(19)
(11) EP 1 004 259 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.05.2000  Patentblatt  2000/22

(21) Anmeldenummer: 99121525.2

(22) Anmeldetag:  29.10.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47B 85/00, A47C 4/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 09.11.1998 AT 186198

(71) Anmelder: Hofer, Gernot
6850 Dornbirn (AT)

(72) Erfinder:
  • Hofer, Gernot
    6850 Dornbirn (AT)

(74) Vertreter: Krause, Peter 
Bahnhofstrasse 45
4580 Windischgarsten
4580 Windischgarsten (AT)

   


(54) Schenkelelement zur Herstellung eines Möbel sowie ein Möbel


(57) Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schenkelelement (1) zur Herstellung eines Möbels zu schaffen, das als Grundelement universal für verschiedenste Möbel einsetzbar ist. Weiters liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Möbel unter Verwendung der Schenkelelemente (1) zu schaffen, das den Grundgedanken der Flexibilität und den variablen, kreativen Intuitionen der künstlerischen Designer, die ohne weiteres auch die Verbraucher sein können, sehr entgegenkommt.
Ein Schenkelelement (1) weist zwei Schenkel (2) auf, wobei die beiden Schenkel (2) einen Winkel (α) von 80 bis 120° einschließen. Ein oder beide Schenkel (2) sind in Richtung zum freien Ende verjüngt oder konisch ausgeführt.
Ein aus den Komponenten hergestellter Sessel besteht aus sechs gleichen Schenkelelementen (1), einem Querteil (5) für die Lehne, zwei Gewindestangen (12), entsprechend viele Distanzstücken (7) bzw. Hülsenmuttern (13). Dabei werden mehrere Schenkelelemente (1) aneinandergereiht, wobei die aneinandergereihten Schenkel (2) weitgehendst eine Sitzfläche ergeben und die der Sitzfläche abgewandten Schenkel (2) einerseits als Füße und die zu den Füßen um 180° gedrehten Schenkel (2) als Lehnenteile vorgesehen sind. Auf die Lehnenteile wird der Querteil (5) aufgesteckt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Schenkelelement zur Herstellung eines Möbel sowie ein Möbel, insbesondere ein Sitz-, Objekt-, bzw. Stellmöbel, Tisch, o. dgl.

[0002] Es ist natürlich bekannt, Bauteile zur Herstellung von Möbel vorzufertigen und am Markt als Selbstbaumöbel anzubieten. Nachteilig dabei ist es, daß bei der Erstellung des Möbels die vorgegebenen Entwürfe der konventionellen Designer eingehalten werden müssen. Ferner bestehen derartige Selbstbausätze für die Herstellung von Möbel aus zahlreichen Teilen, deren einzelne Herstellung sehr aufwendig und dadurch kostenintensiv ist.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Schenkelelement zur Herstellung eines Möbels zu schaffen, das einerseits die oben zitierten Nachteile vermeidet und das anderseits als Grundelement universal für verschiedenste Möbel einsetzbar ist.

[0004] Das erfindungsgemäße Schenkelelement ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel einen Winkel von 80 bis 120°, insbesondere 95 bis 105°, einschließen. Mit der Erfindung ist es erstmals möglich, ein Möbel individuell je nach Vorstellung und Gebrauch des Ge- bzw. Verbrauchers zusammenzustellen. Ein derartiges Schenkelelement hat den überraschenden Vorteil, daß es vielseitig bei der Erstellung eines Möbels eingesetzt werden kann. Im Prinzip umfaßt jedes Sitz- oder Stellmöbel ein derartiges Konstruktionselement, wenn es in seine funktionalen Einzelteile analytisch zerlegt wird. Werden beispielsweise diese Schenkelelemente zu einem Hocker oder Sessel verarbeitet, so sind diese Möbel durch die Schräge gut und sicher stapelbar.

[0005] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist mindestens ein Schenkel in Richtung zu seinem freien Ende verjüngt bzw. konisch und der Querschnitt etwa quadratisch oder annähernd rechteckig ausgeführt. Natürlich können auch beide Schenkel verjüngt werden. Ebenso können nur zwei gegenüberliegende Seiten des Schenkels oder alle vier Seiten konisch ausgeführt werden. Vorteilhaft dabei ist, daß beispielsweise bei einer Sitzfläche ein leichter Radius entsteht. Eine derartige Formgebung hat in der modernen und kreativen Zeit ihre würdevolle Ausstrahlung nicht verloren. Vorteilhaft dabei ist der gebotene Variationsreichtum, der dem Designer einen großen Spielraum der Gestaltung bietet. Natürlich kann aber der Querschnitt auch rund od. dgl. sein.

[0006] Natürlich könnten die Schenkel auch über eine Eckverbindung miteinander verbunden sein. Diese Eckverbindung kann über Lamellen, Nut und Feder, Dübel, o.dgl. erzielt werden.

[0007] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Schenkelelement einstückig ausgeführt und aus Holz, insbesondere in der Schichtverleimtechnik, hergestellt. Durch diese Ausbildung ist es möglich, eine automatische Rundung der Außenkontur zu erzielen. Darüber hinaus ist der Vorteil gegeben, daß eine stabile Lösung erreicht wird. Aber natürlich können auch andere Materialien, wie beispielsweise Metall, Kunststoff, etc. zum Einsatz kommen. Ferner ist der Vorteil gegeben, daß die üblichen Formpressen diese Forderung erfüllen können. Darüber hinaus ist auch ein gefälliger optischer Eindruck erreichbar.

[0008] Gemäß einer besonderen Weiterbildung der Erfindung weisen die Schenkel gleiche Länge auf und der Bereich der Abwinkelung ist kontinuierlich verlaufend, insbesondere als Bogen, ausgebildet. Insbesondere im Bereich der Kindermöbel sind gleich lange Schenkel von Vorteil. Aber auch in der Erstellung von Tischen kann diese Ausbildung vorteilhaft sein. Vorteilhaft hat sich dies vor allem bei der Erstellung von Sessel gezeigt, da der Faktor Bequemlichkeit und Sitzkomfort auch bei künstlerisch gestalteten Möbel nicht außer Acht gelassen werden darf.

[0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein Schenkel länger als der andere Schenkel, wobei ein Schenkel eine Länge von etwa 0,4 m und der andere Schenkel eine Länge von etwa 0,45 bis 0,5 m aufweist. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn beispielsweise ein Sessel konfiguriert wird. Die Maße sind die langjährigen statischtischen Werte für die Sitzfläche und die Fußhöhe für einen genormten Sessel.

[0010] Gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung weist ein Schenkel, vorzugsweise der kürzere Schenkel, Einrichtungen zur Verbindung, gegebenenfalls mit einem weiteren Schenkelelement, auf, wobei die Einrichtung zur Verbindung eine Durchgangsbohrung zur Aufnahme einer Gewindestange ist und die Durchgangsbohrung parallel zur Stellfläche angeordnet ist. Durch diese Ausbildung können die einzelnen Schenkelelemente zu einem Möbel zusammengebaut werden, wobei diese Verbindung bei allen Schenkelelementen gleich ausgeführt wird. Dadurch ist die Herstellung eines derartigen Schenkelelementes äußerst einfach und kostengünstig durchzuführen. Als vorteilhaft hat sich auch herausgestellt, daß diese einfache Konstruktion eine Universalität bietet, die ferner den Vorteil aufweist, daß eine einfache und leichte Montage gegeben ist. Ein weiterer Vorteil dabei ist, daß eine hohe Stabilität erreicht wird.

[0011] Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Gewindestange mindestens an einem Ende mit einem Distanzstück oder mit einer Endschraube, beispielsweise einer Hut- oder Hülsenmutter oder einer Zylindermutter mit Innensechskant, insbesondere einer Inbusmutter, versehen. Diese Distanzstücke weisen an den Enden einen kleineren Durchmesser auf, um eine größere Stabilität beim Möbel zu erzielen, da diese Enden im Möbel vorgesehen wird. Darüber hinaus können diese Distanzstücke die verschiedensten Formen aufweisen und aus den verschiedensten Materialien hergestellt werden. Derartige Endelemente haben sich durch ihre Verarbeitungsfreundlichkeit, auch bei handwerklich nicht ausgebildeten Personen, bestens bewährt.

[0012] Weiters liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Möbel unter Verwendung der Schenkelelemente zu schaffen, das den Grundgedanken der Flexibilität und den variablen, kreativen Intuitionen der künstlerischen Designer, die ohne weiteres auch die Verbraucher sein können, sehr entgegenkommt.

[0013] Diese Aufgabe wird ebenfalls durch die Erfindung gelöst. Das erfindungsgemäße Möbel, insbesondere Hocker und/oder Objekt- bzw. Stellmöbel, Tisch, o.dgl. ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens drei einzelne, gleiche Schenkelelemente vorgesehen sind und daß die Schenkelelemente, gegebenenfalls getrennt durch Zwischenstücke, aneinandergereiht angeordnet sind, wobei die aneinandergereihten Schenkel weitgehendst eine Fläche ergeben und mindestens ein Schenkelelement um 180° gedreht zu den anderen Schenkeln vorgesehen ist, wobei die von der Fläche abgewandten Schenkel vorzugsweise in die gleiche Richtung weisen und daß mindestens die die Fläche bildenden benachbarten Schenkel mit Verbindungselementen miteinander verbunden sind. Mit diesem Möbel, wobei die oben aufgezeigte Ausführungsvariante zu einem Grund- oder Basismodell zählt, kann das Verlangen jedes Individuums nach Einzigartigkeit gestillt werden. Der Kreativität und dem Einfallsreichtum der heutigen künstlerischen Generation sind mit einfachsten, vorzugsweise fünf, Grundelementen und nur einem Werkzeug keine Grenzen gesetzt. Ebenso ergeben sich für die Hersteller und die Händler große Vorteile. Durch die handlichen und einfachen Teile müssen keine besonderen Maschinen angeschafft werden, sondern es können die üblichen Formpressen Verwendung finden. Ferner wird durch die Möglichkeit einer losen Zusammenlegung in einer umweltfreundlichen Verpackung wenig kostenintensiver Lagerplatz beansprucht.

[0014] Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung ist ein Möbel, insbesondere Sitzmöbel bzw. Sessel, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schenkelelemente, gegebenenfalls getrennt durch Zwischenstücke, aneinandergereiht sind, wobei die aneinandergereihten Schenkel weitgehendst eine Fläche, insbesondere die Sitzfläche, ergeben und die der Fläche abgewandten Schenkel einerseits als Füße und die zu den Füßen um 180° gedrehten Schenkel als Lehnenteile vorgesehen sind. Der überraschende Vorteil dieser Erfindung ist auch für den Verbraucher darin zu sehen, daß durch die Möglichkeit einer leichten und handlichen Verpackung ein bequemer Transport möglich ist. Ferner ist eine leichte und einfache Montage der wenigen verschiedenen Teile mit nur einem Werkzeug gegeben. Zu guter Letzt ist der immense Vorteil gegeben, daß jederzeit eine Verstell- und Veränderbarkeit des Möbel gewährleistet ist.

[0015] Gemäß einer weiteren besonderen Ausgestaltung ist das erfindungsgemäße Möbel, insbesondere Sitzmöbel bzw. Sessel, dadurch gekennzeichnet, daß ein Querteil als Lehne auf mindestens einen als Lehnenteil vorgesehenen Schenkel aufsteckbar ist. Die Lehnenteile können, je nach Zusammenstellung des Stuhles, nur auf einen oder mehreren Schenkel aufgesteckt werden. In Form und Material der Lehnenteile sind keine Beschränkungen denkbar, da praktisch alles Verwendung finden kann. Durch das Aufstecken der Lehnenteile wird das Möbel aber sehr stabil.

[0016] Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein Schenkelelement,

Fig. 2 ein Zwischenstück,

Fig. 3 einen Lehnenteil,

Fig. 4 ein Distanzstück,

Fig. 5 eine Verbindungsklammer,

Fig. 6 eine Verbindung von zwei Schenkelelementen,

Fig. 7 einen Sessel,

Fig. 8 einen weiteren Sessel,

Fig. 9 einen Hocker bzw. ein Objektmöbel und

Fig.10 einen Stuhl mit Ablage.



[0017] Einführend sei festgehalten, daß in den beschriebenen Ausführungsbeispielen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen sind, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebenen so wie dargestellten Figuren bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters können auch Einzelmerkmale aus dem gezeigten Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfindungsgemäße Lösungen darstellen.

[0018] Gemäß der Fig.1 ist ein Schenkelelement 1 dargestellt, wobei die beiden Schenkel 2 einen Winkel α einschließen. Dieser Winkel α kann 80 bis 120° betragen, wobei in der Praxis voraussichtlich 95 bis 105° der optimale Wert ist. Der genaue Wert hängt von der prinzipiellen Verwendung des Schenkelelementes 1 ab. Wird nämlich ein Schenkel 2 mit einer Polsterung, beispielsweise für einen Stuhl, versehen, so kann dieser Winkel α durchwegs etwa 105° betragen. Bei einer Forderung nach einer Stapelbarkeit von Hockern kann ein Winkel α von 95° ausreichend sein. Ferner ist bzw. sind ein oder beide Schenkel 2 in Richtung zum freien Ende verjüngt oder konisch ausgeführt. Dabei können alle vier Seiten, wie auch nur zwei gegenüberliegende Seiten, eines Schenkels 2 konisch zusammenlaufen.

[0019] Selbstverständlich ist es auch denkbar, die beiden Schenkel 2 über eine Eckverbindung miteinander zu verbinden. Ebenso ist die Materialfrage von untergeordneter Bedeutung, da viele Materialien zum Einsatz kommen können. Neben Metall und Kunststoff ist sicherlich Holz ein ideales Herstellmaterial, da seine Ausstrahlung dem modernen Zeitgeist entgegenkommt. Bei der Verwendung von Holz kann eine Schichtverleimung als Herstellmethode eingesetzt werden, wobei dann sicherlich die einstückige Ausführung des Schenkelelementes 1 zur Anwendung kommt. Dabei kann auch der Bereich der Abwinkelung kontinuierlich verlaufend, beispielsweise als Bogen, ausgebildet werden.

[0020] Auch der Wahl der Länge der einzelnen Schenkel 2 muß Bedeutung beigemessen werden. Entsprechend der späteren Verwendung des Schenkelelementes 1 können die Schenkel 2 gleiche Länge, beispielsweise bei einem Bausatz für einen Tisch, aufweisen. Bei einer Verwendung des Schenkelelementes 1 in einem Bausatz für einen Sessel kann ein Schenkel 2 länger als der andere Schenkel 2 sein. Beispielsweise weist ein Schenkel 2 eine Länge von etwa 0,4 m, nämlich für die Sitzfläche und der andere Schenkel 2 eine Länge von 0,45 bis 0,5 m, für die Füße eines Sessels, auf.

[0021] Der Querschnitt eines Schenkelelementes 1 kann quadratisch oder annähernd rechteckig, aber natürlich auch rund ausgeführt sein.

[0022] Wie bereits erwähnt, ist das Schenkelelement 1 ein Grund- oder Basiselement für einen Möbelbausatz. Um nun derartige Grundelemente aneinanderfügen zu können, weist mindestens ein Schenkel 2 Einrichtungen zur Verbindung mit einem weiteren Element auf. Diese Verbindungseinrichtung ist in einem einfachen Fall eine Durchgangsbohrung 3, wobei aus Gründen der Stabilität wahrscheinlich zwei Durchgangsbohrungen 3 angeordnet werden. Vorzugsweise werden diese Durchgangsbohrungen 3, beispielsweise bei einem Sesselbausatz, im kürzeren Schenkel 2, nämlich an dem Schenkel 2 der als Sitzfläche dient, angeordnet. Damit ist die Durchgangsbohrung 3 auch parallel zur Stellfläche vorgesehen.

[0023] Entsprechend der Fig. 2 ist ein Zwischenstück 4, das vorzugsweise flach ausgebildet ist und insbesondere einem Schenkel 2 entspricht, dargestellt. Dieses Zwischenstück 4 kann ebenfalls Durchgangsbohrungen 3 aufweisen, damit über Verbindungsmittel eine Verbindung zu einem weiteren Element hergestellt werden kann.

[0024] Gemäß der Fig. 3 ist ein Querteil 5, der als Lehne Verwendung finden kann, aufgezeigt, wobei dieser Querteil 5 mindestens eine Ausnehmung 6 aufweist, durch die vorzugsweise ein Schenkel 2 gesteckt werden kann. Durch die konische Ausbildung des Schenkels 2 kann die Durchstecktiefe und damit die Lehnenhöhe, bestimmt werden.

[0025] Natürlich sind der designerischen, kreativen Gestaltung der Grundelemente, wie dem Schenkelelement 1, dem Zwischenstück 4 und dem Querteil 5, keine Grenzen gesetzt.

[0026] Um nun beispielsweise mehrere Elemente, wie Schenkelelemente 1 mit Zwischenelementen 4, zu verbinden, wird durch die Durchgangsbohrung 3 der Elemente eine Stange o.dgl. mit beispielsweise entsprechenden Gewindeabschnitten gesteckt.

[0027] Zur Distanzierung der einzelnen Elemente können gemäß der Fig. 4 Distanzstücke 7 verwendet werden. Diese können zylinderförmig ausgebildet sein und an den Enden einen geringeren Durchmesser aufweisen, wobei diese Enden eine Gewindebohrung 8 besitzen können. Diese Distanzstücke 7 können auf die Stangen mit dem Gewinde geschraubt werden, wobei das Ende mit dem geringeren Durchmesser in einer entsprechenden Bohrung des Schenkelelementes 1 oder des Zwischenstückes 4 vorgesehen wird. Der zylinderische Teil mit dem größeren Durchmesser des Distanzstückes 7 dient der Distanzierung der Elemente. Es ist aber auch durchaus denkbar, daß die Distanzstücke eine normale Durchgangsbohrung aufweisen durch die die Stange gesteckt wird. In diesem Fall dienen sie als Abstandhalter zwischen den Winkelteilen und Zwischenstücken. Als Endung der Gewindestange kann eine Schraubenmutter vorgesehen sein. Ferner ist es auch möglich, daß auf die Distanzstücke 7 die Polsterung aufgesteckt wird.

[0028] Gemäß der Fig. 5 ist eine Verbindungsklammer 9 dargestellt, wobei diese über einen Verbindungssteg 10 zwei Federklammern 11 für die Aufnahme der Distanzstücke 7 aufweist. Diese Verbindungsklammer 9 kann demnach zur Verbindung von zwei Möbeln, Objekten o.dgl. dienen und in verschiedensten Designs ausgeführt werden.

[0029] Entsprechend der Fig. 6 ist die Verbindung zweier Elemente, beispielsweise von einem Schenkelelement 1 mit einem Zwischenstück 4, aufgezeigt. Sowohl das Schenkelelement 1 als auch das Zwischenstück 4 weisen eine Durchgangsbohrung 3 auf, in denen eine Gewindestange 12 vorgesehen wird.

[0030] Auf der Gewindestange 12 wird das Distanzstück 7 angeordnet, das das Schenkelelement 1 vom Zwischenstück 4 entsprechend distanziert. Dabei bleibt es jedem unbenommen, die Gewindestange 12 endlos oder abgelängt entsprechend der Durchgangsbohrung 3, auszuführen. Als Endteil der Gewindestange 12, also bei einem Möbelabschluß, kann auf der Gewindestange 12 eine Hut- oder Hülsenmutter 13 vorgesehen werden. Natürlich hat sich auch eine Zylinderschraube mit Innensechskant gut bewährt.

[0031] Gemäß der Fig. 7 ist ein aus den oben aufgezeigten Komponenten hergestellter Sessel dargestellt. Für diesen Sessel wurden sechs gleiche Schenkelelemente 1, ein Querteil 5 für die Lehne, zwei Gewindestangen 12, entsprechend viele Distanzstücke 7 bzw. Hülsenmuttern 13 als Komponenten verwendet.

[0032] Eine andere Variation eines Sessels wird in Fig. 8 aufgezeigt. Verwendung finden prinzipiell wieder die bereits erwähnten Komponenten. Dabei werden mehrere Schenkelelemente 1 aneinandergereiht, wobei die aneinandergereihten Schenkel 2 weitgehendst eine Sitzfläche ergeben und die der Sitzfläche abgewandten Schenkel 2 einerseits als Füße und die zu den Füßen um 180° gedrehten Schenkel 2 als Lehnenteile vorgesehen sind. Auf die Lehnenteile wird der Querteil 5 aufgesteckt.

[0033] Eine weitere Möglichkeit einer Möbelkreation ist in Fig. 9 gezeigt. Dieses aus den zitierten Komponenten kreierte Möbel kann als Bank, Hocker, Stellmöbel oder Objektmöbel Verwendung finden. Entsprechend dieser Linie ist auch die Herstellung eines Tisches denkbar. Dabei werden mehrere gleiche Schenkelelemente 1, die gegebenenfalls auch durch Zwischenstücke 4 getrennt sein können, aneinandergereiht. Die aneinandergereihten Schenkel 2 und die gegebenenfalls vorgesehenen Zwischenstücke 4, ergeben eine Fläche und die dieser Fläche abgewandten Schenkel 2 dienen als Füße.

[0034] Um die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen ist in Fig.10 ein Möbel, als Stuhl mit Ablage bezeichnet, aufgezeigt.

[0035] Aus den obigen Ausführungen ist zu ersehen, daß dieses System sich auf den Grundgedanken der Flexibilität stützt und dem kreativen Denken sowie der künstlerischen Gestaltungsmöglichkeit keine Grenzen setzt.

[0036] Abschließend sei darauf hingewiesen, daß in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen einzelne Teile unproportional vergrößert bzw. schematisch dargestellt sind, um das Verständnis der erfindungsgemäßen Lösung zu verbessern. Des weiteren können auch einzelne Teile der zuvor beschriebenen Merkmalskombination der Ausführungsbeispiele in Verbindung mit anderen Einzelmerkmalen eigenständige, erfindungsgemäße Lösungen bilden.

[0037] Vor allem können die einzelnen, in den Fig. 1 bis 10 gezeigten Ausführungen den Gegenstand von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen erfindungsgemäßen Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren zu entnehmen.


Ansprüche

1. Schenkelelement zur Herstellung eines Möbel, vorzugsweise eines Sitzmöbel, Objekt- bzw. Stellmöbel, Tisch, o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (2) einen Winkel (α) von 80 bis 120° , insbesondere 95 bis 105°, einschließen.
 
2. Schenkelelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Schenkel (2) in Richtung zu seinem freien Ende verjüngt bzw. konisch und der Querschnitt etwa quadratisch oder annähernd rechteckig ausgeführt ist.
 
3. Schenkelelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es einstückig ausgeführt und aus Holz, insbesondere in der Schichtverleimtechnik, hergestellt ist.
 
4. Schenkelelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (2) gleiche Länge aufweisen und der Bereich der Abwinkelung kontinuierlich verlaufend, insbesondere als Bogen, ausgebildet ist.
 
5. Schenkelelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schenkel (2) länger als der andere Schenkel (2) ist, wobei ein Schenkel (2) eine Länge von etwa 0,4 m und der andere Schenkel (2) eine Länge von etwa 0,45 bis 0,5 m aufweist.
 
6. Schenkelelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Schenkel (2), vorzugsweise der kürzere Schenkel (2), eine Einrichtung zur Verbindung, gegebenenfalls mit einem weiteren Schenkelelement (1), aufweist, wobei die Einrichtung zur Verbindung eine Durchgangsbohrung (3) zur Aufnahme einer Gewindestange (12) ist und die Durchgangsbohrung (3) parallel zur Stellfläche angeordnet ist.
 
7. Schenkelelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindestange (12) mindestens an einem Ende mit einem Distanzstück (7) oder mit einer Endschraube, beispielsweise einer Hut- oder Hülsenmutter (13) oder einer Zylindermutter mit Innensechskant, insbesondere einer Inbusmutter, versehen ist.
 
8. Möbel, insbesondere Hocker und/oder Objekt- bzw. Stellmöbel, Tisch, o.dgl. nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens drei einzelne, gleiche Schenkelelemente (1) vorgesehen sind und daß die Schenkelelemente (1), gegebenenfalls getrennt durch Zwischenstücke (4), aneinandergereiht angeordnet sind, wobei die aneinandergereihten Schenkel (2) weitgehendst eine Fläche ergeben und mindestens ein Schenkelelement (1) um 180° gedreht zu den anderen Schenkeln (2) vorgesehen ist, wobei die von der Fläche abgewandten Schenkel (2) vorzugsweise in die gleiche Richtung weisen und daß mindestens die die Fläche bildenden benachbarten Schenkel (2) mit Verbindungselementen miteinander verbunden sind.
 
9. Möbel, insbesondere Sitzmöbel bzw. Sessel, nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schenkelelemente (1), gegebenenfalls getrennt durch Zwischenstücke (4), aneinandergereiht sind, wobei die aneinandergereihten Schenkel (2) weitgehendst eine Fläche, insbesondere die Sitzfläche, ergeben und die der Fläche abgewandten Schenkel (2) einerseits als Füße und die zu den Füßen um 180° gedrehten Schenkel (2) als Lehnenteile vorgesehen sind.
 
10. Möbel, insbesondere Sitzmöbel bzw. Sessel, nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Querteil (5) als Lehne auf mindestens einen als Lehnenteil vorgesehenen Schenkel (2) aufsteckbar ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht