[0001] Die Erfindung betrifft einen Windsichter zum Sichten von körnigem Gut in drei Fraktionen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 41 12 018 A1 ist ein Sichter zum Sichten von körnigem Gut in wenigstens
drei Fraktionen bekannt, der in einem vertikal angeordneten Gehäuse mehrere Sichterräder
aufweist, die konzentrisch ineinandergeschachtelt und mit Abstand voneinander angeordnet
sind. Bei diesem Sichter werden die Sichterräder nacheinander von der Sichtluft durchströmt
und jedem Sichterrad ist ein eigener Gutaustrag zugeordnet. In einer weiteren Ausgestaltung
sind die Sichterräder im Gehäuse getrennt und unabhängig voneinander antreibbar gelagert.
Bei einem derartigen Sichter erfolgt in der ersten Sichtstufe am äußersten Sichterrad
mit größtem Durchmesser die erste Sichtung, wobei die Fein- und Mittelfraktionen von
der Grobfraktion abgetrennt werden. Die weiteren Feinfraktionen werden dort ausschließlich
von der aus der ersten Sichtstufe erhaltenen Fein- und Mittelfraktion gewonnen. Die
Grobfraktion unterliegt somit nur einer einzigen Sichtstufe. Möchte man ein qualitativ
hochwertiges Grobgut erhalten, so ist eine intensive Sichtung des Grobgutes nötig.
[0003] Üblicherweise wird zur Erzeugung einer von Feingut freien und damit staubfreien Grobgutfraktion
ein Sichter verwendet, der eine intensive und annähernd vollständige Sichtung des
Aufgabegutes, bzw. des Grobgutes ermöglicht.
[0004] Der Windsichter aus dem deutschen Patent DE 40 40 890 C1 dient dazu das Aufgabegut
bei einem optimierten Sicht-Wirkungsgrad in mindestens drei Stoffströme unterschiedlicher
Korngrößenverteilung aufzuteilen. Er weist zwei konzentrisch ineinandergeschachtelte
Sichterräder auf, dessen Rotorschaufelkränze eine große axiale Bauhöhe aufweisen.
Durch diese Anordnung wird erreicht, daß das Aufgabegut über eine lange Wegstecke
hinweg in der Sichtzone verweilt und somit weitgehend alles Fein- und Mittelgut abgetrennt
werden kann. Auch hier werden aber die weiteren Feinfraktionen ausschließlich von
der aus der ersten Sichtstufe erhaltenen Fein- und Mittelfraktion gewonnen. Eine zweite
Nachsichtung des Grobgutes erfolgt nicht.
[0005] Aus der europäischen Patentschrift EP 0 277 744 B1 ist ein Zentrifugalkraftsichter
bekannt, der ein im wesentlichen quaderförmiges Gehäuse aufweist, in dem mehrere separat
antreibbare Sichterrotoren angeordnet sind und die an je einen separaten Sichtluft-Feingut-Auslaß
angeschlossen sind. Durch die parallel oder in Reihe nebeneinander oder übereinander
angeordneten Sichterrotoren soll ein Sichter mit hoher Leistung geschaffen werden,
bei dem geichzeitig mehrere Kornfraktionen erzeugt werden können.
[0006] Bei diesem Sichter kann das Aufgabegut nacheinander mehreren Sichterrotoren angeboten
werden, so daß eine wiederholte Sichtung der groben Fraktion möglich ist. Da die Sichterrotoren
jedoch in relativ geringem Abstand voneinander und stets nebeneinander angeordnet
sind, beeinflussen sich die Sichterrotoren gegenseitig.
[0007] Dies hat wesentliche Nachteile. So verfügt nicht jeder Sichterrotor über eine eigene,
separate Sichtluftzufuhr, was die exakte Einstellung der Trenngrenze jeden einzelnen
Sichterrotors erschwert. Aufgrund der räumlichen Anordnung der Sichterrotoren in der
gleichen Ebene und der engen Bauweise, kann grobes Gut, daß von dem einen Sichterrad
abgewiesen und radial stark nach außen geschleudert wird, unerwünscht in das benachbarte
Sichterrad eindringen und gelangt somit als Spritzkorn in die Feingutfraktion dieses
Sichters, obwohl es eigentlich aufgrund der eingestellten Trenngrenze an diesem Sichterrad
hätte abgewiesen werden müssen. Durch diese Konstruktion weisen die Fein- und Mittelgutfraktionen
unerwünscht hohe Anteile an groben Partikeln (Spritzkorn) auf.
[0008] Diese Nachteile können bei Verwendung eines Sichters nach DE 39 24 826 A1 vermieden
werden, indem die Sichterrotoren mit Abstand übereinander angeordnet werden. Ein derartiger
Sichter dient der Sichtung von körnigem Gut in wenigstens drei Fraktionen und besteht
aus einem im wesentlichen vertikal angeordneten Gehäuse mit Austrägen für das Fein-,
Mittel- und Grobgut, wobei jeder Sichterrotor eine eigene Leitung für die Sichtluftzuführung
und eine eigene Leitung für die Sichtluftabführung aufweist.
[0009] Um bei einer mehrstufigen Sichtung Fein- und Grobgüter zu erhalten, die jeweils ein
enges Kornspektrum aufweisen, also die einzelnen Sichtungen mit einer sehr scharfen
Trennung erfolgen, werden normalerweise mehrere getrennte Sicht-Maschinen eingesetzt,
die in einer Prozessanlage durch Fördereinrichtungen wie z.B. Rohrleitungen in fluidisiertem
Zustand oder auch nichtfluidisiert, verfahrenstechnisch miteinander verbunden sind.
Während des Transports von der einen zu der anderen Sicht-Maschine kann dadurch eine
vollständige und erneute Dispergierung von Sichtgut in der Sichtluft erfolgen. Dies
ist auch erforderlich, um in der folgenden Sichtstufe optimale Voraussetzungen für
eine vollständige Sichter des Gutes zu schaffen.
[0010] Sind mehrere Sichtstufen in einem Sichtergehäuse vereinigt, entfällt die Möglichkeit
der Sichtgut-Dispergierung in den Rohrleitungen. So müssen andere Lösungen zur Dispergierung
des Sichtgutes zwischen zwei Sichtstufen realisiert werden. Die DE 39 24 826 A1 sieht
vor, im Übergangsbereich von der ersten Sichtstufe zu der zweiten, darunterliegenden
Sichtstufe eine Umwälzung und Auflockerung des zu sichtenden Gutes dadurch zu erreichen,
daß der Übergangsbereich trichterförmig ausgebildet ist. In weiteren Ausgestaltungen
sind in diesem trichterförmigen Übergangsbereich Gutschleuderflügel oder Gutschleuderscheiben
angebracht, um eine Desagglomerierung und/oder Zerkleinerung des Gutes zu erreichen.
[0011] Um diesen Übergangsbereich vor erhöhtem Verschleiß zu schützen, sind an der Innenwandung
des Gehäuses hochverschleißfeste Prallplatten angebracht. Neben der gewünschten Desagglomerierung
tritt leider aufgrund der des starken Anprallens der Gutpartikel an die Gehäuseinnenwand
auch Ansatzbildung und Reagglomeration auf, insbesondere durch den Beschuß der Gehäuseinnenwand
mit weiteren Gutpartikeln in Verbindung mit einem ungenügenden oder fehlenden Abtransport
der Gutpartikel von der Gehäuseinnenwand. Bei sehr empfindlichen zu sichtenden Gütern,
bei denen nicht ausschließlich das Feingut als gewünschte Fraktion erhalten werden
soll, z.B. bei Tonerprodukten, ist es nicht erwünscht, daß eine zusätzliche Zerkleinerung
des Sichtgutes während der Sichtung auftritt.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Windsichter zum Sichten von körnigem
Gut in drei Fraktionen zu schaffen, der eine sehr scharfe Trennung jeder einzelnen
Fraktion in einem Gehäuse ermöglicht. Dabei bestehen weitere Aufgaben darin, die scharfe
Trennung dadurch zu erzielen, daß das Sichtgut geschont wird, insbesondere eine weitere
Zerkleinerung vermieden wird und das Sichtgut zwischen den beiden Sichtstufen optimal
dispergiert und evtl. vorhandene Agglomerate aufgelöst werden und der Verschleiß in
der Dispergierzone vermindert wird.
[0013] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe für die gattungsgemäßen Windsichter durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
[0014] Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Sichter mit zwei in einem Gehäuse einseitig gelagerten,
motorisch antreibbaren Schaufelrad-Sichterrotoren, die jeweils eine tangentialen Sichtluftzufuhr
aufweisen, die in Höhe jeden Sichterrotors angeordnet sind und einen feststehenden
Leitschaufelkranz aufweisen, der in radialem Abstand vom Umfang des Sichterrotors
angeordnet ist. Der Sicher umfaßt mindestens eine Sichtgutzuführung und Austragsorgane
für das Fein-, Mittel- und Grobgut. Die Sichtzone wird vom Sichtgut in Richtung der
axialen Erstreckung der Sichterrotoren durchströmt.
[0015] Damit im Übergangsbereich der beiden Sichtstufen eine schonende Dispegierung stattfinden
kann, werden Sichterrotoren verwendet, die an ihren axialen ersten Ende je eine geschlossene
Deckscheibe und an ihren axialen zweiten Ende jeweils das Fein- bzw. das Mittelgutaustragsorgan
aufweisen. Die Sichterrotoren werden im gemeinsamen Gehäuse so angeordnet, daß die
beiden ersten Enden der Sichterrotoren stirnseitig gegenüberliegend angeordnet sind.
Durch diese Anordnung wird ein radialer Strömungsspalt zwischen den beiden Sichterrotoren
gebildet, der aufgrund der räumlichen Anordnung der Sichterrotoren, im Bereich zwischen
den beiden Sichtstufen zu liegen kommt.
[0016] Es ergibt sich ein freier Strömungsspalt zwischen den beiden Sichtstufen, der von
einer oberen und einer unteren rotierenden Wand begrenzt wird. Aufgrund der Rauhigkeit
der Deckscheiben ergibt sich eine Wandhaftung der angrenzenden Luftschichten. Da die
begrenzenden Wandungen die Deckscheiben der Sichterrotoren darstellen und diese rotieren,
wird die Rotation teilweise auf die angrenzenden Luftschichten übertragen. Durch die
entstehenden Zentrifugalkräfte werden die randnahen Luftschichten radial nach außen
abgeschleudert. Diese randnahen Luftschichten verlassen den Spalt und kreuzen den
Sichtgutstrom, vorzugsweise in einer Strömungsrichtung senkrecht zum Sichtgutstrom.
Diese, den Sichtgutstrom kreuzende Luftströmung wirbelt das Sichtgut zwischen den
beiden Sichtstufen auf und dispergiert es.
[0017] Unterstütz wird diese Verwirbelung durch einen nach innen in den Strömungsspalt gerichteten
Luftstrom im mittleren radialen Bereich des Strömungsspalts. Das Schichtluftvolumen,
das in Wandnähe abgeschleudert und aus dem Strömungsspalt entzogen wurde, muß durch
ein Luftvolumen gleicher Größe ersetzt werden. Dies erfolgt durch das Ansaugen von
Sichtluft aus dem Bereich der Sichtzone in einem mittleren radialen Bereich des Strömungsspalts.
Es werden dabei bevorzugt auch besonders feine Partikel in den Strömungsspalt hinein
transportiert.
[0018] Durch die in Strömungsspalt-Höhe nach außen gerichtete Luftströmungen im oberen und
unteren radialen Bereich des Spaltes und der nach innen gerichteten Luftströmung im
mittleren radialen Bereich des Spaltes wird eine rotierende Wirbelströmung in der
Sichtzone in Höhe des Strömungsspaltes erzeugt, die das Sichtgut mit der Luftströmung
besonders intensiv dispergiert. Für das dispergierte Sichtgut erhöht sich aufgrund
der dortigen Wirbelströmung auch die Verweilzeit des Sichtgutes im Übergangsbereich
der beiden Sichtstufen.
[0019] Zur Regulierung und Anpassung der Dispergierung an die speziellen Erfordernisse bezüglich
des Sichtgutes kann durch Intensivierung oder Abschwächung der nötigen Wirbelströmungen
erreicht werden.
[0020] Dies kann durch Änderung der axialen Höhe des Strömungsspaltes erfolgen. Die axiale
Höhe sollte aber mindestens den 5fachen Wert des größten zu sichtenden Partikeldurchmessers
betragen.
[0021] Eine Variation der möglichen Eindringtiefe der feinen Partikel in radial nach innen
weisender Richtung in den Strömungsspalt, kann durch die Änderung der maximalen radialen
Tiefe des Strömungsspaltes erfolgen.
[0022] Sofern besonders empfindliche Sichtgüter eine intensive Dispergierung nicht zulassen,
kann die Wirbelströmung durch die Zuführung von zusätzlicher Luft am radial inneren
Ende des Strömungsspaltes vermindert werden, da durch das zusätzlich zugeführte Luftvolumen
nur noch wenig Luft aus der Sichtzone im Bereich der Dispergierung nach innen in den
Strömungspalt gesaugt wird.
[0023] Um bei dem erfindunsggemäßen Windsichter einen schnellen und häufigen Produktwechsel
zu erleichtern ist die gesamte Gehäusekonstruktion besonders zugänglich gestaltet,
was eine leichte und schnelle Reinigung des Sichters ermöglicht. So werden die Stillstandzeiten
und damit auch die Kosten minimiert.
[0024] Die zwei Sichterrotoren sind daher in der bevorzugten Ausgestaltung jeweils mit eigenständigen
Lagerungen und/oder Antrieben ausgestattet. Bei Verwendung nur einen Antriebes wird
das Drehmoment auf beide Sichterrotoren über ein Getriebe oder eine Kupplung übertragen.
Im einfachsten Fall, für den Betrieb der beiden Sichterrotoren mit gleicher Drehzahl,
sind die Sichterrotoren an ihren stirnseitigen Deckscheiben durch eine starre Kupplung
verbunden, die zugleich ein Mittel zur Begrenzung der radiale Tiefe des Strömungsspaltes
dient.
[0025] Das Gehäuse ist als in der Ebene des Strömungsspaltes teilbares Gehäuse ausgebildet.
Die beiden Gehäusehälften sind entweder aufklappbar oder axial verschieblich gestaltet,
wobei auch eine Kombination sinnvoll ist, bei der die eine Gehäusehälfte zunächst
durch axiales Verschieben von der anderen Gehäusehälfte getrennt wird und in einem
weiteren Schrift die getrennt Gehäusehälfte abgeklappt werden kann. Durch die klappbare
und/oder verschiebliche Gestaltung werden die Sichterrotoren und das Innere des Gehäuse
für die Inspektion und die Reinigung leicht zugänglich.
[0026] Bei vertikaler Anordnung des Windsichters erfolgt die Sichtgutaufgabe über eine Sichtgutzufuhr
von oben. Da die Sichtgutzufuhr bei den erfindungsgemäßen Windsichtern nicht direkt
zentral von oben erfolgen kann, ist die Sichtgutzufuhr an einer Stelle des Umfangsbereichs
angeordnet. Um eine gleichmäßige Sichtgutverteilung über den Umfang der Sichterrotoren
zu erhalten, muß das Sichtgut bereits vor Eintritt in die Sichtzone gleichmäßig über
den Umfang verteilt sein. Nur so können lokale Sichtgutkonzentrationen, die die Sichtung
negativ beeinflussen, vermieden werden.
[0027] Zur Lösung dieser Aufgabe ist oberhalb des Sichterrotors ein koaxial zu diesem verlaufender
Aufgabegutverteiler in einem Ringkanal vorgesehen, in dem das Sichtgut gleichmäßig
über den Umfang verteilt wird, bevor es in die Sichtzone gelangt. Zur Verteilung dienen
rotierende Einbauten, die in der bevorzugten Ausgestaltung an dem rotierenden Sichterrotor
befestigt sind.
[0028] Das Sichtgut gelangt auf die obere Ringscheibe der Einbauten und durch dessen Rotation
verteilt es sich gleichmäßig über den gesamten Umfang. Durch die Rotation und die
dadurch erzeugten Fliehkräfte werden die Sichtgutpartikel radial nach außen transportiert
und fallen aufgrund der Schwerkraft durch einen Spalt zwischen den rotierenden Einbauten
und der Gehäusewand auf einen unterhalb der Einbauten und noch oberhalb des Sichterrotors
befindlichen Absatz. Unterhalb der Ringscheibe sind gleichmäßig über den Umfang verteilte
Schaufelelemente angebracht, die eine Rotationsströmung erzeugen, die das Sichtgut
in Rotation versetzt und dispergiert.
[0029] Durch diese Anordnung wird eine gleichmäßige Verteilung und Dispergierung der Sichtgutpartikel
erreicht, ohne jedoch besonderen Einfluß auf die Eigenschaften des Sichtgutes zu haben.
So wird das Sichtgut weder zerkleinert noch können Agglomerationen auftreten. Soll
jedoch die Verweilzeit im Ringkanal bewußt erhöht werden, so kann die Ringscheibe
auf ihrer oberen Deckfläche mit Schaufelelementen versehen werden, die eine zusätzliche
Zentrifugalwirkung auf die Sichtgutpartikel bewirken. Es kann damit auch eine zusätzliche
Auflösung von Agglomeraten erreicht werden. Der Aufgabegutverteiler kann in gleicher
Weise auch in Windsichtern mit nur einem Sichterrotor eingesetzt werden.
[0030] Sofern die Sichtgutzufuhr zusammen mit der Transportluft erfolgt, kann der Aufgabestutzten
auch in einer winkeligen räumlichen Anordnung angebracht werden, bevorzugt eine Anordnung,
die eine Richtungskomponente tangential zur Drehrichtung des Sichterrotors aufweist.
Von besonderer Bedeutung sind die tangentialen Anordnungen, die im rechten Winkel
zur Achse des Sichterrotors verlaufen, da durch eine Geschwindigkeitkomponente des
Sichtgutes entgegen der Drehrichtung des Aufgabegutverteilers eine intensivere Dispergierung
und mit einer zum Aufgabegutverteiler gleichen Drehrichtung eine schonendere Dispergierung
erfolgt.
[0031] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Sichter mit einer vergrößerten Darstellung des Strömungsspaltes.
Fig. 2 zeigt eine Öffnungssequenz des teilbaren Gehäuses durch Aufklappen.
Fig. 3 zeigt eine Öffnungssequenz des teilbaren Gehäuses durch Verschieben und Aufklappen.
Fig. 4 zeigt einen erfindungsgemäßen Sichter, bei dem der zweite Sichterrotor über eine
Kupplung von dem ersten Sichterrotor angetrieben wird.
Fig. 5 zeigt einen erfindungsgemäßen Sichter in horizontaler Anordnung.
Fig. 6 zeigt den erfindungsgemäßen Aufgabegutverteiler mit den Einbauten zur Verteilung
und Dispergierung des Sichtgutes.
[0032] Der in
Fig. 1a dargestellte Windsichter
1 besteht aus einem teilbaren und über das Scharnier
2 aufklappbare Gehäuse mit einer oberen Gehäusehälfte
3 und einer unteren Gehäusehälfte
4 die zwei Sichterrotoren
5 und
9 aufnehmen. Der erste Sichterrotor
5 ist in der oberen Gehäusehälfte
3 mit einer Antriebswelle
7 in der Lagerung
6 drehbar aufgenommen. Der Antrieb des Sichterrotors
5 erfolgt durch einen Antriebsmotor
8, der über die Antriebswelle
7 mit dem Sichterrotor
5 verbunden ist.
[0033] In der spiegelbildlich gegenüberliegenden unteren Gehäusehälfte
4 ist in gleicher Weise der zweite Sichterrotor
9 mit einer eigenen Antriebswelle
10 in der Lagerung
11 drehbar aufgenommen. Der Antrieb des Sichterrotors
9 erfolgt durch einen Antriebsmotor
12, der über die Antriebswelle
10 mit dem Sichterrotor
9 verbunden ist.
[0034] Jeder Sichterrotor
5 und
9 stellt einen einseitig gelagerten Sichterrotor dar, dessen Antriebswellen
7 und
10, die Feingutaustragsräume
13 und
14 , sowie die Sichterrotor-Lagerungen
6 und
11 auf der selben Seite angeordnet sind. Auf der jeweils gegenüberliegenden Seite weisen
die Sichterrotoren
5 und
9 eine geschlossene Deckscheibe
15 und
16 auf
[0035] Oberhalb des ersten oberen Sichterrotors
5 ist ein Stutzen
17 angeordnet über den das zu sichtende Gut an einer Stelle des Umfangsbereichs aufgeben
wird. Ein Austritts-Stutzen
18 für das Grobgut ist unterhalb des unteren Sichterrotors
9 angeordnet. Die Zuführung der Sichtluft erfolgt an den radialen Umfängen der Sichterrotoren
5 und
9 über die beiden tangentiale Sichtluftzuführungen
19 und
20.
[0036] Die Sichterrotoren
5 und
9 sind im Windsichter
1 spiegelbildlich gegenüberliegend angeordnet so, daß die beiden Deckscheiben
15 und
16 sich in Abstand und in parallelen Ebenen zueinander befinden. Durch die Anordnung
der Deckscheiben
15 und
16 wird ein Spalt gebildet, der in
Fig. 1b vergrößert als Ausschnitt dargestellt ist.
[0037] Fig. 1b zeigt Sichtgutpartikel, die am Außenumfang der beiden Sichterrotoren
5 und
9 entlang nach unten fallen. Aufgrund der Rotation der beiden Sichterrotoren
5 und
9 und deren rotierenden Deckscheiben
15 und
16 wird die im Strömungsspalt befindliche Luft in wandnähe der rotierenden Deckscheiben
15 und
16 nach außen geschleudert, wo sie Sichtgutpartikel mitreißt und in den mittleren Bereich
des Strömungsspaltes in den Spalt hineinträgt und dispergiert.
[0038] Fig. 2 zeigt eine Öffnungssequenz des teilbaren Gehäuses durch Aufklappen.
Fig. 3 zeigt eine Öffnungssequenz durch Verschieben und Aufklappen. In vollständig aufgeklappten
Zustand können die Sichterrotoren durch einfaches Lösen von den Antriebswellen nach
oben abgezogen und aus dem Gehäuse entfernt werden. Da die gesamte Gehäusekonstruktion
weitgehend keine Hinterscheidungen aufweist, wird somit eine schnelle und einfache
Reinigung gewährleistet.
[0039] In
Fig. 4 ist der obere Sichterrotor
5 mit keinem eigenen Antriebsmotor ausgestattet. Der Sichterrotor
5 wird über eine an den Deckscheiben
15 und
16 befindlichen Kupplung
21 mit dem angetriebenen Sichterrotor
9 verbunden.
[0040] In
Fig. 5 ist die Anordnung des Stutzens
17 für die Aufgabe des Sichtgutes und der Austritts-Stutzen
18 für den Austrag des Grobgutes gezeigt, wie sie für den Betrieb des Windsichters
1 in einer axial horizontal verlaufenden Ausrichtung sinnvoll ist.
[0041] Fig. 6 zeigt den Aufgabegutverteiler
22 mit den Einbauten zur Verteilung und Dispergierung des Sichtgutes. Innerhalb des
Ringkanals
23 ist koaxial und rotierend eine Ringscheibe
24 mit dem Sichterrotor
5 verbunden. Dem Aufgabegutverteiler ist der Absatz
25 an der Wand des Gehäuses zugeordnet. Die gleichmäßig über den Umfang der Ringscheibe
24 verteilten Schaufelelemente
26 sind unterhalb der Ringscheibe
24 angebracht. Optional können zusätzliche Schaufelelemente
27 oberhalb der rotierenden Ringscheibe
24 angebracht sein.
1. Windsichter zum Sichten von körnigem Gut in drei Fraktionen, mit zwei in einem Gehäuse
einseitig gelagerten, motorisch antreibbaren Schaufelrad-Sichterrotoren mit jeweils
einer tangentialen Sichtluftzufuhr, die in Höhe jeden Sichterrotors angeordnet ist
und einen feststehenden Leitschaufelkranz aufweist, der in radialem Abstand vom Umfang
des Sichterrotors angeordnet ist, mit einer Sichtgutzuführung und mit Austragsorganen
für das Fein-, Mittel- und Grobgut und einer Sichtzone, die vom Sichtgut in Richtung
der axialen Erstreckung der Sichterrotoren durchströmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Sichterrotor an seinem axialen ersten Ende eine geschlossene Deckscheibe
und an seinem axialen zweiten Ende das Fein- bzw. das Mittelgutaustragsorgan aufweist,
wobei die beiden ersten Enden der Sichterrotoren stirnseitig gegenüberliegend angeordnet
sind und einen radialen Strömungsspalt bilden.
2. Windsichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Ausdehnung des
Strömungsspaltes einstellbar ist.
3. Windsichter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Ausdehnung
des Strömungsspaltes mindestens den fünffachen Wert des größten zu sichtenden Partikeldurchmessers
beträgt.
4. Windsichter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Tiefe des
Spaltes begrenzt ist.
5. Windsichter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Tiefe des Spaltes
durch einen Absatz mindestens einer Deckscheibe begrenzt ist.
6. Windsichter nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungsspalt
von einem zusätzlich eingebrachten Fluid radial von innen nach außen durchströmt wird
7. Windsichter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Deckscheibe
eine Oberflächenstruktur aufweist.
8. Windsichter nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Feingut- und Mittelgutaustragsorgane
in ein gemeinsames Austragsorgan zusammengeführt werden.
9. Windsichter nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse in der
Ebene des Strömungsspaltes teilbar ausgebildet ist.
10. Windsichter nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Sichterrotor
durch eine Drehmomentenübertragung von dem ersten Sichterrotor angetrieben wird.
11. Windischter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehmoment über eine
Kupplung an den Stirnseiten der Sichterrotoren übertragen wird.
12. Windschter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehmoment über ein Getriebe
übertragen wird.
13. Windsichter nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Sichterrotoren
gegenläufig angetrieben werden.
14. Windsichter nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Ringkanal
oberhalb des ersten Sichterrotors ein koaxial zu diesem verlaufender Aufgabegutverteiler
angeordnet ist.
15. Windsichter nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufgabegutverteiler
aus einer rotierenden Ringscheibe mit unterhalb und gleichmäßig über den Umfang verteilten
Schaufelelementen besteht und einem unterhalb der Schaufelelemente befindlichen, feststehenden
Absatz am Gehäuse zugeordnet ist.