achse (8) liegt.
 
5. Löffelbagger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der mittleren Ruhestellung der Siebstäbe die durch die drei Achsen definierte Ebene mit der Vertikalen einen Winkel α zwischen 28° - 42°, vorzugsweise 34° - 38°, insbesondere 36°, einschließt.
 
6. Löffelbagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, ausgehend von einer zentralen Mittelstellung, der gesamte Schwenkwinkel der Welle (9) um ihre Achse kleiner als 26° ist.
 
7. Löffelbagger nach Anspruch 1, dadurch gegennzeichnet, daß bei einem vertikalen Abstand (a) zwischen der Schwenkachse (8), an der die vorderen Siebstabenden angelenkt sind, und der Achse der Welle (9) der Horizontalabstand (b), der im wesentlichen der Länge der ersten geradlinigen Abschnitte (1.1; 2.1) der Siebstäbe entspricht, zwischen diesen beiden Achsen (8,9) in der Gößenordnung von 0,7 - 0,8 a, vorzugsweise 0,75 a, liegt.
 
8. Löffelbagger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der ersten und zweiten Achsen (11, 12) von der Achse der Welle (9) in der Größenordnung von 0,08 - 0,12 a, vorzugsweise 0,1 a, liegt.
 
9. Löffelbagger nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius (r) des zweiten bogenförmig gekrümmten Abschnittes (1.2; 2.2) der Siebstäbe in der Größenordnung von 0,4 - 0,5 a, vorzugsweise 0,45 a, liegt.
 
10. Löffelbagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebstäbe an kammartig an der Welle (9) 2efestigten Fingern (13, 14) angelenkt sind.
 
11. Löffelbagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (9) mittels Hydraulikzylindern oszillierend verschwenkbar ist.
 
12. Löffelbagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (9) mittels eines Kurbeltriebs (15) oszillierend verschwenkbar ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht