[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mechanischen Fügen nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bekannte Vorrichtungen zum mechanischen Fügen bestehen im wesentlichen aus einem
Stempel, einer Matrize und häufig auch einem Niederhalter. Wie aus der US 5,581,860
bekannt, dient der Niederhalter dazu, im Randbereich einer vorzunehmenden Fügung eine
wählbare Andruckkraft aufzubringen und als Abstreifer am Ende einer Fügung zu arbeiten,
um den Stempel von den Blechen abzustreifen. Die Niederhalterkraft wird dabei durch
eine Federdruckeinrichtung mit einer Zentralfeder, beispielsweise in Form einer Spiralfeder,
erzeugt. Nachteilig hierbei ist, daß mit Schraubenfedern angetriebene Abstreifer große
Standmengenprobleme mit sich bringen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, dessen Niederhalter hohe Standmengen erlaubt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Hierdurch wird eine Vorrichtung zum mechanischen Fügen geschaffen, deren Niederhalter
auf metallische Federn verzichtet und die Kompressibilität geeigneter gasförmiger
oder flüssiger Medien nutzt, das jeweils in eine in dem verfahrbaren Werkzeugträger
integrierte Druckkammer gefüllt ist, die volumenveränderbar begrenzt ist durch einen
Kolben, der an dem Niederhalter angreift. Die Standmengen werden durch eine solche
Federdruckeinrichtung wesentlich erhöht. Über die längere Lebensdauer werden zudem
konstante Federkräfte erhalten.
[0006] Die Federkennlinie ist flacher, so daß bereits anfänglich hohe Andruckkräfte aufgebracht
werden können. Art und Umfang der Druckmittelbeaufschlagung erlauben ferner eine Einstellbarkeit
der Federkennlinie und der Federmaximalkraft, wodurch eine Anpassung an eine jeweilige
Fügeaufgabe möglich ist. Dies ist insbesondere von Bedeutung für das Fügen von Aluminium,
da hier höhere Abstreiferkräfte benötigt werden, damit das am Stempel quasi klebende
Blech abgestreift werden kann.
[0007] Weitere Vorteile liegen in dem wesentlich kleineren Bauraum zu bisherigen Federdruckeinrichtungen.
Die Instandhaltung ist vereinfacht, da eine Reparatur durch Tausch einzelner Einbauelemente
und erneuter Druckmittelbefüllung möglich ist.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Die beigefügte Abbildung zeigt schematisch einen verfahrbaren Werkzeugträger einer
Vorrichtung zum mechanischen Fügen, die nachfolgend beschrieben wird.
[0010] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mechanischen Fügen von flächig aufeinanderliegenden
Blechen mit einem Werkzeugsatz aus mindestens einem Stempel 2 und einer Matrize (nicht
dargestellt), die einen Hohlraum begrenzt, in den hinein gefügt wird, wobei der Stempel
2 Blechmaterial aus einer Blechebene herausverlagert und staucht, wozu mindestens
ein Werkzeugteil an einem verfahrbaren Werkzeugträger 6 angeordnet ist.
[0011] Bei einem in der beigefügten Abbildung dargestellten Werkzeugträger 6 ist der Stempel
2 an diesem befestigt und durch eine Hubbewegung des Werkzeugträgers 6 mit diesem
axial verschiebbar. Das Werkzeugteil am verfahrbaren Werkzeugträger 6 kann alternativ
auch von der Matrize gebildet werden.
[0012] Benachbart zu dem Stempel 2 stützt sich ein Niederhalter 1 federvorgespannt an dem
Werkzeugträger 6 ab. Der Niederhalter 1 ist somit relativ zu dem Stempel 2 verfahrbar,
und zwar durch eine Federdruckvorrichtung, die an dem Niederhalter 1 angreift. Die
Federdruckvorrichtung umfaßt mindestens einen in den Werkzeugträger 6 integrierten
Zylinderhohlraum 8, in dem ein Kolben 4 verfahrbar geführt ist, der an einem Kolbenstangenende
den Niederhalter 1 trägt. Geführt wird der Kolben 4 über eine Führungsbuchse 3, die
den Zylinderhohlraum 8 bodenseitig verschließt.
[0013] Kopfseitig begrenzt der Kolben 4 eine Druckkammer 5 fluiddicht, so daß die Druckkammer
5 verschlossen ist, da auch der Zylinderhohlraum 8 kopfseitig verschlossen ist. Lediglich
ein Ventil 7 ist für eine Beaufschlagung (oder Austausch) der Druckkammer 5 mit einem
fluiden Druckmittel, insbesondere einem Gas oder einer Flüssigkeit mit geeigneter
Kompressibilität, vorgesehen. Der Zylinderhohlraum 8 verläuft dabei axial, so daß
bei einer Hubbewegung des Werkzeugträgers 6 der Kolben 4 in dem Zylinderhohlraum 8
verfahren wird, wenn der Niederhalter 1 zusammen mit dem Werkzeugträger 6 gegen zu
fügende Bleche verfahren wird. Der durch die Bleche (nicht dargestellt) auf den Niederhalter
1 wirkende Widerstand führt dazu, daß der Kolben 4 entgegen der Hubrichtung gegen
das fluide Druckmittel in die Druckkammer 5 arbeitet, wodurch die Federkraft ihren
maximalen Wert einnehmen kann. Das Druckmittel ist so gewählt, daß der Niederhalter
1 Anpreßdrücke von bis zu 3000 N ausüben kann.
[0014] Am Ende einer Fügung arbeitet der beschriebene Niederhalter 1 als Abstreifer, indem
der Kolben 4 wiederum gegen die Druckkammer 5 arbeitet, wenn sich der Stempel 2 gegenüber
dem Niederhalter 1 zurückbewegt und die Relativbewegung von Niederhalter 1 zu Stempel
2 durch anhaftende Bleche verhindert wird. Die auf den Niederhalter 1 wirkende Federkraft
streift die Bleche vom Stempel 2 ab. Federkräfte von 600 - 800 N sind bei Stahl je
Einzelclinch ausreichend, bei Aluminium liegen die benötigten Federkräfte bei 800
- 2500 N je nach Werkstoff und Blechdicke.
[0015] Der in den Werkzeugträger integrierte Zylinderhohlraum 8 erlaubt somit den Einbau
einer Federdruckvorrichtung nach Art einer Gasdruckfeder, die den Niederhalter 1 trägt.
[0016] Um einen unmittelbaren Angriff der Federkraft zu haben, kann der Kolben 4 gegen einen
nicht dargestellten Anschlag verfahrbar sein, der den Kolben 4 in einer Federvorspannungsstellung
hält.
[0017] Bevorzugt ist ferner die Verwendung von zwei Federdruckeinrichtungen der vorstehend
beschriebenen Art, wie durch die Darstellung eines zweiten Kolbens 4.1 in der beigefügten
Abbildung angedeutet.
[0018] Ferner ist über das Ventil 7 die Druckmittelbeaufschlagung steuerbar, so daß wählbare
Federkräfte einstellbar sind.
1. Vorrichtung zum mechanischen Fügen von flächig aufeinanderliegenden Blechen mit einem
Werkzeugsatz aus mindestens einem Stempel und einer Matrize, die einen Hohlraum begrenzt,
in den hinein gefügt wird, wobei der Stempel Blechmaterial aus einer Blechebene herausverlagert
und staucht, und dazu mindestens ein Werkzeugteil an einem verfahrbaren Werkzeugträger
angeordnet ist, der einen benachbart zu dem Werkzeugteil federvorgespannt abgestützten
Niederhalter aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Federvorspannung des Niederhalters
(1) der Werkzeugträger (6) einen Zylinderhohlraum (8) aufweist, in dem ein am Niederhalter
(1) angreifender Kolben (4) geführt ist, der kopfseitig eine mit einem fluiden Druckmittel
beaufschlagbare Druckkammer (5) volumenveränderbar begrenzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer (5) über
ein Ventil (7) befüllbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß über das Ventil (7) die Beaufschlagung
mit einem Druckmittel steuerbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennnzeichnet, daß der Kolben
(4) über eine Führungsbuchse (3) an dem Werkzeugträger (6) geführt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeugträger
(6) zwei einander gegenüberliegende Zylinderhohlräume (8) mit zugeordneten Kolben
(4, 4.1) aufweist, die beide am Niederhalter (1) angreifen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
oder die Kolben (4, 4.1) für eine Federvorspannung gegen einen Anschlag verfahrbar
ist/sind.