[0001] Die Erfindung betrifft einen Werkzeughalter für eine Werkzeugmaschine, insbesondere
für eine Presse, welcher mehrere Werkzeuge, insbesondere Pressen-Stempel aufnimmt,
wobei der Werkzeughalter im Arbeitsvorgang auf einen Teilehalter (Matritze) zubewegt
wird, in dem sich wenigstens ein zu bearbeitendes Teil befindet.
[0002] Insbesondere bei Werkzeugmaschinen, die zur Herstellung von Massenrohlingen, z.B.
Schrauben eingesetzt werden, wird die Produktivität in einer Produktionskette immer
durch das schwächste Glied bestimmt. Bei der Schraubenherstellung handelt es sich
hierbei im wesentlichen um den Innenangriffs-Stempel der Presse, der je nach Produkt
und zu verarbeitendem Werkstoff eine Standmenge von etwa 30.000 - 250.000 Teilen aufweist.
[0003] Dies bedeutet, daß bei einer Hochleistungspresse, die mit einer Ausbringung von ca.
800 Teilen pro Minute arbeitet, alle 2 Stunden der Innenangriffsstempel gewechselt
werden muß.
[0004] Hierbei kommt es zu einem kostenaufwendigen Stillstand der Presse, der die Produktivität
verschlechtert.
[0005] Um auch bei mannarmen Arbeitsschichten einen derartigen Produktivitätsausfall zu
verhindern, ist es allgemein bekannt, an den entsprechenden Werkzeugmaschinen einen
automatischen Stempelwechsel vorzusehen. Hierzu werden üblicherweise die Werkzeugmaschinen
mit einem Magazin ausgestattet, in dem mehrere identische Werkzeuge, in diesem Fall
z.B. die Innenangriffsstempel, auf Vorrat einliegen.
[0006] Im Wartungsfall wird sodann, das im Werkzeughalter einliegende Presswerkzeug automatisch
aus seiner Arretierung gelöst, ausgestoßen, und durch ein neues Presswerkzeug ersetzt,
welches dem Vorrats-Magazin entnommen wird.
[0007] Insbesondere bei ungleichmäßig geformten Werkzeugen kann es jedoch vorkommen, daß
die im Vorratsmagazin einliegenden Werkzeuge gegeneinander verrutschen und es hierdurch
zu einer Verklemmung der einzelnen Werkezeuge untereinander kommt.
[0008] Dies hat zur Folge, daß im Wartungsfall die Nachführung eines neuen werkzeuges nicht
mehr gewährleistet ist, so daß es trotz Einsatz eines Vorrats-Magazins mit neuen Werkzeugen
zum Produktionsausfall der betreffenden Maschine kommen kann.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, zu den bekannten Werkzeug-Magazinen einen alternativen
Werkzeughalter bereitzustellen, in dem mehrere Werkzeuge zur Verfügung stehen, um
einen Produktionsausfall bei beschädigtem Werkzeug zu verhindern.
[0010] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die einzelnen Werkzeuge im Werkzeughalter
fest und unbeweglich angeordnet sind und daß jedes einzelne Werkzeug durch eine Bewegung
des Werkzeughalters in eine Arbeitsposition bewegbar ist.
[0011] Durch die Befestigung der Werkzeuge im Werkzeughalter wird erreicht, daß eine Verschiebung
der einzelnen Werkzeuge im Werkzeughalter unterbleibt, so daß ein Werkzeugstau, wie
er bei den bekannten Magazinen vorkommen kann, vermieden wird. Um einen Produktionsausfall
bei Beschädigung eines Werkzeuges in Folge des Erreichens der Standmenge zu verhindern,
sind auf dem Werkzeughalter, mehrere, insbesondere identische Werkzeuge angeordnet,
wobei eine ausreichende Anzahl zu wählen ist, damit die Maschine auch in mannarmen
Schichten ohne Produktionsausfall arbeiten kann.
[0012] Der Werkzeughalter ist so konstruiert, daß er in seiner Gesamtheit, d.h. mit allen
auf ihm angeordneten Werkzeugen auf einen Teilehalter, die sogenannte Matritze, zubewegt
wird. Bei dieser Bewegung führt jedoch nur eines der auf dem Werkzeughalter angeordneten
Werkzeuge den eigentlichen Arbeitsschritt, z.B. das Pressen eines Teiles aus, da sich
nur dieses in der Arbeitsposition befindet.
[0013] Sollte nun das Werkzeug seine Standmenge überschreiten, und es zu einem Ausfall des
Werkzeuges kommen, so besteht die Möglichkeit durch eine Bewegung des Werkzeughalters
ein neues Werkzeug in die Arbeitsposition zu verfahren. Mit diesem neu positionierten
Werkzeug wird sodann die Produktion wieder aufgenommen, bis auch dieses Werkzeug seine
Standmenge erreicht hat und es zu einem Ausfall des Werkzeuges kommt.
[0014] Für eine Bewegung des Werkezeughalters, um ein neues Werkzeug in die Arbeitsposition
zu fahren, ist es vorteilhaft, wenn der Werkzeughalter in einer Schiene verschieblich
gelagert ist. Der Einsatz einer Schiene am Werkzeughalter eröffnet dabei gleichzeitig
die Möglichkeit, den gesamten Werkzeughalter aus seiner Schiene zu entfernen und mit
einem neuen Satz Werkzeuge zu bestücken, sofern sämtliche Werkzeuge ihre entsprechenden
Standmengen erreicht haben und verschliessen sind.
[0015] Nach Austausch der einzelnen Werkzeuge kann der Werkzeughalter wieder in die Schiene
eingesetzt und in seiner Anfangsposition eingerichtet werden, die der Arbeitsposition
beispielsweise des ersten auf dem Werkzeughalter angeordneten Werkzeuges entspricht.
Hierzu kann am Werkzeughalter z.B. ein Anschlag vorgesehen sein.
[0016] Um die Verschiebung des Werkzeughalters innerhalb der Schiene zu realisieren, ist
z.B. seitlich am Werkzeughalter eine Zahnstange angeordnet, in die die Zähne eines
Zahnrades eingreifen. Das Zahnrad selbst kann hierbei auf verschiedene Arten und Weisen
angetrieben sein.
[0017] So ist es sinnvoll, daß das Zahnrad sich immer um einen bestimmten Betrag dreht,
um ein altes, verschließenes Werkzeug aus seiner Arbeitsposition herauszufahren und
gleichzeitig hierbei ein neues Werkzeug in seine Arbeitsposition zu bringen.
[0018] Um diese diskrete Bewegung auszuführen, wird das Zahnrad in vorteilhafter Weise durch
Betätigung eines pneumatischen Zylinders über einen Hebel gedreht. Der Drehwinkel
des Zahnrades und damit die Bewegung des Werkzeughalters ist bei dieser Konstruktion
durch die maximal eingestellte Auslenkung der Schubstange des pneumatischen Zylinders
gegeben.
[0019] Um eine Rückkehr der Schubstange in die Ausgangsposition zu erreichen, ohne daß hierbei
das Zahnrad verdreht wird, ist es vorteilhaft, wenn die Drehachse des Zahnrades freilaufgelagert
ist. Eine Drehung des Zahnrades erfolgt dann selbst bei einer bidirektionalen Bewegung
der Schubstange immer nur in einer Richtung. Bei Betätigung des Zylinders wird daher
auch der Werkzeughalter immer in eine Richtung und zwar um eine Werkzeugposition weiter
bewegt.
[0020] Für einen Werkzeugwechsel ist es vorteilhaft, wenn die Abstände zwischen den im Werkzeughalter
angeordneten Werkzeugen gleich sind. In diesem Fall ist es gewährleistet, daß die
Auslenkung der Zahnstange, beispielsweise mittels eines Anschlages unter Berücksichtigung
des Übersetzungsverhältnisses zwischen Zahnrad, Zahnstange und Betätigungshebel an
den gegebenen Abstand zwischen den Werkzeugen anpassbar ist.
[0021] Um eine Reduzierung der im Arbeitsvorgang zu bewegenden Massen zu erreichen, sind
der pneumatische Zylinder und das Zahnrad an der Werkzeugmaschine ortsfest angeordnet.
Lediglich der Werkzeughalter auf dem die einzelnen Werkzeuge fest angeordnet sind,
sowie die an dem Werkzeughalter befestigte Zahnstange führen die Arbeitsbewegung aus.
Hierzu sind Zahnstange und Zahnrad derart ausgelegt, daß die Verzahnung der Zahnstange
in der Verzahnung des Zahnrades gleitet.
[0022] Um einen Eingriff der Verzahnung über den gesamten Hub des Werkzeughalters, der bei
einer Arbeitsbewegung ausgeführt wird, aufrecht zu erhalten ist das Zahnrad walzenförmig
ausgebildet, wobei die Walze eine Breite aufweist, die mindestens um den Betrag des
Hubes der Maschine größer ist als die Breite der Zahnstange.
[0023] Da die Ausrichtung zwischen dem Werkzeug und dem zu formenden Teil im höchsten Maße
wichtig ist, ist der Werkzeughalter nach einer Bewegung und Erreichen der Arbeitsposition
eines neuen Werkzeugs fein positionier- und arretierbar. Der im Arbeitsvorgang bewegte
Teil der gesamten Maschine weist dabei zur Feinpositionierung und Arretierung des
Werkzeughalters einen Stift auf, der in eine entsprechende am Werkzeughalter vorgesehene
Positionierungs- und Arretierungsbohrung einführbar ist. Hierbei ist jedem auf dem
Werkzeughalter angeordneten Werkzeug eine der Bohrungen zugeordnet.
[0024] Für eine Feinpositionierung des Werkzeughalters und der darauf fest angeordneten
Werkzeuge ist es überdies vorteilhaft wenn Stift und Bohrung zueinander passende Konusformen
aufweisen. Weiterhin entsprechen die Abstände zwischen den Bohrungen den Abständen
zwischen den Werkzeugen.
[0025] Zur Realisierung der Feinpositionierung und der Arretierung des Werkzeughalters wird
der Stift durch Federbelastung in den Konus der Bohrung eingepreßt. Durch die Federbelastung
wird erreicht, daß der Werkzeughalter auch während der Preßvorgänge arretiert bleibt.
[0026] Um nun eine Bewegung des Werkzeughalters für einen Werkzeugwechsel zu ermöglichen,
wird der Stift z.B. mittels eines pneumatischen Zylinders über einen Hebelmechanismus
gegen die vorspannende Federkraft aus der Bohrung herausgezogen.
[0027] Im Anschluß daran wird der pneumatische Zylinder, der dem Zahnrad zugeordnet ist,
betätigt, um eine Verschiebung des Werkzeughalters zu erreichen, wodurch ein neues
Werkzeug in die Arbeitsposition gefahren wird. Danach wird die Ansteuerung des pneumatischen
Zylinders, der dem Hebel zugeordnet ist, aufgehoben, so daß dieser automatisch unter
der Federbelastung den Stift in den Konus der, dem Stift nun zugewandten Bohrung einpreßt
und somit automatisch den Werkzeughalter feinjustiert sowie in seiner dann erreichten
Position arretiert.
[0028] Neben der Konstruktion, daß der Werkzeughalter in einer Schiene verschieblich gelagert
ist, ist es ebenso möglich, daß der Werkzeughalter mit den mehreren auf ihm angeordneten
Werkzeugen um eine Achse drehbar gelagert ist. Zur Positionierung eines neuen Werkzeuges
in die Arbeitsposition wird sodann bei dieser Konstruktion der Verriegelungsstift
aus der Bohrung entfernt, ein neues Werkzeug in die Arbeitsposition gedreht, und anschließend
der Stift erneut in die Bohrung eingepreßt.
[0029] Um auch hier ein reproduzierbares Arbeiten zu ermöglichen, ist der Werkzeughalter
zur Positionierung eines neuen Werkzeuges in die Arbeitsposition immer um einen konstanten
Winkelbetrag drehbar. Die Drehung selbst kann hierbei, wie oben erwähnt, mit einer
Konstruktion aus Zahnrad und pneumatischen Zylinder oder mit einer anderen Vorrichtung
realisiert werden.
[0030] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den nachfolgenden Zeichnungen dargestellt.
[0031] Es zeigen:
- Figur 1
- Eine auf die wesentlichen Merkmale beschränkte Frontansicht des erfindungsgemäßen
Werkzeughalters
- Figur 2
- Eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Werkzeughalters
[0032] Das in den beiden Abbildungen dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Werkzeughalters 1, bezieht sich auf einen Werkzeughalter, wie er bei einer Werkzeugmaschine
10 zur Herstellung von Schrauben einsetzbar ist.
[0033] Auf dem dargestellten Werkzeughalter 1 sind mehrere Werkzeuge 2, in diesem Fall Pressenstempel,
fest und unbeweglich angeordnet.
[0034] Zusätzlich zu dem erfindungsgemäßen Werkzeughalter 1 zeigt die Figur 1 rechts neben
den Pressenstempeln 2 eine weiteren konventionellen Werkzeughalter 1', in dem ein
einziges Presswerkzeug 2' angeordnet ist. Eine Anordnung aus zwei verschiedenen Werkzeughaltern
wird häufig dann eingesetzt, wenn bei der Herstellung eines Pressteils mehrere, in
diesem Fall zwei Arbeitsschritte durchzuführen sind.
[0035] So wird bei einer Schraubenherstellung üblicherweise mittels des sogenannten Vorstauchers
1' in dem das Vorstaucher-Werkzeug 2' einsetzt ist, die Vorform einer Schraube hergestellt.
Der Schraubenrohling befindet sich dazu in einer in der Figur 1 nicht dargestellten
Matritze 3, die sich vor dem Vorstaucher und vor dem Werkzeughalter 1 befindet.
[0036] Bei dieser Matritze 3 handelt es sich üblicherweise um eine rotierende Matritze,
so daß innerhalb dieser Matritze mehrere Teile in unterschiedlichen Fertigungastufen
einliegen.
[0037] In einem Arbeitsschritt wird daher zunächst mittels des Vorstauchers die Vorform
einer Schraube in der Matritze hergestellt, im Anschluß daran, wird die Matritze einen
Stufenschritt weitergedreht, um im nächsten Arbeitsschritt mittels des Press-Werkzeuges
2, welches in der erfindungsgemäßen Werkzeughalteranordnung 1 einliegt, die endgültige
Form des Schraubenrohlings herzustellen. Nach einem Weiterdrehen der Matritze kann
sodann der fertiggeformte Schraubenrohling aus der Matritze ausgeworfen werden.
[0038] Da die Beanspruchung des Pressenstempels 2 bei der Herstellung der Schrauben-Endform
deutlich größer ist als die Beanspruchung des Stempels 2', treten nach einer üblichen
Standmenge von etwa 30.000 - 250.000 Teilen Ausfallerscheinungen des Stempelsauf.
Aufgrund von Abnutzung oder gar Bruch des Pressenstempels 2, kommt es zu einem Qualitätsverlust
bzw. zu dem Ausfall der gesamten Werkzeugmaschine.
[0039] Um dies zu verhindern ist mit dem Werkzeughalter eine Sensorik gekoppelt, die z.B.
anhand von überwachten Pressdrücken die einwandfreie Funktion der Werkzeuge 2, d.h.
der Pressenstempel überwacht. Sollte es hierbei zu Abweichungen kommen, so wird mittels
des erfindungsgemäßen Werkzeughalters 1 das beschädigte Werkzeug 2 aus seiner Arbeitsposition
herausgefahren und hierbei gleichzeitig ein nachfolgendes Werkzeug in die Arbeitsposition
hineinbewegt. Mit dem neuen Werkzeug kann sodann die Produktion wieder aufgenommen
werden.
[0040] Um eine derartige Bewegung B eines neuen Werkzeuges in die Arbeitsposition zu realisieren,
ist der Werkzeughalter 1 in einer Schiene verschieblich gelagert. Diese Schiene ist
in den Abbildungen nicht dargestellt.
[0041] Um den Antrieb des in der Schiene gelagerten Werkzeughalters zu erreichen ist seitlich
am Werkzeughalter 1 eine Zahnstange 5 angeordnet, in deren Zähne, die Zähne eines
Zahnrades bzw. einer Zahnwalze 6 eingreifen.
[0042] Das Zahnrad 6 wird hierbei durch Betätigung des pneumatischen Zylinders 7 über einen
Hebel 8 gedreht. Durch Ansteuerung des pneumatischen Zylinders 7 wird die Stange 17
des pneumatischen Zylinders angezogen, bis der Anschlag 18 am Gehäuse des pneumatischen
Zylinders 7 zur Anlage kommt. Hierbei wird durch den Anschlag 18 der maximale Weg,
den die Stange 17 ausführen kann, bestimmt.
[0043] Die Bewegung der Stange 17 wird dann mittels des Hebels 8 auf das Zahnrad 6 übertragen,
welches aufgrund der begrenzten Bewegung der Stange 17, ebenfalls eine begrenzte Drehung
ausführt.
[0044] Durch die Drehung des Zahnrades 6 beim Anziehen der Stange 17 erfolgt dann mittels
der Kraftübertragung auf die Zahnstange 5 eine Verschiebung des Werkzeughalters 1,
in diesem Falle nach oben. Hierdurch wird dann das zweite Werkzeug in die Arbeitsposition
verfahren.
[0045] Wird die Ansteuerung des pneumatischen Zylinders 7 aufgehoben, so kehrt die Stange
17 und der Hebel 8 jeweils in die Ausgangsposition zurück. Diese Ausgangsposition
kann ebenfalls durch einen Anschlag gegeben sein.
[0046] Um zu verhindern, daß bei der Rückkehr in die Ausgangspositionen das Zahnrad 6 und
die Zahnstange 5 zurückbewegt werden, ist die Achse 9 des Zahnrades 6 freilaufgelagert.
Hierdurch verbleibt das Zahnrad in seiner Position. Da durch die Ansteuerung des pneumatischen
Zylinders aufgrund des Anschlages 18 das Zahnrad 6 immer um einen konstanten Betrag
gedreht wird, ist es nötig, daß die Abstände D zwischen den im Werkzeughalter 1 angeordneten
Werkzeugen 2 untereinander gleich sind.
[0047] Hierdurch wird gewährleistet, daß die Arbeitsposition des neuen Werkzeuges 2 zumindest
grob eingestellt wird. Um eine Feinpositionierung und eine Arretierung des verschieblichen
Werkzeugshalters 1 in der neuen Position zu erreichen, weist dieser Werkzeughalter
in einem oberen Bereich Bohrungen 12 auf, in die ein Positionierungs- und Arretierungsstift
11 eingeführt wird, um den Werkzeughalter in seiner Position zu sichern.
[0048] Um eine Feinpositionierung zu erreichen, weisen hierbei sowohl der Stift 11 als auch
die Bohrungen 12 Konusformen 13 auf, die aneinander angepaßt sind, um die Achse der
Bohrung und des Stiftes beim Einführen des Stiftes in die Bohrung aufeinanderzuziehen.
[0049] Da die Abstände D' der einzelnen Bohrungen den Abständen D der einzelnen Werkzeuge
entsprechen, wird eine reproduzierbare Einstellung der Arbeitsposition des neuen Werkzeuges
ermöglicht.
[0050] Entsprechend der Anzahl der Werkzeuge ist auch die Anzahl der Positionierungs- und
Arretierungsbohrungen bestimmt. Jedem Werkzeug ist daher eine Bohrung zugeordnet.
[0051] Da der Werkzeughalter 1 durch den in der Bohrung 12 einliegenden Stift 11 gesichert
ist, ist vor einer Weiterbewegung B des Werkzeughalters 1 der Stift 11 aus der Bohrung
12 herauszuziehen.
[0052] Um auch während des Pressvorgangs zu gewährleisten , daß der Stift 11 in der Bohrung
12 verbleibt und die Positionierung und Arretierung des Werkzeughalters erhalten bleibt,
ist dieser durch Federbelastung mittels einer Feder 14 in den Konus 13 der Bohrung
12 eigepreßt.
[0053] Die Federkraft kann hierbei durch einen Hebel 16 auf den Stift 11 umgelenkt werden,
so daß Kraftwirkung der Feder und Bewegungsrichtung des Stiftes senkrecht zueinander
angeordnet sein können.
[0054] Für den Fall der beabsichtigten Verschiebung eines neuen Werkzeuges 2 in die Arbeitsposition,
wird dann zunächst ein pneumatischer Zylinder 15 angesteuert, dessen wirkende Kraft
gegen die Federkraft der Feder 14 gerichtet ist. Hierdurch wird gleichzeitig ebenfalls
wieder durch den Hebel 16 eine Bewegung des Stiftes 11, diesmal aus der Bohrung heraus,
bewirkt.
[0055] Nach der Entriegelung des Werkzeughalters 1 kann dieser, wie oben beschrieben, durch
die Ansteuerung des pneumatischen Zylinders 7 in die nächste Werkzeugposition verschoben
werden. Ist das neue Werkzeug 2 positioniert, so wird die Ansteuerung des pneumatischen
Zylinders 15 aufgehoben, wodurch wiederum die Federkraft über den Hebel 16 auf den
Stift 11 wirkt und diesen in den Konus 13 der nun dem neuen Werkzeug zugeordneten
Bohrung 12 einpreßt.
[0056] Um eine Gewichtsreduzierung der bewegten Teile zu ermöglichen, ist, wie bereist erwähnt,
der Werkzeughalter 1 von den übrigen Antriebsteilen, die die Verschiebung des Werkzeughalters
1 bewirken, entkoppelt. Das heißt, daß der Zylinder 7 und das Zahnrad 6 an der Werkzeugmaschine
10 ortsfest angeordnet sind. Lediglich der Werkzeughalter 1 führt mit den auf diesem
angeordneten Press-Werkzeugen 2 die Arbeitsbewegung A zum Pressen eines Teils 4, welches
sich in der Matritze 3 befindet, aus.
[0057] Um zu vermeiden, daß während des großen Hubes, den der Werkzeughalter beim Pressen
ausführt, die Verzahnungen von Zahnstange 5 und Zahnrad 6 ausser Eingriff geraten,
ist das Zahnrad 6 in Form einer langen Zahnwalze ausgebildet, was in der Figur 1 nicht
zu erkennen ist.
[0058] Wird die Zahnwalze 6 mit einer genügenden Breite ausgestattet, so kann während des
gesamten Hubes des Werkzeughalters 1 bei der Pressbewegung die Verzahnung der Zahnstange
5 in der Verzahnung der Zahnwalze 6 entlanggleiten.
[0059] In einer Alternative zur dargestellten Asuführungsform kann der Werkzeughalter 1
statt der beschriebenen linearen Bewegung B auch eine Kreisbewegung ausführen. Hierzu
wird der Werkzeughalter um eine Achse drehbar gelagert. Auf einem bestimmten Radius
um diese Drehachse herum, kann dann eine Vielzahl gleichbeabstandeter Werkzeuge fest
und unbeweglich angeordnet sein, die nacheinander im Falle von Verschleiß in die Arbeitsposition
verdrehbar sind.
[0060] Um auch hier eine Arretierung und Feinpositionierung des in die Arbeitsposition gedrehten
Werkzeuges zu erreichen, weist auch diese Anordnung die beschriebenen Mittel aus einem
in einer konusförmigen Bohrung einliegenden Stiftes auf. Es ist selbstverständlich
denkbar auch andere Arretierungs- und Positionierungsmöglichkeiten vorzusehen.
[0061] Die Drehung des Werkzeughalters um seine Achse kann hierbei ebenfalls auf verschiedene
Arten und Weisen durchgeführt werden. Die beschriebene Möglichkeit einer Freilauflagerung
der Achse des antreibenden Elementes kann auch bei einem sich drehenden Werkzeughalter
vorgesehen werden.
[0062] Zusammenfassend ist festzustellen, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Werkzeughalters
auch in mannarmen Arbeitsschichten ein Stillstand der Werkzeugmaschinen, in diesem
Fall eine Schraubenpresse, verhindert werden, da der Verschleiß des Presswerkzeuges
automatisch überwacht und für den Fall der anstehenden Wartung durch eine Bewegung
des Werkzeughalters ein neues Presswerkzeug in die Arbeitsposition verfahren wird.
[0063] Wird eine genügende Anzahl von Presswerkzeugen auf dem Werkzeughalter vorgesehen,
so können im normalen Betrieb der Maschine auch ohne persönlichen Wartungseinsatz
Nachtschichten mit Hilfe des erfindungsgemäßen Werkzeughalters gefahren werden.
1. Werkzeughalter (1) für eine Werkzeugmaschine (10), insbesondere für eine Presse, welcher
mehrere Werkzeuge (2), insbesondere Pressen-Stempel, aufnimmt, wobei der Werkzeughalter
(1) im Arbeitsvorgang (A) auf einen Teilehalter (3) (Matrize) zubewegt wird, in dem
sich wenigstens ein zu bearbeitendes Teil (4) befindet, dadurch gekennzeichnet, daß jedes im Werkzeughalter (1) fest und unbeweglich angeordnete Werkzeug (2) durch eine
Bewegung (B) des Werkzeughalters (1) in eine Arbeitsposition bewegbar ist.
2. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter (1) in einer Schiene verschieblich gelagert ist.
3. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Werkzeughalter (1) eine Zahnstange (5) angeordnet ist, in deren Zähne die Zähne
eines Zahnrades (6) eingreifen.
4. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnrad (6) durch Betätigung eines pneumatischen Zylinders (7) über einen Hebel
(8) gedreht wird.
5. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (9) des Zahnrades (6) freilaufgelagert ist.
6. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß durch Betätigung des Zylinders (7) der Werkzeughalter (1) um eine Werkzeugposition
weiterbewegbar ist.
7. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände (D) zwischen den im Werkzeughalter (1) angeordneten Werkzeugen (2) gleich
sind.
8. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Zylinder (7) und Zahnrad (6) an der Werkzeugmaschine (10) ortsfest angeordnet sind
und der Werkzeughalter (1) mit Zahnstange (5) die Arbeitsbewegung (A) ausführt.
9. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzahnung der Zahnstange (5) in der Verzahnung des Zahnrades (6) gleitet.
10. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter (1) nach einer Bewegung (B) und Erreichen der Arbeitsposition
eines Werkzeugs (2) feinpositionier- und arretierbar ist.
11. Werkzeughalter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Feinpositionierung und Arretierung ein Stift (11) in eine dem benutzten Werkzeug
(2) zugeordnete Positionierungs- und Arretierungsbohrung (12) einführbar ist.
12. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Stift (11) und Bohrung (12) zueinander passende Konusformen (13) aufweisen.
13. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände (D')zwischen den Bohrungen (12) den Abständen (D) zwischen den Werkzeugen
(2) entsprechen.
14. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (11) durch Federbelastung (14) in den Konus (13) der Bohrung (12) eingepreßt
ist.
15. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (11) durch Betätigung eines pneumatischen Zylinders (15) gegen die Federbelastung
(14), insbesondere über einen Hebel (16) aus der Bohrung (12) herausgezogen wird.
16. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter um eine Achse drehbar gelagert ist.
17. Werkzeughalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter zur Positionierung eines neuen Werkzeuges in die Arbeitsposition
um einen konstanten Winkelbetrag drehbar ist.