[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Spanmaterial für die Verwendung
als Dämm- oder Isolierstoff, bei dem mittels einer spanend arbeitenden Herstellungsmaschine
Späne erzeugt werden, die über ein Transportsystem von der Herstellungsmaschine zu
einem Lager transportiert werden, wobei die Späne nach der Herstellung einer Konservierungsbehandlung
unterzogen werden. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
[0002] Derartige Verfahren und die dafür benötigten Vorrichtungen sind allgemein bekannt.
Bei diesen Verfahren werden entweder Herstellungsmaschinen eingesetzt, die ausschließlich
zur Produktion von Spänen vorgesehen sind oder bei denen diese Späne als Abfallprodukt
während der Bearbeitung anfallen. Bei den Spänen handelt es sich meist um Holzspäne
einer Hobelmaschine, die anschließend für Verpackungszwecke bzw. Dämmzwecke verwendet
werden. Anstelle der Holzspäne können jedoch auch Kunststoffspäne oder gar Leichtmetallspäne
eingesetzt werden.
[0003] Bei den bekannten Verfahren und Vorrichtungen werden die Späne aus der Herstellungsmaschine
gesaugt und über ein Transportsystem zu einem Lager transportiert, das in der Regel
von einem Silo oder ähnlichem gebildet wird, in dem die Späne gesammelt werden. Dieses
Transportsystem wird von einem verhältnismäßig aufwendigen Röhrensystem gebildet,
durch das die Späne geblasen werden, wobei diese durch die Umwälzbewegung innerhalb
des Röhrensystemes weiter zermahlen und zerkleinert werden. Die in dem Silo aufbewahrten
Späne werden dann einer Konservierungsbehandlung unterzogen, indem sie mit einem Konservierungsmittel
enthaltenden Fluid befeuchtet werden und anschließend wieder getrocknet werden. Die
so gegen Fäulnis oder ähnliche Schäden gesicherten Späne werden dann wieder zwischengelagert
und anschließend aus dem Lager einer Befüllmaschiene zugeführt.
[0004] Der Nachteil des oben beschriebenen Verfahrens besteht darin, daß zum einen die Späne
durch den wenig schonenden Transport über das Röhrensystem zerkleinert werden und
somit eine unkontrollierte Spangeometrie entsteht, die oft zu kleine Späne beinhaltet,
die aufgrund ihrer Rieselfähigkeit und der Dichte aufgrund der Lufteinschlüsse und
Porosität als Dämmstoff nicht mehr geeignet sind. Ein weiterer Nachteil des bekannten
Verfahrens besteht darin, daß die Lagerkosten relativ hoch sind, weil die unkomprimierten
Späne sehr viel Platz beanspruchen und der Transport über das Gebläse verhältnismäßig
energie- und kostenaufwendig ist.
[0005] Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Erzeugung von Spänen
zu schaffen, das bei geringen Herstellungs- und Lagerkosten eine möglichst optimale
Spangeometrie bereitstellt. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine
Vorrichtung zu schaffen, mit der dieses Verfahren durchführbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Späne nach der Erzeugung
in eine Sammelstelle innerhalb der Herstellungsmaschine geblasen werden, von dort
durch mechanische Transportmittel einer Imprägnierstation zugeführt werden und dann
in einer Verpackungsstation verpackt werden. Die weitere Aufgabe der Erfindung wird
durch eine Vorrichtung zum Herstellen von Spanmaterial gemäß Anspruch 18 gelöst.
[0007] Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die Späne nunmehr schonend aus dem Bearbeitungsraum
der Herstellungsmaschine ausgeblasen, wobei sie nun nicht mehr durch ein Röhrensystem
getrieben werden, sondern in lockerem Verbund über das Transportmittel der Imprägnierstation
zugeführt werden. Hierdurch ist eine Beschädigung der Späne bzw. eine weitere Zerkleinerung
der Späne weitgehend ausgeschlossen. Innerhalb der Imprägnierstation werden die Späne
ausgebreitet und mit einem Imprägniermittel besprüht oder auf sonstige Weise befeuchtet,
wobei unter Ausbreitung hier sowohl die Ausbreitung auf einer ebenen Fläche verstanden
sein soll als auch die volumenmäßige Ausbreitung in einer entsprechenden Befeuchtungskammer.
[0008] Nach der Befeuchtung mit dem Imprägniermittel werden die Späne nach Größe und Form
selektiert, so daß zum einen untaugliche, nicht verwendbare Späne aussortiert werden
können, und zum anderen die Späne je nach Verwendungszweck voneinander getrennt werden
können. Beispielsweise werden für die Verpackung von Warensendungen längere, stoßabsorbierende
Späne benötigt, während zur Verwendung als Dämmstoff in Decken feinere Späne, die
einen höheren Anteil an Holzmehl oder ähnlichem aufweisen können, eingesetzt werden
können.
[0009] Die durch diese Selektion voneinander getrennten Späne werden anschließend getrocknet
und in einer Verpackungsstation verpackt. Selbstverständlich kann die Trocknung auch
vor der Selektion der einzelnen Spanarten durchgeführt werden.
[0010] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Späne in der Imprägnierstation als erstes
zunächst mit einem Imprägniermittel besprüht oder getrocknet beziehungsweise erwärmt
und hernach als zweites erwärmt/getrocknet und mit einem Imprägniermittel besprüht
werden. Insbesondere die zweite Variante führt dazu, daß ein flüssiges Imprägniermittel,
welches auf die heißen Späne gesprüht wird, auf diesen verdampft und die in dem Imprägniermittel
gelösten Stoffe als Schutzschicht auf den Spänen verbleiben. Durch den ersten Weg
besteht die Möglichkeit, daß die Imprägnierflüssigkeit in die Späne eindringt und
auch einen Tiefenschutz ergibt.
[0011] Dabei ist gefunden worden, daß das Aufbringen des Imprägniermittels nach der Wärmebehandlung
zu einer Erhöhung der Elastizität der darrtrockenen Späne führt. Durch die erhöhte
Elastizität wird das Vermögen, Luft im Dämmaterial einzuschließen, erhöht und somit
die Dämmeigenschaft der Späne gesteigert.
[0012] Dabei ist darauf hinzuweisen, daß diese Eigenschaften nicht nur bei Spänen einsetzbar
sind, die gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren in einer entsprechenden Vorrichtung
erzeugt werden, sondern es können auch Späne in der beschriebenen Weise behandelt
werden, das heißt, imprägniert werden, die zum Beispiel aus einem Silo oder Lager
angeliefert werden.
[0013] Zur Verbesserung der Imprägnierung aber auch als Verbesserung der Qualität der Späne
als Dämm- und Isolationsmittel, wird daher auch ein Verfahren zur Imprägnierung von
Spänen in eine Imprägnierstation vorgesehen, wobei die Späne in der Imprägnierstation
zunächst getrocknet beziehungsweise erwärmt und hernach mit einem Imprägniermittel
besprüht werden. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung dieses Verfahrens wird die
Qualität der Späne im Hinblick auf die Isolationswirkung der aus diesen Spänen hergestellten
Dämmaterialien erhöht, wobei die Imprägniermittel so gewählt sind, daß eine Verrottung
der Späne möglichst ausgeschlossen ist. Hierbei ist darauf zu achten, daß neben dem
Befall von Pilzen auch das Einnisten von Insekten oder von kleinen Lebewesen nicht
gewünscht ist und die Wahl des Imprägniermittels hierauf abzustimmen ist. Das erfindungsgemäß
vorgeschlagene Verfahren zur Imprägnierung kann dabei sowohl einzeln als auch in Verbindung
mit dem vorher vorgestellten Verfahren zur Herstellung von Spanmaterial verwendet
werden.
[0014] In der bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung wird als Imprägniermittel Molke
oder basisch verseifte Molke eingesetzt. Aus der europäischen Patentschrift 576 940
des gleichen Anmelders ist die Verwendung von Molke als Schädlings- beziehungsweise
Brandschutzmittel bekannt. Auf diese Patentschrift wird an dieser Stelle vollinhaltlich
Bezug genommen. Insbesondere der Einsatz von Molke als natürliches Nebenprodukt bei
der Verarbeitung von Milch, ergibt im Hinblick auf die Vermeidung von chemischen Holzschutzmitteln
einen Vorteil, wenn ein möglichst natürliches Dämmaterial erzeugt werden soll. Insbesondere
sind bei dem Recyceln oder Verwerten des Dämmaterials, zum Beispiel durch Verbrennen,
durch das eingesetzte Imprägniermittel Molke keine zusätzlichen Umweltbelastungen
zu befürchten.
[0015] Erfindungsgemäß wird vorgesehen, die Molke unverdünnt oder verdünnt mit Wasser zu
verwenden. Es ist aber auch günstig, die Molke mit Basen oder basisch wirkenden Stoffen
zu versetzen. Als Verseifungsmittel wird dabei gerne Natronlauge, Kalilauge, Natriumkarbonat
(Soda), Kaliumkarbonat (Pottasche), Kalziumhydroxyd (gelöschter Kalk, Kalkmehl), Kalciumkarbonat
(Kalkstein), Natriumphosphat oder Borax, sowie deren Mischungen eingesetzt.
[0016] Erfindungsgemäß wird auch vorgesehen, daß die Späne in oder nach der Imprägnierstation,
vor, während oder nach der Trocknung nach Größe und/oder Form selektiert werden. Es
ist dabei möglich, zum Beispiel die Trocknung chargenweise nach gewissen Größen oder
Formen der Späne durchzuführen. Günstigerweise werden die Späne flächig ausgebreitet,
um bei dem Besprühen mit dem Imprägniermittel möglichst alle Späne zu erreichen, wobei
dann diese flächige Ausbildung bereits das Selektieren der Späne erleichtert.
[0017] Des weiteren ist vorgesehen, daß die Späne, bevor diese in der Imprägnierstation
imprägniert werden, vor der Imprägnierstation getrocknet beziehungsweise vorgetrocknet
oder auch erwärmt werden. Aus dieser erfindungsgemäßen Weiterentwicklung kann ein
zusätzlicher Effekt erzielt werden. Werden zum Beispiel verhältnismäßig feuchte Späne
verarbeitet, so ist es günstiger, diese erst auf ein gewisses Maß herunterzutrocknen
und erst dann die Imprägnierung zu beginnen. Die aufgebrachte Imprägnierung umschließt
unter Umständen die Restfeuchtigkeit, die in dem Holzspan ist, und der eigentlich
gewünschte Effekt einer Trocknung des Spanes wird behindert. Dabei kann diese Vortrocknung
in der Imprägnierstation in einem speziell vorgeschalteten Trocknungsprogramm geschehen
oder in einer separaten Trocknungsstation, die auch räumlich vor der Imprägnierstation
angeordnet ist.
[0018] Auch ist es günstig, daß die Späne bei einem oder mehreren der nachfolgenden Parametern
imprägniert werden:
a) Trocknen der Späne bei Temperaturen von 150°C bis zur Brandgrenze des Spanmaterials,
bevorzugt bei ca. 200°C;
b) Trocknen während einer Zeitdauer von wenigen Minuten bis zu 4 Stunden, bevorzugt
90 Minuten;
c) Ausüben eines Druckes von bis zu 2 MPa auf die Späne;
d) Imprägnierung von feuchten oder vorgefeuchteten Spänen;
e) Imprägnierung und/oder Trocknung in einer Erdgasatmosphäre, bevorzugt einer Stickstoffatmosphäre.
[0019] Die Wärmebehandlung beziehungsweise Trocknung der Späne kann im Zusammenspiel mit
mehreren physikalischen Parametern variiert werden, wobei je nach Wahl der Parameter,
unterschiedliche Effekte bei den getrockneten Spänen erreicht werden. Es ist zum Beispiel
vorgesehen, die Temperatur zum Trocknen der Späne von 150°C bis zur Brandgrenze des
Spanmaterials zu wählen. Die Brandgrenze ist materialtypisch definiert und liegt in
der Regel bei ca. 270" C bis 290°C. Es ist dabei gefunden worden, daß eine Schocktrocknung,
zum Beispiel bei 250°C während 2 bis 5 Minuten auch zu brauchbaren Ergebnissen führt,
wobei bei einer solchen Trocknung unter Umständen eine gewisse Restfeuchte im Span
verbleibt, da die Zeit innerhalb der die heiße Luft auf die Späne wirken kann, nur
verhältnismäßig kurz ist und eine Aufheizung des ganzen Spanes, insbesondere wenn
dieser in einer Schicht von Spänen liegt, nicht sichergestellt ist. Vorteilhaft sind
natürlich kurze Trocknungszeiten im Hinblick auf eine kurze Verfahrensdauer.
[0020] Es sind aber auch gute Ergebnisse bei 200°C während einer Dauer von 90 Minuten erzielt
worden, bei welcher von einer möglichst homogenen Auf- und Durchheizung der Späne
ausgegangen werden kann, wobei die Späne dann homogen getrocknet werden.
[0021] Es ist auch möglich, daß in der Imprägnierstation, ähnlich wie in einem Reaktor,
ein Umgebungsdruck Druck (zum Beispiel durch entsprechenden atmosphärischen Druck)
auf die Späne ausgeübt wird, um zum Beispiel das aufgebrachte Imprägniermittel besser
auf die Späne einwirken zu lassen. Dies wurde hierbei zum Beispiel mit Drücken bis
zu 2 MPa (entspricht 20 bar) ausgeübt. Die Spanne beträgt hierbei von Atmosphärendruck
bis zu dem vorgenannten Höchstwert. Es kann auch günstig sein, eine Imprägnierung
von feuchten oder vorgefeuchteten Spänen durchzuführen, um zum Beispiel mit einer
Vorfeuchtung entsprechende Imprägniermittel in die Späne einzubringen.
[0022] Das Trocknen der Späne bewirkt ein Austrocknen der Nährböden für Pilze und Bakterien.
Wird die Behandlung der Späne dabei noch innerhalb einer Inertgasatmosphäre durchgeführt,
so werden insbesondere Oxydationsprozesse während der Trocknung möglichst unterdrückt.
Günstigerweise wird hierzu zum Beispiel eine Stickstoffatmosphäre eingesetzt.
[0023] Innerhalb der Herstellungsmaschine können die Späne entweder durch ein erstes Gebläse
aus dem Bereich der Bearbeitung herausgeblasen werden und anschließend über ein zweites
Gebläse in die Sammelstelle geblasen werden. Es ist jedoch auch möglich, daß das Ausblasen
der Späne in die Sammelstelle über ein einzelnes Gebläse erfolgt, das beispielsweise
um das Bearbeitungsaggregat der Herstellungsmaschine beweglich geführt ist, so daß
es die Späne aus dem Werkzeugbereich heraus und in die Sammelstelle hinein zu treiben
vermag. Ein derartiges Gebläse kann beispielsweise ein Gebläse sein, das aus der Trocknung
von Fahrzeugen in Autowaschanlagen bekannt ist. Ein solches Doppelschlitzgebläse kann
umlaufend an einem das Werkzeug der Herstellungsmaschine umgebenden Portal angeordnet
sein und selbsttätig während der Bearbeitungspausen die Späne aus der Maschine herausblasen.
[0024] Die Sammelstelle kann beispielsweise der vordere Bereich eines mechanischen Transportbandes
sein, das die ausgeblasenen Späne weiter transportiert. Dabei können die Späne zwischenzeitlich
zu Losgrößen zusammengefaßt werden, indem sie in einem Vorratsspeicher zwischengelagert
werden, der nach Erreichen einer bestimmten Menge entleert wird. Dabei ist es möglich,
daß das Gebläse die Späne unmittelbar in diesen Vorratsspeicher einbläst, beispielsweise
in einen Eckbereich des Bearbeitungsraumes der Herstellungsmaschine, oder daß die
Transporteinrichtung zweigeteilt ausgebildet ist, wobei eine erste Transporteinrichtung
den Transport der Späne von der Sammelstelle in den Vorratsspeicher übernimmt und
über eine zweite Transporteinrichtung die zusammengefaßten Losgrößen der Späne von
dem Vorratsspeicher der weiteren Bearbeitung zugeführt werden.
[0025] Als Transportmittel können übliche Förderbänder oder Kratzböden eingesetzt werden,
die die gesammelten Späne der jeweiligen Bearbeitung zuführen. Als Sammelstelle kann
entweder der untere Bereich des Transportmittels dienen, so daß das Gebläse die Späne
unmittelbar auf die Transporteinrichtung treibt. Es ist jedoch auch möglich, daß als
Sammeleinrichtung ein trichterförmiges Behältnis eingesetzt wird, in das die Späne
hineingeblasen werden, die dann durch diesen Trichter auf das Transportmittel rieseln.
Durch entsprechende Verschlußmittel an der Unterseite des Trichters kann dieses trichterartige
Behältnis auch als Vorratsspeicher eingesetzt werden. Schließlich ist es möglich,
dieses trichterartige Behältnis bzw. eine vergleichbare Öffnung unmittelbar in das
das Bearbeitungsaggregat der Herstellungsmaschine umgebende Gehäuse einzuformen.
[0026] Über die Transporteinrichtung wird das Spanmaterial, bevorzugt in Losgrößen zusammengefaßt,
der Imprägnierstation zugeführt. In dieser Imprägnierstation können zum Beispiel bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung die Späne in einem Luftstrom verwirbelt und aufgelockert
werden, wobei durch eingesprühten Nebel ein Imprägniermittel zugemischt wird, das
die Oberfläche der Späne nach einer hinreichenden Bearbeitungsdauer ausreichend benetzt.
Auf diese Weise ist es möglich, die Späne gleichmäßig zu befeuchten, ohne daß sie
durchnäßt werden und dadurch zusammenbacken. In gleicher Weise ist es auch möglich,
die Trocknung der Späne in einer Verwirbelungskammer unter Einsatz eines kontinuierlichen
Luftstromes durchzuführen, der gleichzeitig eine Durchmischung und eine homogene Verteilung
der Trocknungswärme erbringt.
[0027] Vor der Zuführung zur Imprägnierstation kann das Spanmaterial zusätzlich gesiebt
werden, um solche Anteile zu entfernen, die aufgrund ihrer Größe eher staubartig sind
und nicht brauchbar sind. In diesem Fall verbleiben in der Losgröße ausschließlich
Späne, die eine bevorzugte Größe aufweisen bzw. möglicherweise größer sind. Die bevorzugte
Dimension der Späne beträgt dabei ewa 1,0 x 3,0 cm bis 2,0 x 5,0 cm. Insbesondere
bei Verwendung eines Vorratsspeichers und einer losgrößenartigen Zusammenfassung der
Späne kann die zweite Transporteinrichtung von zumindest einer Rüttelwanne mit siebartigem
Boden gebildet sein, die während des Transports zur Imprägnierstation oszillierend
bewegt wird. Hierdurch wird ein Aussieben der zu kleinen Teile durch den Boden der
Rüttelwanne bewirkt, die dann auf einen entsprechenden Abscheider herunterfallen und
entweder einer anderern Verwendung oder der Entsorgung zugeführt werden können.
[0028] Splitterartige oder zu große Späne, die ebenfalls nicht gewünscht sind, können durch
Sichtprüfung ebenfalls vor der Imprägnierstation entnommen werden. Bevorzugt geschieht
dies jedoch nach der Imprägnierung im Rahmen der weiteren Trennung verschiedener Spangrößen.
[0029] Nach der Imprägnierung der Holzspäne werden diese bevorzugt weiter selektiert und
getrocknet. Dies kann in einem Rüttelraum oder Rüttelturm erfolgen, wobei die frisch
imprägnierten Späne zunächst in eine obere Rüttelwanne fallen, in der Späne einer
ersten Größe ausgesiebt werden. Von dieser oberen Rüttelwanne werden die Späne beispielsweise
durch die Rüttelbewegung vorgetrieben oder auch durch eine Förderbewegung bzw. durch
ein Verkippen der oberen Rüttelwanne nach einer gewissen Rüttelzeit in eine darunter
angeordnete zweite Rüttelwanne gefördert. Hier werden dann Späne einer zweiten Größe
ausgesondert und die Späne ebenfalls nach dieser Selektion weitergefördert. Je nach
Feinheitsgrad der gewünschten Aufteilung können beiliebig viele Rüttelwannen vorgesehen
werden, die bevorzugt untereinander angeordnet sind. Es ist selbstverständlich auch
möglich, den Transport der Späne von einer Rüttelwanne in die nächste über Förderbänder
oder sonstige Transportmittel zu bewirken. Aus den Rüttelwannen können die Späne beispielsweise
auf Förderbänder herabfallen, die die so aussortierten Späne einer bestimmten Größe
Verpackungsstationen bzw. einer Entsorgung im Falle des Ausschusses zuführen.
[0030] Ferner ist es möglich, innerhalb des Rüttelturmes bzw. Rüttelraumes splitterartige
Späne bzw. zu große Späne auszusortieren, die entweder zerkleinert werden, so daß
sie über eine Rückführung in beispielsweise den Vorratsspeicher der weiteren Bearbeitung,
insbesondere der nunmehr wieder notwendigen Imprägnierung zugeführt werden oder aus
dem Kreislauf entnommen werden.
[0031] Zur Trocknung der in dem Rüttelraum bewegten Späne kann dieser mit Warmluft beströmt
werden oder ein vor dem Rüttelraum angeordneter Trocknungsraum vorgesehen sein. Bevorzugt
wird die Warmluft aus dem die Herstellungsmaschine umgebenden Raum entnommen, meist
eine Maschinenhalle oder ähnliches, der bereits eine gewisse Wärme aufweist. Ein weiterer
vorteilhafter Effekt liegt darin, daß hierdurch selbsttätig ein Austausch der verbrauchten
Hallenluft bewirkt wird. Besonders günstig ist dabei, wenn die Warmluft aus dem oberen
Bereich der Halle angesaugt wird, in dem sich ansonsten ungenutzte aufgeheizte Luft
ansammelt.
[0032] Bei anderen Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens können selbstverständlich
auch andere Heizungen, beispielsweise Infrarotheizungen oder ähnliches eingesetzt
werden. Ferner ist es möglich, die Heizung als Wirbelkammerheizung auszugestalten,
bei der die zu trocknenden Späne in warmer Luft verwirbelt werden und nach gewisser
Verweildauer entweder kontinuierlich oder losgrößenartig der Wiebelkammer entnommen
werden. Hierzu kann eine gesondere Wirbelkammer oder auch die Wirbelkammer der Imprägnierstation
verwendet werden.
[0033] Nach der Imprägnierung der Späne werden die verschiedenen Spanarten nach Größen sortiert
manuell abgepackt oder bevorzugt einer Verpackungsvorrichtung zugeführt, innerhalb
derer die Späne in Verpackungsbehälter oder -säcke abgepackt werden. Hierbei können
die Späne in die Behälter bzw. Säcke gepreßt werden, zum Beispiel mit einem Verdichtungsverhältnis
von 1:2, um das erforderliche Lagervolumen zu reduzieren. Durch diesen einmaligen
Preßvorgang werden die Späne zwar zusammengedrückt, jedoch nicht wesentlich beschädigt
oder gar zerkleinert, wie es in den Transportröhren bisher der Fall war.
[0034] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird die gesamte Vorrichtung staubdicht
gekapselt, so daß durch die Verarbeitung der Späne und das Spanherstellen keine Staubpartikel
in die Umgebung dringen können. Die zusätzlichen Vorrichtungselemente zur Nachbehandlung
der Späne können unmittelbar an der Herstellungsmaschine angeordnet werden, wobei
beispielsweise die Späne durch die zweite Transporteinrichtung nach oben gefördert
werden, während der lose Hobelstaub und andere feine Partikel aus der Rüttelwanne
nach unten herunterfallen.
[0035] Die Imprägnierstation ist bei dieser Ausgestaltung dann oberhalb der Herstellungsmaschine
angeordnet und führt die befeuchteten Späne dann von oben in den turmartig aufgebauten
Rüttelraum (Rüttelturm) ein, in dem die Trocknung und Separation der imprägnierten
Späne erfolgt. Der Rüttelturm ist hier parallel zur zweiten Transportvorrichtung angeordnet,
so daß ein minimaler Raumbedarf vorliegt. Die Warmluftzufuhr in den Rüttelraum erfolgt
durch einen im Bereich der Hallendecke angeordneten Kreuzwärmetauscher, der angewärmte
Hallenluft ansaugt, die zusätzlich, beispielsweise über eine Gasheizung, aufgeheizt
werden kann.
[0036] Energetisch besonders günstig ist es, wenn die Energie zum Ausblasen der Späne aus
der Herstellungsmaschine von der Energieversorgung der Herstellungsmaschine selbst
bereitgestellt wird, wenn also der Ausblasvorgang in Bearbeitungspausen der Herstellungsmaschine
erfolgt. In diesem Fall ist für die Luftströmung keine eigene Energieversorgung notwendig,
was die Maschinenkosten deutlich reduziert.
[0037] Hierbei ist es insbesondere günstig, daß die einzelnen Elemente, wie die spanerzeugende
Herstellungsmaschine, die Imprägnier- und Trocknungseinheit und die Sieb- und Sichteinheit
hybridisiert in einem gemeinsamen Maschinengehäuse angeordnet sind.
[0038] Durch diesen erfindungsgemäßen Vorschlag werden die bekannten Hobelautomaten zu hocheffizienten
Dämmstoffproduktionsmaschinen erweitert. Ein automatisches Abpacken der Späne in Säcke
oder dergleichen, ermöglicht eine höchst flexible Transportierung und Lagerung des
Dämmstoffes.
[0039] Die Erfindung betrifft insbesondere auch einen Span, der als Dämm- oder Isolierstoff
Verwendung findet, insbesondere hergestellt nach einem Verfahren, wie vorbeschrieben,
wobei der Span heißluftgetrocknet ist, insbesondere in einem Heißluftstrom von 150°C
bis 270°C.
[0040] Es ist gefunden worden, daß die so behandelten Späne eine Alternative zum mit einem
chemischen Holzschutz behandelten Span darstellen. Durch das Austrocknen der Späne
wird den Schimmelpilzen der Nährboden entzogen. Auch wird die Insektenresistenz erhöht,
da die Trocknung zu einer Alterung der Harze führt und diese nicht mehr frischen Harze
für Insektenfraß nicht mehr attraktiv sind. Es ist auch gefunden worden, daß der Wasseraufnahmekoeffizient
von 7 kg/(m
2h) auf 1 ½ kg/(m
2h) zwischen unbehandelten und behandelten Spänen absinkt. Auch die kapilare Wasseraufnahme
verringert sich um einen Faktor 10. Mittelbar werden dadurch auch die Dämmeigenschaften
verbessert, da das verminderte Vermögen Wasser aufzunehmen, die Ausbildung von Wärmebrücken
in den, mit Wasser gesättigten, Spänen verhindert. Bevorzugt wird hierbei ein Heißluftstrom
von 150°C bis 270°C eingesetzt, wobei gefunden worden ist, daß nach Möglichkeit der
gesamte Querschnitt des Spanes von der gewählten Temperatur durchsetzt wird. Dabei
ist gefunden worden, daß eine ausreichende Holzvergütung ab einer Temperatur von ca.
150°C erreicht wird. Der günstige Temperaturbereich liegt zwischen 180°C und 200°C,
wobei dies im Zusammenhang mit der Einwirkzeit der hohen Temperatur auf den Span in
Verbindung zu setzen ist.
[0041] In der bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Spanes wird vorgesehen, daß
der Span zumindest an seiner Oberfläche eine, auch karamellisierte oder kristallisierte
Schicht von Molke, beziehungsweise verseifter Molke aufweist. Dieser Oberflächenüberzug
wird zum Beispiel dadurch erreicht, daß der zuerst aufgeheizte Span hernach mit der
Molke beziehungsweise der verseiften Molke besprüht wird. Die flüssigen Bestandteile
verdampfen dabei sofort, der Span hat zum Beispiel eine Temperatur von ca. 200°C.
Die festen Bestandteile aber lösen sich heraus und bilden, ähnlich einer Karamell-
oder Kristallschicht, einen Überzug über den Span, der im wesentlichen aus den festen
Bestandteilen, die in der Molke gelöst sind, bestimmt ist. Es ist auch möglich, hierbei
eine kristalliene Schicht zu erzeugen, wobei in diesem Zusammenhang insbesondere die
Brandschutzeigenschaften von Molke zu betonen sind. Die Wirksamkeit von Molke gegenüber
Schädlingen beruht hauptsächlich auf ihrer Alkalität. Die verringerte Brennbarkeit
ist davon ableitbar, daß offensichtlich im Schutzmittel Molkebestandteile im Brandfalle
eine isolierende Kohleschutzschicht bilden, sowie durch Abspaltung unbrennbarer Gase
gleichsam eine Schutzgasatmosphäre um den Span entwickeln. Dadurch wird die Sauerstoffzufuhr
behindert und eine schlechte Brennbarkeit erreicht.
[0042] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnungen. Die Abbildungen zeigen in
- Fig. 1
- ein Flußdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 2
- ein schematisches Ablaufdiagramm des Verfahrens aus Figur 1 und in
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung der Führung der Luftdüse.
[0043] In Figur 1 ist in einem Flußdiagramm und in Figur 2 in einem schematischen Ablaufdiagramm
das Verfahren mit seinen wesentlichen Schritten dargestellt. Die Späne 1 werden in
der Produktion, entweder gezielt oder als Abfallprodukt, zum Beispiel aus der holzverarbeitenden
Industrie, hergestellt. Die Späne 1 könne unmittelbar oder über eine Absauganlage
und einen Filter der Imprägnierstation 4 zugeführt werden. Für größere Späne 1 oder
andere Produktionsrückstände ist eine Rückführung vorgesehen, so daß auch diese zerkleinert
und weiterverwendet werden können. zum Austreiben der Späne 1 aus der Herstellungsmaschine
2 wird zumindest eine Luftdüse 3 verwendet, die derart verfahrbahr ist, daß die Späne
1 in Bearbeitungspausen oder während der Bearbeitung einerseits vom Werkzeug der Herstellungsmaschine
weggeblasen werden und andererseits zu einer Sammelstelle 9 geblasen werden, von der
sie durch eine Transporteinrichtung der Imprägnierstation 4 zugeführt werden. Der
Förderweg der Späne ist mit 15 gekennzeichnet.
[0044] Die so ausgesonderten oder bereitgestellten Späne 1 werden anschließend imprägniert,
indem sie in einer Imprägnierstation 4 mit einem Befeuchter mit einer Flüssigkeit
befeuchtet werden, die Konservierungsmittel enthält. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung geschieht dies über eine Wirbelkammer, in der die Späne 1 durch einen
Luftstrom lose verwirbelt werden, dem ein fein dispergierter Flüssigkeitsnebel beigemischt
ist. Anschließend werden die Späne 1 getrocknet und einer Größensortierung (Selektion)
zugeführt.
[0045] Die Befeuchtung kann aber auch über eine duschähnliche Benetzung der flächig verteilten
Holzspäne geschehen. Hierzu sind Sprühköpfe 19 vorgesehen.
[0046] Das Trocknen der Späne 1 kann innerhalb der oben beschriebenen Wirbelkammer erfolgen
(also in der Imprägnierstation), wobei dann ein diskontinuierlicher Betrieb erfolgt.
Es ist jedoch auch möglich und wird oft bevorzugt werden, nach der Imprägnierstation
einen Rüttelraum 5 anzuordnen, in dem zum einen die Trocknung der Späne 1 durch einen
warmen Luftstrom 8 erfolgt und zum anderen die meist abschließende Sortierung der
Späne 1 nach verschiedenen Größen und technischer Brauchbarkeit erfolgt. Der Luftstrom
ist hier zum Beispiel von unten nach oben gerichtet. Spleiße, Splitter und'andere
nicht erwünschte spanähnliche Teile werden hier oder auch in dem Sichtbereich 16 oder
Filterbereich 17 ausgesondert und entweder entsorgt oder, wenn dies möglich ist, der
Herstellungsmaschine 2 oder einen sonstigen Zerkleinerer (nicht gezeigt) rückgeführt
und dort nochmals zerkleinert. Ausschuß wird verpackt und abtransportiert.
[0047] Erfindungsgemäß wird auch vorgeschlagen die Trocknung der Besprühung vorzuschalten,
was zum Beispiel in der dargestellten Imprägnierstation 4 dadurch bewirkt werden kann,
daß vor den Sprühköpfen 19 eine Heizung vorgesehen ist. Die Heizung besteht zum Beispiel
als Infrarotstrahlungsquelle oder Heißluftheizung (Umluft). Die ganze Vorrichtung
wird von einer prozessorgesteuerten Steuerung überwacht.
[0048] Der Transport von der Herstellungsmaschine 2 zur Imprägnierstation 4 erfolgt über
eine Transporteinrichtung, die einen Vorratsspeicher aufweisen kann, in den ein im
wesentlichen kontinuierlicher Spanfluß eingebracht wird und der diskontinuierlich
durch Abtransport einzelner Chargen entleert wird. Diese Chargen werden über Rüttelwannen
zur Imprägnierstation 4 transportiert, wobei während des Transportes bereits feine
Staubteilchen und eventuell Sägemehlpartikel ausgesondert werden können.
[0049] Die imprägnierten und getrockneten Späne 1 werden in der Abfüllstation 18 in Verpackungssäcke
7 verpackt, wobei diese bevorzugt gepreßt werden, so daß eine Verdichtung im Verhältnis
1:2 entsteht. Die Verpackungssäcke 7 sind bevorzugt großvolumige Säcke, sogenannte
"Big-Bags", die aus faserverstärktem Folienmaterial bestehen können. Diese "Big-Bags"
sind leicht transportier- und wiederverwertbar und reduzieren damit die Lager- und
Transportkosten deutlich. Neben den fertigen Spänen können weitere Säcke mit Holzmehl
oder sonstigem Gut, insbesondere Ausschuß abgepackt werden.
[0050] In Figur 3 ist der Bereich des Bearbeitungswerkzeuges der Herstellungsmaschine 2
schematisch dargestellt. Die Luftdüse 3 ist an einem Portal 10 angeordnet und längs
dieses Portals verfahrbar, so daß hier mit einer einzigen Luftdüse 3 die Späne 1 vom
Werkzeug weggeblasen und anschließend in die Sammelstelle 9 getrieben werden können.
Hierdurch werden Kosten und auch Bauraum eingespart, wodurch eine kompakte Bauweise
der Vorrichtung zum Herstellen der Späne ermöglicht wird. Bevorzugt wird der Luftstrom
8 über ein Gebläse erzeugt, daß während der Bearbeitungspausen durch den Antrieb der
Herstellungsmaschine 2 angetrieben wird.
[0051] Die gesamte Vorrichtung befindet sich in einem gekapselten Maschinengehäuse 11. Die
gesamte Abluft im System wird über eine Abluftanlage 12 abgesaugt, im Filter 13 vom
Staub getrennt und zum Beispiel als Druckluft der Luftdüse 3 wieder zugeführt. Das
Filtrat 13 wird dabei zum Beispiel automatisch der Sammelstelle 9 (über den Kanal
14) zugeführt. Die ganze Anlage wird hierbei mit Unterdruck betrieben, um die Luft
der Halle nicht mit der Abluft der Vorrichtung zu belasten.
[0052] Durch das erfindungsgemäße Verfahren und die Verwertung der Späne kann bei der Holzbearbeitung,
etwa beim Hobeln, die sonst übliche Spanabsaugung und Filterung eingespart werden,
wodurch im Verhältnis zum Beispiel zur üblichen Hobelmaschine weitere Kosten eingespart
werden. Die Herstellungsmaschine 2 ist bevorzugt schallgedämmt aufgebaut und zusammen
mit den Funktionsteilen zur Durchführung des oben geschriebenen Verfahrens staubdicht
gekapselt.
[0053] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0054] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0055] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
1. Verfahren zur Herstellung von Spanmaterial für die Verwendung als Dämm- oder Isolierstoff,
bei dem mittels einer spanend arbeitenden Herstellungsmaschine (2) Späne (1) erzeugt
werden, die über ein Transportsystem von der Herstellungsmaschine zu einem Lager transportiert
werden, wobei die Späne nach der Herstellung einer Konservierungsbehandlung unterzogen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne (1) nach der Erzeugung in eine Sammelstelle (9) innerhalb der Herstellungsmaschine
(2) geblasen werden, von dort durch mechanische Transportmittel einer Imprägnierstation
(4) zugeführt werden und dann in einer Verpackungsstation (6) verpackt werden.
2. Verfahren zur Herstellung von Spanmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne in der Imprägnierstation als erstes zunächst mit einem Imprägniermittel
besprüht oder getrocknet beziehungsweise erwärmt und hernach, als zweites, getrocknet
beziehungsweise erwärmt oder mit einem Imprägniermittel besprüht werden.
3. Verfahren zur Imprägnierung von Spänen in einer Imprägnierstation, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne in der Imprägnierstation zunächst getrocknet beziehungsweise erwärmt und
hernach mit einem Imprägniermittel besprüht werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Imprägniermittel Molke oder basich verseifte Molke eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne in oder nach der Imprägnierstation, vor, während oder nach der Trocknung,
nach Größe und Form selektiert werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne, bevor diese in der Imprägnierstation imprägniert werden, getrocknet, beziehungsweise
vorgetrocknet werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Späne bei einem oder mehreren der nachfolgenden Parameter imprägniert werden:
a) Trocknung bei Temperaturen von 150°C bis zur Branntgrenze des Spanmaterials, bevorzugt
ca. 200°C;
b) Trocknung während einer Zeitdauer von wenigen Minuten bis zu 4 Stunden, bevorzugt
90 Minuten;
c) Ausüben eines Umgebungsdruckes von bis zu 2 MPa (= 20 bar) auf die Späne;
d) Imprägnierung von feuchten oder vorgefeuchteten Spänen
e) Imprägnierung und/oder Trocknung in einer Inertgas-Atmosphäre, bevorzugt Stickstoffatmosphäre.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne (1) innerhalb der Herstellungsmaschine (2) zunächst durch ein erstes Gebläse
aus dem Bereich der Bearbeitung in äußere Bereiche eines Bearbeitungsraumes der Herstellungsmaschine
(2) geblasen werden und dann entweder durch das erste Gebläse, das dann mit beweglicher
Luftdüse (3) ausgebildet ist, oder ein zweites Gebläse in die Sammelstelle (9) geblasen
werden, wobei das erste Gebläse bzw. das zweite Gebläse einen den Bearbeitungsraum
umlaufenden, zur Sammelstelle gerichteten Luftstrom (7) zu erzeugen vermag.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Transportmittel ein Förderband oder Kratzboden verwendet wird, wobei der Anfang
des Transportmittels als Sammelstelle (9) verwendet wird oder das Spanmaterial aus
einem, die Sammelstelle (9) bildenden Trichter auf das Transportmittel fällt.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Spanmaterial durch die Transportmittel in einen Vorratsspeicher gefördert wird
und dort gesammelt wird, bis eine bestimmte Menge erreicht ist, und anschließend diese
Menge Spanmaterial von dem Vorratsspeicher der Imprägnierstation (5) zugeführt wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Spanmaterial vor der Zuführung zur Imprägnierstation zur Abscheidung feiner Partikel
und Staubteilchen gesiebt wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportmittel von einem ersten Transportmittel zur Förderung der Späne (1)
von der Sammelstelle (9) zum Vorratsspeicher und einem zweiten Transportmittel für
die Förderung der in dem Vorratsspeicher gesammelten Menge der Späne (1) vom Vorratsspeicher
zur Imprägnierstation (5) gebildet ist, wobei als zweite Transportmittel zumindest
eine Rüttelwanne mit siebartigem Boden eingesetzt wird und die gesammelte Menge der
Späne (1) während des Transportes durch das zweite Transportmittel gesiebt wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Imprägnierstation (5) eine Wirbelkammer eingesetzt wird, innerhalb derer die
zugeführten Späne (1) verwirbelt werden und durch einen eingesprühten Imprägniermittelnebel
befeuchtet werden.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die imprägnierten Späne (1) in einem Rüttelraum (5) selektiert und getrocknet werden,
wobei der Rüttelraum (5) mit Warmluft durchströmt wird und mehrere oszillierend bewegte
Roste aufweist, und wobei die Späne (1) zur Trennung der unterschiedlichen Formen
nacheinander über die einzelnen Roste geführt werden und die durch die Roste fallenden
bzw. die auf dem letzten Rost verbleibenden Späne (1) verschiedenen Abpackvorrichtungen
zugeführt werden.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die imprägnierten und getrockneten Späne (1) in Verpackungsbehälter oder - säcke
gepreßt werden.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unerwünscht große Späne (1) einer Zerkleinerung unterzogen werden und anschließend
die zerkleinerten Späne (1) dem Vorratsspeicher zugeführt werden.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Verfahrensschritte in einem staubdicht gekapselten Raum durchgeführt werden.
18. Vorrichtung zur Herstellung von Spänen gemäß einem Verfahren nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche, mit einer spanerzeugenden Herstellungsmaschine, einem
Transportsystem zum Transport der Späne (1) von der Herstellungsmaschine (2) zu einem
Lager und einer Imprägnier- und Trocknungseinheit zum Befeuchten und anschließenden
Trocknen der Späne (1), dadurch gekennzeichnet, daß sie zumindest eine den Bearbeitungsraum der Herstellungsmaschine (2) umlaufende Luftdüse
(3) aufweist, die die Späne (1) aus dem inneren Bearbeitungsraum in äußere Bereiche
des Bearbeitungsraumes bläst und anschließend in die Sammelstelle (9) treibt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellungsmaschine (2) eine Hobelmaschine mit zumindest einem Hobelwerkzeug
ist, wobei die Luftdüse (3) längst eines das Hobelwerkzeug umgebenden Portals (10)
geführt ist.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 18 und 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsspeicher einen Mengenbegrenzer aufweist und nach. Aktiverung des Mengenbegrenzers
die gesammelte Spanmenge der zweiten Transportvorrichtung selbsttätig zu übergeben
vermag.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Rüttelraum (5) eine Warmluftzufuhr aufweist, wobei die Warmluft über einen Wärmetauscher
erzeugt wird, der Raumluft aus der Umgebung der Herstellungsmaschine (2) ansaugt.
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die spanerzeugende Herstellungsmaschine, die Imprägnier- und Trocknungseinheit und
die Sieb- und Sichteinheit hybridisiert in einem gemeinsamen Maschinengehäuse (11)
angeordnet sind.
23. Späne insbesondere Holzspäne zur Verwendung als Dämm- oder Isolierstoff, insbesondere
hergestellt nach einem Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne heißluftgetrocknet sind, insbesondere in einem Heißluftstrom von 150°C
bis 270°C.
24. Späne nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Span zumindest an seiner Oberfläche eine, auch karamellisierte beziehungsweise
kristalissierte Schicht von Molke beziehungsweise verseifter Molke aufweist.