[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen eines Partiewechsels an einem
Kreuzspulautomaten gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Moderne Kreuzspulautomaten weisen in der Regel eine Vielzahl gleichartiger, sektionsweise
angeordneter Spulstellen sowie ein Transportsystem zum Ver- und Entsorgen dieser Spulstellen
mit Spinnkopsen beziehungsweise Leerhülsen auf. Innerhalb eines solchen Transportsystems,
das bekanntlich mehrere unterschiedliche Transportstrecken, unter anderem die zu den
Spulstellen führenden Quertransportstrecken besitzt, laufen Transportteller mit vertikal
angeordneten Aufnahmedornen um, auf denen entweder Spinnkopse oder Leerhülsen befördert
werden. Im Bereich dieser Transportsysteme sind üblicherweise außerdem Bearbeitungsstationen
für die Spinnkopse beziehungsweise für die Leerhülsen, wie zum Beispiel Kopsvorbereitungsstationen,
Hülsenwächter, Hülsenreiniger etc., angeordnet.
[0003] Das Transportsystem eines Kreuzspulautomaten kann dabei entweder über einen sogenannten
Umsetzer direkt an das Transportsystem einer vorgeschalteten, Spinnkopse produzierenden
Textilmaschine angeschlossen sein, man spricht dann von einem Textilmaschinenverbund,
oder das Transportsystem des Kreuzspulautomaten wird über eine spezielle Schnittstelle
mit Spinnkopsen einer separat angeordneten Ringspinnmaschine versorgt beziehungsweise
von Leerhülsen entsorgt.
[0004] Eine solche Schnittstelle besteht beispielsweise aus einer im Bereich einer sogenannten
Übernahmestrecke angeordneten Kopsaufsteckeinrichtung, der ein Flachrundförderer vorgeschaltet
ist und einer Hülsenabzieheinrichtung.
Dabei sind sowohl Kopsaufsteckeinrichtungen z.B. durch die (DE 33 48 033 C2), als
auch Flachrundförderer z.B. durch die (DE 41 12 434 A1) oder Hülsenabzieheinrichtung
durch die (DE 44 46 161 A1) grundsätzlich bekannt.
[0005] Bei einem solchen separaten Spulmaschinen-Transportsystem werden die in relativ großen
Transportbehältern angelieferten Spinnkopse im Flachrundförderer zunächst vereinzelt
und ausgerichtet. Anschließend werden die Spinnkopse durch die Kopsaufsteckeinrichtung
auf den im Transportsystem umlaufenden Transportteller positioniert.
[0006] Abgespulte Leerhülsen werden durch die Hülsenabzieheinrichtung aus dem Transportsystem
genommen und in einem Transportbehälter zwischengelagert.
[0007] Bei den vorgenannten Transportsystemen übersteigt die Anzahl der im Transportsystem
umlaufenden Transportteller die Anzahl der Spulstellen des Kreuzspulautomaten meistens
deutlich, vorzugsweise beträgt die Anzahl der umlaufende Transportteller etwa das
fünffache der Anzahl der Spulstellen.
Da diese Transportteller bei einem Partiewechsel zunächst leergeräumt werden müssen,
dabei aber im Transportsystem verbleiben, kann es bei solchen Transportsystemen, wie
sie beispielsweise auch durch die DE 42 33 819 A1 bekannt sind, zu Problemen hinsichtlich
der Logistik der Transportteller kommen, die dazu führen, daß ein Partiewechsel, der
bekanntlich stets Produktionsausfall bedeutet, relativ lange dauert.
[0008] Ausgehend von Kreuzspulautomaten der vorstehend beschriebenen Gattung beziehungsweise
deren Transportsystemen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
entwickeln, das die Durchführung eines Partiewechsels an einem solchen Kreuzspulautomaten
verbessert.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, wie es im Anspruch
1 beschrieben ist.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren weist gegenüber den bislang bekannten Verfahren den
Vorteil auf, daß das Abräumen der alten Garnpartie, das Zwischenspeichern der leergeräumten
Transportteller und das Auffüllen der neuen Garnpartie von Beginn an vollkommen kontrolliert
abläuft.
Dabei werden die zu den Spulstellen führenden Quertransportstrecken als definiert
beladbare Zwischenspeicher für leere Transportteller genutzt, ohne daß im Eingangsbereich
dieser Quertransportstrecken irgendwelche zusätzliche Sperr- oder Steuermittel notwendig
sind.
Das heißt, beim Abräumen der Spinnkopse einer alten Garnpartie werden die von Spinnkopsen
entsorgten, leeren Transportteller sofort aus dem Transportkreislauf des Kreuzspulautomaten
genommen und über die Speicherstrecke sektionsweise auf die Quertransportstrecken
verteilt. Dabei werden nacheinander jeweils drei der insgesamt fünf pro Spulstelle
vorhandenen Transportteller in die Quertransportstrecken eingeschleust. Die zwei verbleibenden
Transportteller werden am Ende des Abräumvorganges auf der Hülsenrückführstrecke bzw.
der Verteilerstrecke zwischengelagert und stehen dort sofort zum Füllen mit Spinnkopsen
einer neuen Garnpartie bereit.
[0012] Beim Füllen des Kreuzspulautomaten mit Spinnkopsen einer neuen Garnpartie wird durch
gezieltes Ausschleusen der in den Quertransportstrecken zwischengespeicherten, leeren
Transportteller außerdem sichergestellt, daß alle Spulstellen des Kreuzspulautomaten
relativ gleichmäßig mit Spinnkopsen der neuen Garnpartie versorgt werden und damit
alle Spulstellen gleichzeitig in Produktion gehen können.
[0013] Da mit der Zwischenspeicherung leerer Transportteller in den Quertransportstrecken
einer geräumten Spulstellensektionen bereits begonnen wird, während die Quertransportstrecken
benachbarter Spulstellensektionen noch geräumt werden und außerdem sichergestellt
ist, daß alle Spulstellen des Kreuzspulautomaten unverzüglich in Produktion gehen
können, zeichnet sich das erfindungsgemäße Partiewechselverfahren durch große Schnelligkeit
aus.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt insgesamt zu einer Verbesserung des Wirkungsgrades
eines Kreuzspulautomaten.
[0014] Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei das im Anspruch 2 dargelegte Verfahren
erwiesen, da es auf diese Weise problemlos möglich ist spinnkopsbeladene Transportteller,
die noch entladen werden müssen, und leere Transportteller, die zwischengespeichert
werden sollen, einfach und sicher zu trennen.
[0015] Der im Anspruch 3 dargelegte Verfahrensschritt gewährleistet, insbesondere in Verbindung
mit den in den Ansprüchen 11 und 12 dargelegten Verfahreneschritten, einerseits, daß
das Ausschleusen der spinnkopsbeladenen Transportteller aus den Quertransportstrecken
einer Spulstellensektion zügig erfolgt, andererseits wird auf diese Weise vermieden,
daß es auf der Hülsenrückführstrecke zu einem Stau der ausgeschleusten Transportteller
und damit zu Verklemmungen dieser Transportteller im Mündungsbereich der Quertransportstrecken
kommen kann, da solche Verklemmungen oft nur manuell behebbar sind.
[0016] In bevorzugter Ausführungsform ist, wie im Anspruch 4 dargelegt, vorgesehen, daß
die bezüglich der Förderrichtung der Kopszuführstrecke zuerst angeordneten Abzweigstrecken
die spinnkopstragenden Transportteller zur Speicherstrecke hin ausschleusen, während
die hintere der Abzweigstrecken die Transportteller zur Kopszuführstrecke hin abgibt.
Da die zur Kopszuführstrecke ausgeschleusten Transportteller zunächst zurückgeholten
werden, kann auf diese Weise der in einer Abziehstrecke zu entladende Transportstrom
spinnkopstragender Transportteller etwas vergleichmäßigt werden.
[0017] Der in den Ansprüchen 5 und 7 beschriebenen Verfahrensschritte stellen sicher, daß
die zu den Quertransportstrecken führende Speicherstrecke, insbesondere im Bereich
der hinteren Abzweigstrecke, sofort freigemacht wird, so daß unverzüglich mit dem
Einschleusen leerer Transportteller in die Quertransportstrecken der zuerst geräumten
Spulstellensektion begonnen werden kann.
[0018] Eine vorzugsweise im Bereich einer Abziehstrecke angeordnete Kopsentnahmeeinrichtung
stellt sicher, daß die Spinnkopse der alten Garnpartie kontinuierlich und die Garnlagen
schonend von den Transporttellern genommen werden (Anspruch 6).
[0019] Die in den Ansprüchen 8 bis 10 beschriebenen Verfahrungsschritte wirken sich ebenfalls
sehr positiv auf einen raschen Ablauf des Partiewechselvorganges und damit auf den
Wirkungsgrad des Kreuzspulautomaten aus, da diese Verfahrensschritte entweder die
Zwischenspeicherung leerer Transportteller (Anspr. 8) beschleunigen oder das gleichmäßige
Befüllen aller Spulstellen des Kreuzspulautomaten mit Spinnkopsen der neuen Garnpartie
sicher stellen (Ansprüche 9,10).
[0020] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen
dargelegten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
[0021] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf das Transportsystem eines Kreuzspulautomaten während des normalen
Spulbetriebes,
- Fig. 2 bis 8
- die einzelnen Verfahrensschritte beim Durchführen des erfindungsgemäßen Partiewechselverfahrens.
[0022] In Figur 1 ist schematisch ein Transportsystem 21 einer (nicht dargestellten) automatischen
Spulmaschine angedeutet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel werden dem Transportsystem
21 über eine Schnittstelle, einer sogenannten Kopsaufsteckeinrichtung 22, Spinnkopse,
die auf einer getrennt stehenden Ringspinnmaschine gefertigt wurden, zugeführt. Leerhülsen
werden über die Hülsenabzieheinrichtung 20 entsorgt und anschließend zur Ringspinnmaschine
zurückbefördert.
[0023] Die Figur 1 zeigt dabei eine Situation, wie sie sich während des normalen Spulbetriebes
darstellt. Derartige, an sich bekannte Transportsysteme 21 verfügen über eine Vielzahl
unterschiedlicher Transportstrecken, über die die Spulstellen des Kreuzspulautomaten
mit Spinnkopsen versorgt beziehungsweise von Leerhülsen entsorgt werden.
[0024] In Figur 1 ist im Bereich einer Übernahmestrecke 1 ein Flachrundförderer 20 mit einer
Kopsaufsteckeinrichtung 22 sowie eine Leerhülsenabzieheinrichtung 23 angedeutet. Wie
bekannt, schließt sich bei solchen Transportsystemen an die Übernahmestrecke 1 eine
Kopszuführstrecke 2 an, von der Abzweig- oder Vorbereitungsstrecken 3a, 3b, 3c abgehen.
Die Abzwieg- oder Vorbereitungsstrecken 3a, 3b, 3c sind über Abtransportstrecken 4
an eine Speicherstrecke 5 angeschlossen, die ihrerseits über zahlreiche Quertransportstrecken
6 mit einer Hülsenrückführstrecke 8 in Verbindung steht. An die Hülsenrückführstrecke
8 schließt sich eine Verteilerstrecke 9 an, die in die Übernahmestrecke 1 einmündet.
[0025] Die Hülsenrückführstrecke 8 ist außerdem über eine Verbindungsstrecke 7 an die Kopszuführstrecke
2 angeschlossen. Im Bereich der Verbindungsstrecke 7 sowie im Bereich der Hülsenrückführstrecke
8 sind definiert beaufschlagbare Stoppeinrichtungen 25a bzw. 25b installiert.
[0026] Von der Verteilerstrecke 9, an der ein Hülsenwächter 15 angeordnet ist, geht eine
sogenannte, sich zwischen Verteilerstrecke 9 und Kopszuführstrecke 2 erstreckende
Querpassage 10 ab, an die eine Hülsenreinigungsstrecke 11 mit einem dort angeordneten
Hülsenreiniger 16 angeschlossen ist. Die Hülsenreinigerstrecke 11 geht schließlich
in eine als Abziehstrecke fungierende Handvorbereitungsstrecke 12 über. Im Bereich
der Abziehstrecke 12 ist die Kopsabzieheinrichtung 26 angeordnet.
[0027] Während des normalen Spulbetriebes laufen innerhalb des Transportsystems 21 zahlreiche
Transportteller um, die entweder mit Spinnkopsen oder mit Leerhülsen bestückt sind.
Die Transportteller sind dabei in der Regel nur im Bereich der Übernahmestrecke 1
zwischen der Leerhülsenabzieheinrichtung 23 und der Kopsaufsteckeinrichtung 22 kurzzeitig
leer.
[0028] In Figur 1 sind spinnkopstragende Transportteller mit 19, leerhülsenbestückte Transportteller
mit 18 und leere Transportteller mit 17 gekennzeichnet. Die Transportteller laufen
innerhalb des Transportsystems 21 in Transportrichtung T um.
[0029] In Figur 2 ist die Situation zu Beginn des erfindungsgemäßen Partiewechselverfahrens
dargestellt.
Die (nicht dargestellten) Spulstellen des Kreuzspulautomaten haben ihren Spulbetrieb
eingestellt. Die im Bereich der Übernahmestrecke 1 angeordnete Kopsaufsteckeinrichtung
22 ist auf

Schleusen" geschaltet, das heißt, ankommende, leere Transportteller 17 werden nicht
mehr mit Spinnkopsen bestückt, sondern laufen direkt zur Kopszuführstrecke 2 durch.
Gleichzeitig werden die Abzweig- und Vorbereitungsstrecken 3a, 3b und 3c so angesteuert,
daß die auf diesen Strecken stehenden spinnkopstragenden Transportteller 19 ausgeschleust
werden.
Die auf den Abzweig- und Vorbereitungsstrecken 3a und 3b stehenden Transportteller
19 werden dabei über die Abtransportstrecken 4 zur Speicherstrecke 5 geschickt, während
die Transportteller 19 der Abzweig- und Vorbereitungsstrecke 3c zur Kopszuführstrecke
2 hin ausgeschleust werden.
[0030] Gleichzeitig wird aus allen Quertransportstrecken 6 jeweils ein spinnkopstragender
Transportteller 19 auf die Hülsenrückführstrecke 8 hin ausgeschleust und die Verbindungsstrecke
7 vorübergehend außer Betrieb genommen.
[0031] Die spinnkopsbestückten Transportteller 19 werden vom Hülsenwächter 15 zur Abziehstrecke
12 ausgeschleust und dort entweder durch eine Kopsabzieheinrichtung 26 maschinell
oder durch das Bedienpersonal manuell entladen.
[0032] Leerhülsentragende Transportteller 18 schleust der Hülsenwächter zur Übernahmestrecke
1, wo sie durch eine Leerhülsenabziehvorrichtung 23 von der Hülse befreit werden.
[0033] Wie aus Figur 3 ersichtlich, wird anschließend der Antrieb der Speicherstrecke 5
so angesteuert, daß das im normalen Spulbetrieb reversierend angetriebene Förderband
der Speicherstrecke 5 eine Laufrichtung beibehält, die entgegengesetzt zur Förderrichtung
der Kopszuführstrecke 2 ist. Aufgrund dieser Laufrichtung wird die Speicherstrecke
5 im Bereich der Spulstellensektion A von spinnkopstragenden Transporttellern geräumt.
Aus der Spulstellensektion A werden außerdem sukzessive spinnkopsbeladene Transportteller
ausgeschleust; die Ausschleusung erfolgt dabei so, daß alle Quertransportstrecken
6 der Spulstellensektion A jeweils gleichzeitig einen Transportteller 19 zur Hülsenrückführstrecke
8 hin abgeben.
[0034] Wie aus der Figur 3 und insbesondere der Figur 4 ersichtlich, werden, während die
Spulstellensektion A noch von spinnkopsbeladenen Transporttellern 19 geräumt wird,
über die Kopszuführstrecke 2 bereits leere Transportteller 17 herangeführt.
Diese leeren Transportteller 17 werden, wie in Figur 4 angedeutet, über die Abzweig-
und Vorbereitungsstrecke 3c schon in die Quertransportstrecken 6 der geräumten Spulstellensektion
A eingeschleust, während in der Spulsektion B noch die Räumung der Quertransportstrecken
6 läuft. Sobald die Spulstellensektion A geräumt ist, wird außerdem die Verbindungsstrecke
7 wieder in Betrieb genommen.
[0035] Bei der Zwischenspeicherung der leeren Transportteller 17 ist die Speicherstrecke
5 im Bereich der Spulstellensektion A zunächst in Laufrichtung R geschaltet.
[0036] Auch bei der Räumung der Spulstellensektion B wird jeweils gleichzeitg pro Quertransportstrecke
6 ein spinnkopsbeladenen Transportteller 19 ausgeschleust. Dieser Verfahrensschritt
wird dabei solange wiederholt, bis auch diese Spulstellensektion geräumt ist.
[0037] Auf die vorbeschriebene Weise werden nacheinander alle Spulstellensektionen A, B,
C usw. des Kreuzspulautomaten von spinnkopstragenden Transporttellern 19 befreit und
diese Transportteller in der Abziehstrecke 12 von den Spinnkopsen der alten Garnpartie
entleert. Gleichzeitig werden in entsprechender Reihenfolge über die Kopszuführstrecke
2 und die Abzweig- und Vorbereitungsstrecke 3c die Quertransportstrecken 6 der Spulstellensektionen
A, B, C usw. wieder mit leeren Transporttellern 17 aufgefüllt, wie dies beispielsweise
in Figur 5 angedeutet ist.
[0038] Sobald die ersten Spulstellensektionen, im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Spulstellensektionen
A und B von spinnkopstragenden Transporttellern 19 befreit sind, wird eine Stoppeinrichtung
25 im Bereich der Hülsenrückführstrecke 8 aktiviert. Die spinnkopstragenden Transporttellern
19 werden solange vor der Stoppeinrichtung 25 aufgestaut bis alle Spulstellensektionen
geräumt sind. Anschließend wird auch die Stoppeinrichtung 25 deaktiviert und die Transportteller
auf der Abziehstrecke 12 von den Spinnkopsen befreit.
[0039] Die Figur 6 zeigt eine Situation, wie sie sich darstellt, wenn alle Spinnkopse und
Leerhülsen der alten Garnpartie aus dem Transportsystem 21 des Kreuzspulautomaten
entfernt sind und in den Quertransportstrecken 6 sowie auf der Hülsenrückführstrecke
8 bzw. auf der Verteilerstrecke 9 nur noch leere Transportteller 17 zur Aufnahme der
Spinnkopse der neuen Garnpartie bereitstehen. Wie angedeutet sind dabei etwa 60% der
leeren Transportteller in den Quertransportstrecken 6 und etwa 40% auf der Hülsenrückführstrecke
8 zwischengespeichert.
[0040] Das anschließende Befüllen der Spulstellen des Kreuzspulautomaten mit Spinnkopsen
der neuen Garnpartie läuft im Prinzip ähnlich ab, wie das vorstehend beschriebene
Entleeren.
[0041] Wie in Figur 7 angedeutet, werden zunächst die auf der Hülsenrückführstrecke 8 bereitstehenden
leeren Transportteller 17 an der Kopsaufsteckeinrichtung 22 mit Spinnkopsen der neuen
Garnpartie bestückt.
Diese Transportteller 19 werden über die Kopszuführstrecke 2 zu den Abzweig-und Vorbereitungsstrecken
3a und 3b befördert und dort, wie üblich, durch die Vorbereitungsstationen 14a und
14b bearbeitet. Die auf den Vorbereitungsstationen 14a und 14b vorbereiteten Spinnkopse
gelangen über die Vorbereitungsstrecken 3a und 3b beziehungsweise die Abtransportstrecken
4 auf die Speicherstrecke 5, deren Transportband zunächst in Richtung der vorderen
Vorbereitungsstation 14a läuft.
[0042] Gleichzeitig wird aus allen Quertransportstrecken 6 des Transportsystems 21, wie
dies in Figur 7 angedeutet ist, jeweils ein leerer Transportteller 17 ausgeschleust
und damit in den Quertransportstrecken 6 Platz zur Aufnahme jeweils eines spinnkopsbestückten
Transporttellers 19 geschaffen.
Über die Speicherstrecke 5, die wenigstens zeitweise auf Rücklauf R geschaltet wird,
werden diese Freiplätze auf allen Quertransportstrecken 6 mit einem Transportteller
aufgefüllt, der einen Spinnkops der neuen Garnpartie trägt.
[0043] Das vorbeschriebene Verfahren wird wiederholt bis alle leeren Transportteller 17
aus den Quertransportstrecken 6 ausgeschleust und gleichmäßig durch Transportteller
19, die Spinnkopse der neuen Garnpartie tragen, ersetzt sind.
[0044] Auf die vorstehend beschriebene Weise wird verhindert, daß einzelne Spulstellen infolge
Spinnkopsmangels nicht in Betrieb gehen können. Das heißt, es ist gewährleistet, daß
alle Spulstellen des Kreuzspulautomaten gleichzeitig ihren Betrieb aufnehmen können.
Der Partiewechselvorgang ist damit beendet, der Kreuzspulautomat geht wieder in den
normalen Spulbetrieb über.
1. Verfahren zum Durchführen eines Partiewechsels an einem Kreuzspulautomaten, der eine
Vielzahl gleichartiger, sektionsweise angeordneter Spulstellen sowie ein Transportsystem
zum Ver- und Entsorgen der Spulstellen besitzt, wobei innerhalb des Transportsystems
Transportteller zum Befördern von Spinnkopsen bzw. Leerhülsen umlaufen und die Spulstellen
über mehrere Transportteller aufnehmende Quertransportstrecken verfügen, die aus einer
Speicherstrecke mit Spinnkopsen versorgt werden,
dadurch gekennzeichnet,
- daß zunächst das Abräumen einer alten Garnpartie sektionsweise erfolgt, wobei die
ausgeschleusten, spinnkopstragenden Transportteller unverzüglich entleert werden,
- daß die leeren Transportteller in den Quertransportstrecken einer geräumten Spulstellensektion
bereits dann zwischengespeichert werden, wenn die Quertransportstrecken benachbarter
Spulstellensektionen noch geräumt werden,
- daß beim anschließenden Füllen des Kreuzspulautomaten mit Spinnkopsen einer neuen
Garnpartie sukzessive jeweils ein leerer Transportteller pro Quertransportstrecke
der Spulstellensektionen ausgeschleust und die dabei entstehenden Freiplätze auf den
Quertransportstrecken über die Speicherstrecke gleichmäßig mit spinnkopsbeladenen
Transporttellern aufgefüllt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Abräumen der alten
Garnpartie und dem Zwischenspeichern leerer Transportteller in den Quertransportstrecken
bei der, in Förderrichtung einer Kopszuführstrecke gesehen, letzten Spulstellensektionen
begonnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn des Abräumens
der alten Garnpartie sukzessive jeweils pro Quertransportstrecke der betreffenden
Spulstellensektion ein spinnkopstragender Transportteller auf eine Hülsenrückführstrecke
hin ausgeschleust wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von der Kopszuführstrecke abgehende
Abzweigstrecken so angesteuert werden, daß die bezüglich der Förderrichtung der Kopszuführstrecke
letzte Abzweigstrecke die spinnkopstragenden Transportteller zur Kopszuführstrecke
und damit über eine Verbindungsstrecke zur Hülsenrückführstrecke hin ausschleust,
während die in Förderrichtung der Kopszuführstrecke zuerst angeordneten Abzweigstrecken
die spinnkopstragenden Transportteller zur Speicherstrecke hin abgeben.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Leeren von im Bereich von Kopsvorbereitungsstationen angeordneten Vorbereitungsstrecken
über die Abzweigstrecken die Antriebe der Speicherstrecke so angesteuert werden, daß
die auf der Speicherstrecke befindlichen spinnkopstragenden Transportteller auf der
Speicherstrecke entgegen der Förderrichtung der Kopszuführstrecke transportiert werden.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die sukzessiv
aus den Quertransportstrecken der Spulstellensektionen ausgeschleusten, spinnkopsbeladenen
Transportteller auf einer Abziehstrecke entladen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Kopszuführstrecke
herangeführten leeren Transportteller über die letzte Abzweigstrecke auf die Speicherstrecke
geleitet und über diese in die Quertransportstrecken der geräumten Spulstellensektionen
eingespeist werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn der Zwischenspeicherung
leerer Transportteller in den Quertransportstrecken der zuerst geräumten Spulstellensektion
der betreffende Speicherstreckenabschnitt zunächst eine zu der übrigen Speicherstrecke
entgegengesetzte Förderrichtung aufweist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnkopse beim Auffüllen
des Kreuzspulautomaten mit einer neuen Garnpartie über die vorderen Abzweigstrecken
auf die Speicherstrecke geleitet und über diese in die Quertransportstrecken der Spulstellensektionen
eingespeist werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnkopse beim Auffüllen
einer neuen Garnpartie auf der Speicherstrecke zunächst entgegen der Förderrichtung
der Kopszuführstrecke und anschließend in Förderrichtung der Kopszuführstrecke transportiert
werden.
11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
Beginn des Leerens der in Förderrichtung der Kopszuführstrecke gesehen letzten Spulstellensektionen
die Verbindungsstrecke vorübergehend abgeschaltet wird.
12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach der
Leerung der Quertransportstrecken einiger Spulstellensektionen eine auf der Hülsenrückführstrecke
installierte Stoppeinrichtung aktiviert wird, die spinnkopsbeladene Transportteller
aufstaut.