[0001] Die Erfindung betrifft ein modulares Steckverbindersystem mit einem Buchsen- und
einem Steckerteil, die jeweils einen Gundrahmen aufweisen, der eine im Querschnitt
im wesentlichen U-förmige Ausnehmung zur Aufnahme wenigstens eines mit Steckkontakten
versehenen Einzelmodules umfaßt.
[0002] Ein gattungsgemäßes Steckverbindersystem ist aus der DE 29812500 bekannt. Das in
dieser Schrift dargestellte Steckverbindersystem umfaßt einen Trag- bzw. Grundrahmen,
der längslaufende Rahmenleisten aufweist und mehrere Module enthält, die jeweils an
einer ersten Längskante der Rahmenleisten abgestützt sind. Dabei sind selbstständige
Verriegelungselemente vorgesehen, die rastend oder klemmend an den Modulen montierbar
sind und diese an einer zu der ersten Längskante entgegengesetzten zweiten Längskante
blockieren. Die Verriegelungselemente werden von Leisten gebildet, die sich über mehrere
Module erstrecken und an jedem dieser Module angreifen. Dazu umfassen die Leisten
Vorsprünge, welche in entsprechende Ausnehmungen der Module einfassen. Die in den
Tragerahmen einsetzbaren Module sind jeweils einem bestimmten Zweck z.B. als Stecker-
oder als Buchsenteil angepaßt, verfügen aber über wenig Gleichteile. Obwohl im Prinzip
ein modulartiger Aufbau realisiert wird, unterscheiden die Einzelmodule sich grundlegend
in ihrem Aufbau. Eine Standardisierung der Elemente der Einzelmodule findet nicht
statt.
[0003] Die Erfindung setzt daher bei der Aufgabe an, ein leicht montier- und herstellbares
modulares Steckverbindersystem zu schaffen, bei dem, auch die Einzelmodule weitgehend
aus mehrfach verwendbaren Standardelementen bestehen.
[0004] Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch den Gegenstand des Anspruches 1. Dazu ist
im Gegensatz zur Stand der Technik vorgesehen, daß jedes Einzelmodul zwei zusammensteckbare
und im zusammengesetzten Zustand das Modulgehäuse ausbildende Kunststoff-Trägerplatten
aufweist, zwischen welche Abschnitte von Metallbaugruppen zur Ausbildung der Steckkontakte
einsetzbar sind, wobei die Kunststoff-Trägerplatten und die von den Kunststoff-Trägerplatten
eingefaßten Abschnitte der Metallbaugruppen buchsenseitig und steckerseitig baulich
gleich sind.
[0005] Durch die Erfindung wird insbesondere der Aufbau der Einzelmodule entscheidend vereinfacht.
Die Einzelmodule bestehen aus einer Baugruppe, die jeweils ein aus zwei Kunststoffträgerplatten
bestehendes Gehäuse aufweist, welches zur Aufnahme der Metallbaugruppen ausgelegt
ist. Die Gehäuse der Einzelmodule - und vorzugsweise auch noch die Federelemente der
Metallbaupruppen - sind stecker- und buchsenartig identisch ausgelegt. Durch die Reduzierung
der Teilevielfalt wird einerseits die Logistik vereinfacht und andererseits der Herstell-
bzw. Montageprozeß durch die verringerte Anzahl an Werkzeugen verbilligt. Durch die
Verwendung eines weistestgehend standardisierten Einzelmodulaufbaus wird es andererseits
möglich, einfach durch Adaption des Trägerrahmens eine Anpassung des Steckverbindersystem
an Konstruktion verschiedenster Art zu erzielen.
[0006] Zweckmäßig weisen die Trägerplatten jeweils einen plattenartigen Grundabschnitt und
eine auf den Grundabschnitt aufgeformte Kontur zur Aufnahme der Metallbaugruppen und
zur Ausbildung von Öffnungen und/oder Bohrungen zum Einschieben des Leiters und/oder
eines Betätigungswerkzeuges in das Einzelmodul auf, wobei vorzugsweise ferner vorgesehen
ist, daß die Öffnungen zum Einschieben des Leiters in das Einzelmodul eine gegenüber
der Steckrichtung des Steckverbindersystemes geneigte Führungskontur zum einfachen
Führen des Schraubendrehers im Einzelmodul und zum problemlosen Öffnen der Federn
der Metallbaugruppen haben.
[0007] Nach einer weiteren Variante der Erfindung umfaßt der Grundrahmen an seinen Außenseiten
Verriegelungselemente wie Schwalbenschwänze oder Schnapphaken zum Einsetzen des Grundrahmens
in ein Halteelement. Damit läßt sich der Halterahmen problemlos als Steckerelement
eines übergeordneten Systemes nutzen, das selbst wieder als Modulsystem ausgelegt
sein kann.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1a
- eine Sprengansicht eines Einzelmodules;
- Fig. 1b
- eine perspektivische Ansicht eines als Steckadapter ausgebildeten Grundrahmens, in
welchen das Einzelmodul aus Fig. 1a eingesetzt ist;
- Fig. 2a
- eine Sprengansicht eines weiteren Einzelmodules mit Steckerbuchsen;
- Fig. 2b
- eine perspektivische Ansicht eines als Buchsenadapter ausgebildeten Grundrahmens,
in welchen das Einzelmodul aus Fig. 2a eingesetzt ist;
- Fig. 3
- eine weitere perspektivische Ansicht des als Buchsenadapter ausgebildeten Grundrahmens
aus Fig. 2 mit einem vollständigen Einzelmodul;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines als Steckadapter
ausgebildeten Grundrahmens mit Einzelmodulen;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines als Buchsenadapter
ausgebildeten Grundrahmens mit Einzelmodulen;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine Trägerplatte eines Einzelmodules;
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf einen weiteren Grundrahmen mit Einzelmodulen;
- Fig. 8 bis 13
- verschiedene Ansichten weiterer Ausführungsbeispiele der Erfindung.
[0009] Fig. 1a zeigt eine Sprengansieht eines Einzelmodules 1 zum Einsetzen in die U-förmige
Ausnehmung 3 eines als Stiftadapter ausgebildeten Grund- bzw. Halterahmens 5 gemäß
Fig. 1b. Jedes Einzelmodul 1 weist zwei identische, zusammensteckbare Trägerplatten
7a,7b auf, zwischen welche Federelemente 9a, 9b und an die Federelemente 9 angeformte
Stromschienen 10a, 10b zweier Metallbaugruppen 11a, 11b setzbar sind.
[0010] Zum Verständnis des genauen Zusammenspiels der Elemente jedes Einzelmoduls sei ergänzend
auf Fig. 6 und Fig. 2b verwiesen. Wie in diesen Fig. zu erkennen, sind die Trägerplatten
7 auf ihren einander zugewandten Seiten jeweils mit einem plattenartigen Grundabschnitt
13 und einer auf dem Grundabschnitt ausgebildeten Kontur 15 zur Aufnahme der Metallbaugruppen
11 und zur Bildung bohrungsartiger Öffnungen 17, 19 versehen. Die Öffnungen 17, 19
dienen zum Einschieben des (hier nicht dargestellten) Leiters - Öffnung 17 - und/oder
eines Schraubendrehers zum Öffnen des Federelementes 9 - Öffnungen 19. Die Kontur
15 umfaßt zudem mehrere stiftartige Vorsprünge 21, welche im zusammengesetzten Zustand
des Einzelmodules fest in entsprechende Bohrungen 23 der gegenüberliegenden Trägerplatte
7 eingreifen.
[0011] Wie weiter in Fig. 6 zu erkennen, umfaßt die Kontur 15 in dem in dieser Abbildung
linken Teil der Trägerplatte 7 ferner einen schienenartigen, zur Hauptsteckachse S
geneigten Vorsprung 25, der beim Aufsetzen einer weiteren Trägerplatte 7 in eine entsprechend
ausgeformte Nut 27 eingreift und beim Einführen eines Schraubendrehers in die Kanäle
19 ein problemloses Öffnen der Federelemente 9 erlaubt (siehe hierzu auch Fig. 2b).
[0012] Die Kontur 15 bildet im zusammengesetzten Zustand der Trägerplatten 7 ferner untere
Öffnungen 29, welche sich im wesentlichen in Steckrichtung erstrecken. Im nach innen
liegenden Endbereich der Öffnungen 29 sind Federnasen 31 ausgebildet, die zur federnden
Anlage von Steckerstiften 33 oder Steckerbuchsen 33, 35 (siehe Fig. 1 und 2) und zur
Kompensation des unterschiedlichen Wärmedehnungsverhaltens der Kunststoff- und Metall-Bauelemente
dienen. Der Stromschienen- und der Zugfederabschnitt der Metallbaugruppe 11 werden
um Stege 37 mit abgerundeten Enden gelegt. Die gesamte Trägerplatte ist hermaphroditisch
ausgeführt. Die Stege 37 sind gegenüber der Standardscheibenbauweise geteilt ausgegührt.
[0013] Die Trägerplatten 7 umfassen an ihren Außenseiten ferner seitliche Schnapphaken 39
zur Verriegelung der Einzelmodule 7 an mit den Schnapphaken 39 zusammenwirkenden Hinterschneidungen
41 der Grundrahmen 5,51. Zur sicheren Führung des Einzelmodule am Grundrahmen sorgt
das Zusammenspiel aus sich in Steckrichtung S' erstreckenden Nuten 42 im Grundrahmen
5 und aus Führungsvorsprüngen 44 an den Einzelmodulen 1.
[0014] Die Grundrahmen 5 sind derart ausgebildet, daß sie ihrerseits wieder als Elemente
eines übergeordneten (hier nicht abgebildeten) Systemes einsetzbar sind. Dazu verfügt
der Grundrahmen an seinen Außenseiten über Verriegelungselemente, die in Fig. 1 und
2 als Schnappverschlüsse 46 zum Einsetzen des Steckverbinders in ein Halteelement
ausgebildet sind.
[0015] Fig. 1b verdeutlicht den Eingriff des Einzelmodules 1 in das Rahmenteil 5. Die seitlichen
Schnappverschlüsse 46 am Rahmenteil 5 ermöglichen das Einsetzen des Rahmenteiles 5
in ein übergeordnetes (hier nicht dargestelltes) Haltesystem. An der unteren Grundseite
der U-förmigen Ausnehmung wird jedes Einzelmodul 1 durch einen am Halterahmen ausgebildeten
Steg 43, der in Einschnitte 45 in den Einzelmodulen 1 eingreift, im Einzelmodul 1
zentriert. In der unteren Grundseite der U-förmigen Ausnehmung 3 sind ferner Öffnungen
47 vorgesehen, durch welche die Steckerstifte 33 über die Grundseite des U nach außen
vorstehen. Die Grundseite der U-förmigen Ausnehmung 3 bildet damit einen Stiftadapterabschnitt
49.
[0016] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 und 3 unterscheidet sich von dem der Fig. 1 insbesondere
dadurch, daß an den Grundrahmen 5 in Steckrichtung ein Buchsenadapterabschnitt 51
angeformt ist. Insgesamt bildet das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 damit ein Stecker-
und das der Fig, 2 ein Buchsenteil des Modulsystemes. Der Buchsenadapterabschnitt
51 ist wiederum mit den Öffnungen 47 versehen, in welchen bei diesem Ausführungsbeispiel
allerdings die Steckerbuchsen 35 geführt sind. Zum Schutz des Steckverbindersystemes
entspricht die Länge des unteren Buchsenadapterabschnittes ungefähr der Erstreckung
der Steckerbuchsen. Damit liegen die Grundseiten des Stift- und des Buchsenadapterabschnittes
im zusammengesteckten Zustand aneinander. Erhöht wird die Zentrierwirkung zwischen
Stecker- und Buchsenteil dadurch, daß die Seitenwandungen 53 der Öffnungen 47 des
Steckerteiles über die untere Grundseite des U vorstehen und beim Zusammenführen des
Stecker- und des Buchsenteiles in das Buchsenteil bzw. den Buchsenadapterabschnitt
51 eingreifen.
[0017] Die weiteren Ausführungsbeispiele dienen zur Veranschaulichung der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten
der Einzelmodule 1 in Modul-Steckersystemen verschiedenster Art.
[0018] So zeigen die Fig. 4 und 5 analog zu Fig. 1 und 2 einen Steckverbinder-Adapterstift
S und eine Steckverbinderadapterbuchse B, die jeweils mit drei Einzelmodulen 1 versehbar
sind.
[0019] Fig. 7 zeigt einen Halterahmen 7 zur Aufnahme einer Vielzahl von Einzelmodulen. Fig.
8 bis 10 zeigen die Möglichkeit, den Halterahmen 7 mit äußeren Schwalbenschwanzelementen
zu versehen. Fig. 11 bis 13 verdeutlichen unterschiedliche Realisationsmöglichkeiten
der Verriegelungselemente des Grundrahmens. So verfügt der Halterahmen der Fig. 8
bis 10 über die bereits erwähnten Schwalbenschwänze 55 und der Halterahmen der Fig.
11 bis 13 über Schnappvorsprünge 57.
Bezugszeichenliste
[0020]
- Einzelmodul
- 1
- Ausnehmung
- 3
- Grundrahmen
- 5
- Trägerplatten
- 7a,7b
- Federelemente
- 9a, 9b
- Stromschienen
- 10a, 10b
- Metallbaugruppen
- 11a, 11b
- Grundabschnitt
- 13
- Kontur
- 15
- Öffnungen
- 17, 19
- stiftartige Vorsprünge
- 21
- Bohrungen
- 23
- Vorsprung
- 25
- Nut
- 27
- Öffnungen
- 29
- Federnasen
- 31
- Steckerstifte
- 33
- Steckerbuchsen
- 35
- Stege
- 37
- Schnapphaken
- 39
- Hinterschneidungen
- 41
- Nuten
- 42
- Steg
- 43
- Führungsvorsprünge
- 44
- Einschnitte
- 45
- Schnappverschlüsse
- 46
- Bohrungen
- 47
- Stiftadapterabschnitt
- 49
- Buchsenadapterabschnitt
- 51
- Seitenwandungen
- 53
- Schwalbenschanz
- 55
- Schnappvorsprung
- 57
1. Modulares Steckverbindersystem mit einem Buchsen- und einem Steckerteil, die jeweils
einen Gundrahmen (5) aufweisen, der eine im Querschnitt im wesentlichen U-förmige
Ausnehmung (3) zur Aufnahme wenigstens eines mit Steckkontakten versehenen Einzelmodules
(1) umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Einzelmodul (1) zwei zusammensteckbare und im zusammengesetzten Zustand das
Modulgehäuse ausbildende Kunststoff-Trägerplatten (7) aufweist, zwischen welche Abschnitte
von Metallbaugruppen (11) zur Ausbildung der Steckkontakte einsetzbar sind, wobei
die Kunststoff-Trägerplatten (7) und die von den Kunststoff-Trägerplatten (7) eingefaßten
Abschnitte der Metallbaugruppen (11) buchsenseitig und steckerseitig baulich gleich
sind (hermaphroditisch).
2. Modulares Steckverbindersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallbaugruppen
(11) jeweils ein zwischen den beiden Trägerplatten (7) liegendes Federelement (9)
mit daran angeformter Stromschiene (10) zur klemmbaren Einführen eines Leiters aufweisen,
wobei Federelement und Stromschiene stecker- und buchsenseitig baulich gleich ausgeführt
sind und Stege (37) der Trägerplatten umfassen.
3. Modulares Steckverbindersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trägerplatten (7) jeweils einen plattenartigen Grundabschnitt (13) und eine auf
den Grundabschnitt aufgeformte Kontur (15) zur Aufnahme der Metallbaugruppen (11)
und zur Ausbildung von Öffnungen und/oder Bohrungen zum Einschieben des Leiters und/oder
eines Betätigungswerkzeuges in das Einzelmodul (1) aufweisen.
4. Modulares Steckverbindersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen zum Einschieben des Leiters in das Einzelmodul eine gegenüber der
Steckrichtung des Steckverbindersystemes geneigte Führungskontur (Vorsprung 25) zum
Führen des Schraubendrehers im Einzelmodul (1) aufweisen.
5. Modulares Steckverbindersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerplatten (7) seitliche Schnapphaken (39) zur Verriegelung der Einzelmodule
an mit den Schnapphaken zusammenwirkenden Hinterschneidungen (41) der Grundrahmen
(5) aufweisen.
6. Modulares Steckverbindersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundrahmen (5) sich in Steckrichtung erstreckende Nuten zur Aufnahme von
Führungsvorsprüngen der Einzelmodule aufweist.
7. Modulares Steckverbindersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundrahmen (5) an seinen Außenseiten Verriegelungselemente wie Schwalbenschwänze
(55) oder Schnapphaken (46, 57) zum Einsetzen des Grundrahmens in ein Halteelement
aufweisen.
8. Modulares Steckverbindersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Grundrahmen (5) in Steckrichtung ein Stiftadapterabschnitt (49) oder ein
Buchsenadapterabschnitt (51) angeformt ist.