[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit einem über mindestens ein Scharnier
an der Karosserie angelenkten Karosserieteil, insbesondere Heckklappe oder Heckscheibe
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten und aus der DE 19 33 220 A1 hervorgehenden
Art.
[0002] Der aus dieser Druckschrift bekannte Personenkraftwagen hat eine Heckklappe, die
am oberen Randbereich des Heckklappenausschnitts am Fahrzeugaufbau angelenkt ist.
Dabei ist zum erleichterten Hochschwenken der Heckklappe am seitlichen, obenliegenden
Randbereich des Heckklappenausschnitts eine räumlich gewundene Biegefeder vorgesehen,
deren erster, radial abstehender Endabschnitt sich mit Vorspannung am Fahrzeugaufbau
abstützt, während an ihrem zweiten Endabschnitt ein Verlängerungslenker angelenkt
ist, der seinerseits am obenliegenden, seitlichen Randbereich der Heckklappe schwenkbar
gelagert ist. Eine derartige Anordnung einer räumlich gewundenen Biegefeder ist jedoch
nicht nur bauaufwendig und damit teuer, sonder diese kann auch beim Be- und Entladen
des von der Heckklappe überdeckten Gepäckraums auch hinderlich sein. Darüber hinaus
wirkt auch die Anordnung der räumlich gewundenen Biegefeder unschön.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine räumlich gewundene Biegefeder der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 genannten Zweckbestimmung derart anzuordnen, daß möglichst wenig
Bauraum beansprucht wird und die Biegefeder dabei nicht beim Be- und Entladen des
Gepäckraums hinderlich ist.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe sind die im Patentanspruch 1 dargelegten Merkmale vorgesehen.
[0005] Da die räumlich gewundene und dabei schraubenfederartig gestaltete Biegefeder erfindungsgemäß
im Bereich der Scharnierachse angeordnet ist, ist sie vorteilhafterweise vollkommen
behinderungsfrei sowie ohne wesentliche konstruktive Veränderungen der Karosserie
oder des Karosserieteils im Bereich der Wasserrinne untergebracht und wirkt damit
auch nicht störend beim Be- und Entladen des Gepäckraums. Darüber hinaus wird auch
der ohnehin im Bereich des Scharniers vorhandene Bauraum in optimaler Weise zum Anordnen
der Biegefeder ausgenutzt, die schließlich hierbei auch in ästhetischer Hinsicht optimal
vorgesehen ist. Schließlich ist auch die mechanisch wirkende Biegefeder gegenüber
einer Gasdruckfeder temperaturunabhängig.
[0006] Es besteht auch die Möglichkeit der Verwendung einer Drehstabfeder, welche an einem
Endabschnitt am Fahrzeugaufbau, am gegenüberliegenden Endabschnitt dagegen in einem
Aufnahmerohr befestigt ist, das seinerseits am schwenkbaren Karosserieteil angebracht
ist. Dabei kann auch eine haarnadelförmige Drehstabfeder vorgesehen werden, welche
einerseits am Fahrzeugaufbau und andererseits am schwenkbaren Karosserieteil befestigt
ist.
[0007] Die Biegefeder kann bei der erfindungsgemäßen Anordnung an einem Scharnierteil in
einfacher und kostengünstiger Weise am Scharnier vormontiert werden, wobei es darüber
hinaus noch weiter vorteilhaft ist, am Scharnier einen abstandsparallel zur Scharnierachse
verlaufenden Aufnahmebolzen vorzusehen, der die Biegefeder trägt. Diese liegt dabei
mit einem ersten Endabschnitt am Scharnier an, während sich ihr zweiter Endabschnitt
an einem radial gerichteten Anschlag des Aufnahmebolzens mit Vorspannung abstützt.
Durch diese Anordnung der Biegefeder kann diese rasch und in zuverlässiger Weise an
einem Scharnierteil vormontiert werden. Ferner kann die Biegefeder vorteilhafterweise
eine beliebige Anzahl von Windungen aufweisen, so daß die Federkraft in einfacher
Weise auf das Gewicht des jeweils zu verschwenkenden Karosserieteils zuverlässig abgestimmt
werden kann (Merkmale der Patentansprüche 2 und 3).
[0008] Das an der Heckscheibe oder dergleichen schwenkbarem Karosserieteil befestigte, erste
Scharnierteil hat zwei, im Abstand voneinander liegende Scharnierarme, die sich jeweils
an einer Stirnseite des zweiten Scharnierteils befinden und die mit einer abstandsparallel
zur Scharnierachse verlaufenden Lagerhülse versehen sind; diese ist dabei gegenüberliegend
des rückwärtigen Randbereichs der Heckscheibe oder dergleichen vorgesehen. Hierbei
dient die Lagerhülse zur drehbaren Lagerung des Aufnahmebolzens, der nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung einen über die Lagerhülse hinausragenden Befestigungsabschnitt
aufweist. An diesem ist ein erstes, radial abstehendes Gelenkteil drehfest angebracht,
wobei dieses an einem zweiten Gelenkteil angelenkt ist, das seinerseits am zweiten
Scharnierteil schwenkbar gelagert ist. Zweckmäßigerweise ist das erste und zweite
Gelenkteil jeweils an einem achsparallel zum Aufnahmebolzen verlaufenden Lagerzapfen
schwenkbar gelagert. Dabei ist die Längserstreckung der beiden Gelenkteile jeweils
derart bemessen und die Federkraft der Biegefeder so abgestimmt, daß der zum Hochschwenken
der Heckscheibe erforderliche Kraftaufwand über den gesamten Schwenkbereich zumindest
angenähert konstant ist. Durch diese Maßnahmen, nämlich durch die am Aufnahmebolzen
bzw. am zweiten Scharnierteil vorhandenen Gelenkteile wird erreicht, daß die Biegefeder
während des Schließvorgangs der Heckscheibe aus dem Bereich ihrer größten Offenlage
bis in den Bereich ihrer Schließlage zunächst nur geringfügig, aber sodann - nämlich
etwa ab der zweiten Hälfte des Schließweges der Heckscheibe - stetig höher vorgespannt
wird, denn hierbei wird die Lagerhülse und damit der die Biegefeder tragende Aufnahmebolzen
in einem Winkel von etwa 70 ° um den Scharnierbolzen verschwenkt. Aufgrund dieser
hohen Vorspannung der Biegefeder steht nach dem Entriegeln der Heckscheibe für deren
Hochschwenken anfangs eine sehr hohe Federkraft zur Verfügung. Diese bewirkt, daß
der manuell aufzubringenden Kraftaufwand zum Hochschwenken der Heckscheibe von deren
Schließbereich bis etwa in den Bereich der Horizontalen - also zum Verschwenken der
Heckscheibe gegen die Schwerkraftwirkung - verhältnismäßig gering ist (z. B. etwa
2 KP). Schließlich wird die Heckscheibe vom Bereich der Horizontalen bis in ihre größte
Offenlage größtenteils durch die Wirkung der sich entspannenden Biegefeder verschwenkt.
Dabei wird die Heckscheibe in einem Winkelbereich von etwa 110 ° verschwenkt. Durch
jeweils unterschiedliche Bemessung der Längserstreckung der beiden Gelenkteile einerseits
und durch Abstimmung der Federkraft der Biegefeder andererseits kann die Vorspannung
der Biegefeder über den Schwenkbereich der Heckscheibe verändert und damit in optimaler
Weise an den jeweils aufzubringenden Kraftaufwand zum Verschwenken der Heckscheibe
angepaßt werden (Merkmale der Patentansprüche 4 bis 7).
[0009] Schließlich ist am freien Endabschnitt des Aufnahmebolzens ein Sechskant oder dergleichen
Mehrkant ausgebildet, auf das eine Aufnahmescheibe drehfest aufsteckbar ist, die zweckmäßigerweise
durch eine Mutter axial schubfest festgelegt ist. Dabei ist an der Aufnahmescheibe
in einem radialen Abstand vom Aufnahmebolzen ein dem Scharnier zugewandter Anlagestift
vorgesehen, an dem der zweite Endabschnitt der Biegefeder mit Vorspannung anliegt.
Durch den am Aufnahmebolzen vorgesehenen Sechskant kann die Aufnahmescheibe in unterschiedlichen
Stellungen angeordnet und damit auch die Vorspannung der Biegefeder verändert werden
(Merkmale des Patentanspruchs 8).
[0010] Die Lagerachsen der beiden Gelenkteile bilden mit dem Scharnierbolzen und dem Aufnahmebolzen
für die Biegefeder eine Art Viergelenkscharnier, wobei beim Hochschwenken des schwenkbaren
Karosserieteils die Biegefeder an diesem hebelartig angreift und wobei ferner die
Federkraft der Biegefeder aufgrund der vorhandenen Schwenklage der Gelenkteile zueinander
bis etwa in den Bereich der Horizontalen stetig vergrößert wird, während beim weiteren
Hochschwenken des schwenkbaren Karosserieteils die Kraft der Biegefeder vermindert
wird. Dabei sind auch die Längserstreckungen der beiden Gelenkteile so bemessen, daß
der Winkelbereich der Vorspannung der Biegefeder zwischen der Offenlage und der Schließlage
des schwenkbaren Karosserieteils gegenüber dem hierbei erzeugten Winkelbereich bei
Verschwenkung des Aufnahmebolzens unterschiedlich groß ist. Durch die erfindungsgemäß
außermittig zum Scharnierbolzen verlaufende und dabei dem Rand des schwenkbaren Karosserieteils
gegenüberliegender Anordnung der Biegefeder wird durch diese das schwenkbare Karosserieteil
über das Viergelenkscharnier von der Schließlage in die Offenlage "gezogen", wobei
vorteilhafterweise in den Gelenkteilen keine Totpunktlage, d. h. in gestreckter Länge
verlaufende Gelenkteile, entstehen kann. Denn eine Totpunktlage der Gelenkteile könnte
dann entstehen, wenn das Viergelenk (mit Biegefeder) so angeordnet werden würde, daß
das schwenkbare Karosserieteil durch die Wirkung der Biegefeder in die Offenlage "hochgedrückt"
wird (Merkmale der Patentansprüche 10 bis 12).
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden erläutert. Es zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Rückansicht eines Kombifahrzeugs mit geöffneter Heckklappe und
Heckscheibe, die über zwei Scharniere mit jeweils einer räumlich gewundenen Biegefeder
am Fahrzeugaufbau angelenkt sind,
- Figur 2
- eine vergrößerte perspektivische Rückansicht des Kombifahrzeugs mit geschlossener
Heckklappe und hochgeschwenkter Heckscheibe,
- Figur 3
- eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines Scharniers mit räumlich gewundener
Biegefeder und mit einem Anschraubflansch für die Heckklappe sowie einem ersten Scharnierteil
mit Befestigungsflansch bei sich in Offenstellung befindender Heckscheibe,
- Figur 3a
- eine perspektivische Einzelansicht des in Figur 3 dargestellten Scharniers in kleinerer
Darstellung,
- Figur 4
- eine der Figur 3 im wesentlichen entsprechende Darstellung des Scharniers, wobei sich
jedoch die am ersten Scharnierteils vorgesehene Heckscheibe in Schließlage befindet,
- Figur 4a
- eine der Figur 4 entsprechende perspektivische Einzelansicht des Scharniers in kleinerer
Darstellung,
- Figur 5
- eine Stirnsansicht des Scharniers in Pfeilrichtung A in Figur 3 mit sich in Offenstellung
befindendem ersten Scharnierteil, das die Heckscheibe trägt,
- Figur 6
- eine der Figur 5 entsprechende Stirnansicht des Scharniers, jedoch mit teilweise herabgeschwenktem
ersten Scharnierteil,
- Figur 7
- eine ebenfalls der Figur 5 entsprechende Stirnansicht des Scharniers, jedoch mit sich
in Schließlage befindendem, ersten Scharnierteil,
- Figur 8
- eine perspektivische Einzeldarstellung des erfindungsgemäßen Scharniers mit räumlich
gewundener Biegefeder, jedoch ohne den an der Heckklappe angebrachten Anschraubflansch.
[0012] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Kombifahrzeug hat eine Heckklappe 1 und eine
transparente Heckscheibe 2, welche zum Verschließen einer heckseitigen Durchgangsöffnung
3 dienen. An dieser ist eine längs ihres Umfangsrandes verlaufende, nicht dargestellte
Dichtung vorgesehen, auf der die Heckklappe 1 in ihrer Schließlage aufliegt; ferner
trägt auch die Heckklappe 1 eine umlaufende Dichtung, wobei auf dieser ihrerseits
die Heckscheibe 2 in geschlossenem Zustand aufliegt. Dabei sind die Heckklappe 1 und
die Heckscheibe 2 miteinander an zwei, im Abstand voneinander angeordneten Scharnieren
4 in den Richtungen des Doppelpfeils a schwenkbar gelagert und in ihrer Schließlage
durch eine jeweils nicht dargestellte Einrichtung verriegelbar. Die Scharniere 4 haben
jeweils einen Anschraubflansch 4', über die sie im Bereich einer sich an den rückwärtigen
Dachrand anschließenden, also am Fahrzeugaufbau ausgebildeten Wasserführungsrinne
5 festgeschraubt sind.
[0013] Das in den Figuren 3 bis 8 jeweils in Einzelansicht dargestellte Scharnier 4 besteht
aus einem ersten Scharnierteil 7 und einem zweiten Scharnierteil 8, in dem sich ein
zur Anlenkung des Scharnierteils 7 dienender Scharnierbolzen 9 befindet, wobei dessen
Längsmittelachse die Scharnierachse b bildet. Ferner steht vom ersten Scharnierteil
7 ein Befestigungsflansch 7' ab, an dem die Heckscheibe 2 befestigt ist. Deren befestigungsseitiger
Randbereich ist von einer Spoilerschale 30 überdeckt. Weiterhin hat das Scharnier
4 ein seitliches Lagerteil 11, an dem über einen koaxial zum Scharnierbolzen 9 verlaufenden
Schwenkbolzen 12 ein seinerseits an der Heckklappe 1 befestigter Anschraubflansch
13 schwenkbar gelagert ist (Figur 2, Figur 3 und Figur 3a sowie Figur 4 und Figur
4a).
[0014] Wie in den Figuren 3, 4 und 8 ersichtlich, weist das erste Scharnierteil 7 zwei Schwenkarme
7'' auf die jeweils an einer Stirnseite des zweiten Scharnierteils 8 anliegen, wobei
dieses über den Anschraubflansch 4' im Bereich der Wasserführungsrinne 5 festgeschraubt
ist. Ferner ist an den Schwenkarmen 7'' eine Lagerhülse 15 vorgesehen, in deren Lagerbohrung
16 ein Aufnahmebolzen 17 drehbar gelagert ist. Dabei verläuft die Längsmittelachse
der Lagerbohrung 16 abstandsparallel zur Scharnierachse b und ist von dieser in geringem
Abstand, beispielsweise um ein Maß c von etwa 20 mm, angeordnet. Ferner ist die Lagerhülse
15 vom rückwärtigen Rand der Heckscheibe 2 abgewandt vorgesehen.
[0015] Der Aufnahmebolzen 17 ragt über die beiden Stirnseiten der Lagerhülse 15 hinaus,
wobei ein Längsabschnitt 17' des Lagerbolzens 17 von einer räumlich gewundenen Biegefeder
20 umgeben ist, deren Windungen ein rechteckförmiges Querschnittsprofil aufweisen.
Dabei liegt ein erster Endabschnitt 20' der Biegefeder 20 an dem über das erste Scharnierteil
7 des Scharniers 4 hinausragenden Scharnierbolzen 9 mit Vorspannüng an; ferner kann
der erste Endabschnitt 20' auch an einem Anlagebolzen des ersten Scharnierteils 7
oder auch unmittelbar an diesem anliegen. Am freien Endabschnitt des Aufnahmebolzens
17 ist ein Sechskant 18 ausgebildet, auf das eine Aufnahmescheibe 19 über ein an dieser
vorgesehenes innensechskant drehfest aufgesteckt ist. Darüber hinaus schließt sich
an den Sechskant 18 des Aufnahmebolzens 17 ein Außengewinde 21 an, auf das eine Mutter
22 aufgeschraubt ist, die im festgezogenen Zustand die Aufnahmescheibe 19 gegen eine
sich an den Sechskant 18 anschließende Anlageschulter des Aufnahmebolzens 7 preßt.
Wie im Figur 3 und 4 ersichtlich, steht von der Aufnahmescheibe 19 ein abstandsparallel
zum Aufnahmebolzen 17 verlaufender und dem Scharnier 4 zugewandter Anlagestift 23
ab, an dem der zweite Endabschnitt 20'' der Biegefeder 20 in Schließlage der Heckscheibe
2 (Figur 4) mit Vorspannung anliegt.
[0016] In den Figuren 3 bis 8 ist zu ersehen, daß an dem Befestigungsabschnitt 17'' - der
dem Längsabschnitt 17' gegenüberliegt - des Aufnahmebolzens 17 ein erstes, radial
abstehendes Gelenkteil 25 durch Schweißen oder dergleichen drehfest angebracht ist.
Ferner steht vom zweiten Scharnierteil 8 ein achsparallel zum Aufnahmebolzen 17 verlaufender
Lagerzapfen 27 stirnseitig ab, an dem ein zweites Gelenkteil 26 schwenkbar gelagert
ist. Dieses ist seinerseits an einem vom ersten Gelenkteil 25 zum zweiten Scharnierteil
8 hin abstehenden Lagerzapfen 28 angelenkt, der achsparallel zum Aufnahmebolzen 17
verläuft.
[0017] Die an den beiden Scharnieren 4 jeweils vorgesehenen Gelenkteile 25 und 26 haben
zusammen mit der Biegefeder 20 beim Verschwenken der Heckscheibe 2 folgende Wirkungsweise
(Figuren 1 bis 8):
[0018] Bei vollständig geöffneter Heckscheibe 2 schließen die aneinander angelenkten Gelenkteile
25 und 26 einen Winkel α von etwa 80 ° ein, wie Figur 5 zeigt. In der in Figur 6 dargestellten
Zwischenstellung der Heckscheibe 2 verlaufen die Gelenkteile 25 und 26 in einem Winkel
β von etwa 120 ° zueinander, während die Gelenkteile 25 und 26 in der in Figur 7 ersichtlichen
Schließlage der Heckscheibe 2 in einem Winkel γ von etwa 140 ° zueinander verlaufen.
Während des Verschwenkens der Gelenkteile 25 und 26 wird der Aufnahmebolzen 17 und
damit die von diesem getragene Biegefeder 20 bogenförmig - ebenfalls in Pfeilrichtung
a'' (Figur 6) - um den Scharnierbolzen 9 verschwenkt (vgl. Figur 3 und Figur 4). Dabei
ist die Längserstreckung d und e der Gelenkteile 25 und 26 (Figur 7) derart bemessen,
daß die mit Vorspannung über ihre Endabschnitte 20' und 20'' am Scharnierbolzen 9
bzw. am Anlagestift 23 anliegende Biegefeder 20 nur im Winkel δ von etwa 70 ° (in
Figur 7 mit durchgezogenen und strichpunktierten Linien dargestellt, wobei auch ersichtlich
ist, daß der Aufnahmebolzen 17 zwischen Figur 5 und Figur 7, also zwischen der Offenlage
und der Schließlage der Heckscheibe 2, um einen Winkel ε von etwa 100 ° verschwenkt
wird) zunächst geringer, jedoch sodann stetig höher vorgespannt wird. Dabei erhält
die Biegefeder 20 im Schließbereich der Heckscheibe 2 ihre höchste, durch Drehspannung
erzeugte Vorspannung, die so abgestimmt ist, daß nach dem Entriegeln der Heckscheibe
2 für deren Hochschwenken in Pfeilrichtung a' eine derart hohe Federkraft vorhanden
ist, daß der manuell aufzubringende Kraftaufwand zum Hochschwenken der Heckscheibe
2 von ihrem Schließbereich bis zumindest etwa in den Bereich der Horizontalen - obgleich
gegen die Schwerkraftwirkung der Heckscheibe 2 - von nur etwa zwei KP sehr gering
ist. Da die Lagerachsen der beiden Gelenkteile 25 und 26 mit dem bogenförmig, also
außermittig zum Scharnierbolzen 9 verlaufenden Aufnahmebolzen 17, dessen Rotationsachse
die Längsmittelachse der Biegefeder 20 bildet, nach Art eines Viergelenkscharniers
gestaltet sind, wird beim Hochschwenken der Heckscheibe 2 in Pfeilrichtung a' die
hebelartig wirksame Kraft der Biegefeder 20 aufgrund der hierbei vorhandenen Schwenklage
der Gelenkteile 25 und 26 zueinander bis etwa in den Bereich der Horizontalen stetig
vergrößert, während beim weiteren Hochschwenken der Heckscheibe 2 die Kraft der Biegefeder
20 vermindert wird; dabei wird die Heckscheibe 2 um insgesamt etwa 110° verschwenkt.
Wie in Figur 5 ersichtlich, liegt schließlich die Lagerhülse 15 an einem gummielastischen,
fahrzeugaufbaufesten Anschlag 29 an.
1. Kraftfahrzeug mit einem über mindestens ein Scharnier an der Karosserie angelenkten
Karosserieteil, insbesondere Heckklappe oder Heckscheibe und mit wenigstens einer
vorgespannten, räumlich gewundenen Biegefeder, die in etwa parallelem Abstand zur
Scharnierachse verläuft, wobei die Biegefeder über zwei Endabschnitte mit dem Fahrzeugaufbau
bzw. mit dem schwenkbaren Karosserieteil in Verbindung steht, so daß dessen Öffnungsbewegung
federbeaufschlagt unterstützt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegefeder (20)
nahe der Scharnierachse (b) vorgesehen ist.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegefeder (20) an
einem Scharnierteil (erster Scharnierteil 7) des Scharniers (4) vorgesehen ist, wobei
sich die Endabschnitte (erster und zweiter Endabschnitt 20' und 20'') der Biegefeder
mit Vorspannung an den Scharnierteilen (erster und zweiter Scharnierteil 7 und 8)
abstützen.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß von einem ersten Scharnierteil
(7) des Scharniers (4) ein etwa abstandsparallel zur Scharnierachse (b) verlaufender,
von der Biegefeder (20) umgebener Aufnahmebolzen (17) axial absteht, wobei der erste
Endabschnitt (20') der Biegefeder (20) am ersten Scharnierteil (7) oder am Scharnierbolzen
(9) anliegt, während sich der zweite Endabschnitt (20'') der Biegefeder an einem radial
gerichteten Anschlag (Anlagestift 23) des Aufnahmebolzens mit Vorspannung abstützt.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das erste, seinerseits
an der Heckscheibe (2) oder dergleichen schwenkbaren Karosserieteil befestigte Scharnierteil
(7) zwei, sich jeweils an einer Stirnseite des zweiten, am Fahrzeugaufbau (Wasserführungsrinne
5) festgelegten Scharnierteils (8) befindende Schwenkarme (7'') aufweist, an denen
eine abstandsparallel zur Scharnierachse (b) verlaufende und dabei vom Randbereich
der Heckscheibe abgewandte Lagerhülse (15) vorgesehen ist, in deren Lagerbohrung (16)
der Aufnahmebolzen (17) drehbar gelagert ist.
5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmebolzen (17)
einen seinem biegefederseitigen Längsabschnitt (17') gegenüberliegenden, über die
Lagerhülse (15) hinausragenden Befestigungsabschnitt (17'') aufweist, an dem ein erstes,
radial abstehendes Gelenkteil (25) drehfest angebracht ist, wobei dieses an einem
zweiten, seinerseits am zweiten Scharnierteil (8) schwenkbar gelagerten Gelenkteil
(26) angelenkt ist.
6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß vom zweiten Scharnierteil
(8) und vom ersten Gelenkteil (25) jeweils ein achsparallel zum Aufnahmebolzen (17)
verlaufender Lagerzapfen (27, 28) absteht, an denen das zweite Gelenkteil (26) angelenkt
ist.
7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Längserstreckung
der beiden Gelenkteile (25 und 26) jeweils derart bemessen und die Federkraft der
Biegefeder (20) so abgestimmt ist, daß der zum Hochschwenken (Pfeilrichtung a') des
schwenkbaren Karosserieteile (Heckscheibe 2) erforderliche Kraftaufwand über dessen
gesamten Schwenkbereich zumindest angenähert konstant ist.
8. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am freien Endabschnitt
des Aufnahmebolzens (17) ein Mehrkant (Sechskant 18) ausgebildet ist, auf den eine
Aufnahmescheibe (19) drebfest aufgesteckt und axial schubfest festgelegt ist (mittels
der Mutter 22), wobei von der Aufnahmescheibe in einem radialen Abstand vom Aufnahmebolzen
ein zum Scharnier (4) hin verlaufender Anlagestift (23) absteht, an den der zweite
Endabschnitt (20'') der Biegefeder (20) mit Vorspannung anliegt.
9. Kraftfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier (4) neben
seinen beiden Scharnierteilen (7 und 8) einen über einen Schwenkbolzen (12) angelenkten,
zur Befestigung der Heckklappe (1) dienenden Anschraubflansch (13) aufweist, wobei
der Schwenkbolzen (12) koaxial zum Scharnierbolzen (9) verläuft.
10. Kraftfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß durch die beiden Gelenkteile
(25 und 26) zusammen mit dem außermittig zum Scharnierbolzen (9) verlaufenden, die
Längsmittelachse der Biegefeder (20) bildenden Aufnahmebolzen (17) eine Art Viergelenkscharnier
gebildet ist, durch das beim Hochschwenken (Pfeilrichtung a') des schwenkbaren Karosserieteils
(Heckscheibe 2) die hebelartig wirksame Kraft der Biegefeder (20) bis etwa in den
Bereich der Horizontalen vergrößert wird, während die Kraft der Biegefeder (20) beim
weiteren Hochschwenken des klappbaren Karosserieteils vermindert wird.
11. Kraftfahrzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Längserstreckungen
(d und e) der beiden Gelenkteile (25 und 26) so bemessen sind, daß der Winkelbereich
der Vorspannung der Biegefeder (20) zwischen der Offenlage und der Schließlage des
schwenkbaren Karosserieteils (Heckscheibe 2) gegenüber dem hierbei erzeugten Winkelbereich
bei Verschwenkung des Aufnahmebolzens (17) unterschiedlich groß ist.
12. Kraftfahrzeug nach Anspruch 7 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Längserstreckungen
(d und e) der beiden Gelenkteile (25 und 26) so bemessen sind, daß die Biegefeder
(20) zwischen der Offenlage und der Schließlage des schwenkbaren Karosserieteils (Heckscheibe
2) um einen Winkel (δ) von etwa 70° vorgespannt wird, während hierbei der Aufnahmebolzen
(17) um einen Winkel (ε) von etwa 100 ° verschwenkt wird (Figur 7).