[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Drosselklappenwinkels gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei gedrosselten Motoren wird in der Motorsteuerung zur modellhaften Beschreibung
der Drosselklappenstellung herkömmlicherweise ein Drosselklappenmodell verwendet.
Dieses Drosselklappenmodell wird meist aus dem überkritischen Luftmassenstrom durch
die Drosselklappe und einem bei unkritischen Differenzdruck berechneten Reduktionsfaktor
aufgestellt. Die Invertierung des Drosselklappenmodells erlaubt eine Bestimmung des
Drosselklappenwinkels aus einem vorgegebenen Luftmassenstrom sowie einem Differenzdruck
über der Drosselklappe.
[0003] Nachteilig bei der obengenannten Vorgehensweise ist jedoch die fehlende Präzision
im Bereich von Differenzdrücken zwischen 50 und 100 mbar. Bei Differenzdrücken kleiner
50 mbar ist eine Drosselklappenbestimmung aus dem obengenannten Modell nicht mehr
sinnvoll möglich.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Bestimmung des Drosselklappenwinkels
anzugeben, bei dem eine Drosselklappenstellung auch bei kleinen Differenzdrücken möglich
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
[0006] Erfindungswesentlich ist dabei, daß ein anderes Drosselklappenmodell verwendet wird,
welches unter Zugrundelegen eines unterkritischen Luftmassenstromes ermittelt wurde.
Dabei kann der Luftmassenstrom aus der Momentenanforderung bestimmt sein. Erfindungsgemäß
werden zwei Kennfelder verwendet, von denen das erste zumindest zwei Kennfeldlinien
enthält, welche den Zusammenhang des Drosselklappenwinkels zur Luftmasse bei unterschiedlichen
Differenzdrücken beschreiben und das zweite Kennfeld den nichtlinearen Übergang zwischen
den im ersten Kennfeld vorliegenden Kennfeldlinien angibt.
[0007] Mit der vorliegenden Erfindung können zu jeder Last und Drehzahl sowie gewünschtem
Differenzdruck der erforderliche Drosselklappenwinkel eingestellt werden. Eine solch
genaue und geregelte Einstellung ist insbesondere auch zur Spülung eines Aktivkohlefilters
erforderlich.
[0008] Der Differenzdruck kann über ein Kennfeld oder aus der Tankentlüftungsanforderung
bestimmt werden.
[0009] Vorzugsweise wird bei der Bestimmung des Luftmassenstroms über die Drosselklappe
auch der Luftmassenstrom über ein Tankentlüftungsventil berücksichtigt und die Drosselklappe
bei Öffnung des Tankentlüftungsventils entsprechend geschlossen.
[0010] Im übrigen können auch Systemfehler wie Leckluftfehler, mechanische Toleranzen der
Drosselklappe und Fehler der elektrischen Drosselklappenpositionserfassung erkannt
und in Form einer Adaption zur Korrektur des Drosselklappenwinkels verwendet werden.
[0011] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und
mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- ein schematisches Blockdiagramm des im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Drosselklappenmodells
und
- Fig. 2
- ein Diagramm mit zwei Kennfeldlinien, die den Zusammenhang zwischen der Luftmasse
und dem Drosselklappenwinkel bei zwei verschiedenen Differenzdrücken angeben.
[0012] Bei dem nachfolgend dargestellten, beispielhaften Verfahren werden die Eingangsgrößen
Last und Drehzahl N erfaßt, und gemäß den Daten eines Kennfeldes KF1 wird hieraus
der erforderliche Differenzdruck über die Drosseklappe bestimmt. Natürlich kann der
Differenzdruck alternativ oder zusätzlich auch von der Tankentlüftungsfunktion beeinflußt
werden.
[0013] In einem weiteren Kennfeld KF2 wird in Abhängigkeit des Differenzdruckes ein Faktor
für einen nichtlinearen Übergang ermittelt. Dieser Faktor wird in ein weiteres Kennfeld
KF3 eingelesen. In dieses Kennfeld geht auch eine Information über die gewünschte
Last (Last
soll) ein, welche in einem Summierer mit einem Korrekturwert (Last
korr) angepaßt worden ist.
[0014] Im Kennfeld KF3 sind vorliegend zwei Kennfeldlinien abgelegt, welche beispielhaft
in Fig. 2 dargestellt sind. Die Fig. 2 zeigt ein Diagramm, bei dem der Drosselklappenwinkel
über der Luftmasse aufgetragen ist und zwar für zwei unterschiedliche Differenzdrücke
10mbar und 100 mbar. Die Luftmasse kann aus der Momentenanforderung (Last
soll, Last
korr) ermittelt werden. Im übrigen wird aus den beiden Kennfeldlinien sowie dem Faktor
für den nichtlinearen Übergang zwischen diesen Linien eine Drosselklappenstellung
DK bestimmt.
[0015] Diese Drosselklappenstellung wird noch mit einem Adaptionswert, der eine bauteilbezogene
Adaption, Fehler durch Leckluft, mechanische Toleranzen oder Fehler in der elektrischen
Drosselklappenpositionserfassung beinhalten kann, korrigiert.
[0016] Am Ende erhält man eine korrigierte Drosselklappenstellung DK
korr, die auch bei niedrigen Differenzdrücken, also beim Betrieb eines Verbrennungsmotors
im Teillast- oder im Leerlaufbereich, eine genaue Drosselklappenstellungsermittlung
zuläßt, mit der beispielsweise für die Aktivkohlefilterspülung erforderliche Druckverhältnisse
geschaffen werden können.
1. Verfahren zur Bestimmung eines Drosselklappenwinkels bei dem mittels eines Drosselklappenmodells
aus einem Luftmassenstrom und einem Differenzdruck über der Drosselklappe die Drosselklappenstellung
bestimmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drosselklappenmodell aus einem unterkritischen Luftmassenstrom durch die Drosselklappe
bestimmt wird und zumindest zwei Kennfelder enthält, von denen das erste zumindest
zwei Kennfeldlinien angibt, weiche den Zusammenhang des Drosselklappenwinkels zur
Luftmasse bei unterschiedlichen Differenzdrücken beschreibt und das zweite Kennfeld
den nichtlinearen Übergang zwischen den im ersten Kennfeld vorliegenden Kennfeldlinien
angibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftmassenstrom aus der Momentenanforderung bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Differenzdruck aus einem Kennfeld oder einer Tankentlüftungsanforderung ermittelt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftmassenstrom über ein Tankentlüftungsventil berücksichtigt wird und die
Drosselklappe bei Öffnung des Tankentlüftungsventils entsprechend geschlossen wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Leckluftfehler, mechanische Toleranzen der Drosselklappe und Fehler der elektrischen
Drosselklappenpositionserfassung erkannt und in Abhängigkeit davon eine Fehleradaption
des ermittelten Drosselklappenwinkels durchgeführt werden.